Testläufer berichten über den Weiltal-Landschaftsmarathon am 23. 04. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläufer Jörg Drechsler über den Weiltalmarathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Jörg Drechsler ][ Michael Heinemann ][ Monika Fischer ][ Tilo Kramer ][

Frühlingserwachen im Weiltal.

Am Freitagabend, machte ich einen letzten Trainingslauf, 6KM und beendete damit meine Trainingsphase. Am Sonntagmorgen um 5.45 Uhr machte ich mich dann auf den Weg nach Weilburg zum 4.Weiltalweg-Landschaftsmarathon. Der Weiltalweg-Marathon ist ein Punkt zu Punkt Rennen von Scmitten-Arnoldshain nach Weilburg, entlang des idylisch gelegenen Weiltal im Naturpartk Hochtaunus.

Nach 1,5 Std. Fahrt erreichte ich das Ziel in Weilburg und begab mich gleich in einen der bereitstehenden Busse, um zum Start nach Arnoldshain zu gelangen. Die 40 minütige Busfahrt wurde mit Fachsimpeleien und einer letzten Stärkung in Form einer Banane und eines Apfels verbracht. In Arnoldhein angekommen, ging ich gleich in die Hattsteinhalle zur Startnummernausgabe, in der Halle befanden sich auch die Umkleideräume. Bis 30 Min. vor dem Start gab es für kurzentschlossene noch die Möglichkeit der Nachmeldung. In großer Anzahl befanden sich vor der Halle WC`s und in der Halle hatte man die Möglichkeit seine Eigenverpflegung abzugeben, die dann zu den angegebenen Versorgungspunkten gebracht wurde. Nun noch schnell umgezogen und den Kleiderbeutel gepackt und in eines der bereitstehenden PKW`s gebracht.

Und pünktlich um 9.30 Uhr erfolgte der Startschuß zum 4. Weiltal-Marathon. Und wer geglaubt hat, daß es sich um einen Bergab-Marathon handelt, war falsch informiert. Der Start lag zwar bei ca. 490 ÜNN und das Ziel nur noch bei ca. 128 ÜNN, doch bis man die 42,195KM hinter sich hatte, mußte man sich auch ca. 500 Höhenmeter rauf arbeiten. Wobei der längste und steilste Anstieg kurz hinter KM5 war. Zum größten Teil führte der Marathon über gut befestigte Wald- und Feldwege, die zum Teil auch geteert waren. Ca. alle 5 KM waren Versorgungspunkte eingerichtet worden,wo auf die über 1000 Läufer stilles Wasser, Apfelschorle,Bananen und ab KM 20 die angesprochene Eigenverpflegung wartete.

Der Marathon führte unter anderem duch die Orte Rot an der Weil (KM 15), Weilmünster (KM 30) und Freinfels (KM 38) und in den Orten war teilweise auch sehr gute Stimmung. so z.B. in Rot an der Weil, wo die Feherwehr ihr Frühlingsfest veranstaltete und die Läufer super unterstützt wurden. Zwischen den Orten machte dieser Landschaftsmarathon seinem Namen allle Ehre, eine Landschaft im Frühlingserwachen, einfach Traumhaft. Und auf der Strecke war das Rauschen des Flusses Weil ein ständiger Begleiter, der diesem Tal den Namen gab.

Richtig schwer wurde der Lauf dann nach KM 35 weil es bis kurz vors Ziel keine Zuschauer mehr gab, also auch keine Anfeuerung und das auf den letzten 7 KM. Auf diesem Stück hatte in dann auch meine schwersten Augenblicke zu überstehen. Bei KM 41 erreichte man dann endlich Weilburg und nun hattte ich endlich ein Ende vor Augen. Und plötzlich war sie wieder da, die Stimmung auf der langen Zielgeraden, diese war, wie bei dem großen Radrennen in Frankreich und ich konnte meine letzten Reserven aus mir rausholen.

