Testläufer berichten vom Gebirgstäler-Halbmarathon Oberstdorf am 26. Mai 2002

Gebirgstäler-Halbmarathon 2002

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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BERICHT VON ANDREAS CLAREN über den Gebirgstäler Halbmarathon 2002
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][ Andreas Claren ][ Peter Seibold ][


Vorgeschichte:
Die Laufzeitschrift "running" suchte einen Testläufer für diesen Halbmarathon mit 350 Meter Höhendifferenz, worauf ich mich bewarb und auch prompt ausgewählt wurde.
Schnell waren wir (Petra und ich) einig, dass wir nicht nur des Wettkampfes wegen nach Oberstdorf fahren wollten. Ein verlängertes Wochenende sollte es schon werden. So suchten wir uns im Internet eine Ferienwohnung aus und buchten diese von Donnerstag bis Montag.
Am Freitag vor dem Wettkampf absolvierte ich noch eine ca. 1 stündige regenerative Trainingseinheit. Mein Weg führte mich von Oberstdorf zu der Skiflugschanze. Bei diesem ruhigen Lauf genoss ich es so richtig durch die herrliche Landschaft mit alpinem Charakter zu laufen. Erstaunt war ich über die optimalen Trainingsmöglichkeiten, die man hier in dem weiten Tal, indem Oberstdorf liegt, vorfindet. Problemlos ließe sich hier ein "langer Lauf durchführen, ohne nennenswerte Steigungen überwinden zu müssen. Hierbei dachte ich an alle Läuferinnen und Läufer die selbst im Urlaub ihre Trainingseinheiten brauchen ;-) aber auch ihren Familiären Pflichten nachkommen müssen. "Hier findet ihr optimale Bedingungen". Am Samstagnachmittag unternahmen wir eine Wanderung im Walzertal und wurden vom Regen überrascht . Das Wetter schlug sehr schnell um. Der Himmel zog sich zusammen und die Wolken begleiteten uns talwärts.
Die Veranstaltung:
Die gesamte Infrastruktur rund um den Lauf spielte sich in dem zentral gelegenem Kurpark und dem Kurhaus ab. So auch die Startunterlagenausgabe. Im strömenden Regen machten wir uns am Samstagabend auf den Weg zum Kurhaus, um die reich gefüllte Wundertüte in Empfang zu nehmen. Wer erst am Sonntag anreiste hatte aber auch noch die Möglichkeit seine Startunterlagen morgens vor dem Start zu bekommen. In dem Kursaal lief alles stressfrei und ohne großes Anstehen ab. Am Eingang wurde man direkt eingewiesen und brauchte dann nur die einzelnen Stationen zu durchlaufen.
Neben einem Powerbar-Riegel, einem Essensgutschein, einem Shampoo enthielt die Wundertüte sogar ein T-Shirt. Die Organisatoren und deren Helfer waren allesamt sehr freundlich und hilfsbereit. Leider versprach das Wetter und auch der Bericht dazu keine Besserung. Egal dachte ich mir, haben ja alle die gleichen Bedingungen. In der Nacht musste ich 2 x zur Toilette, weil man trinkt ja ordentlich vor so einem Lauf. Es regnete immer noch in Strömen.
Der Ausrichter hat nicht nur Talent eine exzellente Laufveranstaltung auf die Beine zu stellen, darüber hinaus scheint er auch gute Connexion zu Petrus zu haben. Jedenfalls war die Undichtheit im Himmel abgedichtet und das Wetter schien vielversprechender.
9:45 begann ich auf einem Feldweg mit den aufwärmen. Auf dem Rückweg in Richtung Start machte ich noch ein Paar Steigerungen. 10:05 Der Start der Frauen. Ich Stand ca. 200 Meter hinter dem Start an der Strecke. Nicht schlecht gestaunt hatte ich, als die erste Frau mit schon einem beachtlichen Vorsprung an mir Vorbeilief. Nach der zu absolvierenden Dorfrunde hatte die Kenianerin bereits einen Vorsprung von mehreren hundert Metern rausgeholt. Hey dachte ich: "Hat dem Mädchen niemand gesagt das dies ein Berglauf ist". 10:15 Der Moderator rief alle Läufer zur Startaufstellung auf. Die 600 Männer verhielten sich alle diszipliniert in dem engen Startblock. Es gab kein drängeln und kein Schieben.Der Lauf: 10:20 Mit einem Countdown von 10 ........0 litt der Moderator den Startschuss für das immerhin 600 Mann starke Läuferfeld ein. Ich startete im ersten Viertel des Felds und kam auch sehr schnell aus dem Gedränge heraus. Die Dorfrunde war von zahlreichen Passanten gesäumt die uns Läufer anfeuerten. Die Strecke führte aus Oberstdorf hinaus bis Loretto Kapelle. Auf der breiten Strasse verlief sich das Feld sehr schnell. Die Strecke mündete in einen engeren Waldweg ein. Noch ein paar Gnadenmeter dann folgte der erste Anstieg auch hier standen zahlreiche Zuschauer und applaudierten kräftig. Zwei Mädels habe ich in Erinnerung, die mit großen Kuhglocken umher läuteten. Den ersten Anstieg meisterte ich erstaunlich gut. Dann die erste Km Angabe (jedenfalls die ich gesehen habe) war der 4er, mit meiner Durchgangszeit von 16:21 war ich auch zufrieden. Der nächste Km konnte unmöglich stimmen da ich diesen in 3:06 gelaufen wäre. Egal, störte mich nicht sonderlich.
