Testläufer berichten über den 13. LBS Halbmarathon in Stuttgart am 23. 07. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläuferin Silvia Hamberger über den Halbmarathon in Stuttgart

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Vor zwei Wochen war hier noch das WM-Spiel um Platz drei.

Am Samstag können die Unterlagen schon vorab in der Schleyerhalle bis 20.00 Uhr abgeholt werden. Dank der tollen Organisation, übrigens ein dickes Lob an die vielen Helfer, geht das richtig schnell. Jeder Läufer, der sich nicht nachgemeldet hat, erhält ein T-Shirt, dieses Jahr aus etwas dünnerem Baumwollstoff mit grauen Seitenstreifen, die stylemäßig an das WM-Trikot erinnern. Für mich, ich wohne ca. 12 km von Stuttgart entfernt, eine tolle Möglichkeit, das ganze Drumherum, wie die Läufermesse in der Schleyerhalle, die neue Porsche-Arena und das Carl-Benz-Center in der Mercedesstrasse noch in Ruhe und ohne Stress anzuschauen. Jeder Läufer erhält auch einen Gutschein für eine Portion Maultaschen mit Kartoffelsalat, die ich mir auf der Hocketse bei der Veranstaltungsbühne schmecken lasse. Hier finden gerade die Siegerehrungen für den AOK-Kids-Inline statt; denn dieses Jahr zum ersten Mal ist der Samstag für die sportlichen Aktivitäten der Jüngeren reserviert. Es fängt an zu regnen, was jedoch der ganzen Stimmung hier keinen Abbruch tut. Im Gegenteil, alle hoffen doch ein wenig, dass die Temperaturen ein wenig fallen werden, und so der Lauf am nächsten morgen erträglicher wird. Ich fahre wieder mit der Stadtbahn, Sonderlinie U11, die speziell am Samstag und am Sonntag im 12-Minuten- Takt fährt, nach Hause, insbesondere als dass jeder Läufer an diesen 2 Tagen kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann.

Ohne Hektik geht¹s am Sonntag morgen los. Nachdem ich die Porsche-Arena durch den Hinterausgang verlassen habe, kann ich mich hervorragend in den Läuferfluss zu den verschieden Startblöcken einreihen. Insgesamt starten ca. 12.000 Läufer und Läuferinnen am 13. Stuttgarter Halbmarathon. Der Beginn des Halbmarathons ist offiziell um 9.00 Uhr, eine halbe Stunde früher als in den Jahren zuvor, um dem heißen Wetter Tribut zu zollen, 10 Minuten später geht¹s, vielmehr läuft¹s dann für den 1. Startblock los. Bei diesem Lauf hat jeder die Möglichkeit, sich an einen Pacemaker ranzuhängen, in meinem Falle 1:50, so kann ich besser an meine gewünschte Zeit heranlaufen. Der Streckenverlauf hat sich nicht verändert, und so kenne ich mittlerweile (dies ist mein 4. Stuttgart-Lauf) die Strecke schon fast auswendig. Von ein paar Brücken und Unterführungen abgesehen, verläuft die Strecke relativ eben. Meine "Renn³-Taktik sieht so aus, dass ich die ersten 10 / 11 km an dem Pacemaker dran bleiben möchte, und wenn dann noch Power vorhanden sein sollte, vielleicht ein wenig schneller laufen auf die restlichen Kilometer?! Auf jeden Fall etwas zurückhaltender anfangen, um das Laufen in der Hitze zu testen.

Toll ist, dass ab Kilometer 5 ca. alle 2,5 km Wasserstellen angeboten werden, die ich bei dieser Temperatur auch alle annehme. Bei Kilometer 10 gibt¹s zusätzlich einen Ultra-
Buffer-Stand, ein Wettkampfgetränk, das mir nochmals Energie gibt - ein zusätzlicher Ultra-Buffer-Stand bei Kilometer 17 wäre nicht schlecht. Auch ist die medizinische Versorgung optimal, alle 500m ist Rotkreuz oder Feuerwehr. Meine ersten 5 Kilometer sind etwas zäh, bis ich meinen Rhythmus gefunden habe, auch ist die Strecke Benzstrasse und Augsburger Strasse entlang den S-Bahn-Schienen ein wenig trist und langweilig, bis man in Bad Cannstatt angelangt ist. Ab dort läuft man ein Stück am Neckar entlang, rechts sind die Weinberge, und so langsam fang ich an, den Lauf zu genießen.