Endlich im Ziel und ein erster Blick auf die Uhr und was sehe ich, ich bin persönliche Bestzeit gelaufen 15 min. schneller als in Frankfurt letztes Jahr. Einfach super. Im Zielbereich gab es zu den üblichen Sachen den Versorgungspunkten auch noch Äpfel. In einem großen Zelt waren die Kleiderausgabe und die Umkleidekabinen untergebracht und in einem zweiten Zelt gab es Esens- und Getränkeverkaufsstände und Sitzmöglichkeiten und in der anderen Hälfte bot ein örtlicher Laufshop seine Waren an. Nach dem umziehen machte ich mich kaputt aber glücklich auf die lange Heimfahrt.

Mein Fazit: Eine wunderschöne Landschaft im Frühlingserwachen, eine wellige Strecke mit 500 Höhenmetern rauf und 800 ab, sehr gute und familiere Organisation und das für einen zivilen Preis 25,-- - 35,-- Euro Sehr gute Versorgung auf der Strecke. Im Preis enthalten waren ein T-Shirt, Urkunde, Medaille und am Vorabend die Pastaparty.

Ich kann diesen Marathon nur allen Läufern die naturverbunden sind sehr empfehlen, aber denkt an die Höhenmeter. Und noch einen großen Dank an den Wettergott für das gute Wetter.

Jörg Drechsler


Bericht von Testläufer Michael Heinemann über den Weiltalmarathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Jörg Drechsler ][ Michael Heinemann ][ Monika Fischer ][ Tilo Kramer ][

Ideales Wetter und wunderschöne Strecke.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es war ein toller Marathon-Tag. Das Wetter war ideal, die Strecke wunderschön (aber auch anspruchsvoll mit einigen deftigen Steigungen!) und die Organisation sehr gut. Viele Helferinnen und Helfer an Start und Ziel und auf der Strecke sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Besten Dank allen Beteiligten! Die einzigen Widrigkeiten mit denen ich (und wohl die meisten derTeilnehmerInnen) zu kämpfen hatten, waren die eigenen physischen Begrenzungen.

Als ich vor ca. drei Jahren zum ersten Mal vom Weiltalmarathon erfuhr, kam der Wunsch auf, diesen auch mal zu laufen. Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen übers Internet (www.weiltalweg-landschaftsmarathon.de) und meine eigenen Freizeiterfahrungen im Hintertaunus machten mir Lust darauf. Zuvor bin ich 2002 meinen ersten und bislang einzigen Marathon gelaufen - in Frankfurt mit 4:01:00h. Verletzungs- und später auch berufsbedingt musste ich als "Freizeitläufer" meine Laufambitionen aber erst Mal zurück stecken. Seit letztem Sommer ging es aber wieder aufwärts - und durch den Umzug nach Hofheim im Taunus auch ambitioniert durch die guten Trainingsmöglichkeiten in Wald und Feld erinnerte ich mich wieder an diesen Lauf. Mein Laufziel war und ist eigentlich der Frankfurt-Marathon 2006 - der Weiltal-Marathon kam mir eigentlich ein wenig zu früh. Aber nach einigen hoffnungsvollen Testläufen vor allem in der Lorsbacher Winterlaufserie meldete ich mich an. Mein Ziel: Mit Anstand anzukommen, bei realistischer Einschätzung und der anspruchsvollen Strecke wohl eher in deutlich über 4:00 h.

