Testläufer berichten vom Würzburg Marathon

Würzburg Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Clemens Ruf über den Würzburg Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Clemens Ruf][Uwe Schmitt][Stefan Mayrhofer][

Jeder Läufer wurde angefeuert...


Die ersten Mai Wochen habe alle Regenrekorde gebrochen, auch Würzburg wurde von den Regenmassen nicht verschont. Aber rechtzeitig zum Marathonwochenende kündigte sich Hoch Stephan an. Meine Sorge war nun wird es jetzt nicht gleich wieder zu warm. Wenigstens die Kleiderfrage ist bei diesem Wetter kein Problem. Kurze Hose und Trägerhemd.
Am Samstag um 10 Uhr trafen sich vor dem Marathonzelt ca. 20 Läufer zum Frühstückslauf. In Würzburg führt der Organisationschef Michael Littman die Läuferschar über einen 3 km langen Stadtrundkurs. Dieser Kurs beinhaltet bereits ein paar Marathonabschnitte. Um ein gemütliches Tempo kümmert sich Michael Littmann. Läufer, die zu schnell laufen, werden von ihm gebremst. Wir wollen doch unsere Körner nicht bereits am Vortag verbrauchen. Leider nehmen nicht mehr Marathonis an dieser Veranstaltung teil. Hat man hier doch noch mal die Gelegenheit die nervösen Beine zu bewegen. Nach dem Lauf gab es für jeden noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Michael Littmann widmete sich wieder der Organisation und ich ging nach dem Frühstück meine Startnummer abholen. Die Einteilung der Startnummern war gut ausgeschildert. War an einem Stand mal viel los, konnte man zum Nebenschalter gehen. Die Helfer waren sehr freundlich und beantworteten geduldig jede Frage. Nachdem mein Chip getestet war, bummelte ich noch ein wenig über die Marathonmesse.
Am späten Nachmittag ging ich zur Pastaparty. Dort gab es von 15 - 18 Uhr Nudeln zum Karbonloading. Die Portionen waren reichlich und man fand ohne Problemen einen Platz in dem großen Zelt.
Am Sonntagmorgen stand ich um 6 Uhr auf. Mein erster Blick war gen Himmel wie wird das Wetter. Ich hoffte auf einen sonnigen nicht zu warmen Tag. Letztes Jahr regnete es und einige Bands konnten nicht spielen. Aber diese Jahr waren die Vorzeichen gut. Der Himmel war bewölkt und die Wolken sahen sehr dunkel aus. Der starke Wind trieb sie abe von Würzburg weg und rechzeitig zum Start kündigte sich die Sonne an. Es sollte ein sehr schöner Tag werden.
Um 7:30 machte ich mich auf den Weg zum Start. Die Startnummer gilt als Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel. Um dem möglichen Stau mit anschleißender Parkplatzsuche aus dem Wege zu gehen, fuhr ich mit der Staßenbahn zum Start. Die Haltestelle ist nur wenige Meter vom Start entfernt. Allerdings sollte man sich den Fahrplan am Abend vorher anschauen. Sonntag morgens fahren die Bahnen in 30 Minuten Takt. Nachdem ich im Startbereich eintraf, lief ich mich ein wenig ein und gab meine Kleider ab. Ein Wort noch zum Kleidersack. Die Tüte war doch recht klein und Läufer die neben ihren Laufsachen noch Handtuch und Duschzeug verstauen wollten, hatten Probleme alles unterzubrigen. Ein größer dimensionierter Beutel wäre wünschenswert. Die Abgabe an sich ging zügig vonstatten. Ich machte mich auf den Weg zum Startblock. Die Organisatoren haben nach den Erfahrungen der letzten Jahren die Startaufteilung strenger kontrolliert und einen Blockstart eingeführt. Es gibt 3 Blocks. Die Marathonläufer mit einer Zielzeit bis 3h 15min ( Halbmarathon bis 1h 35 min) starteten im ersten Block um 9 Uhr. Drei Minuten später machen sich die Läufer mit einer Zielzeit bis 4h (Halbmarathon bis 2h) auf den Weg. Weitere 3 Minuten danach startete der Rest. Dies entzerrte das Läuferfeld auf den ersten Kilometern. Gab es doch gerade auf den ersten Kilometern in den letzten Jahren immer wieder Gerangel. Aufgrund meiner Zeit startete ich im ersten Block. Wie bereits oben erwähnt wurde in Blöcken gestartet. Das ist allerdings nur dann duchsetzbar, wenn zum einen kontrolliert wird und zum anderen der Zugang zum Block nur von der Seite erfolgen kann. Sehr viele Läufer kamen uber die Startline zum Block was Gedränge verursacht. Eigentlich sollte der Start um 9 Uhr erfolgen