Testläufer berichten vom Schwarzwaldmarathon am 12. 10. 2003

Schwarzwald-Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

Unsere Empfehlung

4. 4. 2004
Deutsche Weinstraßen Marathon

9. Mai 2004
Mainz-Marathon

15. Mai 2004
Rennsteiglauf

23. Mai 2004

27. Juni 2004

weitere Infos unter: http:///www.schwarzwald-marathon.de


Bericht von Siegfried Zoller über den Schwarzwald Marathon am 12. 10. 03
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Siegfried Zoller][Thomas Gawehns][Karsten Köhler][Walter Irion][Harald Pannewitz][

Vorbericht Schwarzwald-Marathon 12. Oktober 2003

Der Ort des Geschehens, Bräunlingen, ist über die Autobahn A81 oder die Bundesstraße 31 von Freiburg aus gut zu erreichen. Start und Ziel sind in dem kleinen, historischen Städtchen Bräunlingen mit etwa 6000 Einwohnern, welches um 1100 von den Zähringer Herzögen gebaut wurde. Aus dieser Zeit stammt auch noch das historische Mühlentor, an welchem der Lauf vorbeiführt. Um mehr von dieser Gegend zu sehen, könnte man auch seinen Urlaub hier verbringen. Für Walker, Läufer und auch Mountainbiker ist hier viel geboten. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in der näheren Umgebung in Hotels, Gasthöfen und privat. Außerdem wird ein kostenloses Massenquartier in beheizter Turnhalle angeboten. So kann man ohne Anfahrtsstress ausgeruht am Sonntag an den Start gehen. Über die Homepage http://www.schwarzwald-marathon.de bekommt der interessierte Läufer alle nötigen Informationen und kann sich auch gleich online anmelden. Die Marathonstrecke führte auf zwei Runden mit jeweils einem Anstieg von etwa 100 HM auf 6 km Länge wieder zurück zum Ausgangspunkt. Reizvoll ist diese Veranstaltung mit circa 1000 Teilnehmern (Marathon und Halbmarathon) vor Allem durch die wunderschöne Landschaft entlang der Strecke. Durch für den Schwarzwald typische Fichtenwälder, über Felder vorbei an einigen kleinen Ortschaften und am Kirnbergsee entlang zurück nach Bräunlingen.
Dass wir hier im Schwarzwald sind zeigte sich auch am Dienstag dieser Woche, als etwa 20 cm Schnee fielen. Doch die weiße Pracht war schnell wieder verschwunden und für das Rennen scheint das Wetter optimal zu werden.
Die Startgebühr für Meldungen bis zum 30.09. betrug 29 Euro, danach war eine Nachmeldegebühr von 5 Euro fällig. Eine Anmeldung am Wettkampftag war bis eine Stunde vor dem Start noch möglich. Ein Rahmenprogramm begann am Samstag Abend mit Startnummernausgabe, Nudelparty (für Läufer kostenlos), einigen Ständen örtlicher Sportgeschäfte und einem Rahmenprogramm. Einige Favoriten wurden auf der Bühne interviewt. Der Vorjahressieger aus Polen sowie einige Kenianer sind angereist. Somit ist der Streckenrekord von 1:24:24 in Gefahr. Nach einem Jazztanz folgte ein Vortrag zu Sportverletzungen und Überlastungsschäden beim Laufsport. Der Referent von der Uniklinik spricht sich erst einmal sehr positiv zu den Auswirkungen des Laufens auf das Herz- Kreislaufsystem aus. Danach zeigt er, was durch Fehlstellungen, -haltungen am Bewegungsapparat passieren kann. Manche Dinge kommen einem da bekannt vor. Ein Satz ist bezeichnend: “Die Läufer sind so ziemlich die zähesten Sportler. Die hören nicht gleich auf, wenn etwas weh tut.³ Am Schluss gibt er die Empfehlung zu einem Check up beim Orthopäden, schon bevor die Beschwerden auftreten. Vieles kann dadurch korrigiert und behoben werden. Diese Veranstaltung wurde von vielen Läufern in Anspruch genommen und war dem Veranstalter gut gelungen.
Heute nach dem Rennen folgt mein zweiter Bericht.
Viele Grüße aus Furtwangen

Siegfried Zoller

 

Von Hitze bis Schneetreiben war alles dabei...