Die Wettervorhersage für den Lauftag war die Woche über recht unsicher. Aber ab Samstag zeichnete sich deutlich gutes Wetter bei nicht allzu hohen Temperaturen ab. Mit einem anderen Laufteilnehmer aus Hofheim und unseren beiden Frauen als Begleiterinnen fuhren wir bei bestem Wetter am Sonntagmorgen nach Schmitten-Arnoldhain in den Taunus. Die Frauen setzten uns dort ab, erlebten den Start mit und fuhren dann mit dem Auto nach Weilburg zum Ziel - nicht ohne zwischendurch an verschiedenen Orten anzuhalten und uns als Zuschauerinnen akkstisch, moralisch und überhaupt zu unterstützen. Insofern brauchten wir nicht den vom Veranstalter angebotenen Bus-Shuttle von Weilburg (dem späteren Zielort) nach Schmitten (zum Start) in Anspruch zu nehmen. aber von der Sache her ist dieser Shuttle sicher eine gute Lösung. Am Zielort gab es nämlich ausreichend Parkplätze und auch Anschluss an die Lanhtalbahn in Richtung Limburg und Gießen.

Aber zurück nach Schmitten-Arnoldshain zum Start. In der Hattsteinhalle gab es ein munteres, aber entspanntes Treiben. Die Startunterlagen wurden ausgegeben, die ganze Halle wurde als Umkleide benutzt. Die für den Lauf nicht benötigten Kleider und Utensilien konnten in Kleidersäcke gesteckt werden, wurden mit einem Startnummernaufkleber versehen (Sack und Aufkleber bei den Startunterlagen) und dann vom Veranstalter zum Zielort gebracht. Dort wurden sie dann sofort nach dem Zieleinlauf gut sortiert ausgegeben. Auch konnte Eigenverpflegung für (ich glaube) vier Stationen ab km 20 abgegeben werden. Sie wurde dann an den entsprechenden Verpflegungsstationen aufgebaut. Ich habe meine bei km 26 problemlos gefunden. Das ist auch ein wirklich guter Service!

Vorm Start gab es auch schon Getränke - und auch Toiletten in ausreichender Anzahl. Die Sonne lud zum draußen Verweilen und Aufwärmen ein und um Punkt 9:30h fiel der Startschuss. Übrigens - keine Chipzeitmessung, keine Zwischenzeiten, beim Zieleinlauf dann die "Brutto-Zeit" - von der ich dann 35 Sekunden abziehen durfte. Jeder km auf der Laufstrecke war markiert.

Wie vom Veranstalter aangekündigt, waren die ersten km auf eher schmaleren Wegen zu laufen. Da konnte man schon mal "im Stau" stecken. Aber bei der ersten und längsten Steigung ca. bei km 6 hat sich das Feld doch deutlich entzerrt. Vom Start weg war es (für mich) ein tolles Laufen, zuerst noch durch die Ortschaft, dann aber bald über einen schmalen Weg durch ein Tal - mitten im Taunus. Wie ein Lindwurm zog sich dea Feld durch die grünen Wiesen. Online gemeldet waren ca. 1000 Teilnahme (Begrenzung nach ober 1400), ins Ziel kamen 794. Also in diesem Bereich lag dann die tatsächliche Zahl der Läuferinnen und Läufer.

Ich hatte mir für den ersten Teil der Strecke ein langsames Angehen vorgenommen - nicht schneller als 6:00min/km. Nach dem ersten - und längsten - großen Anstieg wollte ich dann entsprechend meiner Befindlichkeit weiter schauen. Die ersten 20-22 km hatte ich immer wieder das Gefühl, leicht, locker und zeitlos durch diese wunderschöne Frühlingslandschaft zu gleiten. 10km hatte ich in 55 Min. bewältigt, meine Trainingsmöglichkeiten im taunus haben mir da auch geholfen, den ersten Anstieg gut zu bewältigen.
Nach diesem ersten großen Anstieg (ein km, zwei km lang?) gab es immer wieder noch kleinere Anstiege, die auch nicht zu verachten waren - vor allem, je länger der Lauf ging. Insgesamt hat die Laufstrecke von Start bis Ziel aber ein deutliches Gefälle.

