Bericht von Clemens Ruf über den Würzburg
Marathon
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Mayrhofer][
Jeder Läufer wurde angefeuert...
Die ersten Mai Wochen habe alle Regenrekorde gebrochen, auch Würzburg
wurde von den Regenmassen nicht verschont. Aber rechtzeitig zum Marathonwochenende
kündigte sich Hoch Stephan an. Meine Sorge war nun wird es jetzt
nicht gleich wieder zu warm. Wenigstens die Kleiderfrage ist bei diesem
Wetter kein Problem. Kurze Hose und Trägerhemd.
Am Samstag um 10 Uhr trafen sich vor dem Marathonzelt ca. 20 Läufer
zum Frühstückslauf. In Würzburg führt der Organisationschef
Michael Littman die Läuferschar über einen 3 km langen Stadtrundkurs.
Dieser Kurs beinhaltet bereits ein paar Marathonabschnitte. Um ein gemütliches
Tempo kümmert sich Michael Littmann. Läufer, die zu schnell
laufen, werden von ihm gebremst. Wir wollen doch unsere Körner nicht
bereits am Vortag verbrauchen. Leider nehmen nicht mehr Marathonis an
dieser Veranstaltung teil. Hat man hier doch noch mal die Gelegenheit
die nervösen Beine zu bewegen. Nach dem Lauf gab es für jeden
noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Michael Littmann widmete
sich wieder der Organisation und ich ging nach dem Frühstück
meine Startnummer abholen. Die Einteilung der Startnummern war gut ausgeschildert.
War an einem Stand mal viel los, konnte man zum Nebenschalter gehen. Die
Helfer waren sehr freundlich und beantworteten geduldig jede Frage. Nachdem
mein Chip getestet war, bummelte ich noch ein wenig über die Marathonmesse.
Am späten Nachmittag ging ich zur Pastaparty. Dort gab es von 15
- 18 Uhr Nudeln zum Karbonloading. Die Portionen waren reichlich und man
fand ohne Problemen einen Platz in dem großen Zelt.
Am Sonntagmorgen stand ich um 6 Uhr auf. Mein erster Blick war gen Himmel
wie wird das Wetter. Ich hoffte auf einen sonnigen nicht zu warmen Tag.
Letztes Jahr regnete es und einige Bands konnten nicht spielen. Aber diese
Jahr waren die Vorzeichen gut. Der Himmel war bewölkt und die Wolken
sahen sehr dunkel aus. Der starke Wind trieb sie abe von Würzburg
weg und rechzeitig zum Start kündigte sich die Sonne an. Es sollte
ein sehr schöner Tag werden.
Um 7:30 machte ich mich auf den Weg zum Start. Die Startnummer gilt als
Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel. Um dem möglichen
Stau mit anschleißender Parkplatzsuche aus dem Wege zu gehen, fuhr
ich mit der Staßenbahn zum Start. Die Haltestelle ist nur wenige
Meter vom Start entfernt. Allerdings sollte man sich den Fahrplan am Abend
vorher anschauen. Sonntag morgens fahren die Bahnen in 30 Minuten Takt.
Nachdem ich im Startbereich eintraf, lief ich mich ein wenig ein und gab
meine Kleider ab. Ein Wort noch zum Kleidersack. Die Tüte war doch
recht klein und Läufer die neben ihren Laufsachen noch Handtuch und
Duschzeug verstauen wollten, hatten Probleme alles unterzubrigen. Ein
größer dimensionierter Beutel wäre wünschenswert.
Die Abgabe an sich ging zügig vonstatten. Ich machte mich auf den
Weg zum Startblock. Die Organisatoren haben nach den Erfahrungen der letzten
Jahren die Startaufteilung strenger kontrolliert und einen Blockstart
eingeführt. Es gibt 3 Blocks. Die Marathonläufer mit einer Zielzeit
bis 3h 15min ( Halbmarathon bis 1h 35 min) starteten im ersten Block um
9 Uhr. Drei Minuten später machen sich die Läufer mit einer
Zielzeit bis 4h (Halbmarathon bis 2h) auf den Weg. Weitere 3 Minuten danach
startete der Rest. Dies entzerrte das Läuferfeld auf den ersten Kilometern.
