BERICHT VON HAJO RIEHL über den Rennsteiglauf
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
Testberichte Rennsteiglauf Total
2001 ][ Testberichte Rennsteiglauf
2002 ][ Testberichte Rennsteiglauf
Total 2002 ][
][ HaJo Riehl
][ Martin Schrode
][ Achim Lorenz
][ Gabi Leitner
][ Tobias Besch
][
Hallo Running-Pur-Team.
Wieder einmal war ich für Euch als Lauf-Tester unterwegs. Hier ist
nun mein Test-Bericht für den 29.Gutsmuths-Rennsteiglauf am 19. Mai
2001.
Faszination Rennsteiglauf
Liebe Running-Pur-Leser.
Zuerst möchte ich mich beim Running-Pur-Team bedanken, dass ich als
Lauf-Tester auserwählt wurde und bei diesem Lauf mitmachen durfte.
Vielleicht habt auch Ihr einmal die Chance dabei zu sein.
Zu meinem Test-Bericht einige Anmerkungen. Die Frage für mich war
am Anfang, was soll ich überhaupt schreiben? Was ist für mich
als Läufer (Teilnehmer) an einer Veranstaltung wichtig? Auch ich
habe mir am Anfang einige andere Berichte durchgelesen. Einige Berichte
waren mir zu persönlich und meist zu lang, so dass man die Lust am
Lesen bald aufgibt. Wenn ihr die nächsten Zeilen seht, denkt Ihr
wahrscheinlich auch - viel zu lang. Doch einen kleinen Hinweis möchte
ich geben. Meine objektive Betrachtung ist in normaler Schrift, die subjektive
Meinung ist kursiv geschrieben. Also sucht Euch heraus was ihr lesen möchtet.
Anmeldung:
Meine Bewerbung als Lauftester gab ich zu diesem Lauf Mitte November des
letzten Jahres ab. Bereits Anfang Januar bekam ich alle notwendigen Informationen
vom Veranstalter. Weitere Informationen konnte ich über das Internet
erhalten. Die Seite zu der Laufveranstaltung ist sehr übersichtlich
und professionell aufgebaut und sehr umfangreich. Fragen blieben keine
mehr offen!
Da ich diesen Lauf als Abschluss der Laufserie, BIEL - Schwäbisch
Alb - Rennsteig, durchführte, wollte ich natürlich auch wissen,
wie der Zwischenstand in der Europacupwertung aussieht. Ein kleines Anschreiben
an den Veranstalter wurde mir sehr schnell beantwortet, und auch die Internetseite
wurde recht bald erweitert.
Orientierung : Wie finde ich hin?
Ab Ortseingang war die Ausschilderung gut. Da ich vorher im Internetzufälig
erfuhr, dass die Startnummernausgabe am freitag in der Werner-Aßmann-Halle
verlegt wurde, jedoch im Internet keine Straße dazugeschrieben wurde,
fragte ich sicherheitshalber an einer Tankstelle nach. Schlechter hatten
es andere Laufkameraden. Ich beobachtet, dass viele Laufsportfreunde sich
nach Eisenach zum Marktplatz, zur ursprünglichen Startnummernausgabe,
orientierten. Vor dem gebäude war ein Schild aufgestellt mit der
Information, dass die Startnummernausgabe in der besagten Werner-Aßmann-Halle
ist. Doch wo ist diese Halle?
Also lieber Veranstalter - bitte immer eine Straße dazuschreiben.
Abholung der Startnummer:
Die Ausgabe der Startnummer lief recht zügig und problemlos ab. Die
Helfer waren sehr freundlich und entgegenkommend. Für weitere Informationen
waren mir jedoch zu wenig Helfer eingesetzt. Die Nerven der wenigen helfer
wurden auch von mir auf die Probe gestellt. Die Informationen, die mir
wichtig erschien, wurden mir nur teilweise beantwortet.
Wie gut, dass ich mir alle Informationen schon vorher aus dem Internet
holte. Von Straßensperrungen, über Bustransfer wurde hier alles
beschrieben. Diese Info´s bräuchten eigentlich auch die Helfer,
die die Sportfreunde informieren sollen.
