Homepage des Karstadt Ruhr Marathon: www.karstadt-ruhrmarathon.de
Bericht von Stephan über den Karstadt
Ruhr Marathon 2003
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zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][Stephan ][Frank
Wolff ][Mangela Bauriedl ][Brigitte
Möller ][
Über 16.000 Läufer am Start und das bei einer Premiere...
Mein erster richtiger Stadtmarathon - und dabei doch kein richtiger
Im Vorfeld erkennt man einen Stadtmarathon an der hohen Startgebühr.
Und hier stand der Ruhr-Marathon mit 43 (bis 1.12.2002), 48 (bis 6.02.2003),
53 (bis 18.04.2003) und 75 Euro (09./10.05.2003) den großen wie
Berlin, Köln und Hamburg in fast nichts nach.
Die Vorberichterstattung in der Lokalpresse macht dann aber deutlich,
warum: Neben der aufwendigeren Streckenabsperrung (vgl. mit Landschaftsmarathon)
gibt es jede Menge Shuttle-Busse von hier nach da und zurück, ein
großes Rahmenprogramm mit viel Prominenz, Rucksack, Handtuch und
Diverses im Startpräsent, Rücktransport nach Bochum, Freifahrt
im ÖPNV und last-but-not-least wurde sogar parallel zur Strecke ein
Extra-Fahrradweg ausgeschildert, der alle 5km an die Strecke heranführt
- inklusive Fahrradverleih und mobilen Servicestationen - ideal für
die begleitende Betreuung.
Selbst der Veranstalter war dann aber überrascht, dass der Ruhr-Marathon
sich auch in der Anmelderzahl mit über 16.000 genau an vierter Stelle
einreihte. Und das bei der Premiere!
Stadtmarathons gehen meist mehr oder weniger in einer großen Runde
durch die Stadt. Aber die Ruhr-Stadt ist so groß, "dasde da
ne lange Strecke von machen kannst" - und dabei bleibt diese noch
beschränkt auf den östlichen Teil von Bochum nach Dortmund.
Also auf nach Höntrop (7km, 40min) und verschwitzt in die Menge eintauchen.
Die Inliner waren bereits auf der Strecke, in Dortmund war der Schülerlauf
bereits gestartet und um 9:30 Uhr sollten Halb- und Voll-Marathonis gemeinsam
auf die Strecke gehen. Herr Grönemeyer kam etwas zu spät, und
so setzte sich der berühmte "StadtMarathonStartLindwurm"
nicht ganz pünktlich, aber beeindruckend in Bewegung: Die ganze Essener
Str. war voller LäuferInnen, "Kopf an Kopf" so weit das
Auge reicht! Gehen, Laufen, Gehen, Laufen, Laufen, Laufen - aber bis das
eigene Tempo gefunden werden konnte, das dauert dann doch etwas.
Randnotiz: Am Strassenrand lag ein Schal. Der begleitete uns in ständig
wechselnden Farben und Mustern über die ersten 2km. Da muß
einer verdammt lange gestrickt haben ;-)
Essener Str, Alleestr, Ring, Victoriastr und dann zum Schauspielhaus:
Hier tanzte zum ersten Mal der Bär. Ich weiß nicht wieviele
Zuschauer, auf der Bahn wurde es jedenfalls wieder enger, aber ich glaube
die Neugierigen standen noch dichter.
Über Waldring und Wittener Str. gings dann raus aus Bochum. Hier
gabs dann auch schon vereinsamte Streckenabschnitte, wie ich das aus Duisburg
und Bonn auch kenne. Und hier verließen wir auch die mir bekannten
Gebiete. (Ich muß an dieser Stelle gestehen, dass ich normalerweise
mit der S-Bahn nach Dortmund fahre und da dann direkt ins BASS gehe (*g*)).
Gerne hätte ich zwischendurch mal einen Fremdenführer dabei
gehabt, der mir die alten, ehrwürdigen Fabrikgebäude oder auch
Fördertürme am Rand mit Geschichten
nähergebracht hätte.