Ab km 22 hatte ich dann zunehmend das Gefühl, vom "gleiten" über die Wege zu "landen", die Schwerkraft machte sich mehr bemerkbar. Und ab km 30 ca. wurden die Beine, besonders die Oberschenkel immer, immer schwerer. Da verlor sich so immer mehr der Genuss an der Landschaft, da wurde der Lauf immer mehr zum Kampf gegen mich selbst, ums Durchhalten. Glücklicherweise blieb ich beim ganzen Lauf von ernsthafteren Beschwerden (Knie-, Sehenschmerzen oder Krämpfen) verschont, es ging also wirklich "nur" ums Durchhalten. Gegen Ende habe ich dann auch dreimal angehalten, um Dehnungsübungen zu machen. Sozusagen "vorsorglich", aber auch, um Entspannung zu finden. Ein wenig hat es geholfen.

Aufbauend waren natürlich die Verpflegungsstationen ca. alle 5km mit Wasser und Apfelsaftschorle und ab km 20 mit Bananen sowie der Eigenverpflegung. Aufbauend waren auch die Zuschauerpulks, die tolle Stimmung verbreiteten und Energie gaben. Nach längeren Abschnitten des Laufens durch Feld und Wald habe ich mich immer wieder gefreut, wenn diese Zuschauer"nester" - meist in Ortschaften - zunächst zu hören und dann auch zu sehen, zu spüren waren. Aber den Großteil der Strecke galt es, ohne diese Unterstützung zu bewältigen.

Die Wegmarkierungen, an kritischen Stellen oft durch Helferinnen und Helfer "verstärkt" sowie die Straßenabsperrungen waren gut und hilfreich. Ich hatte jedoch in kleineren Ortschaften 2-3mal den Sichtkontakt zu den "Vorläufern" verloren und fand dann keinen Hinweis auf die Strecke. Intuitiv wäre ich wahrscheinlich richtig gelaufen. Glücklicherweise gab es an diesen Stellen dann aber "Passanten", die dann den richtigen Weg zeigten. Ich hoffe, dass sich in solchen Situationen keiner der LäuferInnen verlaufen hat.

Ab km 41 schöpfte ich dann wieder Muit und Energie, es bis zum Ziel zuschaffen. Das dröge Asphaltband der Ortseinfahrt nach Weilburg fand ich in diesem Moment zwar absolut ätzend - aber immerhin, es zeigte, das wir wirklich schon in Weilburg waren. Die letzten hunderte Meter ging es dann in die Zielgeraden, gesäumt von vielen Zuschauerinnen, die stimmungsvoll meine letzten Meter unterstützten, wo ich Kraft für einen Endspurt fand und mich riesig freute, als ich die Ziel-Zeitanzeige sah mit ihren 3:58:..., also unter 4:00h. Ich hatte nämlich die letzten km nicht mehr auf meine Uhr geschaut, ich wollte nur noch ankommen... Und einmal kam der Zug"fahrradfahrer" mit der Zielzeit von 4:00h gefährlich nahe an mich ran. Aber, er hat mich nicht überholt. Das fand ich auch eine nette Sache - es gab keine Zugläufer in diesem Sinne, an die man sich ranhängen konnte, um eine bestimmte Zielzeit zu erreichen, es waren Fahrradfahrer. Klasse!

Am Ziel ging es dann durch eine "Schleuse", wo manuell die Stasrtnummer und die Zeit erfasst wurde, dann gab es die Medaille und dann war ich im Zielraum, wo auch Getränke und Äpfel angeboten wurden. Ich war wirklich happy, auch wenn die Beine absolut schwer und kaputt waren.

Hier endet meine Chronistenpflicht, da wir uns nach einem Verschnaufen und Stärken und Austauschen mit Bekannten die Kleidersäcke holten und zum Auto zum direkt daneben gelegenen Parkplatz gingen, um heim zu fahren. Zu der Situation beim Umkleiden und Duschen und der Heißwasserversorgung vermag ich nichts zu schreiben.

Was ich ganz zu Beginn schrieb, möchte ich hier noch mal wiederholen: Es war eine in allen Belangen gelungene Veranstaltung! Vielen Dank - und hoffentlich bis zum nächsten Jahr!

