Testläufer berichten vom Rennsteiglauf am 25. 5. 2002

Rennsteiglauf 2002

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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BERICHT VON HAJO RIEHL über den Rennsteiglauf
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][ HaJo Riehl ][ Erich Mickler ][



"Faszination Rennsteiglauf" - Vorgeschichte

Liebe Running-Pur-Leser.
Wenn Ihr meine Homepage noch nicht kennt, könnt Ihr auch nicht wissen, warum ich an diesem Rennsteiglauf teilnehme!
Ich war bereits im letzten Jahr 2001 beim Rennsteig-Lauf für das Running-Pur-Team als Lauftester unterwegs. Warum starte ich dann bei diesem Lauf nochmal? Naja. Man kann sagen, einmal ist keinmal. Aber auch, weil es mir das erste Mal gut gefallen hatte und ich mir damals schon sagte, da musst du nocheinmal hin! Weiterhin bin ich in der Wertung einer sogenannten Europacup-Serie. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier . Und der Rennsteiglauf ist der letzte Lauf dieser Serie, so dass mir eine Teilnahme nicht erspart bleibt. Dass ich für Running-Pur ein zweites Mal an den Start gehen darf ist für mich erstaunlich. Dafür an das Team ein ganz großes Dankeschön!

Anmeldung: Meine Bewerbung als Lauftester erhielt ich zu diesem Lauf Mitte April. In der Zusage vom Running-Pur-Team stand "Falls der Veranstalter versäumt, Ihnen die nötigen Startunterlagen zuzusenden, sollten Sie sich rechtzeitig an uns wenden." Das habe ich auch gemacht, denn am 17. Mai 02 hatte ich vom Veranstalter immer noch keine Startunterlagen erhalten. Somit holte ich mir regelmäßig weitere Informationen über das Internet. Die Seite zu der Laufveranstaltung ist sehr übersichtlich und professionell aufgebaut und sehr umfangreich. Fragen blieben keine mehr offen! Doch in der letzten Woche ging es Schlag auf Schlag. Einige E-Mails zwischen mir, der Redaktion und dem Veranstalter gaben mir Sicherheit, dass meine Anmeldung sichergestellt ist!
Orientierung : Wie finde ich hin? Ich kam am Freitag gegen 1830 Uhr in Eisenach an. Ab Ortseingang folgte ich der Ausschilderung und ich kam problemlos am Marktplatz an. Zu dieser Uhrzeit hatte ich auch noch Glück direkt einen Parkplatz zu finden. Am Marktplatz war schon Feststimmung. Aus einem Festzelt konnte man schon Musik hören.

Abholung der Startnummer: Die Ausgabe der Startnummer lief recht zügig und problemlos ab. Bei der Abholung der Startnummer haben die freundlichen Helfer schon auf mich gewartet. "Der Journalist ist da" hieß es. Das musste ich natürlich gleich richtig stellen. Die Helfer waren sehr freundlich,entgegenkommend und aussagefähig in allen Fragen. Ich bekam alle Startunterlagen in einem schönen Beutelchen. Wie bei jeder Laufveranstaltung waren bei der Startnummernausgabe Tische aufgestellt, auf denen weitere Prospekte zu anderen Laufveranstaltungen auslagen.
"Kloß-Party" Jede große Laufveranstaltung bietet ja meistens eine sogenannte "Pasta-Party" an. Hier auf dem Rennsteig gab es ein traditionelles Kloß-Gericht. Für den Essensgutschein bekam ich eine Riesenportion auf den Teller und - das kullinarische Gericht hat mir sehr gut geschmeckt!

Die Nacht davor: Die Nacht von Freitag auf Samstag verbrachte ich im Massenquartier in einem Gymnasium. Für 3 EURO konnte man hier die Nacht in einem Klassenzimmer verbringen oder man legte sich gleich auf einen langen Flur. Für 1,50 EURO konnte man am Morgen frühstücken. Also Übernachtung und Frühstück sehr günstig. Das Problem bei Massenquartieren ist natürlich die Ruhe. Ständig ging das Licht an und aus oder es wurde irgendwo gequatscht bzw. gelacht. Die Anspannung vor so einem Lauf war wieder da! Mir ging alles mögliche durch den Kopf, so dass ich die Nacht sehr unruhig geschlafen hatte.

