BERICHT zum Rennverlauf sowie Daten und
Fakten beim Euro-Marathon Frankfurt
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EURO MARATHON FRANKFURT 2001· Ältester City-Marathon
feierte am 28. Oktober sein 20jähriges Jubiläum
· Luminita Zaituc läuft Weltklassezeit am Main
· Loskutov überrascht bei den Männern
· Auf Rekordkurs: Über 11 000 Meldungen bei den Läufern
· Fietz Deutscher Meister
· Marathon Mall und Messe Lifetime setzen neue MaßstäbeFrankfurt
am Main, den 29. Oktober 2001
Selbst der am frühen Morgen einsetzende Regen konnte die Jubiläumslaune
beim EURO MARATHON in Frankfurt nicht wirklich vermiesen, denn mit zwei
neuen Rekordmarken feierte mit dem inzwischen als EURO MARATHON firmierende
Frankfurt-Marathon als Deutschlands ältester Stadt-Marathon seinen
zwanzigsten Geburtstag. Selbst der DLV mischte sich unter die Gratulanten
? und vergab die Deutschen Meisterschaften an den Main; übrigens
bereits zum vierten Male. Mit Recht formulierte Frankfurts Oberbürgermeisterin
Petra Roth als Schirmfrau "Etabliert hat sich dieser älteste
deutsche City-Marathon schon längst, die zwanzigste Auflage ist aber
dennoch ein besonderer Hinweis auf diese Kontinuität in einer Stadt,
die vielleicht nicht immer und überall sofort als Sportstadt identifiziert
wird!" Mit der Weltklassezeit der furios durchstartenden Luminita
Zaituc in der neuen Streckenbestzeit von 2:26:01 Stunden rückt Frankfurt
natürlich in der Rangliste der ausgewiesenen schnellen Strecken ein
ordentliches Stück aufwärts, eine zweite Marke setzten freilich
die Breitensportler mit 11 308 Meldungen zum Geburtstag. Knapp 16 000
Läufer (zugerechnet dabei die Skater und der
Marathonnachwuchs) tummelten sich auf Frankfurts pfützenübersäten
Straßen ? und sorgten gemäß dem Slogan "run-power-fun"
für so manchen persönlichen Hausrekord. Dennoch muss sich der
EURO MARATHON in Frankfurt sputen, wenn man selbst auf der nationalen
Schiene mit den Zuwachszahlen der starken Konkurrenz in Berlin, Hamburg
und Köln Schritt halten möchte. "Wir sind in Frankfurt
auf dem besten Wege", glaubt Peter Kuschnir, Organisation, EURO MARATHON
FRANKFURT GmbH, der als
vorrangiges Ziel für das kommende Jahr eher eine Stabilisierung der
11 300 Marathonmeldungen im Auge hat als nach einer weiteren Steigerung
zu schielen. "Aber 18 000 und 20 000 Sportler auf Frankfurts Straßen
sollten keine Utopie sein, das werden wir schon rasch bald schaffen können!"
Schließlich müssen die Marathon-Experten bereits im kommenden
Jahr mit dem erstmals am Main zur Austragung kommenden Ironman der Triathleten
um die Gunst der sportinteressierten Frankfurter Bevölkerung buhlen,
dies vornehmlich als Gegengewicht zu der nachlassenden Attraktivität
der Spielsportarten der Professionals der Eintracht, Skyliners, Galaxy
und Lions.
Die Info- und Verkaufsmesse "Marathon Mall" und die Messe Lifetime
zeigten viele Trends und Neuheiten aus dem Bereich des Laufsportes und
haben sich durch den großen Besucherandrang an den Ausstellungstagen
etabliert. "Den Läufern und deren Familien sowie allen Sportbegeisterten
wurden Unterhaltung, Information und Einkaufsmöglichkeiten geboten.
Die Frankfurter Marathon Mall wurde zur Einkaufsstraße des Marathons",
erklärte die Amtsleiterin des Sport- und Badeamtes Dr. Karin Fehres.
Hausrekorde aber nicht nur für unzählige Marathonläufer
auf sportlichem Sektor, sondern auch für die Haushaltskasse der 32jährigen
Luminita Zaituc im Trikot der LG Braunschweig gesichert. Denn mit 33 000
Euro exclusive dem ausgelobten Auto gab es für die gebürtige
Rumänin am Banken- und Börsenplatz Frankfurt den ersten richtigen
Zahltag ihrer Karriere. Der Sieg in Mainhattan bedeutete übrigens
nach den beiden Crosserfolgen in Regensburg und den beiden Titeln über
die 10 km-Distanz auf Bahn und Straße bereits den fünften Titel
innerhalb einer Saison, Mannschaftserfolge nicht einmal eingerechnet.
Während bei den Frauen mit Luminita Zaituc die Tagesschnellste auch
als Zubrot den deutschen Meistertitel einkassieren konnte, mussten die
dicht gedrängt auf der langen Zielgeraden am Messetower
über fünf Minuten warten, um hinter dem nach 1999 mit 2:11:09
Stunden erneut siegenden Esten Pavel Loskutov mit Michael Fietz auf Rang
acht den deutschen Meistern gebührend empfangen zu können.
Der Wattenscheider, übrigens 1997 schon als Sieger am Main gefeiert,
zeigte sich allenfalls über den Meistertitel angetan, denn mit seiner
Endzeit von 2:16:23 Stunden ist international kein Blumentopf zu gewinnen,
wenn vor allem der DLV für die Europameisterschaften in München
eine Normvorgabe von 2:12:30 gesetzt hat. Mit dem Blick auf die EM-Qualifikationen
zeigte sich besonders Bundestrainer Wolfgang Heinig vom Auftreten der
deutschen Marathongarde wenig angetan, schließlich fehlten alleine
Sonja Oberem, Kathrin Weßel und Carsten Eich.
Selten zuvor stellte sich bei deutschen Meisterschaften ein leistungsstärkeres
Läuferfeld im Kampf um die Titel. "So schlecht können die
Bedingungen doch nicht gewesen sein, wenn Luminita eine Weltklassezeit
gelaufen ist und vor allem im Männerbereich die Erstplatzierten manche
Bestzeit erzielen konnten. Frankfurt hat aber eindrücklich bewiesen,
dass die Marathon-Meisterschaften in große City-Marathonläufe
integriert werden müssen. Wir sollten uns dazu durchringen, diese
im Rhythmus
Berlin-Hamburg-Frankfurt und vielleicht auch Köln einzubauen, weil
dadurch noch am ehesten die Gewähr gegeben ist, dass unsere besten
Athleten am Start sind!"
