running_pur

| Print-Magazin | Online-Magazin | Kontakt | Impressum |

 


Veranstalter-Anzeigen

25. 4. 2010
Hamburg Marathon
Möbel Kraft Marathon Hamburg

9. 5. 2010
Schluchseelauf
Schluchseelauf

running-pur Online

running-pur Print


Tester gesucht
 • Tester-Bewerbung
 • Testlaufberichte
 • Leserberichte senden


News
 • Alle Beiträge
 • Tipps & Meldungen
 • Rückblick & Ergebnisse
 • Ihre News senden


Gesundheit
 • Trainingstipps
 • Medizin / Gesellschaft


Top-Links
 • Nützliche Links (alle)
 • Veranstalter-Links
 • Gratis-Links Veranst.
 • Händler-Links


Lese(r)-Geschichten
 • Lese-Abenteuer
 • Leser-Stories
 • Links zu Leser-Stories
 
• Berichte senden


Praxistest


running-pur Forum
 • Beiträge lesen
 •
Beiträge schreiben


Video & Audio

 

Anzeige

www.running-pur.de >Marathon Tests <


Hornisgrinde Halb- & Marathon am 19. Juli 2009

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier >>

running-pur
© Ein Beitrag aus dem Archiv von running-pur ONLINE


Testläufer Wolfgang Rehm über den Hornisgrinde-Marathon 2009

][ Wolfgang Rehm ][ Michael Thiebes ][ Monika Bäuerlein ][ Thomas Sturm ][
][ weitere Testberichte ][

Natur-pur im schönen Nordschwarzwald

Da ich mal einen Marathon mit etwas Höhenprofil laufen wollte, kam mir das Angebot von running-pur gerade recht.

Der Start zum Marathon ist bereits um 8:15 Uhr ist, deshalb erfolgte die nreise am Samstag nachmittag. Die Startzeit sollte man meiner Meinung ca. eine Stunde später legen, damit man evtl. noch am Sonntag morgen anreisen kann, bzw. damit man in der Unterkunft noch genügend Zeit zum Frühstücken hat.

Am Parkplatz Hundseck angekommen, ging es zunächst zum Informationszelt. Dort gab es neben den Startnummern,auch Kaffee und Kuchen, sowie Getränke und sonstige Speisen in reichhaltiger Auswahl und kleinen Preisen.

Nach einer kleinen Stärkung ging es dann zur Halbmarathonstrecke und danach zum Ziel wo ich dann auch die ersten Läuferinnen und Läufer ins Ziel kommen sah. Trotz des recht kühlen Wetter waren die Läuferinnen und Läufer doch recht zufrieden, da es wenigsten nicht mehr regnete. Ich selbst hoffte aber auf ein bisschen besseres Wetter am Sonntag.

Danach ging es zur Unterkunft in die HochKopf-Stub im nahe gelegenen Unterstmatt. Diese ist sehr zu empfehlen, da die Wirtin selbst eine ehemalige Bergläuferin ist, und weis was Läufer wünschen.

Am Sonntag morgen sah es jedoch gar nicht schön aus. Ich war aber dennoch guter Dinge und hatte mir schon überlegt in kurzen Sachen zu laufen. Am Parkplatz Hundseck angekommen, waren die Parkplätze schon total belegt. Hier fehlte es auch an Informationen wo man jetzt noch parken konnte. Nach einigem Suchen und ich dann doch noch etwas weiter weg einen freien Parkplatz.
Jetzt zog plötzlich Nebel und ein kalter Wind auf, sodass ich mich kurzfristig entschied, doch in langen Sachen zu laufen. Also, schnell umziehen und dann hinauf zum Start. Die restlichen Sachen lies ich im Auto. Auch hier wäre es sicherlich gut, dass man sich im Zelt umziehen kann und das man die gewechselten Sachen dort unter Aussicht deponieren kann.

