Bericht von Birgit Klier über den
Fränkische Schweiz-Marathon
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Testberichten anderer Veranstaltungen
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][Birgit Klier][Sven Löschengruber][Bernd
Steiner][Peter Pfaffelhuber][Martin
Zerenner][
Ich hab's getan!
Heute bin ich meinen ersten Marathon gelaufen. Dazu gekommen bin ich
ein wenig wie die Jungfrau zu ihrem Kind: Ich hatte zwar schon in meinem
Hinterkopf, mich in diesem oder im nächsten Jahr an jene ehrwürdige
Distanz zu wagen, war aber noch sehr skeptisch, nachdem ich erst vor 1
1/2 Jahren das Laufen als Sport für mich entdeckt habe. So linkte
ich mich also neugierigerweise auf der Homepage des Fränkische Schweiz-Marathons
ein und bewarb mich ohne allzu viel Hoffnung als Testläufer für
Running Pur. Und prompt erhielt ich am folgenden Tag ein Mail, dass ich
dabei bin. Also gut, jetzt hatte ich keine Wahl mehr: Augen zu und durch.
Die letzten Tage vor dem Lauf steigerten sich meine Aufregung und die
wohl allen Läufern bekannten Unsicherheiten in Unermessliche. Ich
hatte mich zwar gut vorbereitet, doch man weiß ja nie...
Und schon war es soweit, heute morgen um 5.30 Uhr aus den Federn gekrabbelt,
ein leichtes Frühstück mit Brötchen und Honig gegessen,
rein in die Laufklamotten, Schuhe an und ab nach Ebermannstadt. Von dort
aus brachte uns ein Bus direkt nach Forchheim an den Paradeplatz zum Start
der Veranstaltung. Pünktlich um 8.45 Uhr fiel der Startschuss für
die zahlreichen Inlineskater, die binnen weniger Augenblicke unser Sichtfeld
verließen und den Startbereich für uns Läufer freigaben.
15 Minuten später also wurde es auch für die Läufer ernst.
Ich reihte mich in der Gegend rund um den 4-Stunden-Zugführer ein.
Was eine gute Entscheidung war, wie ich später noch feststellen durfte.
Bei traumhaftem Spätsommerwetter liefen wir locker durch das verschlafene
Forchheim, wo uns der eine oder andere Passant noch etwas müde zujubelte.
Und schon erreichten wir die Bundesstraße 470, die heute, anlässlich
des "autofreien Sonntags" gesperrt war und sich deshalb in eine
riesige Marathon-Party-Freizeit-Meile verwandelt hatte.
Mittlerweile hatte ich die "Vierstündler" hinter mir gelassen,
da es mir eigentlich lieber ist, nach meinem eigenen Rhythmus zu laufen
und mir meine Zeit allein für mich einzuteilen. Mit bester Musik
aus meinem MP3-Player, meinem treuen Trainingsbegleiter, im Ohr rannte
ich federleicht, immer dem Pulk der Läufer vor mir folgend, von Baumschatten
zu Baumschatten. Nach ca. 10 km stieß ich auf Renate, ein sehr nettes
Mädchen aus der Gegend, die mich ab da bis zu ihrem Ziel, der 16-km-Marke
in Ebermannstadt begleitete. Wir hatten einigen Spaß, ließen
uns kräftig anfeuern und heizten wiederum dem immer noch etwas müden
Publikum selbst ein. Ab Ebermannstadt ging es also alleine weiter: wieder
Musik aufs Ohr und ab im lockeren Trab. Die Zuschauer winkten und riefen
mittlerweile schon recht begeistert, die Skater flitzten mir einer nach
dem anderen in Ihr Ziel entgegen und der Lauf nach den immer kürzer
werdenden Baumschatten setze sich durchs schöne Wiesenttal fort.
Nach heißen brasilianischen Sambaklängen in Streitberg und
einer genialen Truppe männlicher Cheerleaders mit pinkfarbenen Miniröckchen
in Gasseldorf traf ich auf die Museumsbahn bei Muggendorf, aus der mir
wiederum lauter freundliche Gesichter entgegenlachten. Mittlerweile näherten
sich von hinten wieder die 4-Stunden-Läufer mit ihrem Zugmann. Nun,
ich lag also auch gut in der Zeit. Kurz darauf, in Sachsenmühle erwartete
uns am Wendepunkt bei km 29 ein Standkonzert des Musikvereins Gößweinstein.
