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Rolf Müller ][ Carmen Hildebrand ][ Martin
Zerenner ][ Michael Schulz][
Tolle Stimmung, Tolles Wetter, Rekorde auf allen Ebenen
FRÄNKISCHE SCHWEIZ. Der autofreie Sonntag mit Marathonlauf und
Bayerischen Inlineskating-Meisterschaft war in jeder Beziehung ein voller
Erfolg.
Teilnehmerrekord: 2030 Sportler beteiligten sich an den Marathonläufen
(klassische Distanz), 230 mehr als im Vorjahr. Streckenrekord: Das stärkste
Feld aller bisherigen Läufe sorgte für neue Streckenrekorde.
Bei den Läufer-Männern siegte Lokalmatador Sascha Burkhardt
(TSV Ebermannstadt) mit 2:30 Stunden, er war vier Minuten früher
als im letzten Jahr am Ziel. Zweiter wurde der mehrmalige bayerische Meister
Gerd Beetz aus Weilersbach mit 2:34 Stunden. Bei den Läufer-Frauen
gewann Maria Bak (MTP Hersbruck) mit sensationellen 2:47 Stunden vor Carmen
Hildebrandt aus Hanau mit 3:08 Stunden. Bei den Inlinern unterbot Bernhard
Krempl aus Geiselhöring (IS Regensburg) seinen Vorjahressieg mit
1:16 Stunden um drei Minuten und errang damit auch den Titel des bayerischen
Meisters bei den Skatern, gefolgt von Harald Hertrich (1:17 Stunden) von
der Bayreuther Turnerschaft. Bei den Skaterinnen siegte die erst 14-jährige
Katja Ulbrich (Turnerschaft Bayreuth) mit 1:20 Stunden. Damit wurde sie
auch neue bayerische Skater-Meisterin. Auf Platz zwei landete Anna Heinze
aus Groß-Gerau, die für das Team Rollerblade startete.
Besucherrekord: rund 40000 Menschen waren an diesem autofreien Sonntag
auf der gesperrten Bundesstraße 470 unterwegs: als Fußgänger,
Radler, Zuschauer. Alle Orte entlang der Strecke vermeldeteren Besucherrekorde.
Allein im kleinen Streitberg mit rund 500 Einwohnern säumten rund
3000 Sportbegeisterte die Laufstrecke und feuerten die Sportler an. In
Ebermannstadt am Zieleinlauf sorgten geschätzte 10000 Gäste
für Hochstimmung und erlebten spannendes Finishing.
Die kompletten Ergebnisse der Marathonläufe können ab sofort
im Internet unter www.isy-timing.de
abgerufen werden.
Bericht von Stefan Noack über
den Fränkische-Schweiz-Marathon
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Sorgen mache ich mir nur um die Temperaturangabe um 6:45 Uhr...
Der Fränkische Schweiz Marathon in der dritten Auflage hatte eigentlich
alles, was sich ein Läuferherz wünscht.
Eine sehr gute Organisation, super Wetter und eine grandiose Stimmung.
Negative Aspekte fallen dabei kaum ins Gewicht. Aber der Reihe nach:
Die Orga meldet sich fortschrittlich per eMail bei mir, klärt letzte
Punkte, Chipnummer, Verein, beantwortet meine Fragen nach Bustransfer
und Startnummer. Prompt kommt auch die Anmeldebestätigung. Anbei
Skizzen vom Start und Ziel. Wichtig für die Parkerei. War übrigens
kein Problem. Es gab reichlich Parkraum in Ebermannstadt.
Um 4:00 Uhr gehts aus den Federn. Vor mir liegen 220 km. Die Autobahnen
sind frei. Sorgen mache ich mir nur um die Temperaturangabe um 6:45 Uhr.
4°C! Auweia. In Forchheim gabel ich noch einen Anhalter auf, auch
ein Läufer, wie ich feststelle. Mit dem Zug ist er aus Nürnberg
angereist und hat keine Chance, zeitgerecht zur Startnummernausgabe zu
kommen. Die Öffentlichen habe eine erste Verbindung, die um 7:45
Uhr in Ebermannstadt ankommt. Vielleicht macht sich die Orga mal Gedanken
darum, ob man die Startnummern nicht gleich zuschicken kann?
Das Marathonfestzelt ist schnell erreicht. Eine längere Schlange
gibt es nur bei den Anmeldungen für die Skater und die Staffelläufer.
Die haben wohl erst die Wettervorhersage abgewartet und dann die Chance
auf den Start genutzt. Ich bekomme meine Startnummer und einen Stoffkleiderbeutel
(leider viel zu klein für Duschklamotten und eine Garnitur zum Umziehen).
Dazu - wie immer - etwas Werbematerial.
Jetzt beginnt der Teil, der mich am meisten stört. Es geht mit dem
Bus nach Forchheim zum Start. Der erste Bus startet um 7:00 Uhr der letzte
um 8:00 Uhr. Fahrtzeit ca. 15 Minuten. Das heißt, möglicherweise
eine Stunde am Start warten. Bekanntlich ist es nicht besonders warm.
Also eine Stunde frieren. Betrieb an den Toilettenwagen, Gutelaunemusik
aus den Lautsprechern am Startbanner. Sonst leider nichts. Ich würde
gerne noch was trinken. In der Menschenmenge erkenne ich meinen Laufkameraden
Rolf von Passtschon98. Zumindest ein bekanntes Gesicht im fernen Franken-/Bayernland.
Zum Start der Skater - etwas ungewohnt - ertönt die Bayernhymne.
Na ja, wem's gefällt. Die Bedingungen werden jetzt immer besser,
als sich die Sonne über den Dächern des Paradeplatzes erhebt.
Die Strahlen wärmen richtig. Meine Uhr zeigt 13°C an. Ich kann
es kaum glauben. Inzwischen habe ich auch meine Sachen in einen der LKWs
abgegeben. Noch etwas Partymusik geniessen und gleich erfolgt der Startschuß.
