Ein Testläufer berichtet vom Eurocity Marathon Frankfurt am 27. 10. 2002 Eurocity Marathon Frankfurt 2002Für running-pur waren Testläufer
bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten
hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität,
dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. |
Bericht von Harald Wetzler über den Eurocity
Marathon Frankfurt 2002 Sturmwarnung, Frankfurt kam glimpflich davon...Ich schaue aus dem 4. Stock des Rebstockparkhauses und sehe den Messeturm in Regen- und Nebelschleier verhüllt. Soll ich überhaupt laufen, schießt es mir durch den Kopf. Andere laufen auch,und außerdem bin ich jetzt 150km gefahren-das soll nicht umsonst sein. Zudem könnte es vielleicht doch noch zu regnen aufhören. Die Zweifel beiseite gewischt steige ich in den Shuttle-Bus. In der Halle "vier" herrscht hektisches Treiben wie auf einem Basar, Es ist ein Basar. Pfeile leiten mich in die Ecke rechts hinten, wo ich die Startunterlagen ohne größere Wartezeiten in Empfang nehmen kann. Auch die Chipausgabe verläuft recht zügig - gut organisiert. Ich kaufe mir noch eine Regenjacke und quere den Messeplatz zur Halle
eins. Hier herrscht das Chaos! Kein Durchkommen zum Klo. Also dann zur
Kleiderabgabe. Trotz Der Startschuß fällt. Die Spannung steigt. Ein Ruck-die Läufer
vor uns kommen in Bewegung. Wir schließen auf. Schon stockt es wieder.
Noch einmal diese Prozedur, bevor sich dann die Reihen etwas lichten,
und man zum Laufen ausholen kann. Nach drei Minuten passiere auch ich
die Startlinie. Der Wind geht nur leicht. Noch ist es von oben trocken.
Mittlerweile ist auch die Spannug gänzlich gewichen und es läßt
sich befreit laufen. Einzelne Windstöße zerren an der winddichten
Jacke. Die Lufttemperatur ist nicht zu kalt, sodaß ich bald leicht
ins Schwitzen komme. Dann platzt ein Regenschauer vom Himmel, und die
Jacke hat Ihre Bewährungsprobe bestanden. Nur die Oberschenkel abwärts
wird es naß, und infolge des Windes leider nun auch kühl. Die
Füße machen ihre Arbeit wie die Kolben eines Motores. Bis Kilometer 26 läuft alles reibungslos. Dann beginnt sich wohl
der Stoffwechsel auf die Fettverbrennung einzustellen. Die Füße
werden schwer. Die Gelenke schmerzen. Der Gedanke des Aufhörens flackert
im Gehirn. Jetzt heißt es auf die Zähne beißen, der "innere
Schweinehund" darf nicht die Oberhand gewinnen. Nach rund einem Kilometer
ist´s geschafft-es geht wieder leichter. Die Freude sollte nicht
sehr lange währen. Nach Kilometer 32 beginnt es in den Innenseiten
der Oberschenkel zu zwicken. Ich kenne dieses Gefühl bereits von
einem meiner vorangegangenen Läufen, allerdings erst 5 Kilometer
später. Ich versuche das Gefühl zu ignorieren. Bei Kilometer
33 ist´s passiert- mein erster Krampf. Ich gehe und versuche weit
ausladende Schritte zu machen. Nach 300 Metern laufe ich langsam an-es
geht. Nach gut einem Kilometer, kommt der nächste Krampf. Ich versuche
noch ein bißchen weiterzulaufen-aussichtslos. Ich stemme mich gegen
einen Laternepfahl um meine Muskeln zu dehnen. Das tut gut. Ich laufe
wieder. Ich gehe bis zum Einbiegen in die Zielgerade. Das Dröhnen der Lautsprecher hallt herüber. Es ist wie ein Signal. Ich hole tief Luft, beße auf die Zähne und laufe, laufe, und es geht Ich stolpere über die Ziellinie bevor ein neuer Krampf mich innehalten läßt. Mit 4:18:11 habe ich meine Sollzeit von 3:45 deutlich überschritten. Aber ich bin froh, daß ich´s durchgestanden habe. Glücklich nehme ich die Medaille in Empfang
Bericht von Mirko Dreiser über den Eurocity
Marathon Frankfurt 2002 An den vielen Messeständen konnte man noch das ein oder andere Schnäppchen machen...Hallo Running-pur Team ! Mit sportlichen Grüßen Mirko_Dreiser@yahoo.de
Bericht von Gerd Romeis über den Eurocity
Marathon Frankfurt 2002 Der eurocitymarathon - vom Winde verwehtHallo liebe Lauffreunde, hallo liebes running-pur Team!
