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„Wien Marathon“, 26. Mai 2002

Wien - kein Pflaster für Bestzeiten?

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Der Startschuss ist gefallen und die Menge schleicht los. Wo bin ich hier? Warum komme ich nicht in Fahrt? Sch... viel zu viele langsamere Läufer haben sich vor mich gestellt. Ich wühle mich links in den Pfützen an ihnen vorbei.
In der Nacht hat es geregnet und anstelle der etwas schwülen föhnigen Warmluft bläst uns ein kalter widriger Nordwind auf der Reichsbrücke von der Seite an. Zuerst der kleine Anstieg auf die Brücke rauf und nun geht es mit Gefälle auf der anderen Seite zum Praterstern wieder runter. Bei km 1 trifft mich dann der Schlag. So langsam soll ich sein? Über eine Minute zu langsam. So hatte ich mir den Lauf nicht vorgestellt. Wollen wir doch mal sehen. Vielleicht stimmt ja der Kilometer nicht. Ich gebe Gas. Überhole viele Läufer und komme zu km 5 auf der Ringsstraße, die wieder leicht ansteigt.
Keine Chance! Die Minute ist immer noch da. Wenigsten habe ich jetzt das angepeilte Tempo. Also weiter. Wir biegen ab auf die Schleife zum Schloss Schönbrunn und es steigt weiter stetig an. Zu allem Überfluss bläst nun der Wind von vorn. Ich schaue mich um, gerade habe ich den Schutz einer Gruppe verlassen und laufe hier ganz ungeschützt. Allein gegen den Wind. Ich versuche die Läufer vor mir zu fixieren. Laufe immer wieder an langsamerwerdenden 16,5 km oder Staffelläufern vorbei. Dann kommt km 10 und ich ahne schon was die Kilometerzwischenzeiten angedeutet haben. Wieder habe ich fast 20 Sec verloren. Was soll´s? Nun muss ich mich erst mal um meine Eigenverpflegung kümmern. Ich sehe die drei Tische und bremse etwas ab. Konzentriert schaue ich nach meiner Flasche mit einer rot weißen Fahne. Oh je, was ist das? Lauter Flaschen mit rot-weiß. Alle mit der österreichischen Landesfahne oder den Wiener Stadtfarben. War wohl doch keine so gute Farbwahl Fähnchen mit den Farben Rot-Weiß zu wählen. "Na wenn sie was denken, dann stellen sie die Flaschen nach den Startnummern sortiert auf und ich habe eine der höchsten." denke ich gerade noch. Doch dann ich schaue nur blöd, als ich am Ende der Tische stehe und wieder umdrehe. Wo ist meine Flasche? Fast 100 m hat mich diese Getränkestelle gekostet. So weit ist mein von einem Fahrrad begleiteter Mitläufer wieder in Front. Ich trinke und suche wieder nach dem Rythmus. Doch es geht weiter bergauf, wenn auch mit Rückenwind. Dann haben wir den höchsten Punkt erreicht. Ich versuche das Tempo zu erhöhen und Zeit gutzumachen. Plötzlich öffnet sich vor mir die Gasse der Zuschauer und ein Rettungswagen wird durchgewunken. Halt, der will doch nicht die Straße überqueren. Ich muss scharf abbremsen, um nicht unter die Räder zu geraten. Sch... In Wellen geht es nun weiter abfallend zurück zur Ringstraße und dem Rathaus. Der Trubel am Streckenrand nimmt zu. Ja, die Kulisse stimmt. Die Leute stehen dicht und applaudieren. Es läuft nun besser. Das Schild von km 15 übersehe ich und so muss die Durchgangszeit hochrechnen. Ich passiere zum ersten Mal das Rathaus und über quere hier zum ersten Mal die spätere Ziellinie. Hier ist schwer was los. Nun noch die Eigenverpflegung sichern. Ich bin nun vorsichtiger und laufe langsamer an die Tische. Diese Mal geht es besser. Ich finde meine Flasche auf dem zweiten Tisch mittendrin.