Michael Heinemann


Bericht von Testläuferin Monika Fischer über den Weiltalmarathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Jörg Drechsler ][ Michael Heinemann ][ Monika Fischer ][ Tilo Kramer ][

Klasse statt Masse.

Die 4. Auflage des Weiltalweg-Landschaftsmarathons startete am Sonntag, den 23.04.2006, pünktlich um 9.30 Uhr mit einem Böllerschuss, der auch den letzten Langschläfer in Schmitten-Arnoldshain auf die Beine brachte. Zuvor hatte Artur Schmidt als marathonerprobter Moderator den rund 1000 angemeldeten Läuferinnen und Läufern bei strahlendem Sonnenschein mit flotten Sprüchen etwas eingeheizt - schließlich zeigte das Thermometer am Start noch keine 10 Grad!

Zwei wesentliche Neuerungen haben sich die Organisatoren für dieses Jahr einfallen lassen: Zunächst haben die im Jahr 2005 parallel zum Marathon startenden Nordic-Walker einen eigenen Termin (03. Oktober 2006) bekommen, um dieser boomenden Sportart die gebührende Anerkennung zu geben; dafür wurde erstmals ein Staffel-Wettbewerb in den Hauptlauf integriert. Schließlich waren 40 Staffeln mit von der Partie und Läuferinnen und Läufer, die sich (noch) nicht die volle Distanz über 42,195 km und diverse
Höhenmeter zutrauen hatten die Möglichkeit, etwas Marathonluft zu schnuppern und Langstrecken-Flair in herrlicher Landschaft zu erleben.

So gingen also über 2000 Beine auf die reizvolle Strecke von Arnoldshain durch das Weiltal nach Weilburg, wo Vorjahressieger Marco Diehl in neuer Rekordzeit nach 2:30:41 als Erster die Ziellinie überquerte und seine eigene Bestzeit dabei um 3:31 Minuten verbesserte und den Zweitplatzierten ganze 16 Minuten hinter sich ließ! Enger ging es dagegen bei den Frauen zu: Katrin Kollmeyer siegte mit 3:14:30 (und war somit 2 Minuten schneller als die Vorjahressiegerin), gefolgt von Sibylle Gottschalk in 3:24:26 und nur ganz
knapp dahinter als Gesamt-Dritte meine Kollegin Annett Krombacher mit 3:24:48!!

Trotz der anspruchsvollen Strecke (siehe auch meine Berichte aus 2003 und 2005) und der bis auf fast 20 Grad angestiegenen Temperaturen lud die Strecke ein für persönliche Bestzeiten - was sicherlich auch mit an der hervorragenden Streckenversorgung lag. Rund alle 5 km waren sehr übersichtliche Getränkestationen aufgebaut, wo viele freundliche Helferinnen und Helfer um das Wohlergehen der Marathonis besorgt waren. Hier war dann meist auch richtig Stimmung - einige Anwohner nutzten die Gelegenheit, spontan die Bierzeltbänke an die Strecke zu stellen und die Sportler lautstark zu unterstützen. Aber auch die ruhigen Abschnitte durch die noch lichten Wälder auf federndem Untergrund oder neben dem Flüsschen Weil, dem der Lauf seinen Namen verdankt, hatten ihren Reiz - endlich sind wir nach dem langen Winter im Frühling angekommen.

So motiviert konnten viele befreundete Läuferinnen und Läufer sogar persönliche Bestzeiten erzielen - von wegen, dies sei kein Marathon für Rekorde!

Auch ich habe gestern meinen "Glückstag" gehabt: Da derzeit mitten in der Vorbereitung auf den Ironman in Frankfurt am 23.07.2006 gab es kein spezielles Marathon-Training im Vorfeld. Der Vorsatz lautete: Meinen 14. Marathon vernünftig und besonnen angehen, die Verpflegungsstationen nutzen und evtl. die zweite Hälfte schneller als die ersten 21 km zu laufen. Dank meines Lauffreundes Klaus, der meine Ungeduld auf der ersten Hälfte erfolgreich bezähmt hat, ist es mir gelungen, sage und schreibe sieben Minuten im zweiten Abschnitt "gut zu machen" und neue persönliche Bestzeit zu laufen. Mentale Stärkung für die kommenden Wochen!

