BERICHT VON ARNO RITTER über Premiere des
Trollinger Marathons in Heilbronn
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Hallo running-pur!
Vielen Dank für den Freistart. Es war für mich ein besonderes
Erlebnis in dieser schönen Natur. Leider konnte ich wegen der fehlenden
Ergebnisliste die genaue Teilnehmerzahl noch nicht ermitteln.
1. Heilbronner Trollinger-Marathon
Am Vortag begann schon das Weinfest mit Musik auf den Festwiesen. Das
ganze Wochenende stand unter den Motto: Wein und Spaß für die
ganze Familie. Als Karlsruher konnte ich bequem mit der Straßenbahn
anreisen und fand auch ohne Beschilderung den Weg zum Frankenstadion.
Parkplätze waren reichlich vorhanden. Die Startnummerausgabe klappte
gut, nur fehlte ein Hinweis für das Gratis-T-Schirt. Bei den Unterlagen
lagen die Marathonmedaille und der Stadtplan dabei. Vorher wäre mir
der Stadtplan lieber gewesen. Jedoch alle Informationen standen auch im
Internet.
Mit Nudelparty war ein Miniteller für 6,50
DM gemeint. Nach der 2.Portion dachte ich mir: Ach hätte ich doch
vorher zu Hause Abendbrot gegessen.
Im Frankenstadion gab es Umkleideräume und Duschen. Durch den unerwartet
großen Andrang staute sich am Samstag die Unterlagenausgabe.
Am 16.Juni 2001 fiel um 9.30 Uhr bei schwülem
Sommerwetter der Startschuß zum Marathon für etwa 1500 Teilnehmer
an der Neckarbrücke. Die Halbmarathon-Läufer starteten in der
gleichen Größe in Brackenheim, was auch nach 20 km an unserer
Strecke lag. Dem Aufruf nach Kostümierung folgten viele, es war ein
lustiges buntes Bild. So ausgelassen verlief auch das ganze Rennen. Die
erste Weglänge verlief eben, doch dann wurde es bucklig. Das Stadtbild
wechselte zu einer herrlichen Landschaft. Dieser Marathon bot immer reichliche
Abwechslung. In jeder Ortschaft waren die Straßen mit begeisterten
Zuschauern gesäumt. Bei Kilometer 14 überquerten wir den Neckar
und erlebten im Weindorf Lauffen ein tolles Publikum. Zu einem Weinmarathon
gehören ja auch Weinproben. An den Verpflegungsstellen verlangte
es uns nicht nach Wein, sondern nach Wasser und Apfelsaftschorle. Dankbar
nahmen wir die reichlichen Trinkstellen bei dieser schwülen Witterung
an. Erst später zu Hause ergötzte ich mich an einen Trollinger.
So schön wie die Strecke durch die Weinberge verlief, kostete es
doch an den Steigungen Kraft. Ab Kilometer 35 zog sich der Weg zum Neckar
hinunter. Bestens wurde das Hindernis mit der Bahnschranke durch Unterbrechung
der Zeitmessung gelöst. Durch die Weinberge erzielte man keine Bestzeiten,
aber es war eine sehr reizvolle Streckenführung. So wie uns das stille
Schlußstück zusetzte, so erfreute uns die Endrunde im Stadion.
Auch hier wurde für den Durst bestens gesorgt. Die ausgezeichnete
Organisation muß man einfach loben.
Unter www.trollinger-marathon.de
ist alles nachzulesen.
Mit sportlichen Grüßen
Arno Ritter
BERICHT VON OLAF FREERIKSEN über Premiere
des Trollinger Marathons in Heilbronn
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Des Weines eher unkundige Skandinavier waren beim
1.Trollinger-Marathon nicht vertreten, vielleicht dachten Sie beim Namen
an die bösen Geister der nordischen
Mythologie, den Trollen. Vielleicht scheuten sie nach einem Einsatz beim
Stockholm-Marathon, 7 Tage zuvor, aber auch nur den weiten Weg nach Heilbronn.
Des Weines kundige Marathonläufer/innen wussten, worum es beim Namensgeber
des Marathons ging, hielten aber vergeblich Ausschau. Wenn sie nicht an
zwei Verpflegungsstationen hartnäckig nach dem "guten Tropfen"
gefragt hätten, wären sie leer ausgegangen. Nun gehört
der Wein aber wirklich nicht zum üblichen Repertoire einer Verpflegungsstation
bei einem Marathonlauf. Wer dennoch eine Weinprobe im Laufschritt unternehmen
will, der muss eben zum Medoc-Marathon nach Frankreich.