Bei Kilometer 10 wird der Neckar überquert und man läuft dann linker Hand am Fluss zurück bis ca. Kilometer 15. Ab jetzt geht¹s weiter durch die Häuserreihen von Bad Cannstatt. Wo es vorher noch ein wenig beschaulicher durch das ländliche Stuttgart mit seinen Weinbergen ging, wird man ab jetzt von Menschenmassen, die an den Strassenseiten stehen, begrüßt und bejubelt. Etliche Bands, ob es nun Blaskapellen oder Guggenmusiker sind, heizen den Läufern noch zusätzlich ein. Das Schönste an diesem Lauf waren Anwohner, die in ihrem Garten ein Sektfrühstück genossen und mir und den Mitäufern ein Gläschen Sekt anboten. Ach, wie gern hätte ich einen Stop eingelegt und
mich überreden lassen, aber die Zeit bleibt nicht stehen. Irgendwann werde ich den Stuttgarter-Lauf als Genießer-Lauf mitmachen, und dann werde ich das Angebot gerne annehmen. Aber ich muss weiterlaufen, weiter vorbei an klatschenden und tanzenden Menschen. Manche haben ihre Trommeln oder Bongos herausgeholt, vielleicht wollen sie durch ihren Takt die Läufer beschleunigen? Was ja auch gelingt. Den letzten Kilometer bis zum Ziel laufe ich nur noch in Trance. Die jubelnden Menschenmassen und die Musikbands entlang den Absperrgittern tragen einen förmlich ins Ziel.

Unbeschreiblich ist auch der Zieleinlauf ins Gottlieb-Daimler-Stadion, begleitet von Queen¹s "We are the champions", wo sich jeder als was Besonderes vorkommt, dabei ist er doch nur einer unter Tausenden. Aber das absolute Highlight des Laufs ist, wenn man "alle Viere von sich strecken³ kann auf dem geheiligten Stadionrasen, wo noch vor 2 Wochen das WM-Spiel um Platz 3 stattgefunden hat. Übrigens bekommt jeder Teilnehmer eine Finisher- Medaille, auf die man sich dieses Jahr das 1. Mal seine Zeit eingravieren lassen konnte.

Die Verpflegung am Ziel ist wie immer top: Es gibt Wasser, Fruchtsaftschorlen, Joghurt-Drinks und Bananen/ Äpfel. Alles war genügend vorhanden, auch für die Läufer, die erst viel später ins Ziel kamen. Übrigens, meine Zeit ist 1:48, mein Pacemaker hat gute Arbeit geleistet.

Silvia Hamberger


Bericht von Testläufer Hans-Peter Borkenstein über den Halbmarathon in Stuttgart

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Der Einlauf ins Gottlieb-Daimler-Stadion ist die Krönung.

Ach wie entspannt ist es doch, am Vortag des Rennens sich mit der U11 direkt vor die Schleyerhalle fahren zu lassen, die Startnummer zu holen und, was ich bisher bei noch keinem Lauf erlebt habe, den Chip zu überprüfen. Dann noch schnell über die Läufermesse bummeln, dass T-Shirt abholen und wieder raus, denn dort warteten gratis leckere schwäbische Maultaschen. Beim Gang zu den Ständen beeindruckte die neue Architektur des Geländes. Porsche-Arena und Carl-Benz-Center sind allemal einen Blick wert. Der wäre mir am Sonntag glatt entgangen.