Und nun noch der Rückweg: 13 km bei mittlerweile nicht mehr spät-
sondern hochsommerlichen Temperaturen.
Langsam wurde es beschwerlich: laufen, Power-Gel saugen, trinken, Banane
essen, laufen. Die Oberschenkel fingen an, sich massiv zu melden. Zwischen
km 37 und 38 war es dann soweit: Die Sonne forderte ihren Tribut und der
gefürchtete Mann mit dem Hammer näherte sich mir bedrohlich.
Ich dachte schwer über Fragen wie Aufgeben, Verlust meiner Ehre,
Verlust meiner Gesundheit usw. nach und beschloss, lieber ein Stück
zu gehen. Prompt überholte mich der 4-Stunden-Zugführer und
rettete meinen Lauf, indem er mir ein Fläschchen Wasser zu trinken
gab und mich aufmunterte. Also, weiter ging es, mit meinen letzten Reserven.
Wiederum in Streitberg roch es verlockend aus einem fränkischen Wirtshaus
heraus nach Schweinebraten. Nun ja, Essenszeit, halb eins. Doch leider,
kein Erbarmen für Marathon-Läufer. Es musste weitergehen. Nach
einem langen, kraftraubenden Anstieg bei km 40, nunmehr nur noch zwei
Kilometer vom Ziel entfernt erwartete mich mein treuer Freund und Begleiter
Stefan, der bereits am Morgen mit mir angereist war, um das letzte Stück
mit mir gemeinsam zu bewältigen. Welche Freude! Ab hier war mir klar,
dass ich es schaffen würde. Und so kam es. Die letzten 500m gerieten
dank tausender wohlwollender und gut gelaunter Zuschauer zu einem wahren
Triumphlauf. Dem Triumph über meinen inneren Schweinehund, den ich
ab heute erfolgreich besiegt habe. In 4 Stunden und 5 Minuten. Im nächsten
Jahr werde ich wieder dabei sein bei dieser wunderbaren, rundherum gelungenen
Veranstaltung.
lg,
Birgit Klier
Auerbach
Bericht von Sven Löschengruber über
den Fränkische Schweiz-Marathon
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Wie gut, dass es Wasser gibt ....
Kurz nachdem ich die Zusage als Testläufer für die Teilnahme
am der Marathon - Staffel des Fränkische Schweiz - Marathons durch
running-pur erhalten habe, erreicht mich schon eine freundliche Mail durch
den Veranstalter. Darin werden u. a. meine ChampionChip-Nummer und die
T-Shirt-Größen abgefragt. Wenige Tage später bekomme ich
die Anmeldebestätigung. Da auf dieser die Größen der Funktions-T-Shirts,
die uns der Veranstalter kostenlos zur Verfügung stellte, falsch
angegeben sind, kontaktiere ich Herrn Hesel, der mir sehr nett antwortet
und versichert, dass wir die Shirts in die passende Größe tauschen
können. Ein toller Service, der später noch getoppt werden soll.
Zwei Tage vor dem Start bekommt meine Partnerin eine Erkältung und
das Unternehmen "Paarlauf" scheint zu platzen. Wieder wird eine
Mail an Herrn Hesel abgeschickt und dieser antwortet binnen weniger Stunden.
Er offeriert die Möglichkeit, dass ich auf dem 16 - km - Lauf ummelde.
Das will ich mir durch den Kopf gehen lassen.
Am Samstag geht es die 200 Kilometer von Hanau nach Ebermannstadt. Da
es meiner Freundin leider immer noch nicht besser geht, muss ich eine
Entscheidung treffen. Ich wähle die schwerere Variante und melde
mich zum Marathon um. Dies geschieht ohne Probleme und der wirklich sehr
entgegenkommende Herr Hesel, den ich nun erstmals persönlich kennen
lerne, verzichtet sogar auf die Ummeldgebühr von 5 Euro. Das Umwechseln
des T-Shirts in die passende Größe wird von den sympathischen
Helfern unbürokratisch gelöst. Hier ist festzustellen, dass
sich auch für den normalen Läufer die 15 Euro zusätzlich
lohnen, denn ein Funktions-Shirt ist einem Baumwollteil stets vorzuziehen
und wer darauf verzichten mag, muss es nicht bezahlen. Sicherlich sinnvoller
als dem Läufer keine Option zu lassen. Anschließend gehe ich
Nudeln essen. Die Portion fällt etwas klein aus (zumindest für
normale Esser), dafür kann man zwischen Pilz- und Tomatensoße
wählen. Dafür ist es ein Genuss, die Speise auf dem schönen
Marktplatz von Ebermannstadt einzunehmen. Dort sind auch die wenigen Stände
der Marathonmesse aufgebaut. Nun geht es in die schöne Privatunterkunft
in die nähere Umgebung und nach einem Radler versinke ich gegen 21
Uhr ins Reich der Träume.
