Bericht von H.Wiegandt & K.Gedig über
den Köln-Marathon
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zu Testberichten anderer
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Jürgen Wölk ][ Sven
Löschengruber ][ Christian Messerschmidt
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Mein 3. Start beim Köln Marathon war wieder von Regen geprägt...
Für mich war es eine freudige Überraschung, dass ich zum Köln-Marathontester
ausgewählt wurde, für die anderen Läufer bedeutete meine
Teilnahme aber wohl eher, dass sie mit schlechtem Wetter zu rechnen hatten.
Zum 3. Mal (nach 1997 und 2000) nahm ich in diesem Jahr in Köln am
Marathon teil, zum 3. Mal gab es Regen und Wind. Diesmal allerdings beschränkte
sich der Regen auf die Zeit kurz vor dem Start, so dass man abgesehen
von einem kurzen Schauer mehr mit dem Wind zu kämpfen hatte. Die
Temperaturen waren allerdings o.k, das machte das Laufen ganz angenehm.
Doch fange ich mit meinem Bericht am Besten einen Tag vorher an. Von Duisburg
aus fuhren wir mittags nach Köln um unsere Startunterlagen dort abzuholen
und einen kleinen Bummel über die Marathomesse zu machen. Die Kombination
Startnummernausgabe und Messe zusammen in dem Zelt am Neumarkt anzubieten
fand ich ganz angenehm. So brauchte man nicht durch ganz Köln zu
laufen, so wie ich es noch aus den Vorjahren kannte. Besonders erwähnenswert
war die schnelle und unkomplizierte Abwicklung bei der Startnummernausgabe.
Es gab genügend Ausgabestellen und wir brauchten so gut wie gar nicht
zu warten. Auch die Mitnahme von Startunterlagen für Laufkollegen
war ganz einfach.
Unsere Anreise am Sonntagmorgen gestaltete sich ebenfalls total problemlos.
Mit fünf Läufern kauften wir uns in Duisburg zusammen ein Schöner-Wochen-endticket,
trafen uns kurz vor 10.00 Uhr am Bahnhof und waren 10.40 Uhr in Deuz.
Von dort ging es sofort zur Gepäckabgabe, die angeblich nur bis 10.45
Uhr (bis 45 min. vor Start) Kleidersäcke entgegen nahm. Aber ich
hatte das Gefühl, dass auch kurz vor 11.00 Uhr noch Läufer mit
ihren Kleiderbeuteln ankamen. Beutel ist hier allerdings das falsche Wort,
es waren nämlich Stoffsäcke. Und das ist m.E. eines der Dinge,
die man ändern sollte. Bei Regen kann das nämlich bedeuten,
dass man nach dem Lauf die Säcke nass zurück bekommt, da diese
alle auf dem Boden gesammelt werden. Zwar unter einem Zelt, aber ohne
festen Boden. Und bei Dauerregen - so wie vor 2 Jahren - konnte man hinterher
kaum unterscheiden, was nasser ist. Die Läufer oder die Klamotten
im Sack. Clevere sorgen zwar vor, indem sie ihre Wechselsachen vorab in
Plastiktüten packen, aber ob daran auch der Neuling denkt? Ansonsten
hat sich meiner Meinung nach die Situation rund um die Kleiderausgabe
in den letzten Jahren deutlich verbessert. Keine Schlange mehr vor der
Kleidersackausgabe. Die Duschen waren - zumindest bei einer Einlaufzeit
bis zu 4 Std. - ausreichend und heiß. Allerdings hatte ich den Eindruck,
dass nach einer Einlaufzeit von 4 Std. und mehr es in dem Bereich der
Duschzelte sehr sehr eng wurde, zumal auch alle anderen Läufer, die
vom Ziel kamen an dieser Stelle durch einen schmalen Ausgang mußten.
Aber das sind nur Kleinigkeiten.