Beim Start war das Wetter auch gar nicht mehr so schlecht, im Gegenteil, nach ca. einem Kilometer kam sogar die Sonne hervor und ich bereute schon, dass ich mich zu warm angezogen hatte.
Aber nun zur Strecke. Es ging zunächst mal mehr, mal weniger, steil bergab und auch mit einigen kleinen Steigungen hinunter bis zum Stausee. Die Beschaffenheit der Strecke war überwiegend geschotterte Waldwege, aber auch auf Asphalt, au hartem Beton oder auch über feuchte und weiche Wiese zum Teil recht zugewachsen, aber immer wieder durch den schönen Schwarzwald.
Ab dem Wendepunkt am Stausee ging es dann bald langsam aber stetig bergauf und ich merkte, dass ich schon 25 km gelaufen war und mir der profilierte Kurs doch etwas zu schaffen machte. Ich lief in meinem Wohlfühltempo weiter, wurde jetzt aber von einigen Läufern überholt. Doch bei ca. km 38 hatte ich das Ziel vor Augen und zog das Tempo etwas an. Als ich jetzt merkte, dass ich einige Läufer wieder einholte, war ich so fasziniert, dass ich sogar mein Tempo auf dem letzten steilen Stück auf der Landstrasse noch steigern konnte.

Dann ging es einen kurzen steilen Hang hoch über einen nasse Wiese und danach relativ eben ins Ziel. Ob das letzte Stück über die steile Wiese sein muss, sollte sich der Veranstalter mal überlegen.

Nach dem Ziel waren wieder, sowie auch an den 8 Verpflegungsstellen an der Strecke, ausreichend Getränke, sowie z.B. Bananen und Brot vorhanden.

Die Duschen, für Frauen und Männer gemeinsam, in der nahe gelegenen Skihütte waren für das relativ kleine Starterfeld ausreichend und vor allem angenehm warm.

Die Siegerehrung fand sehr zeitnah nach dem Lauf statt.

Meine Kommentare sollen keine Kritik sein, sondern nur ein als Information um die Veranstaltung evtl. in dem einen oder anderen Punkt zu überdenken und gegebenenfalls zu optimieren.

Alles in allem eine schöne Veranstaltung die ich gerne weiter empfehle.

Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Rehm


Testläufer Michael Thiebes über den Hornisgrinde-Marathon 2009

][ Wolfgang Rehm ][ Michael Thiebes ][ Monika Bäuerlein ][ Thomas Sturm ][
][ weitere Testberichte ][

Halbmarathon: Preiswert und gut

Am Samstag den 18.07.2009 fand im Rahmen des 37. Hornisgrinde Marathon der Halbmarathon statt. Diese Veranstaltung wird seit vielen Jahren vom TV Bühlertal praktisch alleine auf die Beine gestellt.

Da ich für den Lauf eine Anreise von rund 300 km in Kauf genommen habe, war ein 2 tägiges Familienprogramm geplant das Sonntags durch einen Besuch im Technik Museum Speyer abgerundet werden sollte. In der "Großen Tanne" in Untersmatt haben wir uns für eine Nacht einquartiert. Die "Große Tanne" ist ein gemütliches Lokal welches vom Biker bis Wanderer gerne aufgesucht wird, liegt direkt an der Schwarzwaldhochstraße und nur 4 km vom Start in Hundseck entfernt.

Nachmittags haben wir die Startnummer abgeholt und nachdem es die ganze Zeit über geregnet hatte wurde das Wetter zum Glück besser und der Nebel klärte sich rasch auf. Im Zelt, das für die Veranstaltung aufgebaut war, konnte man sich günstig mit Kaffee und Kuchen oder auch anderen Speisen und Getränken günstig versorgen.

Gegen 16:30 Uhr ging es an die Strecke zum Aufwärmen.

Die Strecke ging bis auf einen kleinen Abschnitt komplett durch den Wald. Trotz des starken Regens wenige Stunden vorher, war der gut befestigte Weg in einem guten Zustand. Die 21,1 km verliefen über eine 10 km Rundstrecke wobei der Start 1,1km vor dem späteren Ziel war.

Das Höhenprofil der Strecke war dadurch 2 mal von 875m bis auf 940m.

Die Teilnehmer von den insgesamt 335 gemeldeten Läufern gingen nach einer kleinen Verzögerung um 17:04 Uhr an den Start.

Das Feld zog sich recht schnell auseinander, nach ca. 1,5 Km war ein steiler Anstieg zu bewältigen der sich stetig bis zur 4 km Marke hin hoch zog .

Zur rechten Seite konnte man nun das Tal im herrlichen Sonnenschein bewundern.

Nach Km 5 war der 1. Versorgungsstand mit Wasser, Tee und Iso. Hier war ein längerer Abschnitt der Strecke der eben bis leicht abschüssig verlief.

Bei km 10 begann die Strecke wieder anzusteigen. Bei km 11,1 passierte man die Ziellinie jetzt schon zum 2. mal.