Hier mein Laufbericht vom eurocitymarathon in Frankfurt am 27.10.2002. Seit April 2001 habe ich mich dem Laufen verschrieben. Meinen ersten Marathon habe ich in Berlin im September 2001 absolviert. Dabei habe ich mit einer Zeit knapp unter 3:30 mein Traumziel erreicht, und der Marathonlauf in Berlin war wirklich ein Traum! Dadurch hatte ich Blut geleckt, dieses Jahr war das Ziel meine erreichte Zeit zu verbessern. Das Jahr fing auch gut an. Nach der Winterlaufserie in Rheinzabern bei klirrender Kälte, Regen, Glatteis folgten herrliche Läufe wie der Weinstraßen(halb)marathon in Bockenheim und besonders der Halbmarathon in Heidelberg jeweils in 1:34. Klasse! Die Formkurve zeigte nach oben. Im Sommerurlaub habe ich dann die Umfänge auf 75 Wochenkilometer gesteigert, um langsam für einen der Herbstmarathonläufe in Form zu kommen. Leider wurde ich im August durch das Scheuersyndrom gebremst: Fast 5 Wochen Trainingsausfall waren die Folge. In dieser Zeit war nur Radfahren möglich, an ein Lauftraining war nicht zu denken. Eigentlich hatte ich das Thema Marathon für das Jahr 2002 zu diesem Zeitpunkt fast abgeschrieben. Die einzige Chance war der letzte der großen Städtemarathons: Frankfurt. Am 13.09.2002 surfte ich auf der running-pur Homepage und bin auf das Angebot als Testläufer beim eurocitymarathon aufmerksam geworden. Obwohl noch verletzt, war ich sofort angesteckt und habe spontan eine kurze Bewerbung abgeschickt. Tatsächlich erhielt ich am 23.09.2002 von running-pur die Zusage, dass ich Mitglied im Testerpool war! Nun gab es kein Zurück mehr, jetzt musste ich die Zähne zusammenbeißen und das Training wieder aufnehmen, was mir mein Krankengymnast am 24.09.2002 auch erlaubte. Diese Möglichkeit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Das persönliche Ziel zu diesem Zeitpunkt: Einfach nur vernünftig ankommen, einen Eintrag in die Spiridonwertung zu bekommen und einen guten Testbericht für Running-Pur abliefern. In der ersten Oktoberwoche konnte ich zum ersten Mal wieder auf 76 Wochenkilometer steigern, ohne dass wesentliche Probleme auftraten. Am 03.10.2002 bekam ich dann auch das ersehnte E-Mail vom Veranstalter, dem Eurocity Marathon Messe Frankfurt, dass ich gemeldeter Teilnehmer bin und wie ich mich anmelden muss, was ich am 07.10.2002 erledigte. Am 17.10.2002 habe ich mich dann auf der offiziellen Homepage in der Teilnehmerliste wiedergefunden, am 18.10.2002 war ein Brief mit den Teilnehmerunterlagen in der Post. Die letzten Trainingswochen liefen problemlos, 3 Läufe über 30km und 2 weitere über 25km waren noch möglich, wenngleich der Trainingsumfang insgesamt zu gering war.
