Testläufer berichten vom Achenseelauf in Pertisau

Achenseelauf (8. 9. 2002)

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Bericht von Dietmar Sänger über den Hunsrück Marathon
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In Pertisau angekommen, wurden wir von Helfern freundlich auf einen gebührenfreien Parkplatz in Ufernähe eingewiesen...

Hallo Running-Pur,
als ich von einem Lauf um den Achensee erfuhr, erinnerte ich mich sofort an einen Gewaltmarsch, den ich als Kind in einem Urlaub vor über 25 Jahren im Urlaub mit meinen Eltern machen durfte. Obwohl die zurückliegenden Erinnerungen nicht nur positiv waren, war mein Interesse geweckt. Ich überlegte lange, ob ich die für mich lange Anfahrt in Kauf nehmen sollte, als ich aber dann die Möglichkeit entdeckte, als Testläufer mitzumachen, war die Anmeldung eine entschiedene Sache. Um die Strecke wenigesten noch einmal etwas näher in Anschein zu nehmen, versuchte ich 14 Tage vor der Veranstaltung den See zumindest mit dem MTB zu umrunden, mußte aber leider feststellen, daß der schmale Fußweg zur Gaisalm für Fahrräder (berechtigt, wie ich inzwischen festgestellt habe) gesperrt ist.
So hieß es also früh aus den Federn, da ich mit einer mindestens 2 stündigen Anfahrt rechnen mußte und die Nummernausgabe am Veranstaltungstag von 07:30 bis 09:00 Uhr geöffnet war. In Pertisau angekommen, wurden wir von Helfern freundlich auf einen gebührenfreien Parkplatz in Ufernähe eingewiesen. Die Nummernausgabe war hervorragend organisiert und die Helfer gaben sich alle Mühe, die angereisten Sportler entsprechend zu informieren. Es war nun Zeit sich warmzumachen und die wenigen hundert Meter zum Start zu gehen. Den Startunterlagen war zu entnehmen, daß in 6 Blöcken je nach Halbmarathonbestzeiten gestartet wird. Leider wurde diese Info wahrscheinlich von zu wenigen gelesen, bzw. zur Kenntnis genommen. Im Startbereich wurde dann versucht vom Sprecher für Stimmung zu sorgen, wie dies bei solchen Großveranstaltungen üblich ist. Natürlich stieg auch die Aufregung bei vielen Teilnehmern. Leider wurden dann vom Sprecher und von Helfern, die die Blöcke versuchten einzuteilen, widersprüchliche Aussagen zu den entsprechenden Qualifikationszeiten gemacht. Viele Läuferinnen und Läufer ordneten sich in zu frühe Blöcke ein, bzw. sprangen nach dem Startschuß einem Block hinterher. Ich selbst ließ mich von einem Helfer überreden in den nächsten Block zu gehen, was ich später sehr bereute.
