Testberichte Gutenberg
Marathon Mainz 2002
PRESSEBERICHT DES VERANSTALTERS über
den Gutenberg Marathon Mainz 2002
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
zu den Testberichten des
Gutenberg Marathon Mainz 2001 ][
][ Pressebericht
des Veranstalters ][ Sven Löschengruber
][ Jutta R. Eis ][ Klaus-Peter
Roth ][ Christian Spaich ][ Stefan
Noack ][
Elljah Mutnadiro entthront Titelverteidiger
Francis Mbiu: Strahlender Sieger in Mainz, Melzaev erneut Zweiter / Neuer
Streckenrekord: 2:16:22 h
Elena Fadeeva dominiert Damenkonkurrenz Tsatsa überraschend Zweite
- starke Ruppert
Erneut tropische Hitze in Mainz - Superstimmung an der Strecke - Geschätzte
100.000 Zuschauer
Mit neuem Streckenrekord von 2:16:22 h zog Elljah Mutnadiro (Simbabwe)
beim dritten Gutenberg Marathon in Mainz einsam seine Kreise und dominierte
das Feld von der Spitze her. Vorjahressieger Francis Mbiu musste der extremen
Hitze früh Tribut zollen und kam als enttäuschter Fünfter
ein (2:24:12 h). Vitaliy Melzaev (Ukraine) wurde erneut undankbarer Zweiter
in 2:17:42 h. Als härtester Widersacher entpuppte sich Samuel Okemwa
in 2:29:08 h, der als Dritter einlief. Überraschend stark schnitt
der kurzfristig eingesprungene John Beikong (Kenia) ab, der aus dem Stand
in 2:23:01 finishte. Als Sechster kam Frank Hahn ein (LG Bonn/Troisdorf),
der in 2:27:26 h ebenfalls eine starke Vorstellung bot.
Frauen: Fadeeva lächelt auch im Ziel
Würdige Nachfolgerin der nicht angetretenen Vorjahressiegerin Larissa
Timkina (Moldawien) wurde Elena Fadeeva (Ukraine), die bereits bei der
Pressekonferenz am Sonntag einen entspannten und selbstbewussten Eindruck
hinterlassen hatte. In Mainz stellte Fadeeva ihre Klasse unter Beweis
und lief auf Sieg in 2:39:26 h. Überraschend setzte sich Tabitha
Tsatsa (Simbabwe) mit 2:45:08 h als Zweite gegen Ledysha Biwott (Kenia,
Dritte in 2:48:15 h) durch. Bekannt stark präsentierte sich auch
Margret Ruppert (LC Saucony-Saar), die in 2:49:16 h als Vierte finishte,
direkt gefolgt von der jungen Läuferin Michaela Schedler (LTF Marpingen)
in 2:52:40 h. Schedler hielt selbst die Ultra-Sportlerin Constanze Wagner
auf Distanz, die knapp hinter ihr in dennoch starken 2:53:23 h als Sechste
einkam.Bombenstimmung: Hochsommer am 20. Mai und mehr als 80.000 Zuschauer
an der Strecke
Mit mehr als 80.000 Zuschauern an der Stecke belegte der Mainzer Lauf-Event
einmal mehr seine Anziehungskraft auch vor Ort: Dauerapplaus von mehreren
tausend Zuschauern allein im Start-/Zielbereich und mit einer stimmungsvollen
Kulisse auch in den Ortsteilen bei zuschauerfreundlichem (für die
Läuferinnen und Läufer dagegen wohl eher "strapaziösem")
Wetter oberhalb von 26 Grad - warb der Gutenberg-Marathon 2002 auch bei
der dritten Auflage durch eine wunderbare Atmosphäre.
Angesichts der extremen Witterung - nahezu vergleichbar zur "Hitzeschlacht"
im Debütjahr 2000 - hatte die Stadt Mainz alle Anwohner gebeten,
den 5555 Aktiven mit Wasserfontänen etwas Linderung zu verschaffen.
Besonderen Spass hatten die Schulstaffeln, die mit je 5 Schülerinnen
und Schülern antraten - und nicht selten im Zielbereich noch fulminante
Endspurts hinlegten und dafür frenetischen Applaus einheimsten.
Halbmarathon: Neue Streckenrekorde - Ngaseke locker zum Sieg / Julia
Brengel deutlich vor Petersen
Michael Ngaseke (Kenia) sicherte sich in der Halbmarathon-Wertung in ebenfalls
neuem Streckenrekord von 1:06:10 h den Sieg vor den gemeinsam Hand in
Hand einlaufenden, zeitgleichen Heiko Schinkitz (SG Adelsberg) und Dirk
Schinkoreit (LC Cottbus) in 1:09:48 h. Vierter wurde Martin Musial (TV
Meisenheim) in 1:12:01 h. Vorjahressieger Alfred Knickenberg (LC Saucony-Saar)
musste sich unter "ferner liefen" den hohen Temperaturen - und
dem enormen Tempo in der Spitzengruppe - geschlagen geben.
Die passionierte Triathletin Julia Brengel (DJK St. Ingbert) steigerte
den Streckenrekord aus 2000 um einige Sekunde und lief in glatten 1:23:00
h mit neuer Bestmarke ungefährdet als Siegerin ein. Zwei Minuten
dahinter sicherte sich Birgit Petersen (ASV Köln) den zweiten Rang
(1:25:48 h). Mit Lorraine McCarthy (LC Olympia Wiesbaden) zeigte sich
auch die Nachbarstadt gut im Training: Mc Carty verbuchte Rang drei (1:28:29
h).
