BERICHT VON ERICH MICKLER über den 2. Trollinger
Marathon in Heilbronn
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][ Erich Mickler
][ Almuth Grüber ][ Uwe
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Anreise bereits Freitag Nachmittag, es gibt Super
Package, ich besuchte Samstag mit meinem Sohn und meiner Frau den Freizeitpark
Tipsdrill, eine Bitte an den Veranstalter, Information über Campingplätze,
Campingmöglichkeit am Start?
Wir kamen Samstag abend erst um 19 Uhr zur Startnummernausgabe und Nudelparty
und bekamen problemlos Startnummer, T-Shirt, 2 Energieriegel und Nudeln.
Das Start- und Zielgelände ist riesig. Leider ist von der Autobahn
rein das Frankenstadion nicht beschildert. Hier wäre Bodenbeschriftung,
ebenso im Start- und Zielgelände hilfreich!
Samstag optimales Marathon Wetter, leicht bewölkt um 12 Grad, Start
auf der Böckinger Brücke, Spannung schon vor dem Start, die
Startpistole brachte der Fallschirmspringer Eberhard Gienger, der punktgenau
vor dem Ziel landete, an Klaus Renz übergab, der das Feld pünktlich
um 8 Uhr dreißig startete.
Ich hatte mich im hinteren Drittel aufgestellt und mir fiel sofort auf,
das viele 5 Stunden Läufer unterwegs waren, die ersten 5 Km die Badstrasse
rauf entlang des Neckarkanal, die andere Seite wieder runter, hat man
Zeit bis Sontheim seinen Rytmus zu finden. Rechts blau büht der Mohn?
der Raps duftet, nach Sontheim gehts durch Wiesen und Felder, ein Genußlauf
und man vergißt das man noch 37 Km zu laufen hat, registriert die
Kilometermarken eher unterbewußt. Tosender Applaus in Flein, die
Zuschauer stehen Spalier, wie in jedem Ort durch den wir kommen teils
auf der Strecke, immer wieder ein kleiner Zieleinlauf!
Mein linkes Knie schmerzt, Erinnerung an die wurzelige, steinige Strecke
beim Rennsteiglauf, 4,30 Std., werde ich wohl dieses mal nicht schaffen.
Raus aus Flein die bewaldeten Hügeln vor uns müssen erklommen
werden und ich schaffe es durchzulaufen, scherze mit den Zuschauern, in
zwei Monaten laufen wir auf den Großglockner.
Bergab bis Thalheim, kurzer Gegenanstieg, im Schnitt gibts alle 2 drei
Kilometer was zu trinken, ich halte mich an Apfelschorle, was sich in
lauten Winden bemerkbar macht.
Die Sonne ist durchgebrochen und brennt unerbittlich, trotz kühlen
Wind. Lauffen wird durchlaufen, auf der Strasse langezogen rüber
nach Hausen, wechselt Gehen mit Laufen. Wunderschöne mittelalterliche
Stadt Brackenheim, nach Brackenheim wird eine Kellerei durchlaufen, man
könnte sich auch immer wieder einen Schluck Trollinger gönnen,
zu bewundern sind die kostümierten Läufer vom Weinfass bis Pippi
Langstrumpf!
Neipperg mit Burgruine muß erklommen werden, das steilste Stück
des Marathons, trotzdem es wird applaudiert und angefeuert, auch 5 Stunden
Läufer sind nie allein.
rüber nach Nordhausen durch die Weinberge, mitten im Weingarten eine
Getränkestelle, hier kann der, der noch kann es richtig laufen lassen.
Durch Nordheim mit vielen Zuschauern im leichten auf und ab, schließlich
bergab durch Klingenberg. Feste vertafelte Mak., und Km Angaben auf Asphalt,
teilweilse in 500m Abständen ermöglichen ein Training das ganze
Jahr! Langgezogen auf der Strasse zur letzten Verpflegungsstelle in Böckingen
bei Km 41.
Meine Zeit etwas über 4,30, laufe ich unter der Bahn, hoch die Böckinger
Brücke, runter ins Stadion hält mich nichts mehr, ein gutes
Gefühl die halbe Runde im Stadion unter tosendem Applaus erreiche
ich das Ziel.
Trotz der Hitze, es war super, ich habe mich selten so wohl gefühlt
bei einem Marathon. In Abwandlung eines bekannten Spruchs: "Läufer
kannst oder willst Du nicht unter 5 Stunden laufen, dann laufe beim Trollinger
Marathon."