"Kloß-Party"
Jede große Laufveranstaltung bietet ja meistens eine sogenannte
"Pasta-Party" an. Hier auf dem Rennsteig gab es ein traditionelles
Kloß-Gericht. Auf der einen Seite find ich es sehr gut, wenn man
kullinarische Gerichte, die aus der Region stammen anbietet. Trotzdem
- ich glaube die berühmte Pasta-Party hat sich bei allen Laufveranstaltern
durchgesetzt. vielleicht wäre es eine Überlegung zwei Menüs
anzubieten denn, was mache ich mit einem Gutschein für ein Essen
den ich nicht einlösen möchte.
Die Nacht davor:
Die Nacht von freitag auf samstag verbracchte ich "traditionell"
in meinem Auto. Deswegen erspare ich mir eine Bewertung zu den angebotenen
Quartieren.
Mit meiner parkmöchlichkeit und der Ruhe war ich zufrieden.
Die Anspannung vor so einem Lauf war wieder da! Mir ging alles mögliche
durch den Kopf, so dass ich die Nacht sehr unruhig geschlafen hatte.
Die Zeit vor dem Start:
Die Teilnehmer hatten ausreichend Platz zum Aufwärmen. Der Marktplatz
von Eisenach ist sehr groß.
Die Spannung steigt. Die Startaufstellung verlief vom großem Marktplatz
mit Startlinie in die Fußgängerzone. Die Fußgängerzone
war nicht gerade breit. Am Anfang gab es ein kleines Problem mit den Chips,
da jeder läufer in der ersten Startreihe schon mal seinen Fuß
auf die startmatte setzte.
Als test-Läufer von Running-Pur stellte ich mich mal in die zweite
Reihe auf. Ich musste ja was sehen.
Einige schauten mich ja schön belächelt an. Nach dem Motto:
"Schau Dir mal den alten Sack an. Läuftmit einer Maus an seiner
Startnummer !" (Das war mein Maskottchen, den mir meine Frauen zu
Hause, meine frau sowie meine zwei Töchter mitgegeben hatten). Irgendwann
durfte ich zurücklächeln. An der ersten Steigung ließ
ich meine Kritiker hinter mir !
Start:
Startschuss und Gas! Wie schon gesagt. Da ich mich in die zweite Startposition
aufstellte, hatte ich auch nach dem im vorderen feld keine Behinderung.
Der Auslauf durch die Fußgängerzone verlief problemlos und
wurde von den Ordnungskräften gut geleitet.
Die Strecke
Die Strecke hatte es in sich ! Zum Streckenverlauf möchte ich nichts
großes berichten. Schaut einfach die Homepage an www.rennsteiglauf.de
<http://www.rennsteiglauf.de> und macht euch einen eigenen Eindruck.
Von der gesamten Strecke von 74,4 km lief ich ca. 5 km auf Asphalt. der
Rest verlief auf dem berühmten Rennsteig-Wanderweg. Waldboden, Schotter,
Stein, Wurzeln. Teilweise war die Strecke schon abgetrocknet. Zum großen
Teil war es jedoch eine feuchte Angelegenheit.
Die Kennzeichnung der Strecke war gut. Schilder ohne Ende. Sogar die Bäume
hatten eine Kennzeichnung ("R" - wie Rennsteig - oder Riehl,
da mußt du Lang. Ich hatte teilweise Wahnvorstellungen). An einem
Abschnitt war es jedoch zu ungenau, sodass ich zuerst ein Stück geradeaus
lief und rechtzeitig merkte, dass ich falsch war. Auch später stellte
sich heraus, dass bei der Spitzengruppe ein Läufer sich verlaufen
hatte und einen Umweg und somit, wahrscheinlich den Sieg verpasst hatte.
´Die Strecke und das Panorama war für mich eine Augenweide.