27.10.2002. Heute geht es also los mit dem Marathon in Frankfurt. Bisher hat seitens der Organisation alles perfekt geklappt. Morgens um 8:00 treffen wir uns in Maxdorf und fahren in Richtung Frankfurt. Um 9:00 sind wir in der Nähe von Darmstadt auf der A5 und hören die Wetternachrichten: Orkan Jeanett soll am Nachmittag über den Südwesten ziehen, es wird aus Sicherheitsgründen empfohlen, zu Hause zu bleiben - das kann ja heiter werden. Als wir diese Nachricht hören, versucht der Scheibenwischer auf der höchsten Stufe, den Regenmassen Herr zu werden. Gegen 9:15 erreichen wir das Westkreuz Frankfurt, der Regen hat glücklicherweise nachgelassen, aber wir stehen im Stau auf der Abfahrt in Richtung Messe. Langsam werde ich nervös, da ich noch keine Startunterlagen habe, und der Start näherrückt. Gegen 9:35 treffen wir glücklich im Messeparkhaus auf dem Rebstockgelände ein. Ab hier macht sich die gute Organisation des eurocitymarathon bezahlt. Die Einweisung der Fahrzeuge in das Parkhaus und auf die Parkdecks ist perfekt. Vom Parkdeck findet man leicht den Weg zu den Pendelbussen. Die Wartezeit auf die Busse ist wirklich gleich null. Einsteigen, Tür zu und Abfahrt in 10 Sekunden. Jeder hat einen Sitzplatz, 3 weitere Busse warten auf die nachströmenden anderen Starter. Die Fahrt zur Messe ist in wenigen Minuten erledigt. Der Bus hält direkt vor Halle 4, worin die Messe lifetime stattfindet. Hier hätte ich mir eine bessere Ausschilderung gewünscht, damit ich die Ausgabe der Startunterlagen besser finde. Ansonsten war die Ausschilderungen für den Rest des Tages wirklich perfekt. Nachdem ich einen Läufer mit Startnummer gefragt habe, wo es die Unterlagen gibt, war dies aber kein Problem mehr. Bei der Ausgabe der Startunterlagen war die Wartezeit ebenfalls gleich null. Einschließlich einiger freundlichen Erklärungen des jungen Mannes hat das ganz noch keine 30 Sekunden gedauert - super, nur die Kontrolle des eigenen Chips gleich nebenan ging dann noch schneller. Nachdem wir unsere Startunterlagen hatten, haben wir noch 5 Minuten die Messestände angesehen, sind dann aber gleich zur Festhalle, um uns umzuziehen. In der Festhalle war eine angenehme Atmosphäre, die Stände des Marathonfrühstücks waren noch aufgebaut, man hätte also noch etwas haben können, aber es war ja nur noch eine Stunde bis zum Start. Die Aufwärmgymnastik habe ich so nebenbei mitverfolgt, war auch ganz gut gemacht. Einen Engpass habe ich dann doch entdeckt: Wie immer die Toiletten. Hier gab es eine Wartezeit von 20 Minuten, was eben zu Lasten der Gymnastik ging. Danach sind wir schnurstracks zum Start. Hier fiel mir auf, dass es zwar verschiedene Startblocks gab, aber sich kein Mensch darum kümmerte, wer in welchem Startbereich stand. Das sehr positive zu dem Zeitpunkt war, dass es vollständig aufgehört hatte zu regnen. Mit Ausnahme einiger weniger kleinen Schauern sollte das auch bis im Ziel so bleiben. Den Start habe ich überhaupt nicht mitbekommen. Alle sind langsam losgetrabt, nach knapp 3 Minuten kam ich über die