Die Zeit vor dem Start: Die Teilnehmer hatten ausreichend Platz zum Aufwärmen. Der Marktplatz von Eisenach ist sehr groß. Die Spannung steigt. Die Startaufstellung verlief vom großem Marktplatz mit Startlinie in die Fußgängerzone.
Als Test-Läufer von Running-Pur stellte ich mich wie auch im letzten Jahr mal in die zweite Reihe auf. Ich musste ja was sehen. Einige schauten mich wieder belächelt an. Nach dem Motto: "Schau Dir mal den alten Sack an. Läuft mit einer Maus an seiner Startnummer !" (Das war mein Maskottchen, den mir meine Frauen zu Hause, meine Frau sowie meine zwei Töchter mitgegeben hatten). Irgendwann durfte ich zurücklächeln. An der ersten Steigung ließ ich meine Kritiker hinter mir! Manch einer erkannte die Maus vom letzten Jahr wiederund ein freundlicher Small-Talk wurde gehalten.

Start: Startschuss und Gas! Wie schon gesagt. Da ich mich in die zweite Startposition aufstellte, hatte ich auch nach dem Start im vorderen Feld keine Behinderung. Der Auslauf durch die Fußgängerzone verlief problemlos und wurde von den Ordnungskräften gut geleitet.

Die Strecke: Die Strecke hatte es in sich! Zum Streckenverlauf möchte ich nichts großes berichten. Schaut einfach die Homepage an www.rennsteiglauf.de und macht euch einen eigenen Eindruck.
Von der gesamten Strecke von 74,3 km lief ich ca. 5 km auf Asphalt. der Rest verlief auf dem berühmten Rennsteig-Wanderweg. Waldboden, Schotter, Stein, Wurzeln. Teilweise war die Strecke schon abgetrocknet. Zum großen Teil war es jedoch eine feuchte Angelegenheit. Der große Regen blieb zum Glück bis Mittag aus, so daß auch die Temperaturen sehr angenehm waren.
Die Kennzeichnung der Strecke ist vorbildlich. Schilder ohne Ende. Sogar die Bäume hatten eine Kennzeichnung ("R" - wie Rennsteig).Die Strecke und das Panorama ist eine Augenweide. Einfach herrlich! Natur pur. Alle 5 Kilometer wurde die Streckendistanz ausgeschildert. Bei dem Gelände und der Entfernung vollkommen ausreichend.

Die Verpflegung:Verpflegung gab es in ausreichender Menge auf der gesamten Strecke in ausreichender Menge. Eine gute Ausschilderung (Tee, Iso - Wasser - Cola usw.) damit jeder den richtigen Tisch anläuft bzw. das richtige Getränk zu sich nehmen kann. Ich glaube, dass jeder auf seine Kosten kam und das fand, was er brauchte. Die Möglichkeit seine Eigenverpflegung abzugeben war auch dieses Jahr nicht vorhanden. Daran könnte man vielleicht mal denken! Beim Schwäbisch Alb-Marathon, gehört ebenfalls zur Serie des Europacup, hat man diese Möglichkeit! Nach jeder Verpflegungsstelle wurden beidseitig auf ca. 50 - 100m Länge Müllsäcke aufgestellt, so dass man die getränkebecher nicht einfach wegschmeißen brauchte.

Die Stimmung / Atmosphäre auf der Strecke:Jeder "kleine" Applaus auf der Strecke gab wieder mal ein bißchen Motivation den toten Punkt zu überwinden. Meinen Dank kam auch zurück. "Danke" hächelte ich noch mit ein bißchen Luft aus der Lunge, oder ein Zeichen "Daumen nach oben" erfreute auch die Zuschauer, Wanderer einfach alle, die den kompletten Morgen Applaus gaben und auch den letzten Läufer ermutigten.

