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www.running-pur.de >Marathon Tests <


Luzern Marathon am 26. 10. 2008

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier >>

running-pur
© Ein Beitrag aus dem Archiv von running-pur ONLINE


Bericht von Linus Troxler über den Luzern Marathon
][ Linus Troxler ][ Jens Hamann ][
][ weitere Testberichte ][

In der Summe 7000 Läufer am Start

Sonntagmorgen 05.45 Uhr. Dicker Hochnebel hängt über meinem Wohnort Zürich, die Aussentemperatur zeigt 8 Grad. Aufstehen, denn in einer Stunde holt mich ein Lauffreund ab, wir wollen nach Luzern zum Marathon bzw. Halbmarathon fahren.
Von Zürich fährt man da ohne Hektik in einer Stunde hin. Hinter dem Verkehrshaus (Start- und Zielbereich) hat es genügend Parkplätze. Das Verkehrshaus ist übrigens ein interessantes Museum, es zeigt die Geschichte des Bahnverkehrs in der Schweiz, immer am Marathontag ist der Eintritt frei.
Schnell die Startnummer gefasst und dann ab Richtung Schulanlage Würzenbach, dort sind die Garderoben, in Luzern ist alles nahe beisammen.
Obwohl mit dem Halbmarathon und dem Schnupperlauf über 7'000 Läufer zusammenkommen, es kommt kein Stress auf, die Infrastruktur bewältigt den Andrang, die Organisation hat gut gearbeitet.
Ab 09.00 Uhr wird in vier Blocks gestartet, die Halbdistanzler sind mit einer zusätzlichen Rückennummer ("ich laufe 1 Runde") gekennzeichnet; der Marathon führt über zwei Runden.
Vom Verkehrshaus geht es stadteinwärts, über den Schwanenplatz, die Brücke, zum Alpenquai und von dort in die Aussenquartiere. Es liegt immer noch dichter Hochnebel, von Sonne noch keine Spur.
Die Strecke hat Ecken und Kanten und pro Runde zwei deftige Steigungen. Es hat neuralgische Passagen wo Volksfeststimmung herrscht, man findet aber auch wieder ruhige Abschnitte, so nach den edlen Villen in Kastanienbaum. Da läuft man unmittelbar über dem Seepegel, das Wasser wellt kaum im frühmorgendlichen Vierwaldstättersee.
Nach rund 20 km kommt einem die Spitze entgegen, sie sind bereits auf die zweite Runde gegangen. Die Halbmarathonis geben Gas, deren Ziel ist nicht mehr weit; ich mache mich nach rund 1:45 Std. auf die zweite Schlaufe.
Luzern setzt auf den Normalverbraucher, Spitzenläufer werden keine eingeladen und Preisgelder gibt es auch nicht. Dafür ist die Organisation sehr gut, ebenso das Kosten- Leistungsverhältnis und Co-Sponsor ASICS lässt sich immer ein originelles Finishergeschenk einfallen (dieses Jahr eine Funktionsmütze). Was immer umweltverträglich organisiert werden kann, Luzern wählt diese Variante, z.B. markant verbilligte Bahnbillets für die An- bzw. Heimreise.
Die zweite Runde schaffe ich nicht mehr ganz so schnell, ich quere in 3:40:20 Std. den roten Datasportteppich. Die letzten 200 m läuft man auf einem gelben Teppich und ist hautnah an den Zuschauern dran, entsprechend herrscht dort Stimmung.
Trotz vieler Teilnehmer, Stau herrscht auch nach der Ziellinie nicht, jeder kommt zu seiner Banane, seinem Rivella und dem alkoholfreien Bier und kann absitzen um den Chip vom Schuh zu lösen.
Gleiches Bild auch nachher in den Duschzelten, kein Gedränge, keine Wartezeiten, die Einrichtungen halten dem Ansturm stand.
Fazit: Wer nicht unbedingt auf Bestzeit aus ist, einen Marathon sucht wo auch die Familie noch etwas anderes als nur Läufer zu sehen bekommt, dem sei Luzern wärmstens empfohlen; nicht von ungefähr pilgern jährlich Hunderttausende von Asiaten dahin. Wenn der Nebel sich dann auflöst, sieht man auch noch den markanten Hausberg, den Pilatus.
Sollte ich jemanden bereits etwas auf den Geschmack gebracht haben, alle Infos sind unter www.lucernemarathon.ch einschaubar.
An dieser Stelle auch noch meinen herzlichen Dank an die Leute von Running-Pur, das ich als Tester fungieren durfte.

Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
Linus Troxler


Bericht von Jens Hamann über den Luzern Marathon
][ Linus Troxler ][ Jens Hamann ][
][ weitere Testberichte ][

Ohne teuer eingekaufte ausländische Stars

Am vergangenen Sonntag fand bereits zum zweiten Mal der Lucerne Marathon statt.
Dabei hat die nahezu perfekt organisierte Veranstaltung nichts von ihrem Anfangselan verloren, sondern konnte bei fast idealen äußeren Bedingungen sogar nochmals zulegen.
So nahmen auf den Distanzen Marathon, Halbmarathon und Schnuppermarathon über 7000 Teilnehmer aus allen Kantonen der Schweiz und 28 weiteren Nationen teil und machten die Stadt Luzern und die Horwer Halbinsel zu Laufhochburg. Darüber hinaus sorgten zehntausende Zuschauer an der Strecke für eine tolle Stimmung und eine Vielzahl an motivierten Helfern für einen reibungslosen Ablauf.
Dass die Veranstalter mit Ihrem Konzept einer Breitensportveranstaltung ohne teuer eingekaufte ausländische Stars und Preisgelder richtig liegen, zeigen nicht zuletzt die Steigerung der Teilnehmerzahlen und die vielen Zuschauer an der Strecke und machen den Lucerne Marathon auch zu einer besonderen Breitensportveranstaltung.
Etwas Besonderes sind auch die vielen prominenten Helfer und Pacemaker, die in Lucerne engagiert sind. Als Pacemaker waren u.a. die erfolgreichste deutsche Langstrecklerin Katrin Dörre-Heinig, die aktuell schnellste Schweizer Mittelstrecklerin Sabine Fischer und der amtierende Mister Schweiz, Stephan Weiler im Einsatz. Und sogar der schweizer Marathonrekordler und Olympiasechste im Marathon Viktor Röthlin war als offizieller Botschafter des Marathons in seiner Heimat in unterschiedlichsten Helferrollen unterwegs.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung und ein weiterer Grund einmal die schöne Stadt am Vierwaldstätter See zu besuchen.