Wer öffentlich von außerhalb anreisen möchte, sollte sich rechtzeitig informieren ob er am Sonntag tatsächlich vor 9.00 Uhr startklar ist. Ich musste am Samstag nochmal umorganisieren. Sonntag um 6.00 Uhr aufzustehen muss man aber auf jeden Fall in Kauf nehmen. Fällt im Sommer aber auch nicht so schwer. Zum Glück gab es am Abend noch Regen und in der Nacht eine deutliche Abkühlung. Am Stadion angekommen ging alles recht fix. Gut organisierte Umkleidemöglichkeiten neben der Gepäckverwahrung, einfache Wege zum Startbereich. Die Veranstalter ließen es sich nicht nehmen, die Läufer mehrmals auf das richtige Lauf- und Trinkverhalten bei den gegebenen Temperaturen hinzuweisen.

Der Start verzögerte sich dann um mind. 10 min. Ein Grund wurde leider nicht genannt. Imposant finde ich es, kurz nach dem Start den Blick auf die Mercedesstraße zu werfen und eine endlos erscheinende, sich hin und her wippende Läufermasse auf sicherlich 20 m Breite vor sich zu sehen. Hier werden einem die 12000 Läufer so richtig bewusst. Da die Strecke auch relativ enge Stellen aufweist war es gut, daß die Startblöcke 1,2 und 3,4 zeitverzögert gestartet wurden. Auf der Strecke wurden wetterbedingt zusätzliche Trinkstellen eingerichtet, die zwar Zeit kosteten, aber das Durchhalten erheblich erleichterten. Nachdem man aus dem Großstadtdampf heraus war, erfreuten Neckar und Rebhänge das Auge des Läufers. Da störte es auch nicht, dass an der Strecke meiner Ansicht nach recht wenig Publikumsverkehr für so einen Ballungsraum herrschte. Erfreut war ich über die zahlreichen Musikgruppen, die uns trotz der Hitze fleißig antrieben. Bestzeiten waren diesmal nicht zu erreichen, obwohl die Strecke ja recht eben ist. Aber das störte nicht. Lächeln statt hecheln sollte das Motto sein.

Und die Krönung, der Einlauf ins Gottlieb-Daimler-Stadion, ist ohne Zeitdruck auch viel besser zu genießen.Nach dem Ziel standen genügend Trinkgelegenheiten für den ersten Durst parat. Dann erst mal die Stimmung aufnehmen und sich auf dem Fußballrasen regenerieren. Außerhalb des Innenraumes konnten dann weitere Getränke, Bananen und Apfelschnitze zu sich genommen werden. Die Sanitäreinrichtungen hatten auch genügend Kapazitäten, sodass ich zügig wieder zum Bahnhof kam. Für das Rahmenprogramm hatte ich leider keine Zeit mitgebracht. Einmal wie die "Großen" einlaufen wäre schon Grund genug es nächstes mal selbst zu probieren.

Mit sportlichem Gruß
Hans-Peter Borkenstein


Bericht von Testläufer Oliver Frowerk über den Halbmarathon in Stuttgart

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Zieleinlauf mir Gänsehautgarantie..

Am Sonntag klingelt der Wecker um 6 Uhr morgends. Mit müden Augen kommt mein Sohn die Treppe hinunter. Hatte er sich doch seit 2 Wochen gewünscht einmal selbst in einem FIFA-Worldcup Stadion zu stehen. Anlässlich des Stuttgarter-Zeitungslaufs eine sehr gute Gelegenheit diesen Wünsch wahr werden zu lassen.

Meine anfänglichen Bedenken bzgl. eines Parkplatzes in Stadionnähe wurden zum Glück nicht bestätigt. Die Parkfläche (kostenplichtig) auf dem Cannstatter Wasen war ausreichend groß dimensioniert und wir parkten direkt vor der Schleyer Halle. Dort waren auch eine große Läufermesse und die Ausgabe der Startunterlagen untergebracht. Trotz der hohen Teilnehmerzahl funktionierte die Startnummernausgabe nahezu perfekt und es enstanden keine Wartezeiten. Aufgrund der Unfälle im letzten Jahr, wurden auf der Rückseite der Startnummern wichtige Fragen zu Notfallnummer, Krankheit und Medikamenteneinnahme aufgedruckt, welche von jedem Teilnehmer auszufüllen waren. Eine Vielzahl von Helferkräften gaben hilfsbereit Auskunft und beantworteten auch noch die letzten offenen Fragen.