Voller Stolz und Freude habe ich im Ziel meine Medaille in Empfang genommen - im Gegensatz zum Vorjahr eine gänzlich neu und aufwändig gestaltete Erinnerung an einen "Klasse-Lauf"!!

Drei Dinge noch im Nachsatz: Die Finisher-T-Shirts in weiß (gab es bei der Premiere 2003 auch schon) sind nicht so prickelnd; wann gibt es endlich mal ein rotes Hemd? In Emmershausen kam es an einer Gabelung kurzzeitig Irritationen bei nicht ortskundigen Läufern, wo es lang geht; ein Streckenposten oder eine eindeutige bzw. sichtbare Beschilderung hat hier leider gefehlt. Und die in der Ausschreibung für 14 Uhr angekündigte Siegerehrung hatte um 15 Uhr noch nicht begonnen - vielleicht gibt es da noch Verbesserungspotential.

Aber ansonsten geht auch in diesem Jahr wieder ein ganz großes Lob an die Organisatoren des Weiltalweg-Landschaftsmarathons (stellvertretend hier zu nennen sind Birgit und Herbert Roos vom Orga-Team), der sich inzwischen unter den 25 schönsten Marathons und unter den Top 3 der Landschaftsläufe in Deutschland etabliert hat!

Außerdem sage ich Danke an Running-Pur für den Freistart sowie an alle, die mich gestern unterstützt haben!

Viele Grüße aus Bad Homburg von Monika Fischer



Bericht von Testläufer Tilo Kramer über den Weiltalmarathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Jörg Drechsler ][ Michael Heinemann ][ Monika Fischer ][ Tilo Kramer ][

Ein Marathon mit Herz.

"Es ist ein Marathon mit Herz von Läufern für Läufer in der Natur...", stand am 20.04.2006, also drei Tage vor der Veranstaltung, im Usinger Anzeigenblatt.Das las sich sehr schön, und heute konnten über 1000 Läufer überprüfen, ob dem auch so ist.

Also mal sehen, wie es sich verhält mit
- Organisation
- Strecke
- Verpflegung
- Zuschauern
- anderen interessanten Dingen

Organisation
Die Informationen über den Lauf gingen ca. 14 Tage vor dem Start bei mir ein. Auf zwei A4-Seiten war der Ablauf knapp, gut gegliedert und dadurch für jeden klar verständlich beschrieben. Nach dem Lesen der Informationen konnte man sich schon mal ein gutes Bild vom Gesamtablauf machen ­ ein sehr guter erster Eindruck.

Am Tag vor dem Marathon werden im Zielbereich in Weilburg die Startunterlagen ausgegeben ­ und das von der regionalen Läuferprominenz wie z.B. Birgit und Herbert Roos, Gustav Gröschel und Michael Moses - "von Läufern für Läufer" eben. Selbstverständlich kann man die Unterlagen auch am nächsten Tag früh vor dem Marathon am Startort abholen.

Ich finde es sehr schön, dass bei den Unterlagen Wert auf "Funktionalität" gelegt wird. Kaum Werbeschnickschnack in den Umschlägen, dafür findet man die wichtigen Dinge wie z.B. den Gutschein für die Nudelparty schnell :-). Hier bekommt man eine wirklich große Portion Nudeln, die in der Startgebühr enthalten ist. Nichtstarter können sich für 4,50 Euronen eine eigene Portion leisten. Es standen 3 verschiedene Gerichte zur Wahl. Das Geld sind die leckeren Teigwaren auf jeden Fall wert.

