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Marathon Berlin 2004

Hauptstadtmarathon

Es ist Sonntag Morgen 7 Uhr. Regen ergießt sich aus dem wolkenverhangenen Himmel. Es wird gar nicht richtig hell und kalt ist es auch noch. Ein Blick aus dem Fenster ­ alles Grau in Grau. Es fällt schwer, da in die richtige Marathonstimmung zu kommen. Eher lustlos und mit der wenig euphorisierenden Vorstellung, klatschnass 42 km lang durch Pfützen laufen zu müssen, sitze ich beim Frühstück. Das Wetter ändert sich auch danach erst einmal nicht. Aber dass der Marathon an diesem Tag über Berlin hereinbricht, spürt man spätestens in der U-Bahn, umso mehr, je näher man den drei Bahnhöfen kommt, die als Hauptzugänge zum Startbereich im Berliner Tiergarten ausgewiesen sind. Immer mehr dynamisch und bunt gewandetes Volk erobert die U-Bahn und als der Zug den supermodernen neuen Lehrter Stadtbahnhof erreicht, ist es ein einziges Läufermeer, das den Zug dichtgedrängt und in gespannter Erwartung verlässt. Am Bahnsteig geht erst mal gar nichts mehr voran ­ Stau, so weit das Auge reicht. Der Regen ist stärker geworden. Das geht ja gut los, denke ich mir. Hunderte von Läufern bevölkern den teilweise noch als Baustelle gesperrten Bahnsteig und die Treppe hinab auf die Moritzstaße ist viel zu schmal, um die Massen zu verkraften. Aber irgendwann ist diese Hürde genommen und der Strom wandert weiter Richtung Reichstag.

Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Menschen herbei und sammeln sich auf und um das weite Grün des Platzes der Republik zu Füßen des Reichstagsgebäudes. So langsam bekomme ich eine Ahnung von den Dimensionen dieses Laufs. Trotz des Andrangs geht in Kleiderabgabe an den hundert LKWs, die hufeisenförmig den Platz umschließen, flott und unkompliziert vonstatten. Aber wehe dem, der nun ein stilles Örtlein sucht. Lange Schlangen vor dem Mobiltoiletten fordern die Geduld heraus; viele wollen (oder können) dies nicht abwarten und schlagen sich mehr oder weniger ungeniert ins spärlich vorhandene Gebüsch. Eine gute halbe Stunde habe ich nun noch Zeit, um zum Start am “Kleinen Stern³ auf der Straße des 17. Juni, inmitten der grünen Lunge des Tiergartens, zu kommen ­ viel Zeit, denke ich, aber ich muss schnell einsehen, dass man diese Zeit auch braucht. Ich schließe mich dem breiten, zähen Menschenstrom an, der sich vom Reichstagsgelände aus im Scheckentempo in Richtung der Startblöcke bewegt. Es dauert eine ganze Weile, bis der Strom erstmals geteilt wird in diejenigen, die im hinteren großen Block H (Zielzeit unter 4:15 und Erstläufer) starten, und diejenigen, die aufgrund ihrer bisherigen Bestzeit einem der vorderen Blöcke A bis G zugeteilt sind.

