BERICHT VON PETER DEKANT über den
Untersberg Marathon 2002
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Veranstaltungen ][
][ Peter
Dekant ][ Patrick Rumpel ][
Liebes Team von Running Pur, hier mein Spontanbericht, den ich am Marathonabend
in die Maschine getippt habe. Erst mal vielen Dank für den Freistart
für diesen unglaublich schönen Marathon. Dann möchte ich
mich bei Moni, meiner Frau, für deren moralische und psychische Unterstützung
bedanken. Ein weiterer Dank gilt schließlich dem Wettergott, -oder
wer immer für das Wetter verantwortlich ist -, der einen Tag mit
Super-Laufwetter bescherte. Pünktlich zum Start hörte der Regen
auf, zwar blieben die Berge weitgehend in Wolken verhüllt, aber es
war angenehm temperiert, so um die 14 bis 16 Grad, so dass der Flüssigkeitsverlust
sich in Grenzen hielt.Von München früh mit dem Auto anreisend,
war ich um ca. 9 Uhr in Markt Schellenberg, Start und Zielort. Dort war
man gerade mit dem Aufbau der Zeitnahme etc. beschäftigt, relativ
wenige Läufer/innen dort. Die Entgegennahme der Startunterlagen gar
kein Problem, ich war ja fast der Einzige. Überraschenderweise gab
es neben diversen Werbeprospekten auch ein T-shirt; leider wäre nur
noch XL vorhanden, meinte bedauernd die nette Dame hinter dem Tresen des
Zeltes.-Im Bierzelt nebenan wurden gerade die Hähnchen auf den Grill
gesteckt. Leider war die Kaffeemaschine an dem kleinen Standl im Zielbereich
noch nicht eingerichtet. Ich hätte gerne die Wartezeit mit einem
Haferl Kaffee überbrückt. Immerhin wurden`s inzwischen einige
Menschen mehr, so dass auch der Moderator einige Begrüßungsworte
probierte. Einen neuen Teilnehmerrekord erwarte man incl. Schnuppermarathon
über 18 km, sowie Zwergerllauf; den Hauptlauf sollten etwa 300 Läufer/innen
angehen(gehen?).Mit den Parkplätzen war`s übrigens überhaupt
kein Problem. Alles im unmittelbaren Nahbereich.
Eine Viertelstunde vor Start ging ich dann zum Auto, zog mich um, heftete
die Startnummer 27 an(unsere Hausnummer, gutes Omen?), machte noch ein
paar Laufschritte zum Aufwärmen, sehr zurückhaltend, nicht wie
zuletzt in Erlangen, als ich fast eine dreiviertel Stunde meine Kraft
mit Warmalaufen vergeudete. Etwas mit zeitlicher Verzögerung ging`s
dann los und das "Häufchen" von rd. 300 Leuten (konnte
mir gar nicht vorstellen, dass das wirklich so viele sein sollten) war
unterwegs, mit einheitlicher Zeitmessung ab Startschuss. Aber nach spätestens
15 Sekunden waren alle durch. Da der Weg zunächst durch den Ort Schellenberg
führte, anschließend weiter auf relativ breiten Landstraßen
bis etwa km 8 bei Grödig, war von Anfang an ein freies Laufen ohne
jede Behinderung möglich. Wie war das schön im Vergleich zu
den buchstäblich "überlaufenen" Stadtmarathons.Na
ja, allerdings fehlte hier rd. um den Untersberg auch der Publikumszuspruch,
aber nur, was die Masse betrifft, nicht jedoch die begeisterte Zuwendung
einzelner Menschen oder Gruppen an der Strecke. Das sei hier schon mal
vorweg positiv erwähnt! Immer wieder standen sie, mal im Bereich
der Ortschaften oder auch mitten im Wald und feuerten jeden einzelnen
an. Besten Dank dafür. Das hat oft geholfen. Ich nahm mir vor, diesmal
nicht auf die Zeit zu achten, ignorierte anfangs jeden Blick auf die Uhr
bei den sehr übersichtlich angebrachten gelben km- Schildern (meist
an Bäumen in 3 mtr. Höhe). Erst bei km 7 konnte ich es mir einfach
nicht verkneifen, stellte erfreut fest, dass ich fast im 5-er Schnitt
unterwegs war. Das war schon mal motivierend, da ich mich eigentlich langsamer
vermutete und den Schwerpunkt des Laufs auf Genuss legen wollte.