Insgesamt überzeugte der Köln Marathon durch eine wirklich gute
Organisation, vor allem wenn man bedenkt, wieviele Läufer und Inliner
hier versorgt werden müssen. Auch die Verpflegung unterwegs war gut
organisiert (Ich kann hier allerdings nur für Endzeiten von unter
3.30 Std. sprechen.) An den einzelnen Posten gab es keine Drängelei
und es war von allem genügend da. Besonders im Ziel war die Verpflegung
hervorragend. Apfelschorle, Wasser, Cola und Bier. Äpfel, Bananen,
Mars und man höre und staune Fleisch- und Blut-Wurst. Wer auf sowas
allerdings nach dem Marathon noch Appetit hat, der ist wohl nicht schnell
genug gelaufen.
Beim Einchecken wurde in diesem Jahr übrigens peinlichst drauf geachtet,
dass auch wirklich nur die Starter in ihren Startblock kamen, die auf
ihrer Start-nummer die richtige Farbe vermerkt hatten. Das führte
zwar bei dem ein oder anderen zu Unmut, war aber letztendlich eine gute
Vorgehensweise des Ver-anstalters. Bei unserem Start vor 2 Jahren hatten
wir trotz eines guten Startblockes 12 Minuten gebraucht, um über
die Startlinie zu gelangen. In diesem Jahr hatte ich es nach 1.30 min
geschafft. Danach lief es für mich relativ rund. Die ersten 15 km
lief ich zusammen mit einem Laufkollegen in einem angenehmen 5 min-Schnitt.
Als dieser aber etwas zurückfiel, lief ich, motiviert durch das tolle
Publikum, immer schneller. Am Ende kam ich, mit der Erkenntnis, dass dieser
Start mein bisher schönster in Köln war, nach 3:21 Std. ins
Ziel.
Bericht von Jürgen Wölk über
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Die Stimmung war super, das Publikum auch...
Eigentlich war ich mitten in der Vorbereitung zum Frankfurt Euro-City-Marathon,
als sich mir die Gelegenheit bot, noch eine Karte für Köln zu
bekommen; zum ersten Mal an den Rhein, nachdem bei meinem dritten Lauf
in Berlin 2001 meiner Meinung nach einfach zu viele Teilnehmer dabei waren...
In Köln sollte das aufgrund der Begrenzung der Anmeldungen anders
sein...
Trotz der großen Konkurrenz von Berlin (eine Woche vorher) und Frankfurt
(3 Wochen später) war der Kölner Lauf mit 17.529 Teilnehmern
ausgebucht.
Ich hatte mit meiner Zeit von 3:50 in Berlin das Glück in Köln
mit Farbe schwarz, nicht von ganz hinten starten zu müssen; der Vorteil
ist, daß an den Versorgungsstellen nicht ganz so viel Betrieb ist
und man weniger nass und mit weniger Gedränge dort durch kommt.
Die Informationen im Internet mit den Lageplänen von Start, Strecke
und Ziel sind super. Meine Startnummer konnte ich mir aufgrund des Feiertages
schon Donnerstags holen, bei dem schlechten Wetter haben meine Familie
und ich auf einen kurzen Ausflug durch Köln verzichtet. Auf der Sportmesse
war reichlich Betrieb und das Zelt dafür eine Nummer zu klein.
Der Start am Sonntag fand direkt vor dem Deutzer Bahnhof pünktlich
um 11:30 Uhr statt und ist für alle Teilnehmer ideal mit der Bahn
zu erreichen.
Über die Startlinie ging´s bei ca. 10°C und Regen auf der
rechten Rheinseite für die schwarze Gruppe aber leider erst fast
15 min später und dann gleich über die Deutzer Rheinbrücke
zum Neumarkt (Stadtmitte), Nach dem Start hatte der Wettergott mit uns
Marathonläufern ein Einsehen, und wir sind nicht weiter nass geworden.