Ich bin erstaunt, welch lange Wege schon vor dem Start zurückzulegen sind. Andererseits: Die Organisation hat die Sache gut im Griff und niemand muss befürchten, sich zu verlaufen. Endlich sehe ich auch den Wegweiser zu meinem Block E und kaum zehn Minuten vor dem Start trete ich hinaus aus dem Wald auf die in ihrer gesamten Breite mit immerhin acht Fahrspuren plus Mittelstreifen komplett gesperrte Straße des 17. Juni. Menschen, soweit das Auge reicht; bevölkern das Startgelände ­ aber einen wirklichen Eindruck davon, welche Massen sich hier ansammeln, bekomme ich erst viel später aufgrund der Luftaufnahmen, die von den vier Hubschraubern, die über unseren Köpfen kreisen, aufgenommen werden. Ein letztes Warten bei der Zugangskontrolle, dann ist es geschafft ­ der Weg ist frei, sich in den Block einzureihen. Allmählich komme ich zur Ruhe und langsam weicht die Nervosität dem Gefühl freudiger Erwartung. Die Stimmung um mich herum ist entspannt ­ keine Hektik, kein Drängeln. Nun stehe ich also am Start desjenigen Marathons, dem ich schon lange entgegen gefiebert habe, der nicht nur Deutschlands größter und renommiertester ist, sondern dem auch der Ruf vorauseilt, in Sachen Organisation, Rahmenprogramm und Zuschauerresonanz international Maßstäbe zu setzen. 36.000 Menschen aus 91 Ländern haben sich in diesem Jahr für Berlin angemeldet - mit Nebenwettbewerben sogar über 50.000. Auch wenn letztlich “nur³ knapp 29.000 am Marathonstart waren, ist dies immer noch eine höchst beeindruckende Zahl. Laute Musik schallt über unsere Köpfe hinweg, der Startsprecher heizt die Stimmung an, stellt die Topläufer vor.

Und dann ist es soweit - um Punkt 9 Uhr fällt der Startschuss für die Blöcke A bis G. Der Startschuss für die anderen Blocks ist zwei Minuten versetzt, um das Feld schon am Start zu entzerren. Hunderte weißer Luftballons steigen in den Himmel, mit ohrenbetäubendem Jubel lassen die Läufer ihrer Anspannung freien Lauf und Tausende von bisher wärmenden Kleidungsstücken und Plastikfolien fliegen durch die Luft. Nach knapp zwei Minuten höre ich das bekannte, zwar unangenehme, aber dennoch ersehnte Sirren der Zeiterfassungsgeräte und als die ich roten Matten überquere, ist das wie ein Moment der Befreiung. Urplötzlich verstummen die Gespräche und man hört nur noch das Getrappel unzähliger Laufschuhe auf dem Asphalt. Ic h bemühe mich, nicht der Versuchung zu erliegen, zu schnell einzusteigen und konzentriere mich ganz auf mich selbst. Der Startpunkt im Tiergarten ist ideal gewählt­ zentral gelegen bietet dieser Platz den Raum, der erforderlich ist, Menschenmassen in relativ kurzer Zeit über die Startlinie zu bewegen. Die Straße verläuft zunächst schnurgerade gen Westen ­ nur an der monumentalen Siegessäule, Berlinern vornehmlich als “Goldelse³ bekannt, teilt sich kurz der Läuferstrom, ohne ihn aber zu bremsen. Jeder hat die Möglichkeit, sich weitgehend ungestört und unbedrängt einzulaufen. Aus dem Grün des Parks ­ dem einzig Nennenswerten entlang der gesamten Laufstrecke - heraus erreicht der Strom nach 2,5 km das weite Rund des Ernst-Reuter-Platzes. Hier macht die Strecke ihren ersten Schwenk nach rechts und wer die blaue Ideallinie laufen will, für den wird es in der Kurve erstmals ­ und letztlich das einzige Mal - etwas eng. Der Alt-Berliner Bezirk Moabit steht nun auf dem läuferischen Stadtbesichtigungsprogramm, viel Altbau und dazwischen der berühmt-berüchtigte “Knast³, die JVA Moabit. Bei km 5 taucht die erste der zahlreichen Verpflegungsstationen entlang der Laufstrecke auf. Hier und alle weiteren 5 km halten engagierte Helfer diverse Getränke und Obst bereit, und weil die Versorgungspunkte stets gleich strukturiert sind, fällt es leicht, gleich den richtigen Weg zur gewünschten Verpflegung zu finden. Zudem sind ab km 12,5 gleichfalls im Abstand von 5 km für die ganz Durstigen zusätzliche Wasserstationen eingerichtet, sodass man theoretisch alle 2,5 km der Dehydrierung vorbeugen kann. Dem unvermeidlichen Getümmel an diesen Stationen kann ich durch mein mitgeführtes Eigengebräu zumindest am Anfang entgehen.