Gab es doch gerade auf den ersten Kilometern in den letzten Jahren immer
wieder Gerangel. Aufgrund meiner Zeit startete ich im ersten Block. Wie
bereits oben erwähnt wurde in Blöcken gestartet. Das ist allerdings
nur dann duchsetzbar, wenn zum einen kontrolliert wird und zum anderen
der Zugang zum Block nur von der Seite erfolgen kann. Sehr viele Läufer
kamen uber die Startline zum Block was Gedränge verursacht. Eigentlich
sollte der Start um 9 Uhr erfolgen ein Spitzenläufer hatte aber seine
Nummer noch nicht. So verzögerte sich der Start um 5 Minuten. Der
Sprecher versuchte die Pause mit Musik und einem Interview der Bürgermeisterin
zu überbrücken. Dann ging es endlich los. Es wurde "also
sprach Zaratustra" gespielt, die letzen 20 Sekunden wurden von allen
heruntergezählt und als Startschuß wurde eine Kanone abgefeuert.
Gleich auf den ersten Metern machte sich der Blockstart positiv bemerkbar.
Es gab lange nicht so viele Rempeleien wie in dem vergangenen Jahren.
Das erste Kilometerschild war für viele ein Wink mit dem Zaunpfahl,
schon wieder zu schnell angegangen. Die Anfeuerungen auf der Strecke waren
toll. Es ging Richtung Zellerau, wo bei km 2,5 die erste Wasserstelle
errichtet war und bei km 3 stand die erste Band. Alle 5 km gab es Verpflegungsstellen
und damischen alle 2,5 km Wasserstellen. Bei den Verpflegungsstelle gab
es Wasser, Apfelschorle und Bananen. Nach dieser Schleife in die Zellerau
ging es wieder zurück Richtung Start und dann weiter nach Heidingsfeld.
Auf den langen Geraden spürte man den Gegenwind. Die Sonne kam immer
mehr zum Vorschein und ich suchte den Schatten. Auf dem Weg nach Heidingsfeld
gab es immer wieder Streckefest, die viele Zuschauer anlockten. Sie wurden
nicht müde uns anzufeuern. In Heideingsfeld ging es dann wieder zurück
Richtung Innenstadt. Die folgenden Kilometer waren etwas einsam. Aber
in der Innenstadt erwarteten einem 10 Bands. Die Stimmung in der Innenstadt
war super. Vergessen waren die leichten Anstiege in der Juliusprommenade.
Danach wurde man mit einem Blick auf die Residenz belohnt und schaute
man ein wenig nach oben sah man die über allem stehende Festung.
Man rannte noch mal am Dom vorbei, über den Marktplatz und dann über
die alte Mainbrücke. Die erste Runde war geschafft. Man konnte sich
nun zwischen Zieleinlauf (HM) oder die zweite Runde (Marathon) entscheiden.
Ich werde immer mehr zum Befürworter der 2 Runden. Man weis was einem
erwartet. Kennt den Platz der Verpflegungsstellein und der Stimmungshochburgen.
Noch fühlte ich mich gut und lag auf Kurs. Bei km 25 spürte
ich meine Oberschenkel und Waden und mir war klar ich musste ein wenig
vom Tempo rausnehmen. Leider wurde es nicht besser. Aber ich stand die
restlichen Kilometer durch und kam mit einer Zeit von 3h14min ins Ziel.
Ich verpasste eine neue Bestzeit nur um 15 Sekunden. Im Ziel erhielt ich
eine Medalie und ein Jubiläums Bier. Würzburg wurde dieses Jahr
1300 Jahre alt. Ich holt meine Kleider ab und begab mich zur Verpflegung.
Hier hat man aus den Problemen des letzten Jahres gelernt. Es gibt ein
extra Verpflegungsbereich, mit Bier, Red Bull, Wasser, Apfelsaft und Bananen.
Im letzten Jahr staute sich alles im Zielbereich und die Verpflegung war
nicht ausreichend vorhanden.