Da ich letztes Jahr leider beim traditionellen Bräunlinger Marathon aussetzen musste, freute ich mich ganz besonders auf diese Laufveranstaltung. Meine Vorbereitungen hatte ich absolviert und meine persönlichen Ziele ebenfalls gesteckt. Vielleicht würde es ja in diesem Jahr bei geänderter Streckenführung zu einer neuen Marathon Bestzeit reichen. Im Gegensatz zu früheren Trainingsplänen hatte ich dieses Jahr lange Läufe mit Endbeschleunigung eingebaut. Der Trainingsumfang der letzten 8 Wochen war etwa 1000 km. Die 10000 m Läufer wurden um 9:00 Uhr auf die Strecke geschickt Der Start des Marathon erfolgte pünktlich um 9:30 Uhr zusammen mit dem Halbmarathon.
Bei etwa 10 °C und leichtem Nebel gingen die etwa 2000 Läufer ins Rennen. Ich startete relativ weit vorne und ging gleich mit den ersten 50 mit. Erster Kilometer 3:35, oje viel zu schnell. Geplant hatte ich einen Schnitt von 4:00. Die Anstiege waren moderat aber machten sich gleich auf der Stoppuhr bemerkbar. Das Gelände am Rande der Strecke ist eine abwechslungsreiche Schwarzwaldlandschaft mit Wäldern, Wiesen, Feldern, kleinen Ortschaften und dem Kirnbergsee. Positiv empfand ich die Gefällstrecke zwischen km 10 und 18. Hier konnte ich wieder Zeit gutmachen und noch überholen. In Unterbränd wurden die Läufer von einer Guggenmusik und vielen begeisterten Zuschauern empfangen. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt noch sehr gut; keinerlei Probleme und noch genügend Power. Ein kleines Manko: kalte Hände. Vielleicht wären Handschuhe doch besser gewesen. Nach einer Runde wurde Bräunlingen zum ersten Mal noch zusammen mit den Halbmarathonläufern passiert, welche dann schon getragen von den begeisterten Zuschauern am Straßenrand ins Ziel kamen. Doch für uns ging es jetzt auf die zweite Runde wieder hinaus auf die uns schon vertraute Strecke. Die Halbmarathon Durchgangszeit war mit 1:25 genau im Plan.
Unschön: nachdem die Halbmarathonläufer Richtung Ziel abgebogen waren, sahich mich ganz allein auf der Strecke. Ab km 23 hatte ich dann aber mit der ersten weiblichen Läuferin einen unerbittlichen Pacemaker. Eigentlich hatte ich bei km 30 keine Lust mehr. Also versuchte ich nur weiter mit zu schwimmen. Ab und zu konnte ich dann in unserer Minigruppe auch wieder die Führung übernehmen. Zum Glück kam noch einmal die Gefällstrecke. Km 36, noch 4,2 km bis zum Ziel. Mir kommen langsam Bedenken, ob ich dieses Tempo wirklich noch so lange durchhalten kann. Doch die letzten 2 km steht dann wieder viel Publikum am Straßenrand. Wieder Musikinstrumente und aufmunternde Zurufe. Das gibt mir den nötigen Auftrieb. Ich weiß nicht mehr wie ich gelaufen bin. Irgendwie funktionieren die Beine automatisch, Verstand abgeschaltet. Nach 2:54:12 konnte ich dann erschöpft aber glücklich die Ziellinie mit neuer Bestzeit passieren. Die Zeit bis zur Siegerehrung wurde durch ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränke sowie ein paar Einlagen der Guggenmusik verkürzt. Auch die Sonne hatte ein Einsehen und bescherte uns ab 12:00 Uhr noch einen schönen Herbstnachmittag unter freiem Himmel. Erstmalig dieses Jahr wurde hier auch die Zeitmessung mit dem Realtime Championchip durchgeführt. Dadurch konnte die Siegerehrung auch sofort nach Zielschluss um 15:00 Uhr erfolgen. Leider wurde sie für alle Läufe zusammen vorgenommen und dauerte entsprechend lange. So war gegen Ende die Halle schon zur Hälfte geleert. Der Sieger bei den Männern kommt aus Kenia und stellte einen neuen Streckenrekord unter 2:23 auf.
Der Lauf hat schon eine lange Tradition. Bereits 1968, als kaum noch jemand an Stadtmarathons dachte, wurde in Bräunlingen Marathon gelaufen. Mein erster Start war dann 1997 auf der alten Strecke mit etwa noch 350 HM. Organisation: Ein kompetentes, erfahrenes Team hat diesen Lauf vorbereitet und die Strecke bestens präpariert. Mit 10 Verpflegungsstationen mit Tee, Wasser, isotonischen Getränken und Bananen ist auch gut für das leibliche Wohl der Teilnehmer gesorgt. Wetter: Immer spannend bei dieser Veranstaltung ist auch das Wetter. Dienstag dieser Woche war hier alles weiß. Von Hitze bis Schneetreiben war schon alles dabei. Wenn ihr nun Lust auf einen Schwarzwaldmarathon bekommen habt, dann merkt Euch das zweite Oktoberwochenende 2004 im Kalender vor. Ein Läufer aus Senden war dieses Jahr übrigens schon zum 36. Mal dabei.
Viele Grüße aus Furtwangen