In einem weiten Schwenk führt die Strecke wieder zurück Richtung Osten nach Berlin Mitte, ganz in die Nähe des Reichstages und vorbei an so staatstragenden Bauten wie dem neuen Kanzleramt und weiteren Gebäudekomplexen des Regierungsviertels. Bei km 8 ist die Friedrichstraße erreicht, einst der Hauptgrenzübergang zwischen West- und Ostberlin und heute eine der belebtesten Geschäftsstraßen der Innenstadt. Zum ersten Mal bekomme ich hier eine Ahnung von der Zuschauereuphorie, für die Berlin so gerühmt wird. Zuschauermäßig allein ist man an der Strecke zwar eigentlich nirgends, aber gerade auf den ersten km bekomme ich angesichts der Läuferscharen und der Breite der Straßen nicht allzu viel davon mit. Hier nun stehen sie aber dichtgedrängt, mit Transparenten und Schildern in der Hand, laut schreiend, lachend, winkend. Unweigerlich schlägt sich dies auch auf mein Tempo nie der - aber ich lasse es geschehen, es zählt der Moment des Erlebens. Nicht weit nach km 10 ist der einstige Mittelpunkt Ost-Berlins erreicht: der Alexanderplatz, wahrlich kein Schmuckstück der Stadt, aber eben ein Platz mit Geschichte. Richtung Süden geht es weiter ins legendäre Kreuzberg, zu Zeiten der “Mauer³ Zentrum der Alternativkultur Westberlins und als “Klein-Istanbul³ bekannt und auch heute noch sicher kein “normales³ Viertel, graffitireich verziert und mit weit überdurchschnittlicher Kneipendichte. Viel habe ich schon vorher gehört über Straßenparties und Stimmungsnester in diesem Viertel; leider ist heute davon nicht viel zu spüren, sieht man einmal von der heiß aufspielenden türkischen Band nahe dem Kottbusser Tor ab. Des Läufers Freude ist eben des Zuschauers Leid: die kühle Witterung schreckt wohl doch viele vom Besuch der Laufstrecke ab. Immerhin: die Musik- und Tanzgruppen entlang der Strecke geben ihr bestes, auch wenn sie sich bisweilen schützend unter Brücken u.ä. zurückgezogen haben. Bei km 15,5 dreht die Strecke wieder gen Westen. Vorbei am Volkspark Hasenheide geht es durch Neukölln und unter den unzähligen gusseisernen Yorck-Brücken hindurch in Richtung Schöneberg.

In Schöneberg steigt das Stimmungsbarometer entlang der Strecke wieder deutlich an. Der spätere Vormittag und das besser gewordene Wetter sind es wohl auch, was die Zuschauer vermehrt auf die Straße treibt. Wie schon vorher alle 5 km entlang der Strecke höre ich endlich jenes vertraute Surren, das mir zeigt: km 21 ist erreicht, Halbzeit. Wie wohl fast jeder an diesem Punkt ziehe ich eine erste Bilanz und stelle mir innerlich die Frage: wie ist die Prognose für die zweite Hälfte? Reichen die Energien - kann ich das Tempo halten ­ und vor allem, wie lange? Ich fühle mich gut, das gibt Auftrieb und verscheucht jede Vorstellung eines Einbruchs. Bei km 22 ist das mächtige Schöneberger Rathaus erreicht. 1963 haben die Menschen hier Kennedy zugejubelt und er verkündete seinen berühmten Satz “Ich bin ein Berliner!³, jetzt werden die Läufer beklatscht. Zugegeben ­ der Vergleich hinkt, aber bei so einem langen Lauf gehen Gedanken und Emotionen oft seltsame Wege. Weiter geht es entlang breiter Hauptstraßen über Friedenau in Richtung Dahlem, Berlins wohl edelster Adresse, was das Wohnen anbetrifft. Von Ruhe und Beschaulichkeit ist entlang der Strecke aber auch hier wenig zu spüren, und schon von weitem kündigt sich der “Platz am Wilden Eber³ (km 27) akustisch als “das³ Tollhaus entlang der Strecke an. Der Laufkurs verengt sich zu einer - gemessen an Berliner Verhältnissen ­ engen Gasse und das lautstark anfeuernde, dicht gedrängte Zuschauerspalier, das scheinbar nur mühsam durch die Absperrungen zurückgehalten wird, wäre eines Zieleinlaufs würdig gewesen. Aber noch 15 km liegen vor mir.