Mein Fazit: Die Strecke ist toll sie führt an allen Sehenswürdigkeiten
von Würzburg vorbei. Die Verteilung der Bands sollte man sich noch
mal überlegen. Es sind meiner Meinung nach zu viele in der Innenstadt
und zu wenige in den Randbezirken. Aber alle Achtung die Zahl von 18 Bands
ist beachtlich. Die Verpflegungsstellen waren sehr gut besetzt. Ach an
die Verwendung von Papp statt Plastikbecher wurde an einigen Ständen
gedacht. Man kann sie besser zusammendrücken. die Bananen waren in
mundgerechte Stücke geschnitten und wurden einem gereicht. Man verlor
bei der Nahrungs- und Getränkeaufnahme keine Zeit.
Auch in Würzburg hatte man die Möglichkeit bei der Anmeldung
bis zu drei Handynummern anzugeben, an die die Zielzeit per SMS übermittelt
wird. Dieser Service ist kostenlos. Die Idee finde ich super. Die besorgten
Angehörigen werden damit sofort nach dem Zieleinlauf beruhigt und
man selber kann sich in Ruhe die Zielzeit anschauen. Leider haben die
Organisatoren nicht mit einem solchen Anndrang gerechnet. Außerdem
war das Netz überlastet. Die SMS traf mehrere Stunden nach meiner
Zieleinkunft ein. Das sollte im nächsten Jahr besser organisiert
werden. Ein Lob an die Organisation und die vielen Helfer, die ausgestatten
mit Trillerpfeifen jeden Läufer anfeuerten.
Gruß Clemens Ruf
Bericht von Uwe Schmitt über den Würzburg
Marathon
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Innerhalb von 2 Wochen zwei lange Läufe...
Ich möchte mich zunächst nochmals für die Startberechtigung
in Würzburg bedanken.
Ich hatte mich bei Euch vor 4 Wochen für Würzburg beworben,
weil ich einmal persönlich testen wollte, wieviel Marathonläufe
ich innerhalb kurzer Zeit körperlich verkraften kann. Seit April
bin ich in Bonn, Hamburg und letzte Woche in Mainz gelaufen. Und heute
sollte es noch Würzburg sein. Aber um es kurz zu machen, innerhalb
von 2 Wochen zwei lange Läufe - war doch etwas zu massiv. Es hat
heute leider "nur" für einen Halbmarathon gereicht. Aber
nun zur Veranstaltung. Auch hier lief für mich leider nicht alles
rund. Seit Eurer Bestätigung vom 22. April, erhielt ich bis 3 Tage
vor dem Lauf keine Startunterlagen. Nach Rückfrage per E-Mail am
Freitag vor dem Lauf erhielt ich eine Laufbestätigung mit vollkommen
falschen Anmeldedaten (es lief noch eine Läufer mit gleichem Namen).
Auf Rückfrage am Samstag per Telefon erhielt ich die Zusage, meine
Anmeldung würde am Infoschalter für Sonntag bereitliegen.
Mit gemischten Gefühlen fuhr ich am frühen Sonntagmorgen Richtung
Würzburg los. Am Nachmeldeschalter war alles schon etwas chaotisch.
Leider wußte keiner etwas von einem Testläufer für Running-Pur
- erst nach einem Rückruf konnte die Sache geklärt werden. Allerdings
lief ich dann ohne Chip. Der Start erfolgte in 3 Blöcken und erfolgte
pünktlich um 9:00 Uhr. Durch diese Blockaufteilung kam ich ganz gut
vor Start weg und war noch recht optimistisch, nach ca. 3 Stunden wieder
am Ziel anzukommen. Bei der Strecke handelt es sich um ein Rundkurs der
zweimal durchlaufen werden muß. Der Kurs ist insgesamt ziemlich
flach und führt beidseitig am Main entlang. Die letzten 7 km gehen
dann quer durch die Innenstadt, wo auch eine Superstimmung herrschte.
