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Die 100 Kilometer von Biel sind immer ein tolles Erlebnis

Mein erster 100er

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Von Hupsi
Bin am Donnerstag schon angereist, warum?
Weil `s mein erster 100er ist!!!
Anreise war alleine langweilig, ein Laufkollege wollte mitfahren, hat sich aber dann nicht mehr gemeldet, nun gut letztendlich muss ich die Nacht der Nächte eh`alleine schaffen.
Nach 5 ¸ Stunden Fahrt bin ich angekommen, habe sofort das Eisstadion gefunden, Unterlagen geholt, alles läuft easy.
Hab natürlich die große obligatorische Portion Nudeln gegessen, ein Bier damit ich müde werde, hab dann mit einem netten Ehepaar aus dem Schwäbischen gequatscht, sein 100er ist schon der 10!!!!!!!!!, Seine Frau fährt diesmal mit dem Rad mit, Respekt. An unserem Tisch kam dann noch eine Dame. Die für den Sahara- Marathon in Algerien warb, dies für einen guten Zweck, mir machte dieses Gespräch Spaß, da auch für mich eine große Benefiz Veranstaltung im November ansteht.
Bin dann in den Zivilschutzbunker gegangen, dort sind alle sehr nett und bemüht, konnte erwartungsgemäß nicht einschlafen, außerdem bin ich ein echter Frischling auf dieser Strecke, die Lauffreunde sind alle erfahrener...
Nach doch noch gutem und tiefem Schlaf binich früh um 7:30 Uhr aufgewacht, hatte gute Laune und fühl mich einfach gut und bin sehr gespannt was da auf mich zukommt.....
Frühstück ok, jetzt geht‚s warten los, warum habe ich nicht meine Frau mitgenommen, die lenkt mich doch immer ab...
Gleich 12:00 Uhr und das Warten nimmt kein Ende.......
Versuch mal zu schlafen, kann ja gut sein vor der ³Nacht der Nächte„............
Hab ab und zu schlafen können, aber fühl mich sehr fit und ausgeruht, bin dann zum Abendbrot gegangen, wieder mit dem einen und anderen gequatscht. ALLE hoffen , dass es zum Start aufhört mit dem Regen, es wurde immer schlimmer.
Noch 2 ¸ Stunden, ich mach mich fertig, die Spannung steigt, aber Nervosität ist auch dabei, um die Nervosität zu bekämpfen rede ich mit Laufkollegen aus meinem Zimmer, dabei erfahre ich noch sehr wertvolle Tipps.
Beim verpflegen immer schnell weiter gehen, so wenig wie möglich stehen bleiben, dann in Ruhe essen und trinken. Kein Isostar, Tee ist gut, Wasser ist gut, Bouillon nie zum Schluss, sonst bekomme ich Durst, Graubrot immer mit Wasser nachspülen und nicht die Rinde essen und natürlich Bananen essen.
Noch eine Stunde bis zum Start, ich sitzen mit den Österreichern im Eisstadion und wir vertreiben uns mit sinnlosem Gequatsche die Zeit.

Startzeit
Wie durch ein Wunder hört es auf zu regnen. Mittlerweile ist es dunkel, die Straßenlaternen werfen ein oranges Licht auf uns Läufer. Einer startet im Telekom- Outfit, auf seiner Kappe steht:„ Quäl Dich Du Sau„, ein Ausspruch von Udo Bölts an Jan Ullrich bei der letzten Tour de France, kann dies auch mein Motto werden. Immer wider quatsche ich mit anderen Läufern, ein Glücksgefühl beim Startschuss kommt auf, es geht los, Wahnsinn mein erster 100er, ich schaffe es.
Die erste Kurve und schon sind wir in Biel, nach 1km laufe ich mit drei Hamburgern, Harry, Tommy und sorry Namen Nr.3 weiß ich nicht mehr, die ³3Musketiere aus dem hohen Norden„ sind gut drauf, dadurch werde ich immer lockerer, jedoch bin ich innerlich sehr ruhig und diszipliniert.
Dadurch, dass ich sehr weit hinten gestartet bin treffe ich doch noch sehr viele Neulinge, das tut gut, dieser Meinung sind auch die ³3Musketiere„.
