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www.running-pur.de >Marathon Tests <


25. Brüder-Grimm-Lauf von Hanau nach Steinau
am 5. bis 7. Juni 2009

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier >>

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© Ein Beitrag aus dem Archiv von running-pur ONLINE


Testläufer Sven Löschengruber über den Brüder-Grimm-Lauf 2009

][ Sven Löschengruber ][ Herbert Rehart ][
][ weitere Testberichte ][

25 Jahre und noch keine Verschleißerscheinungen

Vor den Lauf:
Im Vorfeld läuft alles klasse. Kurz nach der Information durch „running-pur“, dass ich im Tester-Pool bin, flattert bereits die Meldebestätigung des Veranstalters bei mir ein. Hierbei handelt es nicht um eine mittlerweile fast übliche Marketingagentur, sondern federführend in der Veranstaltergemeinschaft „Brüder-Grimm-Lauf“ um den Main-Kinzig-Kreis. Meine Vorbereitung ist nahezu optimal. Ich laufe im April Bestzeit über 25 Km und den Gutenberg-Marathon in Mainz unter 3 Std 40 Min. Als letzten Test noch einen 10er in Wolfskehlen … wow, beste Zeit für mich seit über 5 Jahren. Doch dann kommt alles anders: Seit Sonntag plagen mich Halsschmerzen und Erkältungssymptome, sodass ich nicht sicher bin, ob ich überhaupt starten soll. Meine Zeitziele vergesse ich mal, werde aber versuchen, zumindest die Etappe am Freitag heil zu überstehen, wobei die Ausstiegswahrscheinlichkeit sehr hoch liegt.
Mal sehn, ob ich die wenigstens schaffe …

Freitag, 05.06.2009
1.Etappe „Rotkäppchen“ (Hanau - Niederodenbach; 15, 5 Km)
Ich entscheide mich zumindest die 1. Etappe zu versuchen. Die Ausgabe der Startunterlagen in der Main-Kinzig-Halle verläuft ohne jegliche Wartezeiten; auch die Änderung der Daten auf meinen heimatlichen Lauftreff wird problemlos bewältigt. Im Starterbeutel befinden sich außer der Startnummer mit integriertem Chip noch die letzten Infos zur Veranstaltung, ein wenig Werbung und die Papiertüte einer „märchenhaften“ Apotheke. Doping? Weit gefehlt … es sind lediglich ein paar Probepäckchen mit Brausetabletten und, für mich wichtig (haben die was geahnt?), ein Päckchen Taschentücher. Ich halte mich anschließend noch knapp eine Stunde in der Halle auf, treffe etliche Bekannte von sonstigen Läufen. Man tauscht sich kurz aus, wünscht sich Glück und freut sich über das diesmal nicht so heiße Wetter. Sorge bereitet nur ein wenig die Vorhersage für die kommenden Tage, da es dort regnen soll. Nachdem mein Gepäck im Transporter verstaut ist und sich auf den weg zum Ziel macht, jogge ich locker zum Start auf den Marktplatz. Dort werden wir um 17.30 Uhr losgelassen. Für einen Läufer, Kalli Flach, ein Erlebnis wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“, denn er ist der einzige Starter, der alle 25 Brüder-Grimm-Läufe absolviert hat. Durch die Hanauer Innenstadt geht es über Wolfgang nach Erlensee, wo wir erstmals mit Wasser versorgt werden. Insgesamt befinden sich, soweit ich es richtig registriert habe, 4 Wasserstellen auf der Strecke, die von den örtlichen Lauftreffs betreut werden. Der Weg bis nach Niederrodenbach, das für die Veranstaltung des schnellen 10ers im Frühjahr bekannt ist, ist weitgehend flach und sollte eigentlich dem Einrollen dienen. Doch bei mir rollt es eher weniger, sodass ich mich bis ins Ziel nach Niederrodenbach ziemlich quäle. Man bin ich froh, dass wenigstens das Wetter läuferfreundlich ist. Meine Beine sind es jedenfalls nicht. Nach 1 Std. 10:15 min erreiche ich als 158. von 571 Läufern mehr als erschöpft das Ziel und bin gespannt, ob ich es morgen nochmals versuchen werde.