Man konnte hier jetzt das 2. mal Getränke zu sich nehmen und sich schon auf den 2. Anstieg freuen, den laut Augenzeugenberichten einige Teilnehmer nicht mehr in Angriff genommen haben.

Ich persönlich habe den Anstieg beim 2. mal doch langsamer wie in der 1. Runde gemacht da ich das Gefühl hatte, dass ich vorher zu schnell hoch bin.

Nach Km 15 ging es nochmal an der Versorgungsstelle vorbei und Richtung Ziel.

Die beiden Anstiege machten sich nun schon bemerkbar und die Kraft ließ langsam nach.

Also Zähne zusammenbeißen und bis ins Ziel retten!

Ins Ziel gekommen bin ich mit einer Zeit von 2:02:48, für mich der 2. Halbmarathon seit meinem Laufanfang im September 2008.

Im Ziel konnte man noch ein T-Shirt oder ein Handtuch in Empfang nehmen.

Insgesamt haben 272 Teilnehmer das Ziel erreicht.

Mein Fazit:

Eine gut organisierte Veranstaltung, die ich ohne Bedenken empfehlen kann.

Das Startgeld für den HM liegt bei 12 € , beim Marathon 20 €.

Michael Thiebes


Testläufer Monika Bäuerlein über den Hornisgrinde-Marathon 2009

][ Wolfgang Rehm ][ Michael Thiebes ][ Monika Bäuerlein ][ Thomas Sturm ][
][ weitere Testberichte ][

Ein kleiner, feiner Landschaftsmarathon

Gestern war es wieder soweit. Mein Lieblingsmarathon stand an, auch wenn sich diese Liebe auf den letzten 10km doch fast jedes Mal zu einer „Hassliebe“ entwickelt. Dies liegt am Höhenprofil, das etwas gemein verteilt ist. Insgesamt sind nicht allzu viele Höhenmeter zu laufen, auch wenn man dies beim Namen Hornisgrinde meinen könnte. Der Marathon startet jedoch auf einer Höhe von 890m am Hundseck an der Schwarzwaldhochstrasse. Der tiefste Punkt liegt am Schwarzenbach-Stausee bei Kilometer 26 in einer Höhe von 625m. Bis dahin geht es, unterbrochen von einigen nicht zu unterschätzenden Wellen, überwiegend bergab. Da dies jedoch eine Rundstrecke ist, ist wohl jedem klar was kommt. Ab jetzt geht es fast nur noch bergauf, mit wenigen flachen Verschnaufpausen. Meist ist die Steigung optisch kaum auszumachen, unmerklich, „sanft“, aber stetig und andauernd, zermürbend. Hinzu kommt, dass die Strecke zwischen Kilometer 30 und 41 wenig Spektakuläres mehr zu bieten hat, und sich relativ eintönig präsentiert. Viele haben hier ihre Probleme. Auf Grund des verlockenden Gefälles am Anfang zu schnell angegangen, brechen sie hier ein und werden zum Wanderer. Auch mir ist das schon passiert. Heute geht es aber relativ gut, auch wenn ich die letzten Schikanen regelrecht herbeisehne, weil ich es dann endlich fast geschafft habe. Wer den Marathon nicht kennt wird sich fragen, was das denn jetzt noch sein soll. Eben das berühmt - berüchtigte Stück auf der Bundesstraße vom Stausee hoch nach Hundseck. Der letzte Kilometer mit rund 10 Prozent Steigung kostetet noch mal die letzten Kräfte. Oben noch ein kurzes holperiges Stück über eine Wiese, und ab in die Zielgasse, der Erlösung entgegen.