Nochmals ein Danke schön an Running Pur, die mir dieses tolle (Lauf-)Erlebniswochende
ermöglicht haben. Abends wurde dann bei ? Gläschen Trollinger
Abschied gefeiert und am Montag auf der A 8 nachhause gestaut!
Erich Mickler
BERICHT VON ALMUTH GRÜBER über den 2.
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Eigentlich ließe sich dieser Testbericht
auf einen einzigen Satz zusammenstreichen: ich komme wieder. Der 2.Trollinger
Marathon war mein 4. Lauf über die 42,195 km, aber der erste, bei
dem ich nicht wenigstens einmal auch nur daran gedacht habe aufzugeben,
mich dem nächsten Streckenposten vor die Füße zu werfen
und laut nach einem Sanitäter zu schreien oder einfach im Gebüsch
abzutauchen. Möglich, dass es daran lag, dass ich nach mehr als 4
Monaten verletzungsbedingter völliger Laufpause und knapp 2 Monaten
zögerlichem Aufbautraining ohne große Erwartungen an meine
Zeit an den Start gegangen ´bin und einfach nur gut durchkommen
wollte. Wahrscheinlicher ist aber, dass einfach alles gepasst hat. Das
Wetter war herrlich, die Organisation nahezu perfekt. Alles war bestens
ausgeschildert, wenn auch sehr über's Gelände verteilt (grob
geschätzt bin ich zusätzlich zu den 42 km Marathon noch 8 km
zwischen Infostand, Startnummernausgabe, WC, Start, Stadion, Dusche und
Festtribüne hin- und hergewalkt bzw. später dann gehumpelt).
Die Kilometerabschnitte waren zuverlässig markiert, Verpflegungsstellen
auf beiden Straßenseiten rechtzeitig angekündigt und hervorragend
bestückt:
alle 5 km dei "großen" mit Mineralwasser, Apfelschorle,
Iso, Schwammwasser, Bananen und Eigenverpflegung. Dazwischen ab km 7,5
zusätzliche Wasserstationen, die bei den unerwartet hohen Temperaturen
auch dringend nötig waren, zumal die Strecke kaum Schatten bietet.
Wasser gab's auch von vielen mitfühlenden Schwaben entlang der Strecke
aus Bechern, Schläuchen und Wasserpistolen. Überhaupt die Zuschauer:
Streckenfeste mit Musik (von der Blaskapelle über die Trommler bishin
zum Pianisten war alles vertreten), Kaffe und Kuchen (neidischer Blick...)
und natürlich jede Menge Wein sorgten für eine tolle Stimmung
unter den Zuschauern, die sich auch auf die Läufer übertrug.
Bei Cityläufen gehen mir die Ratschen, Hupen und gutgemeinten Motivationsversuche
("Durchhalten!" bei km10 oder "schneller!" bei km37)
bald gewaltig auf die Nerven. In Heilbronn war das wegen der Streckenführung
mit immer wieder ruhigeren, zuschauerarmen Strecken-abschnitten durch
die Weinberge nicht so. Apropos Streckenführung:
Dass hier keine Bestzeiten gelaufen werden, ist klar. Dennoch habe ich
die Strecke als schwieriger empfunden, als sie vielleicht bei einem flüchtigen
Blick auf's Streckenprofil scheint. Nur die ersten 5 km sind wirklich
flach, wer die zu schnell angeht, bekommt wenig später beim ersten
Anstieg von Flein nach Talheim die Quittung. Ab da geht's dann nur noch
bergauf und bergab, unterbrochen nur von einem kurzen ebenen Abschnitt,
ehe hinter Neipperg ein letzter hässlicher Anstieg folgt. Schlimmer
als die Anstiege sind nur noch die zum Teil recht steilen Gefälle,
denen wohl nicht nur ich einen ordentlichen Muskelkater zu verdanken habe.
Die Stimmmung auf der Zielgeraden war kaum noch zu übertreffen und
die Versorgung im Stadion ordentlich: Wasser und Apfelschorle gab's gleich
flaschenweise und natürlich Iso und Bananen satt. Wer Joghurt wollte,
musste den allerdings käuflich beim Sponsor Campina erwerben. Zielschluß
war in HN erst nach 7(!) Stunden und so quälten sich die letzten
Läufer gerade noch rechtzeitig vor dem pünktlich zur Siegerehrung
in den Wertwiesen einsetzenden Regen ins Stadion.