Die durchaus profilierte Strecke kann selbstverständlich nicht den
Anspruch eines Berglaufes erfüllen, wie z.B. der 7 Tage zuvor von
mir gelaufene LGT-Alpin-Marathon in Liechtenstein. Ein Marathonneuling
wird hier in Heilbronn aber schon zu kämpfen gehabt haben, die 280
Höhenmeter bergauf und auch wieder bergab durchzustehen. Der Trollinger-Marathon
ist ein Landschaftslauf, der die Atmosphäre eines City-Marathons
nicht bieten kann. So genießt der/die Läufer/in die kleinen
Highlights in den acht zu durchquerenden Ortschaften, wo etwas Begeisterung
aufkam, wo Bewohner liebevoll Wasserwannen und Gartensprinkler aufgestellt
hatten und wo die Marktfrau den Läuferinnen und Läufern die
eigentlich zum Verkauf bestimmten Erdbeeren entgegenhielt. Die meiste
Zeit sind die Läufer jedoch unter sich. Man durchquert zunächst
Kartoffel- und Getreidefelder und wer Muße hat, lauscht der Feldlerche
bei ihrem Gesang. Erst nach km25 durchquert man die Weinberge. Eine kleine
Besonderheit ist der
Bahnübergang nach km36 bei dem Örtchen Nordheim. Hier kann es
vorkommen, dass die Schranke geschlossen ist. Damit der/die Läufer/in
keinen Zeitverlust
erleidet, wird mittels Chip 30m vor und 10m nach der Schranke die Zeit
genommen und die zwischen den Zeitnahmen abgelaufene Zeit von der Gesamtzeit
abgezogen.
Gute Idee, aber ist die Strecke deshalb jetzt 42,235km lang?
Den Organisatoren sei bescheinigt, viel Engagement und guten Willen gezeigt
zu haben, leider schützt dies nicht vor Pannen. Oft sind es die Kleinigkeiten,
die zu Unmutsäußerungen bei den Läuferinnen und Läufern
führen, nicht genügend Papier auf den Toiletten oder unzureichende
Ausschilderung. Für viele Spätankömmlinge ärgerlich,
die große Entfernung der Startnummernausgabe am Lauftag. Es war
zu erwarten, dass die überwiegend aus dem Umland anreisenden Teilnehmer/innen
erst am Lauftag ihre Unterlagen abholen. Viele von ihnen irrten im Vorbereitungsstress
umher. Eine Verlagerung der Ausgabe am Lauftag ins Frankenstadion wäre
vorteilhafter. Eine andere Problemlösung wäre die frühzeitige
Versendung des sehr informativen Programmheftes (einzig die Teilnehmerliste
hätte noch abgedruckt werden können) zusammen mit einer Anmeldebestätigung
an alle Teilnehmer/innen. Sehr ungewöhnlich auch die Ausgabe der
Teilnehmermedaille mit den Startunterlagen. An der Strecke war alles bestens
organisiert, nur die ersten drei Verpflegungsstände waren für
das noch sehr dichte Feld etwas zu kurz.
Die größte Panne gab es leider im Ziel.
Nach 4Std. war die Verpflegung im Zielraum am Ende. Restbestände
von den Verpflegungsposten mussten eingesammelt werden. Spätestens
bei solchen Vorkommnissen muss man es allen Organisatoren deutlich sagen,
die Hauptsache bei einem Marathonlauf sind die Läuferinnen und Läufer.
Für sie sollte alles unternommen werden, um eine optimale Betreuung
und Versorgung zu gewährleisten. Es kann nicht sein, dass bei einem
Marathon-Event (dieses hässliche Unwort verdeutlich bereits die Absicht
vieler Veranstalter) nur auf möglichst hohe Teilnehmerzahlen geschaut
wird. Je gigantischer die Zahlen, desto besser läßt sich das
Spektakel am Rande vermarkten. Die Läuferinnen und Läufer dienen
nur noch als Zugpferde bzw. sind Anlass, um den Erlebnishunger der sportlich
weniger aktiven Bevölkerung zu stillen und den Veranstaltern die
Taschen zu füllen.