Warum laufe ich hier dennoch so gerne?
Der Hornisgrindemarathon ist ein kleiner, feiner Landschaftsmarathon, der bis auf einige wenige kurze Stücke nur auf Waldwegen gelaufen wird. Landschaftlich hat er viel zu bieten. Immer wieder tun sich herrliche Blicke auf über die Rheinebene und in kleinere Schwarzwaldtäler. Die Luft hier oben ist gut, meist ist es ein paar Grad kühler als unten in der Ebene, was für einen Sommermarathon sicher kein Nachteil ist. Da der Start sehr früh ist, kann es beim Warten in dieser Höhe bis dahin noch empfindlich kalt sein. Dies sollte man bedenken und sich unbedingt etwas Warmes zum Überziehen einpacken.
Zur schönen Strecke kommt hinzu, dass die Veranstaltung bestens organisiert ist. Auch wenn es immer mal wieder kleine kritische Anmerkungen nach dem Lauf gab, wie dass manche Kilometerschilder nicht genau aufgestellt gewesen seien, und dass es bei der Startnummernausgabe im Zelt doch recht eng zugegangen wäre, merkt man der Veranstaltung an, dass ein erfahrenes Team dahinter steckt, das mit Herzblut bei der Sache ist.
Der Höhepunkt nach dem Lauf ist für mich jedes Mal, mit Lauffreunden vor dem Festzelt zusammen zu sitzen und hemmungslos vom fantastischen Kuchenbuffet zu schlemmen.
Dies ist noch so ein Punkt, warum ich hier so gerne her komme. Der Lauf hat seinen festen Stammkundenkreis. Hier treffe ich jedes Jahr viele Bekannte, die ich meist nur einige Male im Jahr bei verschiedenen Läufen sehe, manche auch nur hier. Man kennt sich, es geht sehr familiär zu.
Worauf man sich allerdings einstellen muss ist, dass es etwas „rustikaler“ zugeht als bei einem Stadtmarathon, was für mich aber auch den besonderen Charme dieser Veranstaltung ausmacht. Es ist alles vorhanden was man braucht, aber eben etwas weniger „luxuriös“. Berühmt berüchtigt ist der kleine, holperige Abstieg zur Skihütte, in der man duschen kann. Manch einem fällt das nach dem Lauf mit steifen, schmerzenden Beinen gar nicht mehr leicht. In der Gemeinschaftsdusche geht es eng zu und man darf keine Berührungsängste haben. Das Wasser ist aber warm und hinterher fühlt man sich doch besser und kann sich erfrischt wieder den kleinen Pfad hinauf quälen.
Dieses Jahr gab es zum ersten Mal sogar einen Massageservice, wo man sich dann die schmerzenden Beine pflegen lassen konnte.
Und schließlich muss noch die für einen Marathon heutzutage sehr niedrige Startgebühr erwähnt werden: 20€!
Der einzige wirkliche Nachteil ist für mich, dass die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln unmöglich ist, da so früh (Start 08.15 Uhr) noch kein Bus sowohl von Bühlertal, als auch von Baden-Baden hoch zum Hundseck fährt. Es gibt auch keinen Zubringerbus. Bisher habe ich zum Glück immer eine Mitfahrgelegenheit gefunden!
Monika Bäuerlein, Lauftreff Karlsruhe (www.lt-karlsruhe.de)


Testläufer Thomas Sturm über den Hornisgrinde-Marathon 2009

][ Wolfgang Rehm ][ Michael Thiebes ][ Monika Bäuerlein ][ Thomas Sturm ][
][ weitere Testberichte ][

Getragen von einer Endorphin-Welle

18. Juli nachmittags. Der Sommer in Deutschland schlägt wieder gnadenlos zu und treibt schwere Gewitterwolken gegen den Westrand des Schwarzwaldes. Dort fasern sie aus und verteilen sich als feine Nebelfetzen zwischen den Tannen bestandenen Hängen oberhalb von Baden-Baden. Ob’s wohl gleich regnen wird? Und die Temperatur ist mit realen 16 Grad (gefühlten zwölf oder elf) auch nicht gerade dazu angetan das Herz höher schlagen zu lassen.

Doch entgegen dieser Unkenrufe schlägt mein Herz bereits während der Anfahrt auf der A5 südwärts höher: diesen Halbmarathon an der Hornisgrinde hatte ich mir eingebildet nachdem mich in die Wanderregion meiner Kindheit schon seit längerem nichts mehr geführt hatte. Dafür nimmt man dann auch gern mehr als 300km Anfahrt auf sich ;-)

Autobahnausfahrt Bühl, das erste Hinweisschild: obwohl ich mich nicht allzu sehr in das Kartenmaterial eingearbeitet hatte, beschleicht mich bereits hier das Gefühl, dass die Organisatoren einen nicht im Stich lassen. Die Strasse schlängelt sich zuerst durch Weinberge, dann die Schwarzwaldhöhen bergan und kaum befinde ich mich auf der B500, der Schwarzwaldhochstrasse, sind die bereits gut gefüllten Parkplätze am Hundseck zu sehen.