Siegfried Zoller


Bericht von Thomas Gawehns über den Schwarzwald Marathon am 12. 10. 03
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Siegfried Zoller][Thomas Gawehns][Karsten Köhler][Walter Irion][Harald Pannewitz][

Den muß man zweimal machen....

Die Strecke ist für einen zufriedenstellenden Lauf auf Anhieb einfach zu schwierig: Eine Halbmarathon Runde über einen Berg ist zwei mal zu laufen. Und der Berg hat es in sich. Er ist zwar nur 100 Meter hoch, aber der Anstieg wellig, es geht ein paar Meter rauf, ein paar weniger Meter wieder herunter und das ca. 7 KM lang. Der Abstieg ist ebenfalls nicht gleichmässig, zu nächst wie der Anstieg, dann aber steil abfallend. Darauf folgt eine gleichmässig abfallende Strecke bis zum Ziel. Hier kann der Laufplan, wenn man nur das vereinfachte Diagramm in der Broschüre bzw. im Internet als Quelle hat, nicht stimmen.

Deswegen habe ich auch 20 Minuten länger gebraucht. Irgentwie habe ich noch nicht gelernt, den Laufplan beim Laufen zu ändern.

Ausgerichtet wird der Marathon, seit 36 Jahren, von den lokalen Vereinen. Entsprechend kennt man sich auch. Falls es ein Problem gibt, regelt das "Der Horst". Die Verpflegungsstellen (4 offizielle und eine inoffizille) werden von Dörfern und Bauernhöfen gemanagt, putzig sind die Kindern beim Einsammeln der Becher.

Das Publikum an der Strecke ist rar, aber gut. Absolut jeder wird angefeuert und ermuntert. Sogar Musikbegleitung gibt es: einzelne Trompeter, Posaunisten und Fanfarenspieler an der Strecke, an zwei Verpflegungsstellen sogar örtliche Musikvereine. Im Ziel gab es eine Banane, eine Flasche Wasser und die kleinste
Medaille, die ich bisher bekommen habe.

Nächstes Jahr stimmt der Plan und dann wohl auch die Zeit.