Sonntag, 6 Uhr morgens, der Wecker schmeißt mich aus dem Bett. Genüsslich
nehme ich noch eine kleine Portion Müsli zu mir und dann geht es
ab nach Ebermannstadt. Von dort verkehren bis 8 Uhr kostenlose Pendelbusse
zum Start nach Forchheim. Dort angekommen beschleicht mich das schlechte
Gefühl, am vergangenen Tag doch womöglich die falsche Entscheidung
getroffen zu haben. Es ist am frühen Morgen schon ziemlich heiß,
so dass ein Hitzemarathon droht. Vor den Toilettenwagen bilden sich die
üblichen Schlangen, weshalb ich mich in ein Bistro verziehe. Die
Abgabe des Gepäcks klappt prima, da die LKW übersichtlich strukturiert
sind. Punkt 9 Uhr fällt der Startschuss. Ich überhole, weil
ich fast ganz hinten starte, auf dem ersten Kilometer die Zugläufer
für die Endzeiten 4:30 und 4 Stunden, die anfangs wegen der großen
Schilder gut zu erkennen sind. Die ersten 16 Kilometer bis nach Ebermannstadt
gehen tendenziell bergauf. Man überwindet etwa 40 Höhenmeter,
eigentlich ein Klacks, doch bei der Wärme spüre ich bereits
nach wenigen Kilometern, dass es heute eine echte Herausforderung werden
wird. Das Feld zieht sich schnell auseinander; dennoch hat man immer Mitläufer,
da Marathonis, 16 Km -Läufer und die erste Person der Staffel zeitgleich
gestartet sind. Anfangs feuern einen in Forchheim doch einige Zuschauer
an, doch im Verlauf der Strecke sind die Passagen, auf denen man ohne
Fans ist, doch in der Mehrzahl. Dies liegt vor allem an der schweren Zugänglichkeit
der Strecke, da ja die komplette B 470 in diesem Bereich für uns
Läufer gesperrt ist. So tummeln sich die Zuschauer dort, wo die Einfahrten
zu Ortschaften sind. Diese sind aber dann wirklich begeisterungsfähig.
Das ist als nächstes in Rüssenbach der Fall. Bis dahin läuft
eigentlich alles trotz der aufkommenden Hitze ganz passabel; ich laufe
einen Schnitt von etwa 5:15 Min. In der Wechselzone nach knapp 16 Km in
Ebermannstadt ist richtig gute Stimmung. Jetzt steht aber kurze, knackige
Steigung von 20 Höhenmetern bevor, die mich doch etwas aus der Puste
bringt. In Gasseldorf feuern uns männliche Cheerleader an, und in
Streitberg werden wir von der Sambagruppe "Mira Sol" auf Trab
gebracht, wobei man dort gerne verweilen würde. Glücklicherweise
gibt es ab Kilometer 15 alle etwa 2,5 Km Verpflegungsstationen, die ausreichend
mit Wasser, Elektrolytgetränken und Bananen Bestückt sind. Ich
nehme mir jedes Mal zwei Becher Wasser und ab und zu ein Stück Banane
und nutze auch die Stationen, die auf der Gegenseite aufgebaut sind, wo
einem freundliche Helfer entgegen kommen. Dadurch kann ich mich bis zur
Halbmarathonmarke einigermaßen über Wasser halten und passiere
diese nach etwa 1 Stunde 50 Minuten. Das stete Auf - und Ab und die Hitze
(schattige Abschnitte sind doch eher rar gesät) fordern allerdings
nun ihren Tribut. Immer mehr Läufer müssen Gehpausen einlegen
und auch bei mir werden die Abschnitte immer langsamer. Zunächst
kann ich mich noch knapp unter 6 Minuten halten, aber nach Kilometer 27
muss auch ich das erste Mal gehen. Da helfen mir die Anfeuerungen am Wendepunkt
zwar kurzfristig, mein Tief zu überwinden, jedoch gewöhne ich
mir zwischen Kilometer 27 und 33 einen Rhythmus an, bei dem ich einen