Einfach herrlich ! Natur pur. Meine Blick war aber auch oft nach unten
auf den Boden gerichtet. ich geb´s zu. Ab und zu war ich ganz schön
fertig. Manchmal ließe sich aufgrund der Bodenunebenheiten nicht
vermeiden mehr nach unten zu sehen. Bloß nicht umknicken oder stolpern.
ACHTUNG HIGHLITE
So ca. bei km10. ich lief so schön vor mich hin und unterhielt mich
mit einem Laufkameraden. Plötzlich ein komisches Geräusch hinter
mir. Ich dachte - "hääähh"? Das Geräusch
- mmhh, ein Läufer ist das nicht, ein Radfahrer auch nicht. Kurzer
Blick über die Schulter nach hinten. "Ich glaub mich tritt ein
Pferd"! Plötzlich kamen im Galopp mindestens 10 Pferde auf der
Laufstrecke hinterher. Bloß ab in die Büsche! Wenn dich so
ein gaul erwischt ist das rennen gelaufen. Pferde weg - nichts passiert
und weitergeht´s.
Fünf Minuten später wiederholte sich das ereignis. Zwar waren
es ein paar Pferde weniger, doch die gefahr war trotzdem da. Ca.15 Minuten
später: "Hey cool ! Die Pferde kommen wieder zurück. Dieses
mal von vorne. Ein "kleiner" Patzer, der sicherlich keine Einlage
vom Veranstalter war. jedoch sollte man sich etwas überlegen, wenn
die Streckenführung an Pferdekoppeln entlanglaufen.
Die Verpflegung
Verpflegung gab es in ausreichender Menge auf der gesamten Strecke in
ausreichender Menge. Eine gute Ausschilderung (Tee Iso - Wasser - Cola
usw.) damit jeder den richtigen Tisch anläuft bzw. das richtige Getränk
zu sich nehmen kann. Ich glaube, dass jeder auf seine Kosten kam und das
fand, was er brauchte. Die Möglichkeit seine Eigenverpflegung abzugeben
war nicht vorhanden, was ich jedoch ebenfalls für notwendig finde.
Ich habe mit neuen Sachen bei verschiedenen Läufen schon mein Lehrgeld
bezahlt.
Die Stimmung / Atmosphäre auf der Strecke
Jeder "kleine" Applaus auf der Strecke gab wieder mal ein bißchen
Motivation den toten Punkt zu überwinden. Meinen Dank kam auch zurück.
"Danke" hächelte ich noch mit ein bißche Luft aus
der Lunge, oder ein Zeichen "Daumen nach oben" erfreute auch
die Zuschauer, Wanderer einfach alle, die den kompletten Morgen Applaus
gaben und auch den letzten Läufer ermutigten.
Der Zieleinlauf / Atmosphäre
Der Zieleinlauf verlief am Schluss durch eine geteilte Gasse. Links liefen
die Teilnehmer vom Marathon ein, rechts die vom Supermarathon. ich hatte
die zielgerade für mich alleine. Vor mir keiner, hinter mir auch
niemand. Die Sekunden für die letzten 100m genoß ich wie ein
"Sieger" ! So wurde ich auch empfangen! ein tolles Gefühl.
Nach 6h 16min 20sec gab mein Chip den impuls an die Zeitmessmaschine.
Gesamtplatzierung 30 - AK M40 Platz 7. Es war besser als ich mir vorstellte!
Zielorganisation
Kaum nachdem ich die Ziellinie überschritt, genoss ich einmal meine
Leistung - aber auch die Atmosphäre. Volksfeststimmung pur! Die Hölle.
Jetzt gings aber los. Wo muss ich denn jetzt hin? Wo sind meine Klamotten?
Wo geht es zur Dusche? Ohh! Da ist ja ein Massagezelt! Armer Masseur,
der mich massieren soll wenn ich nicht vorher geduscht habe. Also duschen.
ich spazierte fröhlich zu Duschzelt, sah den Dampf hinter einer wand
und machte mich fertig zum Duschen. das Wasser tröpfelte aus der
Brause, das wasser war noch warm. Doch was seh ich. Eine Frau irgendwo
zwischen einigen Männern. In der sauna eigentlich ein gewohntes Bild.