Welche Messlatte andere Verbände an internationale Meisterschaftsteilnahme
legen, das mag das Beispiel des hinter dem strahlenden Sieger Pavel Loskutov
auf Rang zwei einlaufenden Polen Artur Osman verdeutlichen, der sich bei
seinem vierten Start in Frankfurt zwar auf 2:11:46 Stunden steigern konnte,
aber damit noch deutlich über der Verbandsvorgabe von 2:10:04 lag.
Merklich niedergeschlagen zeigte sich vor allem Vorjahressieger Henry
Cherono, der lange Zeit das Tempo in Richtung 2:08 Stunden diktiert hatte,
aber dann merklich abbaute und mit Rang drei zufrieden sein musste. "Ich
war auf 2:08 vorbereitet, aber das Wetter hat mir einen Strich durch meine
Planung gemacht. Mir war es einfach zu halt, ich habe gefroren und meine
Muskulatur verkrampfte!"
Merklich verstimmt waren viele der DM-Starter über einen wenig feierlichen
Ausklang in der Festhalle, denn nach der Siegerehrung der acht Erstplatzierten
der Männer und Frauen fielen die weiteren im Seniorenbereich aus.
"Alle weiteren Ehrungen wären mit Sicherheit falsch gewesen.
Viele Meisterschaftsläufer wurden zunächst im Ziel nicht gewertet.
Das lag weder an der örtlichen Organisation noch an den Vereinen
oder Verbänden, die alle richtig gemeldet hatten. Der Grund lag bei
den Läufern, die einen eigenen Chip zur Zeitmessung bereits besaßen,
diesen aber nicht bei den aufgebauten Schleusen aktivieren ließen!"
erklärte zuständige DLV-Wettkampfobmann Josef Vahle. "Der
Fehler
lag am für diese Meisterschaften nicht geeigneten Auswertungsprogramm,
das der ausrichtenden Landesverband verwendete, weil hier keine Chipnummern
eingegeben werden konnten!" In eifriger Kleinarbeit muss nun folgerichtig
nachgearbeitet werden und diese Teilnehmer auf dem Postweg über ihre
Erfolge per Ergebnisliste und Urkunde unterrichtet werden.
BERICHT VON Linus Troxler über den
Euro-Marathon Frankfurt
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Ich, Linus Troxler aus Zürich in der Schweiz, gehörte zu den
Auserwählten und durfte den Euro-Marathon in Frankfurt testen, nachstehend
meine ganz persönlichen Erfahrungen und Eindrücke:
Samstag, 27.10.01: Ich erreiche Frankfurt nach rund vier Stunden Fahrzeit
so gegen 21.15 Uhr. Es waren gute 400 km und da ich im Sportfachhandel
arbeite und mit keinem Kollegen abtauschen konnte, war die Wegfahrt erst
so spät möglich. Nahe der Messe finde ich mein Hotel und einen
guten Parkplatz. Da die Startnummernausgabe bereits geschlossen hat, richte
ich mich in meinem Zimmer ein. Es ist schön gemütlich, ich habe
viel Platz und sogar einen Fernseher. Ich esse noch etwas, vor vielen
Wettkämpfen bewährtes, Aepfel, von meiner Frau zuhause zubereitete
Sandwiches, Früchtekuchen. Um zu Entspannen und bewusst langsam zu
Essen schaue ich TV, das
beruhigt mich und lenkt auch vom Bevorstehenden etwas ab. Da die Umstellung
auf die Winterzeit ansteht, bleibe ich etwas länger sitzen. Ich kann
eigentlich immer und überall gut schlafen. Vor dem Zubettgehen richte
ich noch ein bisschen die Sachen für den kommenden Tag. So gegen
01.00 Uhr lösche ich das Licht und segle hinüber ins Reich der
Träume.
Sonntag, 28.10.01: Um 07.00 klingelt mein Wecker, sofort weiss ich wo
ich bin und um was es geht. Gerne wäre ich noch etwas im Bett geblieben
doch das liegt nicht drin, schliesslich will ich in nützlicher Frist
meine Startnummer organisieren. Nach zwei Gläsern Orangensaft vom
Frühstücksbuffet im Hotel mache ich mich auf Richtung Messe,
Halle 4. Die Stadt scheint noch wie leergefegt, nur beim Messeturm wird
an Metallstangen herumhantiert um offenbar einen Stand aufzustellen, auch
vereinzelte Lastwagen fahren vor. Dort, im Start-/Zielbereich, bemängle
ich etwas die vom Format her zu klein ausgefallene und nicht lückenlose
Beschilderung. Ich finde schliesslich Halle 4, kriege meine Nummer und
den Chip, schaue noch ein bisschen auf der Expo herum (die Preise sind
viel günstiger als in der Schweiz)und begebe mich dann zurück
ins Hotel um zu frühstücken. Nicht zuwenig, aber aufliegen darf
es auch nicht nachher. Im Zimmer oben dann beginnen langsam die Startvorbereitungen,
Beine massieren, Trikot richten, die Toilette (mehrmals) aufsuchen etc.
Beim Blick aus dem Fenster sehe ich trüber gewordenes Wetter, in
den Pfützen im Hof tanzen schon die Regentropfen. Da ich Brillenträger
bin, ist zusätzlich also Schirmmütze angesagt.
Ich checke dann im Hotel aus, verstaue das nicht unbedingt notwendige
Gepäck im Auto und begebe mich joggenderweise zum Startgelände.
Viel laufe ich nie ein, nur etwas anwärmen die Muskeln und einige
Dehnübungen. Es fehlen noch 25 Minuten zum Start, ich gebe meinen
Gepäcksack bei der Aufbewahrung ab. Etwas Nervosität ist schon
noch da, auch nach vielen Jahren der Lauferei. Nichts vergessen ? Bewährtes
an den Füssen (ASICS GT-2050), Chip montiert, es kann losgehen.
Ich reihe mich ein, es regnet stärker und noch vier Minuten bis zum
Start. Anfänglich ist nur Trippeln möglich, aber nach ca. 1
km kann ich eigentlich schon ungehindert mein Tempo laufen. Einzig beim
Ausweichen der Wasserlachen gerate ich manchmal etwas aus dem Rythmus.
Solche hatte es unzählige. Ich finde mein Tempo, höre nur auf
meinen Körper und komme gut voran. Innenstadt, viele Leute, gute
Stimmung. Später geht es dann in ruhigere Gegenden, man bemerkt auch
einzelne Gesichter beim
Vorbeilaufen. Sehr sympathisch bleibt mir der Stadtteil Goldstein in Erinnerung
mit einem rührigen Speaker. Die Halbdistanz hatte ich im Fahrplan
passiert, mal schauen wie lange es gut weitergeht. Die langen Dauerläufe
habe ich nämlich im Training vernachlässigt.
Bei km 26 fängt es dann an, ich spüre, ich werde langsamer,
muss knautschen und den Krisenmanager einberufen. Der hat schon oft geholfen
und ich komme einigermassen anständig voran. Ich vergleiche die Restdistanz
mit meinen Trainingsstrecken und sehe, es ist ja gar nicht mehr so weit.