Jetzt wechselten Wohngebiete mit gemütlich grillenden Zuschauern
und zentrale, gut gefüllte Plätze mit einsamen Streckenabschnitten
ab. Erstaunlich viel hoch und runter (Von der S-Bahn aus war das nie zu
sehen!) gab es - und wenn irgendwer im Vorfeld gesagt hat, dass es ab
Dortmund nur noch bergab geht - ein Gerücht!
Halbmarathon, die 21er biegen ab zur Zeche Zollern und wir bleiben "fast
einsam" auf der Strecke zurück. Entsprechend meines 7km Anlaufs
fühlte ich mich an dieser Stelle schon relativ bescheiden, aber egal.
Hoch und runter - und unendlich geradeaus. Jede Kurve war eine willkommene
Abwechslung für die müden Beine. Unerwähnt blieb bis jetzt
ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt: Die Veranstalter hatten es irgendwie
geschafft, die angesagten 17 Grad Celsius mit viel Sonne auf 27 Grad zu
steigern. Trinken war angesagt: Wasser, Wasser, Wasser. Wer das vernachlässigte,
durfte schnell damit rechnen, zum Aussteiger zu werden. Gefährlich
auch für alle "Dünn-behaarten", die kein Käppie
dabei hatten (Zitat vom Tag-Danach: Am meisten schmerzt mein Sonnenbrand").
Im Dortmunder Norden gab es erwartungsgemäß nochmal ein Zuschauerloch,
am Borsigplatz standen die Musikkapellen dafür so dicht gedrängt,
das sie akustisch kaum zu trennen waren. Auch auf diesen letzten Kilometern
war ich im hinteren Feld nicht alleine, nette Gespräche ("Wann
kommt endlich der Hansa-Platz") verkürzten die Strecke und im
Ziel waren noch ausreichend Medaillen, Verpflegung, und Finisher-Shirts
vorhanden :-) Insgesamt ein lohnenswerter Lauf. Vermisst hab ich lediglich
Cola auf den letzten Kilometern (Meine persönliche Vorliebe), ansonsten
war die Verpflegung mit Getränken und "Schwamm-Tauch-Stellen"
(alle 2,5km) und Eßbarem (alle 5km) vorbildlich.
Überhaupt waren die fvielen freiwilligen Helfer immer nett und freundlich,
die Zuschauer ausdauernd (ich als 4:50er kann das beurteilen!) und die
Stimmung unter den LäuferInnen sehr angenehm. Fürs nächste
Jahr will man die 2-Städte-Tour ausweiten: Von Dortmund über
Bochum, Herne und Gelsenkirchen (Getränke in der Arena auf Schalke!)
gehts dann nach Essen. Ich freu mich schon darauf!
--
Stephan
http://www.steppenhahn.de/
Bericht von Frank Wolff über den Karstadt
Ruhr Marathon 2003
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Aller Anfang ist schwer - auch für den 1. Karstadt-Marathon Bochum-Dortmund...
Die Werbetrommel zur Premiere des 1. Karstadt-Marathons Bochum-Dortmund,
der am 11.5.03 stattfand, wurde bereits im Vorfeld der Veranstaltung kräftig
gerührt. Hatten sich doch viele prominente Gäste angekündigt.
Nena, die den Halbmarathon zusammen mit Ihrem Lebensgefährten und
Ihrem Trainer Thomas Wessinghage im Visier hatte, Joey Kelly mit seinen
Ultra-Lauffreunden Eberhard Frixe und Uli Weber als Badwater-Ultra-Trio
auf der Marathondistanz (leider habe ich sie trotz intensiver Suche am
Start nicht finden können, obwohl ich sie gerne für running-pur
interviewt hätte), Herbert Grönemeyer, der zusammen mit Nena
den Startschuß geben sollte, Waldemar Cierpinski, einer der besten
europäischen Marathonläufer aller Zeiten, kenianische Spitzenläufer,
als Moderatoren Wolf-Dieter Poschmann (ZDF-Sportchef) und Co-Moderator
Steffny und das Ganze gesendet als Live-Spektaktel vom WDR. Man durfte
wirklich gespannt sein auf diesen ersten klassischen "Pott"-Marathon.