Noch kurz zu den sanitären Einrichtungen: Umkleiden, WCs und Duschen
waren ausreichend vorhanden, auch wenn sich der Weg zum "nahegelegenen"
Freibad, wo zusätzliche Dusch-möglichkeiten bestanden, nach
einem Marathon doch etwas zieht. Unbedingt löblich auch die stillen
Örtchen bei km10, 20 und 30, die leider noch nicht überall zum
Standard gehören.
Also, Fazit: bissl Sonnenbrand, Muskelkater und eine Blutblase am großen
Zeh. Und den 25. Mai 2003 dick im Kalender angestrichen. Dann gibt's nämlich
die 3. Auflage des Trollinger-Marathons in HN. Und wenn es den Veranstaltern
gelingt, die familiäre, irgendwie richtig liebevolle Atmosphäre
ihres Laufs auch bei steigenden Teilnehmerzahlen zu erhalten, bzw. rechtzeitig
ein Teilnehmerlimit setzen, dann hat dieser Marathon ganz sicher das Zeug
zum Kult.
Almuth
BERICHT VON UWE MÜLLER über den 2. Trollinger
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Hallo,
Samstag, Anreisetag:
Ich mache mich auf den Weg zur Startnummernausgabe, es ist ein etwas längerer
Fussmarsch vom Parkplatz am Stadion vorbei durch das bereits aufgebaute
Startportal zu den auf der anderen Flußseite liegenden Wertwiesen
angesagt. Glücklicherweise befindet sich das Ausgabezelt gleich am
Beginn des zeitgleich stattfindenden Traubenblütenfestes. Dort händigt
man mir ohne Wartezeit meine Startunterlagen aus. Dem Personal ist es
nicht leider nicht möglich, meinen eigenen Chip durchzutesten. Einige
ehrenamtliche Helfer schauen mich ungläubig an und beteuern, daß
schon alles richtig registriert sein wird. Eine Überprüfung
sei aber nicht vorgesehen und so nehme ich abschliessend nebenan mit dem
Gutschein für Frühanmelder an der Ausgabe nebenan das vorbestellte
T-Shirt in Empfang.
Der Marathonmarkt ist im selben Zelt untergebracht, Laufkleidung, Laufschuhe
und sowie laufspezifische Ernährung wird angeboten. Weitere Probierstände
ergänzen das Angebot in dem etwas klein ausgefallenen Zelt, das dadurch
sehr stickig ist. Die Hitze tut ein übriges, um das Zelt schnellstmöglich
wieder zu verlassen, schliesslich wollte das Nudelpartyzelt noch entdeckt
werden.
Dieses war genau am anderen Ende der Wertwiesen platziert. Schon das Nichtvorhandensein
eines Gutscheins deutet daraufhin, daß die Einnahme eines Nudel-Menü
kostenpflichtig sein würde. Im Zelt dann selbst waren um 17 Uhr lediglich
höchstens 50 Personen answesend, vielleicht eine Handvoll davon wirkliche
Marathonteilnehmer. Die leckere Nudelpfanne zu eigentlich akzeptabeln
3 Euro lädt so früh am Tag noch nicht wirklich zum Essen ein,
zumal das Zelt fast menschenleer ist. Vielleicht wäre auch sicherlich
mehr los, wenn der Veranstalter noch einen Nudelparty-Gutschein mit in
die Startunterlagen gepackt hätte? Diverse Vorführungen und
viele Kaufstände bieten ein sehr nettes, familiäres Ambiente
auf dem Festgelände und laden zum weiteren Verweilen auf dem Traubenblütenfest
ein.
Sonntag, Renntag:
Der Wecker klingelt früh. Als Auswärtiger, der knapp 25 Jahre
südlich der Heilbronner Region wohnte, übernachtete ich bei
meinen Schwiegereltern, Nach einer kurzen Anreise mit dem Auto war der
Parkplatz am Frankenstadion bereits überraschend gut gefüllt.
Viele Läufer holten dann doch erst am Sonntag morgen ihre Startnummer
ab, der Veranstalter hatte dazu ab 6.45 Uhr die Startnummernausgabe geöffnet.
Es war nirgendwo Hektik zu verspüren. Im Stadion lief klassiche Musik,
an der Startbrücke fand eine mit schwäbischem Akzent gehaltene
Morgenandacht statt und die ersten Läufer liefen sich warm. Nachdem
die Startpistole durch den ehemaligen Turnweltmeister Eberhard Gienger
per Fallschirm vorbeigebracht, wurde mit leichter Verspätung das
Rennen gestartet. Ich gehe mit Startnummer 9 in meinen zweiten Marathon,
auf dem beigelegten Bild der Heilbronner Stimme vorne links zu sehen.