Es ist ganz klar, der Marathon deckt Defizite schonungslos auf. Km 40,
Innenstadt wieder, dichte Zuschauerspaliere, auch der rote Teufel von
der Tour de France ist anwesend und tanzt herum, gleich bist
du zuhause, in 10 Minuten ist alles vorbei. Es sind aber auch Meter, die
kaum vorbeigehen, die weh tun, der Kopf muss da den Beinen massiv helfen.
Weit vorne sehe ich das Schild von km 42, was sind diese vielleicht 500
m zum schon Geleisteten ? Was noch in mir ist hole ich jetzt heraus, mache
noch Dutzende Plätze gut, am Anschlag zwar aber mit dem Ziel vor
Augen und überquere nach einer Nettozeit von 3:14:20 Std. die Ziellinie.
Nach einigen Minuten des Verschnaufens geniesse ich dann die in dieser
Grosszügigkeit noch nie erlebten Verpflegungsstände; Corn-Kaffee
mit Bärenmarke, Bananen, kleine Pizzabrötchen, Clausthaler-Bier,
warme Bouillon etc. Da hätte ich gerne noch länger verweilt,
ich wusste aber, dass für mich noch eine lange Heimreise bevorstand.
Ich fasste meine Kleider zurück und duschte in Halle 1. Die Duschen
waren eigens für den Marathon aufgestellt worden, einfach aber zweckmässig
und effizient. Nach der Chiprückgabe kaufte ich für meine Frau
auf der Expo noch ein kleines Präsent und organisierte für die
Kinder ein kleines Mitbringsel. Zusammengefasst: Ein erstklassig organisiertes
Rennen, schnelle Strecke, jeder km markiert, grosszügige Verpflegungsstellen,
guter Zuschauerzuspruch, interessantes Rahmenprogramm. Bemängeln
kann ich nur die schon eingangs erwähnte etwas klein ausgefallene
Beschilderung. Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich beim Running-Pur-Team
bedanken für meine Berücksichtigung, Frankfurt war die Marathonreise
mehr als wert.
Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
Linus Troxler
BERICHT VON WILLI SAUER über den Euro-Marathon
Frankfurt
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Hallo ihr vom Running Pur Team
Heute möchte ich meine Eindrücke vom Euro Marathon Frankfurt
etwas genauer zusammenfassen. Vielleicht kommen dadurch noch mehr Leute
auf den Geschmack des Laufens bzw. Skatens.
Die Anmeldung über Running Pur und die Meldebestätigung des
Veranstalters hat wunderbar funktioniert. Die Informationen im Internet
waren ebenfalls erfreulich. Somit war man jederzeit über aktuelle
Entwicklungen gut informiert. Die Abholung der Unterlagen am Samstag war
in 2 Minuten abgehakt. (Hab` ich noch nie so schnell erlebt)
Die Kombination mit der Messe Life Time in der Halle 4 war eigentlich
recht gut gelungen. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit über
die Messe zu schlendern und sich die neuesten Neuigkeiten anzuschauen.
Die letzten Schnäppchenkäufe wurden getätigt und die Plastiktüten
wurden mit Streuartikeln vollgestopft.
Und dann der Sonntag, für viele der lang herbeigesehnte Tag. Regen,
pünktlich zum Start der Skater. Das hatte diese Veranstaltung wirklich
nicht verdient. (Naja, noch hat man keinen Einfluss auf den Wettergott)
Für einen Großteil der Läufer hatte der Regen aber keinen
Einfluß. Die richtige Wahl der Kleidung und eine Mütze waren
sicherlich von Vorteil. Mit ca. 11.000 Startern war schon der erste Rekord
aufgestellt. Die angekündigten 500.000 Zuschauer kamen leider Gottes
nicht ganz auf die Strecke. Aber mit ca. 200.000 Schaulustigen war die
Stimmung auf der Strecke doch recht angenehm. Ca. 4 min. nach Startschuss
hatte ich die Startlinie überquert und die 42,195 km vor mir. Immer
wieder ein phantastisches Gefühl. Mit vielen Gedanken im Kopf (wie
schnell gehe ich an, was ist heute zeitlich drin, kann ich die Bestleistung
unterbieten) geht man ins Rennen. Die ersten 5 km im 5 min. Schritt. Läuft
wunderbar. Die 1. Verpflegungstelle lasse ich im wahrsten Sinne des Wortes
links liegen. Zuviel Gedränge. Für diese Fälle habe ich
meine eigene Trinkflasche dabei. Bei der Witterung heute ist die Wasseraufnahme
aber doch nicht so extrem wichtig. Bei km 10 habe ich 50 min. rum. Läuft
immer noch sehr gut. Die Strecke verläuft jetzt in den Süden
von Frankfurt über Sachsenhausen, Niederrad nach Höchst. Km
21, 1h45min. Ich bin meinem Schritt treu geblieben. Jetzt beginnt für
mich der eigentliche Marathon und ich möchte etwas für meine
Zeit tuen. Die Verpflegungsstellen sind übrigens ganz toll bewirtet.
Angefangen mit Wasser geht es weiter mit Rossbacher, Apfelsaftschorle
und isotonischen Getränken. Am Ende gibt es noch Bananen. Viele fleißige
Hände reichen den Läufern die Becher. Ein dickes Lob an die
vielen Helfer und Frankfurter Vereine die sich bei diesem Sauwetter stundenlang
in den Regen stellen und ehrenamtlich Dienst tuen. Im Namen aller Teilnehmer.
Vielen Dank.
Übrigens muss ich zu meiner Verwunderung feststellen, daß schon
bei ca. km 10 einige Läufer Gehpausen einlegen und die Zahl immer
mehr zunimmt. Würde mich persönlich mal interessieren, wieviel
Leute aufgeben mussten. In Höchst, dem eigentlichen Ursprungsort
der 20. Frankfurt Marathons stehen wieder mal sehr viele Zuschauer und
feuern an. Klasse, baut auf. Auf der langen, geraden Mainzer kann ich
mein Tempo noch etwas forcieren und das Feld von hinten aufrollen. Macht
Spaß und motiviert. Mittlerweile sind wir wieder in der Innenstadt
bei ca. km 35. Es hat aufgehört zu regnen und die Zahl der Zuschauer
hat sprunghaft zugenommen. Die Verpflegungsstellen sind gleichbleibend
gut und die Festchen nehmen auch langsam Gestalt an. Auf den letzten km
kann ich noch schwer Gas geben, aber durch meinen verhaltenen Beginn reicht
es nicht, meine Wunschzeit (3:20) zu unterbieten. Überglücklich
und nicht erschöpft, (das war auch schon mal anders) erreiche bei
3:27 das Ziel. Hier gibt es eine Medaille und eine hervorragende Verpflegung
mit Getränken und Essen. (Doch leider kein Finisher T-Shirt. Kann
man sich für 20,-DM aber kaufen) Auch das Duschen lief relativ reibungslos.