Ursula Sinnewe (LTF Marpingen ) mit 1:29:23 h als auch Sabine Sonning-Kane
(Western Pennsylvania Track Club) in 1:29: 50 h folgten auf den weiteren
Plätzen.
Immer wieder ein Erlebnis: Handbiker-Konkurrenz Hans Mayerhofer setzt
sich knapp gegen Harry van Hout durch - Siegerin Kerstin Abele 23. des
Gesamtfeldes
Wie erwartet zeigte sich Hans Mayerhofer auch bei nahezu schmelzendem
Asphalt als unbezähmbar - dennoch ging es im Spitzenfeld knapp zu.
Mayerhofer, amtierender Europameister, kam in 35:45 Minuten wenige Sekunden
vor seinem härtesten Widersacher Harry van Hout ins Ziel (35:58 min.)
Dritter wurde Cefas Boumann (Holland, 36:30 h). Josef Michelberger aus
Mainz (RVE 1925 Ebersheim) kam als überaus starker Zehnter (40:25
min.) über die Zeitmessmatten. Auch sportlicher Lohn für das
Engagement von Michelberger, der im Vorfeld viele Kontakte für das
Marathon-Team geknüpft hatte.
In der Damenkonkurrenz waren nur zwei Handbikerinnen am Start. Hier siegte
Kerstin Abele (TSG Ulm-Söflingen) in starken 54:07 min. (23. des
Gesamtfeldes !) vor der zweiten Teilnehmerin Evelyn Schön (2:20:09
h).
Rollis:Vier Algerier vom Mouloudia Club Algier machen das Feld
aus
Vier Rollis aus Algerien machten in diesem Jahr das Rolli Teilnehmerfeld
aus - hierbei siegte Mohamed Boudda (55:54 min.) vor Maamar Rachif (1:02:54
h) und Nourdine Kasraoui (1:21:55 h).
Bei den Damen siegte die - einzige - Teilnehmerin Ghania Foudil in
1:05:52 h.
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr beim Gutenberg Marathon Mainz 2003
am 11. Mai 2003 !
Ausführliche Ergebnislisten im Laufe des späten Nachmittags
via Internet unter "www.championchip.de"
TESTBERICHT VON SVEN LÖSCHENGRUBER
vom Gutenberg Marathon Mainz 2002
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Abenteuer Marathon geglückt!
Nachdem ich letztes Jahr nach 8-jähriger Pause wieder den Frankfurt-Marathon
bestritten habe, ist in mir der Funke für die Langstrecke erwacht.
Zuvor empfand ich als 10- Km- Läufer bereits Halbmarathons unendlich
lang.
So kam es, dass ich gerne die Möglichkeit nutzte und mich bei "running-pur"
um einen der begehrten Startplätze für den bereits frühzeitig
ausgebuchten 3. Gutenberg-Marathon in Mainz bewarb und glücklicherweise
(danke nochmals) den Zuschlag erhielt. Am Sonntag bei der Abholung der
Startunterlagen klappte alles ganz hervorragend. Keine langen Schlangen;
überall freundliche Helfer; selbst das Leihen des Chips, der bereits
programmiert war, verlief unproblematisch (wenn ich da an die langen Wartezeiten
in Frankfurt denke...). Anschließend konnte man ohne Gedränge
auf der kleinen, aber feinen Marathonmesse das eine oder andere Schnäppchen
machen. Nun ging es zur Nudelparty. Auch wenn hier (zumindest um 17 Uhr)
etwas die Stimmung fehlte, war das Essen gut und reichlich und auch hier
wieder keine Warteschlangen. Gut gestärkt konnte ich also in den
nächsten Tag gehen.
Bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um die 18° C wurden wir
mit einer kleinen Verspätung auf die Strecke geschickt. Eventuell
hätte man die Zonen mit den Zielzeiten etwas deutlicher markieren
können, wodurch für die schnelleren Läufer das Zickzack-
Laufen auf den ersten Kilometern gemindert worden wäre. Ich ließ
es, nachdem ich knapp 5 Minuten zur Überquerung der Startlinie gebraucht
hatte, gemütlich angehen, der erste Kilometer wurde im 5:54 Minuten
zurückgelegt. Als ich mich etwas eingelaufen hatte, kam der erste
Stimmungshöhepunkt (zugleich erste Verpflegungsstelle) auf dem Betriebsgelände
der Firma "Schott", wo eigens eine Tribüne aufgebaut war.
Durch Mombach, wo sich viele Zuschauer eingefunden hatten und zusammen
mit einer Karnevalskapelle für prima Stimmung sorgten, ging es zurück
in die Innenstadt. Wiederum säumten unzählige Zuschauer den
Domplatz und besonders auf der mit Kopfstein gepflasterten Augustinerstraße
durften wir durch ein enges Spalier von begeistert mitgehenden Mainzern
rennen. Wer gedacht hatte, dass sich die Mainzer Bevölkerung zum
Trauern über den verpassten Aufstieg der 05er in die Keller zurückziehen
würde, sah sich angesichts des Enthusiasmus am Straßenrand
eines besseren belehrt.