Wenig später erreicht die Laufstrecke ihren westlichsten Punkt ­ über den Hohenzollerndamm geht es geradewegs wieder stadteinwärts. Kurz vor km 32 schwenkt der Laufkurs auf die wohl bekannteste Flaniermeile der Stadt ab: Den Kurfürstendamm. Sonst stets dicht befahren, gehört die Straße heute allein den Läufern ­ ein ganz neues Gefühl. Bei früheren Berlin-Marathons war hier einmal die Zielgerade - auch kein schlechter Ort hierfür, denke ich mir, aber angesichts der erreichten Dimensionen des Laufs mittlerweile einfach zu beengt. Mit der Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist das einstige Zentrum West-Berlins erreicht. Stimmung kommt an der Strecke wieder entlang der Potsdamer Straße, vor allem um den neugestalteten Potsdamer Platz mit dem futuristischen Sony-Center herum (km 37), auf. Die Nähe des Ziels kann man hier förmlich riechen - nur ein paar hundert Meter Luftlinie wären es dorthin. Stattdessen ist aber noch eine 5 km-Schleife durch Berlin Mitte zu laufen. Noch einmal geht es hinein in das Herz Ost-Berlins, über den Gendarmenmarkt mit dem Ensemble des Deutschen und des Französischen Doms, vorbei am “Palast der Republik³ bzw. dem, was noch davon übrig ist, am Roten Rathaus mit Blick hinüber zum über 370 m hohen Fernsehturm. Ich zähle die Kilometer und muss mit einem gewissen Missbehagen daran denken, dass ich all das, was ich mich nun noch gen Osten fortbewege, wieder Richtung Westen zurücklaufen muss. Dann: km 40. Die letzte Kurve ist erreicht; ein letztes Mal tanke ich die Flüssigkeitsreserven auf. Vor mir liegt die Zielgerade, die in Berlins Prachtstraße “Unter den Linden³ übergeht. Aber noch trennen mich 2 lange km vom Ziel. Hatte mich der “Mann mit dem Hammer³ bislang verschont, so muss ich nun kämpfen. Wenig Augen habe ich daher für die vielen imposanten Fassaden der Stadtpaläste entlang der Strecke wie etwa den Berliner Dom oder die Humboldt-Universität und die Zuschauermengen, die lautstark zum Endspurt anfeuern. Mein Blick und meine Gedanken konzentrieren sich allein auf einen kleinen Punkt am Horizont: Das Brandenburger Tor, das Tor der “Erlösung³, im Moment allein das Symbol für km 42, hinter dem sich das Ziel verbirgt. Nur unmerklich scheint sich dieser Punkt zunächst zu nähern und ich versuche soweit wie möglich meine Gedanken von meinem körperlichen Em pfinden zu trennen. Ich stelle mir vor, wie es wohl sein wird, durch dieses symbolträchtige Monument deutscher Geschichte hindurch zu laufen. So vergehen die Minuten: Ich fühle, wie meine Reserven schwinden, bin aber nicht bereit, mich dem zu beugen. Die Geräuschkulisse schwillt an und lässt das nahe Ende der Strapazen erahnen. Und dann geht alles recht schnell.