Startlinie. Die ersten Erfahrungen mit dem Wind machte ich dann nach ca. 500m, als seitlich von der Mainzer Landstraße eine steife Brise hereinblies. Auf den ersten Kilometern hatte ich das Gefühl, dass sich hier einige tummelten, die besser weiter hinten gestartet wären. Ich bin in 4:30 angegangen und hatte den Eindruck, ich überholte hunderte von Läufern. Das Läuferfeld war hier noch recht dicht, aufpassen war angesagt. Trotz dem unangenehmen Wetter hatten sich doch recht viele Zuschauer an die Strecke gestellt. Das erste Highlight neben dem Startbereich war für mich die Konstabler Wache bei km 11,5. Hier hatte sich ein Spalier gebildet, wodurch der Läuferpulk etwas enger zusammenrückte. Aber in sehr angenehmer Art. Toll! Nachdem wir den Main überquert hatten, wurde das Feld dann langsam etwas auseinandergezogen. Hier kam dann auch die ein- oder andere Windböe, und ich wünschte mir, die Läufer wären wieder dichter zusammen gewesen. Zu den Versorgungsstellen möchte ich sagen: Sehr gut organisiert, alles sehr übersichtlich, die Helfer waren alle sehr nett und zuvorkommend und vor allen Dingen immer freundlich, mit einem Lächeln auf den Lippen. Besonders gut war, dass es sogar alle 2,5 km Getränkestände gab. Seitens der Verpflegung hätte ich mir unterwegs neben den Bananen auch Äpfel gewünscht, die es leider nicht gab. Bei der Verpflegung bei km 27,5 trat dann auch zum ersten Mal die Sonne hervor, die Regengefahr war damit entgültig gebannt. Der Wind war bis zu diesem Zeitpunkt bis auf wenige Böen auch relativ erträglich. In Höchst ging es dann langsam mit der Kondition zu Ende. Ich hatte wohl doch am Anfang zu schnell begonnen. Auch die ausgesprochen gute Stimmung in Höchst half immer nur kurz, die Schmerzen zu lindern. Hier haben sich die Startnummern mit den aufgedruckten Vornamen bewährt. Oft hörte ich von den Zuschauern "Auf Gerd, du schaffst es". Eine tolle Idee, die von den Zuschauern gerne angenommen wurde. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir den ersehnten Rückenwind. Leider war meine Muskulatur so zu, dass ich wenig Nutzen davon hatte. Die km-Zeiten lagen nun beständig über 5 Minuten. Durch den Rückenwind haben mich die leeren Getränkebecher an den Verpflegungsstellen zu hunderten überholt, genau wie mich jetzt die Läufer überholten, die ich auf den ersten Kilometern alle eingesammelt hatte. Bis ins Ziel schienen es noch tausende Läufer zu sein, die an mir vorbeizogen. Bei km 39 bekam ich dann den Sturm in voller Härte zu spüren. Als er plötzlich aus einer Seitenstraße blies, hat es mir fast die Beine weggerissen. Die letzten km waren absolute Quälerei, viel lieber wäre ich stehen geblieben. Selbst die gute Musik kurz vor dem Hotel Frankfurter Hof konnte mich nicht mehr aufmuntern. Viele weitere Bands haben die Marathonstrecke gesäumt, das Publikum war toll. Besonders in Erinnerung ist mir eine Gruppe in der Lyoner Straße bei km 19,3 ein ausgeflippter Gittarensolist bei km 24,5 und eine afrikanische Band bei km 28,5 aufgefallen. Und da war da noch dieser