Nun kam der für mich schwerste Streckenabschnitt, die ca. 6 km lange
Passage auf der Wormser Straße vorbei am Stadtpark, die als Wendepunktstrecke
zu je 3 Kilometern gelaufen werden musste. Leichte Wellen, zwar kaum der
Rede wert, aber doch nicht ohne, mussten überwunden werden. Von dort
aus ging es nach einem Rechtsknick auf die Start- und Zielgerade, wo mir
genügend Zeit zum Überlegen blieb, ob ich mich als Halbmarathoni
mit der selben Medaille ehren lasse oder versuche, der Wärme (mittlerweile
waren es sicherlich über 25° C) zu trotzen. Angetrieben von meiner
Freundin und durch die für mich gute Zwischenzeit (1:53:29) motiviert,
ging ich den zweiten Teil der Strecke an. Bis Kilometer 30 schwebte ich
voran, überholte etliche Läufer, die bei den hohen Temperaturen
überpaced hatten, und wunderte mich darüber, dass es mir so
leicht fiel. Die Menge in der Altstadt gab ebenso wie wir Läufer
das Letzte und peitschte uns nach vorne. Doch bei Kilometer 35 verließen
mich die Kräfte. Doch nette Mitläufer machten mir neuen Mut.
"Bald haben wir es geschafft", und so versuchte ich, immer ein
wenig an Vorderleuten dranzubleiben. Natürlich zog sich die Wormser
Straße nun schier endlos, aber ein Blick auf die Uhr zeigte mir,
dass ich noch die letzten Kraftreserven (wo nimmt die die bloß her,
wenn man stehend K.O. ist?) mobilisieren sollte.
In diesem Moment ist auf die Mainzer Verlass: Einen Kilometer von dem
Ziel gab es durch eine Verpflegungsstelle einen zusätzlichen Schub,
den es kaum benötigt hätte, denn auf den letzten 500 Metern
wurde ich in einer engen Gasse von den Zuschauern dermaßen angefeuert,
dass es sogar noch für einen kleinen Schlussspurt reichte. Jetzt
noch schnell die Stoppuhr drücken und ... 3:45:48!!! Wahnsinn für
mich. Bei diesem Wetter hatte ich meine Bestzeit aus dem vergangenen Jahr
um über 2 Minuten gesteigert. Umgehend bekam ich meine Medaille umgehängt
und war froh, nicht schon nach der ersten Runde schlapp gemacht zu haben.
Insgesamt ist der Gutenberg-Marathon vom Streckenverkauf sehr abwechslungsreich,
das Publikum (nach Veranstalterangaben 100000 Menschen) wirklich begeisterungsfähig
und die Organisation ohne lange Wartezeiten vorbildlich. Dieser positive
Eindruck zog sich über den Lauf hinaus, die Chiprückgabe war
kein Problem und bereits eine Stunde nach dem Zieleinlauf hielt ich meine
Voraburkunde in den Händen und konnte die vorläufige Ergebnisliste
einsehen. Ich hoffe, Mainz bleibt im nächsten Jahr seinem Konzept
(die Begrenzung der Teilnehmer auf 5555 ist angesichts der Straßenbreite
in einzelnen Passagen angebracht) treu und auch die Möglichkeit des
Umsteigens auf die Halbmarathondistanz ist begrüßenswert, um
Einsteigern auf die Langdistanz die Hemmschwelle zu nehmen und flexibel
auf Wetter und Tagesform reagieren zu können.
Möglicherweise auf ein Neues im Jahr 2003!
Sven Löschengruber, Bruchköbel
TESTBERICHT VON JUTTA R. EIS vom Gutenberg
Marathon Mainz 2002
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Die Bilanz gleich vorne weg: Mainz war wieder klasse und dank des phantastischen
Publikums ein ganz besonders Erlebnis.
Ich war zum dritten Mal dabei. Zugegeben, beim ersten Mal nur als Zuschauer,
da ich "damals" bei der Erstauflage noch zu den Nichtläufern
zählte. Letztes Jahr habe ich hier meine Marathonpremiere gefeiert.
Ich war so aufgeregt, dass ich übermotiviert und verkrampft ins Rennen
ging. Natürlich konnte das so nicht richtig laufen....Irgendwann
ging es mir nur noch ums Durchkommen und das habe ich schließlich
auch geschafft. Was für ein Gefühl! Das hielt auch im Training
noch lange an und natürlich wollte ich dann dieses Jahr eigentlich
alles besser machen und vorallem auch schneller sein. Dann kamen aber
langwierige Verletzungen und damt verbundende lange (Zwangs-)trainingspausen.
Schweren Herzens entschloß ich mich, "nur" den Halbmarathon
zu absolvieren, denn ich war nicht nur seit langem bereits gemeldet, hatte
ebenso lange das Flugticket von Istanbul ( meinem momentanen Wohnort)
geordet: Nein: ich wollte einfach trotzdem dabei sein! Und das hat sich
trotz des " halben Vergnügnes" auch gelohnt.