Nach dem obligatorischen CountDown erfolgte nun endlich auch für uns der Startschuß. Der erste Kilometer führte von der Karwendelseilbahn bergab durch den Ort Pertisau hinunter zum See. Hier begann dann am Strandbad ein schöner Schotterweg bis ca. Kilometer 3. Dort verengte es sich zu einem schmalen Weg und es folgten die ersten nennenswerten Steigungen. Ich lief in meinem Block ziemlich an der Spitze voraus und hatte eine schöne freie Strecke. Doch leider lief ich hier dann auf den vor uns gestarteten Block auf. Es war dann bis ca. Kilometer 8 ein ständiges Stop and Go mit vielen (Stand-) Zwangspausen. Natürlich war dieser Teil der Strecke sehr anspruchsvoll, aber viele Teilnehmer haben sich schlicht überschätzt und waren so gut wie nicht zu überholen. Das Erreichen des Nordendes dieses Sees war geradezu eine Erlösung, da hier endlich der Weg wieder jedem sein eigenes Tempo zuließ. Die verlorene Zeit aber aufzuholen war schlichtweg illusorisch.
So tröstete die gute Stimmung der Zuschauer im Ort Achenkirch und das Erreichen der zweiten Verpflegungsstelle ein wenig darüber hinweg. Hier erfolgte auch die Staffelübergabe für die Teams, die sich die Umrundung des Sees teilte. Ein motivierter Sprecher versuchte gerade die weiblichen Teilnehmerinnen zusätzlich anzuspornen. Die jetzt folgende zweite Hälfte verlief fast überwiegend auf einer asphaltieren Nebenstraße direkt am Seeufer. Eine Steigung nach der dritten Verpflegungsstelle kostete dann noch einmal etwas Kräfte, bevor es die letzten Kilometer flach am See entlang ging. Ab dem Beginn der Uferpromenade auf Mauracher Seeseite lief man dann durchweg in der Sonne, dies bis zum Mittag die restlichen Wolken und Nebelfetzen beiseite geschoben hatte. Die Vorbeifahrt einer historischen Schmalspureisenbahn nahm mir dann mit ihrem Qualm ein klein wenig den Atem bevor es dann die letzten 2 Kilometer in Richtung Zielgelände ging. Hier wünschte sich sicher der ein oder andere mit den Badegästen, die versuchten ein wenig Stimmung zu machen, zu tauschen. Der Zieleinlauf wurde von den Zuschauern kräftig gefeiert und motivierte noch einmal, letzte Reserven zu mobilisieren.
Im Ziel angekommen wurde man sogleich mit den Teilnehmermedaillien ausgestattet. Ein Zelt mit Verpflegung (Iso, Wasser, Bananen, Orangen, etc.) war in unmittelbarer Nähe. Für Teilnehmer und Zuschauer waren Biertische aufgestellt und an weiteren Ständen konnte man sich ausreichend und günstig verpflegen. Eine kleine Sportmesse war ebenfalls angegliedert. Hier konnte man sich über die neusten Laufsportprodukte informieren, bzw. Produkte gleich kaufen.
Den Startunterlagen war ebenfalls zu entnehmen, wo sich die Duschen befinden. Die Läufer wurden je nach Startnummer auf umliegende Hotels und die Tennishalle aufgeteilt. Das mir zugewiesene Hotel hatte zwar nur wenige Duschen, aber es entstand trotdem fast keine Wartezeit. Frisch geduscht gings dann zurück zum Zielgelände wo ein verspätetes Mittagessen eingenommen wurde. Gleich darauf erfolgte um 14:30 Uhr die Siegerehrung, bei der ein neuer Strecken- (01:19:33) und Teilnehmerrekord (über 2.400 Meldungen) verkündet werden konnte.
Alles in allem eine sehr gelungen Veranstaltung, wenn nicht das Ärgernis ab Beginn des schmalen Wegs gewesen wäre.
Viele Grüße aus dem Allgäu
Dietmar Sänger