Ab km 8 ging`s dann von der Hauptstraße ab und ins Gelände,
das uns gleich mit einem ersten harten Anstieg erfreute. Also nichts mit
gemütlichem und langsamen Gewöhnen an die Steigungen. Sofort
steil und schotterig, von letzten Regengüssen zerfurcht. Also runter
mit dem Tempo, und im Schongang den Anstieg, so vielleicht vier, fünf
km hinauf, unterbrochen immer wieder von kurzen erholsamen flacheren Passagen.
Extremer Tempowechsel war hier angesagt. Das Feld im übrigen hier
schon bei km 12 ff sehr weit auseinandergezogen , aber noch mit Sichtkontakt
zu Einigen davor und mit "Keuchkontakt" zu Einigen dahinter.
Erste Geher an steilen Passagen. Dank der frischen Luft hatte ich eigentlich
keine Probleme mit der Atmung und konnte auch an steilen Stellen, zwar
sehr verlangsamt, weiterlaufen. Bergab erholte ich mich ein bisschen,
ließ die Arme hängen und mich einfach von der Schwerkraft runtertreiben.
Glücklicherweise habe ich keine Probleme mit den Knien, so konnte
ich`s richtig laufen lassen. Es ging eigentlich immer durch wunderschöne
Waldabschnitte, ständig rauf und runter, mal stärkere Steigungsabschnitte,
mal gemächlich. Die Halbmarathonzeit wird mitten im Wald passiert,
ich lag etwa bei etwa 1.51 und bin erstaunt, dass ich trotz des dauernden
Rhythmuswechels immer noch vergleichsweise gut im Rennen bin.
Die Getränkestationen bis hierhin in regelmäßiger Folge,
meistens sehr günstig nach Gefällestrecken oder in flacheren
Passagen postiert, so dass sich der Puls beruhigen kann. Es gab Wasser
und Iso, Bananen erst ab km 20. Bei km 22 etwa sagte ein Läufer neben
mir, dass man jetzt in Blickrichtung rechts bei gutem Wetter den "Watzmann"
sehen könnte, worauf ich ihm erwiderte, dass ich darauf gut verzichten
könne, da dann eher Sonne scheinen würde, was mir persönlich
nicht entgegenkommt beim Laufen. Na ja , was soll`s. Jedenfalls gab`s
so ab 12 Uhr Wolkenlücken und dadurch herrliche Ausblicke auf grüne,
Kühe-bestandene Tallandschaften. Der Weg nach Berchtesgaden von der
Höhe weit über den Dächern und Kirchen herunterkommend-einfach
gigantisch-; sehr steil, trotzdem konnte ich mich einfach hinuntertreiben
lassen bis ins Weichbild der Stadt. Dort stehen wieder einige Gruppen
und feuern an. Die Wegweisung, nicht nur durch die Waldpassagen, sondern
auch durch Berchtesgaden und die anderen spärlichen Orte kann nur
als sehr gut bezeichnet werden. An den Abzweigungen waren entweder die
bekannten gelben Schilder mit Pfeil, schon von weitem sichtbar angebracht,
meist standen auch Helfer da und dirigierten die nur noch vereinzelt ankommenden
Läufer/innen. Das war auch dringend notwendig, denn phasenweise war
man/frau schon sehr allein auf der Strecke. In Berchtesgaden konnte ich
mich an meinem unmittelbaren Konkurrenten auf Platz drei in der Altersklasse
M 50, einem Italiener, vorbeischieben.(Dies rekonstruiere ich später
anhand der Ergebnisliste, in der ich übrigens zuerst unter Jahrgang
78 eingetragen war, ......24 Jahre alt..?- schön wär`s) Im wesentlichen
ging`s ab Berchtesgaden, unterbrochen nur noch vereinzelt von Anstiegen,
bergab. Diese letzten Steigungen zwickten aber noch einmal gewaltig. Ab
km 41, die Kirche von Markt Schellenberg drunten schon in Sichtweite,
war es sicher für die meisten ein Leichtes, noch einmal die letzten
Kräfte zu mobilisieren und dann durch`s Spalier der wenigen, aber
fleißig applaudierenden Zuschauer zu laufen. Das Kuchenbuffet war
echt überraschend: drei verschiedene Sorten, Kirsch- und Käsekuchen,
Nussschnitten mit Honig überbacken. Und natürlich Bananen, dazu
verschiedene Sorten Gewürzsemmeln, Brezen etc., Isogetränke.
Im Zelt daneben waren inzwischen die Hähnchen fertig, das Bier lief
auch in Strömen. Viel Platz gab es im Zielbereich, nicht die manchmal
vorhandene Enge und das ewige Anstehen überall. Schnell hingen auch
die Ergebnislisten aus, während tröpfchenweise die weiteren
Läufer/innen , einzeln vom Moderator begrüßt, eintrudelten.