Witzbold aus Höchst bei km 29,5 mit der Bemerkung: Es können nur noch wenige Meter bis ins Ziel sein. Das muss wohl für mich der Mann mit dem Hammer gewesen sein. Das Spalier auf dem Opernplatz bei km 40,5 war toll, hier konnte ich der Zuschauer zuliebe nicht stehen bleiben, weil die so angefeuert haben. Aber dann kam der absolute Hammer: Der Gegenwind auf den letzten Kilometern. Jetzt war der Orkan im vollen Gang. Nicht nur, dass ich fast nicht dagegen anlaufen konnte, der Sturm hat mir fast du Luft zum Atmen genommen. Wahnsinn, ich war doch sowieso schon kaputt! Auf der Zielgeraden hatten wir dann Seitenwind von links. Ich wurde ins Ziel geschüttelt, habe sicher eine Spur von 2 Metern Breite in Anspruch genommen. Nach 3:32:53 hatte ich es endlich geschafft! Im Ziel habe ich dann wieder die gute Organisation genossen. Sofort hatte ich eine wärmende Folie übergelegt bekommen. Obst, Getränke und Nudelsuppe waren hier wieder reichlich zu bekommen. Und die Sonne hat hier sogar gewärmt. Das war sehr angenehm. Die Massagen waren leider wie üblich überfüllt, hier hätte ich einige Zeit warten müssen, weshalb ich das Unterfangen aufgegeben habe. Das Duschen in der Messehalle fand ich eine interessante Lösung. Wie mir einige Mitläufer berichteten, waren die Duschen auch tatsächlich gut und warm. Ich habe mir aber lieber meinen Kleiderbeutel abgeholt (auch das klappte wie vorher das Abgeben perfekt) und wir sind danach ins Rebstockbad gefahren. Auch auf der Rückfahrt zum Rebstockgelände waren wir wieder in null komma nichts mit dem Bus unterwegs, im Rebstockbad wussten die Angestellten auch sofort bescheid, dass wir vom eurocitymarathon kamen und haben uns kostenlos eingelassen. Das mit dem Bad ist eine tolle Idee, da kann man locker ausschwimmen. Abschließend finde ich, muss man dem eurocitymarathon von der Organisation eine hervorragende Note erteilen. Das Wetter ist noch verbesserungsfähig, genau wie meine Vorbereitung. Ich arbeite daran, und komme sicher bald wieder nach Frankfurt. Vielen Dank für die kostenlose Teilnahme an das Team von running pur
Tschüss Gerd Romeis Bericht von Mustafa Jafari über den Eurocity
Marathon Frankfurt 2002 Mein Puls war auch viel höher als im Training...Erst einmal ein Dankeschön an die running-pur Redaktion für
den Start beim Frankfurt Marathon. Nach vier Stunden und fünf Minuten
habe ich meinen ersten Marathon gefinished. Der Marathon startete und
endete am Messeturm. Die Strecke führte nach 10 km aus dem engeren
Citybereich heraus. Nachdem größtenteils Wohngegenden durchquert
wurden, konnte man auf den letzten Kilometern noch einmal die gläsernden
Bürotürme aus der Nähe betrachten. Diese letzten Kilometer
waren die eindrucksvollsten der ganzen Strecke. Gut fand ich, dass zahlreiche
Zuschauer an der Strecke standen. Sie hatten sich vom ungemütlichen
Wetter nicht abschrecken lassen. Es gab kaum Streckenabschnitte, wo nicht
das anfeuerungsfreudige Publikum die Läufer motivierte. Unter der
Startnummer von jedem Läufer war zusätzlich sein Name abgedruckt.
