Testläufer berichten vom Hunsrück-Marathon (Strecke von A nach B, kein Rundkurs)

Hunsrück-Marathon (25. 8. 2002)

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Bericht von Peter Dekant über den Hunsrück Marathon
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][ Peter Dekant ][ Thilo Moser ][ Michael Schmidt ][


Neu waren nur Start und Wegeführung ganz am Anfang...


Hallo liebes Team von Running Pur,
gerade zurück aus dem Hunsrück, schreibe ich gerne meinen Bericht, den ich mit einem herzlichen Dank für den von Running Pur spendierten Freistart beginnen möchte. Der Hunsrück-Marathon feierte in diesem Jahr seine zweite Auflage. Der sehr rührige Organisator Otmar Berg hat zusammen mit dem Hauptsponsor "ProVento" wieder eine ausgesprochen gelungene Veranstaltung - buchstäblich- "auf die Beine gestellt". Die Formalitäten klappten wie schon 2001, problemlos. Die Startnummernausgabe war diesmal in der Hunsrückhalle , unweit des Schlossplatzes untergebracht. Dort war einfach mehr Platz als im Foyer des Schlosses in Simmern. Offensichtlich sind die Gesamtteilnehmerzahlen bei allen Wettbewerben gestiegen. Nur bei den Anmeldungen für den Marathon scheint eine Stabilisierung bei rd. 350 Teilnehmer/innen gewesen zu sein. Im Startpaket waren wieder das sehr schön gestaltete T-Shirt - mit stilisiertem Streckenverlauf und Ortsangaben - sowie ein Getränk, Riegel, Schwamm und diverse Gutscheine (Nudelparty, Duschen im nahen Hallenbad) und Probepackungen enthalten. Die Nudel-Party fand traditionsgemäß am Vorabend statt, war diesmal gut organisiert ; es gab keine Wartezeiten. Nachdem die Erstauflage des Marathon im vergangenen Jahr ja durch die unglaublichen Temperaturen von weit über 30 ° geprägt war, wurden vorsorglich die Startzeiten für den Hauptlauf deutlich vorverlagert auf 8 Uhr 45; die Startzeit für die Skater war 8 Uhr. Daneben gab es ja wieder etliche Alternativen, wie Halbmarathon, Funlauf etc. Neben diesen idealen Startzeiten, die höchstens die sonntägliche Gewohnheit für ein ausgiebiges Frühstück etwas einengten, waren die Wetterbedingungen geradezu prädestiniert für einen Langstreckenlauf. Es war so um die 16 - 18 ° warm (oder kühl), wie man/frau will. Außerdem wehte ein leichter, erfrischender Wind, manchmal seitlich, zum Teil von hinten, nie störend, von mir stets als sehr angenehm empfunden. Nun zur Strecke: von den 42,5 Kilometern sind rd. 38 auf der inzwischen zur Rad- und Wanderstrecke ausgebauten und asphaltierten ehemaligen Trasse der Hunsrück-Eisenbahn zurückzulegen, die sich von Emmelshausen, dem Startort bis nach Simmern über die Höhenzüge des Hunsrück hinschlängelt. Die ersten vier Kilometer sind in und um Emmelshausen zurückzulegen, wobei bei Km 3 eine erste von insgesamt zwei längeren Steigungen zu bewältigen ist. Die zweite ca. 1 Kilometer lange Steigung folgt nach dem Passieren des ehemaligen Bahnhofs von Kastellaun.

