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Laufberichte von

  1. Josef Belke
  2. Martin Schmidt
  3. Gert Heinrich
  4. Marina Kirchner
  5. Tim Uhl
  6. Roland Pflieger

 

 

Bericht Euro-Marathon-Frankfurt

Tester berichten über dieses Marathon-Event (29. 10. 2000).

Gert Heinrich war für running-pur auf der Strecke.
Sein Fazit: „Das Publikum und die vielen Attraktionen an der Strecke sind Spitze.“

Was den eigentlichen Marathon betrifft ist Frankfurt klasse, die Organisation ist noch verbesserungsfähig.
Vielen Dank an running-pur, dass ich als Testläufer den 19.
Frankfurt-Marathon im Jahre 2000, dieses Mal schon wieder mit
einem neuen Sponsor bestreiten durfte. Frankfurt ist nun schon zum
fünften Male hintereinander mein Saison-Abschluss auf den langen
Strecken. In diesem Jahr habe ich schon den 6h-Lauf in Nürnberg
Mitte März, die deutschen 100km-Meisterschaften im April in Hanau
(15. Platz in der M40), die deutschen 24h-Meisterschaften Ende Mai
in Hamburg (deutscher Meister in der M40 mit 201,95 km) und die
deutschen Bahnmeisterschaften über 50km (2.Platz in der M40)
hinter mir. Da ich in den beiden Wochen vor Frankfurt stark
erkältet war, habe ich mein Ziel, dort um die drei Stunden zu
laufen, etwas zurückgeschraubt, und bin ohne Probleme nach 3:22:30
Stunden locker über die Ziellinie gelaufen. So konnte ich auch,
was mir sonst nie so gelang, einiges von der Stimmung am Rande der
Strecke mitnehmen.
Da ich jetzt schon fünfmal in Frankfurt gelaufen bin und dabei
drei verschiedene Ausrichter erlebt habe, kann ich etliche Vergleiche anstellen.
Meine Anreise erfolgte am Samstag nachmittag (von einer
Ferienwohnung im Spessart aus) gegen 16 Uhr, was sich als gut
herausstellte. Zum einen konnte ich das Parkplatzchaos am nächsten
Morgen vermeiden, denn die sonst zur Verfügung stehenden
Parkflächen waren wegen Umbaumassnahmen auf weniger als die Hälfte
reduziert. Zum anderen war der grösste Teil des Anmeldetrubels
schon vorbei. Das Abholen der Startunterlagen war wieder in eine
Nebenhalle ausgelagert. Voranmelder hatten dort keine Probleme,
sie wurden umgehend bedient, jedoch alle gefragt, ob sie einen
Chip zu leihen gedenken. Nachmelder bzw. Personen mit
Reklamationen konnten sich jedoch auf sehr lange Wartezeiten
einstellen, die Schlangen vor den entsprechenden Schaltern waren
riesig. Anschliessend musste man an einem anderen Schalter seinen
Kleiderbeutel abholen. Dieser war entgegen den Vorjahren aus
hässlichem Plastik und sein Inhalt grösstenteils auf Werbematerial
beschränkt. In dieser Nebenhalle waren auch die Stände der
Laufveranstalter von der eigentlichen Marathonmesse ausgelagert.
Hier konnte man sich mit Infomaterial über Laufevents im nächsten
Jahr reichlich eindecken. Anschliessend gings dann zur Nudelparty,
zum ersten Mal seit langem, denn seither gab es immer Kartoffeln.
Dort gab es für viele lange Gesichter. Zuerst musste man den Stand
finden, an dem man für die Nicht-Läufer die Nudel-Bons erwerben
konnte. An der eigentlichen Nudelausgabe wurde man nicht gerade
freundlich darauf hingewiesen, wo man sich gefälligst anzustellen
hatte. Und dann die Nudeln: viel zu lange gekocht, also ziemlich
matschig und dazu eine Tomatensosse, die nach gar nichts
schmeckte. Da war es dann besser, sich die Veranstaltungen auf der
grossen Bühne in der Messehalle anzuschauen, denn die waren
interessant und sehr informativ. Die Marathonmesse, die in der
gleichen Halle stattfand, war wohl wegen des geringen Raumangebots
gegenüber den Vorjahren deutlich reduziert und hält keinem
Vergleich mit den Marathonmessen bei ähnlich grossen Marathons
stand.
Am Sonntagmorgen sind wir dann nicht wie sonst mit dem PKW zu dem
grossen Messeparkplatz angereist, sondern von Hanau aus mit der
S-Bahn bis zum Hauptbahnhof gefahren. Nach fünf Minuten Fussmarsch
hatten wir ohne Stress die Messehalle erreicht und waren so dem zu
erwartenden Parkplatzchaos entgangen, das nach Aussagen anderer
Läufer Wartezeiten von bis zu einer Stunde bescherte.
Die Toilettensituation ist und bleibt ein Frankfurter Problem.
Seit Jahren sieht man hier in der letzten Stunde vor dem Start
lange Schlangen und fluchende Teilnehmer. Der Start erfolgte wie
immer aus Blöcken von zwei verschiedenen Punkten aus. Durch die
geänderte Streckenführung war jedoch die Zusammenführung in diesem
Jahr deutlich früher als sonst, was aber nicht zu einem Gedränge
führte. Die geänderte Streckenführung betraf grösstenteils nur die
Laufrichtung. Die Strecke selbst ist für einen Stadtmarathon ideal
gewählt. Der erste Teil durch die City und einer Riesenstimmung
beflügelt viele Teilnehmer, die anschliessenden Teile von km 15
bis 35 durch Wohngebiete und die Autobahn sind eher ruhig, aber
windanfällig, und die letzten Kilometer dann wieder in der
Innenstadt mit einem Lärm und Zuschauermassen, die einen förmlich
ins Ziel tragen. Das Publikum und die vielen Attraktionen an der
Strecke in Frankfurt sind einfach spitze. Ebenso die Verpflegung
auf der Strecke. Hier gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Alle
fünf Kilometer gibt es Wasser, Tee, Apfelsaftschorle, Bananen und
Elektrolytgetränke und dazu noch an wichtigen Stellen Ultra-Buffer
und Power-Gel. Dazwischen gibt es auch noch reine Wasserstellen.
Auch im Ziel ist die Verpflegung dann optimal. Hier gab es für
jeden etwas, ob warm oder kalt, Kaffee oder Bier. Sicher nicht
jedermanns Geschmack fand im Ziel die neugestaltete Medaille, die
sehr verstaubt aussah. Auch fiel dieses Mal der Imbiss (Suppe mit
Gemüseeinlage) in der Messehalle aus. Für Ausdauersportler war
hier das Angebot sehr schlecht, denn nach einem Marathon hat man
meistens nicht so grosse Lust auf fette Würstchen.
Im nächsten Jahr finden hier die deutschen
Marathon-Meisterschaften statt und ich werde sicher wieder dabei
sein, denn Frankfurt hat sein eigenes Flair und braucht sich unter
den deutschen Stadtmarathons überhaupt nicht zu verstecken.
Abschliessend gilt mein Dank den Veranstaltern in Frankfurt und
dem running-pur Team für eine grosse Bereicherung der Laufszene
durch seine Berichterstattung.
Mit freundlichen Testgrüssen
Gert Heinrich (mailto:gert.heinrich@allianz.de)