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Laufberichte von

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Bericht Euro-Marathon-Frankfurt

Tester berichten über dieses Marathon-Event (29. 10. 2000).

 

Tim Uhl lieferte über Frankfurt per eMail sein Fazit: „Die neue Strecke ist ein großer Schritt nach vorn.“

Hallo liebe Redaktion von running-pur,
nachfolgend erhaltet ihr endlich meinen Bericht vom Frankfurt-Marathon. Ich konnte leider nicht früher antworten, da mir nur am Wochenende ein e-mail-Anschluß zur Verfügung steht.
Die erstmals für die Organisation zuständige "Maleki-Group" sorgte beim ältesten Stadtmarathon Deutschlands für einige Neuerungen. Da wäre zunächst der Name. Im Gegensatz zur Konkurrenz aus Berlin, Köln oder Hamburg wird es in "Mainhattan" ab diesem Jahr unabhängig vom Hauptsponsor einen einheitlichen Namen geben. Dies erspart uns so merkwürdige Bezeichnungen wie "Alberto-Marathon", "Hansa Plast-Marathon" oder "Bosch Mobile-Marathon". In Frankfurt heißt das Ding mit den 42,195 km ab diesem Jahr einfach "euro Marathon Frankfurt". Mit diesem Begriff soll man in Zukunft nicht nur einfach den großen Marathon durch die Bankenmetropole verbinden. Wenn es nach dem Verantalter geht, kann man sich bald mit solch hochrangigen Marathons wie New York oder London messen. Da hat man sich freilich ein hohes Ziel gesteckt. Aber mit der zweiten großen Neuerung, der veränderten Streckenführung hat man tatsächlich einen großen Schritt nach vorne getan.
Man muß sich als Läufer wirklich fragen, warum die bisherigen Veranstalter nicht auf die so nahe liegende Idee kamen, die lange Mainzer Landstraße, angesichts des allezeit vorherrschenden Windes aus westlicher Richtung , von West nach Ost zu durchlaufen. In Richtung Westen lief man dieses Jahr durch die kleinen kurvenreichen Straßen der Stadtteile Sachsenhausen, Niederrad, Schwanheim und Höchst, wo der nicht zu vermeidende Gegenwind tatsächlich nur relativ schwachbrüstig wirbelte. Ich laufe in Frankfurt seit 1997, und der Wind war in jedem Jahr ein wirklich ungemütlicher Genosse. Deshalb hatte ich in diesem Jahr, angesichts der in den Wetterberichten ausgesprochenen Sturmwarnungen, mit dem schlimmsten gerechnet. Es gab zwar bestimmte Streckenabschnitte wo man Angst haben mußte in den Main gepustet zu werden, aber insgesamt war die Beeinträchtigung durch den Wind nicht der Rede wert. Hinzu kommt natürlich die mental wertvolle Tatsache, daß man ab km 31 nur noch Rückenwind hatte,.worauf auch ein überaus eifriger Streckensprecher in Nied hinwies. Aber diese sinnvolle Lösung des Problems Wind ist nicht das einzige, was man dem Veranstalter in Bezug auf die Streckenführung zu Gute halten muß. Man lief in diesem Jahr wesentlich länger im Stadtkern, wo eine prächtige Stimmung herrschte. Besonders schön war die Rückkehr zum Start nach 4km, wo natürlich noch zahlreiche Zuschauer für Beifall sorgten. Insgesamt war wohl auch das sonnige Wetter ein Grund für die fast über die gesamte Strecke verteilten Fans. Gegen das nahezu zuschauerlose Industriegebiet in Niederrad habe ich übrigens nichts einzuwenden. Denn eine kleine Pause von dem überschwänglichem Applaus muß auch mal sein. Hauptsache auf den letzten Kilometern stimmt die Unterstützung. Auch das war in diesem Jahr super. Bei km 38 lief man in der Nähe des Ziels vorbei zu einer letzten kleinen Runde im Stadtkern rund um die Alte Oper. Dort war wirklich "Gänsehaut-Stimmung" angesagt. Zu diesem einzigartigen Ambiente trugen nicht nur die Zuschauer, sondern auch die den Läufer umgebenden Wolkenkratzer bei. Die bisher gelaufene Variante über den Römer habe ich jedenfalls nicht vermisst.
Aber nicht alles in Frankfurt war besser als sonst. Es ist lobenswert, daß die "Maleki-Group" versucht, echte Weltklasse-Läufer nach Hessen zu holen. Da ich nicht nur selbst gerne Marathon laufe, sondern auch die Weltspitze in den Medien verfolge, begrüße ich dieses Bemühen. Wenn die Veranstalter aber die Top-Läufer nur bezahlen können, indem sie die anderen 9000 Starter mit einem, im Vergleich zu den Vorjahren, spärlichen Plastikbeutel ausstatten, und ihnen das obligatorische T-Shirt vorenthalten, ist das kritikwürdig. Ebenfalls schade war, daß es nach dem Lauf keine ausreichende Verpflegung gab. Im Zielbereich konnte man sich zwar an Bananen, Wasser, Apfelsaftschorle etc. erfreuen. Die in den letzten Jahren übliche, und gerne genommene, warme Mahlzeit suchte man in diesem Jahr aber vergebens.Darüber hinaus wäre es sehr schön, wenn man für mehr Toiletten sorgen würde. Bei dem langen Schlangestehen wird man, wo man ohnehin vor dem Start schon so aufgeregt ist, halb verrückt. Trotzdem, der euro Marathon Frankfurt 2000 war zweifelsohne der schönste Marathon, den ich je gelaufen bin (insgesamt 7). Vor allem für die neue Streckenführung verdient der Veranstalter großen Respekt und großen Dank. Weiter so!


Im übrigen bedanke ich mich natürlich beim Team von running-pur für die nette Unterstützung.Macht auch ihr weiter so.


Es grüßt Tim Uhl