Alle 4 km wurde Wasser und Bananen gereicht. Obwohl die erste Stunde bei
mir recht gut lief (KM 14 nach einer Stunde), kamen mir langsam immer
mehr Zweifel ob ich mir heute wirklich einen Marathon antun muß.
Jedenfalls zogen sich die KM ziemlich in die Länge, zumal am Main
nicht soviele Zuschauer standen. Als es schließlich Richtung Innenstadt
ging beschloß ich, bei einer Halbmarathonzeit über 1:30 abzubrechen.
Die Innenstadt brachte zwar nochmals einen riesigen Motivationsschub und
als es über dem Main wieder Richtung 2. Runde ging wollte ich eigentlich
auch noch die Marathondistanz versuchen. Vor mir lief eine Gruppe mit
einem ganz guten Tempo und ich bin davon ausgegangen, das diese Gruppe
auch noch die zweite Runde angeht. Aber Irrtum, die liefen nun Richtung
Ziel Halbmarathon. Da nun auch die Zeit so bei 1:30 lag gewann in mir
der "innere Schweinehund". Mit 1:30 beendete ich vorzeitig den
Lauf. Obwohl ich danach schon etwas frustiert war hatte das ganze auch
etwas Gutes. Im Zielbereich war der Verpflegungsstand noch nicht so dicht
belagert, so das ich mir in aller Ruhe ein Weißbier leisten konnte.
Wie gesagt bei mir war es heute nicht so gut gelaufen, aber für die
Region war es bestimmt ein Topereignis und trotz persönlicher Anmeldeprobleme
war die Sache sicherlich sehr gut organisiert. Jedenfalls für das
nächste Jahr habe ich mir vorgenommen die 42 KM voll durchzulaufen.
Viele Grüsse
Uwe Schmitt
Bericht von Stefan Mayrhofer über
den Würzburg Marathon
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Mayrhofer][
Ein Lob an die Organisation...
Nachdem ich als Testläufer schon prima per e-mail betreut wurde
(danke Heike!) und so einige persönliche Daten ergänzt und meine
letzten Zweifel bezüglich der Anreise beseitigt wurden, machte ich
mich am Sonntagmorgen pünktlich um 5:38 mit der Bahn auf den Weg.
Über Fürth ging es nach Würzburg, wo ich pünktlich
um 7:19 ankam. Es folgte ein 15minütiger Fußmarsch zum Start-/Zielgelände,
wo es zwar schon hoch her ging, ich aber trotzdem schnell zu meinen Startunterlagen
(inklusive einem schönen Veranstaltungs-Shirt) kam. Auch die Kleiderbeutelabgabe
zeigte sich flexibel: da ich mit Sporttasche angereist war und für
diese keine Unterstellmöglichkeit hatte, band ich den offiziellen
Kleiderbeutel einfach um die Tragegriffe, und so wurde diese akzeptiert.
Der nächste Gang galt den Dixies. Es ist klar, dass es
bei solchen Massenveranstaltungen prinzipiell immer zu wenig Dixies gibt,
aber die Wartezeit hielt sich in Grenzen; da habe ich bei anderen Veranstaltungen
schon wesentlich Schlimmeres erlebt.
Da es zu dieser frühen Stunde noch etwas frisch war und ich mich
bereits meiner Klamotten entledigt hatte, hielt ich mich bis zum Start
noch etwas im Zelt der Marathonmesse auf. Als es dann soweit war, suchte
ich meinen Startblock. In Würzburg wird der Marathon
und der Halbmarathon gemeinsam gestartet (leider); und so gibt es ein
gemischtes Teilnehmerfeld, sortiert in drei Startblöcke nach der
Marathon- bzw. Halbmarathonbestzeit: bei Marathon waren dies rot für
Zeiten unter 3:20, blau für Zeiten von 3:20 bis 3:59 sowie ohne Markierung
für Zeiten ab 4 Stunden bzw. ohne Bestzeit. Man hatte mir als Testläufer
zwar angeboten, aus dem vordersten Block zu starten, was ich aber aufgrund
meines Fairnessverständnisses und meiner doch eher bescheidenen Vorbereitung
dankend ablehnte. So war für mich aufgrund meiner bisherigen Bestzeit
(3:20:53) der mittlere Block vorgesehen, und so orientierte ich mich an
dem schönen großen blauen Ballon, der über den Startblöcken
schwebte.