Samstag, 06.06.2009
2. Etappe „Dornröschen“ (Niederrodenbach – Neuenhasslau; 14 Km
Um 7 Uhr klingelt erbarmungslos der Wecker. Ich schaue aus den Fenster und die schlimmsten Befürchtungen des Vorabends werden noch übertroffen. Es gießt in Strömen, alles grau in grau. Da mich aber Bekannte vom Lauftreff abholen, will ich sie nicht im Stich lassen und wage mich in das unwirkliche Wetter hinaus. Einer scherzt im Auto „Fritz-Walter-Wetter“ … grausamer kann es im Wankdorfstadion von Bern auch nicht gewesen sein. Wir stellen uns die Frage, was wir anziehen sollten … etwas ganz Neues, denn bei allen bisherigen 4 Teilnahmen hatte ich ausnahmslos mit der Hitze zu kämpfen, während wir heute 9° C haben. Mit einer Radlerhose und einem dünnen, langen Laufshirt mache ich mich auf den Weg. Ich reihe mich ganz hinten ein, was nicht allzu clever ist, da zumindest anfangs noch alle versuchen, den tiefen Pfützen auszuweichen und es so zu einem Zick-Zack-Lauf gerät. Unterwegs winkt uns der emsige Harry Arndt, der Ehrenpräsident der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung DUV, zu. Nach recht flachen 3 Km geht es in Oberrodenbach stetig leicht bergauf, immer dem herabfließenden Wasser entgegen. Apropos Wasser: Die Leute an den zahlreichen Verpflegungsständen tun mit heute leid; kaum eine Hand streckt sich den gut gemeinten Bechern und Schwämmen entgegen. Auch für diese netten Menschen muss es nach den vergangenen Jahren ein komisches Erlebnis gewesen sein. Bei Km 8 kommt die Schlüsselstelle der Etappe, der Käferberg. Hier gehen einige Läufer, um sich die Kräfte zu sparen, da man joggend oftmals kaum schneller ist. Als ich Läufer mit Handschuhen sehe, fühle ich mich eher an die Goldbacher Wintercrosslaufserie erinnert als an einen Lauf im Juni. Bei mir läuft recht passabel. Vom höchsten Punkt aus kann man es nach Neuenhasslau hinein gut rollen lassen und nach 1 Std. 5:55 min komme ich vollkommen durchnässt und so durchgefroren als 197. ins Ziel, dass ich Schwierigkeiten habe, meine Schuhe aufzumachen. Da hilft nur eine warme Dusche. Vorher gilt es aber noch, die klatschnassen Kleidungsstücke auszuwringen. Wie bei allen Etappen ist das Gepäck bereits in der Turnhalle, was immer wieder eine prima logistische Leistung der Verantwortlichen des Teams um Sabine Fritz darstellt. Zwischen den beiden Etappen fahre ich nach Hause, ein wenig ausruhen und vor allem die nassen Laufschuhe ausstopfen.