Vom Neumarkt verläuft die Strecke als erstes in den Süden der
Stadt. Ich versuchte heute ein etwas gleichmäßigeres und langsameres
Tempo von etwas mehr als 5 min/km zu halten, um diesmal ohne Unterbrechung
über die gesamte Strecke zu laufen. Die erste Verpflegungsstation
ist bei 6.1 km, die zweite etwa bei km 10. Nach 12 Kilometern geht´s
durch eine Schleife durch Rodenkirchen und Bayenthal zurück Richtung
Innenstadt. Manche der Verpflegungsstationen sind sehr eng und es wird
gedrängelt, es gibt aber auch sehr große Stationen mit Getränken
auf beiden Seiten, wo viel Platz ist. Die Verpflegung ist insgesamt echt
super, auch im Ziel. Das Läuferfeld ist sehr homogen, kaum Schnelle
von hinten oder langsame Gruppen, an denen man nicht vorbeikommt - und
so ist es auch nicht tragisch, dass manche Straßenabschnitte sehr
eng sind. Von nun an geht es sternförmig durch die Außenbezirke
Lindenthal, Ehrenfeld und Nippes immer weiter hinaus Richtung Norden und
ab Kilometer 31 wieder zurück Richtung Innenstadt.
Die Stimmung ist super und das Publikum von Köln auch - insbesondere
bei den letzten Kilometern helfen die Kölner mächtig mit und
fordern zum Lächeln auf.
Bei Kilometer 40 wird zum dritten mal der Chlodwigplatz überquert.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass es ständig bergab ging,
die letzen nicht enden wollenden Kilometer führen durch Kölns
Fußgängerzone bis hin zum Ziel direkt am Dom nun anscheinend
nur noch bergauf.
Nach 3h 46 min war ich im Ziel und das tatsächlich ohne eine Pause.
Meine Beine etwas kalt, ich hätte doch besser die lange Hose angelassen,
aber im Ziel gab´s warme Decken von den Maltesern, jede Menge Getränke
und Vitamine.
Es war wirklich eine schönes Erlebnis, verbesserungswürdig nur
(wie in Berlin schon organisiert), ordentliche Treffpunkte für Familienangehörige,
die durch alphabetische Kennzeichnung gut zu finden sind. Man trifft sich
dort beim Anfangsbuchstaben des Läufers, so gelingt es auch bei 1
Million Zuschauern in der Stadt, sich wiederzufinden.
Für die kostenlose Teilnahme möchte ich mich auf diesem Wege
beim running - pur Team noch bedanken.
Jürgen Wölk
Bericht von Sven Löschengruber über
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Es ist schon bewundernswert, wie viele Menschen trotz des schmuddeligen
Wetters auf den Beinen waren...
Als Testläufer für euch habe ich am 6. Ford Köln Marathon
teilgenommen. Nachfolgend mein Bericht von der Veranstaltung:
Bereits am Freitag reiste ich aus Hessen an. Die Ausgabe der Startunterlagen
in der Zelten der Marathonmesse am Neumarkt klappte vorzüglich; freundliche
Helfer - keine Warteschlangen; so wünscht man sich das als Marathoni.
Auf der Marathonmesse hatte ich die Gelegenheit, am Stand einer Krankenversicherung
einen ziemlich ausführlichen Gesundheitscheck zu machen und bei anderen
Händlern einige Schnäppchen zu machen. Dass es sich gelohnt
hat, bereits so frühzeitig anzureisen, wurde mirt besonders am Samstag
klar, als es bei strömenden Regen Warteschlangen vor der Marathonmesse
gab.
Am frühen Samstag nahm ich am Erich Tomzig Panoramalauf über
7 Kilometer zugunsten des Deutschen Diabetiker Bundes teil. Auf einer
schönen Strecke entlang des Rheinufers ging es mir nicht um das Tempo,
sondern darum, meine Beine noch ein wenig zu lockern. Leider war das Tempo
der einzelnen Läufer sehr unterschiedlich, so dass sich das recht
kleine Feld ziemlich auseinanderzog. Hier wäre überlegenswert,
ob man nicht gemeinsam als Gruppe mit Bremsläufern vorneweg laufen
sollte, um das Gruppenerlebnis eines solchen lockeren Aufgalopps zu
betonen. Nach dem touristischen Programm in Köln fuhr ich am gegn
18 Uhr zur Deutschen Sporthochschule. Dort fand neben eoinem Ausdauerforum
die Nudelparty statt. Dazu wurde die Mensa von Läufern bevölkert.