Grüße,
Thomas


Bericht von Karsten Köhler über den Schwarzwald Marathon am 12. 10. 03
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Siegfried Zoller][Thomas Gawehns][Karsten Köhler][Walter Irion][Harald Pannewitz][

Eine nicht ganz einfache Strecke....

Ich hatte eigentlich immer schon mal am Schwarzwald-Marathon teilnehmen wollen, dieser ist ja einer der traditionsreichsten Marathonläufe Deutschlands und behauptet, als erster Marathonlauf ausgeschrieben worden zu sein, an dem auch Frauen teilnehmen konnten (1968). Im Zentrum von Bräunlingen befindet sich daher auch ein Denkmal, in das die Namen der Sieger eingraviert wurden. Die Internet-Seite ist nicht sehr bunt und ausführlich, erklärt aber alles notwendige. Nachmeldung ist bis eine Stunde vor Start möglich. Unter den ca. 500 Teilnehmern befanden sich auch afrikanische Mitfavoriten, aber auch zahlreiche Schweizer, Franzosen, Briten und Dänen. Der Start erfolgte um 9.30 Uhr im Zentrum von Bräunlingen. Startnummernausgabe, kostenloses Schlafquartier und Duschen waren nahe am Start. Da Bräunlingen seit kurzem direkten Eisenbahnanschluss hat (ca 1 km vom Start entfernt), ist auch eine Anreise direkt am Wettkampftag mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Das Wetter war morgens neblig ein kühler als optimal (ca 8°C), so dass das Trinken von unerwärmten Flüssigkeiten Backenkrämpfe verursachen konnten, und sich Nebeltropfen in Haaren und Kleidung absetzten, was bei dem leichten Wind auf offenem Feld zum Frösteln führen konnte. Gegen 14.00 kam die Sonne heraus, allerdings war ein Großteil der Läufer da schon im Ziel. Halbmarathon und Marathon führen über die selbere Strecke, die bei letzterem,zweimal durchlaufen wird. Der erste Kilometer der Strecke führt aus Bräunlingen (architektonisch recht hübsch) heraus. Ein Großteil der ca. 6000 Einwohner Bräunlingens und der durchlaufenen Dörfer scheint auf den Beinen zu sein, und feuert die Läufer an. Verschiedene Musiktruppen (u.a. Guggenmusik und Schalmeien) musizieren ständig. Ausserhalb Bräunlingens wird es dann natürlich leerer, zunächst geht es ca.5 km insgesamt leicht ansteigend über Felder, dann am Wald entlang. Freies Laufen ist pätestens 1 km nach dem Start möglich, und auch die Waldwege sind breit genug
zum Überholen. An den alle 4-5 km aufgebauten Verpflegungsstellen gibt es stets Wasser, ein Iso-Molke-Getränk, Tee und Bananen. Nach ca. 7 km geht es in den Wald hinein (der zum großen Teil aber nicht sehr abwechslungsreich ist), und man läuft zum Teil auf Waldwegen statt auf Asphalt, wobei es kleinere Aufstiegegibt, die aber gut laufbar sind. Der höchste Punkt (ca. 100 m überStartniveau) wird nach etwa 11 km erreicht, danach geht es anhaltend gemäßigt abwärts, durch das Dorf Unterbränd und entlang eines kleinen Stausees. Die letzten 4 km derRunde führen wieder entlang an Feldern und man kann gut überblicken, wo eslanggehen wird. Die Zielzeit wird mit einem Championchip gemessen. Ein Großteil der Läufer stieg wie geplant nach dem Halbmarathon aus, wobei die Strecke sehr viel einsamer wurde. Aufgrund der Steigungen und Wegbeschaffenheit (Waldwege, Schotter) ist auch die kürzlich "vereinfachte" Strecke sicher nicht sehr gut für Rekordzeiten geeignet, aber keineswegs schwierig zu laufen. Man bekommt eine kleine Medaille (zum Anstecken) von antikem Design (wenn ich auch nicht genau sagen kann, was diese darstellt), sowie ein Teilnehmer-T-Shirt. Die Duschen in der Turnhalle sind ausreichend und in Ordnung. In der Stadthalle werden dann noch Essen und Getränke angeboten, wie dies bei kleineren Läufen häufig ist.
Insgesamt war es ein gut organisierter Marathon mittlerer Größe mit einer nicht ganz einfachen, aber abwechslungsreichen Strecke und einem begeisterten Publikum. Ich bedanke mich bei running-pur und den Organisatoren für den Freistart.