Der weite Platz vor dem Tor öffnet sich und ehe ich mich versehe, ist das Tor durchschritten. Für große historische Gefühle ist aber nur wenig Raum, denn nun sehe ich endlich das, was mich im Moment weitaus mehr beschäftigt: das Ziel, gut 200 Meter auf der Straße des 17. Juni entfernt und von einem großen Bogen überspannt. Zu Tausenden säumen die Zuschauer auf Tribünen die letzte kurze Etappe, die Stimmung kocht und ein jeder lässt sich davon mittragen auf seinem Weg zum höchstpersönlichen Triumph. Der Zieleinlauf ist genauso mustergültig organisiert wie der Startbereich. Trotz der permanent einströmenden Finisher und des daraus entstehenden Massenauflaufs gibt es kaum so etwas wie einen Rückstau. Die Medaille ist das Erste, was ein jeder umgehängt bekommt,. danach eine wärmende Folie, deren Wert ich bei nach wie vor kühlen 10 Grad C schnell zu schätzen weiß. Der weiträumig für Läufer abgesperrte Zielversorgungsbereich ist gegen Hunger und Durst gut gerüstet ­ und die heiße Brühe ist einfach wunderbar. Frisches Obst in Hülle und Fülle, Kekse, Schokolade und vieles andere wird von den gutgelaunten Servicekräften an endlos langen Tischreihen bereit gehalten. Ich verlasse den für Läufer gesperrten Zielbereich.

Auch außerhalb dieses Bereichs ist der Teufel los. Der ganze Tiergarten scheint in einem Menschengewimmel zu versinken. Entlang der zum Platz der Republik führenden Straße reihen sich feldlazarettartig Massageliegen dicht aneinander. Über 300 Physiotherapeuten sollen es sein, die hier, entlang der Strecke und im Ziel zur Erstversorgung bereitstehen und wären die Warteschlangen vor den begehrten Liegen nicht gar so lange gewesen, hätte ich gerne die Wohltat einer Massage in Anspruch genommen. Die Kleiderabholung am Platz der Republik funktioniert genauso reibungslos wie die Abgabe. Trotz der Kühle liegen unzählige Läufer langgestreckt, entspannt, mit sich und der Welt zufrieden auf der weiten Wiese vor dem Reichstagsgebäude ­ und ich mittendrin. Das ist er also gewesen, der Berlin Marathon, und ich genieße diese Momen te der Ruhe ­ aber das Marathon-Event ist noch nicht zu Ende. Am Abend steigt die große Marathon-Party mit Siegerehrung im neugebauten, aber noch nicht eröffneten U-Bahnhof “Reichstag³. Auf dem breiten Bahnsteig der riesigen, unterirdischen Betonhalle mit ihren gewaltigen Säulen tanzen ganz volksnah auch die siegreichen Kenianer um Spitzenmann Felix Limo und die Gewinnerin bei den Frauen, die Japanerin Yko Shibui. Die Musik dröhnt aus riesigen Boxen und das Bier fließt in Strömen. Was bleibt? Berlin ist und bleibt die Marathon-Hauptstadt der Republik. Wer immer den Marathon nicht nur als einmaliges Ereignis zur Selbstbestätigung sucht, sollte diesen Lauf zumindest einmal erlebt haben ­ oder wenigstens diesen einen. In welcher Kategorie auch immer ­ Organisation, Streckenverlauf, Zuschauerresonanz, Eventcharakter ­ nimmt Berlin einen Spitzenplatz ein.

Auch wenn die kühle Witterung 2004 die Zuschauerzahl gedrückt haben mag ­ 800.000 bis 1 Million sollen es dennoch laut Tageszeitungen gewesen sein, was ich aber für deutlich übertrieben halte ­ so habe ich bislang noch keine Stadt erlebt, die “ihren³ Marathon so mitlebt wie Berlin. See you again, Berlin!

Klaus Sobirey

 

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