3. Etappe: „Schneewittchen“ (Neuenhasslau – Gelnhausen, 15,6 Km)
Mittags klart der Himmel zunächst ein wenig auf. Während sich sonst die Massen auf den Wiesen des Schulhofes tummeln und relaxen, hängen heute alle Sportler bis kurz vor dem Start in der Halle herum. Dieser ist wegen der Parkplätze des Hessentages verlegt worden, sodass die Etappe ein klein wenig kürzer ausfällt als gewöhnlich. Aber der Veranstalter hat alles vorbildlich ausgeschildert, dass sich keiner wegen der Gewohnheit auf den Weg zum „normalen“ Start macht. Das Feld zieht sich von Beginn an auseinander, zumal sich beim einen oder anderen erste Ermüdungserscheinungen zeigen. Eigentlich mag ich diese Etappe gar nicht, da ich hier mal bei großer Hitze ein ziemliches Desaster erlebt habe und ein Großteil der Strecke keinen Schatten spendet. Das Ganze ist ein stetiges, leichtes Auf und Ab über Niedermittlau; Meerholz, Altenmittlau in die schöne Fachwerkstadt Gelnhausen. Unterwegs passieren wir auch den geographischen Mittelpunkt Europas, an dem eine der etwa 8 Wasserstellen, die diesmal doch wieder deutlich beliebter sind, aufgebaut ist. Teils verfluche ich meine Entscheidung, mit zwei Oberteilen zu laufen, doch die Abkühlung von oben setzt bei mir wieder kurz vor Gelnhausen ein, wo es nieselt. Irgendwie läuft es auf dieser Etappe bei mir rund, sodass ich mich immer an jemanden dranhängen und dann zum nächsten Läufer weiterhangeln kann. In Gelnhausen bekommen wir etwa alle 400 Meter Ansagen, wie weit es noch bis ins Ziel ist. Also steigern fast alle das Tempo und der letzte Km, der auf der Tartanbahn im Stadion endet, dürfte bei vielen der schnellste dieser Etappe gewesen sein (pers. Zeit: 1 Std. 11:43 min; Platz 104). Leider steht die sonst übliche Sporthalle zum Duschen nicht zur Verfügung, was anfangs für ein wenig Durcheinader sorgt, da einige erst dorthin pilgern. Aber zumindest für einen Teil der Läufer ist das Wasser im Stadion selber herrlich warm und mancher würde gerne länger verweilen. Auf die kostenlose Massage (immer gut, aber oft auch schmerzhaft) und die Läufer- und Nudelparty (immer unterhaltsam und lecker) verzichte ich heute und ziehe mich lieber schnellstmöglich auf das heimische Sofa zurück.

Sonntag, 07.06.2009
4. Etappe: „Frau Holle“ (Gelnhausen - Wächtersbach, 17 Km)
„Juchu, kein Regen! Und vor allem kein Schnee“, sind meine ersten Gedanken, als den Blick nach draußen werfe. Frohen Mutes, mehr als die Hälfte bereits hinter mir zu haben, und mit schmerzenden Knien mache ich mich auf in die Barbarossastadt Gelnhausen. Der Start der Etappe, die unter den Läufern als „Königsetappe“ des BGL gilt, findet vor schöner Fachwerkkulisse am Untermarkt statt. Diesen verpasse ich fast, da ich von den eifrigen Helfern in der Turnhalle eingeschlossen werde, was glücklicherweise mein draußen auf mich wartender Mitläufer Eddy rechtzeitig bemerkt. Die Strecke steigt stetig an, erst leicht, dann werden auf 4 Km etwa 100 Höhenmeter überwunden. Alles verläuft im Wald und meine Beine werden, abgesehen von der Knieschmerzen, erstaunlich locker. Es folgt ein Auf und Ab zum Kirschgraben und dann kommt der von vielen gefürchtetste Abschnitt hinauf zu den „Vier Fichten“ von wir auf 800 Metern Länge nochmals 100 Meter nach oben gelangen. Unterwegs feuert mich zweimal mein Lauftreffleiter Helmut Kreiß als Teufel verkleidet an, eine weitere Motivation, das Tempo hoch zu halten. So gelingt es mir die gesamten Anstiege joggend zu bewältigen. Nach den Erreichen des höchsten Punktes geht es rasant die letzen 5, 5 Km ins Ziel nach Wächtersbach. Das ist ein Test für die Oberschenkel, doch bremsen ist kaum möglich. Irgendwie läuft es wie geschmiert, ich fühle mich prima, die Temperaturen sind sehr angenehm und läuferfreundlich, Wasserstellen ausreichend vorhanden. Heraus kommt eine Zeit, die ich bisher auf dieser strecke noch nicht gelaufen bin: 1 Std. 19:46 min und damit zum ersten Mal in diesem Jahr ein Platz in den Top 100. Im Ziel laufe ich mich nicht aus, sondern suche gleich die Duschen auf (erfreulicherweise noch warm) und lasse mich massieren. Mein Masseur macht mit Mut und meint, dass die Beine noch die letzten 18 Km passabel überstehen sollten. Schnell noch eine Banane gegriffen und etwas zu trinken. Einzig den merkwürdigen, sehr künstlich anmutenden Maracujatee verschmähe ich. Mit dem Auto geht es dann weiter nach Bad Orb.