(Marathonis sind einiges gewohnt)
Der zweite Rekord wurde bei den deutschen Meisterschaften der Frauen aufgestellt
(2:26min) Genial und überragend gelaufen. Die deutschen Männer
haben da noch etwas Nachholbedarf.
Als Fazit kann ich nur sagen. Weiter so beim Frankfurt Marathon. Das einzig
Negative war meiner Ansicht nach wirklich nur das Wetter.
Willi Sauer 31.10.2001
BERICHT VON REINER BELZ über den Euro-Marathon
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Bericht vom 20. EURO-Marathon am 28. Oktober 2001 in Frankfurt
Sonntag, 28. Oktober 2001. 5.30 Uhr. Endlich geht es los. Nach 8 Wochen
Vorbereitung bin ich auf dem Weg zum 20. Euro-Marathon in Frankfurt. Eigentlich
hatte ich im August die Saison für dieses Jahr wegen verschiedener
Verletzungen schon abgehackt, aber dann kam die Einladung von Running
Pur in Frankfurt teilzunehmen. 2-3 Trainingseinheiten verteilt auf 40
Wochenkilometern waren nicht viel, aber meine Zielvorgabe ist eine Zeit
von 03:40 Std. +/- 10 Minuten und ein Platz unter 2800. Nach 2 Stunden
Fahrt mit der Musik von Running Wild( das der Name zum Thema paßt
ist reiner Zufall) erreiche ich Eschborn. Hier stelle ich das Auto auf
einem P+R Parkplatz ab und steige in die S-Bahn um, die nach 2 Stationen
das Messegelände erreicht. Im Startgeld ist die Benutzung des öffentlichen
Nahverkehrs bereits enthalten und man sollte diese Variante der Anreise
nutzen.
Die Dimensionen der Messenhallen sind schon beeindruckend. Vereinzelt
tauchen die ersten Gestalten in Sportkleidung auf. Mit Hilfe des Messepersonals
finde ich schnell die Anmeldung und Startnummern- ausgabe. Hier erlebe
ich die erste positive Überraschung (es bleibt nicht die letzte),
sofort und ohne Wartezeiten erhalte ich meine Startunterlagen. Bei wesentlich
kleineren Veranstaltungen habe ich schon ganz andere Wartezeiten erlebt.
Auch die Ausgabe des Chips und dessen Überprüfung erfolgt reibungslos
und ohne Warteschlange. Die Marathon-Messe oder auf neuschwäbisch
Marathon-Mall ist ganz interessant mit vielen nützlichen, aber auch
einigen unnötigen Dingen. Auf jeden Fall ist sie eine Fundgrube für
Schnäppchenjäger. Auslaufmodelle an Schuhen und Kleidung der
2001-Kollektionen können für günstiges Geld erworben werden.
Aber welcher Läufer nimmt schon viel Geld zu einem Wettkampf mit.
Ein Blick zur Uhr sagt 08:30 Uhr, also auf zur Festhalle, wo sich die
Umkleidemöglichkeiten befinden. Frankfurt ist tatsächlich ein
Marathon der kurzen Wege, nach einigen Minuten Fußweg erreiche ich
die Festhalle. Alles ist gut ausgeschildert. In der Halle tobt das Leben,
aus den Lautsprechern dröhnt laute Musik. Zwischendurch stellen die
Sponsoren auf der Bühne ihre Produkte ( von Pizza bis zur Schockwellentherapie)
vor.
Vor einem Wettkampf habe ich, wie viele andere auch, dafür kein
Interesse und blende das geistig aus. Für das leibliche Wohl ist
bestens gesorgt. An verschiedenen Ständen kann man teilweise kostenlos
frühstücken. Kurz vor 10.00 Uhr werden die Skater endgültig
unruhig und brechen auf zum Start, die Halle leert sich aber nicht wesentlich.
Die Untersuchung des Beutels mit den Startunterlagen fördert außer
der Startnummer und 4 Aufklebern für die Kleidung nichts Interessantes
zu Tage. Wo ist der nächste Mülleimer für die Prospekte.
Die Umkleidemöglichkeiten befinden sich in einer Nachbarhalle. Ich
folge einigen fröhlichen Läufern aus Köln in die Halle.
Hier kann man sich rustikalen Biertisch-Garnituren umziehen. Die ersten
Schweißtropfen kommen auf, da die Halle gut geheizt ist. Nach dem
Umziehen wandert alles außer meinem Müllsack und einer Flasche
Anis-Kümmel-Fenchel-Tee in den Rucksack, den ich mit den Aufklebern
mit meiner Startnummer beklebe. Leider halten die Etiketten nicht sonderlich
gut. Die Kleiderabgabe befindet sich vor der Festhalle an großen
Lkws. Hier kommt es zur ersten Wartezeit des Tages, aber 5 Minuten kann
man eigentlich nicht als Wartezeit bezeichnen. Ein letzter Toilettengang
ist angesagt. Eine riesige Doppelschlange erwartet mich. Einige, zusätzliche
mobile Toiletten wären nicht schlecht gewesen. 10.30 Uhr es wird
Zeit. Warmlaufen ist angesagt, aber aufgrund des Gedränges nur schwer
möglich. Der Blick auf Wetter zeigt trübes, regnerisches Herbstwetter.
Die Temperaturen liegen bei 12 ? 14o Grad und es gibt kaum Wind. Mein
Startblock ist A3. Wo ist der ? Kurze Frage an einen Mitläufer und
schon gefunden. Die Schilder für die Startblöcke sollten doch
etwas besser sichtbar sein( größer und höher aufhängen).
Der Regen wird stärker, aber unter meinem Müllsack ist es trocken
und warm. Der Startblock A3 ist voll, es stehen hier jede Menge Läufer
aus anderen Startblöcken herum. Also ab nach hinten.
11.00 Uhr. Es brandet Jubel und Beifall auf, der Start. Den Startschuß
hat hier hinten keiner gehört. Wie viele meiner Mitläufer entledige
ich mich meines Regenschutzes. Rechts und Links fliegen die Sachen aus
den Läuferreihen. Außer Folien und Jacken fliegen auch einige
Trinkflaschen in Richtung Zuschauer. Schritt für Schritt setzt die
Menge sich in Bewegung. Die Läufer im parallelen Startbereich B laufen
schon. Nach ca. 11 Minuten erreiche ich die Startlinie. Das mulmige Gefühl
im Bauch ist verschwunden, ich bin unterwegs. Für die nächsten
Kilometer ist Slalomlaufen um langsamere Läufer angesagt. Der Veranstalter
sollte doch mehr auf die Aufstellung nach Leistungsstärke achten.