Ziemlich gesittet geht es auf dem ersten Kilometer zu. Habe ich schon
anders gesehen. Ich freue mich über die zahlreichen Zuschauer an
der Strecke. Viele folgen der Läuferschar, so daß wir einige
immer wieder sehen. Sie sind allerbester Laune und ich auch. Ich folge
Rolf. Er hat angeblich Trainingsrückstand und so beschließen
wir langsam loszulaufen und eine 4 Stundenzielzeit anzupeilen. Das klappt
aber nur 3 Kilometern lang, denn wir sind gut drauf und laufen unseren
Stiefel runter.
Die erste Verpflegungsstation kommt nach 5 Kilometern. Es gibt Wasser
und Mineralgetränk. Ich glaube es war Zitrone. Später kommt
dann noch Waldmeister und Erdbeer dazu. Wer's mag! Bananen gibt es, nach
dem wir Ebermannstadt erreicht haben. Ab da sind dann alle 2.5km weitere
Erfrischungsstationen. In Ebermannstadt ist nach 16km auch die Wechselstelle
für die Staffelläufer und das spätere Ziel. Es sind gerade
die schnellsten Skater eingetroffen. Die konnten auf der Strecke richtig
Gas geben. Ebener Asphalt, breite Strecke und insgesamt nur leichte Erhebungen.
Ich messe auf meiner Uhr insgesamt 120 Meter rauf und 82 Meter runter.
Also, es war wirklich nicht sehr schwer zu laufen.
Nach dem die Gegend bis Ebermannstadt eher weitläufig war, beginnt
sich das Tal ab da etwas zu verengen. Ich sehe grobe Felsen, einen teilweise
reißenden Bach/Fluß und natürlich eine alte Eisenbahnstrecke.
Von weitem hört man schon das Tut-Tut. Hocherfreut sehe ich dann
auch eine alte Dampflock mit Gefolge. Stampfend und immer wieder aufheulend
rattert sie voran und an den Marathonis vorbei. Ein toller Blickfang.
Ich habe inzwischen Rolf ziehen lassen. Meine Beine wollen nicht mehr
richtig und so geniesse ich die Strecke und schöne Aussicht. In den
kleinen Ortschaften tanzt richtig der Bär. Kurz vor dem Wendepunkt
begleitet mich noch ein historischgekleideter Poet und muntert mich ein
wenig mit seinen wohlgeformten Versen und Reimen auf. Eine tolle Idee.
Dankend verabschiede ich mich von meinem Begleiter.
Rolf kommt mir bereits wieder entgegen. Er legt sich mächtig ins
Zeug. Ich schleppe mich nur noch mühsam voran. Also schweift mein
Blick wieder hoch und runter. So schaue ich mir die Ruinen etwas näher
an. Auch entdecke ich eine größere Schafherde, mittendrin zwei
Kühe. Wo die wohl herkommen? Auf dem Rückweg gehts dann nochmal
durch einen Ort durch. Ich bin mir sicher, auf dem Hinweg sind wir hier
nicht langgelaufen. Egal. Ich beneide die Zuschauer und Gäste beim
Bier. Das hole ich aber nach. Das Ziel ist nicht mehr weit. Die Sonne
erwärmt die Luft auf teilweise 20°C, nur im Schatten ist es noch
angenehm kühl.
Endlich die letzte Steigung vor Ebermannstadt. Viele haben die wohl nicht
mehr in Erinnerung. Nochmal letzte Kräfte mobilisieren und dann durch
das Zuschauerspalier über die Ziellinie. Im Ziel gibt es gleich eine
schöne Medaille. Ich kämpfe mich zum Getränkestand durch
und zische erstmal einen Becher Cola runter. Der hätte besser schon
2km vorher ausgeschenkt werden sollen. Es gibt noch Wasser und Mineralgetränk
und leckeren Kuchen. Die Ausschilderung zu den Duschen ist unübersehbar.
Nur, es geht den Hang hoch. Einigen müden Finishern tuen diese letzten
Meter etwas weh. Die Duschen sind lauwarm, genau richtig also. Ich gehe
noch am Massagezelt vorbei und warte 15 Minuten, um mich richtig durchkneten
zu lassen. Diese Gelgenheit lasse ich mir ungern entgehen. Zuletzt gehe
ich noch ins Festzelt zum Nudelessen. Lecker! Ich entscheide mich für
die Champignonsosse, freundlicherweise bekomme ich auch eine doppelte
Portion. Die Ergebnislisten hängen auch bereits aus und so läßt
die Siegerehrung auch nicht lange auf sich warten. So muß das sein.
Dann noch ein letzter Blick auf die Stände vor dem Marathonzelt.
Toll finde ich den Wagen, wo man sich die Zielzeit und Platzierung auf
die Medaille gravieren lassen kann (€ 4,--). Einige nutzen das auch.
Zufrieden gehe ich zurück zum Auto. Noch schnell orientieren, wie
ich wieder hier weg komme. Die Laufstrecke ist noch einige Zeit für
Skater, Wanderer, Läufer oder Radfahrer im Rahmen des Verkehrsfreien
Sonntags gesperrt.
Mein Fazit: Der (weite) Weg in die Fränkische Schweiz hat sich allemal
gelohnt. Ein Lauf zum Weitersagen.
Mit bestem Dank an die Orga und running-pur.
Bericht von Rolf Müller über
den Fränkische-Schweiz-Marathon
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Wie testet man einen Marathon?