Auch beim "Finisher"-Shirt, das Teil der Startunterlagen ist, wurde Wert auf Funktionalität gelegt. Ja, es ist ein Funktionsshirt!

Entgegen den Empfehlungen in der Läufer-Info, nicht selbst zum Start anzureisen, sondern den Bus zu benutzen, entschieden wir uns für die direkte Anreise, weil der Startort nur ca. 10 km von zu Hause entfernt liegt. Meine Frau setzte uns in Schmitten-Arnoldshain ab, um dann wieder nach Hause zu fahren. Somit hinterließen wir kein Auto im zugegeben sehr zugeparkten Arnoldshain.

Wohin geht man (und auch Frau) vor dem Start eines Marathons? - Richtig! Und davon waren reichlich vorhanden. Ungefähr 15 Dixihäuschen säumten den Weg an der Hattsteinhalle. Eine halbe Stunde vor dem Start betrug die Wartezeit auf eine freie Toilette 30 Sekunden. Es waren also genügend Häuschen aufgestellt worden. Und in jedem hingen noch mindestens 2 volle Rollen ­ erfahrene Läufer wissen, wie dankbar man dafür ist ;-). Auch unterwegs war an jeder Verpflegungsstelle neben der Verpflegung auch für andere Bedürfnisse gesorgt.

Darüber hinaus wird logistisch alles geboten, was bei einem Marathon üblich ist. Transfer zum Start, Kleiderbeutel und deren Transport, Mountainbiker als Zug- bzw. Bremsfahrer für bestimmte Zielzeiten usw.

Mit einem Kanonenschlag wurde der Lauf um 9:30 Uhr in Anwesenheit der lokalen Politprominenz gestartet ­ dabeisein ist auch hier alles. Und damit ging es los auf die Strecke.

Die Strecke
Wer den Hochtaunus kennt, weiß wie es sich hier läuft. Das Streckenprofil in der Ausschreibung des Weiltal-Marathons zeigt zwar, dass es bis auf zwei größere Anstiege nur bergab geht, aber die Wirklichkeit ist auch hier anders. So empfinde ich es zumindest. Bis auf die erwähnten beiden Anstiege läuft sich die erste Hälfte sehr harmonisch, die zweite Hälfte finde ich eher schwierig, weil sie bis km 30 in schnellem Wechsel durch viele kurze Anstiege und Bergabpassagen geprägt ist ­ für Flachlandläufer sehr anspruchsvoll, für "Tauniden" eher Alltag. Andererseits offenbart sich hier die ganze Schönheit des Hochtaunus. Durch Wald und Feld, auf und ab, immer der Weil folgend, geht es bis nach Weilburg. Die Stecke ist sehr abwechslungsreich und für Naturliebhaber absolute Klasse. Mein Freund Jens aus Leipzig meinte, es sei landschaftlich schöner als beim Rennsteigmarathon ­ die Thüringer werden es verschmerzen. An dieser Stelle einen Gruß an den Kanu-Klub Altenburg in Thüringen!!, der auch seine Vertreter entsandt hatte.

Verpflegung
Wie oben bereits berichtet, gab es zur Nudelparty am Vortag genug zu futtern, aber auch unterwegs beim Lauf war alles bestens. In der Läufer-Info stand: "Erfahrene Läuferinnen und Läufer helfen Ihnen, sich während des Laufens mit Getränken und Bananen zu verpflegen." Und so war es auch. Die Betreuer an den Verpflegungsstellen hatten immer ein
freundliches Wort auf den Lippen und haben uns mit fröhlicher Selbstverständlichkeit die Leckereien serviert. Wer schon einmal die z.T. aufreizende Lustlosigkeit von unterbezahlten Verpflegungsständlern" bei einem großen Stadtmarathon erlebt hat, findet hier genau das Gegenteil - "mit Herz von Läufern für Läufer". Auch für viele Kinder an den Verpflegungsstellen war es eine Freude, den Läufern Getränke zu reichen. Und für die Läufer ist es schön, so gut betreut zu werden. Laut Taunus Zeitung vom 19. April 2006 standen 3610 Liter Getränke (2100 Liter Wasser, 1510 Liter Apfelschorle), 2000 Bananen und im Ziel 500 Äpfel bereit. Wir kamen also satt ins Ziel.