Karsten Köhler


Bericht von Walter Irion über den Schwarzwald Marathon am 12. 10. 03
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Siegfried Zoller][Thomas Gawehns][Karsten Köhler][Walter Irion][Harald Pannewitz][

Schöne Atmosphäre auf einer landschaftlich herrlichen Strecke....

Aufgrund der kurzen Entfernung reiste ich relativ spät an. Trotzdem funktionierte die Zuweisung der Parkplätze noch gut, ohne dass ich zu weit vom Start/Ziel Zentrum entfernt parken musste. Bei der Abholung der Startunterlagen war doch ein größerer Andrang, obwohl viele Läufer sicher die Möglichkeit nutzten am Vortag ihre Unterlagen abzuholen. Durch die Aufteilung nach Strecke und Startnummergruppen ging die Abwicklung aber zügig voran. Als Anregung wäre hier zu nennen, die Zuordnung nach den Startnummern besser kenntlich zu machen.

Die Temperatur war zum Laufen fast optimal, schade für die Zuschauer dass sich die Bewölkung bis nachmittags hielt und die Sonne erst spät auftauchte. Das Gedränge bei der Startaufstellung hielt sich in Grenzen. Ich kam bereits kurz nach dem Startschuss über die Startlinie mit der Chipzeitmessung und konnte bald mein gewünschtes Tempo ungehindert einschlagen. Ein Farbtupfer mit internationalem Flair bildeten im Startblock natürlich zwei kenianische Läufer, die sich die Siege im Halb- und Marathon, wenn auch hart umkämpft, schließlich aufteilten. Das Zusammenstarten von den Halb- und Marathonläufern hat meines Erachtens mehr Vor- als Nachteile und sollte beibehalten werden. Als geringe Nachteile sind eventuell ein eingeschränkteres Laufen auf dem ersten Kilometer und eine vielleicht nicht immer gegebene Orientierung der Läufer, die auf eine vordere Platzierung schielen. Ansonsten ist das größere Lauffeld auf jeden Fall von Vorteil, da ein Läufer fast immer eine Laufgruppe mit seinem Tempo findet oder man sich an einen Läufer vor sich herankämpfen kann und nicht über weite Strecken allein durch den Wald treibt.

Überraschend früh tauchte die erste Verpflegungsstelle auf, doch diese ist wohl eher für die 2. Runde der Marathonis gedacht. Die Beschriftung an den Verpflegungsstellen für Wasser, Iso Tee und Bananen war sehr deutlich und bereits früh erkennbar. Auch wurde die Verpflegung von beiden Seiten gereicht, dadurch war wohl auch im dichteren Mittelfeld eine fast ungehinderte Flüssigkeitsaufnahme möglich. Ebenfalls deutlich erkennbar waren die Kilometerschilder, die kurz vor dem Erreichen der Marke teilweise auch auf dem Boden, vielleicht für Läufer mit hängender Zunge und gesenktem Blick, aufgetragen waren. Ich gehe davon aus, dass die Abmessungen korrekt waren, war jedoch erstaunt nachdem ich Kilometer 3 in 12.08 durchlief und bei KM 5 mit 19.53 unter dem 4 Minuten Schnitt war.

