Testläufer berichten vom Hegau Halbmarathon am 17. 6. 2001

Hegau Halbmarathon 2001

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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BERICHT VON PIA SCHÄFER über den Hegau Halbmarathon 2001
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][ zu Testberichten des Hegau Halbmarathons 2002 ][
][ Pia Schäfer ][ Edgar Schnebele ][


Als Testläufer des Hegau Halbmarathon möchte ich nun einen Bericht über den gestrigen Laufes liefern.

Das Wetter war durchwachsen, meist sonnig mit vielen dunklen Wolken am Himmel. Unangenehm war jedoch der Gegenwind über viele Kilometer. Es hat aber die ganze Zeit über nicht geregnet. Die Startunterlagen waren im Rathaus abzuholen. Dieser Bereich war etwas unübersichtlich gestaltet und die Teilnehmer haben sich in Schlangen getummelt. Schlecht ausgeschildert war der Bereich der Nachmeldungen und der Voranmeldungen, wo die Startunterlagen abzuholen waren. Bevor man die Startunterlagen bekam musste man an einer anderen Stelle auf einer Liste erst einmal die Teilnehmernummer ablesen. Danach musste man nochmal anstehen, um sich das t-shirt abzuholen. Das t-shirt ist im Vergleich zu solchen von vielen anderen Laufveranstaltungen von einer guten bis sehr guten Qualität. Die Stimmung war sehr gut und die Veranstalter haben sich viel Mühe gegeben um die Stimmung zu erhalten. Die Laufstrecke war sehr abwechslungsreich und das Publikum an der Strecke - vor allem in den Ortschaften - super. An den Getränkestationen gab es sogar stilles Mineralwasser und Isotrinks. Meiner Erfahrung nach wird bei Laufveranstaltungen an den Versorgungsstationen häufig auch nur "normales" Wasser gereicht. Das einzig wirklich schlechte war der Zielbereich. Hinter der Ziellinie war es nicht möglich flüssig weiterzugehen, da Zuschauer, die die Läufer begrüssten den Gang versperrten. Da wären die Organisatoren gefordert gewesen, diesen Bereich freizuhalten. Ich selbst konnte nach der Zielmatte keinen Schritt mehr tun und musste die Leute vor mir erst einmal auf die Seite schieben, um überhaupt weiterzukommen. Die Essens- und Getränkestände waren hinterher absolut überlastet. Noch eine letzte Anmerkung. Am Samstag vor dem Lauf, also der 16.06. war im internet die Homepage, die detaillierte Informationen über den Lauf gibt nicht mehr vorhanden. Alles in allem war der Lauf selbst aber gut organisiert und die Teilnahme hat sehr viel Spaß gemacht.

Vielen Dank, dass ich als Testläufer dabei sein durfte. Ich hoffe der Bericht ist für Sie brauchbar und ich würde mich freuen, wieder einmal als Testläufer für running-pur an einem Lauf teilnehmen zu können.

Viele Grüsse aus Würzburg


BERICHT VON EDGAR SCHNEBELE über den Hegau Halbmarathon 2001
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][ Pia Schäfer ][ Edgar Schnebele ][