ein Spitzenläufer hatte aber seine Nummer noch nicht. So verzögerte sich der Start um 5 Minuten. Der Sprecher versuchte die Pause mit Musik und einem Interview der Bürgermeisterin zu überbrücken. Dann ging es endlich los. Es wurde "also sprach Zaratustra" gespielt, die letzen 20 Sekunden wurden von allen heruntergezählt und als Startschuß wurde eine Kanone abgefeuert. Gleich auf den ersten Metern machte sich der Blockstart positiv bemerkbar. Es gab lange nicht so viele Rempeleien wie in dem vergangenen Jahren. Das erste Kilometerschild war für viele ein Wink mit dem Zaunpfahl, schon wieder zu schnell angegangen. Die Anfeuerungen auf der Strecke waren toll. Es ging Richtung Zellerau, wo bei km 2,5 die erste Wasserstelle errichtet war und bei km 3 stand die erste Band. Alle 5 km gab es Verpflegungsstellen und damischen alle 2,5 km Wasserstellen. Bei den Verpflegungsstelle gab es Wasser, Apfelschorle und Bananen. Nach dieser Schleife in die Zellerau ging es wieder zurück Richtung Start und dann weiter nach Heidingsfeld. Auf den langen Geraden spürte man den Gegenwind. Die Sonne kam immer mehr zum Vorschein und ich suchte den Schatten. Auf dem Weg nach Heidingsfeld gab es immer wieder Streckefest, die viele Zuschauer anlockten. Sie wurden nicht müde uns anzufeuern. In Heideingsfeld ging es dann wieder zurück Richtung Innenstadt. Die folgenden Kilometer waren etwas einsam. Aber in der Innenstadt erwarteten einem 10 Bands. Die Stimmung in der Innenstadt war super. Vergessen waren die leichten Anstiege in der Juliusprommenade. Danach wurde man mit einem Blick auf die Residenz belohnt und schaute man ein wenig nach oben sah man die über allem stehende Festung. Man rannte noch mal am Dom vorbei, über den Marktplatz und dann über die alte Mainbrücke. Die erste Runde war geschafft. Man konnte sich nun zwischen Zieleinlauf (HM) oder die zweite Runde (Marathon) entscheiden. Ich werde immer mehr zum Befürworter der 2 Runden. Man weis was einem erwartet. Kennt den Platz der Verpflegungsstellein und der Stimmungshochburgen. Noch fühlte ich mich gut und lag auf Kurs. Bei km 25 spürte ich meine Oberschenkel und Waden und mir war klar ich musste ein wenig vom Tempo rausnehmen. Leider wurde es nicht besser. Aber ich stand die restlichen Kilometer durch und kam mit einer Zeit von 3h14min ins Ziel. Ich verpasste eine neue Bestzeit nur um 15 Sekunden. Im Ziel erhielt ich eine Medalie und ein Jubiläums Bier. Würzburg wurde dieses Jahr 1300 Jahre alt. Ich holt meine Kleider ab und begab mich zur Verpflegung. Hier hat man aus den Problemen des letzten Jahres gelernt. Es gibt ein extra Verpflegungsbereich, mit Bier, Red Bull, Wasser, Apfelsaft und Bananen. Im letzten Jahr staute sich alles im Zielbereich und die Verpflegung war nicht ausreichend vorhanden.
Mein Fazit: Die Strecke ist toll sie führt an allen Sehenswürdigkeiten von Würzburg vorbei. Die Verteilung der Bands sollte man sich noch mal überlegen. Es sind meiner Meinung nach zu viele in der Innenstadt und zu wenige in den Randbezirken. Aber alle Achtung die Zahl von 18 Bands ist beachtlich. Die Verpflegungsstellen waren sehr gut besetzt. Ach an die Verwendung von Papp statt Plastikbecher wurde an einigen Ständen gedacht. Man kann sie besser zusammendrücken. die Bananen waren in mundgerechte Stücke geschnitten und wurden einem gereicht. Man verlor bei der Nahrungs- und Getränkeaufnahme keine Zeit.
Auch in Würzburg hatte man die Möglichkeit bei der Anmeldung bis zu drei Handynummern anzugeben, an die die Zielzeit per SMS übermittelt wird. Dieser Service ist kostenlos. Die Idee finde ich super. Die besorgten Angehörigen werden damit sofort nach dem Zieleinlauf beruhigt und man selber kann sich in Ruhe die Zielzeit anschauen. Leider haben die Organisatoren nicht mit einem solchen Anndrang gerechnet. Außerdem war das Netz überlastet. Die SMS traf mehrere Stunden nach meiner Zieleinkunft ein. Das sollte im nächsten Jahr besser organisiert werden. Ein Lob an die Organisation und die vielen Helfer, die ausgestatten mit Trillerpfeifen jeden Läufer anfeuerten.
Gruß Clemens Ruf