Neben dieser allgemeinen kritischen Anmerkung
stellt sich grundsätzlich die Frage: Weshalb soll man in Heilbronn
einen Marathon laufen? Vielleicht um zu heiraten, wie es ein Brautpaar
vorgemacht hat, das unverheiratet gestartet, nach der Hälfte des
Laufes in der Ortschaft Brackenheim sich trauen ließ und als verheiratetes
Ehepaar ins Ziel einlief. Oder vielleicht weil man beruflich als Handwerker
tätig ist, denn diese Läuferinnen und Läufer trugen hier
ihre Marathonmeisterschaften aus. Im wesentlichen läuft man in Heilbronn
jedoch einfach nur, weil Laufen Spaß macht. Diese Tatsache allein
reicht in Zeiten des Laufbooms schon aus, um für eine eher durchschnittliche
Veranstaltung Läufermassen anzulocken. In Heilbronn erreichten z.B.
1.112 Marathonis und 1.354 Halbmarathonis das Ziel. Bei den meisten Teilnehmern
steht denn auch das Ankommen im Vordergrund. Dies dürfte in Heilbronn
jedoch kein Problem sein, denn erst nach 7Std. ist Zielschluss. So erreichen
auch die vergnüglichen Wanderer mit einem Schnitt von 6km/h problemlos
das Ziel. Wer bereits nach 4Std. das Ziel erreicht, weiß noch das
halbe Marathonfeld hinter sich. Vor Jahren hätte man mit einer solchen
Zeit die letzten Plätze geziert. Der Marathonlauf hat sich zum Jedermannsport
entwickelt. In der Personalakte eines Managers gehört der Zusatz
Marathonläufer einfach schon dazu, soll er doch Ausdauer und Durchsetzungsvermögen
symbolisieren. Viele der gestandenen 3Std.-Läufer suchen sich deshalb
schon andere Herausforderungen, Ultralangstrecken, Mehrtagesläufe,
Bergmarathons, Alpinläufe, ein Marathonlauf wird nur noch zum Training
absolviert.
Damit sich laufen lohnt, so ähnlich verkündet es die Ausschreibung
des Trollinger-Marathons, ist man mit dem Baden-Marathon in Karlsruhe
eine kleine Partnerschaft eingegangen. Jeder Finisher von beiden Läufen
erhält einen Erinnerungspreis. Dies werden sich nicht nur die Handwerker,
sondern auch die Finanz- und Zollbeamten nicht entgehen lassen, denn die
tragen in Karlsruhe (16.09.) ihre deutschen Meisterschaften aus, und so
träumt man auch in Karlsruhe schon von neuen Teilnehmerrekorden.
BERICHT VON MICHAEL WEBER über Premiere des
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Bereits im September letzten Jahres lag beim Baden-Marathon
in Karlsruhe die Ausschreibung für den 1. Trollinger-Marathon aus.
Grund dafür war sicherlich auch, daß für einen Doppelstart,
also Heilbronn am 16.06. und Karlsruhe am 16.09. Erinnerungspreise vergeben
werden. So wirbt der eine für den anderen, warum auch nicht. Eine
Ausschreibung für Karlsruhe lag jedoch in Heilbronn seltsamer Weise
nicht aus. Die Ausschreibung für den Trollinger-Marathon ist sehr
ausführlich, informiert auch über Veranstaltungen an diesem
Wochenende und enthält einen Bestellschein für Unterkünfte
in unterschiedlichen Preislagen. Was fehlte, wie z.B. das Streckenprofil
oder eine Anfahrtsskizze, konnte man im Internet nachschauen. Dort wurden
auch laufend die Teilnehmerlisten nach Altersklassen ergänzt, so
daß man schon vorab mal nachlesen konnte, welche alten Bekannten
man wieder treffen würde.
Trotz der groben Anfahrtsskizze, die ich mir aus dem Internet ausgedruckt
hatte, bin ich doch tatsächlich am Frankenstadion vorbeigefahren.
Wegweiser rund um das Veranstaltungsgelände wären hier hilfreich
gewesen.