Die Organisation verlief wieder reibungslos, kein großes Gedränge
am Start. Auch die Verpflegungsstände waren meiner Meinung nach ausreichend,
nur auf der Strecke nach Weisenau hinaus hätte man viellicht noch
mehr anbieten sollen. Aber warum bietet man eigentlich diese Passage dort
überhaupt an? Da war ich dann sogar froh, dieses Teilstück bei
der Wärme nicht noch einmal laufen zu müssen. Mainz hätte
eigentlich schönere Ecken zu bieten. Auch die ersten 5 km des Kurses,
ehe es nach Mombach hinein geht, sind nicht unbedingt eine Besonderheit.
Nein, eine schöne Strecke hat der Gutenberg-Marathon eigentlich nicht
unbedingt. Aber der Mittelteil in der attraktiven Innenstadt reißt
das natürlich wieder raus und vorallem läßt das tolle
Publikum kleine Definzite vergessen.
Einfach toll, was auch in diesem Jahr wieder rund um den Dom, aber auch
Mombach los war! Brasilianische Begeisterung, die einen förmlich
vorantrug. Leider waren ja auch die Temperaturen fast brasilianisch. Aber
auch da hat das Publikum geholfen: Mit viel, viel Aufmunterung und mit
zusätzlichen privaten Versorgungsstationen. Ein Riesen-Dank an alle
die am Montag an der Strecke waren, Ihr wart einfach Klasse!
Mir kam diese Begeisterung noch viel stärker vor, bin ich doch aus
meiner derzeitigen Heimat Türkei solche Gefühlsausbrüche
nur von Fußballfans gewohnt. Laufen interssiert dort leider niemanden
und zudem gibt es kaum Laufveranstaltungen. Im Ziel klappte auch alles
reibungslos, Taschenrückgabe und Duschen inclusive. Ob ich im nächsten
Jahr wieder in Mainz starte kann ich heute noch nicht sagen. Angesichts
der Stimmung natürlich ein klares: Ja!. Aber vielleicht warte ich
doch, bis man die Strecke ein wenig modifiziert hat. Die könnte nämlich,
bei aller Liebe zu der Veranstaltung, einfach hier und da schon ein wenig
Auffrischung vertragen. Dabei denke ich wie bereits angeführt, hauptsächlich
an das lange Stück nach Weisenau. Eigentlich wäre es ja noch
schöner, wenn man auch den Rhein überqueren würde. Aber
da liegt Wiesbaden und ein anderes Bundesland und so gern möchte
man "seinen" Marathon wohl nicht über "fremdes"
Terrain führen.
Fazit: Wer noch nicht in Mainz gelaufen ist, sollte sich das für
nächstes Jahr unbedingt vornehmen. Das Publikum ist unschlagbar!
Jutta R. Eis
TESTBERICHT VON KLAUS-PETER ROTH vom Gutenberg
Marathon Mainz 2002
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Heißer Marathon in Mainz
Zunächst möchte ich mich bei Running-pur für den Freistart
beim Mainz-Marathon bedanken. Hier nun mein Testbericht: Am Pfingstsonntag
fuhr ich am späten Nachmittag nach Mainz, um die Startunterlagen
abzuholen, die Marathonmesse zu besuchen und an der Nudelparty teilzunehmen.
Gegen 17.30 Uhr erreichte ich die Rheingoldhalle, in der sich die Startnummernausgabe
befindet. In meiner Anmeldebestätigung war ein Leihchip eingetragen.
Da ich jedoch über einen eigenen Chip verfüge war ein kurzer
Abstecher zum Trouble-Desk im Untergeschoss der Rheingoldhalle notwendig.
Es dauerte keine zwei Minuten und mein eigener Chip war erfasst und ich
konnte anschließend meine Startnummer ohne Leihchip und den roten
Kleiderbeutel in Empfang nehmen ohne lange warten zu müssen. Die
im Vergleich zum ersten Mainz-Marathon größere Marathonmesse
bot einige Schnäppchen an und ich erwarb auch einige Laufutensilien.
Die Nudelparty war im großen Saal der Rheingoldhalle und hier musste
man sich in einer der Schlangen etwas gedulden, bevor man eine reichliche
Portion Spaghetti mit Tomatensoße und einen Becher Wasser erhielt.
Zur Nudelparty ist positiv anzumerken, dass Porzellanteller und Metallbestecke
zur Verfügung standen. Frisch gestärkt bummelte ich noch einmal
kurz über die Marathonmesse und verließ die Rheingoldhalle
um 18.45 Uhr. Ein kurzer Abstecher durch die Mainzer Altstadt folgte noch
vor der Rückfahrt nach Frankfurt.
Am Pfingstmontag fuhr ich mit der S-Bahn nach Mainz-Süd. Unterwegs
stiegen immer mehr Läufer/innen zu, die alle einen roten Kleiderbeutel
mit sich führten. Gegen 8.45 Uhr erreichte ich die Rheingoldhalle.
In der Sonne war es inzwischen schon recht warm und ich zog es vor, mich
im Freien startklar zu machen. Etwas chaotisch verlief dann die Abgabe
des Kleiderbeutels in der letzten halben Stunde vor dem Start, da viele
Läufer gleichzeitig zur Abgabe drängten. Den Startbereich erreichte
ich etwa 10 Minuten vor der offiziellen Startzeit. Hier waren Schilder
mit der erwarteten Endzeit aufgestellt. Der Start verzögerte sich
um ca. 5 Minuten. Angesichts der zu erwartenden Temperaturen wäre
eine frühere Startzeit für die meisten Läufer wohl besser
gewesen. Auf dem ersten Kilometer ist die Strecke etwas eng, so dass es
etwas dauert, bis man sein eigenes Tempo laufen kann. Die 21,1-Km-Runde
durch Mainz weist keine großen Höhenunterschiede auf und nur
die Bahnunterführung in Mombach führt zu einem kurzen Gefälle
und einem kurzen Anstieg. Insgesamt gesehen ist die Strecke abwechselungsreich.