Was sich an der Laufstrecke sehr positiv gestaltet, ist der Wechsel zwischen Abschnitten aus Asphalt- und Wald- bzw. Sandwegen. Dies empfinde ich für den Schrittablauf und die Beinmuskulatur eine willkommene Abwechslung. Einige wenige Abschnitte im Wald waren durch die Regenfälle der letzten Woche etwas aufgeweicht. Ebenfalls nicht ganz einfach zu laufen war ein neu eingeschotterter Teil bei Km 16/17. Aber insgesamt ist diese landschaftlich herrliche Strecke problemlos zu laufen, was auch die Spitzenzeiten ausdrücken.

An den für die Zuschauer gut zugänglichen Stellen, gab es immer wieder viel Anfeuerung und Aufputschung für die Läufer, bevor diese wieder in einsamere Abschnitte eintauchten. Der Stimmungshöhepunkt wurde auf der Strecke bei km 12/13 im kleinen Örtchen Unterbränd erreicht, wo mit einer Musikkapelle und vielen Zuschauern den Läufern richtig Stimmung gemacht und eingeheizt wurde. Danach fiel die Strecke fast stetig ab und wer noch Kraft hatte die Knie hoch zu bringen, konnte es nun richtig laufen lassen. Den 4 Minuten Schnitt konnte ich schon vorher nicht mehr halten und hatte bei Km 15 eine Durchgangszeit von 61.50 min.

Die letzten 3 Kilometer waren zwar auf Asphaltuntergrund auch noch leicht fallend, aber jetzt war die Psyche gefordert. Man sieht den Kirchturm von Bräunlingen in der Ferne, die Kräfte schwinden jetzt zunehmend und die meisten der Teilnehmer gehen hier an ihre Grenzen, der Kirchturm kommt jedoch nur langsam näher und diese Kilometer erscheinen viel länger und erfordernd nun doch einigen Kampf.

Je näher das Ziel kommt, desto mehr Zuschauer treiben die Läufer an und im Zielbereich wurde versucht durch eine gelb/grüne Sambagruppe brasilianische Begeisterung zu entfachen. Ich erreiche schließlich nach 1.26.31 erschöpft und zufrieden die Ziellinie. Die Verpflegung im Ziel war nicht zu üppig, aber für den erschöpften Läufer ausreichend. Hier würde ein erweitertes Angebot mit Müsliriegeln eine Aufwertung bringen. Jedoch standen in der anliegenden Stadthalle Menüs bereit, die entleerten Kohlehydratedepots wieder zu füllen.

Beim Einlauf der Marathonis brachten weitere Musikantengruppen gute Stimmung und Begeisterung in den Zieleinlauf. Die Angebote der Laufmesse und andere Verkaufsstände bereicherten die Veranstaltung. Obwohl die Anzahl der insgesamt 1422 Teilnehmer die Erwartungen der Organisatoren nicht erfüllten, war es für die teilnehmenden Läufer eine Veranstaltung mit schöner Atmosphäre auf einer landschaftlich herrlichen Strecke.

Viele Grüsse

Walter Irion


Bericht von Harald Pannnewitz über den Schwarzwald Marathon am 12. 10. 03
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Siegfried Zoller][Thomas Gawehns][Karsten Köhler][Walter Irion][Harald Pannewitz][

Neuer Streckenrekord beim Schwarzwald-Marathon....

Am weltältesten Frauenmarathon wird es zunehmend ruhiger. War es einst der teilnehmerstärkste Marathon der Welt mit über 2000 Läuferinnnen und Läufern, so geht diese Zahl kontinuierlich zurück. Waren es z.B. 1993 (nur Marathon) noch 147 Finisherinnen und 993 Finisher auf einer sehr schönen Schleife, sind es heuer nur noch 59 Frauen und 373 Männer beim Marathon. Gestartet waren samt Halbmarathon- und 10-KM-Läufern ca. 1600 Teilnehmer. Bei meinem ersten Marathon 1987 in Bräunlingen war dies in etwa die Finisherzahl beim Marathon.
Gelaufen wurde damals übrigens trotz einem Teilnehmerfeld von teilweise über 2500 Läufern ohne Chipzeitmessung. Vor der Streckenänderung in 2002 wurde wie bereits erwähnt nur eine grosse Schleife gelaufen. Da auch hier ca. 300 Höhenmeter zu bewältigen waren, galt der Lauf als ungeeignet für persönliche Bestzeiten. Nun, es müssen ja nicht immer Bestzeiten gelaufen werden. Viele Läuferkollegen und ich fanden es immer wieder schön, bei Schneetreiben und auch bei 20° C in Bräunlingen die grosse
Runde zu laufen.