Trotz der Uhrzeit gibt es Zuschauer in Biel, sicherlich nicht soviel wie sonst, jedoch find ich das auch bei diesem Wetter sehr stark. Es regnet immer noch nicht, ich genieße dieses langsame laufen bis jetzt.
KM 10
Ich laufe mit den 3 Musketieren locker und mit viel Spaß, bei der ersten Verpflegungsstation, habe ich versehentlich Isostar getrunken, sobald ich dies jedoch merkte trank ich das was mir der Berliner Laufprofi aus der Sammelunterkunft Sahligut empfohlen hat.......beim verpflegen immer schnell weiter gehen, so wenig wie möglich stehen bleiben, dann in Ruhe essen und trinken. Kein Isostar, Tee ist gut, Wasser ist gut, Bouillon nie zum Schluss, sonst bekomme ich Durst, Graubrot immer mit Wasser nachspülen und nicht die Rinde essen und natürlich Bananen essen und dann ist da noch die Chocmaltine, super lecker, der Läufer freut sich über die kleinsten Dinge....
KM 20
Wir sind bereits durch Aarberg gelaufen, welch ein Erlebnis nach der Stille, ja die Stille, es gefällt mir gut die Nachtruhe, jeden meiner Schritte höre und genieße ich, die Vögel höre ich, alles höre ich , alles das was mir gut tut, dies ein echtes Lauferlebnis, anders als die lauten Stadtmarathons, die Schritte die ich setze sind diszipliniert und treffen auch keine Pfütze, den Ulli hatte mir noch empfohlen solange es geht trocken zu bleiben, hinter den Ohren natürlich auch ;-)))
Die Anstiege die bei Km 8 bis 9 und bei Km 21 bis Km 22 da sind gehen alle, natürlich ich auch, und dann sehen wir auch Werner Sonntag, teilweise laufen wir mit ihm , hinter ihm nd bewundern seine Leistung mit über 70 Jahren, doch ab hier weiß ich ³..du läufst für Dich...„
Ach so, wir sind ja in Aarberg , die Brücke die uns grüßt und auch die Zuschauer die um Mitternacht uns anfeuern, mal nüchtern mal angetrunken.......
Auch hier nimm ich die Verpflegung im Durchmarsch, aber hinterlasse auch immer ein gutes Wort zu en Engeln hinter dem Tresen.
KM 30
Alles läuft wie geschmiert, meine innere Stärke steigt stetig. Harry hat einen verkrampften Nacken, der ihm ständig zu schaffen macht, wir sprechen ihm Mut zu.
Wieder fängt mich die Stille der Nacht an, ab und zu kommt ein Bauernhof im typischen Schweizer Stil, für mich der schon viel rum gekommen ist, aber noch nie in der Schweiz war ist dies natürlich besonders motivierend.
KM 38 jetzt passiert es das erste Mal, das ich eine Schwächeperiode bekomme, die erste kleine Krise, es ist wichtig wie ich damit umgehe. Ich klopfe meinen Körper ab, die Reserven brauche ich nicht anfassen, mental ist auch alles klar. Die 3 Musketiere sehe ich immer wieder nach den Verpflegungsständen, sie halten sich immer länger daran auf, ich nehme meine Verpflegung auf und bin weg.
Meine Krise ist schnell weg, ich bin jetzt bei den 3 Musketieren und fühle mich so gut, dass ich Ihnen kurz davon laufe. Es kommen immer wieder dunkle Waldabstände in denen wir alle froh sind, dass die Radfahrer uns den Weg leuchten. Ist dies nicht der Fall, lasse ich mich durch die Natur leiten, der Regen leuchtet auf der Straße. Ach so der Regen ö er hat bereits ca. 2 Stunden nach dem Start wieder eingesetzt, jedoch war ich dann schon warm und es machte mir gar nichts aus.
KM 40
Kurz vor KM 40 (ich hoffe diese Angabe stimmt J)) gab es einen Bauernhof indem die Garage umfunktioniert wurde zur Massagestation, tolle Sache, jedoch war dort keine Stimmung, es roch nach diesen ³Einreibezaubermitteln„(wenn`s hilft, wenn`s sheeeee macht... ;-)), alle Damen sehr nett.
Ich wollte Vaseline oder Penatencreme, jedoch kannte sie dies nicht, also wollte ich ³das was die Babys auf den Po bekommen„, nun wurde ich verstanden und ich cremte mir eine kleine wunde Stelle ein. Ich forderte alle auf mal zu jubeln, ich denke dies war Motivation für alle.