Sehr viele Zuschauer feuern die Läufer in Mombach,
in der Altstadt, in Weisenau und im Start- und Zielbereich an. Die Stimmung
insbesondere auf der ersten Runde war schon toll und erinnerte nicht nur
wegen der zahlreichen Fanfarenzüge und den Samba-Tänzerinnen
auf der SWR-Bühne an die fünfte Jahreszeit. Bei Kilometer 18
wollte eine 18% anstrebende Partei die Läufer unterstützen,
damit diese am 22.09. diese Partei unterstützen. Dabei wurde die
blauen und gelben Becher jedoch schon bei Kilometer 16 gereicht und in
der zweiten Runde gab es hier keine Unterstützung mehr. Neben den
offiziellen Verpflegungsstellen gab es auch immer wieder private Anbieter,
die angesichts der warmen Temperaturen auch häufig in Anspruch genommen
wurden. Obwohl die Versuchung angesichts der Hitze groß war, nur
einen Halbmarathon zu laufen, entschied ich mich dafür die zweite
Runde in Angriff zu nehmen.
Da ich kein guter Hitzeläufer bin, benötigte ich für die
zweite Runde fast 23 Minuten länger. Auf der zweiten Runde fiel mir
negativ auf, dass das Schild mit Kilometer 38 durch einen Red-Bull-Stand
verdeckt war. Erst beim Zurückblicken nach dem Passieren des Wendepunktes
sah ich dieses Schild. Der Zieleinlauf erfolgte durch ein Zuschauerspalier.
Nach der Überreichung der Medaille konnte man sich im Zielbereich
mit Getränken und Bananen stärken. Es gibt auch einen Massageservice,
den ich allerdings nicht in Anspruch nahm. Geduscht werden kann in Zelten
an der Rheinpromenade.
Insgesamt gesehen ist der Mainz-Marathon sehr gut organisiert. Durch die
kurzen Wege zwischen Rheingoldhalle und Start-/Zielbereich ist er sehr
läuferfreundlich. Auch die Möglichkeit , den Marathon nach einer
Runde als Halbmarathon zu beenden, ist für viele Läufer eine
gute Sache. Die Organisatoren des Mainz-Marathons haben einige Fehler
der Premiere abgestellt. Durch die Limitierung auf 5555 Läufer/innen
muss man sich jedoch immer möglichst früh für einen Start
in Mainz entscheiden. Dies ist sicherlich ein Nachteil für Läufer/innen,
die sich kurzfristig für einen Marathon anmelden möchten.
Mein Fazit: Es rentiert sich in Mainz zu laufen und man kann sich schon
auf die nächste Auflage in 2003 freuen.
Klaus-Peter Roth
TESTBERICHT VON CHRISTIAN SPAICH über
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Roth ][ Christian Spaich ][ Stefan
Noack ][
Liebe Redaktion, liebe Lauffreunde,
wie versprochen mein Testbericht vom 3. Gutenberg-Marathon in Mainz.
Der Internetauftritt des Gutenberg-Marathons ist zwar sehr knapp gehalten,
aber die für die Läufer wichtigen Informationen sind in einer
vernünftig strukturierten Art und Weise enthalten und problemlos
zu finden. Die einzige Schwachstelle ist die Tatsache, daß die Teilnehmerliste,
nie besonders aktuell war: Nach der Zusage von RUNNING-PUR, daß
ich als Testläufer ausgewählt wurde, hat es eine Ewigkeit gedauert,
bis ich meinen Namen auf der Teilnehmerliste entdeckte (Dies ging nicht
nur mir so, sondern einem Freund von mir erging es ähnlich). Allerdings
bin ich mir nicht sicher, ob dies am Veranstalter des Maratons lag, oder
an der Firma Championchip, die die Teilnehmerliste erstellte.
Am Vortag des Marathons klappte die Abholung der Startunterlagen völlig
problemlos, Schlangen an den Schaltern gab es keine und die Helfer waren
sehr freundlich und machten auf mich einen kompetenten Eindruck: Als ich
fragte, wo man seinen Chip einen Funktionstest unterziehen konnte, wurde
mir sofort der richtige Weg gewiesen.
Ein Blick in den Läuferbeutel ergab Folgendes: Startnummer, 4 Sicherheitsnadeln,
ein Streckenplan, 2 Gutscheine für die Pasta Party (einer für
die Nudeln, einer für Mineralwasser) und ein Gutschein, mit dem man
Energieriegel der Firma Power-Bar günstiger erwerben konnte, den
ich allerdings nicht einlöste: Die Entsorgung von Werbeflyern und
-broschüren blieb einem erfreuerlicherweise erspart, zumal man sich
ja mit den Werbebroschüren selber gezielt auf der Marathon-Messe
eindecken kann. Die Marathon-Messe selber war eine ganze Ecke kleiner
als z.B. in Hamburg oder Berlin. Ich bin mir aber sicher, daß man
hier auch das eine oder andere Schnäppchen hätte machen können:
An einem Stand hätte man bspw. bei einem Kauf von ein Paar Laufschuhen
von Asics ein Funktionsshirt desselben Herstellers gratis dazubekommen.