Ich verabschiedete mich von meiner Familie und machte mich auf den Weg in Richtung Startblock, wo die Inlineskater gerade auf die Strecke gingen. Die Sonne blitzte nun das erste Mal zwischen den Wolken hervor und sofort wurde es sehr warm. Ich reihte mich in den zweiten Block ein und suchte mir einen Platz im Schatten. Es wurde noch eine Gedenkminute an die 3 verstorbenen Läufer der letzten beiden Veranstaltungen abgehalten. Anschließend begrüßte D. Baumann das Läuferfeld und wünschte allen viel Erfolg und sprach ebenso wie der betreuende Sportarzt Dr. Striegel nochmals die Warnung aus, viel zu trinken und das Tempo aufgrunf der Hitze doch etwas zu drosseln. Dann - ein
Schuß- und wir setzten uns langsam in Bewegung. Der erste Teil der Strecke verläuft in Richtung Untertürkheim, wo sich auch der Wendepunkt befindet. Leider eine eher weniger beschauliche Kulisse mit grauen Häuserzeilen. Die Sonne hielt sich zu der Zeit wieder hinter den Wolken, was sehr angenehm war. Alle 2,5km (ab km5) waren Getränkestände aufgebaut. Nach ca. 5 km erreichten wir wieder Bad Cannstatt und es ging bergab zum Nekarufer. Zwischen Weinbergterassen auf der einen und dem Nackar auf der anderen Seite, liefen wir ein ganzes Stück flußaufwärts bis zum Stadtteil Neugereut. Dort wurden wir wieder lautstark mit musikalischer Unterstützung angefeuert. Vorbei am Max-Eyht- See überquerten wir den Neckar um am anderen Ufer wieder zurück zu laufen. Mittlerweile waren die Wolken verzogen und die Sonne brannte odentlich auf uns herab. In Münster waren wieder viele Zuschauer an der Strecke und die Stimmung war grandios. Trommelmusik, Blaskapellen, Guggenmusik, alles war vertreten .

Nach ca. 14km überquerten wir wieder den Neckar und liefen wieder auf Bad Cannstatt zu. Die Bäume und Häuser spendeten zum Glück etwas Schatten. Einige Zuschauer hatten Gartenschläuche und Wassereimer an der Strecke postiert, um die Läufer mit einer Erfrischung zu überraschen. Nach einer kleinen Schleife durch Bad Cannstatt kam das Gottlieb-Daimler-Stadion schon in Sichtweite. Der abschließende Einlauf ins Stadion durch das Marathontor setzte nochmals ungeahnte Reserven frei und wurde unter dem Jubel der gut gefüllten Haupttribüne zum absoluten Gänsehauterlebnis.

Nach dem Empfang der Finisher-Medaille bediente ich mich am reichhaltigen Verpflegungsangebot und zum anschließenden Relaxen legte ich mich auf den geschichtsträchtigen WM Rasen und genoß nochmals die tolle Atmosphäre. Vor dem Stadion, am vereinbarten Treffpunkt warteten schon meine beide Liebsten und mein Sohn strahlte über das ganze Gesicht als ich ihm die Medaille umhing. Der kurze Weg zum Auto und der enspannte Nachhauseweg rundeten eine tolle Veranstaltung ab.

Organisatorisch gehörte der Stuttgarter Zeitung-Lauf zum Besten was ich bisher erlebt habe. Das große Sportareal am Neckar ist bestens geeignet eine Veranstaltung mit fast 25000 Teilnehmer abzuwickeln. Lediglich auf der Haupttribüne im Stadion war das Gedränge sehr groß. Hier sollte man überlegen ob nicht noch weitere Plätze zur Verfügung gestellt werden können.

Mit laufenden Grüßen
Oliver Frowerk


Bericht von Testläufer Dirk Boesler über den Halbmarathon in Stuttgart

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Eine gelungene Veranstaltung von Profis.