Km 6, die erste Verpflegungsstelle, auch hier Lob an den Veranstalter. Wasser oder Iso wurde von den Helfer angeboten und auf Verlangen gereicht. Die restlichen Höhenmeter wurden kontinuierlich auf den folgenden 6 km erklommen.
Die Strecke führte vom Golfplatz weiter hoch zum Christlesee. Trotz der Anstrengung gelang es mir, wenigstens einen Teil der Strecke richtig zu genießen. Das Bergauf fiel mir erstaunlich leicht. Der letzte km vor der Wendemarke erforderte dann schon mehr Durchhaltevermögen und Willenskraft von mir. Ab Spielmannsau kamen mir die schnelleren Läufer entgegen und man konnte die Strecke bis zur Wendemarke in Oberau einsehen. Hier riss meine Motivation für kurze Zeit ab und ich wünschte mich auch schon auf die andere Seite. Die Durchgangszeit bei der Hälfte der Strecke lag bei 50:10 . Jetzt ging es auch für mich talwärts. Ich malte mir aus, hier wieder viel Zeit gut machen zu können. Was mir aber nur spärlich gelang. Der Abstieg von Spielmannsau nach Gottenried erforderte volle Konzentration. Ich musste genau aufpassen wo ich meine Füße aufsetzte um nicht umzuknicken. Mit Mühen und das sogar bergab gelang es mir meinen Km-Schnitt unter 4 min/km zu bringen. Der Weg wurde wieder breiter und der Belag ließ dann auch für mich ein höheres Tempo zu. Bei Km 18 spürte ich dann die ersten Ermüdungserscheinungen. Der letzte Anstieg zu den Sprungschanzen erforderten dann doch dass ich meine Kampfsau rausließ. Der Umstieg vom bergab laufen auf die erneute Steigung war schon gewaltig. Ich erinnerte mich an einen meiner Leitsätze den ich mir in solchen Situationen immer ins Gedächtnis rufe "Qual Dich es lohnt sich". Für die letzten beiden Km nahm ich mir vor, einfach auf Platzierung zu laufen. "Jeder Platz zählt," sagte ich mir, so konnte ich noch den einen oder anderen Läufer einsammeln. Die letzten beiden Km waren meine schnellsten, mit einem Schnitt von 3:30 min/km erreichte ich das Ziel. Erstaunt war ich doch über die vielen Zuschauer, welche die Straßen in Oberstdorf säumten.
Petra empfing mich direkt im Ziel und machte ein Finischer-Bild von mir. Mit meiner Endzeit von 1:29:10 war ich auch zufrieden, konnte ich mir doch sicher sein, alles gegeben zu haben. Mit der Endzeit landete ich auf Platz 71 des Gesamteinlaufes der Männer und Platz 19 in der M30. Petra die den gesamten Zieleinlauf verfolgte berichtete mir das die erst 18 Jährige Kenianerin Beatrice Misoi mit mehr als 6 Minuten Vorsprung vor der 2.Frau mit einer Endzeit von 1:23:33 die Ziellinie überquerte.
Schnellster Mann war Thomas Lange mit einer Endzeit von1:14:46. Petra meinte nur das man bei der jungen Kenianerin nicht einen einzigen Schweißtropfen sah, beneidenswert. Und ich dachte Anfangs, dass ihr keiner gesagt hatte, dass hier 350 Höhenmeter zu überwinden sind. Dem Veranstalter ebenfalls gelungen war die Gesamte Nachwettkampfveranstaltung. Rund um die Bühne im Kurpark spielte sich eine Pasta-Party ab mit einem richtig tollen Flair. Selten habe ich erlebt das nach einer Laufveranstaltung so viele aktive mit Ihren Familien da bleiben, um ein so tolles Erlebnis langsam ausklingen zulassen. Nach der Tombola bei der sehr attraktive Preise verlost wurden folgte noch die Siegerehrung. Während der gesamten Veranstaltung spielte das Wetter mit. Erst in der Nacht setzte der Regen wieder ein.
Mein Fazit:
Eine richtig tolle Laufveranstaltung die man nur weiterempfehlen kann.Bestens für laufende Familien geeignet, da während dem Lauf das Angebot für eine Kinderbetreuung geboten ist. Sollte sich der 4. Gebirgstäler Lauf 2003 mit meiner nächstjährigen Wettkampfplanung vereinbaren lassen, sind wir bestimmt wieder dabei.