Die Strecke sollte sich in der Tat hochkarätig wie die teilnehmende
Prominenz darstellen. Wer am Start noch glaubte einen leichten Flachland-Marathon
zu laufen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Hügeliges Gelände
zumindest bis Kilometer 25, danach zwar noch leichte Steigungen, aber
nicht mehr von besonderer Schwierigkeit geprägt. Gut dran derjenige,
der sich im Vorfeld das Streckenprofil der Ausschreibung etwas sorgfältiger
angeschaut hatte und seine Kräfte weise einteilte. Dabei kann sich
das Ruhrgebiet durchaus sehen lassen, auch was Industriekultur mit landschaftlich
Reizvollem verbindet. So war der Anfang der Strecke mit Start in Bochum-Höntrop
doch oft von schönen, großen Alleebäumen gesäumt,
die reichlich Schatten boten. Anders der sich anschließende Teil
der Strecke, der bei fast schon zu warmen, sonnigen Temperaturen in praller
Sonne durch Ortschaften und Stadtteile des sogenannten Hellweges verlief.
Begeisterungsfähig das Publikum, das den größten Teil
der Strecke säumte und Stimmung pur in Form von Straßenfesten,
Samba- und Trommelrhythmen, tosendem Beifall und Bandauftritten ablieferte.
Grandiose Stimmung pur, die man gerne als Läufer annimmt und viele
zu unglaublichen Leistungen beflügelt. Einige schienen jedoch zu
sehr beflügelt zu sein und unterschätzten die Schwierigkeit
der Strecke und leider auch Ihre eigenen Kräfte. Selten habe ich
bei einem Marathon soviele Menschen am Straßenrand liegen sehen,
die behandelt werden mußten, und leider waren auch zu oft die Sirenen
des Krankenwagens zu hören. Bleibt zu hoffen, dass es hier beim Kreislaufkollaps
blieb und nicht Schlimmeres passiert ist.
Weniger grandios als die Menschen an der Strecke war leider, ich muß
es so sagen, die Organisation. Schon das Abholen der Unterlagen bereitete
einige Schwierigkeiten. Über einen Freistart von running-pur-Läufern
wußte leider niemand so recht Bescheid, obwohl die Namen sogar auf
den recht gut gestalteten Internet-Seiten, die immer wieder News zum Lauf
enthielten, im Vorfeld veröffentlicht wurden. Trotzdem blieben die
Helfer und Helferinnen freundlich, auch das muß man um fair zu bleiben
sagen und nach der vierten Anlaufstelle, bekam ich dann auch schließlich
mein Startpaket ausgehändigt, bestehend aus einem sehr schönen
Rucksack, einem Handtuch, Schwamm, Duschgel und einem Karstadt-Warengutschein
zusammen mit meiner Startnummer. Die Pasta-Party am Samstag war dann allerdings
schon der erste Marathon vorweg, ein Anstehmarathon. Nach fast einer dreiviertel
Stunde Wartezeit, gab es das nun redlich verdiente Getränk und eine
Plastischale Spaghetti. Drei Ausgaben sind für mehrere Tausend Hungrige
meines Erachtens zu wenig und einige Ausgaben mehr würde die Abwicklung
erleichtern, zumal die Spaghetti immer von draußen neu hereingeholt
werden mußten, da man verständlicherweise aufgrund der Brandgefahr
in der Berswordthalle, wo die Essensausgabe und Essenseinnahme stattfand,
nicht kochen durfte.