Die Massagebänke waren schnell belegt. Nach Verpflegung ( die Österreicher
sagen "Labung")ging ich zum Feuerwehrhaus, in welchem -für
Männer- Duschen möglich ist. Zwei Duschen sind vorhanden; da
der Andrang gering war, gab es trotzdem kaum Wartezeit. Ob`s für
Frauen und wo Duschmöglichkeiten gab, hab ich nicht erfahren, allerdings
auch nicht erfragt.Die abschließende Siegerehrung habe ich nicht
mehr abgewartet, sondern es vorgezogen, nach Teisendorf, auf die Strobl-Alm,
zu fahren, dort oben ganz allein im Biergarten bei einem Weißbier
zu sitzen und den Panorama-Blick auf die Berchtesgadener Berge zu genießen,
dabei fast die Hälfte der Untersberg-Marathon-Strecke überblickend.
Ein perfekter Ausklang des 3. Untersberg Marathon, der mir mit 3.33.xx
im 9. Marathon meine zweitbeste Zeit (- nach Berlin 2002 -) brachte.
Herzliche Grüße
Euer Lauf-Tester
Peter Dekant
BERICHT VON PATRICK RUMPEL über den
Untersberg Marathon 2002
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Dekant ][ Patrick Rumpel ][
Untersberg-Marathon 2002 - Natur pur in familiärer Atmosphäre
Das Fazit zuerst!
Der 2-Länder-Marathon rund um den Untersberg ist ein tolles Naturerlebnis
für Genießer, die sich in familiärer Atmosphäre -
ohne den Druck eine Bestzeit laufen zu müssen - der Marathondistanz
stellen möchten.
Vor dem Lauf:
Um unnötige Hektik am Tag des Laufes auszuschließen war ich
bereits am Samstag unterwegs, um die Startunterlagen abzuholen. Bereits
bei der Anreise aus Richtung Salzburg konnte ich mir dabei ein Bild von
der imposanten Natur rund um den Untersberg machen.
Nach Ankunft in Marktschellenberg wurde mir schnell klar, dass es sich
um eine kleine, familiäre Veranstaltung handeln würde. Ein Parkplatz
direkt in der Nähe des Startbereichs, kein Anstehen, kein Drängeln
und vor allem nur nette, lockere und hilfsbereite Organisatoren. So war
das Startpaket (Startnummer, T-Shirt, Infos zum Lauf,...) incl. einiger
mündlicher Infos zur Strecke ("...am höchsten Punkt liegt
kein Schnee mehr...") schnell abgeholt. Anschließend ins Festzelt
zum Nudelessen (ideal gekochte Spaghetti mit guter Bolognesesauce) und
ein kurzer Blick auf den einen (!) Bekleidungsstand und schon war das
Thema "Voraborganisation" erledigt.
Am nächsten Morgen nach problemloser Anfahrt erneut aus Richtung
Salzburg war im Start- und Zielbereich ebenfalls alles sehr übersichtlich.
Parkplatz direkt in Startnähe, keine Menschenmassen und damit auch
keine Hektik. So waren die 60 Minuten bis zum Start eigentlich viel zu
lange.
Das Wetter:
Nach starkem Regen am Vortag befürchteten wohl alle Teilnehmer bereits
das Schlimmste. Glücklicherweise hatte Petrus aber Einsicht und so
wurde praktisch pünktlich zum Start der Regenhahn zugedreht. Das
Rennen konnte bei etwas kühlen aber noch zu kurzem Oberteil einladenden
Temperaturen gestartet werden (ca. 14-16 Grad). Während des Laufes
wurde es dann etwas wärmer und am späteren Vormittag kam sogar
gelegentlich die Sonne zum Vorschein. Alles in Allem kann man sicherlich
von idealem Laufwetter sprechen.
Der Lauf:
Über 250 Läuferinnen und Läufer (im Ziel des Marathons
waren es 228) waren um 10.00 Uhr bereit, sich auf die 42,195 km zu begeben
und dabei über 600 Höhenmeter hinter sich zu lassen. Ohne Gedränge
und Hektik fand jeder Läufer seinen Platz im Startraum und trotz
Zeitmessung ohne Chip musste niemand Angst um wertvolle Sekunden haben.