Kilometer zügig walke und eine jogge. Bei Km 33 überholt mich
der Zugläufer für 4 Stunden. Ich versuche, etwas mit der Gruppe
mitzulaufen, muss aber relativ schnell abreisen lassen. Wenigstens schaffe
ich es auf diese Weise, mal wieder zwei Km joggend zurückzulegen,
eher ich in das alte Schema falle. Nach Km 38 geht es, angetrieben von
den Zuschauern, doch zügiger und ich komme erstmals seit Km 26 einen
Kilometerabschnitt unter 6 Minuten. Auch der nächste Km geht so schneller
vorbei. Beim vorletzten Kilometer wartet die letzte Steigung, die einem
nochmals die letzte verbliebene Energie abfordert und mich erneut eine
Minute langsamer werden lässt. Vor dort aus geht es bergab bzw. eben
bis ins Ziel, das ich unter dem herzlichen Applaus der Zuschauer nach
etwas über 4 Stunden 6 Minuten erreiche. Sofort bekomme ich meine
Medaille umgehängt (die man auch mit der persönlichen Zeit gravieren
lassen könnte). Die Verpflegung im Ziel bereich ist in Ordnung. Neben
Wasser und Elektrolytgetränk gibt es auch leckeren Kuchen und alkoholfreies
Bier, das gerne in Anspruch genommen wird.
Insgesamt ist der Fränkische Schweiz-Marathon eine schöne Veranstaltung,
die vor allem von der Herzlichkeit der Organisatoren und Helfer lebt.
Organisatorisch gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, denn sowohl
die Ausgabe der Unterlagen und Kleiderbeutel als auch die Verpflegung
auf der Strecke und danach klappt reibungslos. Die Streckenführung
würde ich als recht anspruchsvoll bezeichnen und besonders bei Hitze
können die langen Passagen ohne Anfeuerungen schon öde werden.
Wenn der Veranstalter von 50000 Zuschauern spricht, halte ich das doch
für deutlich zu hoch gegriffen, selbst wenn man diejenigen, denen
man auf der Wendepunktstrecke zweimal begegnet, doppelt zählt. Zuletzt
möchte ich mich bei running-pur für die Auswahl als Testläufer
und bei Herrn Hesel vom Kultur - und Sportamt des Landkreises Forchheim
für seine Kooperationsbereitschaft bedanken.
Sven Löschengruber,
Lauftreff Bruchköbel
Bericht von Bernd Steiner über den
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Begeisterung pur
Nun war es endlich soweit. Ich durfte mich ein zweites Mal als Testläufer
für running pur versuchen. Um 05.30 Uhr begann die Reise nach Ebermannstadt,
dem Zielort des 5. Fränkischen Schweiz Marathons. Am Ziel angekommen,
es war so gegen 06.30 Uhr, bekam ich ohne Probleme einen Parkplatz. Das
abholen der Startunterlagen war dank guter Beschilderung in wenigen Minuten
geschehen, und ich konnte schon mit dem ersten Pendelbus um 07.00 Uhr
zum Startort nach Forchheim fahren. Hier muss ich leider mein einziges
negatives Urteil abgeben. Am Paradeplatz, hier standen die LKW für
die Kleiderbeutelabgabe, war überhaupt keine Möglichkeit gegeben
sich umzuziehen. Nun war es für mich kein so großes Problem,
da ich meine Laufkleidung bereits an hatte und das Wetter es gut mit uns
meinte, aber gerade für viele weibliche Teilnehmer wäre ein
kleines Zelt oder ähnliches sicherlich keine unnötige Zeitinvestition
gewesen. Um 9.00 Uhr erfolgte dann der lang ersehnte Start. Schon die
ersten Kilometer, die noch durch Forchheim verliefen, waren einmalig.