Neulingen auf der Marathonstrecke sollte das Prinzip der Zeitmessung über
CHIP erklärt werden. Nach 2 Kilometern der Blick zur Uhr. 09:29 min,
etwas zu schnell, aber es läuft prima. Trotz des starken Regens befinden
sich doch sehr viele Zuschauer entlang der Strecke. Bei Kilometer 5 die
erste Verpflegungsstation. Auf beiden Seiten der Strecke gibt es in ausreichender
Menge Wasser, Apfelschorle und warmen Tee. Aber ob bei diesen Temperaturen
kaltes Mineralwasser mit Kohlensäure angeboten werden sollte, steht
zu überlegen. Trotz des dichten Feldes gibt es keine Probleme bei
der Ausgabe. Leider ist dies die einzige doppelseitige Versorgungsstation.
An den nachfolgenden Stationen wurde es oftmals eng. Ich habe nun meinen
Rhythmus gefunden. Locker spule ich meine Kilometer ab. Jeder Läufer
den ich überhole, erhöht meine Stimmung. Immer wieder tauchen
bekannte Trikots aus der Menge auf.
Trikots die ich aus der NordhessenCup-Serie kenne. Gruß an die
LäuferInnen aus Heiligenrode, Kaufungen, Hess. Lichtenau und Wolfhagen.
Der Regen hat nachgelassen, es nieselt nur noch leicht. Entlang der Kennedy-Allee
befinden sich weniger Zuschauer entlang der Strecke. Den Wechsel aus zuschauerreichen
und weniger stark besuchten Streckenabschnitten empfinde ich als sehr
angenehm. Man kann sich der aufputschenden Wirkung der Zuschauer oft nur
schwer entziehen und läuft zu schnell. Entlang der Strecke in Ortsteilen
mit eigenen Lauftreffs und Teilnehmern stehen deren Lauffreunde und feuern
diese an. Viele Zuschauer haben sich wirklich originelle Anfeuerung einfallen
lassen. Von "RUDI- du Kampfsau"-Schildern, über Stevie
Wonder-Hinweisen hin zu herzigen Plakaten wie 'PAPI, du bist Spitze"
kann man alles finden. Die Parolen findet man auf A4-Blättern bis
zu Transparenten in der Größe 2 * 4 Metern. Auch an lautstarker
Unterstützung durch Klatschen, Trommeln, Pfeifen und Zurufen fehlt
es nicht. Sogar Jagdhornbläser auf Fahrräder sind zur Unterstützung
unterwegs. Die Kilometerstände 10 und 20 werden überlaufen.
Die Zeiten 50:00 und 49:00 sind voll im Soll Der Versorgungspunkt mit
den Bananen bei Kilometer 20 ist noch gut belegt. Die Bananen werden in
mundgerechten Stücken angeboten. Dieser Verpflegungspunkt hätte
für mich schon einige Kilometer früher kommen können. Im
Ortsteil Goldstein wird der Kilometerzeiger 21,1 überlaufen. Von
nun an geht es bergab. Ab der Schwanheimer Brücke bei Kilometer 24
mehren sich die Läufer, die Probleme mit der Muskulatur und der Ausdauer
haben. Die medizinische Versorgung ist gut, alle paar Kilometer stehen
die Kameraden vom Roten Kreuz und helfen bei kleineren Blessuren mit Salbe,
Massage und Pflaster aus. In Nied kommt für alle Flachländer
ein echte Herausforderung. Eine Bahnunterführung mit einer Höhendifferenz
von ca. 6 ? 7 Meter muss überwunden werden. Dies bleibt auf der ganzen
Strecke das einzige Teilstück mit einer nennenswerten Neigung / Gefälle.
In Höchst erreiche ich den Streckenabschnitt mit der besten Stimmung.
Entlang der Strecke schwappen auf beiden Seiten der Straße Laola-Wellen
mit den Läufern. Die Interaktion zwischen Sportlern und Zuschauern
klappt hier hervorragend. Getragen von dieser Euphorie wird Kilometerstand
30 erreicht. Mit der Zeit von 02:29 bin ich zufrieden. Die Mainzer Landstraße
? eine Gerade ohne Ende ?aber super zum Abschalten. Einfach im Rhythmus
bleiben und rollen lassen. Einige Läufer schreiben den kommunikativen
Aspekt beim Laufen sehr groß. Verschiedene Läufer haben ein
Mobiltelefon dabei und telefonieren während des Laufes mit Freunden
und Mitläufern. Einer rechnet sogar seine Zielzeit aus und bestellt
eine Pizza.
Trotz der fortgeschrittenen Zeit gibt es entlang der Strecke immer noch
jede Menge Zuschauer, die uns Läufer anfeuern. Die Leistung dieser
Zuschauer ist ebenfalls Spitze. Ab Kilometer 38 kommt der "kleine
Schweinehund". Die Fingerspitzen fangen an zu kribbeln, die Beine
sind müde. Gehen oder Laufen ? Das ist die Frage. Ich entscheide
mich für Laufen. Vorbei an der Oper geht es in Richtung Ziel. Vor
3 Stunden war ich in diesem Streckenabschnitt noch etwas frischer. Bei
Kilometer 40 kommt Tour de France-Feeling auf. An der Strecke steht der
'Rote Teufel' und feuert die Läufer mit seiner Gabel an. Nun kommt
fast ein Kilometer mit relativ teilnahmslosen Zuschauern. Schade, gerade
hier brauchen wir Läufer Unterstützung. Dann kommt am Ende der
Zielgeraden der "Hammermann" in Sicht. Unter den Beifallsrufen
der Zuschauer wird ein Endspurt eingelegt. Nach Überlaufen der Ziellinie
bleibt meine Uhr bei 03:35 stehen. GESCHAFFT.
Im Zielkanal herrscht Gedränge. Eine ältere Dame überreicht
mir meine Medaille und gratuliert mir äußert herzlich. Das
war eine Gratulation mit Herz. Herzlichen Dank an diese Dame. Leider sind
auch einige Schnorrer unterwegs, die auch als Zuschauer eine Medaille
haben wollen und bekommen. Im Zielbereich halte ich Ausschau nach einer
Plastikfolie, kann aber keine finden. Dafür gibt es aber warmen Kaffee
und dampfende Nudeln. Ein Genuß. Um längere Wartezeiten bei
der Kleidungsausgabe zu vermeiden und wegen der kühlen Witterung
verschwinde ich rasch in Richtung Festhalle. Waren die Stufen zur Festhalle
schon immer so hoch. Dann in der Umkleidehalle, die Überraschung.