Jedoch wäre hier vielleicht eine Trennwand angebracht gewesen.
Nachdem ich meinen Chip wieder abgegeben hatte, und mit ein bißchen
warten auch meine Urkunde erhielt, genoss ich die Siegerehrung. irgendwie
fühlte ich mich auch wie ein Sieger. Ein Landsmann von mir aus dem
Allgäu gewann den Supermarathon. Auch von mir - meine besten Glückwünsche
und weiterhin sportlichen Erfolg!
Nachdem ich mich wieder mit allen sonst so verbotenen Sachen gestärkt
hatte, ich glaub ich lief jeden Stand 2-3 mal an, machte ich mich wieder
auf den Heimweg. Schließlich musste ich noch 6 Stunden fahren.
Auf dem Heimweg sah ich schon das Chaos an der Bushaltestelle, der Veranstalter
hatte ja einen Bustransfer organisiert für diejenigen, die ihr Auto
noch in Eisenach stehen hatten. Ich stellte mir vor wie ich mich fühlen
müsste, nach dem Lauf mit dem Bus ca. 2h nach Eisenach zurückzufahren.
Wahrscheinlich bekäme ich auch noch von einer älteren Dame einen
Sitzplatz angeboten! Grausam.
Fazit.
Der Wochenende hatte sich gelohnt! Die Veranstaltung ist gut bis sehr
gut organisiert. Man merkt die langjährige Erfahrung des Veranstalters
mit immer zunehmenden Teilnehmerzahlen. ich wünsche mir, dass die
kleínen Mängel im nächsten Jahr vielleicht abgestellt
werden. ich weiß, man kann es nicht jedem recht machen und jeder
hat eine eigene Meinung, trotzdem könnte man über die ein oder
andere Sache reden.
Der Rennsteiglauf - Faszination pur - klasse - ein Lauferlebnis, dass
man nicht mehr vergessen wird - und nächstes Jahr komme ich wieder!
Mit sportlichen Grüßen
HaJo Riehl
Danksagung
Zum Schluss möchte ich mich noch persönlich bei einigen Leuten
bedanken:
Meine Familie: Die mein Hobby akzeptieren, Verständnis aufbríngen
und mich jederzeit unterstützt haben. Danke auch für die "Maus"
(ich berichtete bereits am Anfang von ihr) - ohne sie hätte ich ab
und zu ganz schön alt ausgesehen.
Mike Bauschke: Mein Betreuer und Tainingspartner. mit ihm habe ich an
Wochenenden ganz schön viele Kilometer geschrubbt. Ich zu Fuß,
er mit dem Rad. Auch er fuhr mit zum Rennsteiglauf und kümmerte sich
eigentlich um alles. Ich brauchte eigentlich nur zu laufen.
Running-Pur: Danke für den kostenlosen Start. ich hätte sowieso
laufen müssen, Ende der Laufserie BIEL - Schwäbisch Alb - Rennsteig.
Trotzdem, als Lauf-Tester sieht man so eine Veranstaltung aus einem ganz
andern Blickwinkel.
Mein Terapeuthen Markus und Christian: Die Mitleidigen Blicke wenn sie
mich auf der Massagebank sahen. Saubere Arbeit! Schon die Trainingskilometer
waren für mich nicht ohne.
Radsport Lerf: Für die Verfügungsstellung eines Bikes zu Training
/ Wettkampf für meinen Betreuer
BERICHT VON ACHIM LORENZ über den Rennsteiglauf
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ HaJo Riehl
][ Martin Schrode
][ Achim Lorenz
][ Gabi Leitner
][ Tobias Besch
][
Achim Lorenz hat eine Super-Site
mit Text über Vorbereitung und vielen Fotos für running-pur
ONLINE auf seiner Homepage gestaltet.
Reinklicken und anschaunen.