Kurz darauf ertönte der Startschuß und der kleine Pulk setzte
sich in Richtung Österreich in Bewegung. Aufgrund des leichten Gefälles
war Vorsicht gefordert um nicht von Beginn an in ein viel zu hohes Tempo
zu verfallen. Bis km 10 verlief die Strecke auf Radwegen oder Gehsteigen
durch das Gemeindegebiet von Grödig. Dabei war es gut, dass nur recht
wenige Autos unterwegs waren, die meist Rücksicht auf die Läuferschar
nahmen. Bei km 7,5 durchquerten wir ein privates Anwesen mit einem alten
Gutshof, was bereits ein erster toller Eindruck über das zu erwartende
Naturereignis war.
Bei km 10 ging es dann richtig los. Eine knackige Steigung auf Geröllboden
(mit großen Steinen) über mehrere hundert Meter forderte erstmals
das Stehvermögen der Läufer. Nicht übertreiben sollte hier
das Motto sein. Mit dieser Steigung taucht man dann bereits in das tolle
Waldgebiet des Untersberg ein und was folgt sind zahlreiche Steigungen
und Gefälle auf weichem Waldboden. Man kam sich fast vor wie auf
einer Berg- und Talbahn bis man etwa bei km 20 den höchsten Punkt
der Strecke erreicht hatte. Wer nun glaubte, das sei schon alles gewesen,
der wurde sicherlich hart getroffen als es nach km 25 noch einmal zünftig
zur Sache ging und einige starke Bergaufabschnitte folgten. Erst ab km
28 war dann das Gröbste geschafft und eigentlich ging es ab hier
vorwiegend bergab. Der Untergrund änderte sich auf Asphalt und Berchtesgaden
rückte immer näher. Von da an wechselte immer öfter der
Untergrund und Steigungen wurden eigentlich immer seltener.
Der Hammer kam dann erst wieder am Schluß (40-42 km), als noch einmal
zwei knackige Anstiege zu bewältigen waren bevor es endlich in Richung
Ziel in Marktschellenberg ging.
Da ich zuvor noch keinen Marathon mit vielen Höhenmetern bestritten
hatte, war ich äußerst vorsichtig auf den hügeligen Passagen
zwischen km 10 und 30 gewesen. Vor allem bergab versuchte ich knie- und
gelenkschonend zu laufen und lies mich nicht von den anderen Läufern
anstecken, die teilweise in einem Höllentempo die Berge hinunterpreschten.
Die Renntaktik ist aber natürlich jedermanns eigene Entscheidung.
Eine interssante und detaillierte Beschreibung der Strecke ist auf der
Internetseite des Veranstalters zu finden.
Umfeld und Zuschauer:
Wer zur Motivation jubelnde Menschenmassen benötigt, der sollte diesen
Lauf meiden. Das Publikumsinteresse war doch sehr bescheiden und lediglich
an den Verpflegungsstationen waren größere Menschenansammlungen
zu beobachten. Auf den einsamen Waldwegen konnte man nur vereinzelt Spaziergänger
oder Wanderer beobachten, die teilweise recht verwundert dem Spektakel
folgten. Die Lauffreunde die gekommen waren versuchten allerdings mit
ganzer Kraft (unterstützt durch Kochtöpfe, lautes Rufen, ...)
die Aktiven zu unterstützen und sorgten damit zumindest gelegentlich
für Ablenkung. Ein großer Vorteil dieser Situation war, dass
man eigentlich jedem Zuschauer für die Unterstützung danken
konnte.
Verpflegung:
Es gab ausreichend (ca. 10) Verpflegungsstellen, die mit Wasser, Iso und
ab km 20 mit Bananen bestückt waren. Als ich vorbeilief war immer
genug da. Fazit: Wenig Auswahl aber in Ordnung und die Helfer waren immer
sehr bemüht und freundlich. (Problem war anfangs, dass ich Hemmungen
hatte, in einer so herrlichen Landschaft die Plastikbecher einfach wegzuwerfen.
Ich hoffe, dass alle gefunden wurden).
Im Ziel gab es dann meiner Meinung nach den Höhepunkt der Verpflegung
in Form eines Zwetschgenkuchen, der locker die Bewertung "Weltklasse"
verdient hatte. Er war leider so gut, dass mir Aufgrund meines großen
Hungers dann schlecht war und ich meine obligatorische Halbe Bier kaum
noch hinunter gebracht habe. Desweiteren gab es natürlich Getränke,
weitere Kuchen, Semmeln und Brezn.
Zum Schluß:
Ich erinnere mich gerne an das Naturerlebnis Untersberg und den tollen,
mühevoll organisierten Lauf. Ich werde sicherlich wiederkommen, egal
ob mit Lauf- oder Wanderschuhen oder vielleicht mit dem Mountainbike.
Die Gegend ist in jedem Fall eine Reise wert.
Gruß
Patrick Rumpel
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