Bericht von Uwe Schmitt über den Würzburg Marathon
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Innerhalb von 2 Wochen zwei lange Läufe...


Ich möchte mich zunächst nochmals für die Startberechtigung in Würzburg bedanken.
Ich hatte mich bei Euch vor 4 Wochen für Würzburg beworben, weil ich einmal persönlich testen wollte, wieviel Marathonläufe ich innerhalb kurzer Zeit körperlich verkraften kann. Seit April bin ich in Bonn, Hamburg und letzte Woche in Mainz gelaufen. Und heute sollte es noch Würzburg sein. Aber um es kurz zu machen, innerhalb von 2 Wochen zwei lange Läufe - war doch etwas zu massiv. Es hat heute leider "nur" für einen Halbmarathon gereicht. Aber nun zur Veranstaltung. Auch hier lief für mich leider nicht alles rund. Seit Eurer Bestätigung vom 22. April, erhielt ich bis 3 Tage vor dem Lauf keine Startunterlagen. Nach Rückfrage per E-Mail am Freitag vor dem Lauf erhielt ich eine Laufbestätigung mit vollkommen falschen Anmeldedaten (es lief noch eine Läufer mit gleichem Namen). Auf Rückfrage am Samstag per Telefon erhielt ich die Zusage, meine Anmeldung würde am Infoschalter für Sonntag bereitliegen.
Mit gemischten Gefühlen fuhr ich am frühen Sonntagmorgen Richtung Würzburg los. Am Nachmeldeschalter war alles schon etwas chaotisch. Leider wußte keiner etwas von einem Testläufer für Running-Pur - erst nach einem Rückruf konnte die Sache geklärt werden. Allerdings lief ich dann ohne Chip. Der Start erfolgte in 3 Blöcken und erfolgte pünktlich um 9:00 Uhr. Durch diese Blockaufteilung kam ich ganz gut vor Start weg und war noch recht optimistisch, nach ca. 3 Stunden wieder am Ziel anzukommen. Bei der Strecke handelt es sich um ein Rundkurs der zweimal durchlaufen werden muß. Der Kurs ist insgesamt ziemlich flach und führt beidseitig am Main entlang. Die letzten 7 km gehen dann quer durch die Innenstadt, wo auch eine Superstimmung herrschte. Alle 4 km wurde Wasser und Bananen gereicht. Obwohl die erste Stunde bei mir recht gut lief (KM 14 nach einer Stunde), kamen mir langsam immer mehr Zweifel ob ich mir heute wirklich einen Marathon antun muß. Jedenfalls zogen sich die KM ziemlich in die Länge, zumal am Main nicht soviele Zuschauer standen. Als es schließlich Richtung Innenstadt ging beschloß ich, bei einer Halbmarathonzeit über 1:30 abzubrechen. Die Innenstadt brachte zwar nochmals einen riesigen Motivationsschub und als es über dem Main wieder Richtung 2. Runde ging wollte ich eigentlich auch noch die Marathondistanz versuchen. Vor mir lief eine Gruppe mit einem ganz guten Tempo und ich bin davon ausgegangen, das diese Gruppe auch noch die zweite Runde angeht. Aber Irrtum, die liefen nun Richtung Ziel Halbmarathon. Da nun auch die Zeit so bei 1:30 lag gewann in mir der "innere Schweinehund". Mit 1:30 beendete ich vorzeitig den Lauf. Obwohl ich danach schon etwas frustiert war hatte das ganze auch etwas Gutes. Im Zielbereich war der Verpflegungsstand noch nicht so dicht belagert, so das ich mir in aller Ruhe ein Weißbier leisten konnte. Wie gesagt bei mir war es heute nicht so gut gelaufen, aber für die Region war es bestimmt ein Topereignis und trotz persönlicher Anmeldeprobleme war die Sache sicherlich sehr gut organisiert. Jedenfalls für das nächste Jahr habe ich mir vorgenommen die 42 KM voll durchzulaufen.