BERICHT VON GABI LEITNER über den Rennsteiglauf
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ HaJo Riehl
][ Martin Schrode
][ Achim Lorenz
][ Gabi Leitner
][ Tobias Besch
][
Gabi Leitner alias Werwolf hat auf Ihrer Homepage
ebenfalls einen schönen Bericht
über den Rennsteiglauf verfasst.
BERICHT VON TOBIAS BESCH über den Rennsteiglauf
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ HaJo Riehl
][ Martin Schrode
][ Achim Lorenz
][ Gabi Leitner
][ Tobias Besch
][
Testbericht "Rennsteiglauf 2001 - Halbmarathon"
Ich nahm dieses Jahr das zweite Mal am Rennsteiglauf teil. Dieses Mal
startete ich als Testläufer für das Laufmagazin Running Pur
<http://www.running-pur.de/> .
Der Rennsteiglauf ist für mich ein wahrer Volkslauf, bei dem das
Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund steht. Dazu trägt z. B. bei,
dass es keine Preisgelder für die Sieger gibt. Die gesamte Veranstaltung
hat eine ganz tolle Atmosphäre und Stimmung. Auch die Unterbringung
im Gemeinschaftsquartier ist ein besonderes Erlebnis, das die Rennsteiglaufstimmung
verstärkt. Ich schlief mit Schlafsack und Isomatte auf dem Boden
der Turnhalle des Sportgymnasiums Oberhof. Es lag sicherlich nicht nur
an dem günstigen Preis (Übernachtung mit Frühstück
für 9 Mark) sondern auch an der besonderen Atmosphäre, dass
das Angebot des Gemeinschaftsquartiers von so vielen LäuferInnen
in Anspruch genommen wurde (die Turnhalle war voll).
Am Abend vor dem Lauf findet eine sehr gesellige Kloßparty in einem
Festzelt mit Live-Musik statt. Eine mindestens genauso schöne Party
muss auch nach dem Lauf noch sein, an der ich aber leider nie teilnahm,
da ich mich dann immer bereits auf der Heimreise befand.
Neben der faszinierenden Stimmung und Atmosphäre der Veranstaltung
Rennsteiglauf ist das landschaftliche Naturerlebnis ein besonderer Reiz.
Der Rennsteiglauf ist von der Streckenführung her ein Genuss. Er
verläuft auf dem Rennsteig, einem Fernwanderweg auf dem Hauptkamm
des Thüringer Waldes. Bei so einer schönen Strecke vergeht die
Zeit wie im Flug. Im Gegensatz dazu muss man beim Halbmarathon des Nürnberger
Stadtlaufs zwei Runden á 10 km laufen. Die Zweite Runde erschien
mir dabei "endlos". Auch die Tatsache, dass der Rennsteiglauf
ein Crosslauf ist, sorgt dafür, dass es einem nicht langweilig wird.
Trotz einigen Kritikpunkten, die nun folgen, möchte ich festhalten,
dass der Rennsteiglauf zu meinen absoluten Lieblingsläufen gehört.
Mein Hauptkritikpunkt ist die schlechte Information. Den vielen Stammteilnehmern,
die schon das 20. Mal dabei sind, fällt das wahrscheinlich nicht
auf.
Nach der Ankunft mit öffentlichen Verkehrsmitteln (dass dies in dieser
strukturschwachen Region möglich ist, ist ein Pluspunkt) stehe ich
mit meinem Gepäck bei der Startnummernausgabe. Die Startnummernausgabe
verläuft zügig und problemlos. Ich frage die Person, die mir
meine Startertüte gibt, wie das mit dem Gemeinschaftsquartier läuft.