Die Pasta (mit Salat und drei Soßen zur Auswahl) schmeckte wirklich
gut und die Möglichkeit sich nachzuholen wurde von vielen genutzt,
um die Kohlenhydratvorräte aufzufüllen. Leider kommt aber in
einer Mensa schon allein wegen der Sitzordnung keine wirkliche Stimmung
auf. Am nächsten Morgen musste ich früh aufstehen, denn durch
den Start der Inlineskater fuhr meine Straßenbahn nur bis 9.30 Uhr.
Leider war das Wetter alles andere als angenehm, so dass ich mir gewünscht
hätte, dass es in der Nähe des Starts Umkleide- bzw. Aufwärmmöglichkeiten
(z. B. große Zelte) gegeben hätte. Nachdem ich meinen Kleiderbeutel
an dem entsprechenden LKW abgegeben und mich in die kleine Schlange vor
den Toiltten eingereiht hatte (Toiletten waren ausreichend vorhanden;
es mangelte ein wenig an Toilettenpapier), stellte ich mich eine halbe
Stunde vor dem Start an den Eincheckbereich, der aber bereist so gefüllt
war, dass ich etwas außerhalb der Straße stehen musste. In
der Enge entstand aber das ein oder andere nette Gespräch, so dass
sich sogar der unangenehme Regenschauer kurz vor dem Start einigermaßen
ünbeschadet überstehen ließ. Gut war die Idee, die riesige
Teilnehmerfeld in Wellen starten zu lassen. Nach der ersten Startgruppe
und den Schülerstaffeln ging es endlich für mich los. Knapp
zehn Minuten nach dem ersten Startschuss überquerte ich die Startlinie.
Klar, dass es bei einer solchen Menschenmasse nicht durchweg in eigenem
Tempo voran geht, aber die Rücksichtnahme der Läufer untereinander
war prima, jeder entschuldigte sich, falls er mal versehentlich einen
Rempler austeilte. Die Deutzer Brücke als erste Engstelle nach knapp
einem Kilometer konnte ich dennoch in zügigem Trab bewätigen,
so dass ich auf den ersten beiden Kilometern annäherend den Schnitt
laufen konnte, den ich mir vorgenommen hatte. Zwischen Heumarkt und Neumarkt
standen die Zuschauer in einem brieten Spalier, um uns die Kraft zu geben,
die folgenden 40 Kilometer durchzuhalten. Über die Ringe kamen wir
zu Chlodwigplatz, wo eine prima Stimmung herrschte. Weiter ging es in
einer Schleife über die Gürtel wieder dorthin zurück; Kilometer
10 passierte ich nach 53 Minuten, was etwas schneller war, als ich dies
eigentlich geplant hatte. Über Sülz und Lindenthal, angefeuert
von den vielen begeisterungsfähigen Zuschauern, die sich mit Trommeln
und Zurufen lautstark bemerkbar machten, ging es wieder Richtung Innenstadt.
Die Halbmarathonmarke passierte ich bei 1:48 und ich fühlte mich
noch ziemlich frisch. Frisch bis böig war allerdings auch der Wind,
der uns teils heftig entgegen bließ und die gefühlten Temperaturen
noch kühler erscheinen ließ. Eine besonders tolle Atmosphäre
herrschte am Rudolfplatz sowie Hohenzollernring. Hier verengte sich die
Straße teilweise wegen der Zuschauer auf wenige Meter, was zwar
von einigen Läufern kritisiert wurde, aber gerade hier hatte ich
das Gefühl, dass man von der Welle der Begeisterung direkt vorangetrieben
wird. Dafür sollte man in Kauf nehmen, dass man etwas ausgebremst
wird. Nun ging es nochmals aus dem Stadtkern hinaus über Braunsfeld,
Ehrenfeld, den Mediapark und Riehl nach Nippes. Etwas ruhigere Streckenabschnitte
wechselten sich mit Stimmungspassagen ab und ich wartete darauf, dass
meine Beine irgendwann Protest anmelden und mich zu Gehpausen Zwingen
würden. Doch selbst bei Kilometer 34 ging es noch erstaunlich gut.