Auch von der Nudelparty war ich angenehm überrascht: Im Vergleich
zum Frankfurt-Marathon, wo ich einmal eine halbe Stunde auf einen Teller
Nudeln gewartet habe, erscheint mir eine Wartezeit von 10 Minuten in der
Mainzer Rheingoldhalle als absolut in Ordnung. Und geschmeckt hat's auch
gut: Klarer Pluspunkt.
Auch die Kleiderabgabe am Marathontag erfolgte relativ problemlos: Wartezeiten
in der Schlange der Kleiderabgabe von 5 Minuten kurz vor dem Start sind
tolerierbar. Beim Abholen gabs überhaupt keine Probleme. Die Marathonstrecke
führte zweimal über einen identischen Rundkurs, wobei man die
Möglichkeit hatte, sich während der ersten Runde noch zu überlegen,
ob man tatsächlich über die volle Distanz gehen wollte, oder
ob man heute mal "halblang" machen wollte. Aus diesem Grunde
kann ich insbesondere den Marathondebütanten den Mainz-Marathon empfehlen.
Allerdings bin ich mir sicher, daß bei der am Lauftag herrschenden
Hitze und dem wolkenlosen Himmel (Sunblocker wäre eine ausgezeichnete
Idee gewesen), auch sehr viele gestandene Marathonis nicht mehr in die
zweite Runde gegangen sind, obwohl die Streckenverpflegung vorbildlich
war (Wasser, Elektrolytgetränke und magnesiumhaltige Getränke
sowie Bananen). Auch die Firma Red Bull war mit einem Verpflegungsteam
vor Ort. Die Zuschauerunterstützung konzentrierte sich im Wesentlichen
auf die Mainzer Innenstadt (insbesondere während der ersten Runde)
und der Zielgeraden vor der Rheingoldhalle. In den nördlichen Mainzer
Stadtteilen erfolgte die Unterstützung durch die verschiedenen Mainzer
Spielmannszüge, was von den Läufern dankbar angenommen wurde.
Als weniger angenehm empfand ich den Streckenabschnitt im Stadtteil Weisenau:
Von Zuschauerunterstützung war hier nichts zu sehen, die Strecke
war sehr eintönig und weder Bäume noch Häuser spendeten
für einen Moment Schatten.
Als ich nach den überstandenen Strapazen nach 3:28 Stunden im Ziel
die, wie ich finde, sehr schöne Medaille umgehängt bekam stand
für mich schon fest: Ich komme bestimmt wieder, hoffentlich bei angenehmeren
Wetterbedingungen. Auf diesem Weg noch einmal vielen Dank an die Redaktion
von RUNNING-PUR, die mir einen Marathon-Freistart ermöglichte.
Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Email: spaich@t-online.de
Viele Grüsse
Christian Spaich
TESTBERICHT VON STEFAN NOACK über
den Gutenberg Marathon Mainz 2002
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Gutenberg Marathon Mainz 2001 ][
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Der 3. Gutenbergmarathon am Pfingstmontag, 20.Mai 2002 wird mir immer
als mein zweiter Marathon in Erinnerung bleiben.
Was wird mich außerdem an Mainz erinnern?
1. Der freundliche Herr an der Marathon-Hotline. Anfang März war
die Starterliste online. Flugs nachgefragt, warum ich noch nicht in der
Datei auftauche. Die Antwort völlig zufriedenstellend, daß
sukzessive die Liste vervollständigt wird. Startnummer durfte ich
mir dann auch noch aussuchen, also kurz überlegt und mein Geburtsjahr
gewählt. Dank der aufmerksamen Hotline. Schnell noch meine Chipnummer
durchgegeben, zwei Tage später ist alles richtig bei Championchip
online nachzulesen. Ich starte im Running-pur Team.
2. Internetpräsenz: Eingebunden in die Webseite der Stadt Mainz (http://www.marathon.mainz.de/)
erfährt man alles, was man für den Lauf wissen sollte. Presseberichte
sind auf aktuellstem Stand. Dazu ein guter Streckenplan, Trainingsempfehlungen,
Berichte zum Marathon und brauchbare Links.
3. Vor dem Start: Startunterlagen habe ich ohne jegliche Wartezeiten am
Sonntag bereits abgeholt. Kurz bin ich durch die Marathon-Messe geschlendert.
Na ja, den Ansprüchen entsprechend reicht es alle Male. Schnäppchen
konnte man auf jeden Fall erwerben. Es gab auffallend wenig Ausschreibungen
für andere Läufe. Die Nudelparty sucht seines Gleichen. Wo bekommt
man schon die Pasta auf Porzellan und Tischdecken kredenzt. Das Hilton-Hotel
hat hier ganze Arbeit geleistet. Klasse!
Die Parksituation ließ keine Wünsche offen. Am Renntag angereist,
auf Parkplatz gewunken, ein Kilometer locker zum Marathon-Zentrum geschlendert.
