Bericht von Testläufer Bernd Fleige über den Paderborner Osterlauf
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Kälte, Schnee und Streckenrekorde
Kälte, Schnee und Streckenrekorde – mit diesen drei Worten lässt sich der 62. Paderborner Osterlauf zusammenfassen. Trotz teilweise widriger Wetterbedingungen lieferten die Athleten am Samstag in der Paderborner City Spitzenleistungen ab.
Derart feuchtes Wetter gab es beim Paderborner Osterlauf lange nicht. Schneeflocken und Regentropfen fielen während aller Läufe und machten es den Läuferinnen und Läufern nicht leicht. Insgesamt 7802 Teilnehmer nahmen am 62. Paderborner Osterlauf teil und sorgten bei den Organisatoren der von E.ON Westfalen Weser präsentierten Veranstaltung für zufriedene Gesichter. Besonders freute sich der Race-Director Horst Wiczynski über zwei neue Streckenrekorde, beide aufgestellt im Halbmarathon.
Bei den Männern sorgte der Kenianer Charles Ngolepus mit 1:01,24 Std. für eine neue Bestmarke. Die für den TV Wattenscheid startende Irina Mikitenko unterbot den alten Streckenrekord der Frauen mit 1:08,51 Min.
Schnellster 10-km-Läufer war überraschend der Österreicher Martin Pröll (28:46 Min.). Die Frauen-Konkurrenz gewann auf dieser Distanz Peninah Arusei (Kenia, 31:42 Min.).
Ich durfte als Testläufer für Running Pur an den Start gehen und startete über die 10 Km Distanz.
Die Veranstaltung war super organisiert, es gab einen Anlaufpunkt in der Turnhalle am Start-Ziel Bereich. Dort bekam man die Startunterlagen und konnte seine Sachen deponieren. Zudem war dort eine Sportmesse mit interessanten Ausstellern, die zum bummeln bei dem feuchten Wetter einlud.
Ich hatte mich mit ca. 60 km Training pro Woche und einigen Crossläufen vorbereitet um fit an den Start zu gehen. Trotz Temperaturen um 1 Grad lief ich in kurzen Sachen, da ich mir dachte : was die Kenianer machen, kann ich auch J
Die ersten zwei Kilometer war mir kalt, aber nachdem ich mein Tempo gefunden hatte, lief es super und mir wurde warm. Als ich bei Kilometer 8 die bekannte Läuferin Luminita Zaituc überholte, wusste ich das ich flott unterwegs war. Ich finishte nach 36.07 Minuten als 61 der Gesamtwertung und 4ter der M 45. Beim 10er waren 2400 Läufer im Ziel.
Ich war zufrieden, denn für mich war es Bestzeit. Ich bedanke mich bei Running Pur, die mir den Start möglich gemacht haben und würde gern irgendwann noch mal Testläufer sein.
Bericht von Testläufer Frank Vahldiek über den Paderborner Osterlauf
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Regentropfen und Schneeflocken
Am Karsamstag (22. März) fand mit der 62. Auflage der traditionsreichste Straßenlauf Deutschlands statt. Insgesamt wurden Starts in acht Wettbewerben angeboten. Und wie in den vergangenen Jahren fiel die Wahl wieder auf die längste Strecke. Nächste Ostern wird dann für uns das 10-jährige Jubiläum anstehen.
Doch zurück zu Ostern 2008. Das beherrschende Thema des Tages war das Wetter. Wenige Tage nach Frühlingsbeginn erwartete uns Paderborn mit Winterwetter, das eher zu Weihnachten passen würde. Seit den frühen Morgenstunden wechselten sich Schneeregen- und Schneeschauer ab. Und die Aussichten für den Wettkampftag waren auch nicht sehr erfreulich.
Entsprechend nass und feucht gestalteten sich dann auch die ersten Starts auf den kürzeren Strecken. Besonders bedauerlich für die vielen Grundschul- und Kindergarten-Kinder in den Bambini-Läufen. Auch die endgültige Entscheidung zum Start der Inliner wurde wetterbedingt recht spät gefällt. Je näher unser Start um 15:00 kam, umso geringer wurden dann aber glücklicherweise Sprühregen und Flocken.
Die mit nur noch vier Grad gemessene Temperatur stellte den niedrigsten Wert eines Osterlaufes seit 1963 dar; dieses haben uns zu mindestens Zeitzeugen glaubhaft versichert. Entsprechend der Witterung waren dann auf der Strecke die unterschiedlichsten Kleidungslösungen zu sehen. Von ganz kurz bis ganz lang war eigentlich jede denkbare Kombination vertreten. Ein Extrem soll aber auch nicht verschwiegen werden: Ein besonderer Publikums-Hingucker war ein Sportsfreund, der die 21 Kilometer mit freiem Oberkörper zurücklegte; das T-Shirt zur Sicherheit aber in der Hand über die Strecke trug.
Wir entschieden uns für kurze Hose und langärmlige Jacke. Bei leichtem Wind aus Nordost ging es auf die aus den Vorjahren bekannte Zwei-Runden-Tour. Bei nasser Strasse, aber ohne Niederschlag, war diese Wahl optimal. Bereits nach zwei Kilometern und dem ersten Überlaufen der Eisenbahnbrücke war die Betriebstemperatur erreicht. Die zwischenzeitlich vermehrt an der Strecke stehenden Zuschauer sorgten für eine rasch absolvierte erste Runde.
Beim Passieren des Einkaufzentrums in der zweiten Runde zeigte das dortige Thermometer nur noch erfrischende zwei Grad an. Noch lagen aber ca. 30 Minuten bis zum Ziel vor uns. Die Grillfreunde am Rochusweg hatten mittlerweile große Teile der Strasse mit Bratwurst- und Steak-Aroma veredelt. Die Party ging auch bei jetzt beginnenden leichten Flockenfall unvermindert weiter. Uns zog es aber immer mehr zum Ziel mit der erwarteten warmen Dusche.
Die Endzeit war dann erwartungsgemäß etwas schlechter als im Vorjahr. Das Wetter lieferte dafür vielen Finishern eine gute Entschuldigung. Das aber nicht jeder Starter hier einen Nachteil hatte, zeigte sich daran, dass im HM sowohl bei Frauen wie Männern neue Streckenrekorde gelaufen wurden. Respekt zu diesen Leistungen unter den Umständen!
Das mit ca. 7.800 Teilnehmern die Rekordbeteiligung des Vorjahres (damals knapp über der magischen Grenze von 8.000) nicht ganz erreicht wurde, ist erklärbar. Aber jeder Teilnehmer, der im Ziel seine Medaille entgegennehmen durfte, war an diesem Tag ein Sieger.
Eine kleine Betrachtung zum frühen Ostertermin zum Schluss: Der Osterlauf an einem 22. März dürfte für die meisten Teilnehmer eine einmalige Ausnahme bleiben. Das letzte Fest zu diesem Termin liegt schon 95 Jahre zurück ? das dürften die wenigsten erlebt haben. Und der nächste Karsamstag an einem 22. März steht erst im Jahr 2160 wieder auf dem Kalender ? dann dürften die allerwenigsten wohl noch da sein, wenn die Gentechnik nicht rasante Fortschritte macht.
Wir werden uns jedenfalls zum persönlichen Osterlauf-Jubiläum im nächsten Jahr in Paderborn wieder sehen. Besten Dank an dieser Stelle noch an die Redaktion für den ermöglichten Freistart.
Keep on running
Frank V a h l d i e k
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