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Laufberichte von

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  6. Roland Pflieger

 

Bericht Euro-Marathon-Frankfurt

Tester berichten über dieses Marathon-Event (29. 10. 2000).

 

Marina Kirchner – zwar kein running-pur-Testläufer, aber dennoch lieferte Sie über Frankfurt per eMail einen Kurzbericht: „Selbst nach 5 Stunden und 4 Minuten gab´s bei der Hauptwache eine Mikrophonansage.“

Liebe Running-Pur-Leute!
Schmökere in letzter Zeit öfters auf eurer Seite (kenne die Zeitung
bislang gar nicht..).
Möchte gerne einiges zum Frankfurt-Marathon am 29.10. loswerden:
Es war "fast" mein erster Marathon, nachdem ich 4 Wochen vorher in
Aschaffenburg beim Main-Marathon meinen allerersten gelaufen war (ein
kleiner, netter, sehr heimeliger Marathon, der rundum gut organisiert
und angenehm war mit 140 Startern!).
Nun zu Frankfurt: Ich habe 10 Jahre in Frankfurt gelebt und mein Freund
ist dort aufgewachsen, wir kennen Frankfurt also wie unsere
Westentasche. Die Strecke - ich kenne die vorherigen Streckenführungen
nicht - hat mir sehr gut gefallen. Auch für Frankfurt finde ich das
Drumherum, die Zuschauer und die Stimmung absolut in Ordnung. Es passt
dazu, dass - wie eine Freundin einmal zu mir sagte - Paris liegt dir zu
Füßen - Frankfurt musst du dir erobern". So ist Frankfurt eben. Trotzdem
bin ich Frankfurt-Fan, weil es sich einem eben gerade nicht so
aufdrängt. Für mich mit meiner 5-Stunden und 4 Minuten-Zeit gab's dann
sogar auch noch die persönliche Ansprache auf der Hauptwache mit Namen
und Verein - was auch nicht immer selbstverständlich ist. Auch einige
Zuschauer gab es noch. Klar, auf den letzten 10 Kilometern fangen die
Standleute schon an, zusammenzukehren und langsam abzubauen. Ich
versteh's ja... Aber richtig geärgert habe ich mich über eine andere
Sache, und zwar über die Art der Bericherstattung im Fernsehen. Und
genau dazu möchte ich euch gerne nachfolgend - ungeändert - meine email
übermitteln, die ich an den Hessischen Rundfunk und auch an den
Organisator geschickt habe. Denn so eine trockene, auf die Spitzengruppe
orientierte Berichterstattung habe ich bisher noch bei keinem andere
Marathon erlebt. Es würde mich interessieren, ob es andere auch so
sehen.
Beste Grüße, Marina Kirchner aus Rimhorn im Odenwald
Email: mailto:mm.kirchner@arcormail.de oder mailto:mm.kirchner@t-online.de

 

To: info@hr3.de
Subject: Berichterstattung zum Euro-Marathon
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte gerne einige Anmerkungen zur Life-Berichterstattung zum
Euro-Marathon in Frankfurt am 29.10.2000 im Fernsehen los werden.
Ich weiß nicht, ob ich da "mit der falschen Brille" geschaut habe - aber
mich und viele andere, insbesondere meinen ganzen Laufverein, den SC
Hassenroth, und all unsere zusehenden Freunde waren von der Berichterstattung
enttäuscht. Sie war nur ausgerichtet auf die Spitzengruppe. Dazwischen ein
vorbereiteter Bericht über eine Laufgruppe des Haupt-Marathonsponsors. Dann noch ein
paar "tolle" Luftaufnahmen von Frankfurt. Das war's dann fast schon.
Ich meine mich bei anderen Läufen in Köln und anderswo zu erinnern, dass
da auch mal Leute am Rande gezeigt und interviewt werden, ein bißchen die
Stimmung drumherum gezeigt wird. Nichts davon - nur trockener Spitzensport. (Ich
meine selbst letztes Jahr war die Berichterstattung "freundlicher und
aufgelockerter.) Wir waren 9 Leute, die von unserem Sportclub in Frankfurt antraten, und wir hatten viele Bekannte und Freunde, die sich das entweder vor Ort oder im
Fernsehen ansehen wollten. Durch die Bank weg waren die enttäuscht. Ich habe mir
die Berichterstattung aufgenommen, wie viele andere, die mitliefen, auch - zum
Glück, denn so konnte ich die drei Stunden auf eine 3/4-Stunde reduzieren, so
uninteressant war die Berichterstattung. Mir tut nur der Lesekopf meines Videorecorders leid. Für wen kommen denn eine halbe Million Menschen? Weshalb sehen sich die Leute das im Fernsehen an? Wirklich nur wegen den ersten drei???
Und genauso schade fand ich es, dass im Fernsehen nichts, aber auch gar
nichts von dem Tun und Treiben und der Stimmung an der Strecke rüber kam.
Der Trompeter auf der Miquellallee - der recht gute Jethro-Tull-Verschnitt in
Schwanheim ... Es hätte so viel Nettes und Freundliches drumherum zu berichten
gegeben. Und wenn ich richtig gelesen habe, dann will doch die Maleki-Group den
Maratho zu einem "Volksfest" machen. Andere wollen aber wohl nur die reine
Spitzensportveranstaltung darin sehen.
Bei welcher anderen Sportart kommen bei einer Veranstaltung so viele
Menschen zusammen, die den gleichen Sport betreiben, aber auf so
unterschiedlichem Niveau, in so unterschiedlichen Geschwindigkeiten? Auf einem
Tennis-Turnier mit Boris Becker wird niemand einen Irgendjemand von irgendwoher
gleichzeitig antreten sehen. Aber: beim Marathon ist das so - und das finde ich auch
gerade so faszinierend - die "Mischung Mensch". Da sind Leute, die brauchen nur
2 Stunden und 10 Minuten, aber andere brauchen gar 5 1/2 und mehr Stunden.
Aber davon weiß der HR wahrscheinlich nix mehr, denn nach drei Stunden
existieren ja die Läufer nicht mehr ... da sind die Kameras ja schon abgebaut.
Sorry, aber wir sind alle wirklich richtig enttäuscht von der
Berichterstattung.

Mit freundlichen Grüßen Marina Kirchner
stellvertretenden für den gesamten Sportclub SC Hassenroth