Meine Eindrücke von der Veranstaltung:
Die Startnummernausgabe erfolgte Freitag und Samstag im schönen Ambiente des renommierten Hotel Schweizerhof direkt am See. Neben einer kleinen Marathonmesse mit den üblichen Ständen wurde den Läufern mit den Startunterlagen auch ein Gutschein für eine Portion Pasta oder Kartoffel-Rösti ausgehändigt. Die Startnummerausgabe am Veranstaltungstag erfolgte direkt in einem Zelt im Zielbereich vor dem Verkehrshaus.
Die Anreise im Raum Luzern ist am Veranstaltungstag mit der Startnummer gratis möglich und für ein Bahnticket in der Schweiz erhält man mit Coupon 50% Ermäßigung. Aber auch eine Anreise mit PKW ist problemlos möglich, wenn man die Verkehrssperrungen beachtet. Parkplätze sind hinter dem Verkehrshaus ausreichend vorhanden.
Der Startschuss für die Läufe erfolgte durch Viktor Röthlin in 4 Blöcken ab 9 Uhr auf der Lidostrasse. Von dort ging es für die Läufer auf die zwei Runden durch die schöne Stadt am Vierwaldstätter See und rund um die Horwer Halbinsel. Highlights der Strecke und Stimmungshochburgen sind neben dem Start- und Zielbereich sicherlich die Seebrücke, welche die Läufer insgesamt 4mal überqueren und Horw, wo man von den vielen Zuschauern förmlich getragen wird. Aber auch ruhigere Streckenabschnitte wie Kastanienbaum mit den schönen Villen und historischen Häusern und entlang des Sees haben ihren Reiz. Nur die einzigen 3 nennenswerten Steigungen machen sich vor allem in der zweiten Runde bei den Marathonläufern bemerkbar. Hier sah man trotz begeisterter Zuschauer den einen oder anderen Freizeitsportler gehen.
Doch an den von mir gezählten 14 Verpflegungsstationen konnte man sich ausreichend stärken, so dass bei den idealen äußeren Bedingungen fast alle Teilnehmer auch das Ziel erreichten.
Lobend erwähnen möchte ich hier auch die Möglichkeit, dass man sich unterwegs laufend auch für eine kürzere Distanz entscheiden konnte. Da die Teilnehmer des Halbmarathons und Schnuppermarathons durch eine zusätzliche Rückennummer entsprechend gekennzeichnet waren, konnte ich auch erkennen, dass der eine oder andere Marathoni und Halbmarathoni von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht hat.
Der Zieleinlauf befand sich wegen dem Umbau des Verkehrshauses auf der Lidostrasse vor dem Museum, wo die Läufer die letzten 100 Meter auf einem erhöhten orangen Laufsteg zurücklegten, vorbei an einem dichten Spalier mit Zuschauern. Ist mal was anderes!
Neben der obligatorischen Zielverpflegung mit Bananen, Wasser, Isogetränken und alkoholfreiem Bier, gab es für jeden Finisher eine schöne sternförmige Medaille und als Bonbon noch eine Funktionsmütze des Sponsors ASICS. Wenn ich bei der Verpflegung einen Wunsch äußern dürfte, dann vielleicht den nach einem warmen Getränk in Form von Tee, Brühe oder Kaffee, da die Temperaturen doch recht herbstlich waren und nicht jeder belastete Läufermagen kalte Getränke verträgt. Ein Angebot an Essens- und Sponsorenständen und die Tribüne für die Siegerehrungen rundeten das Angebot im Zielbereich ab.
Die Duschen und Umkleiden befanden sich im Schulhaus Würzenbach, welches sich ca. 5 Gehminuten vom Start- und Zielbereich entfernt befindet. Dies war für den einen oder anderen Läufer nach den Anstrengungen des Laufes sichtlich zu weit!
Eine persönliche Urkunde steht allen Läufern nach dem Marathon auf der Veranstaltungshomepage zum Download zur Verfügung. Darüber hinaus konnte man am Veranstaltungstag ab 16 Uhr alle Ergebnisse online abrufen und es gibt wohl noch die Möglichkeit für die Teilnehmer einen kostenlosen Fotodownload durchzuführen. Vorbildlich!
Überhaupt hebt sich die Homepage www.lucernemarathon.ch positiv von anderen Veranstaltungsseiten ab. Übersichtlich, informativ und innovativ. Neben den eben erwähnten Features machen noch eine Fotoslideshow von der Veranstaltung und ein Video, mit der Helmkamera vom 3-Stunden-Pacemaker aufgenommen den Besuchern Freude.

Fazit:
Eine gelungene Veranstaltung! Ich komme wieder!


Bericht von Hans Pertsch über den Luzern Marathon
][ Linus Troxler ][ Jens Hamann ][ Hans Pertsch ][
][ weitere Testberichte ][

Ohne teuer eingekaufte ausländische Stars

Dienstag 21.Oktober Wieder einmal wird mir klar, dass mich viel mehr als nur die Zeit, von erstklassigen Marathonläufern unterscheidet.
Meine Vorbereitung ist einfach mangelhaft. Zufrieden bin ich nur mit meinen langen Läufen am Sonntag. Hier bin ich meistens vorbereitet und auch halbwegs ausgeruht. Was sich jedoch unter der Woche abspielt, ist in der Regel chaotisch. Von der Plattensäge direkt in die Laufschuhe oder Trainingsläufe bei Nacht und Nebel sind zur Zeit nahezu Normalfall. Auch die vielbeschworene gesunde Ernährung leidet im Moment zusehend. Ein Häppchen hier, ein Schokolädchen dort lassen die Fettwerte hochleben.
Wenig Schlaf und harte Arbeit zären zusätzlich an meinem Wohlbefinden.

„Da musst Du durch“ würde mein Freund Martin mit einem Grinsen im Blick auf mein Wehklagen hier antworten. Und recht hätte er; „Jeder ist seines Glückes Schmied“, sagt schon ein altes Sprichwort.
Ein Handicup jagt das Andere. Heute wurde bekannt, dass am Samstag der Kartenvorverkauf von Metallica beginnt. So kann ich meine Urlaubs-ankündigung für Samstag wieder abhängen.
Die Fahrt nach Luzern wird wohl auf Mittag verschoben.