Der Fränkische Schweiz-Marathon zählt ja nicht unbedingt zu
den großen Marathonveranstaltungen in Deutschland, aber was das
Publikum angeht kann sich so manch anderer dahinter verstecken. Menschenscharen
säumten die Straßen in Forchheim, an jeder Kreuzung oder Straßeneinmündung
standen begeisterte Leute und feuerten uns schon hier kräftig an.
An dieser Stelle möchte ich mich gleich einmal bei allen Zuschauern
entlang der gesamten Strecke bedanken für Ihre tatkräftige Unterstützung.
Ihr wart einfach Spitze. Nachdem ich Forchheim verlassen hatte, ging es
auf die gut ausgebaute B470, die für diesen Tag extra gesperrt wurde.
Bis hierher dachte ich eigentlich noch an eine eher langweilige Strecke
die ja immer "nur" auf der Straße entlang geht. Weit gefehlt
! Nicht nur das es eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke ist, immer
wieder standen unzählige Leute am Straßenrand und ließen
Ihrer Sportfreude freien Lauf. Bei Kilometer 16 war dann das erste Mal
Ebermannstadt erreicht. Für die 16 Kilometer LäuferInnen war
hier bereits das Ziel. An Scharen von Menschen vorbei ging es weiter Richtung
Streitberg. Hier ging die Post dann auch richtig ab. Eine Gruppe von Samba-Tänzerinnen
war hier schuld das man das Tempo doch für einen kleinen Moment zurücknahm.
Vorbei an Muggendorf, auch hier das gleich Bild: Zuschauer soweit das
Auge reicht, ging es Richtung Wende in Sachsenmühle. Wieder perfekt
organisiert wurde man hier persönlich mit Namen und Herkunft empfangen.
Nun war ich bereits auf dem Rückweg. Wieder in Streitberg angekommen
verlief die Strecke durch das Dorf. Hier wurde ich förmlich hindurch
gepeitscht. Einfach toll. Die letzten Kilometer lagen nun vor mir. Die
Hitze machte mir nun doch ein bisschen zu schaffen und die Steigungen
auf den letzten Kilometern spürte ich jetzt ganz gewaltig in den
Beinen. Dank der vielen Zurufe konnte ich jedoch auch die letzten Kilometer
meistern und bekam in Ebermannstadt den Lohn für die Anstrengung.
Es müssen tausende von Zuschauern gewesen sein die mich auf den letzten
Metern ins Ziel "hineintrugen". Nach Überqueren der Zeitmatten
bekam ich erst einmal meine Medaille, und gleich dahinter kam mir eine
freundliche Frau vom Rettungsdienst mit einem Becher Wasser entgegen und
erkundigte sich nach meinem Befinden. Das tat nach dieser Anstrengung
besonders gut, man hat nicht das Gefühl allein zu sein. Überhaupt
war die gesamte Versorgung entlang der Strecke perfekt. Nachdem ich mich
etwas erholt hatte, begab ich mich auf den Weg zu den Duschen. Die waren
zwar fast kalt, aber das tat bei den Außentemperaturen ganz gut.
Zum Abschluss des Tages holte ich mir noch eine Portion Nudeln am Marktplatz,
wo auch die Siegerehrung, Messe usw. stattfand. Meine angepeilte Zeit
von 03:30Std. erreichte ich nicht ganz. Die Uhr blieb nach 03:33:22 Std.
stehen. Da der nächste Marathon bereits in zwei Wochen stattfindet,
ist das aber auch noch in Ordnung. Fazit: Der Fränkische Schweiz-Marathon
ist auf jeden Fall eine Reise wert. Veranstalter wie auch das Publikum
verdienen hier höchste Auszeichnung. Ich wünsche den Veranstaltern
viel Glück und viel Erfolg für die nächsten Jahre und hoffe
bei einem der kommenden Marathons wieder dabei zu sein. Mein Dank geht
natürlich auch an die Verantwortlichen der running pur die mir diesen
Start überhaupt ermöglicht hatten.
Mit sportlichen Grüßen
Bernd Steiner
Bericht von Peter Pfaffelhuber über
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Zu empfehlen ist dieser Lauf auch für Skater
Im Herzen von Franken liegt die Fränkische Schweiz, eine Gegend,
die vor allem als Kletterparadies bekannt ist. Doch vor allem ist es eine
Landschaft, die mit grünen Wiesen, Burgen und Ruinen, felsigen Hügeln
und viel viel Natur aufzuwarten hat. Genau wegen dieser schönen Landschaft
habe ich mir den Traum dieses Jahr erfüllt und habe beim fünften
'Fränkische Schweiz-Marathon' teilgenommen.