Die Anfahrt am Sonntag zum Start problemlos. Die vorher ausgehändigten
Anfahrbeschreibungen mit den P+R Parkplätzen gut ausgeschildert und
zügig zu erreichen. Zu meiner Verwunderung stand aber leider nur
ein Shuttle-Bus zur Abfahrt bereit, den ich auf Nachfrage fand und offensichtlich
war ich gerade rechtzeitig zur Abfahrt erschienen. Zusatzschilder wären
hier eine willkommene Hilfe, indem man die Shuttlebusse selbst oder die
Haltestellen als solches kennzeichnen würde. Zu meiner Überraschung
dauerte die Fahrt von dem von mir gewählten Parkplatz Bahnhof Wattenscheid,
dann doch länger als erwartet. Mehrmals stiegen Marathonis zu, obwohl
der Bus schon längst überfüllt schien. Einige Busse mehr
einzusetzen wäre wünschenswert. Die Abgabe des Kleiderrucksacks
auch etwas chaotisch, da kein rechtes System einer Startnummern-Reihenfolge
zu erkennen war. Den für mich richtigen LKW fand ich dann doch mittdendrin
irgendwo, nachdem ich aufgrund der höchsten Startnummer diesen eher
am Ende vermutet hätte. LKW´s schräg nach Nummern aufstellen,
würde hier Freiräume für die Läufer schaffen und nicht
einfach planlos die Transportfahrzeuge kreuz und quer oder hintereinander
aufstellen. Gleiches Dilemma bei der Rucksackrückgabe. Nach gelaufenem
Marathon hat niemand mehr die Lust oder auch die Kraft erstmal den richtigen
LKW mit seinem Rucksack im Wirrwarr zu finden, noch seinen Rucksack dann
irgendwo schon ausgeladen und abgestellt rauszusuchen. Gut das Läufer
alle ehrliche Menschen sind, mancher Rucksack hätte ansonsten hier
ohne jegliche Kontrolle verschwinden können. Die Absperrungen im
Zielbereich standen zu eng und verursachten Gedränge, Geschiebe und
abermals zeitraubendes Anstehen. Hunderte von Nichtläufern im Zielbereich
erschwerten zudem die Angelegenheit zusätzlich. Dies habe ich bei
einem Marathon auch zum erstenmal erlebt. Läuferbereich sollte auch
Läuferbereich bleiben und nicht Einlaß für jedermann gestattet
sein. Es wäre wünschenswert vom Platz mehr Freiraum zu schaffen
und vor allem auch besser auszuschildern. Zu den Finisher-T-Shirts fand
ich glücklich nach mehrmaligen Nachfragen hinter den Transport-Lkw`s.
Zu den Duschen wollte ich mich auch durchfragen, bekam aber mehrmals zur
Antwort ich solle darauf verzichten, da viel zu wenige Duschen zur Verfügung
ständen und Wartezeit einzuplanen sei und außerdem die Duschen
kalt wären. Zum Glück fand ich die Möglichkeit im nahe
gelegenen Youth Hostel kostenlos und zudem warm zu duschen, dank der netten,
freundlichen und unkomplizierten Hilfe dort. Danke von dieser Stelle ans
Youth Hostel in Dortmund.
Die Verpflegung auf der Strecke und nach dem Zieleinlauf möchte ich
nur in soweit kommentieren, als das es schon Verpflegung gab - ja, jedoch
wurde ich meinen subjektiven Eindruck nicht los, dass es schon ein wenig
nach Minimalverpflegung aussah. Verhungert und verdurstet bin ich zwar
nicht, "nur" Wasser bis Kilometer ca. 20, zudem wegen Zeitmangels
zum Teil aus den Bottichen geschöpft, die eigentlich für das
Eintauchen der Schwämme vorgesehen waren, war schon etwas armselig,
für einen so im Vorfeld promoteten Marathon und einem starken Sponsor
wie Karstadt im Rücken. Elektrolyt-Getränke gab es dann so ab
km 20 erstmals, falls ich das so richtig gesehen habe, denn vor den Ständen
gab es oft dichtes Gedränge und Staus. Den Unterschied zwischen Verpflegungsstelle
und Erfrischungsstelle gemäß der Ausschreibung habe ich allerdings
später auf der Strecke nicht mehr verstanden, da es überall
zumindest Wasser und Bananen gab!? Positiv, dass die Verpflegungs-/Erfrischungsstellen
mit 2,5 km Abstand auch aufgrund des warmen Wetters und der schwierigen
Strecke schon gut positioniert waren. Im Zielbereich gab es dann zusätzlich
zu Wasser, Bananen und Elektrolyt auch Apfelstücke und Birnen. Vielleicht
bin ich persönlich was kostenlose Verpflegung anbelangt auch von
anderen Marathons mit zum Teil wesentlich geringeren Startgeldern zu sehr
verwöhnt, ich weiß es nicht. Man möge mir hier die vielleicht
etwas herb ausfallende Kritik in diesem Punkt verzeihen.