Sonne, blau-weißer Himmel, Weizenbier und Biergartenstimmung, was
kümmerte mich da noch, dass ich mein Bett um 4 Uhr innerlich fluchend
verlassen und inzwischen 42km des Fränkischen-Schweiz-Marathon. (fsm
www.fs-marathon.de)
in den Beinen hatte. Ach ja, da war noch mein Bericht für Running
Pur (RP) zu schreiben. Aber immerhin habe ich es RP und Stefan (auch vom
Lauftreff Passtschon98), der mich auf den offenen Platz als Marathontester
aufmerksam machte, dieses Marathonerlebnis zu verdanken. Da die Einladung
überraschend und etwas unkonventionell direkt vom Veranstalter kam,
hatte ich kaum Zeit mir die Frage zu beantworten: Wie testet man
einen Marathon? Bei den bis zum Marathon übrig gebliebenen
Vorbereitungsläufen habe ich mir verschiedene Kriterien überlegt,
um den LäuferInnen die Möglichkeit zu geben, gelaufene oder
noch zu laufende Marathons mit dem fsm zu vergleichen. Die Idee den Marathon
mit einem Autofreien Tag auf der Laufstrecke zu verbinden war für
mich hervorragend. Dadurch radelten viele Begleitpersonen entlang der
Laufstrecke und vermittelten ein buntes und abwechselungsreiches Treiben.
Der Termin als Alternative zu Berlin ist für mich geschickt gewählt,
da es eine große Anzahl von LäuferInnen gibt, die bewusst den
Massenveranstaltungen (z.B. Berlin, Köln, Hamburg, Frankfurt) aus
dem Weg gehen und eher eine gemütliche und entspannte Atmosphäre
bevorzugen. Auch der Zeitpunkt Ende September (Ende der Sommerferien,
mögliches Altweibersommer-Wetter) kommt diesem Lauf in dieser Landschaft
sehr entgegen. Das Zusammenlegen eines Lauf-Marathons mit einem Inline-Marathon
ist ja fast üblich, aber die Einbindung eines Partnerlaufes mit unterschiedlichen
Strecken (16 und 26km) ist sehr attraktiv, besonders für Pärchen
mit unterschiedlicher Leistungsstärke oder läuferischer Interessenslage.
Die Bedeutung/Image dieses Marathons ist bei der großen Marathon-Läuferschar
bisher noch von einem regionalen Einfluss geprägt, was ich so an
den Nummernschildern an den Parkplätzen erkennen konnte. Da war mein
HU (Hanau) schon einer der wenigen Exoten. Allerdings ist die regionale
Beteiligung und somit die regionale Bedeutung außerordentlich groß,
was sich in den für mich großen Teilnehmerzahlen sowie in den
gelaufenen Bestzeiten ausdrückte. Auch das Auftreten von Austellern
(Kleidung, technische Ausrüstung) war für mich relativ gesehen
hoch. Die Präsentation des Veranstalter im Internet beinhaltet gut
aufbereitet und übersichtlich dargestellt alle notwendigen Angaben,
um sich rundherum um den Marathon zu informieren. Schade ist nur, dass
die gesamte Starterliste nicht zugänglich ist. Irgendwie ist man
ja immer ein wenig neugierig, wer da noch so mitläuft von den Freunden/Bekannten
oder von den SpitzenläuferInnen. Die Betreuung vor und nach dem Start
war sehr gut organisiert. Auf den vorhandenen Anfahrtskizzen waren die
Parkplätze gut kenntlich gemacht und auch im Dunkeln zu finden. Das
Abholen der Startunterlagen am Sonntag (von 6 bis 7 Uhr) ist für
Zureisende zwar ziemlich früh, doch die Teammitglieder
des Veranstalters waren schon zu dieser Stunde freundlich auf die verschlafenen
LäuferInnen eingestellt und wickelten die Ausgabe der Startunterlagen
mit leichter Hand ab. Der Transport von der Anmeldung zum Start mit Bussen
war so ausreichend sichergestellt, dass es zu keinem Gedränge oder
Wartezeiten kam. Die Kleiderbeutel aus Stoff sind eine angenehme Alternative
zu den meist üblichen Plastikbeuteln. Die einzige Warteschlange an
diesem Morgen bildete sich bei der Anmeldung sowie am Start wie
fast bei allen Veranstaltungen - vor dem Toilettenwagen. Bei zunehmender
Teilnehmerzahl davon gehe ich mal in den nächsten Jahren aus
- würde sich eine Kapazitätserweiterung bestimmt positiv bemerkbar
machen.
Duschmöglichkeiten und Umziehmöglichkeiten nach dem Lauf habe
ich selbst nicht in Anspruch genommen, aber da ich von keinem Teilnehmer
irgendwelche Klagen gehört habe, gehe ich davon aus, dass auch dieser
Punkt zufriedenstellend gelöst war. Nach den einleitenden Betrachtungen
möchte ich jetzt auf den Lauf und das drum-herum eingehen.
Dank der klaren Nacht waren die Temperaturen zwischen 8 und 9 Uhr noch
von fröstelnder Kühle geprägt. So sah man dann rund um
den Startplatz gut verpackte und bis zum letzten Augenblick mit dem Ausziehen
wartende SportlerInnen. Schon zu dieser frühen sonntäglichen
Zeit versammelten sich die ersten Forchheimer. Die geöffneten Bäckereien
und Cafés luden alle Beteiligten (Zuschauer und Sportler) zu einem
ersten oder zweiten, zu einem großen oder kleinem Frühstück
ein.
Die Transportwagen für die Kleidersäcke standen in reichbarer
Nähe bereit. Die Zeit bis zum Start verging sehr schnell. Zuerst
spurteten die Inliner dynamisch von dannen. Stefan und ich hatten uns
auf dem Marktplatz von Forchheim getroffen und wollten erst einmal zusammen
laufen. Wir reihten uns beim Zugläufer, der die 4h Gruppe anführen
wollte, ein, um nicht von den meist zu schnell Weglaufenden mitgerissen
zu werden.
Dank der breiten Straße kam es zu keinem Gedränge und Drängeleien.
Der Asphaltbelag begleitete uns bis zum letzten Meter und man sollte hier
die entsprechende Schuhe auswählen.