Als der Startschuss für den zweiten (also meinen) Startblock
fiel und sich bei uns noch immer nichts bewegte, realisierte ich plötzlich,
dass ich im hintersten Startblock stand (übrigens nicht als Einziger,
wie ich an den vielen blau bepunkteten Startnummern erkennen konnte).
Dies lag wohl daran, dass der schöne blaue Ballon doch viel weiter
hinten über den Läufern schwebte. Da ich sowieso nicht auf Bestzeit
laufen wollte bzw. konnte, störte mich das nicht besonders, aber
ich wurde doch am Anfang durch viele langsamere Läufer aufgehalten,
was sich auch bei der ersten km-Zwischenzeit (5:26) bemerkbar machte.
Auf den ersten Kilometern ging es zunächst durch den Stadtteil Zellerau,
wo der Zuschauerzuspruch eher spärlich war, ich aber meinen km-Schnitt
auf knapp unter 5 min stabilisieren konnte. Bei km 6 ging es wieder durch
das Start-/Zielgelände, was sich auch wieder bei der Lautstärke
bemerkbar machte. Dann ging es am Main entlang parallel zur Mergentheimer
Straße - südwärts Richtung Heidingsfeld, und noch war
ich gut drauf. Die reichlichen Verpflegungsstellen (alle 2,5 km mindestens
Wasser, sonst auch Apfelschorle und Bananen, bzw. später auch Iso-Getränke
und Red Bull) taten ihr Übriges, und so lief ich gutgelaunt und bei
wieder zahlreicheren Zuschauern zwischen km 10 und 13 zum ersten Mal durch
den Vorort Heidingsfeld, zu dem ich eine besondere Beziehung habe: vor
knapp 20 Jahren habe ich hier mal im Rahmen meiner Ausbildung
für 3 Monate gewohnt und so manches Weizen vertilgt.
Anschließen ging es über die Konrad-Adenauer-Brücke hinüber
auf die andere Mainseite, wo bis km 17 hauptsächlich wieder am Main
entlang gelaufen wurde. Dann wurde es endlich wieder lauter, denn jetzt
ging es in die Altstadt. Hier war am meisten Betrieb, mehrere Musikgruppen
und Anfeuerungen der Zuschauer bereiteten ein echtes Gänsehaut-Feeling.
So ging es dann auch kurz nach km 20 relativ gut die alte Mainbrücke
hinauf und auf der anderen Seite wieder dem Zielgelände entgegen.
Dann erfolgte die erwartete Reduzierung des Läuferfeldes: für
die Halbmarathonis war nun Feierabend und sie liefen durch
den für sie vorgesehenen Korridor ins Ziel. Die Marathonis mussten
rechts an diesem Zielkorridor vorbei auf die zweite Runde gehen (meine
HM-Zwischenzeit 1:43 und ein paar Zerquetschte). Obwohl ich dies ja vorher
wusste, war es schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, die medaillenbehängten
HM-Finisher beim Vertilgen des Finisher-Biers zu beobachten. Auch wurde
das Läuferfeld beträchtlich kleiner, für etwa 2/3 des Läuferfeldes
war der Lauf bereits zu Ende, und wie man auf der zweiten Runde feststellen
konnte, waren damit auch weniger Zuschauer an der Strecke.
Einmal wurde ich dann (leider) noch richtig sauer: Nachdem ich bei km
27 nach der bereits bekannten Schleife durch Zellerau und dem erneuten
Passieren des Start-/Zielgeländes traf ich genau auf den Start
des Walking-Wettbewerbes. Die Walker nahmen leider den gesamten abgesperrten
Korridor in Anspruch und ließen erst nach Aufforderung des Streckensprechers
etwas Platz für überholende Marathonis. So musste ich auf die
Gegenrichtung ausweichen (Absperrung waren zum Glück nur Plastikbänder)
und hatte Glück, dass das entgegenkommende Läuferfeld schon
weit auseinander gezogen war und ich so problemlos vorankam. Liebe Veranstalter:
wenn Ihr schon die Walker parallel zum Marathon auf die Strecke schickt,
solltet Ihr das ein bisschen besser organisieren, die Walker trifft hier
am wenigsten Schuld.