Klar, meine Schritte wurden kürzer, die Beine ließen sich nicht
mehr so locker anheben wie zu Beginn des Laufes, aber sie taten noch akzeptabel
ihren Dienst. Nun kam mir auch zugute, dass es wieder über den Hohenzollernring
zum Rudolfplatz ging und jeder Läufer lautstark angefeuert wurde.
Gerne wäre ich jetzt der Strecke der Skater gefolgt und Richtung
Ziel abgebogen, aber ich durfte noch eine 4 Kilometer lange Schleife bewältigen.
Doch auch diese schaffte ich ohne zu gehen. Die letzten 500 Meter vergingen
unter dem Jubel der vielen laufbegeisterten Kölner wie im Fluge,
so dass ich unter 3 Stunden und 38 Minuten ins Ziel kam. Wieder einmal,
zum vierten Mal in meinem Läuferleben hatte ich meinen inneren Schweinehund
überwunden und dabei sogar eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt
(8 Minuten schneller als in Mainz 2002). Nachdem ich die Plastikweste
in Empfang genommen hatte, wurde mir von einer der vielen sehr freundlichen
Helferinnen die Medaille umgehängt. Auch im Zielbereich war vieles
sehr gut organisiert: Im Gegensatz z.B. zu Frankfurt waren wirklich nur
Läufer zugelassen, so dass ich mich nicht mit Passanten um Getränke
und Verpflegung streiten musste. Auch die Ausgabe der Kleiderbeutel war
gut durchdacht; lediglich ein Aufwärmzelt in der unmittelbaren Nähe
des Ziels wäre bei diesen niedrigen Temperaturen wünschenswert
gewesen.
Insgesamt lässt sich über den Köln Marathon ein ausgesprochen
positives Fazit ziehen. Der Lauf lebt von einer schönen Streckenführung,
den sehr freundlichen Helfern und einem ganz tollen Publikum. Es ist schon
bewundernswert, wie viele Menschen (geschätzt waren es 700 000) trotz
des schmuddeligen Wetters auf den Beinen waren und eine prima Stimmung
verbreiteten. Die Verpflegungsstellen waren ausreichend bestückt
und lang genug, so dass es zumindest in meinem Bereich zu keinerlei logistischen
Engpässen kam. Wünschenswert wäre es, wenn man die
Stationen 100 Meter vorher ankündigen würde, besonders deshalb
weil sie nicht durchgängig auf einer Straßenseite aufgebaut
waren. Dadurch könnte man überstürztes Zickzacklaufen unmittelbar
vor der Verpflegung vermeiden (einige Male hörte ich Mitläufer
sagen, dass sie es nicht mehr hinüber geschafft hätten, ohne
den Weg vieler zu kreuzen). Es bleibt zu hoffen, dass Köln den eingeschlagenen
Weg fortsetzt und den Marathon als Erlebnis zelebriert, so dass auch die
Läufer jenseits der 5 Stunden Marke unterstützt und akzeptiert
werden. Diese Einsteiger sind
es, die einen ebenso großen Respekt verdienen wie die Eliteläufer,
denn sie werden durch einen Lauf wie in Köln Blut geleckt haben und
es wäre ihnen zu gönnen, nächstes Jahr an gleicher Stelle
wieder starten zu können. Daher sollte bei jedem Marathon beim Motto:
"Wer zuerst kommt, malt zuerst!" beibehalten werden und das
meines Erachtens unsinnige Treiben mit Qualifikationszeiten außen
vor bleiben.
Sven Löschengruber
Bericht von Christian Messerschmidt über
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hier weiter zum Aschaffenburg
Marathon
Sehr gut Organisiert, mit einer flotten Strecke!