So wurde man oft mit seinem Vornamen zum Weiterlaufen getrieben. Dies
ließ kaum ein Gefühl aufkommen, an einer Massenveranstaltung
teilzunehmen. Die Versorgung auf der Strecke war umfangreich. An Kilometer
5, 10 und dann alle 2,5km waren Streckenposten eingrichtet. Man kam Mustafa Jafari Bericht von Stefan Salaske über den Eurocity
Marathon Frankfurt 2002 ...der Vortrieb kam durch den Wind...Wenn man dem Wetterbericht glauben wollte versprach es ein interessanter Marathon zu werden: Sturm mit Orkanböen und viel Regen. In Frankfurt angekommen konnte man fast schon etwas enttäuscht darüber sein, daß es bei wenig Wind nur leicht nieselte. Damit war die Kleiderwahl schnell getroffen und man mußte nur noch Halle 1 finden zur Kleiderbeutelabgabe. Die einzelnen Startblöcke waren mit Farbtafeln gekennzeichnet damit sich jeder entsprechend seiner erwarteten Laufzeit einsortieren konnte. Nur wo waren die Farbtafeln? Sicher, beim Anbringen mögen die Tafeln gut sichtbar gewesen sein, aber wenn Hunderte von Beinen davor hin und her laufen sieht man keine Tafeln, die in 1 m Höhe angebracht sind. Und dann ging es auch schon los, und gleich stand alles wieder. Aber bei so vielen Teilnehmern sind Staus in der Startphase wohl nicht zu vermeiden. Nachdem man die Startlinie hinter sich hatte konnte man bald seinen Rythmus finden. Nur an der Stelle, an der beide Startgruppen zusammengeführt wurden, lief es etwas zäher. Der weitere Verlauf der Strecke führte dann durch ware Stimmungsnester (Innenstadtbereich, Sachsenhausen, Schwanheim und Hoechst), aber auch durch menschenleeres Gebiet. Besonders in der Bürostadt Niederrad, dort wo wochentags tausende Menschen arbeiten ist sonntags natürlich kaum einer. Um so erfreulicher war da die Musikkapelle vor einem der Büroblöcke, die ihre Lieder spielte. Aber insgesamt war die Stimmung entlang der Strecke ausgesprochen gut, vor allem wenn man bedenkt welches Wetter eigentlich zu erwarten war. Die Wetterprognosen sollten sich dann auch erfüllen. Der Wind wurde immer heftiger, was zur Folge hatte, daß man bis km 30 immer stärkeren Gegenwind hatte. Die Vorteile waren aber auch bald spürbar: ab km 30 hatte man dann ebenso starken Rückenwind. Und der Wind trieb die Wolken weg, es gab strahlenden Sonnenschein. Ein Wort zur Verpflegung entlang der Strecke: 200 m vorher wieß ein Schild auf den kommenden Verpflegungsstand hin. Die ersten Stände waren auf beiden Straßenseiten, dadurch lief alles reibungslos. Die Abschnitte für Wasser, Tee etc. waren mit Tafeln gekennzeichnet, die in etwa 2 m Höhe angebracht waren (es geht also doch übersichtlich!). Das Wasser hatte für meinen Geschmack zu viel Kohlensäure, aber der Tee war optimal: nur leicht gesüßt und etwas mehr als handwarm. An manchen Ständen gab es noch Elektrolytgetränk und bei km 35 Cola. Bananen sollte es ab km 10 geben, ich war nicht der Einzige der keine gesehen hatte. Entsprechend groß war die Nachfrage nach Bananen am Stand bei km 15, kein Bananenschäler kann so schnell Bananen schälen. Auf den letzten 10 km zum Ziel brauchte man eigentlich nur noch die Füße heben, der Vortrieb kam durch den Wind. Wer den Streckenplan im Kopf hatte wußte jedoch was noch auf einen zukam: In der Innenstadt wurde eine Schleife gelaufen und ab km 40 ging es gegen den durch die Hochhäuser noch verstärkten Gegenwind. Das war stellenweise schon recht gefährlich wegen der starken Böen. Der Zieleinlauf hatte was: eine lange Zielgerade, von Weitem konnte man das Ziel schon sehen und dabei durch das Menschenspalier laufen. Am Ziel war sogar eine vollbesetzte Tribüne. Die Verpflegung imZiel war sehr gut, es gab warme Getränke (Kaffee, Tee), Kuchen, sogar warme Nudelsuppe. Positiv war die Verteilung von Kunststofffolien zum Umhängen gegen Auskühlung. Der Frankfurt Marathon 2002 war bis auf Kleinigkeiten gut organisiert und es hat Spaß gemacht mitzulaufen. Stefan Salaske, Mainz Offizielle Pressemeldungen Zaituc: Auch ein zweiter Platz ist bei solchen Bedingungen ein Erfolg! ....
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