Sie weiß es nicht und verweist mich an einen unscheinbaren Tisch
im Eck des Raumes. An dem Tisch steht kein Schild "Information"
und die Personen hinter dem Tisch sind auch nicht als Offizielle zu erkennen
(nicht von Teilnehmern zu unterscheiden). Ich spreche einfach jemanden
an. Ich bekomme die Auskunft, dass das Gemeinschaftsquartier im Sportgymnasium
sei, und dass dieses dort oben (Handbewegung) am Berg liege. Da keine
genauere Wegbeschreibung folgt, nehme ich an, dass es einfach zu finden
sei - z. B. durch Ausschilderung. Aber das Gemeinschaftsquartier ist nicht
ausgeschildert und es gibt auch keine Menschenströme, denen man folgen
könnte. Ich treffe andere Teilnehmer auf der Straße, die auf
dem Weg dort hin sind, und schließe mich ihnen an. Dass das Gemeinschaftsquartier
ein Frühstück anbietet wusste der Mensch am "Informationstisch"
bei der Startnummernausgabe übrigens auch nicht. Leider gab es das
Frühstück aber erst um 6.00 Uhr, was etwas spät ist, da
der Halbmarathon um 7.30 Uhr startet. Dass man für das Gemeinschaftsquartier
Schlafsack und Isomatte (oder Luftmatratze oder Ähnliches) braucht,
ist für jeden, der das Gemeinschaftsquartier kennt, selbstverständlich.
Wer das erste Mal teilnimmt, weiß dies jedoch nicht, da auch diese
Information fehlt.
Einen weiteren gravierenden Informationsmangel musste ich im Zielbereich
in Schmiedefeld feststellen. Der Veranstalter sollte hier etwas besser
darüber informieren, wo man sein Gepäck abholen kann. Es gab
auch keine ausreichende Information darüber ob man duschen kann,
und wo die Duschen zu finden sind. Man konnte duschen. Das ist ein großer
lobenswerter Pluspunkt. Letztes Jahr gab es leider zu wenig Duschen. Die
Duschen befanden sich in Bauwägen und man musste sich draußen
im Freien anstellen und frieren. Letztes Jahr hatte es geschneit und geregnet.
Die Duschmöglichkeiten wurden dieses Jahr deutlich verbessert. Zum
Duschen stand ein großes Festzelt bereit. Im Festzelt waren Bierbänke
zum Ablegen der Kleidung aufgebaut. Passend zur gesamten Rennsteiglaufstimmung
und -atmosphäre gab es nur ein Duschzelt in dem sich nur ein Raum
zum Umziehen und ein Raum zum Duschen befand - für Männer und
Frauen. Das störte niemand. Im Gegenteil das gemeinsame Duschen stärke
das Gemeinschaftserlebnis Rennsteiglauf noch mehr. (Bitte keine schmutzigen
Phantasien. Jeder blieb ganz anständig.)
Noch ein kleiner Kritikpunkt zum Informationsmangel: Es gibt zwar eine
Streckenbeschreibung im Internet, das Höhenprofil ist aber zu ungenau.
Wer anhand des Höhenprofils Zwischenzeiten plante, musste mit einigen
überraschenden Steigungen kämpfen.
Wie bereits erwähnt war die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln,
trotz der abgeschiedenen Lage, kein Problem. Da Start und Ziel an verschiedenen
Orten sind (kein Rundlauf), wird einem das Gepäck zum Ziel transportiert
und es gibt einen Bustransfer für die Läufer zurück zu
den Startorten (Halbmarathon, Marathon und Supermarathon starteten an
verschiedenen Orten). Der Gepäcktransport funktionierte gut. Aber
mit dem Bustransfer gab es dieses Jahr erhebliche Probleme. Das hohe Verkehrsaufkommen
in Schmiedefeld und der Umgebung sogt jedes Jahr für Verkehrschaos.
Das größte Problem scheinen die parkenden Autos an den Zufahrtsstraßen
nach Schmiedefeld zu sein, die den Busverkehr stark behindern. Letztes
Jahr waren es die öffentlichen Linienbusse, die nicht mehr durch
kamen und einige Stunden Verspätung hatten. Dieses Jahr funktionierte
der vom Veranstalter organisierte Bustransfer nach Oberhof nicht ausreichend.
