Bericht von Alexander Ippich über den
Schönbuchlauf in Hildrizhausen
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Veranstaltungen ][
][ Alexander Ippich
][ Harald Bajohr ][
Hallo Running-pur Team, hier mein Bericht zum 28. Schoenbuchlauf in Hildrizhausen:
Der Tag fing ja nicht gerade optimal an. Die ganze Woche war super Wetter,
aber in der Nacht vor dem Wettkampf hatte es geregnet, so dass eine schlammige
Strecke zu erwarten war. Immerhin, morgens regnete es nicht. Aber auf
der Hinfahrt fing es dann doch wieder zu regnen an. Scheibe! Das Hildrizhausener
Organisationsteam hatte aber offensichtlich doch einen guten Draht zum
lieben Petrus. Puenktlich zur Aufwaermgymnastik hoerte der Regen auf und
das Wetter blieb dann auch erstklassig. Trocken, etwas Sonne aber nicht
zu warm. Bestes Laufwetter also! Die Stecke in Hildrizhausen ist sehr
schoen, nur sehr wenig geteerte, harte Wege, sondern zum groessten Teil
Waldwege. Und die waren offensichtlich erst vor kurzer Zeit neu gesplittet
worden, so dass die Strecke auch nach etlichen hundert Laeufern noch sehr
gut war. Die Strecke fuehrt in einem grossen "Kreis" durch den Wald, wobei
es nach den ersten zwei Kilometern fuer weitere 9km bergab geht (ca 100
Hoehenmeter). Dann gehts 5 Kilometer bergauf, wo sich dann doch ein Teil
der zu schnell losgelaufenen wieder einholen und ueberholen liess. Von
Kilometer 16 bis 21 ging's dann nur noch moderat bergauf, vom tiefsten
Punkt bei Kilometer 11 waren aber insgesamt doch 160 Hoehenmeter zu ueberwinden
waren. Nachdem die Halbmarathon-Strecke geschafft war, konnten die letzten
4 km leicht bergab gelaufen werden.
Ein Nachteil der landschaftlich schoenen Strecke durch den Wald muss jedoch
erwaehnt werden. Da die Strecke teilweise doch etwas abseits ist, sind
leider nicht so viele anfeuernde Zuschauer am Rande der Strecke. An den
besser ereichbaren Stellen standen aber viele begeisterte Zuschauer, die
sich mit Anfeuerungsrufen nicht zurueckhielten. Die Zeitmessung erfolgt
ueber elektronische Erfassung des Zieleinlaufs und Barcode, so dass leider
nur Brutto-Zeiten gemessen werden. Bei einem Startfeld von mehr als 1300
(immerhin 1204 Laueferinnen und Laeufer sind in's Ziel gekommen) verliert
man da leicht mal 1..2 Minuten. Die Zeiterfassung mit Chip waere da schon
Klasse. Die Verpflegung unterwegs war eingentlich sehr gut. Bei Kilometer
11, 16 und 21 gab's Wasser, Tee und ISO-Drink (Frubiase). Bei den KM 16
und 21 gab's auch noch Bananen und Brot.
Im Ziel gab's dann wieder Wasser, Tee und ISO. Dazu Bananen, Joghurt und
Muesli (alles in der Startgebuehr von 12 DM enthalten). Allerdings waren
die ISO-Drinks fuer meinen Geschmack etwas zu duenn. Die Organisation
"drum herum" war auch sehr gut. Die Ausschreibung im Internet, die Anmeldung
per email waren einfach und praktisch. Die ersten Ergebnisse waren schon
wenige Minuten nach dem Zieleinlauf in der Halle ausgehaengt. Die vollstaendige
Ergebnisslisten waren schon am Folgetag morgens im Internet. Die Umkleiden
waren, wie bei sovielen Startern nicht anders zu erwarten, etwas ueberfuellt,
aber mit etwas gutem Willen, ging's ja doch ganz gut. Auch das Parken
direkt vor der Halle auf der Wiese war kein Problem, wenn's auch etwas
schlammig war. Um's nochmals zusammenzufassen: der Service war sehr gut,
es gab genuegend Getraenke und auch Essen unterwegs und im Ziel. Die vielen
Helfer waren super-freundlich und die Strecke ist zwar anstrengend aber
sehr schoen und abwechslungsreich. Ausser der fehlenden Netto-Zeiterfassung
fiel mir eigentlich kein Mangel auf. Es war also ein rund-herum schoener
Lauf, den ich im naechsten Jahr sicher wieder machen werde.
Viele Gruesse, alex
Bericht von Harald Bajohr über den
Schönbuchlauf in Hildrizhausen
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][ Alexander Ippich
][ Harald Bajohr ][
25 Kilometer durch den Herbst, der 28. Schönbuch-Lauf von Harald
Bajohr
Mitten im Herbst, hinein in die fallenden rostroten und verlebten gelben
Blätter, die noch verharren an den Bäumen, bevor sie sich endgültig
vom leisen
Wind befreit auf den Boden begeben, vorbei auf einsam gewordenen Wegen
entlang Lichtungen im wolkenverhangenem Himmel, hinein in den Naturpark
Schönbuch begeben sich weit über 1000 Läufer. Im Ziel werden
es genau 1204 sein, der eine oder andere bleibt auf der Strecke oder hinkt
seinen eigenen Erwartungen hinterher.