Beim nächsten Kilometer muss ich feststellen, dass ich immer noch etwas zu langsam für eine gute Zeit bin. Na dann wird es halt eine Allerweltszeit. Das nächste Mal wieder schneller. Aber das restliche Stück bis zum Ziel muss auch erst mal geschafft werden. Auf der Suche nach dem richtigen Tempo und meinem Schritt komme ich an der schön gestalteten Fassade der Wiener Müllverbrennungsanlage im Hundertwasserstil vorbei. Die Wiener Fernwärme isteiner der Sponsoren des Laufes. Hier an der nordwestlichen Ecke der Strecke vermisse ich allerdings die angekündigte tolle Party. Nun geht es an der Donau entlang zum Prater und sehe vor mir die Halbmarathonmarke. Wenn es so bliebe, hätte ich 2 Minuten auf die erhoffe Zeit verloren. Soll ich damit zufrieden sein? Ich muss es wohl, da ich hinter mir höre wie eine Gruppe sich nähert. Ich werde von Dagmar Rabensteiner, der Frau mit der Nr 1, eingeholt. Genau diese Gruppe habe ich bei km 6 auf der Flucht nach vorne verlassen. Geschlagen reihe ich mich ein. Ob es an der nun gleichmäßigeren Strecke oder an der Gemeinschaft liegt ist mir egal, aber nun rollt es besser und wie so oft finde ich meinen Rythmus. Wir sind zwar nicht in meinem Wunschtempo unterwegs, doch ich fühle mich nun wohler. Der Kampf ist vorbei, der Lauf kann beginnen. Der Prater nimmt uns auf und die Menschen stehen Spalier. Hier kommen wir an der Hauptkreuzung immerhin vier Mal vorbei, bevor wir uns auf das harte stetig ansteigende Schlussstück machen. So einfach und schnell wie die km zwischen 23 und 36 vorbeigegangen sind, so schwer und lang werden die letzen sein. Am Ausgang des Praters finde ich mich plötzlich vor der Gruppe und laufe nun mit Mut in den kalten Gegenwind, der uns zu allem Überfluss direkt ins Gesicht bläst. Der Rythmus wieder bricht und nun beginnt wieder der Kampf. Es ist ein mühsames Stück bis zum Ring, den ich bei km 3 bereits passiert habe. Und plötzlich spüre ich das Ziel und fühle wie wieder neu Kraft da ist. Ich fliege vorbei an Läufern, die mich schon lange vorher überholt haben. Hier kann ich wieder laufen. Doch auch ich werde noch von einem Läufer überholt, dem es offensichtlich noch besser geht. Macht nichts. Ich biege auf die Zielgerade vor dem Rathaus ein und genieße die letzten Meter, denn kurze Zeit später gehört er schon der Vergangenheit an. Obwohl ich eine weitere Minute zugeben musste, ich auf der zweiten Hälfte verloren habe, bin ich nicht all zu unglücklich. Nicht jeder Lauf ist ein Volltreffer und hier in Wien ist mit Sicherheit nicht meine Strecke für Bestzeiten. Wer einen Lauf durch eine große geschichtsträchtige Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten erleben will, der ist hier richtig. Er oder Sie sollte sich allerdings dann ein paar Tage Zeit dazu nehmen, der Lauf reicht dazu nicht.
27.05.02

Meine Bewertung:
Positiv:
Organisation, Internetauftritt, E-Mail-Bestätigung, SMS-Service, Ergebnisdienst, Messe übersichtlich, Startunterlagen (etc.) in Ordnung
Eigenverpflegung möglich, Kaiserschmarrnparty im Rathaussaal, gute Stimmung unter den Läufern, viele Zuschauer auf der gesamten Strecke verteilt

Negativ:
keine Aufstellung der Eigenverpflegung nach Startnummern, wellige, unruhige und windanfällige Strecke im ersten Teil, schwerer Schlußabschnitt, Preis für Nachmeldung, Preis für Begleitperson bei Kaiserschmarrnparty, viele Fahrradfahrer auf der Strecke

Besonders negativ:
Keine Umkleidemöglichkeit (Zelte,...) am Start, keine Startblockkontrolle der Läufer, zu frühes Vorrücken der hinteren Startblöcken führte zu dichtem Gedränge

von Michael Sommer

 

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