In der Ausschreibung 2002 wurde mit nur noch 140 Höhenmeter Gesamtdifferenz geworben. In 2003 wurde auf diese Angabe bewußt verzichtet, dafür wurde ein Höhenprofil ohne Angabe von Höhenmeter abgedruckt. Dass diese 140 HM aber pro Runde gelten sollten, wurde in 2002 laut dem Testbericht eines Testläufers kurz vor dem Start erwähnt. Damit nicht genug, der Testläufer ermittelte in 2002 sogar eine Gesamthöhendifferenz von 375 Meter. Kurz um, die neue zweimal zu laufende Runde ist nicht nur nach meiner Erfahrung mindestens genauso, wenn nicht sogar schwerer zu laufen als die alte Runde. Vielleicht ist darin die erneut gesunkene Zahl von Teilnehmern des Marathons zu sehen. Andererseits muss auch erwähnt werden, dass Marathonveranstaltungen in den letzten Jahren wie Pilze aus der Erde schossen. Man ist damit im Herbst nicht mehr nur auf Bräunlingen im Herbst angewiesen. Es gibt in näherer Umgebung auch leichtere Strecken.

Vortag und Nudelparty:
keine Einschätzung möglich, da am Sonntag angereist. Es gibt aber laut Ausschreibung ein kostenloses Massen-/Schlafquartier mit sämtlichen sanitären Einrichtungen, welches man als sehr positiv bewerten muss.

Parkplätze:
in ausreichender Anzahl und kostenlos vorhanden. Gute Einweisung und kurzeWege.

Strecke:
teils asphaltiert und teils Waldwege, fein geschottert, gut zu laufen. Keine heftigen Anstiege, aber in Runde 2 machen sich die vom Veranstalter angegebenen 140 Höhenmeter pro Runde deutlich bemerkbar. Schließlich erreicht man den höchsten Punkt in Runde 1 bei KM 12 und in Runde 2 bei ca. KM 33. Die Strecke ist bei schlechtem Wetter und Wind um einiges schwieriger zu laufen, da sie gerade bei den langen Steigungen sehr windanfällig ist.

Verpflegungsstellen:
sind gut gekennzeichnet. Die Ausgabe von Wasser, ISO u. Tee ist sehr gut beschildert. Leider wurden neben den obligatorischen Bananen keine weiteren Energielieferanten bereitgestellt.