5. Etappe: „Hänsel und Gretel“ (Bad Orb – Steinau an der Straße, 18 Km)
Nach einer kleinen Stärkung in Form einer halben Nudelsuppe und eines Brötchens lege ich mich in der Turnhalle erst einmal für knapp 2 Stunden aufs Ohr, um letzte Kräfte zu tanken. Kurz vor den Start der Schlussetappe stöhnt jeder über das eine oder andere Wehwehchen, aber man macht sich gegenseitig Mut, dass man die letzten paar Kilometer nun auch noch durchziehen wird. In Bad Orb geht es zunächst 1, 5 Km flach durch die Stadt, worauf ein starker Anstieg von 189 m auf 304 m über eine Streckenlänge von 1,3 km folgt, Hier gehen viele, um nicht unnötig Energie zu vergeuden. Inzwischen hat es mal wieder angefangen zu regnen und da ich nicht so gerne lange im Nassen bin, versuche ich diesen Abschnitt ohne Gehpausen zu packen. Oben angekommen geht es wieder 2 Kilometer bergab und von da an ist die Strecke nahezu flach. In den Orten Salmünster, Bad Soden und Ahl stehen viele Menschen, die uns trotz nicht unbedingt zuschauerfreundlichen Bedingungen anfeuern und uns mit Worten, Bananen und Getränken unterstützen. Während ich letztes Jahr mich bei dieser Etappe angesichts der Hitze unglaublich gequält habe, geht es diesmal erstaunlich gut. Klar, locker sieht anders aus, aber da geht es meinen Mitstreitern ja genauso. Kontinuierlich schrumpft die Strecke Meter um Meter, das Ziel in Steinau naht. Wir passieren den Kinzigstausee, zahlreiche Verpflegungsstationen, die ich diesmal allesamt nutze (es hat mal wieder aufgehört zu regnen; also schütte ich mir Wasser über den Kopf). In Steinau der Höhepunkt der Stimmung, ein Hochgefühl macht sich breit, Vanman Jochen Heringhaus, der die komplette Veranstaltung professionell und mit viel Enthusiasmus und Fingerspitzengefühl moderiert, nennt zum letzen Mal meinen Namen: Ich habe es GESCHAFFT! Ein Blick auf die Uhr verrät: Nochmals eine persönliche Streckenbestzeit mit 1 Std. 21:46 min. Damit schiebe ich mich sogar im Gesamtklassement noch unter die Top 100 mit einer Endzeit von 6 Std. 09:24 min (persönlicher Rekord). Schnell das T-Shirt abholen … auch hier eine erfreuliche Entwicklung: Erstmals gibt es ein richtiges Funktionsshirt. Toll, dass die Veranstalter sich die Fragenbogen, die sie verteilen, wirklich gut durchlesen und Verbesserungsvorschläge annehmen. Dazu gibt es sogar noch einen kleinen Rucksack. Super! Ein letztes Mal lasse ich mich in der Halle massieren, letztmalig wird mit Bekannten über den Lauf geplaudert und die ersten verkünden schon mal lauthals: Bis zum nächsten Jahr im Juni beim 26. Brüder-Grimm-Lauf.