Liebe Running-Pur Leser,
Sonntag morgen, 6.52 Uhr- die TIMEX-IRONMAN zeigt es an und langsam ordne
ich meine Gedanken: Koeln-Marathon-Startunterlagen bis halb neun- 2,5Stunden
Fahrzeit- Mist, dabei hatte ich mich sogefreut! Ich quaele mich aus den
Federn und verwuensche leise die gestrige "Trainingseinheit"
im Irish Pub. Heute war doch der GREIFsche lange Lauf mit 10 Kilometer
Endbeschleuning angedacht. Diese brutale Trainingseinheit ist ein integraler
Bestandteil des sogenannten "Countdowns", eines 8-Wochen Trainingsplans,
der kostenfrei unter www.greif.de
geladen werden kann. Ich kann Euch leider noch keine uneingeschraenkte
Empfehlung ueber die Wirkung dieser wirklichen harten Vorbereitungsweise
vom DLV-A Trainer Peter Greif geben- das wird sich dann am 27. Oktober
in Frankfurt zeigen. Und es bewarheitet sich wieder: "erstens kommt
alles anders und zweitens als man denkt". Da wollte ich urspruenglich
schon in Koeln meine Bestzeit laufen und meinen Saisonhoehepunkt setzen
und wurde dann von meinen Mannschaftskollegen dazu ueberredet, doch in
Frankfurt zu laufen und Koeln nur als Trainingslauf zu nutzen und nun
klappt nicht mal das. Aber so einfach lasse ich mich nicht unterkriegen:
hatte doch mein Lauffreund gestern beim Aquajogging vom heutigen Marathon
in Aschaffenburg am Main erzaehlt, einem kleinen aber feinen Lauf, der
zwar nicht im gedruckten Laufkalender des DLV wohl aber in der Online
Version aufgefuehrt ist- Start um 10 Uhr- noch drei Stunden; das packe
ich! Also, kurz gefruehstueckt, Trainingsanzug an und ins Auto. Die Anfahrt
gestaltet sich unproblematisch und die Wegweiser fuehren mich zielsicher
zur Berufsschule des verschlafenen Staedtchens and der fraenkisch-hessischen
Grenze. 17 Euro Startgebuehr (inklusive Nachmeldung) finde ich fair und
bekomme doch auch gleich bei der Anmeldung das obligatorische Finisher(?!)
Shirt dazu. Eine Stunde vor dem Start ist hier noch keine grosse Hektik
und so kann man sich in den Umkleiden, die fuer alle genug Platz bieten,
in Ruhe vorbereiten. Das Wetter ist bietet eine Mischung aus kaltem Wind
und kurzen Schauern und kann also als gerechte Strafe fuer meinen Lapsus
angesehen werden. Ich mache mich kurz warm und entdecke auf der Starterliste
vor allem bei den Maenner einige "Local Heroes", unter ihnen
die Favoriten vom veranstaltenden Verein TV Haibach- das alles kann mir
heute ganz egal sein; Ziel der Uebung ist, 30km im 5er Schnitt zu laufen,
dann einen 10 Kilometer Tempolauf nahe am Marathontempo anzuschliessen
und endlich 2195 Meter locker auszulaufen. Puenktlich erfolgt der Startschuss
durch den unvermeidlichen Buergermeister, oder war es gar der Landrat?
Das Publikum setzt sich leider an diesem entlegenen Ort in einem Industriegebiet
bei der Eishalle hauptsaechlich aus den Laeufern des 10ers zusammen, der
20 Minuten spaeter gestartet wird. Auf den ersten Kilometern faellt gleich
die etwas ungleichmaessige Platzierung der Meilensteine auf; eine flinke
Dame, die mir mitteilt, dass sie gerne die 3:30 knacken wuerde, ist schon
ganz verunsichert. Ich bin heilfroh, als sie mein Angebot annimmt, mich
bis KM 30 als Hasen zu benutzen- mein Angebot wird dadurch versuesst,
dass ich ihr verspreche, sowohl fuer den bitter noetigen Windschutz als
auch die gewuenschten Getraenke zu sorgen. Somit kann ich den Trainingslauf
abwechslungsreicher gestalten, denn die Strecke in Aschaffenburg ist eintoenig
und der mentale Trainingseffekt der Abhaertung ist heute ebenso wertvoll
einzuschaetzen wie der des Fettstoffwechsels und der Tempohaerte am Ende.