Die Startnummernausgabe befand sich in einem Festzelt auf dem Traubenblütenfest,
einer Art Jahrmarkt, im Freizeitpark Wertwiesen. Leider ein ganz schönes
Stück entfernt von den Parkplätzen am Frankenstadion. Frühzeitig
angereist war ich knapp anderthalb Stunden vor dem Start an der Startnummernausgabe.
Es ging alles sehr zügig. Zu den Startunterlagen gab es ein ausführliches
Programmheft, einen Schwamm, ein T-Shirt sowie bereits die Finisher-Medaille,
auch ein Novum. Auf die zahlreichen Nachmeldungen war der Veranstalter
jedoch nicht vorbereitet. Die weissen Startnummern für den Marathon
waren ausgegangen und so gab man den letzten Nachmeldern die gelben Startnummern
des Halbmarathons. Ausgerechnet der Sieger im Marathonlauf lief mit einer
solchen gelben Nummer. Für die Zuschauer und vielleicht auch für
seine Konkurrenten natürlich nicht gut. Von anderen Läufern
hörte ich, daß sich bei der Startnummernausgabe einige beschwert
hatten. Sie waren vorangemeldet, jedoch lagen keine Startunterlagen vor,
so daß
sie sich nachmelden mußten. Andere wiederum hatten einen Chip bekommen,
obwohl die Voranmeldung mit dem Barcodeaufkleber (eigener Chip) versehen
war. Sicherlich Einzelfälle, trotzdem ärgerlich für die
Betroffenen. Toiletten gab es im Frankenstadion ausreichend, so daß
die oft lästige Ansteherei hier nicht notwendig war. Auch die Duschen
hinterher waren nicht überfüllt, wie es im Stadion fälschlicher
Weise durchgesagt wurde. Der Startbereich in der Badstraße war ausreichend
breit.
So gab es keine Probleme beim Start. Etwas eng
wurde es aber schon wenige Kilometer später, als es über zum
Teil nur zwei Meter breite Wege ging. Alles in allem jedoch kein größeres
Problem, es lief flüssig. Die Strecke ist abwechslungsreich. Größtenteils
durch Weinberge, häufig aber auch durch kleinere Ortschaften führt
die Strecke. Vor allem dort sorgten die Zuschauer und ab und zu auch mal
eine Musikkapelle für Stimmung, aber es gab auch Abschnitte in weniger
reizvoller Umgebung. Nie war man jedoch
allein, denn das Starterfeld von 2707 Teilnehmern im Marathon und Halbmarathon
war groß genug, daß man auf der ganzen Strecke Läufer
und Läuferinnen um sich herum hatte. Bei km 10 sprach mich eine nette
Läuferin an und fragte mich, welche Zeit ich laufen wolle. Sie hatte
ihre Uhr vergessen und wollte sich an mir orientieren. 3:45 hatte sie
sich vorgenommen und ich lief eine zeitlang mit ihr mit, leider jedoch
mit über einer halben Minute pro km schneller, als bis dorthin. Bei
km 18 war's mir dann zu schnell, ich mußte sie ziehen lassen. Für
mich wurde es danach hart, denn offensichtlich hatte ich mich übernommen.
Ich konnte aber noch zu einem vor mir laufenden Laufkameraden aus Stuttgart
aufschließen. "Ich hab' schon einen richtigen Ballen"
erzählte er mir. "Wovon?" fragte ich. "Vom Apfelsaftschorle"
seine kurze Antwort. Heilbronn hatte damit geworben, eine Veranstaltung
vergleichbar mit Medoc aufzuziehen. D.h. kostümierte Läufer
wurden mit Weinpräsenten belohnt, vielmehr sollte es aber auf der
Strecke reichlich Möglichkeit
geben, schwäbische Spezialitäten und Weinproben zu versuchen.
Doch dies ging gänzlich an den Läufern vorbei. Mag sein, daß
an den am Rande der Strecke stattfindenden Weinfesten auch für uns
Läufer etwas zu bekommen war, jedoch nicht direkt an der Laufstrecke.