Zu guter Letzt möchte ich mich herzlich bei „running-pur“ für die Möglichkeit, von diesem Lauf zu berichten, beim Veranstalter für die exzellente Organisation und ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, den tollen Helfern (angefangen vom Gepäckservice über die Betreuer an der Strecke bis hin zu den Hausmeistern), den zupackenden Masseuren, meinen prima Laufkameraden vom Lauftreff Hanau/ Bruchköbel und meiner Frau für die Geduld und die Fahrdienste bedanken.


Testläufer Herbert Rehart über den Brüder-Grimm-Lauf 2009

][ Sven Löschengruber ][ Herbert Rehart ][
][ weitere Testberichte ][

25 Jahre und noch keine Verschleißerscheinungen

Die Popularität dieser Veranstaltung, die sich über 3 Tage erstreckt, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass das offizielle Teilnehmerlimit von 500 Läufern bereits Ende Jänner erreicht worden war. Beim BGL ist eine Gesamtstrecke von 82 km in 5 Etappen zu bewältigen. Heuer waren 579 Starter gemeldet, darunter auch Läufer, die nur einzelne Etappen absolvierten, Am Ende gab es 491 Finisher. Der Gesamtsieger, Jörn Harland vom Laufwerk Gelnhausen, benötigte für diesen Doppelmarathon 4:29:50. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass in den 24 Jahren die erste Etappe, (die mit den geringsten Steigungen) immer besonders beliebt war. während bei der vierten Etappe (die mit den meisten Höhenmetern) die Beteiligung im langjährigen Durchschnitt etwa 10% geringer war.