Insgesamt gehen mit mir noch 1221 weitere Starter auf die Marathondistanz.
Die Strecke führt zuerst Richtung Innenstadt, um bei der ersten Brücke
auf die andere Flußseite zu wechseln und wieder zurück zu den
Wertwiesen. Dort steht bereits die erste größere Ansammlung
von begeistert applaudierenden Zuschauern, die uns Läufern während
des gesamten Laufes noch Mut und Durchhalteparolen zukommen lassen werden.
Die Strecke führt dann weiter in den Stadtteil Sontheim, wo bereits
vor der ersten offiziellen Verpflegungsstation die erste private Wasserstation
aufgebaut ist, gefolgt von der ersten selbst konstruierten Duschkonstuktion,
die den gesamten Gehweg benässt. Klasse, dieses Publikum! Es geht
weiter mit den ersten kleineren Steigungen Richtung Flein, dort beeindruckt
mich das vierhändige Klavierspiel. In der Ortsmitte stehen bereits
meine ersten Verwandten und jubeln nicht nur mir zu lautstark zu. Von
Flein geht es weiter Richtung Talheim zum höchten Punkt der Strecke
und weiter nach Lauffen. Die dortige Neckarbrücke ist rechts und
links gesäumt von frenetisch anfeuernden Zuschauern. Auch zwischend
den einzelnen Orten, an denen sich die Läufer meist nur sich selbst
in herrlicher Landschaft wiederfinden, haben sich vereinzelt Zuschauergruppen
postiert und motivieren die Läufer zur Bewältigung der nächsten
Steigung.
Kurz vor Hausen erleide ich fast einen Zusammenbruch, ein noch nie gefühlter
stechender Schmerz im Bauchraum zwingt mich zum ersten Mal in meinem Leben
zum Gehen, wilde Gedanken durchkreisen meinen Kopf, ich denke ernsthaft
bereits bei KM 19 über eine Aufgabe nach, zumal der letzte Kilometer
statt der bisherigen 5:00 nun mit 6:30 zu Buche schlägt. Nur das
Wissen, daß in Brackenheim bei KM 24 meine zwei Kinder auf Ihren
laufwütigen Vater warten, läßt mich erneut mit dem Laufen
beginnen. Meine Oberschenkel schmerzen bereits frühzeitig in bisher
nicht gekannten Dimensionen, kein Vergleich zu meinem ersten City-Marathon
in München. Wenigstens hat sich mittlerweile der stechende Bauchschmerz
verabschiedet. Das ständige Auf- und Ab des sehr anspruchsvollen
Höhenprofils schlaucht mich mehr als angenommen, der Körper
rebelliert.
Nachdem ich meine zwei Kiddies und weitere Verwandte passiert habe, die
direkt an der Strecke wohnen, steht der ultimative Kick dieses Marathons
an: der Aufstieg nach Neipperg. Eine schier nicht aufhörende Steigung
mit 12 Prozent auf einer geschätzten Länge von etwa einem Kilometer.
An der Kuppe steht eine in schwarz gekleidete, fetzig aufspielende Kombo;
überhaupt sind an der gesamten Strecke viele Spielmannszüge,
Orchester und Musikvereine aktiv und spielen ohne Pause durch. Der zweithöchste
Punkt der Strecke ist geschafft. Ich eigentlich schon lange.
Nach Neipperg geht es durch die herrlichen Weinberge bei eigentlich viel
zu hohen Temperaturen weiter Richtung Nordhausen, ich entscheide mich
erneut zu gehen, die Schmerzen in beiden Oberschenkel lassen ein Weiterlaufen
kaum zu. Also nehme ich an der Verpflegungsstelle bei KM 30 eine ganze
Flasche Apfelsaftschorle mit und schiesse mein Ziel in den Wind: die angepeilten
3:30 Stunden sind nicht mehr zu erreichen (obwohl ich bis KM 24 noch genau
im Plan lag). Ich lasse Dutzende von Läufern passieren und gehe gemütlich
durch die Weinberge, für den Kilometer benötige ich mittlerweile
mit 13 - 14 Minuten. Irgendwo weiter vorne steht wieder eine größere
Ansammlung von Zuschauern, als ich bei Ihnen wieder mit dem Laufen beginne,
spielt die dortige Kapelle lauter als vorher und die Menge schreit mir
euphorisch zu, eine bessere Motivation zum Weitermachen gibt es fast gar
nicht. Über Nordheim kommen wir zum Heilbronner Stadteil Klingenberg.