Viele Grüsse

Uwe Schmitt



Bericht von Stefan Mayrhofer über den Würzburg Marathon
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Ein Lob an die Organisation...

Nachdem ich als Testläufer schon prima per e-mail betreut wurde (danke Heike!) und so einige persönliche Daten ergänzt und meine letzten Zweifel bezüglich der Anreise beseitigt wurden, machte ich mich am Sonntagmorgen pünktlich um 5:38 mit der Bahn auf den Weg. Über Fürth ging es nach Würzburg, wo ich pünktlich um 7:19 ankam. Es folgte ein 15minütiger Fußmarsch zum Start-/Zielgelände, wo es zwar schon hoch her ging, ich aber trotzdem schnell zu meinen Startunterlagen (inklusive einem schönen Veranstaltungs-Shirt) kam. Auch die Kleiderbeutelabgabe zeigte sich flexibel: da ich mit Sporttasche angereist war und für diese keine Unterstellmöglichkeit hatte, band ich den „offiziellen“ Kleiderbeutel einfach um die Tragegriffe, und so wurde diese „akzeptiert“. Der nächste Gang galt den „Dixies“. Es ist klar, dass es bei solchen Massenveranstaltungen prinzipiell immer zu wenig Dixies gibt, aber die Wartezeit hielt sich in Grenzen; da habe ich bei anderen Veranstaltungen schon wesentlich Schlimmeres erlebt.

Da es zu dieser frühen Stunde noch etwas frisch war und ich mich bereits meiner Klamotten entledigt hatte, hielt ich mich bis zum Start noch etwas im Zelt der Marathonmesse auf. Als es dann soweit war, suchte ich „meinen“ Startblock. In Würzburg wird der Marathon und der Halbmarathon gemeinsam gestartet (leider); und so gibt es ein gemischtes Teilnehmerfeld, sortiert in drei Startblöcke nach der Marathon- bzw. Halbmarathonbestzeit: bei Marathon waren dies rot für Zeiten unter 3:20, blau für Zeiten von 3:20 bis 3:59 sowie ohne Markierung für Zeiten ab 4 Stunden bzw. ohne Bestzeit. Man hatte mir als Testläufer zwar angeboten, aus dem vordersten Block zu starten, was ich aber aufgrund meines Fairnessverständnisses und meiner doch eher bescheidenen Vorbereitung dankend ablehnte. So war für mich aufgrund meiner bisherigen Bestzeit (3:20:53) der mittlere Block vorgesehen, und so orientierte ich mich an dem schönen großen blauen Ballon, der über den Startblöcken schwebte.