Den Kleiderbeutel - keine Tüte, nein - gesponsert von der AOK schnell
abgegeben und auf die Suche nach einer Toilette gemacht. Auch kein Problem!
Davon gab es reichlich. Wartezeiten natürlich obligatorisch nicht
nur für die Frau. Aufwärmen und einlaufen an der Rheinpromenade
und Startaufstellung eingenommen.
Ich wundere mich noch über die Kinder mit Scherpe und lasse mich
aufklären, dass die eine Staffel laufen. Aha, gute Idee, so kommt
der Nachwuchs zum Marathon. Außerdem befinden sich Handrollis, Rollstuhlfahrer
und Walker auf der Strecke.
4. Start und Strecke: Erstläufer hinten, versteht vielleicht jeder.
Da gehören aber auch alle hin, die über vier Stunden den Marathon
bewältigen wollen. Na ja, da kann man ins Grübeln geraten. Die
Abgrenzungen zwischen den Zeitzonen hätten deutlicher erkennbar sein
können. Startschuß sollte um 09:30 h ertönen. Leider verzögerte
der sich aus mir unerklärlichen Gründen. Bereits jetzt hatten
wir locker die 21 Grad Celsius erreicht. Man sollte sich überlegen,
ob man den Start eines Marathon Ende Mai nicht grundsätzlich auf
08:00 Uhr oder 08:30 Uhr vorzieht. Die Vier-Stunden-Läufer würden
sehr dankbar sein.
Die Stimmung im Starterfeld war aber ausgezeichnet und wirklich langsam
rollte der Zug über die Startlinie auf den zwei Runden-Parcour. Gleich
ein kleiner Anstieg zur Theodor-Heuss-Brücke, aber nach einem Kilometer
wurde es endlich breiter, ab da hat sich das Feld schnell sortiert.
Die Strecke führte dann anläßlich des Jubiläums von
Schott in Mainz über das Betriebsgelände. Eine gute Idee! Dieser
Streckenabschnitt sollte auf jeden Fall beibehalten werden. Hier war auch
die erste Verpflegungsstation. Aufgefallen ist die errichtete Tribüne
für Ehrengäste. Wie man hörte waren Ex-Leichtathleten Guido
Kretzschmar, Ellen Wessinghage und andere Promis anwesend. Ich fand die
Hostessen dort sehr ansehnlich sowie die Schichtarbeiter in ihrem Blaumann.
Weiter ging es an der Bahn entlang zum nördlichsten Punkt der Strecke.
Ätzend! Die Hitze war hier leider zu gut spürbar, besonders
in der zweiten Runde. Mein Pulsmesser versagte seinen Dienst wegen der
Hochspannungs- und Oberleitungen. An der Verpflegungsstation wurden Getränke
in Klarsichtbechern gereicht. Einem Scherbenhaufen - glitzern und funkelnd
- glichen die nachfolgenden Meter.
Dann ging es in die Karnevalshochburg der Mainzer nach Mombach. Mir reichte
es bereits beim ersten TamTam. Aber ich bin auch Norddeutscher und habe
für das Klimbim nicht viel übrig. Die Stimmung war aber wirklich
riesig. Besonders möchte ich den Anwohnern für die privat initierten
Wasser- und Getränkestellen danken. Mein Eindruck war es, dass es
insgesamt zu wenig offizielle Verpflegungsstationen gab. Statt alle vier
Kilometer besser alle zwei Kilometer (zumindest Wasserstellen).
Auch hätte ich mir gewünscht, dass diese vorher angekündigt
worden wären. So bin ich auch an den ersten zwei Stellen geschwindt
vorbeigelaufen. Das sollte sich schon bald rächen. Dann kam ein ruhiger
Abschnitt. Man näherte sich der Altstadt und das Interesse der Zuschauer
nahm merklich zu. Wieder Karnevals-TamTam, einige Bands spielten Musik,
Kinder reichten die Hände zum Abklatschen. Na ja, da kann man mitmachen.
Mein persönlicher Marathon-Fanclub erwartete mich, knips-knips und
weiter ging es. Einmal um das Landesmuseum, die Große Bleiche hoch
und schon stand mein Fanclub wieder vor mir. Tolle Streckenführung.
Später habe ich mir an dieser Stelle Jimi Hendrix gewünscht,
bin aber vom DJ auf die dritte Runde vertröstet worden. Ich nehme
ihn nächstes Jahr beim Wort. Dann kam der mir vom W-N-S (Skaten in
Mainz) bekannte Abschnitt. Auf zum Dom. Hier wurden die Zuschauermassen
unzählbar. Eine Stimmung wie in Hamburg am Eppendorfer Baum. Etwas
Gänsehaut bekam ich schon. Die Kopfsteinplasterpassage herunter sah
man bereits den VanMan Jochen in action. Unermüdlich begrüßte
er die Läufer und feuerte sie an. Der Streckenabschnitt nach Weisenau
lag nun vor den Läufern. Doch, wo war die Verpflegungsstation. Leider
nur auf der gegenüberliegenden Seite. Schade! Gerade jetzt nach dieser
Aufregung in der Altstadt hätte ich mir gern was zu trinken gegönnt.
Wie im Norden ging es auch zum südlichsten Punkt der Strecke an der
Bahn entlang. Dieser Abschnitt ist extrem langweilig und unansehnlich.