Nur bei km 38 wurde einmal ein Gläschen Wein gereicht. Der Stuttgarter
Laufkamerad war extra mit der Bahn angereist, weil er sich, wie er es
von Medoc kannte, an zahlreichen Weinproben während des Laufs beteiligen
wollte. Nun war er ziemlich enttäuscht: "Ich werde mich hinterher
mit Bier betrinken, denn die Schwaben sind wohl mal wieder zu geizig,
was von ihrem Trollinger auszugeben". Kurzerhand haben wir den Marathon
umbenannt in den
1. Ensinger-Marathon, denn auf den ab km 5 alle
2,5 km eingerichteten Verpflegungsstellen gab es ausreichend Möglichkeit,
den hervorragenden Ensinger Sprudel und Apfelsaftschorle zu verköstigen.
Apropos Verpflegungsstellen: durch die schwüle Witterung war ich
über die zahlreichen Verpflegungsstationen sehr froh. Leider mußten
aber an den
ersten Stationen Wartezeiten in Kauf genommen werden, weil die Helfer
mit dem Einschenken kaum nachkamen. Schlimmer war jedoch, daß es
im Ziel für die 4 Stunden Läufer keinen Tropfen mehr zu trinken
gab. Später wurden aber wieder Getränke dorthin nachgeliefert.
Kurz noch ein paar Worte zur Laufstrecke. Bei km 27 erreicht man nach
einem letzten recht kräftigen Anstieg den höchsten Punkt mit
292 Meter über NN. Danach geht's recht schnell wieder hinunter und
fällt dann ganz gemächlich auf 156 Meter über NN im Ziel
im Frankenstadion. Die Strecke ist profiliert, aber bis auf den Anstieg
vor km 27 gut zu laufen. Da es sich um eine große Runde handelt,
wird der Halbmarathon zur Halbzeit des Marathons in Brackenheim gestartet
und zwar 75 Minuten nach dem Marathon. Da trifft die Spitze des Marathons
gerade mit den startenden Halbmarathonis zusammen, sicherlich nicht ganz
ideal für die Spitzengruppe, aber so gibt es dann für das Hauptfeld
einen gemeinsamen Zieleinlauf.
Übrigens hat sich ein Paar den Spaß
erlaubt, während des Marathonlaufes zu heiraten und zwar genau zur
Halbzeit in Brackenheim. Erwähnenswert wäre noch, daß
die Strecke kurz nach km 36 über einen Bahnübergang führt,
wo offensichtlich während des Laufes die Schranke geschlossen werden
mußte. Daran hatte man jedoch gedacht und vor und nach der Bahnschranke
die Matten für die Chipregistrierung ausgelegt. So wurde die Zeit
am Bahnübergang nicht in die Gesamtzeit mit eingerechnet. Nur schade,
daß gerade kein Zug kam, als ich dort durchlief. Eine kleine Pause
wäre mir willkommen gewesen.
Mit 16.30 Uhr war die Siegerehrung reichlich spät angesetzt (Marathonstart
9.30 Uhr). Sie begann tatsächlich um 16.45 Uhr, wurde aber zügig
abgewickelt. Ergebnislisten wurden schon vor 15.00 Uhr ausgehängt,
jedoch nur bis zu einer Zeit von 3:52 im Marathon. Auch bis nach der Siegerehrung
hingen leider keine weiteren Ergebnisse aus, wofür
auch die am Infostand eingeteilten Helfer keine Begründung geben
konnten. Alles in allem trotzdem eine gelungene Premiere. Bis zur 2. Auflage
am 30.6.2002 gibt es aber noch einiges zu verbessern, vor allem, wenn
man sich mit Medoc messen will.
Michael Weber
Stuttgart
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Ich möchte meine Laufeindrücke in verschiedene
Rubriken unterteilen, um eine leichte Orientierung sicher zu stellen.
Alle Angaben sind natürlich rein subjektiv.
Streckenverlauf:
Start direkt am Neckar, die ersten Kilometer vorbei an diversen Biergärten
(HN hat eine sehr hohe Biergartendichte) über Sontheim, nach Talheim.
Dort erste kräftige Steigung mitten im Ort. Über Talheim nach
Brackenheim. Die Schlüsselstelle 4 km später in den Weinbergen
vor Neipperg. Ein relativ kurzer aber knackiger Anstieg zum höchsten
Punkt der Strecke beim km 28. Danach über Nordhausen und Nordheim
zurück nach Heilbronn. Eine schöne, abwechslungsreiche Strecke,
über Felder, durch Dörfer und Weinberge. Mal auf Radwegen, dann
auf Durchfahrtsstraßen oder idyllisch am Neckar entlang im Schatten.