Bericht von Michael Hagleitne über den Hunsrück Marathon
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Parkplätze und die notwendigen Einweiser waren in ausreichender Zahl vorhanden...

Liebe Redaktion,
erstmal vielen Dank für die kostenlose Teilnahme am Achenseelauf 2002. Der Lauf war "traumhaft". Da ich keine weite Anreise habe bin ich direkt am Veranstaltungstag zum Achensee gefahren. Die Ausschilderung war bestens und man konnte die Abfahrt nach Pertisau überhaupt nicht verfehlen. Etwas mehr als 2 Stunden vor dem Start waren im Ort alle Vorkehrungen getroffen, um die erwartete Teilnehmerzahl von etwa 2000 Läufern zu bewältigen. Parkplätze und die notwendigen Einweiser waren in ausreichender Zahl vorhanden, und man wurde als Läufer sehr freundlich und kostenfrei zu den Parkplätzen verwiesen. Das Zielgelände war nur wenige Gehminuten vom
Parkplatz entfernt und der Ortskern war für den gesamten Verkehr gesperrt.
Die Startnummern wurden in einer großen Tenne verteilt und auch hier war die Organisation vorbildlich. Man bekam die Startnummer die üblichen kleinen Geschenke (Packung Nudeln, Riegel und Shampoo) in einer Tüte gereicht und am Ausgang konnte man sich sein ärmelloses T-Shirt in der jeweiligen Größe aushändigen lassen. Ein Einkaufsgutschein über 15,- Euro bei einem Sportartikelhändler machte das Startgeld von 21,- Euro für Einzelstarter und 16,- Euro für einen Staffelläufer fast wett. Im Zielbereich waren ausreichend Tische und Bänke aufgestellt worden, damit die Läufer und Zuschauer es vor und nach dem Lauf so angenehm wie möglich hatten. Verpflegungsstände und Getränkeinseln im Zielbereich waren gut organisiert ohne allzulange Wartezeiten.
Nun zum Lauf selbst, der Start war etwa 800 Meter vom Ziel entfernt und man mußte leicht bergauf marschieren um dorthin zu gelangen. Ohrenbetäubender Lärm, verursacht durch eine Aerobic-Gruppe, versuchte die Zuschauer und Läufer etwas aufzulockern. Der Start erfolgte in Gruppen, die Schnellsten zuerst, damit dann nach etwa 5 km keine Staus für die Läufer auftraten, als es etwa 60 Stufen zu erklimmen galt hinter der Geißalm. Durch den Ort ging es erst einmal flott bergab und dann an vielen Zuschauern vorbei Richtung Strandbad. Jetzt mußten die Läufer direkt am Ufer des Achensees relativ flach bis zur Geißalm laufen, der breite Weg mündete dann in einen schmalen Pfad, durchsetzt mit Wurzeln und Felsen und überholen konnte man hier nicht mehr. Die erst Verpflegungsstelle dann an der Geißalm mit Isogetränken und Wasser. Von hier an begann der eigentliche Steig am Felshang mit Stufen rauf und runter, mit kurzen Flachstücken, Brücken, Geröllfeldern, kleinen Bächen und einem Wasserfall. Hier war äußerste Trittsicherheit gefragt, Überholvorgänge sind nur selten möglich ohne andere Läufer zu gefährden. Die Wasser- und Bergrettung hatte die gefährlichsten Stellen abgesichert,
Schlauch- und Ruderboote begleiteten die Läufer am Wasser. Teilweise ging es fast senkrecht vom Läufer aus rechts in die Tiefe. Ein kleiner Ausrutscher auf den noch feuchten Felsen konnte unter Umständen einen gefährlichen Absturz bedeuten. Immer wieder ging die selektive Strecke steil hinunter und dann gleich wieder steil hinauf. Kondition war gefragt, ausruhen konnte man sich auf diesem Streckenabschnitt, der etwa 3 km lang ist, auch nicht, da immer wieder Läufer von hinten drängelten. Am Ende des Steigs wurde der Weg wieder breiter und ging dann kurz vom See weg nochmal leicht bergauf. Hier waren dann auch wieder die ersten Zuschauer und man
mußte noch einmal ein trockenes Bachbett durchqueren und kam dann auf die asphaltierte Strecke Richtung "Scholastika", wo schon die 2.
Verpflegungsstelle, 1. Zwischenzeit und Wechselbereich für die Staffelläufer aufgebaut waren. Von hier ab waren noch exakt 13,2 km zu
laufen auf dem 2. schönen Streckenabschnitt. Ein asphaltierter, ziemlich breiter Radweg führte um den gesamten Achensee bis zum Ziel. Wer ab hier gerne von der Familie auf dem Rad begleitet werden möchte, der konnte dies fast ungehindert tun. Die traumhafte Bergkulisse darf ich hier nicht unerwähnt lassen, obwohl sie für mich alltäglich ist. Bei herrlichstem Sonnenschein, ungehinderter Fernsicht und etwa 20 Grad lief man bis zum Ende des Sees mit einem leichten Gegenwind. Drei leichte Anstiege waren dabei zu bewältigen, bevor es dann mit Rückenwind in Richtung Pertisau dem Ziel entgegen ging. Hier war wieder alles bestens organisiert, wie auf der ganzen Strecke. Die Zuschauer bildeten ein Spalier und man wurde von der Begeisterung ins Ziel getragen.
An der Länge meines Berichts merken die Leser meine Freude und Begeisterung von diesem schönsten Panoramalauf in Österreich. Ein Lob an die Tiroler, die mit einem Aufgebot von etwa 250 Helfern auch den Ansturm von nahezu 2000 Läufern ohne sichtbare Probleme bewältigt haben. Kinderläufe und Handbikerrennen haben den Achenseelauf noch komplettiert. Zwei neue Streckenrekorde bei den Männern und Frauen wurden mit je 300,- Euro Preisgeld belohnt. Bei den Männern siegte ein Südtiroler vor einem Slowenen und einem Kenianer! Bei den Damen siegte eine Ungarin vor einer bayerischen Läuferin und einer Österreicherin. Wen es interessiert, ich bin in 1.40,37
Std. auf den 75. Gesamtplatz und auf den 14. Platz in der AK M40 gelaufen. Insgesamt hatten 1472 Einzelstarter das Ziel erreicht.

Gruß Michael Hagleitne

 


Bericht von Kanut Wünsch über den Hunsrück Marathon
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Nach der Anmeldung bekam ich eine kleine Packung Nudeln, ein Trägerhemd...