Neu waren nur Start und Wegeführung ganz am Anfang: da es diesmal über eine breite Hauptstraße in Emmelshausen begann, kam es zu keinerlei Behinderung. Nach kurzer Zeit war das Läuferfeld ohnehin nach den diversen Zielzeiten sortiert. Ich hatte mir diesmal vorgenommen, besonders den ersten der langen Anstiege gemächlich anzugehen, um nicht frühzeitig Kräfte zu verlieren, wie 2001, wollte überhaupt die erste Hälfte langsamer laufen. Als Gesamtziel stand wieder mal an, endlich unter 3 Std. 30 zu bleiben. Ich ließ mich also am "Berg" nicht mitziehen, stattdessen mich von etlichen Anderen überholen. Den Lauf konnte ich, vermutlich wie die meisten anderen auch, die im letzten Jahr dabei waren, erheblich mehr genießen. Nun sah ich auch die Schönheiten an und neben der Strecke, z.B. die alten Original- Bahngebäude, die wohl zwischenzeitlich liebevoll renoviert wurden. Da gibt es in Pfalzfeld einen wunderschönen alten Wasserturm, der mir bisher überhaupt nicht auffiel. Auch hat die Hitzeschlacht 2001 wohl meinen Blick völlig getrübt, um den kleinen Biergarten, flankiert von den nostalgischen 50 - ziger Jahre Eisenbahnwagen im gleichen Ort zu entdecken. Daneben die schönen Signalschilder, die auf freie Fahrt gestellt waren und jedem Eisenbahnfreund das Herz höher schlagen lassen. Apropos Herzfrequenz: obwohl ohne Pulsmesser laufend, merkte ich, dass ich wunderbar gleichmäßig laufen konnte, ohne Atmungsprobleme zu haben und ich mich so etwa bei einem 5 Min/km -Schnitt einpendelte. Eher etwas darunter, da ich die anfangs bewusst verlorene Zeit langsam wieder aufholte und bis Kilometer 25 ein kleines Zeitpolster - immer in Hinblick auf die 3.30- anlegte. Die Verpflegungsstationen waren wieder vorbildlich organisiert und besetzt. Fast jedem Läufer streckten sich an den in dichter Folge platzierten Ständen ( so rd. alle 2,5 bis 3 Kilometer) mehrere Hände mit diversen Angeboten entgegen: anfangs Wasser, später dazu Iso-getränke,
ab Kilometer 12 auch Bananenstücke und Riegel. Also hier war für alles gesorgt. Die aufgestellten Wasserbehälter für die Schwämme blieben wohl wegen des frischen Wetters größtenteils ungenutzt. Die Behälter für die zu entsorgenden Papp- und Plastikbecher, sowie Papierchen von den Riegeln standen jeweils kurz hinter den Verpflegungsständen. Leider mussten deshalb wohl Viele ihren Abfall rechts und links der Laufstrecke einfach fallen lassen. Aber bei den vielen fleißigen Helfern des Marathon in ihren roten T-Shirts wird wohl kaum Zweifel daran bestehen, dass nur kurz nach dem Passieren des "Besenwagens" der letzte Krümel aufgesammelt war. Meine Frau Monika war wieder an verschiedenen Stellen zu meiner und Anderer akustischen Unterstützung da.