Also laufen wir zusammen durch ein Hafen- und Industriegebiet in den Stadtteil
Leider und dann zum Wendepunkt am Hauptfriedhof (beide Orte sprechen Baende!).
Nahe des Ziels an der Unterfrankenhalle erreichen wir KM 8, von dort ist
noch ein knapper Kilometer zurückzulegen, bevor wir auf eine 16,6
km lange Runde geschickt werden, die, zweimal zu durchlaufen, beinahe
komplett flach am Main entlang bis nach Niedernberg (hier ist eine lustige
Grossfamilie an der Strecke, die mit Ratschen und Trommeln ein wenig Citymarathonflair
aufkommen laesst) führt. Und selbst der Großteil dieser Runde
ist einfach eine Pendelstrecke. Bei der recht niedrigen Teilnehmerzahl
von ca 150 Finishern sehen wir so aber zumindest immer ein paar Leute
mehr auf der Strecke, als es bei einer großen Runde der Fall wäre.
Allerdings muss ich fuer meine Begleiterin einige Male auch ein Schutzschild
bilden, da die uns entgegenkommenden Laeufer sich manchmal bedenklich
nahe auf Kollissionskurs gehen. So spulen wir recht gleichmaessig die
Kilometer ab und ich verabschiede mich puenktlich nach zweieinhalb Stunden
bei KM30 von meiner Begleiterin, nicht ohne ihr alles Gute fuer den bitteren
Rest zu wuenschen (sie verliert nur wenig an Boden und kommt schliesslich
als zweite Damen in neuer persoenlicher Bestzeit von 3:31zufrieden ins
Ziel- die Siegerzeit bei den Herren ist uebrigens 2:50). Ich allerdings
muss nun allen Mut zusammen nehmen und zehn harte Kilometer bolzen- diese
Trainingsform ist wirklich eine fiese Marathonsimulation- mit dem feinen
Unterschied dass ich nach 2 Tagen schon sehr gut regeneriert habe. Kraeftig
schnaubend renne ich an den gleichmaessig laufenden Marathonis vorbei,
die mir zumeist entweder eine mangelhafte Renneinteilung unterstellen
oder mich dazu auffordern, "richtig die Sau raus zu lassen".
Ich bin recht stolz, einen ziemlich konstanten Kilometerschnitt zu halten-
bei KM40 setzt heftiger Regen ein, was ich als willkommene Aufforderung
auffasse, nun das Tempo herauszunehmen und entspannt ins Ziel zu trudeln.
Der Sprecher am Ziel macht ein paar freundlichen Kommentare zu jedem Finisher
und nachdem ich die leckeren Getraenke des Titelsponsors, der Brauerei
Eder, genossen habe, lasse ich mich von den Novizen der lokalen Massageschule
ohne grosse Wartezeit ausstreichen. Die Duschen sind auch noch warm und
so kann man nach diesem Marathon der kurzen Wege schnell die Regeneration
einleiten. Lobenswert sei noch zu erwaehnen, dass es für jeden Läufer
eine Urkunde gab, die sofort mitgenommen werden konnte und einige ausgedruckte
Ergebnislisten lagen ebenfalls schon waehrend der Siegerehrung zur Mitnahme
aus.
Insgesamt also eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit einer flotten,
aber nicht besonders interessanten Strecke- der Ausflug hat sich gelohnt!.
Geruechten zufolge soll die Marathonstrecke ab naechstem Jahr durch einen
Halbmarathon inder Stadt ersetzt werden- zu gross ist wohl die Termindichte
um Berlin, Muenchen und Frankfurt herum. Eigentlich schade, aber die Aschaffenburger
folgen damit einem allgemeinen Trend kleiner lokaler Ausrichter, die
immer mehr auf die kuerzeren Strecken ausweichen.
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Gruss und Sorry,
Christian Messerschmidt
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