Die ersten Kilometer führten uns dann kreuz und quer
durch Forchheim. Mittlerweile schien halb Forchheim auf den Bürgersteigen
zu stehen und die Läuferschar anfeuernd aus dem Städtchen zu
verabschieden. Mittlerweile verdrängte die Sonne den morgendlichen
Nebel, als wir dann auf der B470 laufend in das breite Wiesenttal, von
den Erhebungen der fränkischen Schweiz eingebettet, hinausgeführt
wurden.
Die Strecke schlängelte sich dann neben der Wiesent bei laufendem
Wechsel zwischen Steigungen und Gefälle durch Ebermannstadt (16km)
bis zum Wendepunkt (29km) kurz vor Gößweinstein zurück
ins Ziel nach Ebermannstadt. Die Steigungen und Gefälle waren nach
meinem Empfinden nicht unangenehm, da sie nicht steil, sondern eher flach
ansteigend und abfallend gestaltet sind. Nur die Steigung bei Kilometer
41 schien von anderer Qualität zu sein, aber wahrscheinlich
war dies eher auf die aufkommende Müdigkeit zurückzuführen.
Aber auch hier standen genügend Zuschauer am Wegesrand und feuerten
die Läufer (wie Zieh durch, Nur noch ein paar Meter,
Dort oben ist die Kuppe) an und setzten wohl bei vielen Läufern
nochmals den Willen frei, auch hier oben gut auszusehen und konstant durchzulaufen.
Überhaupt die Zuschauer waren für mich ein Phänomen. Damit
hatte ich wirklich nicht gerechnet, dass so viele Zweibeiner an der Strecke
waren und sich so viele Hände bewegten. Die Dutzende oder waren es
Hunderte von Ratschen klingen mir jetzt noch im Ohr. Die Unterstützung
der Zuschauer für jeden individuellen Sportler und nicht nur für
denjenigen den man persönlich kennt (Freunde, Vereinskollegen, LebensabschnittsgefährtenInnen)
findet man auch nicht überall. Die Begeisterung der Zuschauer übertrug
sich wahrscheinlich auf viele Läufer. Die Radlergruppen auf den begleitenden
Fahrradwegen belebten die Landschaft immer wieder und boten mir somit
Unterhaltung. Lags am Wetter oder war die Landschaft wirklich so
beeindruckend. Sie strahlte eine fast vollkommende Harmonie zwischen Wiesen,
kleinen Dörfern und Städtchen und den Bergen und
Felsen der fränkischen Schweiz aus. Die Streckenführung ermöglichte
einen wirklichen freien Weitblick und man wurde nicht gezwungen z.B. durch
Straßenschluchten oder auch bei Wäldern mehr oder weniger nur
auf den Laufweg zu achten.
Allerdings hatte ich auch nicht vor hier irgendeine Bestzeit zu laufen.
Sondern wollte die ersten zwei Drittel entspannt und nur das letzte Drittel
schnell laufen. Bin dann auch den 2.Halbmarathon 10min schneller als den
ersten gelaufen. So hatte ich bis zum Wendepunkt genügend zeit mich
mit Stefan über den Lauf zu unterhalten und die Strecke, die Zuschauer
und die Organisation zu genießen.
Damit mehr oder weniger zum letzten Kriterium meines Marathontestberichtes
die Versorgung während des Laufes. Die Versorgung war in allen mir
einfallenden Bereichen ausgezeichnet.
Die Sicherheit der Läufer gegenüber anderen Verkehrsteilnehmer
war ja schon mit dem Autofreien Sonntag gewährleistet.
Die Fahrradfahrer verhielten sich mehr als diszipliniert und wurden auch
tatsächlich wie selbst beobachtet von der Streckenpolizei
auf Fehlverhalten freundlich aber konsequent hingewiesen.
Die medizinische Versorgung war überall präsent und ich hatte
das sichere Gefühl, dass in kürzester Zeit Hilfe zu Verfügung
gestanden hat. Leider waren die Einsatzfahrzeuge tatsächlich einige
male unterwegs und man hoffte als LäuferIn, dass es hoffentlich nicht
ernstes ist und sich der Betroffenen schnell wieder erholt.
Ich habe nicht gezählt, wie viele Verpflegungsstationen aufgebaut
waren. Es schien mir dass fast alle 5km mindestens eine Station und zum
Schluss eine sogar noch höhere Frequenz für die Läufer
sorgten. Auch die Auswahl der Getränke, Wasser und verschiedene Mineralgetränke,
war mehr als ausreichend. Die Helfer wussten was sie zu tun hatten und
die geschickte Verteilung der Läufer am Anfang an die richtigen Tische
zur Vermeidung von Staus habe ich in dieser Form noch nicht erlebt.
Damit kann sich jede(r) LeserIn wohl selbst ein Fazit ziehen. Wenn man
sich noch die Zeit nimmt, die Veranstaltung in ein verlängertes Wochenende
zu integrieren und die Sehenswürdigkeiten (bemerkenswert, dass Werbeprospekten
zur Region auslagen und nicht nur Prospekte für andere Läufe)
dieser Region mit einschließt, dann kann man sogar ausgeschlafen
an den Start gehen und muss sich auch nicht über volle und mit Staus
gepeinigte Autobahnen am Sonntagabend wieder zurückquälen.
Es ist jedenfalls ein Marathon an dem ich mich gerne zurückerinnern
werde und mir vorstellen kann Wiederholungstäter zu werden.
Ganz kurz zu meiner Vorstellung, 52 Jahre alt, der erste Marathon 1999
in Frankfurt, der fsm war mein 19.Marathon, außerdem bin ich noch
6 Ultras gelaufen (Rennsteig 2002, Marathon des Sables 2001, schnellster
M in Hamburg 2000 in 3:08:47).