Mit allen diesen Punkten kann und will ich meinen kleinen Einbruch
auf der zweiten Hälfte nicht rechtfertigen. Vielmehr stellte sich
heraus, dass mein Training dieses Jahr halt doch nicht ausreichte, um
in die Nähe meiner Bestzeit zu gelangen; vielmehr war meine vorher
abgegebene Selbsteinschätzung (zwischen 3:30 und 3:45 sollte möglich
sein) doch realistisch. So musste ich das Tempo reduzieren und bei den
Verpflegungsständen die eine oder andere Gehpause einlegen. Ich blieb
bis zum Schluss bei Bananen und Wasser; nur ein-, zweimal nahm ich Iso-Getränk
bzw. Red Bull (igitt), um einfach einen anderen Geschmack im Mund zu haben.
Bei der zweiten Schleife durch Heidingsfeld ging es mir dann wieder ein
wenig besser, und ich hatte schon Hoffnung auf die zweite Luft.
Aber dieses Gefühl hielt leider doch nicht lange vor, und so musste
ich ab km 34, als es wieder auf die andere Mainseite ging, gehörig
kämpfen. Leider war auch in der Altstadt nicht mehr so viel los wie
auf der ersten Runde, aber ich biss mich durch und erreichte schließlich
in 3:42:18 das Ziel. Zur Belohnung gab es eine schön gestaltete Finisher-Medaille
(mal etwas anderes als das Standard-Runddesign) und eine Flasche Jubiläums-Bier
(anlässlich der 1300-Jahr-Feier-Würzburgs). Die Verpflegung
im Zielbereich war sehr gut; meine Befürchtung, dass die Halbmarathonis
alles leer räumen würden, wurde nicht erfüllt. Mit Getränken
aller Art (einschließlich Erdinger alkoholfrei) und Bananen in Hülle
und Fülle konnten die leeren Kohlenhydratspeicher wieder aufgefüllt
werden. Nach ein bisschen Smalltalk schnappte ich mir meine Tasche und
suchte die Duschen auf, die sich in einem ca.200 Meter entfernten Schwimmbad
befanden. Leider war uns nur der Zutritt zu den Duschen gestattet (na
ja, man kann nicht alles haben), aber hier gab es reichlich Platz zum
Umziehen und mit den wenigen Duschen konnte man sich auch arrangieren.
Wer nicht auf eine warme Dusche warten wollte, konnte auch eine Kaltdusche
benutzen, aber habe keinen gesehen, der dies tat.
Frisch geduscht und umgezogen nahm ich eine Straßenbahn (Benutzung
für Läufer kostenlos) zum Hauptbahnhof und konnte unterwegs
sogar noch vereinzelte Läufer sehen. Um 14:43 verließ ich Würzburg
per Bahn und so war mein Würzburg-Abenteuer beendet.
Fazit: wenn noch einige Schwachstellen (gemeinsamer Start Marathon/Halbmarathon,
Walking-Wettbewerb) beseitigt werden, wird dieser Marathon sicherlich
noch besser werden; die positiven Eindrücke (kurze Wege im Start-/Zielbereich,
gute Verpflegung auf der Strecke und im Ziel, bis auf wenige Stellen eine
schöne Strecke) überwiegen nämlich. Nächstes Jahr
findet der Würzburg-Marathon übrigens bereits am 17. April statt.
So möchte man der nach eigenen Angaben Flut von großen
deutschen Veranstaltungen im Mai entgegen wirken und vielleicht
den diesjährigen Teilnehmerrückgang entgegenwirken.
Ein Lob noch mal an die Organisatoren und die zahlreichen Helfer, die
diese Veranstaltung erst möglich machen; und ein Dankeschön
an running pur für den Freistart!
Keep on running,
Stefan Mayrhofer
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