AcNebelverhangen präsentierte sich der Achensee als wir 1 Stunde vor Start um 9 Uhr ankamen. Besser gesagt fast ankamen, denn die letzten beiden Kilometer nach Pertisau konnten nur im Schritttempo zurückgelegt werden, mußten sich doch über 1500 Starter über die einzige Zufahrtsstrasse quälen. Der Parkplatz war dann aber gut organisiert und lag nur ca. 300m vom Anmelde- und Zielbereich entfernt. Bei der Abholung der Startunterlagen ³vermisste„ ich fast die oft üblichen Warteschlangen, durch die Aufteilung nach den Anfangsbuchstaben des Namens und den flotten Helfern, hielt ich schon wenige Minuten nach der Ankunft meine Startertüte in Händen. Darin befand sich neben der Startnummer der Chip, für den wir 25.- Kaution und 3.- Miete bezahlten, eine kleine Packung Nudeln, ein Trägerhemd, ein Müsliriegel und diverses Infomaterial.
Umziehen, Startnummer und Chip befestigen, warmlaufen und noch ein wenig Hektik verbreiten, schon standen wir am Start. Dieser war in 5 Startgruppen eingeteilt in die sich die Läufer der Güte nach ( HM Bestzeit)einsortieren sollten ( unter 1:30h, -1:40h, -1:50, usw.), was aber, wie sich im späteren Rennverlauf herausstellte nicht jedermann bzw. -frau gelang. Hier trennten sich nun unsere Wege und auch unsere Erfahrungen, da sich meine Frau für den 3. Startblock entschied, während ich mich unter die drahtigen Kollegen der ersten Gruppe mischte. Der Himmel hatte mittlerweile aufgeklart und so heizte mir die Sonne und die zunehmende Enge im Startblock ganz schön ein. Um 10.03 Uhr erfolgte der erlösende Startschuß für den ersten Startblock (kann man das so sagen, oder sind das nur die Teile die die Sprinter am Start benützen???), im jeweils 10 Minuten Abstand machten sich dann die nachfolgenden Gruppen auf die Verfolgung. Der erste Teil der Strecke führt stellenweise über klettersteigähnliche Passagen mit alpinem Charakter (Fels, Stufen und leicht ausgesetzte Stellen) und teils schwierigen Terrain, und konnten von meiner Startgruppe noch einigermaßen geordnet und wenn der Weg es zuließ im Laufschritt bewältigt werden. Laut Zeugenaussagen kam es dann aber in den nachfolgenden Blöcken zu Staus und minutenlangen Wartezeiten an den oben genannten Stellen, was teils an der Kapazität dieses Streckenabschnitts, zum grössten Teil aber an der egoistischen Unvernunft vieler Läufer lag, die sich völlig falsch einordneten und so viele behinderten. Die erste Teilstrecke sollte gerade für auf diesem Terrain weniger geübte Läufer vielleicht etwas vorsichtiger gelaufen werden, läßt sich doch nach der zweiten Verpflegungsstation auf nun flacherem, asphaltiertem Kurs mit den gesparten Reserven richtig Tempo bolzen und so kann der eine oder andere ³ Bergläufer„ noch eingesammelt werden. Die vier Verpflegungsstationen waren übrigens sehr gut organisiert, es gab links Iso und rechts Wasser, dies wurde vorher angkündigt, so daß man sich gut einordnen konnte. Ab der zweiten gab es, glaube ich, auch Bananen, die Stimung war an den Labestationen auch sehr gut. Je mehr man sich nund dem Ziel näherte, desto voller wurden auch die Strassenränder und man erhielt häufig Aufmunterungen und Anerkennung, dies hat sich bis zum Schluß auch für die später gestarteten Läufer nicht geändert. Tolles Publikum!
Im Ziel angekommen wurde mir erstmal eine Medaille umgehängt, dann griff ich mir eine Dose des österreichischen Kultgetränks das angeblich Flügel verleiht und bewegte mich Richtung Verpflegungszelt. Dort warteten Bananen, Orangen und Kuchen, sowie Isogetränk, Wasser und Latella? (vielleicht eine Art Molkengetränk) auf die Läufer. Eine Stunde später, als meine Frau ins Ziel kam gab es kein flügelverleihendes Getränk mehr, das Isogetränk wurde zunehmend klarer und auch die Bananenstücke wurden nun mundgerecht geschnitten, es entstand bei uns der Eindruck daß bei den später eintreffenden Läufern plötzlich ³gespart„ wurde wo anfangs noch im Überfluss vorhanden war. Dies finde ich persönlich sehr bedauerlich, da doch jeder Läufer die gleiche Strecke läuft und auch das gleiche Startgeld bezahlt. Dabei könnten planvolles Nachfüllen und ausreichende Mengen dieses Problem leicht beheben. Das Abgeben des Chips war wieder reibungslos und sehr gut organisiert.
Fazit: Pluspunkte waren die teilweise hervorragende Organisation und viele freundliche Helfer, tolles Publikum und die eindrucksvolle Umgebung (Wolfgangseeniveau), Minuspunkte gabs allerdings für die Wartezeiten auf dem schwierigem Streckenteil, die das Laufergebnis zum Teil erheblich verfälschten und der Verpflegung im Zielbereich, wo man für 21.- Startgeld schon erwarten dürfte auch als xxxter noch dasselbe Verpflegungsangebot vorzufinden wie die Top Ten.