Zum 28. Schönbuch-Lauf wurden den Teilnehmer perfekte Organisation,
familiäre Atmosphäre und für alle, die schnell sind, ganz
tolle Preise geboten. Der Regen, der in der Morgendämmerung fällt,
lässt zum Start punkt um 9:30 Uhr nichts von sich sehen. Die morgendliche
Kühle wird gegen mittag durch vereinzelt wärmende Sonnenstrahlen
ersetzt. Zuerst geht es durch Hildrizhausen, ausgestorben scheint der
Ort, denn die meisten Bewohner verharren an der Strecke als Zuschauer.
Oder helfen mit bei der Organisation? Schon bald führt der noch asphaltierte
Weg hinaus in die Natur. Über Waldwege führen die 25 Kilometer
in einer Runde durch den herbstlichen Naturpark. Gedränge gibt es
hier nicht, trotz
der schmalen Wege auf den ersten Kilometern läuft man hier stressfrei.
Wie ein riesiger Lauftreff bahnt sich die Läuferschlange seinen Weg.
Auf den ersten 10 Kilometern geht es überwiegend bergab, aber Vorsicht
ist gebeten. Denn wer die Strecke nicht kennt, sollte unbedingt vor dem
Start einen Blick auf das Höhenprofil werfen.
Der nächtliche Regen hat auf dem Boden seine Spuren hinterlassen.
Aber rutschig ist es nicht, stellenweise ein wenig schlammig und in mir
erwacht der kleine Junge, der mit Spaß durch die dicksten Pfützen
mit Anorak und Gummistiefeln.
., aber das ist lange her. Die Gedanken schweifen ab, von dem Weg der
vor mir liegt, erheben sich langsam über den Dunst am Boden, fliehen
über die Bäume in ihrem herbstlichen Blätterkleid hinweg
und beflügeln die Schritte am Boden. Ab Kilometer 11 geht es bergauf,
nicht steil, dafür langsam und stetig, vorläufig bis Kilometer
15,5. Zwei Verpflegungsstationen liegen dazwischen mit allem, was das
Herz begehrt. Der genügsame Geist hält sich an Wasser und greift
erst nach 20 Kilometern zu einem Bananenstückchen. Aber bis dahin
gibt es noch genügend Gelegenheiten die wunderschönen Anblicke
der herbstlichen Landschaft zu genießen. Der Laufrhythmus ist schon
lange gefunden und fast wie im Takt bewege ich mich fast lautlos vorwärts.
Nur die vereinzelten Blätter am Boden rascheln bei der Konfrontation
mit den Laufschuhen. Die letzten 9 Kilometer geht es auf und ab, obschon
mich mein Gefühl schon arg täuschen müsste, wenn es nicht
überwiegend bergauf ginge. Nach und nach werden die Beine schwerer,
nach und nach erhöht sich mein Tempo wie von selbst, jetzt doch ein
wenig von dem Ehrgeiz nach Zeiten getrieben. Doch im Mittelpunkt steht
die Landschaft, das Erleben der eigenen Gedanken, getrieben von dem Durst
nach Anstrengung und Schweiß.
Bei Kilometer 22 liegt ein Lauffreund geschüttelt von Krämpfen
am Boden, bereits umsorgt von Passanten und Sanitätern schalte ich
widerwillig gefühlsmäßig einen Gang zurück. Die letzten
drei Kilometer haben es schließlich nochmals in sich. Hinter mir
habe ich einige Läufer gelassen, die sich eine kurze Gehpause gönnten.
Gestandene Läuferfiguren, marathonerfahren. Die Strecke hat es wirklich
in sich, aber wollten wir nicht einen tollen sonntäglichen atmosphärischen
Lauf erleben? Abseits der großen Marathonveranstaltungen in den
Ballungszentren der modernen Industriegesellschaft werden wir in Hildrizhausen
konfrontiert mit den Reservaten einer wunderschönen Natur. Nach 25
Kilometern durch den Schönbuch bleibt das Fazit: 1204 Finisher sprechen
eine deutliche Sprache für die naturnahen Erlebnisläufe. Und
ich werde wiederkommen um die fallenden Blätter im leisen Wind die
Sprache des Herbstes sprechen zu hören, ich werde dem Rauschen der
Bäume und dem Plätschern der Bäche zuhören und werde
zurückgeworfen auf mich selbst in einer Gemeinschaft ein großes
Ziel haben: Nächstes Jahr unter 2 Stunden!
Vielen Dank an den Veranstalter für dieses tolle Lauferlebnis an
einem
Sonntagmorgen im Herbst.
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