Keinerlei Wartezeiten an der Kleiderausgabe. Rasch erhalte ich meinen
Rucksack. Ein großes Lob an die Verantwortlichen, die Veranstaltung
ist wirklich sehr gut organisiert. Die Duschmöglichkeiten sind einfach,
aber das Wasser ist noch warm.
Die Abreise gestaltet sich ähnlich einfach wie die Anreise. Keine
10 Minuten Fußweg zur S-Bahn und nach weiteren 10 Minuten kommt
die Bahn, die mich nach Eschborn bringt. Auf der Fahrt lasse ich mir diese
rundum gelungene Veranstaltung noch einmal durch den Kopf gehen. Um 17.30
Uhr fahre ich in meine Garageneinfahrt mit dem Gedanken: '2002 bin ich
in Frankfurt wieder dabei".
Vielen Dank an das Team von Running Pur, das mich zu diesem Lauf eingeladen
hat und ein großes Lob für den Veranstalter für diese
hervorragend organisierte Veranstaltung.
PS: Hallo Claudia, ruhe dich nicht auf deinen 03:14 aus. Nächstes
Jahr greife ich an.
BERICHT VON MICHAEL HOCK über den
Euro-Marathon Frankfurt
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Hallo running-pur-Team,
zunächst vielen Dank, dass ich von Euch als Tester ausgewählt
wurde und Ihr den Start für mich beim Jubiläumslauf in Frankfurt
ermöglichen konntet. Ich habe versucht, meinen Bericht v.a. zeitlich,
aber auch thematisch etwas zu gliedern und hoffe, das er alle wesentlichen
Punkte abdeckt und meine subjektiven Eindrücke sich mit denen der
meisten anderen Teilnehmer decken.
Vorbereitungszeitraum
Die Informationen von Seiten der Organisatoren über das anstehende
Event flossen noch etwas spärlich. Vor allem auf dem Postweg kam
ausser der Meldebestätigung und der offiziellen Ausschreibung (in
der allerdings alle wichtigen Informationen kompakt zusammengefasst waren)
nichts mehr. Der Internetauftritt war zwar schon viel besser als in den
Vorjahren (gut: Übersicht über das erwartete Elitefeld), lies
aber hinsichtlich aktueller Informationen und Tipps doch etwas zu wünschen
übrig. Aber vielleicht ist man da inzwischen als Teilnehmer auch
vom überragenden Berlin-Angebot zu verwöhnt. Fazit: schon ganz
gut, bietet aber noch viele Ausbaumöglichkeiten (wie wäre es
mit einem Forum, E-Mail-Newsletter und regelmäßigen aktuellen
Pressemitteilungen?).
Samstag 27.10.01
Marathon-Messe
Nach der Ankunft in der Mainmetropole am Samstag um die Mittagszeit und
dem Einchecken im Hotel begab ich mich als erstes zum Messegelände.
Die "Marathon-Mall" war erstmals eine Art offene Messe, d.h.
für "jeden" Aussteller (nicht nur für einen offiziellen
Sponsor) zugänglich und in folge der größeren Zahl an
Ausstellern auch in einer separaten Messehalle untergebracht. Damit ist
Frankfurt nun auch für Schnäppchenjäger wesentlichattraktiver
geworden ist, auch wenn die Auswahl sowohl von den Preisen als auch von
der angebotenen Auswahl noch lange nicht mit Berlin oder Hamburg konkurrieren
kann. Die Messe war zur "Rush-Hour" am Samstagnachmittag sehr
gut besucht, aber nicht überfüllt und bot mit den Sponsorenauftritten
zahlreicher deutscher Stars (z.B. H. Drechsler, D.Baumann, S. Freigang,
L.Leder) auch ein abwechslungsreiches Programm. Die Kombination mit der
erstmalig stattfindenen Wellness-Messe war eine gute Idee, auch wenn in
meinen Augen der Nutzen dieser Veranstaltung aus Läufersicht nicht
so recht erkennbar war (aber es soll ja auch unter dieser Spezies noch
Menschen mit anderen Interessen geben).
Startnummernausgabe
Die Ausgabe der Startunterlagen fand in der gleichen Messehalle statt,
war gut ausgeschildert und von den Öffnungszeiten her betrachtet
sehr teilnehmerfreundlich: Die Unterlagen konnten bereits Freitag und
Samstag bis in die frühen Abendstunden, aber auch noch am Sonntag
bis eine Stunde vor dem Start abgeholt werden. Die Helfer waren sehr freundlich
und hilfsbereit, was die "Sonderveranstaltung" Deutsche Marathon-Meisterschaften
und aufgetretene Probleme/Reklamationen (z.B. bzgl. eigener Chipnutzung)
anbetrifft zum Teil leider etwas zu wenig informiert. Aber irgendjemand
schien auf alles eine Antwort zu wissen. Und dass bei einer Veranstaltung
dieser Größenordnung Fehler im Vorfeld bei der Organisation
passieren, ist kaum zu vermeiden.
Nudel-Party
Diese Veranstaltung in der Festhalle (nur wenige Meter von der Marathon-Messe
entfernt) war mir bereits bei meiner Teilnahme vor zwei Jahren als ein
"Höhepunkt" in Erinnerung geblieben und ich wurde auch
dieses Jahr nicht enttäuscht. Zunächst fehlten bei mir wie bei
einingen anderen zwar die Gutscheine, doch da zeigten sich die Organisatoren
recht flexibel. Und das Angebot war wirklich dem Anlass entsprechend ausgerichtet:
Zu Essen gab es qualitiativ gute Pasta (v.a. wenn man die zu kochenden
Mengen berücksichtigt) mit zwei "vorwettkampf-geeigneten"
(d.h. nicht so fetten) Sossen (Bolognese, Tomaten-Gemüse), Nachschlag
soviel man wollte, und zu Trinken standen für die Teilnehmer Gutscheine
für Wasser, Cola und Bier zur Verfügung. In der Vergangenheit
schon bewährt hat sich das Rahmenprogramm mit einem Mix aus Musik,
Unterhaltung und Information unter der Leitung des HR-Moderators Werner
Damm. Kurz: Neben Paris die beste Pasta-Party bei meinen bisherigen Marathons
(Vorschlag: vielleicht könnte man bereits am früheren Nachmittag
beginnen oder bis 20/21 Uhr ausdehnen, so dass die Nudeln eine der Hauptmahlzeiten
am Tag darstellen und nicht zum "Cafe" gereicht werden...).
Zu den weiteren Aktivitäten, die im umfangreichen Programm-Angebot
der Veranstalter für die Teilnehmer enthalten waren, (z.B. traditioneller
Brezellauf am Samstagvormittag, Marathon-Disco am Samstagabend) kann ich
leider nichts sagen, da ich aus Zeitgründen an diesen leider nicht
teilnehmen konnte.