Dort findet der Zusammenschluss mit der Halbmarathonstrecke statt, dessen
Start 1:45 Stunden nach dem Marathonstart stattfand.
Plötzlich schreien viele Leute meinen Namen, mein allererstes Fan-Kommando
aus Flein hat den Standort gewechselt und mir wildfremde Zuschauern zum
lautstarken Mitschreien animiert, ein klasse Service. Das ist der Start
zum Endspurt, die letzen 5 Kilometer vergehen nahezu wie im Fluge, trotz
der Oberschenkelschmerzen. Das liegt vor allen Dingen daran, daß
es mit wenigen Ausnahmen nur noch leicht bergab geht. Und ich überhole
inzwischen massenhaft Läufer, es sind die Langsameren des Halbmarathonlaufes,
ein tolles Gefühl, dass mich weiter anspornt. Zumal mich irgendwann
unterwegs schon ein Läufer überholt hat, der ein komplettes
Weinfass trug. Einige Läufer kamen dem Aufruf des Veranstalters nach
und verkleideten sich für den Lauf. Bis zum Ziel sind dann noch zwei
leichtere Steigungen in Böckingen und an der Neuen Böckinger
Brücke zu passieren, ehe man in das Stadionrund einläuft. Immer
noch bin ich am Überholen, habe tatsächlich meinen Laufrhythmus
wiedergefunden, reisse kurz vor dem Ziel beide Arme hoch und beende mit
4:04:13. Damit lande ich auf dem 520. Platz der Männerwertung von
959 Finishern. Letztendlich eine (für mich) stolze Leistung, denn
einen Tag später beim Analysieren rechne ich aus, dass mehr als 12
Prozent der Marathonstarter nicht in die Wertung gekommen sind und demnach
aufgegeben haben. Bei dieser "Monsterstrecke" ist das auch kein
Wunder, Hut ab vor jedem, der den Trollinger-Marathon über 42,195
km beendet hat.
Fazit: Die Streckenführung ist einmalig, weil sie durch 9 verschiedene
Ortschaften führt, in denen überall "der Bär los war",
Stimmung aller Orten. 17 Verpflegungstellen im Abstand von jeweils 2.5
km, ergänzt durch private Initiativen von Anwohnern. Eine sehr gelungene
Veranstaltung, die man absolut empfehlen kann. Das sehr anspruchsvolle
Höhenprofil der Strecke ist aber sicherlich nicht unbedingt für
einen Marathon-Neuling zu empfehlen. Der einzige Wermutstropfen stellte
sich am Schluss nach dem Rennen heraus, es gab für die Läufer
ab vier Stunden im Stadionbereich keine Bananen mehr, lediglich Äpfel
waren zur festen Nahrungsaufnahme noch in unbegrenzten Mengen vorhanden.
Auch der Massagedienst mit 12 Kräften ist bei der Gesamtveranstaltungsgröße
von knappen 4000 Teilnehmern (die Teilnehmer des Halbmarathons mit eingerechnet)
sicherlich unterbesetzt, Wartezeiten von nahezu einer Stunde sind nicht
tragbar. Hier muß der Veranstalter für das nächste Jahr
bei einem sich weiter erhöhenden Teilnehmerfeld stark nachbessern.
Ich war sehr gerne Gast in meiner alten Heimat und bedanke mich für
den Gratisstart bei Running-Pur.
Keep on running.
Uwe Müller
Tri-Team Eglharting
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Hallo Redaktion,
mein Name ist Leo Roith aus Sachsenkam, Landkreis Bad Tölz, 46 Jahre,
gut gehalten, Sport Fußball, Biken, Surfen, Snowboarden, Langlauf
und seit ca. 16 Monaten Joggen. Beruf: Handelsvertreter.