Rolf Müller
Bericht von Carmen Hildebrand über
den Fränkische-Schweiz-Marathon
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Noack ][ Rolf Müller ][ Carmen
Hildebrand ][ Martin Zerenner ][ Michael
Schulz][
Ein großes Lob gilt den Veranstaltern mit ihren freiwilligen
Helfern...
Hallo running-pur, hier mein Bericht zum diesjährigen Fränkische
Schweiz Marathon:
SUPERTOLL!!!! Bei diesem Marathon hat einfach alles gepaßt, Wetter,
Organisation, Strecke und Stimmung! Das Organisatonsteam war wirklich
ein emsiges Völkchen, bereits am Vorabend
überall zugange, Verpflegungsstellen herrichten, Zelte aufstellen,
Absperrungen vorbereiten - bei manchen Veranstaltungen wird das ja oft
erst am letzten Drücker angeleiert. Die Startnummernausgabe war auch
problemlos - vor allen Dingen auch mit fähigen Helfern besetzt. Bei
der Nudelparty hat eigentlich auch alles gut geklappt, Nudelnachschub
war immer parat - was
auch ganz nett war: es gab "richtige" Teller und Besteck (mit
Pfand, Rückgabe aber unkompliziert und schnell), schmeckt in meinen
Augen einfach besser als vom Plastikteller.
Am Sonntagmorgen wurde Bustransfer ab 7h von Ebermannstadt nach Forchheim
angeboten, die Busse standen dann auch pünktlich und in ausreichender
Anzahl bereit. Morgens vor dem Start war es dort noch recht frisch, angenehm
war, daß einige Bäcker schon geöffnet hatten und man dort
im warmen Stübchen noch einen Kaffee (wer´s verträgt...)
trinken konnte. Die Stimmung in Forchheim am Start war echt mitreißend,
motivierende Musik, guter Ansager, dann kam so langsam auch noch die Sonne
hervor, toll! Insgesamt sind mir an dieser Veranstaltung einige nette
Kleinigkeiten aufgefallen, die erste hier schon am Start: ich laufe nun
schon seit einigen Jahren Wettkämpfe, hier habe ich es zum ersten
mal erlebt, daß das Toipapier nie alle war und immer schon im voraus
aufgefüllt wurde...
Zur Streckenführung: Ich war erst etwas skeptisch in Bezug auf die
bevorstehenden 42,195 km Landstraße, da ich eigentlich Landschaftsläufe
mit "Trampelpfaden" vorziehe, war dann aber positiv überrascht,
daß die Strecke doch angenehm zu laufen ist. Als "einfach"
würde ich sie nicht bezeichnen, da sie doch einige Steigungen enthält,
aber das wunderschöne landschaftliche Ambiente bei dem idealen Laufwetter
dieses Jahr hat mich so mitgerissen, daß ich sogar meine persönliche
Bestzeit gelaufen bin. Die Zuschauer haben sicherlich auch einen guten
Teil dazu beigetragen, haben die Läufer (alle, nicht nur die einheimischen!)
kräftig unterstützt. Viele haben das gute Wetter noch zu einer
Radtour an diesem autofreien Sonntag auf den Radwegen entlang der gesperrten
B470 genutzt und auch hierbei die Läufer und natürlich auch
die Skater kräftig angefeuert. Die vielen Helfer auf den Verpflegungsstellen
waren sehr eifrig, da gab es keinerlei
Engpässe, es gab immer ausreichend zu trinken und zu essen. Auf dem
Streckenabschnitt nach Ebermannstadt (Wendepunktstrecke) kamen mir dann
die Skater und die ersten Läufer entgegen - habe ich persönlich
als nette Ablenkung empfunden, außerdem konnte man sich dann einen
Überblick über das Feld vor sich verschaffen.
Das Ziel dann war von Unmassen begeisterten Zuschauern gesäumt, war
echt ein super Einlauf. Dort gabs´ dann eine Medaille zur jeden
Finisher, im Auslauf Kuchen, Bananen und ausreichend Getränke. Die
Duschmöglichkeiten waren oben auf einem kleinen Hügel in 2 Schulen,
dort stand auch das Gepäck parat, das man am Start in Forchheim abgeben
konnte. Es wurde bereits am
Morgen fein säuberlich in LKW´s nach Startnummern geordnet
sortiert, und man bekam es hier sofort durch die Helfer rausgereicht,
auch das hat prima geklappt. Die Duschen selbst waren - zumindest bei
uns Frauen - ausreichend und warm. In der Nähe des Zieleinlaufes
wurden auch Massagen angeboten, das ist eigentlich das einzige, was ich
an dieser Veranstaltung etwas bemängeln würde - es waren max.
4 Masseure da und eine ziemlich lange Warteschlange, habe das Warten nach
kurzer Zeit aufgegeben. Die Siegerehrung wurde dann fast pünktlich
und auch zügig abgewickelt, finde ich auch wichtig, da viele noch
einen längeren Heimweg vor sich haben.
Gesamturteil: Supertolle Veranstaltung, vorbildlich und "liebevoll"
organisiert, tolle Zuschauer, wunderschöne Landschaft - trotz der
kleinen Höhenunterschiede in meinen Augen ideal auch als Einsteigermarathon.
Vielen Dank fürs´ "Testendürfen", hat sich
echt gelohnt!!!!!!!
Carmen Hildebrand
Bericht von Martin Zerenner über den
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Ein großes Lob gilt den Veranstaltern mit ihren freiwilligen
Helfern...
Hallo Running-Pur Team!
Gleichmal vorweg: es war eine ganz tolle runde Sache, die die Veranstalter
und das Publikum hier aufgezogen haben!
Jetzt der Reihe nach. Um so viele Eindrücke wie möglich mitzunehmen,
bin ich schon am Samstag nachmittag, dem Tag vor dem Lauf, nach Ebermannstadt
gefahren und holte meine Startunterlagen ab. Die Ausgabe dieser erfolgte
absolut reibungslos. Außerdem wurden ständig aktuelle Informationen
durchgesagt. Jedoch die Preise
waren recht moderat und der Gutschein für die Nudelparty eine gute
Idee.