KM 50
Es wurde dann wider sehr dunkel, jedoch war es ein echtes ³Tschakaa„- Feeling die Hälfte erreicht zu haben, es wäre zu schön wenn es so weiter läuft............. Zu den 3 Musketieren hatte ich jetzt bald keinen Kontakt mehr, denn zwei waren zu schnell, besonders die Berge rauf und einer musste abreißen lassen, es war Harry, ich weiß bis heute nicht ob er angekommen ist. Auf diesem Wege frage ich die 3 Musketiere, die die nie den Mund halten konnten, was mir auch ähnlich war, wer seid Ihr- meldet euch mal!
Jetzt ging es viel über die Landstraße, es war sehr monoton, aber die Nacht ging Ihrem Ende zu, immer wider Gaststätten mit Zuschauern, immer wieder werden wir um diese Uhrzeit noch angefeuert- einfach phantastisch. Mittlerweile hat mich auch Werner Sonntag überholt, dies war mir jedoch egal, da jeder sein Rennen laufen muss. Jedoch wurde mir immer bewusster, das es jetzt schwerer wird, ich habe mir jedoch bewusst das Rennen eingeteilt mit viel Disziplin, wie ich es von mir gar nicht kannte.
KM 60
Jetzt ist sie da, die erste ganz große Krise, ich gehe stellenweise, bis 65 läuft es nicht gut, jedoch ist der Wille immer noch da, also ab KM 65 wird wieder gelaufen, das klappt zwar nicht mehr ganz so gut, jedoch ist es immer noch im Bereich, das es wieder Spaß macht. KM 70
Ab jetzt kämpfe ich mit meinem Körper, der Ho Chi Min Pfad saugt die Kräfte aus meinem Körper, ich sehe nur noch den Matsch, der vor mir ist, Läufer und Läuferinnen überholen mich, sicherlich haben mich immer wieder Kollegen überholt, diesmal jedoch ist es nur weil ich einbreche, vorher war es ganz normal. Es kommt wieder eine Verpflegungsstation, jetzt sehe ich meine Retterin das erste mal, es ist kurz nach diesem Sportplatz, es ist auch mittlerweile hell, wir lächeln uns einfach zu, wir wissen wohl gemeinsam, dass es jetzt schwer wird, noch glaube ich, dass ich es schaffe. Bei KM 75 sieht dies schon anders aus, ich gehe jetzt fast nur noch. Es regnet immer fester, mittlerweile bin ich nass, durch`s gehen wird mir auch kalt.
KM 80
Es ist soweit KM 84, ich schlepp mich die Serpentinen runter, will nur noch aufgeben, nur dieser Gedanke durchdringt meinen Kopf, mein geistiger Motor ist defekt, die Bäckerei verströmt diesen Duft nach Frühstück, ich könnte jetzt zu Hause sitzen und dort meinen Kaffee trinken, es regnet und regnet, dies ist alles nicht gut. Und dann kommt dieses Zelt, diese Verpflegungsstation, es gibt keine Bouillon, der Tee ist kalt. Der Samariterwagen fährt gerade weg, warum haben die mich nicht gesehen, ich wollte doch mit. Ich setze mich ins Zelt, verlange nach einem heißen Tee, nach einer Wolldecke, ich bekomme beides. Ich will jetzt Mitleid, ich will das die Damen von der ersten Hilfe mir helfen, ja sehen die mich denn nicht?? Die Decke ist über meinem Kopf, ich lasse meine Mütze liegen und gehe wider los, doch nur bis um die Ecke. Zwei Kinder spielen dort, ich stelle mich zu Ihnen in den Hauseingang, Sie schauen mich mit Ihren großen Augen an, haben Sie Angst, nein ich glaube Sie wissen nicht was mit mir los ist woher sollen sie das auch kennen.
Ich gehe wieder zurück ins Zelt, alle schauen mich an. Sie geben mir wider die Decke , ich bekomme was zu trinken, den Besenwagen verlange ich, jetzt weiß ich es ist vorbei, ich weine wie ein Kind...... Was passiert nun? Alle werden von mir enttäuscht sein, ich komme nach Hause als Verlierer, ich denke an Sepp Resnik.
Dann kommt diese Frau hinein, meine Retterin.