Das Mitschleppen von Wasser und Bananen war diesmal ja glücklicherweise entbehrlich. Leider kam sie zum Teil an diversen Stellen nicht mehr an die Strecke, da diese für die Anfahrt mit dem Wagen gesperrt war. Schade, denn allzu viele Zuschauer hat diesmal das Rennen nicht an die Strecke gelockt. Dafür war es wahrscheinlich etwas zu kühl. Viele Zuschauer waren jeweils in den Orten, hauptsächlich in Kastellaun, dem Startort des Halbmarathon. Dort standen die Läufer/innen des Halbmarathon - noch völlig frisch - und warteten auf ihren Start. Auch zwischendrin gab es einzelne sehr aktive Zuschauer, mittendrin mal eine "Minisamba- und Trommelgruppe"(drei oder vier Personen, echt rührend). Oder die drei Jungs von vielleicht 10 Jahren, die mit Strohbüscheln in jeder Hand im Stil einer Cheerleader-Band lautstark agierten. Und so kam Kilometer auf Kilometer zusammen, angezeigt durch große, markante Tafeln. Mein Tempo, knapp unter 5 Minuten pro Kilometer konnte ich dank des ab Kastellaun beginnenden überwiegend leichten Gefälles locker durchhalten. Erst ab km 38/39 musste ich anfangen zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt lag ich aber super in der Zeit, hatte ein "Guthaben von etwa 3,5 Minuten. Dann der letzte Kilometer - schon in Simmern - unmittelbar nach Passieren des wunderschönen Torbogens des Eisenbahntunnels von 1900 - dessen Foto jetzt meinen PC-Hintergrund bildet. Hier noch einmal ein kleiner Anstieg um eine Steilkurve herum, ich merkte, dass ich doch schon sehr müde war; ich fiel die paar harten Meter fast in den Schritt zurück. Anschließend aber wieder erholt, denn jetzt war das Ziel zwar noch nicht ganz zu sehen, aber schon zu hören. Und mein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich es diesmal locker schaffen würde, unter 3 Stunden 30 Minuten zu bleiben und damit bei meinem 11. Marathon die persönliche Schallmauer zu durchbrechen. Das Ablaufen der breiten Straße zum Schlossplatz nach Simmern - ca. 500 Meter lang - das Ziel und das Ausruhen der Beine greifbar nah, ,war dann nur noch ein einziger Genuss. Auf der Digitalanzeige beim Zieleinlauf erschien 3.27.47, ich wurde vom Moderator persönlich begrüßt, bekam die sehr schön gestaltete Medaille überreicht, es war geschafft.

Monika empfing mich, sie wusste, was es mir bedeutete und beglückwünschte mich entsprechend. Am Schlossplatz war es anfangs noch sehr übersichtlich; für Getränke, Apfelschorle, Wasser und Iso-Getränk war reichlich gesorgt. Dazu Bananen ohne Ende, die auch noch für die letzten reichlich vorhanden waren. Soweit zu sehen, gab es im Zelt auf dem Schlossplatz relativ viele Massagebänke, die stark frequentiert wurden. Im Bierzelt bildete sich schnell eine Schlange, da immer mehr Teilnehmer und deren Angehörige sich auf dem Schlossplatz einfanden. Dazu kamen später auch noch die rd. 200 Teilnehmer des 6,3 Km langen Fun-Laufs, der etwa um 14 Uhr gestartet wurde. Also spätestens dann war es ganz schön voll im Zentrum von Simmern. Etwas unerfreulich war die Abwicklung der Urkunden. Vom Veranstalter war diesmal von Anfang an vorgesehen, die Urkunden unmittelbar nach dem jeweiligen Lauf auszuhändigen. Nachdem zuerst die Skater dran waren, was ohnehin schon langwierig war, ging erstmal gar nichts mehr. Es hieß dann, dass erst der letzte Läufer des Marathon durch sein müsse, ehe mit der Ausgabe der Urkunden beginnen werden würde. Dann war der letzte Läufer mit 5.30 schon lange durch und immer noch keine Urkunden in Sicht.

Auf meine Frage, ob ein Nachsenden der Urkunde möglich sei, wurde zögerlich reagiert. Das sei organisatorisch zu schwierig. Die Fehler im PC bei der Zeiterfassung, die als Grund angegeben wurden, seien bald behoben. Die armen Mädchen, die man an die Ausgabe der Urkunden - an viel zu enger Stelle neben dem Bierzelt - gesetzt hatte und die keine Informationen hatten, bekamen die ganzen Anfragen der etwas gefrusteten Läufer ab. Hier wäre eine Offizieller zu wünschen gewesen, der für entsprechende Information gesorgt hätte. Nach ca. eineinhalbstündiger Wartezeit beschlossen wir, ohne Urkunde zu gehen. Das war dann auch schon egal. Schließlich hieß es, in der Hunsrückhalle sei es jetzt doch möglich, seine Adresse zu hinterlassen, um die Urkunde nachgeschickt zu bekommen. Abgesehen von dieser eigentlich nicht so wichtigen Randerscheinung mit der Urkunde bleibt insgesamt ein äußerst positives Fazit von der Veranstaltung zu ziehen, die ich jedem Laufinteressierten nur empfehlen kann. Die Organisatoren hatten ihr Versprechen, für das Wohlfühlen der Teilnehmer zu sorgen, wahrlich gehalten.