Sonntag morgen: Die Straßensperre der B470 ab 7.00h hatte zur Folge,
dass einige Läufer mit Verspätung am Treffpunkt in Ebermannstadt
eintrafen. Durch die sehr frühe Anfahrt gestaltete sich der Anfang
des Tages etwas langatmig. Andererseits war es wahrscheinlich nur so möglich,
den Transfer der Teilnehmer nach Forchheim so reibungslos durchzuführen.
Prima! Es herrschte kein Gedränge und jeder erhielt einen Sitzplatz.
Der letze Bus fuhr um 8.00h wobei darauf geachtet wurde, dass auch niemand
vergessen wurde!
In Forchheim standen LKWs für die Aufnahme der Kleidungsbeutel, die
mit Nummer und Name beschriftet waren, bereit. Durch diese gute Organisation
konnte man am Ende seinen Kleidungsbeutel, in den nach Inhalt nummerierten
LKWs, sehr schnell wieder finden. Ein schönes Rahmenprogramm in Forchheim
gestaltete das Warten auf den Start sehr kurzweilig. Vor dem Start wurde
die Bayernhymmne gespielt, da ja auch gleichzeitig die Bayrische Meisterschaft
der Speed-Skater ausgetragen wurde. Naja, dann gab`s noch eine Fanfare
für die Läufer und schon ging`s los.
Beeindruckend war die gute Stimmung von anfang an. Entlang der ganzen
Strecke und besonders an den schwierigen Stellen, standen Zuschauer in
Gruppen oder allein, die nie müde wurden jeden einzelnen anzufeuern.
Die Versorgungsstände waren sehr gut bestückt: Wasser, Mineraltrinks
und Bananen. Bis zur 15km Marke gab es davon alle 5km einen und danach
alle 2,5km. Bemerkenswert waren auch die gut eingewiesenen "Versorger",
die sich auf den Läufer einstellten, um ihm Essen und Getränke
zu reichen. Einziger Kritikpunkt hier: die Getränke an den ersten
Ständen waren leider viel zu kalt. Außerdem machte die sehr
reizvolle landschaftliche Umgebung diesen Lauf zu etwas Besonderem. Eine
anspruchsvolle Streckenführung: die ersten 16km einfacher und die
nächsten 26km schwieriger gestaltet.
Am Zieleinlauf gaben die Zuschauer, denen nie langweilig werden konnte,
noch einmal alles, um einen zu motivieren. Nach dem super kommentierten
Zieleinlauf, erhält man sofort seine Medaille und wird mit Getränken
und Kuchen versorgt. Die Wege zu den Duschen sind relativ kurz. Toll ist
auch die medizinische Versorgung und das vorhandene Massagezelt, das aber
leider etwas schlecht ausgeschildert ist. Im Marathonzelt herrschte an
diesem Tag eine Familienfest ähnliche Stimmung.
Was gibt`s noch zu sagen... mein persönliches Ziel unter 3.30 zu
laufen hab ich mit 3.29.27 erreicht! In der Gruppe M30 belegte ich Platz
17 und insgesamt Platz 140.
Ein großes Lob gilt den Veranstaltern mit ihren freiwilligen Helfern
für diese tolle Organisation. Bei Running-Pur möchte ich mich
recht herzlich bedanken, dass ich als Testläufer an diesem super
Lauf teilnehmen konnte!
Viele Grüße
Martin Zerenner
Bericht von Michael Schulz über den
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Klasse statt Masse...
Zunächst möchte ich mich beim Team von running-pur für
die Möglichkeit bedanken, beim Marathon in der fränkischen Schweiz
zu starten und meine Erfahrungen und Eindrücke an die Leser von running-pur
weiterzugeben. Vielen Dank und viel Spass beim Lesen meines Erlebnisberichtes.
Ganz schön früh, denke ich mir, als mein Wecker um viertel
vor 6 am Sonntagmorgen klingelte. Meine Sachen hatte ich schon gestern
Abend gepackt. Nachdem ich mich von meiner Freundin leise verabschiedet
habe, mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Mit dem Zug fahre ich dann
von Coburg nach Forchheim, dem Startort des Marathons. Von dort aus geht
es über
Ebermannstadt in die fränkische Schweiz und wieder zurück zum
Ziel nach Ebermannstadt.
Ganz schön frisch ist es heute morgen, ein bisschen bewölkt.
Vielleicht kommt ja die Sonne noch durch und möchte uns heute auch
zuschauen. Auf jeden Fall regnet es heute nicht, so wie vor einem Jahr
beim letzten Marathon in der Fränkischen Schweiz. Die wenigen Minuten
Fussweg zum Startplatz laufe ich locker um mich schon ein bisschen auf
das bevorstehende Ereignis einzustimmen. In gewisser Weise ist das heute
auch eine Marathonpremiere für mich, obwohl ich schon einige hinter
mich gebracht habe. Mein Freund Erwin fragte mich Mitte der Woche, ob
ich nicht Interesse hätte, als Zug- und Bremsläufer an den Start
zu gehen. ³Was muss ich denn da machen?, wollte ich wissen. Erwin,
der die 3-Stunden-Läufer zieht bzw. bremst, sieht das wie gewohnt
ganz locker. ³Ganz einfach, Du läufst einfach los, schaust jeden
Kilometer auf Deine Uhr, läufst eine konstante Kilometerzeit und
bist nach 4:30 h im Ziel. Ich zögerte noch ein bisschen, sagte
aber dann zu. Ist mal was neues, dachte ich mir, mal sehen, was
ich dabei so erlebe. Und so stehe ich nun am Start, ein Schild in
der Hand, dass mich als Zug- und Bremsläufer zu erkennen gibt und
viele, viele Läuferinnen und Läufe, die sich hinter mir einreihen.