Auch der Besenwagen (Rot Kreuz Auto) kommt, der Fahrer steigt aus, er sucht mich.
Ein Läufer kommt rein und sagt: „Lass es uns zu Ende bringen.„
Meine Retterin sieht mich und sagt, wir bringen das zu Ende, ich sage darauf hin ich kann nicht mehr, sie erwidert „Wenn Du jetzt aufgibst war alles umsonst und Du hast nichts in der Hand„.
Dies war für den geistigen Motor der Kick.
Ich sage nur danke und bin weg, ich laufe nun die nächsten 4 km nicht schnell aber immer hin, ich laufe.
Ich sehe meine Retterin noch mal, versuch sie einzuholen, sie scheint verletzt, ich will ihr helfen, sie sagt sie schafft es schon.
Ich sage Ihr: ³ Das werde ich dir nie vergessen!!!!„ und gebe ihr einen Schmatzer rechte und links auf die Backe, darauf hin schaut sie mich mit gro0en und doch dankbaren Augen an, könnte ich ihr doch nur helfen, sie fordert mich auf weiter zu laufen ich tu dies auch.
Ein Herr aus Frankreich sagt mir noch: You never, never give up!!!
Dies gibt mir noch mal einen letzten Kraftschub, dann ist es aus mit der Kraft, aber nicht mit der geistigen Kraft.
KM 90
Die Marathonläufer überholen uns jetzt immer wieder, ich denke nicht mehr an aufhören, sondern ich denke nach wie ich am Besten ins Ziel komme beim ersten 100er und das in Biel. Die Hügel die zur Stadt gehören kann ich schon lange sehen, doch ich weiß, dass es noch weit ist, hab ja auch schon Berge bewandert. Meine Hände sind durchgeweicht und ganz weiß und schrumpelig.
Die Verpflegungsstationen sind mir nicht mehr wichtig, wenn es keine mehr gibt weiß ich, ich bin im Ziel.
Bei KM 93 lass ich mich zur Massage überreden. Ich gehe mittlerweile wie ein 80jähriger ganz wackelig die 3 Stufen ins Massagehaus.
Alle sind sehr nett, sie legen mich hin, Wolldecken sollen mich wärmen, sie massieren mich sehr vorsichtig. Ein kleiner Leistenkrampf ist die Folge, doch diese Engel können nichts dafür. Sie geben mir eine heiße Bouillon mit Strohhalm, damit ich sie im Liegen trinken kann.
Nach dieser, als ob ich im Ziel wäre, Aktion laufe ich diesem jungen Paar in die Arme.
Er hat sie begleitet auf dem Fahrrad als Coach, sie ist eine doch erfahrene Triathletin mit Blasen in den Blasen, sie war beim Ironman in Kanada und auf Lanzarote, jedoch sei dies hier das härteste. Wir reden und schlagen die Zeit und die Kilometer tot, jeder Kilometer wird länger, es regnet immer noch und es wir wieder kälter. Es geht jetzt neben einer Bahnlinie entlang, immer wenn ein Zug vorbei fährt zucke ich zusammen und es fröstelt mich durch.
Nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel ich kann immer noch nicht laufen, es ist bald geschafft.
Zwei Militärläufer werden noch auf Wunsch fotografiert, es macht mir Spaß und ich gratuliere ihnen zum Erfolg, denn jetzt ist es geschafft ö nur noch 1KiloMeter.
Es durchströmt mich dieses Gefühl wofür ich es auch getan habe, das totale Glück, der Flow, der positive Adrenalin, wieder weine ich doch diesmal nur vor Glück- es ist dieses weinen gemischt mit diesem lachen, es ist einfach nur schön, auf dem Weg befinden sich noch die Fahnen der teilenehmenden Nationen, ich küsse die Deutschlandfahne im vorbei gehen.
KM 100
Durch einen matschigen Seitenweg, jetzt noch hinfallen, das wärs.., geht es auf die Ziegerade von 150 Metern, die schönsten meines Lebens, ich strahle und will die Welt umarmen .....
dann passiert es doch noch- ich laufe ins Ziel meine Beine schaffen es doch noch und ich mache meinen obligatorischen Purzelbaum, es ist vollbracht die Nacht der Nächte, der Lauf meines Lebens, das Ereignis, das totale Glück.
Mein erster 100er ö BIEL ich komme wieder.

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