Hegau-Halbmarathon am 17.06.2001 in Singen
Suchen Sie einen hervorragend organisierten Lauf in einer laufbegeisterten Stadt auf einer schnellen, abwechslungsreichen Strecke in einer wunderschönen Landschaft, dann kommen Sie zum Hegau-Halbmarathon nach Singen!
Eigentlich habe ich schon alles gesagt! Wenn Ihnen, verehrter Leser, dieses Kurzurteil reicht, dann merken Sie sich im Juni 2002 den Hegau-Halbmarathon in Singen vor. Ich denke, Sie werden Ihr Kommen nicht bereuen!
Wenn Sie auch erfahren wollen, wie ich zu diesem sehr positiven Urteil komme, dann müssen Sie noch einige Zeilen lesen ............ wobei ich Besonderheiten betont, den Schwerpunkt aber auf die Streckenbeschreibung gelegt habe.
Die Anmeldung zum Hegau-Halbmarathon ist schriftlich, per Fax, E-Mail oder sogar telefonisch !!!! beim Sportamt der Stadt Singen möglich. Eine schriftliche Anmeldebestätigung erfolgt nicht; das Startgeld muss erst beim Abholen der Startunterlagen entrichtet werden, so dass eigentlich kein Grund ersichtlich ist, sich nicht frühzeitig anzumelden.
Die offizielle Ausschreibungsbroschüre ist sehr informativ. Besonders aufgefallen ist mir, dass der Veranstalter im Vorfeld drei geführte Probeläufe auf der Originalstrecke anbietet; ein nicht alltäglicher Service !!!!
Start und Ziel befinden sich zentral am Rathaus, das mit seinem geräumigen Vorplatz Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung ist. Hier kann man sich vorbereiten, später erholen oder bei einem "Bier" die Erfahrungen des Laufes austauschen. Zudem bietet der angrenzende Stadtpark ein ideales Gelände, um sich einzulaufen.
Singen liegt an einem Verkehrsknotenpunkt und ist aus allen Richtungen mit Zug oder Auto bequem zu erreichen. Die Anfahrt zum Rathaus ist gut ausgeschildert. Parkplätze stehen in der Umgebung in genügender Anzahl zur Verfügung. Umkleiden und später duschen kann man sich in der Turnhalle einer nahe gelegenen Schule. Gut geeignet zum Umkleiden und vor allem als Gepäckablage ist das
Rathaus selbst, das an diesem Tag allen Teilnehmern offen steht. Die Ausgabe der Startnummer nebst Chip im Foyer des Rathauses gestaltete sich für vorangemeldete Teilnehmer an 3 Ausgabenstellen absolut unproblematisch. Gegen Vorlage der Startunterlagen erhielt man von einem Sponsor ein Funktions-Shirt der Fa Medico, das allein schon das Startgeld von 25 DM wert war. Erstaunt war ich trotz der Möglichkeit einer einfachen, risikolosen Anmeldung über die hohe Zahl von Nachmeldern, ( ich schätze um die 200 ), die natürlich Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Der Veranstalter war darauf gut vorbereitet; die Nachmeldungen wurden zügig angenommen und abgewickelt.

Nach einer gemeinsamen Aufwärmgymnastik stiegen unter dem Jubel und Beifall der zahlreichen Zuschauer mit dem pünktlichen Startschuss um 10:00 Uhr hunderte blauer und weißer Luftballons in den Himmel. Mit 17 Grad herrschten ideale Temperaturbedingungen; die Sonne wechselte sich während des gesamten Laufes mit Wolken ab, die angekündigten Schauer blieben aus. Es blies jedoch eine recht kräftiger Westwind, den wir alle noch näher kennenlernen sollten. Die Strecke führt zunächst auf einer breiten Durchgangsstraße durch die Innenstadt Singens nach Osten. Das Feld konnte sich so schnell auseinanderziehen, so dass ich problemlos mein Tempo finden konnte. Nach 1,3 km am Fußballstadion geht es in den Wald. Die Strecke wird enger, überholen für ca 1 km schwieriger. Eine
kleinere Steigung bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Bei km 3,5 verläßt man das Waldstück und es eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die reizvolle Hegaulandschaft mit ihren Wiesen, Felder und den Vulkanbergen. Man läuft wieder auf Asphalt, ein kurzer steilerer Anstieg und der Ort Friedigen wird erreicht. Ich staune, wie viele Menschen vor ihren Häusern stehen und uns begeistert
anfeuern, was übrigens für alle Ortschaften an der Strecke gilt. Exakt bei km 5 ( jeder km der Strecke ist deutlich markiert ) befindet sich die erste Getränkestelle, die vorab angekündigt wird. Sie ist, - wie alle anderen - weiträumig aufgebaut, Staus konnte ich nirgends beobachten. Viele Helfer boten Becher mit Iso und Wasser an oder reichten Schwämme, was ich persönlich sehr schätze.