Der Zieleinlauf / Atmosphäre: Die letzten 5 Kilometer vor dem Zieleinlauf traf ich einen guten Laufkameraden. Wir beschlossen nicht nur die letzten Kilometer, sondern auch die letzten Meter gemeinsam zu laufen. Kurz vor der Zielgeraden überreichte mir ein Bekannter meine zwei Fähnchen. Die deutsche und die bayerische Fahne gehörten auch dieses Mal auf das Zielphoto. Gemeinsam, "Hand in Hand", lief ich mit meinem Kameraden durch das Ziel. Die Zuschauer waren begeistert. Über Lautsprecher wurden unsere Namen durchgesagt. Ihr könnt Euch vorstellen, dass dieser Moment der Freude die Qualen der letzten 74,3 Kilometer alles vergessen lassen. Aber Ihr wißt ja, was ich damit meine. Der Zieleinlauf verlief am Schluss übrigens durch eine geteilte Gasse. Links liefen die Teilnehmer vom Marathon ein, rechts die vom Supermarathon.
Nach 6h 26min 22sec gab mein Chip den Impuls an die Zeitmessmaschine. Gesamtplatzierung 51- AK M40 Platz 15. Ich konnte nicht ganz an meiner Vorjahresleistung anknüpfen jedoch bin ich mit dem Ergebnis nicht unzufrieden.

Zielorganisation: Kaum nachdem ich die Ziellinie überschritt, genoss ich einmal meine Leistung - aber auch die Atmosphäre. Volksfeststimmung pur! Die Hölle. Da ich im letzten Jahr schon einmal da war, fühlte ich mich fast wie zu Hause. Es war eigentlich fast alles wie letztes Jahr. Nur die Dusche war neu! Im letzten Jahr noch ein "Duschzelt für alle", dieses Jahr ein modernes Duschhaus aus Holz getrennt für Damen und Herren. Hatte ich im letzten Jahr bereits bemängelt. Dieses Jahr Mangel beseitigt. Sehr gut! Im Zielgelände von Schmiedefeld war eine Super-Stimmung. Volksfeststimmung ist eigentlich untertrieben. Das faszinierende ist ja, dass fast zeitgleich alle Läufer der unterschiedlichen Strecken ins Ziel kommen.
Nachdem ich meinen Chip wieder abgegeben hatte, und mit ein bißchen Warten auch meine Urkunde erhielt, genoss ich die Siegerehrung. Dr. Thomas Miksch, ein Landsmann von mir aus dem Allgäu gewann, wie auch schon im Vorjahr, den Supermarathon. Er hat sich damit selber ein schönes Geburtstagsgeschenk. Er hat am Sonntag, den 26.05.02 die Vierzig vollgemacht. An dieser Stelle, lieber Thomas, nochmals - meine besten Glückwünsche zum Sieg, bleib gesund und weiterhin sportlichen Erfolg!

Fazit: Der Wochenende hatte sich gelohnt! Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert. Man merkt die langjährige Erfahrung des Veranstalters mit immer zunehmenden Teilnehmerzahlen.
Der Rennsteiglauf - Faszination pur - ein Lauferlebnis, dass man nicht mehr vergessen wird! Jeder Läufer, ob jung oder alt, kann hier jede Distanz bewältigen. Ich kann nur jedem empfehlen hier einmal zu laufen und sich diese einmalige Atmosphäre zu gönnen! Ein Läufer wurde zum Beispiel geehrt, der diesen Super-Marathon zum 25. Mal gelaufen ist. Wahnsinn!