Mein Tip: Check it out! oder in deutsch: BILD dir deine eigene Meinung 2003!
Nochmals Danke für die Startmöglichkeit und viele sportliche Grüße, Kanut


Bericht von Peter Dekantüber den Hunsrück Marathon
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Die tolle Landschaft macht den Lauf insgesamt zu einem wirklichen Erlebnis...

Achenseelauf am 8.9.2002:

Bei der Anreise aus München um 8 Uhr herrscht im Bereich des Tegernsees bis zum Achensee z.T noch mehr oder weniger starker Nebel, der sich erst gegen 9 Uhr auflöst. Zum Start um 10 Uhr scheint dann schon die Sonne von einem fast wolkenlosen stahlblauen Himmel mit herrlichem Blick auf die umliegenden Berge.
Die Zufahrt nach Pertisau ist schon von Maurach her ziemlich belastet, kurz vor der Ortsmitte nur noch zähes Vorwärtskommen. Nach einigem Hin und Herrangieren finden wir schließlich oberhalb des Startbereichs einen Parkplatz. Meine Frau Monika ist nervöser als ich, weil das mit der Parkplatzsuche sich schwieriger gestaltet. Von dort hinunter zur Anmeldung, ca. 10 Min. Fußweg zu einer Scheune, in welcher die Startnummernausgabe etc. untergebracht ist. Das geht alles sehr schnell, da die meisten um 9 Uhr 30 wohl ihre Sachen alle schon zusammen haben. Neben dem T-Shirt gibt`s in einer Tüte noch einen Riegel und ein kleines Päckchen Nudeln. Auf dem Feld vor dem Stadel steht die Tafel mit den Starterlisten. Dort treffe ich Kristian, der für das Forum Team Berlin startet. Seine Frau läuft ebenfalls
mit. Ich traf sie schon eine Woche zuvor in Altötting. (Überhaupt scheint ein großer Teil der versammelten Laufgemeinde jedes Wochenende bei Wettkämpfen unterwegs zu sein). Viel Zeit zum Ratschen ist nicht mehr, der Läuferstrom macht sich jetzt Richtung Start auf den Weg. Dort ist Einordnen -entsprechend der bereits erreichten Halbmarathon-Zeiten in früheren Läufen - in 5 verschiedene Startblocks angesagt. Nicht wenige stellen sich in den falschen Block, was sich später in erheblichen Rückstaus auf dem schmalen
Gaisalmsteig bemerkbar machen wird, da diese langsamen Läufer den Weg blockieren. Der Start erfolgt in Abständen von etwa 5 bis 6 Minuten. Der Böllerschuss zum Start ist nicht zu überhören. Zwei "Vorturner" versuchen mit mäßigem Erfolg das Warten auf den Start zu überbrücken, bzw. zum Mitmachen zu animieren. Endlich ist es soweit und ich starte mit weiteren ca. 2 bis 300 Läufern aus dem zweiten Startblock heraus auf die 23,2 km lange Strecke des Achenseelaufs. Um es vorweg zu nehmen: jeder Kilometer ist deutlich sichtbar zweifach markiert. Zunächst geht es durch den Ort hinunter, schwenkt dann ein auf einen rd. 2 Kilometer langen Uferweg, breit genug, um zumindest das individuelle Tempo zu finden. Nicht lange aber, verengt sich der Weg, mündet in einen schmaleren Pfad, leicht wellig, zum
Teil durch lichten Auenwald, über Geröllfelder oder durch Waldabschnitte. Bis zur Gaisalm bei etwa Km 5 läuft das ganz zügig dahin, wenn auch hier schon Überholen kaum möglich ist. Bei der Gaisalm erste Getränkestation. Man läuft über eine schräg abfallende getränkebecherübersäte Wiese bis in Seehöhe hinab. Der Blick geht ein Stück weiter und man sieht auf dem Weg voraus, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, die Läufer die steilen Treppenstufen hinaufgehen. Dort schließt man sich gleich an und geht im Gänsemarsch hinterher. Dies wird auf den nächsten rd. vier Kilometern an etlichen Stellen wiederholt. Ob der schmale Steig steil nach oben - meist