Sonntag 28.10.01
Startvorbereitung
Frankfurt hebt sich schon bei der Startzeit positiv von vielen anderen
City-Marathons ab: Er ist für 11 Uhr angesetzt (durch die Zeitumstellung
in der Nacht zuvor sogar eigentlich erst 12 Uhr), was ein "Ausschlafen"
mit rechtzeitigem Frühstück im Hotel, aber auch eine entspanntere
Anreise am Wettkampftag selber auch aus der weiteren Umgebung gut ermöglicht.
Auch das Angebot eines kostenlosen und "oppulenten" Marathon-Frühstücks
am Tag X für die Teilnehmer ist bei einer derartigen roß-Veranstaltung
wohl einzigartig in Deutschland: In der Festhalle gab es von 8-10 Uhr
u.a. Obst, Kuchen, Cafe, Tee oder Actimel in großen Mengen. Einfach
ein toller Service, den ich aber nach dem gemütlichen Frühstück
im Hotel nicht mehr in Anspruch nahm. Ich konnte mich jedoch in meiner
Aufwärmphase ca. 90 min. vor dem Start noch von der tollen Athmosphäre
und dem Angebot dort überzeugen. Auch die Infrastruktur (v.a. Umkleidemöglichkeiten,
Toiletten, Kleiderabgabe) schien mir in ausreichendem Maße bei der
Planung berücksichtigt, wobei ich gestehen muss, dass ich auf den
Komfort meines nahegelegenen Hotels zurückgriff. Aber Klagen anderer
Teilnhemer oder das Bild langer Schlagen vor ein paar wenigen Klohäuschen
waren jedenfalls nicht zu konstatieren. Von Vorteil war diesbezüglich
natürlich auch, dass die Inline-Skater und Rollis rund eine Stunde
früher auf die Strecke geschickt wurden.
Als ich dann zehn Minuten vor dem Start in den vordersten Startblock wollte,
musste ich feststellen, dass der enge Zugang am Ende des Blocks wenig
Chancen zuließ, in den Bereich der ersten Startpositionen zu kommen.
Ich versuchte daher mein Glück von vorne und kletterte ca. 20 m vor
der Startlinie über die Absperrungen und gelangte dann problemlos
in die vordersten Positionen des langen Feldes. Dies war zwar zu meinem
Vorteil, spricht aber natürlich nicht gerade für eine rigorose
Zutrittskontrolle zu den Startblöcken, was ja v.a. bei den Deutschen
Meisterschaften wünschenswert wäre.
Der Marathonlauf
Bei Dauerregen und ca. 12 Grad fiel um 11 Uhr der Startschuss für
die rund 11.500 gemeldeten Starter. Obwohl für die herbstliche Jahreszeit
und für die Strecke in Frankfurt vergleichsweise wenig Wind herrschte,
sollten die nassen und damit für viele Läufer auch empfindlich
kühlen Bedingungen dafür sorgen, dass mit nahezu 20% verhältnismäßig
viele Ausfälle (oder Nichtstarter?) zu beklagen waren und auch viele
der nationalen und internationalen Spitzenläufer ihre anvisierten
Zeiten verfehlten, wie man den Gesprächen im Ziel und aus der Presse
entnehmen konnte. Bereits auf den ersten Metern der leider etwas engen
Startgeraden musste man versuchen, den zahlreichen Wasserpfützen
auszuweichen wenn man nicht die mehr als 42 km mit Wasser in den Schuhen
laufen wollte. Im Vorderfeld zog sich dann der Läuferpulk recht schnell
auseinander, so dass man bald alleine oder in kleineren Gruppen sein anvisiertes
Tempo laufen konnte. Leider muss ich sagen, dass v.a auf den wichtigen
ersten Kilometern einige Kilometermarkierungen ungenau plaziert waren,
so dass die zeitliche Orientierung schwer fiel. Später sollte das
aber die Ausnahme bleiben. Die im letzten Jahr geänderte Streckenführung
hat sich wirklich bewährt, da man auf den ersten zwölf Kilometern
einige Schleifen kreuz und quer durch die City mit all ihren Highlights
(ausser dem Römer) wie z.B. der Oper, dem Messegelände, dem
Bahnhof und den Bankenhochhäusern dreht. Hier war die Stimmung trotz
des Dauerregens in den ersten beiden Stunden wirklich klasse, es waren
viele Zuschauer da und sie liesen sich optisch und akustisch allerhand
einfallen um die nassen Läufer aufzumuntern. Ausserdem gab es für
die Schaulustigen dadurch die Möglichkeit die Läufer ohne allzu
großen Aufwand mehrmals zu sehen. Nach 10 km waren mein Begleiter
und ich jedoch
wesentlich schneller als geplant unterwegs und uns war klar, dass man
langsam mal einen Gang zurüchschalten musste. Nach diesem "Schaulaufen",
wo man sich von der Stimmung treiben lassen konnte, folgte dann auch prompt
der erste (emotionale) Rückschlag, da man nun bis km 29 parallel
in den eher ruhigen Aussenbezirken und dazu meist gegen den leichten aber
spürbaren Gegenwind laufen musste. Zwar herrschte auch hier bei einigen
Straßenfesten in den Stadtteilen Niederrad, Goldstein, Schwanheim
und Höchst zum Teil ganz gute Stimmung, aber es waren nicht so vieleZuschauer
an der Strecke wie in den Vorjahren und es gab auch längere Abschnitte,
die durch Gewerbegebiete oder über Verbindungsstraßen führten.
Ich bekam ab km 16 den erst 4 Wochen zurückliegenden Berlin-Marathon
in den Beinen zu spüren und beschloss ab der Halbmarathon-Marke es
fortan langsamer angehen zu lassen.
Dadurch verlor ich leider den Anschluss an die Gruppe meiner bisherigen
Begleiter. Im Nachhinen war es jedoch die richtige Entscheidung, da ich
für die zweite Hälfte nur rund 1 Minute mehr benötigen
sollte als für die erste und bis auf wenige Ausnahmen alle anfänglichen
Begleiter bis zum Zieleinlauf wieder "einsammeln" und hinter
mir lassen sollte. Beim Blick in die Ergebnisliste kann man feststellen,
dass ein großer Teil der im Vorderfeld (d.h. unter den ersten ca.
200 Finishern) auf der zweiten Hälfte regelrecht eingebrochen ist.
Nach der "Wende" in Höchst (km 30 mit einem abermaligen
Stimmungshigh) führte die Strecke bis km 37 durch Nied und Griesheim
zurück in die City.