Als der Startschuss für den zweiten (also „meinen“) Startblock fiel und sich bei uns noch immer nichts bewegte, realisierte ich plötzlich, dass ich im hintersten Startblock stand (übrigens nicht als Einziger, wie ich an den vielen blau bepunkteten Startnummern erkennen konnte). Dies lag wohl daran, dass der schöne blaue Ballon doch viel weiter hinten über den Läufern schwebte. Da ich sowieso nicht auf Bestzeit laufen wollte bzw. konnte, störte mich das nicht besonders, aber ich wurde doch am Anfang durch viele langsamere Läufer aufgehalten, was sich auch bei der ersten km-Zwischenzeit (5:26) bemerkbar machte. Auf den ersten Kilometern ging es zunächst durch den Stadtteil Zellerau, wo der Zuschauerzuspruch eher spärlich war, ich aber meinen km-Schnitt auf knapp unter 5 min stabilisieren konnte. Bei km 6 ging es wieder durch das Start-/Zielgelände, was sich auch wieder bei der Lautstärke bemerkbar machte. Dann ging es am Main entlang – parallel zur Mergentheimer Straße - südwärts Richtung Heidingsfeld, und noch war ich gut drauf. Die reichlichen Verpflegungsstellen (alle 2,5 km mindestens Wasser, sonst auch Apfelschorle und Bananen, bzw. später auch Iso-Getränke und Red Bull) taten ihr Übriges, und so lief ich gutgelaunt und bei wieder zahlreicheren Zuschauern zwischen km 10 und 13 zum ersten Mal durch den Vorort Heidingsfeld, zu dem ich eine besondere Beziehung habe: vor knapp 20 Jahren habe ich hier mal – im Rahmen meiner Ausbildung – für 3 Monate gewohnt und so manches Weizen vertilgt.

Anschließen ging es über die Konrad-Adenauer-Brücke hinüber auf die andere Mainseite, wo bis km 17 hauptsächlich wieder am Main entlang gelaufen wurde. Dann wurde es endlich wieder lauter, denn jetzt ging es in die Altstadt. Hier war am meisten Betrieb, mehrere Musikgruppen und Anfeuerungen der Zuschauer bereiteten ein echtes Gänsehaut-Feeling. So ging es dann auch kurz nach km 20 relativ gut die alte Mainbrücke hinauf und auf der anderen Seite wieder dem Zielgelände entgegen.

Dann erfolgte die erwartete Reduzierung des Läuferfeldes: für die Halbmarathonis war nun „Feierabend“ und sie liefen durch den für sie vorgesehenen Korridor ins Ziel. Die Marathonis mussten rechts an diesem Zielkorridor vorbei auf die zweite Runde gehen (meine HM-Zwischenzeit 1:43 und ein paar Zerquetschte). Obwohl ich dies ja vorher wusste, war es schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, die medaillenbehängten HM-Finisher beim Vertilgen des Finisher-Biers zu beobachten. Auch wurde das Läuferfeld beträchtlich kleiner, für etwa 2/3 des Läuferfeldes war der Lauf bereits zu Ende, und wie man auf der zweiten Runde feststellen konnte, waren damit auch weniger Zuschauer an der Strecke.

Einmal wurde ich dann (leider) noch richtig sauer: Nachdem ich bei km 27 – nach der bereits bekannten Schleife durch Zellerau und dem erneuten Passieren des Start-/Zielgeländes – traf ich genau auf den Start des Walking-Wettbewerbes. Die Walker nahmen leider den gesamten abgesperrten Korridor in Anspruch und ließen erst nach Aufforderung des Streckensprechers etwas Platz für überholende Marathonis. So musste ich auf die Gegenrichtung ausweichen (Absperrung waren zum Glück nur Plastikbänder) und hatte Glück, dass das entgegenkommende Läuferfeld schon weit auseinander gezogen war und ich so problemlos vorankam. Liebe Veranstalter: wenn Ihr schon die Walker parallel zum Marathon auf die Strecke schickt, solltet Ihr das ein bisschen besser organisieren, die Walker trifft hier am wenigsten Schuld.