Dafür gebührt ihnen Dank und Lob. Leider ist der Hunsrück von München etwas weit weg; sonst stünde für mich bereits jetzt wieder meine Teilnahme im Jahr 2003 fest.
Auf ein nächstes Mal als Lauf-Tester freut sich Peter Dekant
Mit freundlichen Grüßen
Peter Dekant


Bericht von Thilo Moserüber den Hunsrück Marathon
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Lauf auf den Spuren der Eisenbahn...


Der Bericht: Hallo Marathonis,
am 25.08.2002 war es nun soweit. Ich habe zum ersten mal als Testläufer einen Marathonwettbewerb bestritten.
Am Samstag den 24.08.2002 bin ich um 16 Uhr in Simmern angekommen und hab aufgrund der recht guten Ausschilderung sofort zur Grundschule in Simmern, wo die Ausgabe der Startunterlagen stattfand, gefunden. Ich hatte innerhalb weniger Minuten meine Startunterlagen und auch wegen Schlafmöglichkeiten in den Massenunterkünften und sonstiger Fragen konnte man mir eine schnelle und gute Auskunft geben. Ich brachte danach gleich meinen Schlafsack in die Turnhalle in der ich die Nacht verbringen sollte und begab mich zur Nudelparty. Dort war allerdings eher tote Hose als Party, aber wir wollten ja alle eine gute Zeit am nächsten Tag laufen deshab war es mir ziemlich egal das bei der Party wenig Stimmung war. Ich aß meine Portion Nudeln, die ausreichend war, und begab mich dann um 21 Uhr in die Turnhalle wo ich dann sehr gut bis morgens um 4.30 Uhr durchgeschlafen habe. Um 5.15 Uhr bin ich dann aufgestanden, hab meine Sachen zusammengepackt und bin zum Frühstücken gegangen, daß ich am abend vorher für 5 EURO bestellt hatte. Ich aß 2 Nutellabrötchen und Müsli mit einer Tasse Kaffee dazu. Das Frühstück war ausreichend und gut. 5 EURO ist aber etwas teuer gewesen, und die Organisation beim Frühstück könnte auch noch etwas verbessert werden. Nach dem Frühstück begab ich mich zu den Bussen die uns um 7 Uhr zu den Startorten brachten. Der Marathonstart war um 8:45 Uhr in Emmelshausen geplant und konnte auch pünktlich gestartet werden. Es gingen ca 325 Läufer an den Start. Als erstes ging es ca 3 KM durch den Startort Emmelshausen. Viele Bürger des Ortes standen an den Straßen und gaben uns viele Glückwünsche und Anfeuerungen für die 42,1 KM mit auf den Weg. Danach ging es direkt auf den Schinderhannesradweg der uns die gesamte Zeit als Laufstrecke diente und uns in den Zielort Simmern brachte. Die ersten Kilometer ging ich etwas langsamer an, mein Kilometerschnitt betrug etwa 4:25 Minuten. Am Anfang ging es immer leicht Bergauf durch die schöne Hunsrücklandschaft. Über die fast ganzen 42 Kilometer sieht man fast nur Natur, Felder, Wald