Mit sportlichen Grüßen
HaJo Riehl


BERICHT VON ERICH MICKLER über den Rennsteiglauf
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"30 Jahre Rennsteiglauf, mein erster über die Marathondistanz
Anreise über Regensburg, Hof, Abf. Triptis! Besser wäre über Coburg gewesen. Für eine Strecke von Triptis - Schwarzenbach nicht mal 100 Km brauchte ich 3 Stunden. Stau, keine Umgehungsstrassen und viele verfallende Fabriken, teils auch Häuser bieten ein tristes Bild. Übernachtung im Hotel Zum Goldenen Hirschen ca. 5 Km nach Suhl und 16 Km außerhalb Schmiedefeld, sehr freundlich und zuvorkommend, großes Lunchpaket, um morgens um 6 Uhr dreißig den Bus von Schmiedefeld nach Neuhaus zu erreichen!
Hier für alle die noch nie am Rennsteiglauf teilgenommen haben, der Rennsteig ist ein ca. 170 Km langer Weitwanderweg durch den Thüringer Wald. Entlang dieses Weges zwischen Eisenach und Neuhaus verteilen sich die Aktivitäten, Startorte der Läufe und auch Wanderungen. Ziel für alle Läufer und Wanderer ist Schmiedefeld wo auch eine große Wiese zum Parken und Zelten vorhanden ist!
Ich habe mich heuer für den Marathon entschieden der in Neuhaus am Rennsteig um 9 Uhr am Samstag startet. Mit dem Bus von Schmiedefeld nach Neuhaus, wo noch genügend Zeit bleibt die Startnummer zu holen, ausgiebig ein zweites mal zu Frühstücken, von Müsli bis Vollkornbrot, von Wurst über Käse bis Früchtesalat und Bananen ist alles vorhanden. Ein Brunchbuffet das keine Wünsche offen läßt.
Wenn man den ganzen Aufwand, die wirklich sehr gute Betreuung rechnet sind 1,50 Euro für den Zeltplatz, 5 Euro für den Bus und 3 Euro für das Frühstücksbuffet, bei einem Startgeld von 30 Euro mehr als angemessen.
Um 9 Uhr nach Rennsteiglied und Schneewalzer setzen sich mehrere 1000 Marathonis bergauf durch den Ort in Bewegung, es ist kein Marathon zum Tempobolzen, eher gemütlich, ich laufe in der Mitte des Feldes, nach dem Ort, stehen Sie links und rechts des Weges, die sich das Anstellen bei den Toiletten erspart haben.
Nach etwa 30 Minuten auf der Strasse, wellig, später bergab, gehts nach rechts in den Wald, bei der ersten Labestelle am Dreistromstein bin ich eine Stunde unterwegs.
Wieder Asphaltstrasse, bald Wanderweg, zeigt ein Schild das es noch 9 Km zum Massenberg sind. Breite Forstrassen, wechseln mit Wanderwegen, im stetigem auf und ab. Habe wohl zu ausgiebig gefrühstückt, beginne bergauf zu gehen.
Am Massenberg Volksfeststimmung. Langgezogener Abstieg, Hohlweg mit vielen Wurzeln und Steinen! Nach Neustadt rüber der Weg zieht sich, bergauf, bergab, teils Asphalt.
Im Ortszentrum von Neustadt, verfallendes Haus und Fabrik, ein Wiederspruch zur ausgelassenen Stimmung des Laufes. auch die vielen teils eingestellten und auch schon demontierten Bahnanlagen stimmen traurig.
Über eine Wiese bergab, Gegenanstieg Großer Burgberg, wieder durch Wald erreichen wir den Verpflegungspunkt Drei Herrenstein. Liebe Grüße an Dr. Bold und seine Frau, wir liefen vor Neustadt bis zum Drei Herrenstein ein Stück gemeinsam.
Nun ging's meist bergab, die Füße schmerzen, wenn ich eine Zeit unter 5 Stunden ereichen will, muss ich das Tempo erhöhen. Nochmals Gegenanstieg und bergab nach Frauenwald.
Die letzten Kilometer durch Wald ziehen sich, ich lasse es laufen, kann auch den leichten Reitalleeanstieg durchlaufen und verfehle nur knapp eine 5 Stunden Zeit.
In Abwandlung eines bekannten Liedes. "Ich kann's nicht fassen, solch Läufer, Zuschauermassen"!
Leider das Wetter kühl und regnerisch, geht's über Coburg nachhause.