Auf diesem Abschnitt wehte wenigstens der Wind nicht mehr störend
von vorne und auch der Regen lies immer mehr nach (nach rund 2h, d.h.
für mich ca. km 35 ) hatte er dann für den Rest des Rennens
ein Einsehen mit uns Läufern. Doch zu diesem Zeitpunkt war ich schon
durchnässt und hatte andere Sorgen. Die Strecke in Frankfurt ist
insgesamt flach, hat aber zum kritischen Zeitpunkt ab km 25 einige kurze
Stiche, die man sofort in den Beinen zu spüren bekommt. Und auch
sonst muss man sich einfach bis zum letzten Abschnitt ca. 5 km vor dem
Ziel durchkämpfen. Zumindest mir ging es von dort an so, dass ich
nochmals die zweite Luft bekam und dank der tollen Stimmung und der abwechslungsreichen
Streckenführung durch die Innenstadt (Einkaufspassagen, Sehenswürdigkeiten,
s. oben) das Tempo forcieren konnte. Auf der mehr als 500m langen Zielgeraden
lief es dann angesichts der sich nähernden Zielmarkierung und unterstützt
vom tollen Publikum sowieso wie von selbst, so dass ich nach 2h33 erschöpft
aber mehr als zufrieden als 68. das Ziel erreicht habe. Und im Unterschied
zu einigen Mitstreitern, mit denen ich mich im Ziel unterhielt hatte ich
mein selbstgestecktes Ziel (zwischen
2h35 und 2h40) auch deutlich übertroffen, auch wenn ich nicht ganz
an die Zeit von Berlin in diesem Jahr (2h30) herankam. Aber das war nach
einer so kurzen Erholungsphase und angesichts der Witterung auch nicht
angepeilt.
Insgesamt muss man v.a. unter Berücksichtigung der widrigen Bedingungen
die tolle Stimmung bei den zahlreichen Straßenfesten (ob es nun
wirklich über 50 waren oder nicht, spielt wohl keine Rolle) entlang
der Strecke hervorheben. Schließlich will ich noch das Thema Streckenverpflegung
ansprechen. Häufig wird das ja nur gewürdigt, wenn die Getränke
ausgehen oder die Ausgabe schlecht organisiert ist. Was Frankfurt anbetrifft,
kann ich diesbezüglich keinerlei Beschwerden anbringen. Im Gegenteil:
Alles so, wie man es sich wünscht: Die Verpflegungsstände waren
in regelmäßigen Abständen alle 5 km plaziert, wurden rechtzeitig
angekündigt, sie waren großzügig dimensioniert, die Helfer
riefen uns zu, was es an ihren Tischen gab und waren bemüht einem
die Mitnahme auch im Laufen zu ermöglichen (einige liefen sogar mit).
Insbesondere das großzügige Angebot muss noch erwähnt
werde: Neben dem "Gewohnten" (d.h. Wasser, Bananen, Äpfel),
gab es Mineralwasser, Apfelsaftschorle, warmen Tee, z.T. Iso-Getränke
und bei KM 20 und 30 sogar Power-Gels (zumindest so lange der Vorrat reichte).
Ausserdem waren zwischen den Verpflegungsstationen natürlich auch
alle 5 km Wasserstellen eingerichtet. Es konnte also niemand einen evtl.
läuferischen Einbruch auf die Streckenversorgung schieben. Positiv
aufgefallen sind mir ausserdem noch die Hinweisschilder auf Rücktransportmöglichkeiten
für "Aussteiger" und die gut erkennbaren Sanitätsstationen.
Das "Nachspiel"
Als Finisher erhielt man hinter der Ziellinie die obligatorische und verdiente
Medaille umgehängt und wurde dann in den "Erholungsbereich"
weitergeleitet. Leider suchte ich vergeblich Helfer, die einem eine schützende
Plastik-Folie übergehängt hätten. Das wäre gerade
bei diesem nass-kühlen Wetter sehr sinnvoll gewesen. Vielleicht findet
sich ja im nächsten Jahr ein Sponsor, der das finanziert. Glücklicherweise
bekam ich von meinem Betreuer meine wärmende Trainingsbekleidung
über die Absperrung gereicht. Im Ziel setzte sich dann der kulinarische
Verwöhn-Sonntag fort: (Mineral-)Wasser, Freibier, Cola, Apfelsaftschorle,
Caro-Cafe, warmen Tee, Hühner-Nudelsuppe, Bananen, Äpfel, Pizza-
und Kuchen-Stücke, Power-Gel...Kurz: Was Verpflegung anbetrifft ist
Frankfurt in meinen Augen sowohl vor, als auch während und nach dem
Marathon unangefochtener Spitzenreiter bei den großen City-Marathons.
Zur Nachahmung empfohlen, schließlich bezahlt man ja auch ein entsprechendes
Startgeld und es ist ärgerlich, wenn der Gesamteindruck unter übertrieben
vorsichtiger Planung (oder Sparwut?) der Veranstaler leidet. Nun verlies
ich den abgesperrten Bereich um mich mit den Begleitern zu treffen. Leider
gab es entgegen der Ankündigung keine Möglichkeit sich massieren
zu lassen. Die Kleiderausgabe und die extra eingerichteten Duschen waren
nach Aussage meiner Ansprechpartner unter den Läufern gut organisiert
und funktionierten problemlos (ich zog nach dem Auslaufen mal wieder den
Hotelkomfort vor). Auch der zuverlässige Service der Voraburkunden
mit Zeit und Plazierung bereits wenige Minuten nach dem Zieleinlauf wurde
wieder angeboten.
Fazit:
Dem Jubiläumsanlass entsprechend war der 20. Frankfurt-(Euro-)Marathon
2001 eine sehr gut organisierte Veranstaltung, deren positiver Gesamteindruck
auch durch das nasse Wetter nur wenig getrübt wurde. Frankfurt ist
für Marathonläufer in jedem Fall eine Reise wert und eine echte
Alternative zu den zahlreichen renommierten City-Marathons im Herbst.
Positive Highlights:
schnelle Strecke (wenn es nicht zu sehr windet) attraktive Streckenführung
gute Stimmung/Zuschauerresonanz an vielen Fixpunkten läuferfreundliche
Startzeit (11 Uhr), sehr gutes Rahmenprogramm (Qualität und Quantität:
Messe, Pasta-Party, Disco, Brezellauf, Mini-Marathon, Struwelpeter-Lauf,
Frühstück) sehr gute Verpflegung/Versorgung der Läufer
unterweges und im Ziel flexible und unkomplizierte Organisatoren/Helfer
Konzept der kurzen Entfernungen sehr gut umgesetzt (Messe, Party, Start
und Ziel alle am Messegelände)
Verbesserungspotentiale:
Eingangskontrolle in die Startblöcke Information der Helfer bei der
Ausgabe der Startunterlagen Wärmefolie im Ziel Massagemöglichkeit
nach dem Lauf, Internet-Auftritt ausbaufähig, ungenaue Kilometermarkierungen
zu BeginnVielen Dank nochmals an das running-pur-Team,
Michael Hock
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