und Wiesen. Die ersten Kilometer lief ich mit einer Gruppe von ca. 10 Läufern zusammen wobei immer ein anderer die Führungsarbeit übernahm. Nach ca. 6 Kilometer erhöhte ich etwas das Tempo um meine Zeit von ca 3 Stunden 10 Minuten die ich mir als Ziel gesetzt hatte zu erreichen. Ich lief von da an einen Kilometerschnitt von ca. 4 Minuten und 15 Sekunden. Im Laufe der Kilometer überholte ich immer mehr langsamere Läufer und genoß den Lauf und seine wunderschöne Landschaft. Die Strecke ist eine typische schnelle Marathonstrecke mit abwechselnd leichten Steigungen und Gefälle. So lief ich mein Tempo im 4:15 Minuten Schnitt bis zum Halbmarathonstartort Kastellaun. Meine Halbmarathonzeit betrug bei diesem Marathonlauf etwa 1 Stunde 29 Minuten und 30 Sekunden. Nachdem ich den Ort Kastellaun hinter mir gelassen hatte kam eine heftige langgezogene Steigung von ca. 500 Meter und das bei Kilometer 28. Danach ging es an einem ehemaligen kleinen Bahnhof der alten Eisenbahnstrecke vorbei wo man im vorbeilaufen einige alte Personenwagen der deutschen Bundesbahn begutachten konnte. Und so verflogen die Kilometer zum Kilometer 32. Danach hatte ich einen kleinen Einbruch und mußte meine Kilometerzeiten von 4 Minuten und 15 Sekunden auf 4 Minuten und 30 Sekunden zurückschrauben. Die letzten Kilometer quälte ich mich dann nach Simmern, wurde aber mit rießigen Applaus und Anfeuerungsrufen der vielen Zuschauer an den Straßen belohnt. Und mit meiner Zeit von 3 Stunden und 7 Minuten genau war ich auch zufrieden. Dies brachte mir den 16. Gesamtplatz und den 3. Platz in der Altersklasse M35 ein. Nach einer kurzen Erholungsphase begab ich mich zu den Duschen, die in ausreichender Form im Hallenbad Simmern zur Verfügung standen. Einen kleinen Wehrmutstropfen hatte der 2. Provento Hunsrücklauf jedoch. Aufgrund eines Bedienungsfehlers am Computersystem konnten die Urkunden des Marathonlaufes erst gegen 16 Uhr ausgedruckt werden. Und die Siegerehrung der Altersklassen begann somit erst gegen 16:15 Uhr. Ich saß somit wie viele anderen auch, von 13 Uhr bis 16:15 Uhr im Zelt wo unterhaltungsmäßig wenig geboten wurde, rum und wartete.
Als Fazit kann man jedoch sagen, daß, bis auf die kleinen Unannehmlichkeiten der Provento Hunsrück-Marathon eine sehr gut gelungene Veranstaltung ist und auf jedenfall zu empfehlen ist. Wer gerne auf nicht so überlaufene Marathonläufe steht und viel Natur und dörflichen Charakter erleben will der sollte den Provento Hunsrück-Marathon auf jeden Fall in seinen Terminkalender mit aufnehmen.
Ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder kommen.