über Treppen - oder nach unten führt, oder sich um enge Kurven um Felsen herumwindet, stets stauen sich die Läufer auf und kommen teilweise zum völligen Stillstand. Die Staus haben den "Vorteil", in Ruhe den wunderschönen Blick auf den teilweise tief unten liegenden See, wo vorsorglich etliche Boote der Wasserwacht liegen, zu erleben. Erst bei km 8 wird der Weg breiter, verläuft dann um die Seespitze herum. Bis hierhin beträgt mein Km-Schnitt knapp unter 6Min/km. Endlich können wir freier laufen und etwas "Gas geben". Bei Km 10 eine Zeitmessung, etwa in Höhe Scholastika. Hier ist auch die Wechselzone des Staffellaufs und eine ansehnlich Zahl von Leuten sorgt für etwas Stimmung. Dazu eine Lautsprecherstimme mit Informationen. Kurz danach wird es wieder ruhiger. Auf einem asphaltierten Weg - Rad- und Fußweg- meist am Ufer des Achensee entlang, mit nur noch geringen Anstieg- und Gefällestrecken geht es weiter Richtung Maurach. An dieser Seeseite kommen insgesamt drei Getränkestationen, an denen es Wasser und Iso gibt. Bananenstücke erst bei der Verpflegungsstelle bei Km 18. Gut, dass es an der Ostseite des Sees genügend Schatten gibt, denn inzwischen brennt die Sonne doch schon
einigermaßen runter. Zuschauer nur an wenigen Stellen, u.a. im Bereich eines Campingplatzes. Aber endlich Platz genug zum Laufen, denn das Läuferfeld ist jetzt schon sehr lang auseinandergezogen. Schön, dass man schon lange vorher auf der anderen Seeseite das Ziel - Pertisau -immer deutlich vor Augen hat. Die schöne Landschaft, der tiefgrüne See, der klare blaue Himmel - diese Eindrücke an diesem Tag kaum zu überbieten. Ich habe nur am Schluss Mühe, mein deutlich gesteigertes Tempo zu halten und laufe mit 1.57 ins Ziel. Das
Zuschauerspalier in Pertisau ist schon ganz ordentlich. Der Zieleinlauf selber mit einer scharfen Linkskurve, zumal über einen holprigen Acker, ist nicht gerade der Hit. Das kann sicher verbessert werden, wenn man den Start um rd. 50 Meter zurückverlegt. Jeder erhält eine kleine Medaille; im Zelt gibt es Kuchen (aus der Packung), Bananen- und Orangenstücke, Iso und Wasser. Ein Werbefahrzeuge draußen stellt "Red Bull" zur Verfügung. Für genügend Sitz- und Liegemöglichkeit ist gesorgt. Duschen gibt es in zwei nahegelegenen Hotels und im Tenniscenter. Allerdings herrscht dort ein ziemlicher Andrang an den vorhandenen drei Duschen. Von einigen Läufern war zu hören, dass es Sinn machen würde, die Seerunde andersherum zu starten, nämlich am Anfang die Asphaltstrecke, erst danach den Steig. Dafür spricht manches,; andererseits kämen vielleicht schon ermüdete Läufer auf dem z.T gefährlichen Streckenabschnitt an, was aus Sicherheitsgründen auch seine Probleme hätte. Alles in allem ist der Achenseelauf schon sehr gut organisiert, der Einsatz der vielen Helfer ist professionell und freundlich, keine Frage. Allerdings stößt der Lauf durch die Massen wohl an seine Grenzen, wirft die Frage der
Limitierung oder anderer organisatorischer Verbesserungen zur Entflechtung des Läuferfeldes auf, wie schon genannt.

Die tolle Landschaft macht den Lauf insgesamt zu einem wirklichen Erlebnis.

München, 9.9.2002

Peter Dekant