Mit Getränkestellen in vergleichbarer Qualität wird man beim Hegau-Halbmarathon regelrecht verwöhnt, findet man die nächste bereits bei km 7 und dann weitere bei 10, 15, 16 1/2, 19 und natürlich im Ziel. Hier hat der Veranstalter aus den Erfahrungen der Vorjahre gelernt, läuft man bei warmen Wetter praktisch ab km 3,5 bis ins Ziel in der Sonne. Von Friedingen ging es flach auf einer Landstraße durch Felder und Wiesen nach Beuren. Km 7 und somit der nördlichste Punkt der Strecke ist erreicht, die jetzt für 3 km in südwestliche Richtung führt. Eine Brücke über eine Schnellstraße bei km 8 bedeutet den letzten kleinen Anstieg auf diesem Kurs. Man ist jetzt allein, von Wiesen und Feldern umgeben; der Hohenkrähen mit seiner Burg kommt näher. Diese Passage fiel mir jedoch -im Nachhinein betrachtet- am Schwersten. Die Strecke zieht sich und ist weit einsehbar, vor einem sind die Läufer wie an einer Perlenkette aufgereiht. Auch blies mir der erfrischende, aber deutlich spürbare Südwestwind ins Gesicht.
Aber ich wurde bald entschädigt. Nach Hausen ab km 11 kam für mich der schönste Streckenabschnitt. Zunächst führt die Strecke an einer Allee entlang mit großen, schattenspendenden Bäumen, dann geht es auf einem gut befestigten Schotterweg weiter. Rechter Hand fließt die Aach, ein kleiner Fluss, links von der Strecke bunte Gärten, Wiesen und Bäume. Der Hohentwiel, Hausberg von Singen, mit seiner mächtigen Burgruine, kommt immer näher. Spaziergänger spendeten freudlich Beifall. Man merkt erst bei km 14 , dass man sich wieder in der Stadt befindet. Bald ist km 15 erreicht, der Punkt, wo die Strecke wieder an Start und Ziel vorbeiführt. Die Nordschleife der Strecke ist somit geschafft. Von Weitem hört man schon den lautstarken Beifall der vielen Zuschauer. Wenn`s nicht so läuft, muss man hier aufpassen, dass man nicht zu schnell einem Resignationsgefühl nachgibt und einfach " den Blinker nach rechts setzt". Ich bin da anfällig, aber heute nicht. Es lief.... Und die Zuschauer wollen jeden in die Südschleife treiben!
Nur 1 km, und ich bin wieder in der Natur und sehe den Hohentwiel von einer anderen Seite in seiner vollen Pracht. Die Strecke wird jedoch zunehmend kurviger. Man läuft durch einen Schulhof, dann gilt es eine Durchgangsstraße zu unterqueren. Bei km 18 passiert man den südlichsten Punkt. Jetzt geht es auf einem gut befestigten Schotterweg nur noch nordwärts entlang der Aach durch ein
städtisches Erholungsgebiet Richtung Rathaus. Die Strecke wird von km 20,5 bis 21 km etwas schmäler, dann eine Linkskuve und eine riesige Menschenmenge treibt einen geradezu ins Ziel. Ich wäre heute mit 1:45 zufrieden gewesen und war daher über meine 1:37:38 echt erstaunt.
Das Getränkeangebot im Ziel überraschte mich, wurden bis zum letzten Läufer neben Iso und Wasser auch ein ACE-getränk und Apfelschorle gereicht. Die Ergebnislisten wurden im Foyer des Rathauses zügig ausgehängt. Erfahrungsgemäß interessieren sich viele Läufer dafür und drängen sich um den Aushang. Mich ärgerte jedoch, dass dies nur an einer Stelle geschah ( das ist auch bei
vielen anderen Läufen so, warum nur ???? Ist ein zusätzlicher Ausdruck so ein Problem? ) und dann wurden die Listen in Singen in so kleiner Schriftgröße ausgedruckt, dass ich aus zweiter oder dritter Reihe so gut wie nichts erkennen konnte.
Die Siegerehrung wurde pünktlich und zügig durchgeführt, zog sich jedoch wegen weiterer Veranstaltungen ( 10 km Straßenlauf und diverse Meisterschaften ) etwas in die Länge.

Fazit: Top !
Die Veranstaltung präsentiert sich als mustergültiger Volkslauf. Die abwechslungsreiche Strecke lässt bei guten Witterungsbedingungen ( nicht zu heiß und kein zu starker Wind )durchaus Bestzeiten zu. Unübersehbar steht die Stadt Singen voll hinter diesem Event und unterstützt den veranstaltenden Verein nach besten Kräften und das sicher nicht nur, weil der Oberbürgermeister seinem Namen ( Herr Renner ) alle Ehre macht und selbst teilnimmt. Mit ca. 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat Singen im Jahr 2001 wieder ein Rekordergebnis erzielt und ich glaube und wünsche, dass dies nicht die letzte Steigerung war.
Der Running-pur Redaktion danke ich, dass ich als Testläufer ausgewählt wurde. Es war interessant, eine Veranstaltung einmal ( gewungenermaßen ) mit offeneren Augen zu betrachten.
Edgar Schneble