Bericht von Michael Schmidtüber den Hunsrück Marathon
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Der Hunsrück-Marathon ist eine Reise wert !...


Es war mein inzwischen 12ter Marathon, aber bis jetzt bin ich fast ausschließlich Stadtmarathons gelaufen ( Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt etc.) Entsprechend gespannt war ich auf diesen im Vergleich "kleinen" Marathon. Angeboten wurden 3 verschiedene Strecken, Marathon, Halbmarathon und ein Fun-Lauf über 6,3 km alle sowohl für Läufer als auch für Walker und Inliner. Gelaufen wurde auf der alten stillgelegten Bahntrasse der Hunsrück-Bahn der zu einem sehr guten Fahrradweg mit einem top asphaltierten Belag ausgebaut wurde. Start des Marathons war in Emmelshausen, die Halbmarathonies starteten auf halber Strecke in Kastellaun und der Fun-Lauf wurde in Neuerskirch gestartet. Ziel aller Läufe war in Simmern. Die einzelnen Startzeiten wurden so geschickt gelegt, dass es kaum zu Überschneidungen der einzelnen Gruppen kam, vor allen Dingen keinerlei Behinderungen zwischen Inlinern und Läufern. Leider konnte ich erst am Sonntag morgen anreisen, sodass ich von keinen Erfahrungen der Pasta-Party vom Vortage berichten kann. Die Anreise am Sonntag morgen war völlig problemlos. Alles bestens ausgeschildert, die Startunterlagen abgeholt und dann in den Shuttle-Bus Richtung Emmelshausen zum Start. Eine wohltuende Ruhe, kein Stress, kein Gedränge, wie man es von den Stadtmarathons zur Genüge kennt. Pünktlich um 08:45 wurde gestartet. Das Wetter ideal, bewölkt, aber trocken bei ca. 13-15 Grad. Die ersten 5km ging es durch Emmelshausen, wobei zumeist bergab, was leicht zum "überpacen" verleitet. Zwischen km 4 und 5 geht es dann aber ziemlich bergan, der km-Schnitt wird automatisch fast eine Minute langsamer. Kurz hinter km 5 biegt man dann auf den sogennanten Schinderhannes-Radweg in. Das Profil ist leicht wellig, mal leicht bergan, mal leicht bergab, ein regelmäßiger km-Schnitt ist aber dadurch schwer einzuhalten. Verpflegungsstellen sind ungefähr alle 4 km, bestens eingerichtet mit Wasser, Elekrolytgetränken, Bananen und auch Power-Riegeln, die von den vielen fleißigen Helfern gereicht wurden. Auch hier kein Gedränge, alles verläuft reibungslos. Man darf natürlich keine Zuschauermassen erwarten, wer darauf aus ist, ist bei einem Stadtmarathon besser aufgehoben, aber die Zuschauer die entlang der Strecke standen, spendeten reichlich Applaus und auch aufmunternde Worte. Trotz meines nicht idealen Vorbereitungprogramms, lief es bei mir ausgezeichet. Eigentlich hatte ich mir eine Zeit von ca. 3:45 vorgenommen. Nach etwas verhaltenen ersten 10 km, wurde ich immer schneller, passierte den HM mit glatt 1:43 was mich dazu bewog nun doch die 3:30 anzugreifen. Bei km 30 lag ich bei 2:27, von da ging es ca. 4 km ziemlich bergab. Nun glaubte ich sogar meine Bestzeit (3:26:48) knacken zu können und gab nochmal richtig "Gas". Das war aber ein Fehler. Diese Tempoforcierung tat meiner Muskulatur gar nicht gut und so kam es wie es kommen musste. Bei km 38 war ich platt und wenig später zwickte die rechte Wade. Musste das Tempo deutlich reduzieren um keinen Krampf zu bekommen. Kam aber doch noch gut ins Ziel mit 3:30:41, schade aber trotzdem sehr zufriedenstellend. Die Stimmung im Zielbereich auf dem Schlossplatz in immern war einfach toll, auch nach dem Lauf alles vorbildlich. Warme Duschen standen im Hallenbad ausreichend zu Verfügung. Fazit: Nach meinem letzten sehr negativen Erlebnissen bei großen Stadtmarathons, die meiner Meinung nach ihre Kapazitätsgrenzen deutlich überschritten haben, war dieser Marathon eine wahre Wohltat. Die Organisation und Betreuung beispielhaft, die Strecke wunderschön, anspruchsvoll, aber nicht zu schwierig und wenn auch noch wie gestern das Wetter mitspielt, kann man von einer wohlgelungenen Veranstaltung sprechen. Mein volles Lob an die Veranstalter. Ich werde diesen Lauf mit besten Gewissen weiter empfehlen, ich komme bestimmt wieder. Anbei noch ein paar Schnappschüsse, die meine Freundin entlang der Strecke geschossen hat.

Mit sportlichen Grüßen Michael Schmidt