Kein einfaches Streckenprofil, jedoch sind die letzten 14 km
angenehm zu laufen, insbesondere, wenn bereits die Kräfte nachlassen.
Organisation:
Niemand hat mit 2700 Teilnehmern für den Marathon und Halbmarathon
zur Premiere gerechnet. Entsprechende Engpässe blieben dadurch nicht
aus. So waren die Startnummern gegen Ende nicht mehr farblich getrennt,
ein Hinweis auf die T-Shirt- Ausgabe erfolgte nicht. Auch die möglichen
Duschen und Umkleideräume waren nicht ausgeschildert. Nachteilig
war die verstreute Lage von Parkplatz, Startnummernausgabe, Umkleidemöglichkeit
und Startbereich, sodass bei später Anreise doch etwas Stress aufkam
und das Ablaufen aller Einrichtungen bereits die ersten Kilometer umfasste.
Auch die Zufahrtsbeschilderung in der Stadt (ab Autobahn) und auf dem
Gelände könnte
verbessert werden. Das Organisationskomitee hat jedoch bereits zugesagt
aus diesen Fehlern zu lernen. Positiv ist zu bemerken, dass die örtlichen
Gegebenheiten durchaus noch einen Teilnehmerzuwachs verkraften können.
Auch die Einbettung in das Traubenblütenfest und viele andere Aktivitäten
in Heilbronn an diesem Wochenende ist gut gelungen und macht den Lauf
auch für weit angereiste Teilnehmer interessant.
Publikum:
Für einen Landschaftslauf war ich positiv überrascht. Die vom
Veranstalter angegebene Zuschauerzahl von 60.000 kann ich zwar nicht nachvollziehen,
jedoch war insbesondere in den Ortschaften an der Strecke die Unterstützung
wirklich toll ! Musikkapellen an der Strecke und auch die Zuschauer auf
freiem Feld fanden Interesse an den Läufern. Besonders die musikalische
Unterstützung am Steilstück vor Neipperg kam genau zum richtigen
Zeitpunkt. Picknicks an der Laufstrecke zeigen, dass die Region auf eine
solche Veranstaltung gewartet hat.
Verpflegung:
Für die Läufer auf der Strecke sehr gut, auch für 4-Std.
Läufer gab es ausreichend ENSINGER Mineralwasser und Apfelschorle
mit Bananen. Jedoch hielten sich die Möglichkeiten für ein Trollinger-Zehntel
für die Teilnehmer ohne Geldbeutel doch stark in Grenzen. Nur zwei
Ausschankmöglichkeiten konnten ich entdecken, auch die vom Veranstalter
angepriesene "Degustation von schwäbischen Spezialitäten"
war für mich nicht erkennbar. Hier wurde der Lauf einem Vergleich
mit Medoc nicht gerecht. Teilweise ausgeglichen wurde dies durch private
Wasserstellen und mobile Duschen, die einige aufgrund der schwülen
Witterung gerne annahmen. Allerdings kam es bei einer Zielzeit von 4,00
Std. zu einem Engpass im Zielbereich als es keine Getränke und Bananen
mehr gab.
Sonstiges:
Für alle die nun Lust bekommen haben ist die Strecken vergleichbar
mit Radwegen dauerhaft beschildert. Vor- oder Nachläufer können
also jederzeit die Strecke testen. Alle anderen müssen bis 30.06.2002
warten, dann startet der zweite Trollinger-Marathon. Einige Läufer
sind dem Aufruf gefolgt die Strecke nicht in normaler Laufkleidung zu
bewältigen, sondern durch Verkleidung den Spaßcharakter zu
unterstreichen. So war Bacchus und die Milka-Kuh unterwegs, man konnte
Wikinger (teilweise mit Kniebeschwerden) beobachten, Robin Hood war mit
Pfeil und Bogen bewaffnet und eine Schnecke gar nicht langsam unterwegs.
Toll für die Zuschauer ! Für die beste Verkleidung gab es Sonderpreise.
Alles in allem eine absolut gelungene Premiere. Lernen die Organisatoren
aus den Fehlern dürfte ein weiterer Teilnehmerzuwachs zu erwarten
sein. Ich empfehle allen sich den 30.06.2002 im Laufkalender vorzumerken
!
Ulli Link
Obersulm
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