Der 'Autofreie Sonntag' findet einmal im Jahr auf der B 470 durch das
Wiesenttal statt (erstmals im Jahr 2000). Neben dem Marathon gibt es noch
den Handbike-Marathon, einen Skater- und einen Team-Marathon. Insgesamt
waren über 2200 Teilnehmer am Start, Tendenz steigend.
Doch trotzdem ist und bleibt dieser Marathon ein lokales Ereignis, das
neben den meist in Franken beheimateten Teilnehmern nicht nur 800 Helfer
an der Strecke, sondern auch viele Zuschauer mobilisiert, die sich sichtlich
gefreut haben, auch einmal ein 'Event' vor der Haustüre zu finden.
Angefangen bei der Startnummernausgabe mit anschließender Nudelparty
und ebenso beim Marathon selbst merkte man auch, dass hier alles geboten
wird, was heute Standard für große Marathonveranstaltungen
ist: Zeitmessung per Chip, Gepäcktransport vom Start- zum Zielbereich,
(not)ärztliche Versorgung, Elektrolytgetränke und Bananen ab
km 15, genügend Verpflegungsstände während des Laufs, Absperrungen
und perfekte Markierung der Strecke, Cola, Kuchen und Massagen im Zielbereich.
Mit viel Vorfreude auf diesen Landschaftsmarathon ging es am 5.9. um 9
Uhr auf die Strecke zwischen Forchheim, Sachsenmühle und Ebermannstadt.
Unerwartet viel Publikum und Anfeuerungsrufe gab es auf den ersten 16km
der Strecke. Hier waren neben den Marathon-Einzelläufer auch die
ersten Läufer der Teams unterwegs. In diesem Streckenabschnitt ist
die B470 eine sehr gut ausgebaute Bundesstraße und es ist schon
schön, wenn einmal die Autos weichen müssen und man in der Mitte
der Straße laufen kann. Auf dem zweiten Teil der Strecke, auf dem
dann die zweiten Läufer der Teams unterwegs waren, gab es dann zwar
etwas weniger Beifall, aber dafür umso mehr Natur zu sehen: das Flüsschen
Wiesent, Wald, Wiesen, Berge und Felsen.
Nicht zu unterschätzen in einer derartigen Landschaft sind übrigens
die Höhenunterschiede. Zwar hören sich 50 Höhenmeter auf
42 Kilometer nicht viel an, aber die kleinste Steigung kann nach 30 km
schon richtig wehtun. Aber für Leute, die sich nicht gleich mit dem
Rennsteiglauf oder einem Alpenmarathon ihre Landschaftsmarathonkarriere
starten wollen, sei dieser Lauf wärmstens empfohlen.
Ebenso sehr empfehlenswert ist dieser Lauf für Skater. Auf dem Teerbelag
einer Bundesstraße im Pulk zu fahren, ist bestimmt ein tolles Erlebnis,
zu dem man nicht alle Tage die Gelegenheit findet. Allerdings sollte man
auf geeignete Schutzkleidung achten. Vorgeschrieben war nur ein Schutzhelm,
wobei nichtmal dieser von dem Orgateam konsequent gefordert wurde, aber
viele Skater hätten auch von mehr Schutzkleidung profitiert. Dies
sowohl bei Engstellen auf der Strecke als auch im Zielbereich, wo es ein
paar Zusammenstöße gab.
Sehr nett, professionell und pflichtbewusst sorgte das Orgateam für
alle Teilnehmer. Bei Fragen war immer ein kompetenter Helfer in Sichtweite.
Einzig ein paar Kleinigkeiten halte ich für verbesserungswürdig,
z.B. einen Plan der Verpflegungsstationen und der dort angebotenen Erfrischungen
in den Startunterlagen, eine bessere Kontrolle über Engstellen, z.B.
die Wechselzone des Team-Marathons oder eine bessere Ausschilderungen
der Duschen nach dem Zielbereich.
Alles in allem war es ein Marathon, der sehr viel Spaß gemacht hat,
gerade weil er auf einer großen Bundesstraße in schöner
Landschaft stattfand und gerade wegen einer sehr guten Organisation.