Nach dem Fitness-Jogging, hatte ich bisher zwei Halbmarathons in Regensburg
und Ingolstadt gelaufen. Das heißt, Heilbronn war mein Erster. Da
der Termin, beruflich gesehen, gut zu meinem Trainingsplan paßte,
faßte ich den Trollinger ins Auge. Als ich dann noch von Eurer Unterstützung
hörte war mein Entschluß fest. Ich überredete noch einen
Kumpel aus meiner Hauptfirma und das Abenteuer konnte beginnen. Die Anreise
nach Heilbronn sind für uns ca.350 km, das heißt, auf jeden
Fall einen Tag vorher anreisen. Dies sollte man bei dieser Veranstaltung
auf jeden Fall tun. Die Heilbronner mach echt ein Volksfest daraus. Freundlich,
nett und mit jeder Menge Action. Livebands, Weinzelt, Märkte, reichlich
Bewirtung und allseits gute Stimmung.
Der Renntag, um 8.15 Uhr springt der Eberhard Gienger vom Flugzeug ab
und landet auch noch zielgenau an der engen Zielallee. Dann gehts los.
Ich reihe mich in der Mitte des Feldes ein und denke nur an meinen Vorsatz,
langsam angehen. Ich hatte mich auch im Griff und kontrollierte meinen
Puls bei 140. Das Wetter war so herrlich und ich genoss es aus der Stadt
hinaus auf die ersten Dörfer zu. Ich hatte mir eine kleine Karte
mit der Laufstrecke ausgeschnitten und darin das Höhenprofil eingezeichnet
und die Namen der 8 Dörfer eingeprägt. Zwischen Flein und Talheim
geht es schon mal gut bergauf, man ist da nach knapp 10 km gerade richtig
warm. Es geht durch die schöne Landschaft und durch die Orte Lauffen,
Hausen und Brackenheim. Vor Brackenheim ist Halbzeit, ich liege zeitlich
besser als geplant bei 1 Stunde 43 Minuten, ich bin begeistert, denn es
geht mir noch bestens. Es ist jetzt auch schon nach 10 Uhr und die Leute
sitzen auf den Straßen, frühstücken, trinken Wein, machen
Stimmung und haben Spaß. Trotz allem Spaß, habe ich nicht
vergessen, dass ich auf meiner Karte vor dem nächsten Örtchen
Neipperg, eine satte Steigung eingezeichnet hatte. Ich fing zuvor an mit
essen, etwas Banane an den einwandfreien Verpflegungsständen sowie
einen Beutel von diesem Gel. Es half alles nichts, denn kurz nach der
25 Km Marke zuckten die ersten Wadenkrämpfe. Um die Muskulatur zu
spannen, mußte ich meinen Laufstil ändern und nur noch über
die Ferse laufen. Jetzt war es so, dass bergauf laufen fast angenehmer
war als gerade oder abwärts. Allerdings geht es ab km 28 eher leicht
abwärts. Was ich im Vorfeld als Vorteil sah, war jetzt Gift für
meine Muskulatur. So mußte ich von Zeit zu Zeit stehen bleiben um
zu dehnen und zu massieren. Was mich letztendlich am Laufen gehalten hat,
waren wirklich die Leute und Kinder mit ihrer Begeisterung an der Strecke,
meine positive Einstellung nur an schöne Dinge zu denken, (lt. Dr.
Strunz-Buch) sowie auch die Motivation durch die Testgeschichte eurer
Redaktion. Die letzten 2-3 Km sind in meiner Erinnerung kaum noch vorhanden.
Da hatte ich mich wohl schon zu sehr mit meinen mittlerweile nicht nur
Muskelschmerzen, sondern auch Hüft- und Knieschmerzen beschäftigt.
Ich weis nur noch, wie ich beim Einlauf ins Heilbronner Frankenstadion
noch einen Funkspruch an euch abgegeben habe. Nach einem weiteren Telefonat
im Ziel mit meiner Frau, war ich zwar glücklich, konnte es aber erstmal
nicht genießen, denn ich war einfach völlig leer. Ich wünschte
mir unter 4 Stunden zu laufen, schaffte es in 3 Stunden 44 Min. und bin
damit sehr zufrieden, wenn man an die Qualen denkt. Ich möchte mich
nochmal ganz herzlich bei euch bedanken, für die reibungslose Anmeldung.
Ebenso bei meiner Familie für das Verständnis in der Vorbereitung,
meinem Freund Christoph Stürmer der auch hervorragend gelaufen ist
und allen Freunden die mir bei meinem ersten Marathon die Daumen gedrückt
haben.
Leider hat es nicht geklappt, direkt nach dem Marathon eine Digitalaufnahme
scharf zu machen, dashalb habe ich zu hause noch eine gemacht.
Schöne Grüße Leo Roith
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