Mit allen diesen Punkten kann und will ich meinen kleinen „Einbruch“ auf der zweiten Hälfte nicht rechtfertigen. Vielmehr stellte sich heraus, dass mein Training dieses Jahr halt doch nicht ausreichte, um in die Nähe meiner Bestzeit zu gelangen; vielmehr war meine vorher abgegebene Selbsteinschätzung (zwischen 3:30 und 3:45 sollte möglich sein) doch realistisch. So musste ich das Tempo reduzieren und bei den Verpflegungsständen die eine oder andere Gehpause einlegen. Ich blieb bis zum Schluss bei Bananen und Wasser; nur ein-, zweimal nahm ich Iso-Getränk bzw. Red Bull (igitt), um einfach einen anderen Geschmack im Mund zu haben.

Bei der zweiten Schleife durch Heidingsfeld ging es mir dann wieder ein wenig besser, und ich hatte schon Hoffnung auf die „zweite Luft“. Aber dieses Gefühl hielt leider doch nicht lange vor, und so musste ich ab km 34, als es wieder auf die andere Mainseite ging, gehörig kämpfen. Leider war auch in der Altstadt nicht mehr so viel los wie auf der ersten Runde, aber ich biss mich durch und erreichte schließlich in 3:42:18 das Ziel. Zur Belohnung gab es eine schön gestaltete Finisher-Medaille (mal etwas anderes als das Standard-Runddesign) und eine Flasche Jubiläums-Bier (anlässlich der 1300-Jahr-Feier-Würzburgs). Die Verpflegung im Zielbereich war sehr gut; meine Befürchtung, dass die Halbmarathonis alles leer räumen würden, wurde nicht erfüllt. Mit Getränken aller Art (einschließlich Erdinger alkoholfrei) und Bananen in Hülle und Fülle konnten die leeren Kohlenhydratspeicher wieder aufgefüllt werden. Nach ein bisschen Smalltalk schnappte ich mir meine Tasche und suchte die Duschen auf, die sich in einem ca.200 Meter entfernten Schwimmbad befanden. Leider war uns nur der Zutritt zu den Duschen gestattet (na ja, man kann nicht alles haben), aber hier gab es reichlich Platz zum Umziehen und mit den wenigen Duschen konnte man sich auch arrangieren. Wer nicht auf eine warme Dusche warten wollte, konnte auch eine „Kaltdusche“ benutzen, aber habe keinen gesehen, der dies tat.

Frisch geduscht und umgezogen nahm ich eine Straßenbahn (Benutzung für Läufer kostenlos) zum Hauptbahnhof und konnte unterwegs sogar noch vereinzelte Läufer sehen. Um 14:43 verließ ich Würzburg per Bahn und so war mein Würzburg-Abenteuer beendet.

Fazit: wenn noch einige Schwachstellen (gemeinsamer Start Marathon/Halbmarathon, Walking-Wettbewerb) beseitigt werden, wird dieser Marathon sicherlich noch besser werden; die positiven Eindrücke (kurze Wege im Start-/Zielbereich, gute Verpflegung auf der Strecke und im Ziel, bis auf wenige Stellen eine schöne Strecke) überwiegen nämlich. Nächstes Jahr findet der Würzburg-Marathon übrigens bereits am 17. April statt. So möchte man der nach eigenen Angaben „Flut von großen deutschen Veranstaltungen im Mai“ entgegen wirken und vielleicht den diesjährigen Teilnehmerrückgang entgegenwirken.

Ein Lob noch mal an die Organisatoren und die zahlreichen Helfer, die diese Veranstaltung erst möglich machen; und ein Dankeschön an running pur für den Freistart!

Keep on running,

Stefan Mayrhofer