Peter Pfaffelhuber
Bericht von Martin Zerenner über den
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Eine anspruchsvolle Streckenführung
Die ersten Schwierigkeiten hatten wir bei der Anreise. Wir wollten zur
Ausgabe der Startnummern zwischen 06.00 und 07.00 Uhr in Ebermannstadt
sein. Laut Zeitung und Ausschreibung sollte die B470 ab 07.00 Uhr gesperrt
sein. Überall ,wo wir auf unserem Weg nach Ebermannstadt hinkamen
,war die Strecke aber schon ab 06.00 Uhr gesperrt. Auf Umwegen kamen wir
dann doch noch verspätet in Ebermannstadt an. Zum Glück dauerte
die Nummernausgabe noch etwas länger, so daß wir alle Formalitäten
noch problemlos erledigen konnten. Stellt sich nur die Frage, was sich
die Veranstalter eigentlich dabei denken. Wie früh sollte deren Meinung
nach jemand am Marathontag aufstehen? Wir beide, die wir mit einer Stunde
Fahrzeit noch aus der näheren Umgebung sind, waren bereits schon
um 4.30 Uhr unterwegs. Vielleicht ist das ja vom Veranstalter so beabsichtigt,
um die Übernachtungszahlen in die Höhe zu treiben?
Der Transport von Ebermannstadt nach Forchheim lief reibungslos ab. Bequeme,
kostenlose Shuttelbuse waren in ausreichender Zahl vorhanden. Am Startplatz
in Forchheim konnte man sein Gepäck in LKW`s verstauen lassen, welche
es zum Ziel briongen sollten. Fleisige Helfer und eine übersichtliche
Aufteilung nach Startnummern machte die Gepäckabgabe und später
auch die Abholung, sehr einfach. Die langen Schlangen vor den Toilettenhäuschen
waren aber ein eindeutiges Zeichen dafür, daß diese den gewaltigen
Besucheransturm nicht gewachsen waren.
Der Sprecher im Startbereich konnte sich nur sehr schwer Gehör verschaffen.
Mehr dem Herdentrieb folgend, als den Anweisungen des Sprechers, fand
man sich zum Start ein. Hier sah man dann schon von weiten die Schilder
der Zug- und Bremsläufer für die 3.30 Std, 4.00 Std und die
4.30 Std. Es dauerte bis ca. zwei Kilometer nach dem Start, daß
man relativ frei laufen konnte. Wenn man dann aber mal sein Tempo gefunden
hat, kann man es auf der halbwegs flachen Strecke im ersten Teil schön
laufen lassen. Wobei sich recht bald herausstellen sollte, daß es
dieses Jahr eine fiese Hitzeschlacht werden würde. Gut beraten war,
wer von den Verpflegungsständen schon früh Gebrauch macht. Diese
waren von km 1-15 alle 5km zu finden und ab dann alle 2.5km. Die gesamte
Srecke wurde auf Teer gelaufen, was nicht gerade die gelenkfreundlichste
Variante ist. An der gesamten Strecke befinden sich mal mehr mal weniger
Zuschauer. Aber richtig einsam muß man nie laufen.Der Spalier aus
Menschen, welcher einen im Zielbereich erwartet, trägt einen förmlich
ins Ziel. Hier geben sich die Ebermannstädter keine Blöße
und warten auch noch auf die Läufer auf den hinteren Plätzen
um sie als Sieger zu feiern. Toll!
Im Zielbereich selber wird man vom Zielsprecher mit Startnummer angekündigt.
Sofort bekommt jeder seine Finishermedaille ungehängt. Dann sind
gleich die Ersthelfer da, die sich nach dem Befinden eines jeden Einzelnen
erkundigen. Hier gibt es auch ausreichend Getränke und frischen Kuchen.
Lediglich das Massagezelt schließt schon all zu früh, so daß
die hinteren Läufer, welche es besonders nötig hätten,
nicht mehr in den Genuss dieses Services kommen.
Alles in allem ist der Fränkisch-Schweiz-Marathon ein sehr schöner
Landschaftslauf der aufgrund seiner anspruchsvollen Streckenführung,
vor allem im zweiten Sreckenabschnitt, nicht gerade zum laufen von Bestzeiten
geeignet ist.
Ich möchte mich beim running-pur-Team bedanken, daß ich wieder
mal als Testläufer für euch an den Start gehen durfte.
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