Organisation:
Sehr positiv: wie bereits erwähnt das kostenlose Massenquartier in der Turnhalle. Die Startnummernausgabe erfolgte entgegen der Ausschreibung nicht in der Aula der neuen Schule, sondern im 1. Stock der Stadthalle. Wegen großem Andrang gegen 8.45 Uhr herrschte hier ein leichtes Durcheinander. Man konnte nicht erkennen, wo man sich anzustellen hat. 20 Minuten später hat sich aber das Chaos aufgelöst. Da heuer erstmals mit Chipzeitmessung gelaufen wurde, erfolge eine weitere Zeitmessung vermutlich bei der Halbmarathondistanz. Leider kann diese im Internet nicht abgerufen werden. Marathon u. Halbmarathonis starten gleichzeitig. Da man nicht weiss, wer HM oder M läuft, ist es immer gefährlich, sich einer Läufergruppe anzuschliessen, die dann in Bräunlingen nach der ersten Runde rechts zum Ziel abbiegt. Man ist dann plötzlich allein auf weiter Flur. Eine Trennung der Startzeiten von Marathon u. Halbmarathonläufern halte ich für angebrachter. Man kann sich dann einer Gruppe eventuell anschliessen, um so die zweite Runde gut zu überstehen. Als positiv herauszustellen ist ebenfalls die bewachte Kleideraufbewahrung und die Sanitäreinrichtungen/Duschen in der neuen Sporthalle. Die Siegerehung erfolgte um 15.00 Uhr beginnend mit den 10-KM-Lauf, dem Halbmarathon und dem Marathon. Entsprechend lange mussten die Sieger und Klassensieger des 10-KM-Laufes sowie des Halbmarathons auf ihre Ehrungen und Auszeichnungen mit einem Schwarzwaldachat warten, war doch der Start der 10-KM-Läufer bereits um 09.00 Uhr. In dieser Zwischenzeit konnte man sich mit Spaghetti... und Kuchen stärken. Das Angebot stellt ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis dar. Als nicht so gut fand ich, dass man die Ergebnislisten im 1. Stock der Stadthalle ausgehängt hat. Als Marathoni musste man sich also nochmal, das erste Mal darf man die im 1. Stock aufbewahrte Kleidung abholen, in den 1. Stock begeben, um Einsicht in die Listen zu bekommen. Treppenlaufen ist ja bekanntlich nach einem Marathonlauf nicht so angenehm. Früher hingen die Listen im Foyer der Stadthalle aus.

Gebühren/Startgeld:
Marathon 29 €, Nachmeldung 5 €, Chip-Leihgebühr 5 €.
Halbmarathon 18 €, 10-KM-Lauf 10 €.

Im Preis enthalten:
Verpflegung während des Laufes, im Ziel eine Flasche Mineralwasser, eine Banane, eine Medaille. Urkunden und Ranglisten werden nachgesandt. Ausserdem ein T-Shirt aus Baumwolle, kurzärmelig, Farbe vermutlich jährlich wechselnd. Für den stolzen Preis von mindestens 34 € (für Voranmelder) halte ich die Ausgabe eines Funktionsshirtes für angemessen. Andere Veranstalter können dies auch.
Rückblick:
bei meinem ersten Marathon in Bräunlingen 1987 betrug das Startgeld 28 DM bei gleichen Leistungen. Lediglich das T-Shirt gab es nicht. Meines Wissens haben sich Bananen und Mineralwasser in den letzten 16 Jahren nicht um 100 % verteuert. Nun, damals gab es auch keine üppigen Preisgelder auch für 3. und eitere Plätze. Man muss sich fragen, ob es gerechtfertigt erscheint, für einen dritten Platz z.B. bei den Frauen noch 250 € auszuschütten. Diese Preisgelder sollten an gewisse Zeiten, wie es andere Veranstalter bereits tun, geknüpft werden. Sollte z.B. eine Frau de Pay nicht mehr in Bräunlingen starten, dann sieht es mit den Siegerzeiten der Frauen in Bräunlingen nicht gut aus. Dass dann mit einer Siegerzeit von deutlich über 3 Stunden noch 700 € bezahlt werden, ist schlichtweg unangemessen. Dieses Geld kann z.B. für Funktionsshirt`s verwendet werden. Übrigens: es gibt noch Marathonläufe mit annähernd gleicher Teilnehmerzahl, bei denen die Startgebühr 13 € beträgt.

Gesamtbewertung:
Der Schwarzwaldmarathon ist ein sehr gut organisierter Landschaftslauf mit einem mittlerem Preis-/Leistungsverhältnis. Die erstmals eingeführte und zu weiteren Kosten führende Chipzeitmessung halte ich bei einer immer geringer werdenen Läuferschar, insgesamt 434 Finisher beim Marathon, für entbehrlich.