Ich sprach mit einer Frau vom Organisations-Team. Diese gab mir die Auskunft,
dass die Busse große Umwege fahren müssen, da auf der Strecke
viele Baustellen seien. Das Hauptproblem sei aber, dass die Route der
Busse für diesen Tag eigentlich exklusiv reserviert sei, aber trotzdem
von anderen Verkehrsteilnehmern unerlaubt benutzt (insbesondere beparkt)
werde. Meiner Meinung nach sollte hier die Polizei stärker eingreifen.
An der Bushaltestelle in Schmiedefeld sammelten sich einige hundert Läufer
an, die auf den Bus nach Oberhof warteten. Unter den Wartenden machte
sich eine schlechte Stimmung breit.
Der Start des Halbmarathons (ca. 5.000 Teilnehmer) erfolgte in Blöcken.
Dies funktionierte sehr gut. Die Blockeinteilung resultiert aus der Zeit
der letzten Teilnahme. Neulinge starten immer im letzten Block. Aber auch
das Starten im letzten Block ist für den Teilnehmer kein Hindernis
eine gute Zeit zu laufen. Ich nahm letztes Jahr das erste Mal teil. Meine
Zeit von 1:38:xx bescherte mir dieses Jahr einen Startplatz in Block I
- direkt hinter dem Eliteblock. Die gesamte Zeit im Start- und Zielbereich
erfolgt eine gute Moderation über Lautsprecher, die überall
gut verständlich ist.
Die Getränkeversorgung an der Strecke war gut. Auf der offiziellen
Web-Seite <http://www.mdr.de/online/sport/magazinprojekte/rennsteiglauf/index.html>
hieß es allerdings: "
An den Strecken gibt es viele Buffetts,
der Lauf gilt als die Sportveranstaltung mit der besten Verpflegung
".
So würde ich das aber nicht ausdrücken. Beim Halbmarathon gab
es zwei Verpflegungsstellen an der Strecke. Zum Vergleich: Beim Berlin-Marathon
ist alle 5 km eine Verpflegungsstelle.
Auch steht auf der offiziellen Web-Seite "
Parkplätze
sind in den Startorten und im Zielort Schmiedefeld ausreichend vorhanden,
in Schmiedefeld erfolgt am Lauftag die Verkehrsregelung durch die Polizei
".
Wie bereits oben beschrieben, hatte die Polizei das Verkehrsaufkommen
in Schmiedefeld nicht unter Kontrolle. Schmiedefeld und Umgebung waren
so mit Autos zugeparkt, dass Busse nicht mehr durchkam.
Im Zielbereich gibt es viele Kulinarische Angebote und einige Sportartikelhersteller
sowie Volkslaufveranstalter stellen aus. Man konnte an einigen Ständen
richtige Schnäppchen bei den Sportartikeln machen (Messepreise).
Fazit
Der Rennsteiglauf ist eine nicht perfekte aber liebenswerte Veranstaltung,
die ich trotz einiger Kritikpunkte in mein Herz geschlossen habe.
Positives
++
Wahrer Volkslauf / Gemeinschaftserlebnis
++
Gute Dusch und Umkleidemöglichkeit nach dem Lauf
++
Landschaftlich sehr schön
++
Sehr tolle Atmosphäre / Stimmung
+
Blockstart funktioniert gut
+
An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich
+
Startnummernausgabe zügig und problemlos
+
Gepäcktransport vom Start zum Ziel
+
Kostenloser Bustransfer vom Ziel zurück zum Start
+
Umfangreiches Angebot im Zielbereich
+
Gute Moderation am Start und Ziel
+
Gute Verpflegung auf der Strecke
Negatives
--
Unzureichende Informationen (z. B. bezüglich Gemeinschaftsquartier,
Duschen und Gepäck im Zielbereich, Höhenprofil der Strecke)
--
Verkehrschaos in und um Schmiedefeld (Busse kamen nicht mehr durch)
-
Frühstück beim Gemeinschaftsquartier zu spät (erst um 6.00
Uhr, Start des Halbmarathon um 7.30 Uhr)
22. Mai 2001, Tobias Besch <http://home.a-city.de/tobias.besch/index.html>
|