Zum 13. Mal wurde der Stuttgarter Halbmarathon ausgeschrieben. Ich weiß nicht wie viele Namen er schon hatte, zumindest kann ich mich an Smart Stuttgart-Lauf auch erinnern. Aber seit einiger Zeit nun "Stuttgarter Zeitung". Und wieder wie so oft bei großer Hitze. Dieses Jahr war schon alles dabei. Am Rennsteig beim Ultra, ist man fast erfroren und 6 Std. Regen, und in Singen fast verbrutzelt, und wieder so warm. Das Thermometer zeigte ca. 30 °C und recht schwül. Was aber trotz Allem ca. 24.000 Läufer nicht davon abhielt sich in Stuttgart anzumelden. Davon ca. 12.000 Halbmarathon-Läufer, wie ich erfahren konnte. " Lauter Bekloppte" . entschuldigt den Ausdruck, aber ich gehörte ja auch dazu.

Ich war mit meiner Frau auch schon einen Tag vorher angereist. So gegen 15:20 holte ich meine Startnummer ab, es ging alles sehr schnell, und war ja auch sehr übersichtlich. Die nette junge Dame, sie war noch Schülerin denke ich, die mich bediente meinte sie wollte eigentlich Heute auch laufen, aber in Anbetracht der Hitze hat sie lieber verzichtet. Sehr vernünftig. Auf den Gesundheitssymposien über Herz- Kreislaufsysteme konnten wir erfahren dass bestens für uns vorgesorgt wurde. Einmalig bei solchen Laufveranstaltungen, dass alle 500 Meter !!! ein AED ( Automatischer Externer Defibrillator, Gerät zur Herz- Kreislauf - Wiederbelebung) stationiert ist, und mit deren Hilfe innerhalb von 2 Min. geholfen werden könnte. ( Was zum Glück nicht nötig war, wie ich erfahren konnte. ) Anschließend der sehr interessante Vortrag von Dr. med. Rudolf Ziegler,
" dem Fett davonlaufen" wo es neben viel wissenswertes über richtiges und effektives Training, auch viel zu lachen gab.

Die Nacht im Auto verbracht, und mehr schlecht als recht geschlafen. Dicke Beine und links der Ischias, aber da muss man durch. Sonntagmorgen es ist kurz nach 7:00 Uhr das Thermometer zeig 23°C. Wir haben Heute Glück, es wir nicht so heiß. Aber weit gefehlt eine Std. Später, die Sonne kam hinter den Wolken hervor, waren es ganz schnell 5°C mehr. Vom Veranstalter wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass man an so einem Tag doch verhaltener laufen sollte, und nicht unbedingt auf Bestzeiten schielen sollte. Was Viele aber nicht daran hinderte unbeirrt los zu rennen. Bei ca. 1,5 Km überholten mich etliche Läufer mit, bereits schon, hochrotem Kopf; so dass mir klar war dass das bestimmt in die Hose geht.

Über 200 Läufer, die Hilfe vom Roten Kreuz benötigten, ich selbst hab einige vor mir umkippen sehen, zum Glück waren sofort Helfer zur Stelle, sind nicht gravierend, aber immer noch 200 zu viel. Start 10 Minuten verzögert, wir stehen dicht gedrängt im Pulk die Beine werden jetzt schon schwer, und der Schweiß läuft in Strömen. Wie sagte der Sprecher, viel trinken, das tat ich ja auch. Ansage noch 2 Minuten. Verdammt die Blase drückt, und damit laufen? Also schnell nochmals über das Absperrgitter, hinter den Zaun, ( wir Männer haben's ja da besser ) und im Eiltempo zurück, schon tippelt Alles los Richtung Startmatte, und los geht's. Km 1 - 4:47 man lässt sich doch etwas mitreißen, wollte ja nur unter 1:45:00 Heute bleiben, ( 1:39 und waren ursprünglich geplant, aber in Anbetracht der Umstände ) bloß nichts riskieren, habe mich dann etwa bei 4:54 eingependelt. Km 3, erste Verpflegungsstelle mächtiges Gewusel und Geschubse, bis man merkte es ist ja eine lange Tischreihe und genügend da für Alle. Schade aber, das sei als Anregung für den Veranstalter gedacht, gerade am Anfang, wo dichtes Gedränge sollten links und rechts Verpflegungstische stehen. Du bist ganz links und nun wird gewechselt nach rechts zu den Tischen, das muss zwangsläufig zu Zusammenstößen führen. Es wurde noch etwas schwüler. Km 5 - 24:32; wollte etwas schneller, aber es lief halt nicht so, was soll's. Dann eben Tempo halten, auf jeden Fall unter 1:45:00 Zwischen Km 5 u. 6; in Cannstatt, nächste Verpflegung und eine kalte Dusche, "Huh-Oh" prima. Ich muss schon sagen ca. alle 3 Km, Getränke-Verpflegung war schon toll.