Noch ein paar Minuten bis zum Start und ich merke eine gewisse Aufregung
in mir. So viele Leute, hoffentlich geht das gut.
Pünktlich zum Startschuss blinzelt die Sonne durch die Wolken. Heute
ist sie auch einer von vielen Zuschauern, meint es gut mit den zahlreichen
Aktiven und Fans. Der Startschuss fällt um 9 Uhr und rund 1500 Marathonis
machen sich auf den Weg. Die Skaterinnen und Skater gingen schon ein viertel
Stunde früher ins Rennen. Erstmalig in diesem Jahr gibt es einen
Partnerlauf. Dabei kann die Marathonstrecke zu zweit absolviert werden.
Der Erste läuft 16 km von Forchheim nach Ebermannstadt, der Zweite
die restlichen 26 km. Eine Variante die gut angenommen wurde. Dabei ging
es vielen nicht um die Zeit, sondern einfach darum, eine Marathonstrecke,
wenn auch nacheinander, zusammen zu bewältigen.
Um kurz nach 9 überquere auch ich mit meinen ³Jüngern
die Startlinie. Ich komme mir wirklich so vor. Mein Schild in die Höhe
gestreckt, und viele, viele laufen hinter mir her. Es erinnert mich an
Forrest Gump. Es klappt besser, als ich gedacht hatte. Die ersten Kilometer
gehen rasch vorbei und die Zeiten kommen annährend an meine Vorgabe
heran. So ca. 6 Minuten und 20 Sekunden pro Kilometer sollen es sein,
dann sind wir nach knapp 4:30 h im Ziel. Wir laufen durch Forchheim. Ich
bin überrascht von den vielen Zuschauern, die jetzt schon an der
Strecke stehen und uns anfeuern. Langsam bildet sich eine kleine Gruppe
um mich herum und wir kommen ins Gespräch.
Nach einigen kleinen Anstiegen erreichen wir den ersten Verpflegungspunkt.
Ich bleibe bewusst ein bisschen stehen, und signalisiere meinen Mitläufern,
dass sie sich Zeit lassen sollen. Lieber stehen bleiben und in Ruhe trinken.
Das laufen wir locker wieder heraus. Es gibt Wasser und Mineralgetränke,
später dann noch Bananen. Die Helfer von Feuerwehr, THW, rotem Kreuz
waren fleissig dabei, uns mit dem Notwendigen zu versorgen. Wir erreichen
die Stadtgrenze von Forchheim und laufen auf der Bundesstrasse 470 übers
Land Richtung Ebermannstadt. Zum ersten Mal sind die Anhöhen der
Fränkischen Schweiz zu erkennen. Die Sicht ist noch ein bisschen
diesig, die Morgensonne glänzt im grünen Blätterwerk. Meine
Läufergruppe zieht sich langsam auseinander. Ich kontrolliere die
Zeit. Ich bin nicht zu schnell, obwohl ich manchmal das Gefühl habe.
Ist gar nicht so einfach, wenn man gewöhnt ist, schneller zu laufen.
Ein Pulk von ungefähr 12 Läufern hat sich um mich gebildet.
Ein paar laufen heute ihren ersten Marathon. Thomas aus Küps zum
Beispiel und Heidemarie aus Nürnberg. Immer dann, wenn sich die Laufstrecke
mit anderen Strassen kreuzt sind die Bewohner der naheliegenden Ortschaften
an die Laufstrecke gekommen und jubeln uns zu. Viele fahren mit dem Rad
nebenher, erkennen ihre Freunde oder Verwandte. Es ist ein lustiges Hallo,
die Stimmung ist super. Nach gut 1 Stunde und 45 Minuten erreichen wir
dann Ebermannstadt. Wir liegen gut in der Zeit. Hier ³tanzt wirklich der
Bär. Viele Leute, coole Musik, der Streckensprecher begrüsst
uns mit Namen und bemerkt, dass wir noch richtig gut aussehen. Na klar,
wir sind ja auch gut drauf. Jetzt geht es auf die letzten 26 Kilometer.
Nach 13 Kilometer kommt dann der Wendepunkt und es geht wieder zurück
nach Ebermannstadt. Wir laufen in die fränkische Schweiz hinein.
Links und rechts von uns erheben sich hohe Berge, schroffe, kantige Felsen
kommen zum Vorschein. Eine Burgruine rechter Hand, eine einsame Kirche
zur linken. Ich bin überwältigt von der Schönheit der Landschaft.
Obwohl ich nicht weit von hier wohne, kenne ich mich hier gar nicht aus.
Und ich bedauere es, nicht öfters hier gewesen zu sein, mit dem Rad
oder zum Wandern. Aber das kann ich ja noch nachholen. Wir laufen in ein
langgezogenes Tal hinein. Rechts von uns ein kleiner Fluss, der das
malerische Bild noch abrundet. Ab und zu zeigt er uns in einigen Stromschnellen
seine Gewalt. Das Rauschen kommt mir vor wie sein leiser Applaus für
unsere Leistung. Die ersten Läufer und Läuferinnen kommen uns
entgegen. Einige sehen noch sehr frisch aus, andere sind gezeichnet von
der Anstrengung. Mein Freund Erwin, der 3-Stunden-Zugläufer kommt
uns entgegen. Auch er hat noch eine Grüppchen bei sich. Schnell noch
ein ³Hallo im Vorbeigehen. Und immer wieder die begeisterten Zuschauer
am Rande der Strecke. Ihr Applaus und Ihr Jubel lässt uns wieder
eine Weile schweben. Dann gehts weiter in das fast menschenleere
Tal und die Einsamkeit des Langstreckenläufers überkommt jeden
einzelnen von uns. Eine gute Mischung finde ich; erst eine aufpeitschende
Stimmung, dann wieder eine einsame Stille um in den eigenen Körper
zu hören.