Ein weisses Zelt ragt zwischen den Tannen hervor und Latino-Rhythmen aus Stadion-Lautsprechern scheinen die versprengten Läufer wenigstens von innen heraus wärmen zu wollen – gemütlich ist was anderes, aber wir sind ja auch nicht zum Kaffeeklatsch hier (rede ich mir ein)! Nachdem ich die Startunterlagen von einer freundlichen Helferschar ausgehändigt bekommen habe, wird’s Zeit die Laufklamotten anzuziehen (perfekte Möglichkeit die Müdigkeit vollends aus den Knochen zu kriegen). Da der Start knapp eineinhalb Kilometer vom Parkplatz entfernt im Wald liegt, möchte ich auf keinen Fall derjenige sein, der unter spöttischem Beifall der restlichen Läuferschar als Letzter eintrudelt. Aber sowohl dafür als auch für die Frage wohin mit den überschüssigen Jacken und Taschen wenn das Ziel im Abstand von knapp einem Kilometer entfernt liegt gibt’s andere Spezialisten (nix für ungut!).

Und so stehn wir dann also mitten im Wald: 272 Läufer und –innen auf einem nicht mal drei Meter breiten Waldweg inmitten von sattendstem Grün. Der Startschuss reisst mich aus meinen Gedanken: langsam bewegen wir uns auf die Startlinie zu. Ich entscheide mich mangels Chip-Zeitmessung direkt meine Netto-Zeit mitzustoppen – brutto kann ich dann ja auf der offiziellen Ergebnisliste lesen.

Die Strecke führt uns zunächst ins Ziel: die ersten 1,1 Kilometer wären erstmal geschafft. Vor uns liegen noch zwei Runden à zehn Kilometer vorbei am Hundseck-Parkplatz auf einen kurzen, durchaus giftigen Anstieg von ca. 40 Höhenmeter und weiter bergan bis Kilometer drei. Dort wartet die Belohnung für unsere Mühen: ein perfekter Blick über Wälder und Weinberge ins Rheintal und weiter gen Westen bis der Blick an den Hängen der Vogesen hängenbleibt. Die Wolken haben sich mittlerweile aufgelöst und sind nur noch als dunstige Überbleibsel zu sehen, in denen sich die Sonnenstrahlen wohlig einnisten – ein Wahnsinns-Spektakel!

Weiter in einer leicht abfallenden Schleife bis Unterstmatt (Kilometer 5) wo uns die erste Labstation erwartet (Wasser, Iso und leckeren Tee) zurück durch den tiefsten Schwarzwald über die Start- und gleich darauf die Ziellinie: da warens nur noch zehn Kilometer.

Nachdem ich auf der ersten Schleife die Gegend im Wohlfühltempo genossen habe, lasse ich die Hemmungen auf der zweiten Schleife fallen: Tempoverschärfung um ne halbe Minute pro Kilometer. Der herbeigesehnte Rheinblick – nun bei Kilometer 13 - hat mittlerweile die Sonnenstrahlen ausgeknipst und man merkt, dass die Temperaturen noch etwas fallen. Ein weiterer Ansporn das Feld von hinten aufzurollen!

Die aufmunternden Worte der wenigen Zuschauer tun gut und unterbrechen die Stille des Waldes auf angenehme Art. Auch bemerkenswert: während ich bei Stadtläufen immer das Gefühl habe, viele Zuschauer würden sich schämen die Läufer anzufeuern, sind die Passanten hier immer bereit warmen Beifall zu spenden.

Getragen von einer Endorphin-Welle bin ich mittlerweile auf dem letzten Kilometer. Nochmal die letzten Reserven mobilisieren – vom Streckensprecher höre ich meinen Namen – und die Erde hat mich wieder. Ich blicke in die Gesichter im Zielbereich und fühle mich gut aufgehoben: mediengerecht jubeln mag hier niemand, stattdessen liegt eine stille Freude und ein wortloses Verstehen in den Blicken.

Bevor ich jedoch ins meditative Nirvana abdrifte holt mich die Realität wieder ein: das Mineralgetränk muss helfen (und schmeckt auch so) und wenn der Tee nur warm wäre… aber auf das kommts nun auch nicht mehr an. Meine Stimme habt ihr – ich komme wieder!

Thomas Sturm

 

>
Testberichte

tolle Läufe

Sphäre-Magazin


Anzeige

Praxis für Sportmedizin und Prävention KIrchcheim Teck

| Print-Magazin | Online-Magazin | Kontakt | Impressum |