Die Startnummernausgabe am Freitag verlief reibungslos und pünktlich um 17.30 erfolgte der Startschuss zur Rotkäppchen-Etappe, dem ersten Bewerb über 15,5 km. Die flache Strecke war nicht gerade märchenhaft, es gab längere Passagen neben der Autobahn, aber alles war perfekt markiert, jeder km ausgeschildert und an den Wegkreuzungen wiesen uns freundliche Streckenposten mit einer rote Fahne den rechten Weg. Das war besonders für mich sehr hilfreich, da ich schon bei mehreren Läufen falsch abgebogen bin und nach leeren Kilometern wieder umkehren musste. Auf der Strecke gabs ausreichend Wasser, im Ziel Iso, warmen Tee, Bananen und heiße Duschen.
In der Nacht auf Samstag begann es zu regnen und der Start zur Dornröschen-Etappe, erfolgte um 9.30 bei strömendem Regen. Klatschnass erreichte ich nach 14 km als 88. das Ziel. Leider war der Tee diesmal kalt und die 5 Duschen für 500 Teilnehmer nur lauwarm. Aber dann hörte wenigstens der Regen auf und nach einer längeren Mittagsrast fühlte ich mich wieder halbwegs fit.
Bei idealem Laufwetter fiel um 16.30 der Startschuss zur Schneewittchen-Etappe aber schon bald, ich hatte gerade mal die erste Hälfte der 16 km hinter mir, kam ein totaler Leistungsabfall und ich musste sogar eine kurze Gehpause einlegen. Offensichtlich war ich die ersten beiden Etappen zu flott angegangen und bekam nun die Rechnung präsentiert. Bis zum Ziel überholten mich noch mindestens 50 Läufer und ich fiel in der Zwischenwertung auf Platz 108. Im Ziel gabs diesmal warmen Tee, köstlich zubereitet und serviert. Dafür waren aber die wenigen Duschen diesmal ganz kalt.
Etwa 90 Minuten, nachdem der letzte Läufer das Ziel erreicht hatte, begann in der Stadthalle von Gelnhausen die Pastaparty, launig moderiert von Jochen Herringhaus. Es gab ein Salat- und Nudelbüffet mit dreierlei Saucen, akrobatische Darbietungen "in Zeitlupe" und "an der Vertikalstange" sowie 2 Songs aus Musicals. Bei der Tombola konnte man unter anderem auch einige Freistarts für den 26. BGM 2010 zu gewinnen. Zum Abschluss las Jochen noch das Märchen von den 12 Brüdern vor.
Beim Start zur Frau Holle-Etappe am Unteren Markt von Gelnhausen herrschte ideales Laufwetter. Nach einigen engen Passagen im Stadtzentrum und begleitet von den Klängen eines Schellenbaumes erreichten wir bald einen Waldweg. Der Genuss an der wunderschönen Strecke wurde nur durch einige Anstiege leicht getrübt. Aber nachdem die berüchtigten 4 Tannen bewältigt waren, gings flott bergab nach Wächtersbach. Diesmal hatte ich mich zu Beginn etwas zurückgehalten und die Rechnung ging auf: ich kam als 68. ins Ziel und konnte mich in der Zwischenwertung um etliche Plätze verbessern. Im Ziel gabs 3 Sorten warmen Tee vom Roten Kreuz Gelnhausen, einer besser als der andere und viele Duschen mit Temperaturregler (was für ein Luxus!).
Kurz vorm Start zur Hänsel und Gretel-Etappe neben dem Kurpark von Bad Orb begann es zu regnen und hörte erst im Ziel auf. Aber diesmal war der Regen nicht so schlimm wie bei der 2. Etappe und auch der gefürchtete Anstieg nach den ersten Kilometern war bald überwunden. Die wenigen Läufer, die hier an mir vorbeiliefen, holte ich nach der Bergkuppe wieder ein und überholte dann noch ein paar weitere, bis ich mich in Steinau von der tollen Stimmung der Zuschauer regelrecht ins Ziel getragen fühlte. Mit den Finishershirt und einem Rucksack als Draufgabe suchte ich die Turnhalle, die nur auf Umwegen zu erreichen war. Dort gabs zwar mehrere Duschräume, aber bei dem von mir gewählten war von 5 Brausen, die nebeneinander installiert waren, nur eine warm. Warum das so war, blieb ein Rätsel.
Inzwischen war auch die Ergebnisliste ausgehängt und ich durfte mich über den 84. Platz in der Gesamtwertung freuen.
Die Siegerehrung begann pünktlich und ich war etwas überrascht, dass hier die ersten sechs jeder Altersklasse gefeiert wurden. Als 8. in meiner Altersklasse blieb mir zwar der Sprung aufs Siegerpodest verwehrt, aber vielleicht klappts beim nächsten Mal

Fazit: 5 Läufe in drei Tagen, 2 davon bei strömendem Regen, gefüllte Turnhallen und Gedränge vor kalten Duschen. Der BGL ist eine Veranstaltung für Laufpuristen, für Marathonis, die eine besondere Herausforderung suchen, für Ultraläufer und wahrscheinlich eine Einstiegsdroge für Etappenläufer.
Abgesehen von der ersten Etappe, bei der man immer wieder Tuchfühlung mit der Autobahn hat, lässt sich am Streckenverlauf nichts aussetzen und die Orte der Zwischenstationen, stellen eine interessante Bereicherung dar. Die Veranstaltung ist perfekt organisiert, der Ablauf funktioniert weitgehend reibungslos, die Ergebnislisten hängen spätestens nach dem Duschen, die Betreuer und Helfer sind hochmotiviert und die Moderation von Jochen ist sowieso einsame Spitze. Man kennt sich eben. Schließlich sind nur etwa 10% der Teilnehmer bei keinem Verein. Wenn die diversen Turnhallen ihre Duschanlagen erneuern würden, wärs perfekt. Aber vielleicht gehört das einfach zum Reiz der Veranstaltung. Jedenfalls habe ich die weite Anreise aus Österreich nicht bereut und ich bedanke mich bei allen die diesen Lauf für mich zu einem großartigen Erlebnis gemacht haben.

Herbert Rehart, St. Pölten

 

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