Zuschauer
Ein Landschaftsmarathon heißt so, weil durch die Landschaft gelaufen wird. Und da dort nicht so arg viele Menschen wohnen, sind die Läufer auf vielen Passagen unter sich. Man kann je nach Geschwindigkeit ab km 33 zum Teil fast mit sich allein sein, da sich die über 1000 Starter dann auf eine recht lange Strecke verteilen. Aber zum Glück gibt es auch bei einem Landschaftsmarathon Ortschaften an der Strecke, und dort wohnen bekanntlich Leute. Und die schauen zu! Wie in den 3 Jahren zuvor war hier richtig was los. Viele der Zuschauer kennen natürlich die Läufer aus Ihren Orten, und dann gab es ein richtig großes "Hallo" unter Bekannten und motivierende Anfeuerungen. Für mich waren der Festplatz in Emmershausen und der Markt in Weilmünster die Stimmungshochburgen an der Strecke. In Weilmünster waren sie schon mal besser ­ aber auch in diesem Jahr sehr gut. Die "Obstler", eine Gruppe Zuschauer, die sich jedes Jahr das Jubeln mit einer Batterie Obstbrand auf einem langen Tisch verschönt, gehören auch bereits zum "Inventar" des Marathons. Insgesamt war es wieder erstaunlich, wie viele Menschen sich an der Strecke einfanden, denn die zu durchlaufenden Orte sind beileibe keine
Großgemeinden ­ also auch ein Ausdruck der Verbundenheit der "Ortsansässigen" mit dem Großereignis Weiltalweg-Marathon.

Andere interessante Dinge:
Im vergangenen Jahr wurde in einem Bericht hier bei running pur Kritik bezüglich der Finisher-Medaillen geübt ­ und die ist angekommen. In diesem Jahr gab es richtig schöne Medaillen, die auch sehr Anspruchsvolle zufrieden stellen.

Die Veranstalter haben das Talent, den Marathon immer bei schönem Wetter stattfinden zu lassen. Jedes Jahr geht es am Start bei ca. 8°C los und endet in Weilburg im schönsten Sonnenschein bei 18°C. Ideale Laufbedingungen sind damit garantiert.

Das Gesamtbudget der Veranstaltung beträgt übrigens 80.000 Euro. Das ist ein Betrag, für den sich bei hochdotierten Stadtmarathons ein eingeladener Superstar gerade mal die Laufschuhe schnürt. Ich schätze, dass sich das Aufkommen aus den Teilnehmergebühren auf ungefähr 30.000 Euro belief. Der Rest des Betrages wird durch die Sponsoren, den
Naturpark Hochtaunus und die anliegenden Gemeinden getragen.Da wir gerade beim Geld sind: Kann man eine finanzielle Bilanz als Teilnehmer ziehen? Versuchen wir´s:

Startgebühr (bei Anmeldung bis 31. Dezember 2005):25,00 Euro
enthalten sind:
Nudelparty: 4.50 Euro
Funktionsshirt: 10.00 Euro ?
Futter und Trinken auf der Strecke: 5.00 Euro
Eine schöne Finisher-Medaille: Auf welchen Wert beziffern wir Läufern
die Medaille?
Stimmung, Landschaft, Betreuung: unbezahlbar

Hier stimmt also das Preis-Leistungs-Verhältnis, obwohl wir Marathonis natürlich nie so rechnen, sondern uns kommt es auf andere Dinge an. Wir wollen zum Beispiel sagen:

"Es ist ein Marathon mit Herz von Läufern für Läufer in der Natur..." was für diesen Lauf auf jeden Fall zutrifft.

Tilo Kramer