BERICHT VON PETER SEIBOLD über den Gebirgstäler Halbmarathon 2002
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][ Andreas Claren ][ Peter Seibold ][


Optimales Laufwetter bei 10 Grad und kein Regen bescherten der TSV 1888 Oberstdorf am Sonntag,den 26.05.2002 einen neuen Rekord von 667 Finishern/innen bei Ihren 3.Gebirgstaelerhalbmarathon.Sieger bei den Herren wurde Thomas Langer vom TSV Mindelheim in 1:14:46 Stunden vor Axel Reusch vom TV Immenstadt in 1:15:56 Stunden.Überlegene Siegerin bei den Damen wurde die erst 18jährige Beatrice Misoi aus Kenia(von Toni Krieger genannt "die Gazelle")in 1:23:33 Stunden vor Sylke Schmitz vom TSV Kiebingen in 1:30:52 Stunden.
Die Startunterlagen konnten problemlos im Kurhaus abgeholt werden.Um 10 Uhr 5 Minuten ging es für die Damen im Kurpark los.Die Männer durften den Damen eine Viertelstunde später hinterherlaufen.Die Strecke mit Ihren 350 Höhenmetern und vielen kleinen nickeligen Anstiegen forderte von den meisten Teilnehmern alles ab.Wer aber neben dem Laufen noch die Natur geniesen konnte hatte viel von diesem Lauf.Nach einer Ortsrunde durch Oberstdorf liefen wir an der Lorettokapelle ortsauswärts.Bei km 3,5 kam der schwierigste Anstieg mit 10% Steigung von ca. 600m Länge,den Krappberg hinauf, der viele Körner kostete.Dann ging es stetig bergauf am Moorweiher vorbei bis zum malerisch blauen Christlesee(km 8).Danach wurde es etwas steiler bis zur Wende nach Oberau(km 11,8).Von dort ging es über einen wurzeligen schwierigen Waldweg hinab nach Dietersberg(km 15).Weiter ging es über Gruben bis nach Kühberg,wo uns ein etwa 1km langer Anstieg bis zu den Schattenbergschanzen die letzten Kräfte raubte(km19).Dann ging es steil hinunter nach Oberstdorf,durch den Ort ins Ziel.Dort konnte allen Teilnehmern gratuliert werden,die diesen landschaftlich sehr schönen,aber sehr anspruchsvollen Lauf überstanden hatten.Danach konnte man seine Wunden lecken und seine Muskel kostenlos im Kristallbad entspannen.Diese sehr feine Möglichkeit wurde von vielen genutzt.Danach gingen wir zum großen Nudelessen über.Es wurde sicherlich jeder satt,da sogar Nachschlag von den sehr freundlichen Damen gewährt wurde.Es war etwas schwierig die langen Nudeln nur mit einer Plastikgabel zu essen.Ab 15 Uhr bis 16 Uhr moderierte der sehr sympathische Veranstaltungsleiter Toni Krieger die Tombola und die Siegerehrung. Ein besonderes Bonbon war die 1.Deutsche Meisterschaft der Schwergewichtigen mit 47 männlichen Teilnehmern und 10 weiblichen Teilnehmerinnen.Sieger wurden Ralf Wiesenmaier und Barbara Hermann. Ein besonderes Lob gilt Toni Krieger und seinen 120 Helfern,die diesen Lauf hervoragend organisiert haben. Die sehr ansprechend aufgemachte Internetseite (www.gebirgstaelerlauf.de) bewog viele(auch mich und Freunde)nach Oberstdorf zu kommen.Das schöne gelbe T-Shirt bekommt als Andenken an diesen wunderschönen Lauf einen extra Platz in meinem Kleiderschrank.Ich kann es jedem empfehlen diesen Gebirgstälerhalbmarathon ins Trettachtal mit Blick auf die schneebedeckten Berge mitzumachen.Allerdings sollte man gut trainiert sein.
Vielen Dank an das Running-Pur Team für diesen Freistart.
Peter Seibold aus Pfullingen.