Samstag 25.Oktober "Du hast noch einen Essenswunsch frei" meinte Frau am Abend vor der Abfahrt.
Natürlich war damit keine "Henkersmahlzeit", sondern ein leckeres Nudelessen gemeint.
Und es hat so gut geschmeckt wie es aussieht.
Am Samstagmittag war es dann soweit. Wir machten wir uns bei herrlichem Wetter auf den Weg in die Schweiz.
Als Strecke hatten wir die Route über Frankreich ausgewählt. Für Autofahrer die "freie Fahrt" lieben, sind die Autobahnen in Frankreich und der Schweiz aber wie Zwangsjacken. Tempo 120 sorgt nicht nur für Langeweile, sondern auch für Frust. Nach 3 ½ Stunden haben wir Luzern dann trotzdem erreicht. Die Sonne hatte sich zwischenzeitig verabschiedet. Eine der schönsten Schweizer Städte lag im Nebel der auch bis Sonntagmittag anhalten sollte.

Seit vielen Jahren bin ich ein absoluter Fan der Schweiz. Die Landschaft ist herrlich die Menschen ehrlich und freundlich. Dies schlägt sich auch auf meine bisherigen Marathons nieder. Von 11 Läufen bin ich 3 mal in der Schweiz gestartet. Und es sollen weitere folgen.

Da der Franken zu den Siegern der Wirtschaftkrise gehört ist sein Wert in den letzten Monaten enorm gestiegen. Für preislich verwöhnte Provinzler wie mich sind daher manche Angebote leichte Schocker.

Die Stadt Luzern und der Vierwaldstätersee sind eine Augenweite.
Obwohl ich nur zu Fuß unterwegs bin, stören mich die vielen Parkverbotsschilder. Ich glaube in Luzern wurden mehr Abschleppandrohungen aufgehängt wie man über Einwohner verfügt.

Entschädigt werden die Besucher aber mit den vielen Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Die nach einem Großfeuer wieder errichtete alte Holzbrücke ist das Hauptmotiv aller Fotobegeisterten.
Von dort sind es nur wenige Meter in die Altstadt. Dort reihen sich Boutiquen aller führenden Modemarken nebeneinander und aus den Restaurants zieht der Duft des Schweizer Raclette durch die schmalen Gassen und fordert zum Verzehr auf. Nur Marathonis sollten vor dem Lauf auf diese Genüsse verzichten.

Bereits vor einem Jahr bei der Premiere des Lucerne Marathons hatte ich mit einem Start hier geliebäugelt. Ich hatte es verworfen, weil ich mich mit dem Gedanken zwei identische Runden zu 21 Kilometern laufen zu müssen, nicht anfreunden konnte. Nun stehe ich ein Jahr später unter gleichen Bedingungen trotzdem an der Startlinie am Vierwaldstätersee.Es ist frisch an diesem Sonntagmorgen. Nur die Körpertemperaturen der 8000 Läuferinnen und Läufer bringt ein Hauch von Wärme.

Apropos Läuferinnen - die Schweiz scheint ein riesiges Arsenal hübscher weiblicher Wesen in seiner Zunft zu haben. So macht selbst das Warten auf den Start Spaß.
Inzwischen habe ich Foto und Marathonleidenschaft miteinander gepaart. Einerseits dient es perfektes Alibi für fehlende Minuten bei der Zielankunft, andererseits hält man Eindrücke fest, die kein zweites Mal passieren.

Die ersten Kilometer gehen auf einer Promenadenstraße entlang des Vierwaldstätersees.
Vier Mal werden die Marathonläufer hier durchlaufen, von Mal zu Mal schleppender, zumindest was meine Person betrifft.

Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ der Sportartikelhersteller Asics. Auf weichen Teppichboden schweben die Läufer wie über dem Boden.

Von wegen flacher Marathon. Bei Kilometer 6 und Kilometer 9 warten zwei kurze und knackige Steigungen auf die Läufer. Nichts furchterregendes, aber spätestens in der zweiten Runde müssen einige Läufer dort Federn lassen. Als Kind der Berge komme ich dagegen ohne größere Probleme davon.

Dräksak - Bei uns ein weitverbreitetes Schimpfwort, hier beim Lucerne Marathon ein Symbol für Umweltfreundlichkeit. Nicht jeder Läufer hat die Zielsicherheit mit seinem Becher getrunken, aber viele setzen Treffer, und helfen so mit, die Straßen sauber zu halten.