Kurz vor dem Wendepunkt treffe ich Bernd. Er ist schon auf den Rückweg
nach Ebermannstadt. Ich kenne Bernd von meiner Reise zum Aventure Trail
des Verdon, einem Etappenlauf in Südfrankreich. Wir umarmen uns kurz,
laufen aber gleich weiter. Später dann, im Ziel, finden wir noch
Gelegenheit, uns ein bisschen ausführlicher zu unterhalten. Endlich
erreichen wir den Wendepunkt. Jetzt geht es zurück zum Ziel. Wir
sind noch zu fünft, die Reihen lichten sich langsam. Die Zeit stimmt.
Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Langsam merke ich auch meine Beine.
Auch langsam laufen will gelernt sein. Die anderen sind noch gut drauf.
Das Tempo ist wohl genau richtig für sie. Ich freue mich. Kaum einer
sagt noch etwas, jeder ist in sich versunken. Immer wieder unterbrochen
von jubelnden Leuten am Strassenrand. Ich bin immer noch fasziniert von
der grandiosen Natur. Die Sonne spiegelt sich glitzernd im Wasser des
Flusses. Mein Blick wandert über die Baumwipfel des dichten Laubwaldes
am Berghang. Leichte Verfärbungen sind schon erkennbar, ein sanftes
rot, eine pastellfarbenes orange. Der Herbst kündigt sich an. Und
immer wieder die Felsen am Rande der Strasse. Früher haben sich bestimmt
hier Räuber versteckt und die die vorbeiziehenden Händler überfallen.
Meine Gedanken wandern in eine vergangene, ferne Zeit,
mit Prinzessinen, Drachen und Helden. ³Noch 10 Kilometer! Thomas
bringt mich wieder in die Gegenwart zurück. Jetzt habe ich ganz vergessen,
den letzten Kilometer zu stoppen.. Wir zählen die Kilometer rückwärts.
Die Burgruine von vorhin ist jetzt auf der linken Seite. Jetzt geht es
durch einen kleinen Ort hindurch. Die Blasmusik spielt, es gibt Bier und
Bratwürste. Ein Schluck Bier wäre jetzt auch was feines. Den
ganzen Tag nur Wasser und Bananen, da bekomme ich langsam Appetit auf
etwas ³ordentliches . Auf die Strasse sind mit weisser Farbe Namen
von Läufern geschrieben. Wie bei der Tour de France. Noch 5 Kilometer.
Ich fühle mich so gut. Ich geniesse den Lauf. Ich schaue mich um,
sehe in die Gesichter der anderen. Wir überholen einen nach den anderen.
Viele sehen schon richtig kaputt aus.
Aber es ist ja nicht mehr weit. Noch ein, zwei Anstiege und dann geht
es nur noch bergab nach Ebermannstadt. Wir erreichen das Ortsschild und
immer noch ist hier Party. Die Leute jubeln uns zu klatschen, sind begeistert.
In der Ferne ist das Zielbanner zu erkennen. Wir sind jetzt noch fünf.
Drei davon feiern Ihren ersten Marathon. Nach 4 Stunden und 28 Minuten
erreichen wir überglücklich das Ziel. Wir umarmen uns. Alle
bedanken sich bei mir für die hervorragende Unterstützung. Ich
weiss gar nicht, was ich sagen soll. An ihrer grossartigen Leistung hatte
ich doch den geringsten Anteil. Eine junge Dame hängt mir die Medaille
um den Hals. Es gibt Kuchen, Mineraldrink und Cola. Ich nehme gleich 2
Becher mit. Meine Freundin und meine Mutter erwarten mich im Ziel. Ich
freue mich, beide zu sehen, eine wunderschöne Abrundung dieses in
vielerlei Hinsicht einzigartigen Erlebnisses. Schnell noch ein Foto und
endlich hinsetzen. Ich spüre die wärmende Sonne auf meiner Haut,
geniesse die Atmosphäre im Zielbereich. Nach und nach kommen noch
viele herein. Ein paar enttäuschte, aber doch mehr glückliche
Gesichter.
Langsam aber sicher geht auch dieser Marathontag zu Ende und wir treten
die Heimreise an. Noch immer gehen mir die Eindrücke im Kopf herum.
Die Erlebnisse waren doch viel intensiver, als ich es vorher gedacht hätte.
Auch meine Premiere als Zug- und Bremsläufer hat prima geklappt.
Ich bin überwältigt und dankbar für dieses Erlebnis.
Meine Bewertung:
Der Fränkische-Schweiz-Marathon ist ein kleiner, aber beschaulicher
Marathon. Durch das Wechselspiel von Stadt und Land, hat er sowohl für
Stadtläufer als auch für Landschaftsläufer etwas zu bieten.
Die Unterstützung der Zuschauer war für die Verhältnisse
ausgezeichnet. Vor allem die 2. Hälfte kommen die Naturfreunde unter
den Läufern auf ihre Kosten. Mir persönlich hat das Laufen auf
der Asphaltstrasse nicht viel ausgemacht. Im Gegenteil. Man kann sich
dabei mehr auf die Landschaft konzentrieren, ohne die Gefahr, über
eine Wurzel zu stolpern oder umzuknicken.
Durch mein langsames Lauftempo konnte ich, im Vergleich zum letzten Jahr,
die Landschaft und meine Umgebung viel besser beobachten und in mich aufnehmen.
Auch hier gilt der Grundsatz: ³Weniger, besser gesagt langsamer, ist manchmal
mehr.
Der Fränkische-Schweiz-Marathon ist ein Marathon mit viel Flair und
Gemütlichkeit. Die breite Strasse bietet jeden den notwendigen Platz,
sein Tempo und seinen Rhythmus zu laufen. Ein echter Geheimtipp ohne Marathonmassentourismus
ö Klasse statt Masse.
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