Der Rhein liegt so nah und doch so fern, die Bahn verwehrt den Blick auf
die Rheinschiffer. Immerhin hat die Aktivierung durch den Sponsor AMADEUS
etwas zur Zuschauerbereicherung beigetragen. Natürlich spielten hier
auch hier wieder Karnevalskapellen.
Eine politische Partei warb um ihr Ziel mit den xy-Prozent. Ich dachte
mir nur, ihr Vorhaben ist genausowenig realistisch wie meine angestrebte
Bestzeit von 3:45 h. Dann kam endlich die Verpflegungsstation. Plumps
begann mein Waterloo, Krämpfe setzen ein, abrupt verlor ich jede
Motivation zum weiterlaufen. Die beiden Passtschon98-er musste ich ziehen
lassen, schade. Am Südpol schnell noch die Zeitnahmematte überlaufen
und dann ging es deutlich langsamer zurück zur Start-Ziellinie.
Mein Leid habe ich dann einem Freund geklagt und dran gedacht nach 21.1km
auszusteigen. Für die zweite klägliche Runde danke ich dir,
Jens!
An der Ziellinie wurden die Halbmarathonis bereits mit ihrer verdienten
Medaille geehrt, als ich mich auf die nächste Hälfte machte.
Mitleidvolle Blicke trafen mich von den verbliebenen Zuschauern. Ich glaube,
die haben nicht dran gedacht, dass es außer den Topathleten Freizeitsportler
gibt, die sich der ganzen Distanz von 42195 Metern stellen und Temperaturen
von inzwischen 26 Grad Celsius trotzen wollen.
Selbst in Mombach war nichts mehr los, gleiches gilt auch für die
Altstadt. Nur Unermüdliche blieben auf der Strecke. Die waren aber
wirklich fantastisch für die Eigenmotivation. So lief ich langsam,
ganz langsaaamm weiter.
Mein Fanclub um Julja, Andrea und Christian traf ich auch wieder, die
halten zu mir. Ebenso die treuen Helfer an den Verpflegungspunkten. Leute,
das war echt Spitze von euch. Aufmunternde Worte, reichlich Wasser, Bananen
und eine Dusche aus Eimern oder Schläuchen.
In Weisenau habe ich mich dann auch an RedBull herangetraut. Flügel
verleiht das nicht sondern verursacht Magenkrämpfe. Nächster
Versuch mit Magnesiumgetränk - gleiches Ergebnis. Fleissige Skater
- mir vom TNS-Frankfurt bekannt - versorgen uns mit Wasserbechern. Habt
Dank! Mir kommen auf der anderen Seite weitere müde Läufer entgegen.
Die halten alle bis zum Ende durch. Das sind die wahren Gewinner.
5. Ziel: Im Endspurt dann nochmal ein Lächeln auf die Lippen gezaubert
und das Piepsen der Zeitnahme registriert. Die Kamera vom Zielvideoservice
(www.victorycam.de)
konnte ich im Schatten erkennen. Da bin ich mal gespannt, wie ich in Natura
aussehe. Enttäuschenderweise gab es keine Medaillen mehr, das darf
doch nicht wahr sein! Ich überlege schon, ob ich irgend einem Finisher
die Plakette vom Hals reiße und wegsprinte. Diese Idee kann ich
aber gleich verwerfen, dafür reicht meine Kraft nicht mehr. Schnell
etwas trinken. Ein freundlicher Zuschauer bietet mir von seinem Bier ein
Schluck an. Das kühle Nass erreicht nicht den Magen, es verdunstet
sofort in der Kehle. Puh, jetzt bin ich wieder frisch. Getränke gab's
reichlich auf dem Weg zur Kleiderbeutelrückgabe. Nichts besonderes.
Was festes habe ich leider nicht vorgefunden oder übersehen!
6. Der Ausklang: Die Duschen waren warm. Hui! Damit habe ich nun überhaupt
nicht gerechnet. Sonst sind sie immer kalt. Jetzt wo man sich Abkühlen
will, verbrennt man sich fast den Hintern.
Danach habe ich noch den perfekten Massageservice in Anspruch genommen.
Nur knapp fünf Minuten warten und meine Muskeln wurden von geübten
Händen gelockert und geknetet. Danach konnte ich wieder springen
wie ein junges Reh. ;-) Danke dafür! Die Schnellurkunde konnte ich
auch danach abholen sowie einen Stempel für den Laufpass der RunReebok-Trophy.
Ergebnisse waren abends bereits online abrufbar (http://www.championchip.de/ergebnisse/2002/run/mainz/index.php).
7. Fazit: Mainz ist ein guter Marathon. Punkt! Die Zuschauer und die Organisation
sind ein Plus, die Strecke eher ein Minus. Vielleicht kann man die optimieren.
Auch mit dem Thema Verpflegungsstellen sollte man sich eindringlich befassen.
Die angestebte Zahl von 5555 Startern wurde deutlich überschritten,
das hatte aber bis auf die Medaillenvergabe keinen Einfluß auf die
Veranstaltung. Ich laufe nächstes Jahr bestimmt wieder in Mainz.
8. Dank an running-pur für die Einladung zum Freistart. Es hat Spaß
gemacht. Die Berichte eurer Tester lese ich immer mit großer Aufmerksamkeit
und ziehe echten Nutzen daraus. Weiter so!
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