Musik rund um die Strecke hatte der Veranstalter angekündigt. Und tatsächlich! Guuggenmusig, Blues, Dixi und Blasmusik sind allgegenwärtig und sorgen für Antrieb wenn es einmal nicht ganz so gut lief. Ebenfalls vorbildlich die Verpflegung, diese vielleicht sogar überproportioniert. Noch bei keinem Marathon habe ich erlebt dass auch die 4 Stunden + Läufer noch so perfekt versorgt worden.

Die Lauftemperaturen sind nahezu ideal. Für das Auge fehlt leider die Sonne. Der Vierwaldstätersee bleibt lange im Dunst, der Luzerner Hausberg Pilatus zeigt nur einmal kurz seinen Gipfel, zu kurz um meine Kamera in Stellung zu bringen. Nur die Spätankömmlinge werden in den Genuss der Sonne kommen.

Es ist verwunderlich, dass bereits früh morgens so viele Menschen Zeugen des 2. Lucerne Marathons sein wollen. Nicht nur in der Innenstadt sondern auch unterwegs an Kreuzungen, in Schrebergärten und entlang des Seeufers jubeln uns die Menschen begeistert zu.

Zwei gleiche Runden mit 21 Kilometern. Nein danke, damit bin ich nicht glücklich.
Beim Betrachten der Kilometerschilder der zweiten Runde werde ich schon im ersten Durchlauf schwermütig und Selbstzweifel befallen mich. "Noch einmal die gleiche Strecke, die gleiche Landschaft die gleichen Menschen,die gleichen Zurufe" geht mir permanet durch den Kopf. Ich überlege zwischenzeitig ersthaft beim Halbmarathon auszusteigen. Kurz vor der Wendemarke werde ich aus einer Gruppe von Landsleuten mit "Deutschland, Deutschland" Rufen wieder richtig aufgerichtet.

Denn ich stehe bei diesem Lauf besonders im Focus der Menschen. Nicht weil ich ganz vorne laufe oder sonderlich berühmt bin, nein es macht alleine mein Outfit. Mein Laufshirt in leuchtendem Schwarz Rot Gold sticht aus der Menge der Läufer heraus.
Dieses Kleidungsteil ist nahezu einmalig.

Warum auch immer, diese Art von Laufkleidung wird in Südafrika hergestellt, und ist auf dem deutschen Markt nicht erhältlich.
Mit „ hurtig, hurtig Duutscher“ werde ich permanent angetrieben. Die letzte Phase des Laufes wird zum Laufsteg. Auf Teppichboden laufe ich nach 4:11 Minuten über die Ziellinie.

Die blauen Ballons am Himmel werden nicht lange alleine sein. Gleich werden die letzten Wolken verschwinden und ein azurblauer Himmel zum Vorschein kommen. Der Veranstalter, die Läufer und auch die Zuschauer können zufrieden sein. Mit der sprichwörtlichen Schweizer Präzision geht eine gelungene Veranstaltung zu Ende.

Und wo habe ich nun meine 20 Minuten verloren? Nein, nein „Berge“ und fotografieren sind schlechte Argumente. Und auch mein Trainingsplan kann nicht die Ursache sein. Denn dieser entstammt der Feder oder besser gesagt dem Computer vom Luzerner Marathonbotschafter Viktor Röthlin höchstpersönlich.
Die alten Schuhe, die ich im letzten Moment noch einmal gegen die Neuen ausgetauscht hatte passten wie angegossen und die oft belächelnden Kompressionstrümpfe verhinderten die gefürchteten Wadenkrämpfe. Das bisschen Ischias und die sonstigen "Alterserscheinungen "machen die Zeitdifferenz nicht wirklich aus.

So bleibt nur die Tatsache, dass es an diesem Tag einfach nicht sein sollte.
Auf der Langstrecke kann man seinen Körper nicht belügen. Wenn die Kraft fehlt nützt auch der stärkste Wille nichts mehr.
Irgendwann werde ich die Marathonschuhe wieder schnüren und erneut angreifen oder zumindest das Erreichte verteidigen.

Der Mensch ist kein Überflieger und sollte deshalb mit Geist und Beinen auf dem Boden bleiben.

http://www.marathon66.de/168959/365350.html

 

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