Km 9 etwa, die große Dusche, einer bleibt drunter kurz stehen er genießt es richtig. Km 10 , die Uhr Zeigt 49:01 ok. ich bleibe im Tempo. Jetzt kommt die Wende. Es geht zurück. Km 12 , Zeit stimmt noch 58:51, nach einem leichten Anstieg, ( Arnoldstr. ) da hatte man es dann so gemacht, links und rechts Verpflegungsstände. Hervorzuheben sei auch noch dass bald an jeder Ecke eine Musikgruppe uns immer wieder anheizte. km 15 jetzt ging's wieder rein nach Cannstatt, 1:13:39 da ist Stimmung. km 16 Schmiedener Str. nähe Kurpark, da steht plötzlich meine Frau, wie kommt die den hier her? Es kommt der berühmte Satz. " Lass dich nicht so hängen, Kopf gerade". Kenn ich ja schon, hat gut Reden, aber es hilft. Bei ca. Km 17 über die Brücke die Beine wurden nun langsam schwer. Stimmung beim Einbiegen in die Deckerstr. Nach der Eisenbahnbrücke. Dann wird's noch mal
schwer zwischen 18 u 20 Km geht es nochmals Bergan nicht sehr steil, aber stetig.

Km 20 die Uhr zeigt 1:38:54, jetzt haben es alle plötzlich eilig, ich auch. Also nochmals auf die Zähne gebissen und kurz angezogen. Aber, aber, wieso ist die Mercedesstr. plötzlich so lang? War doch heute früh nicht, oder? Etliche um mich herum oder vor mir verhungern jetzt noch, ich nehme auch etwas zurück, war wohl etwas zu früh mit dem Anziehen. Aber dann kommt die Kurve Richtung Stadioneingang, jetzt aber noch mal, dann durch's Tor. - Aaah, - grüne Tartanbahn, und die große Leinwand, für die kaum einer einen Blick hat, nur noch für die Zielmatte. - Uh, oh - geschafft. Die Uhr zeigt 1:43:39. Schnell die Schuhe und Strümpfe aus, und etwas Barfuss auf dem heiligen WM-Rasen Gehen, soweit Platz ist.

Alles in Allem eine gelungene Veranstaltung, von Profis. Auch die Siegerehrung ging recht flott über die Bühne, da bin ich schon ganz anderes gewohnt, - eben Profis. In der Schleierhalle dann noch div. kostenlose Angebote. Massage, Fuß- Reflektion und Fußvermessung taten ihren Anteil noch dazu. Ach ja und als Krönung noch einen Gutschein für den Erwerb der Stuttgarter-Zeitung, für z.B. Informationen über den Lauf am Folgetag, im Gepäck. Vielleicht könnte man noch als zusätzlichen Service, die Parkgebühren mit integrieren, gerade für die Auswärtigen wie es am Anfang ja schließlich auch war. Ich war zwar schon oft da, mit schönen Erinnerungen. Zum Beispiel 1999 mit freiem Eintritt zur Deutschen Leichtathletik Meisterschaft oder 2002 das WM - Endspiel Deutschland-Brasilien auf der Großbildleinwand im Stadion. Ich weiß, ich komm bestimmt auch nächstes Jahr wieder, soweit es mir möglich ist. So nun zum Schluss noch eine bitte an den Organisator: Stimmt euch bitte mit Singen ab. Dass es nicht wie 2005 ist, dass beide Läufe am gleichen Sonntag stattfinden. Ich mag Beide

Dirk Boesler