Nicht nur an der Verpflegungsständen kam es zu Staus und Gedränge,
sondern zum Teil auch auf der Strecke selbst. Da die farblich getrennte
Startaufstellung nach Laufzeiten nicht durch Absperrungen und Einlaßkontrolle
überprüft wurde, entwickelte sich ein buntes Gemisch aus Hobby-
und Profiläufern aller Leistungsklassen, wie sich später herausstellte.
Dies behinderte den eigenen Laufrhythmus bis Kilometer 21 stark, was dann
jedoch besser vonstatten ging, nachdem die Halbmarathonis an der Zeche
Zollern zur Zielgeraden abbogen. Mich persönlich als Marathongenuß-Läufer
im Bereich der sonst 3:30 Std. - 4 Std.-Läufer hat es zwar nicht
gestört, andere Mitläufer/innen, die Marathon als Herausforderung
sehen und für die dieses Event evtl. das läuferische Highlight
des gesamten Jahres darstellt, erbost dies verständlicherweise schon
ein wenig. Konsequentere Startaufstellung nach Zeiten und Kontrolle wäre
hier erforderlich, um späterem Läuferunmut vorzubeugen.
Trotzdem möchte ich nicht nur meckern. Durchaus gibt es auch zahlreiche
positive Dinge die mir aufgefallen sind und die ich auch nicht verschweigen
möchte. So z.B. das für Fahrradbegleitung und Fahrradbetreuung
eine eigens ausgeschilderte Strecke angeboten wurde, welche ca. alle 5
km an die Marathonstrecke heranführte. Für Angehörige und
Begleiter sicher eine tolle Sache, Ihre Lieben nicht nur punktuell zu
betreuen sondern die gesamte Strecke selbst "hautnah" immer
wieder an verschiedenen Punkten mitzuerleben. Durchaus auch gelungen,
die zahlreichen Zwischenzeitnahmen bei Km 10, 20, Halbmarathon, 30 km,
40 km und Zielzeit. Wo gabs das schonmal ? Gerade für ambitionierte
Läufer/innen interessante Zwischenwerte aus denen sich Leistungsmerkmale
für die Nachbereitung des weiteren Trainings und zukünftiger
Marathons ablesen lassen. Jederman hatte außerdem die Möglichkeit,
seine persönliche Zielzeit auf der Medaille im Marathonmesse-Zelt
eingravieren zu lassen. Die Ergebnisse wurden schnell und auch problemlos
bereits ca. 40 min nach Zieleinlauf bereitgestellt und eine Voraburkunde
mit allen Zwischenzeiten war nach Auskunft einiger Läufer/innen zügig
erhältlich.
Fazit: Von der Streckenführung hat mir der Marathon persönlich
sehr gut gefallen, obwohl durch das hügelige Gelände dieser
Neueinsteigern nicht zu empfehlen ist. Eine gewisse Marathonerfahrung
sollte vorhanden sein, um diesen Marathon erfolgreich durchzustehen. Organisatorisch
bedarf noch einiges der Verbesserung bei der Neuauflage 2004, wobei man
nicht vergessen sollte, dass es bei Veranstaltungen dieser Größenordnung
natürlich bei der Premiere immer einige Pannen geben kann, die erfahrungsgemäß
bei zukünftigen Veranstaltungen dann auch behoben werden. Deshalb
liebe Läufer/innen drückt ein oder auch mal beide Augen zu und
stattet dem Ruhrgebiet und seinen liebenswerten Menschen anläßlich
diesem Marathon trotzdem wieder einen Besuch ab. Kritisieren ist leicht,
aber eine solche Veranstaltung auch organisatorisch auf die Beine zu stellen,
ist nicht so einfach, wie es scheinen mag. Frei dem anläßlich
des Ruhr-Marathons gewidmeten Motto: "Eine Region in Bewegung"
bin ich sicher, dass sich auch bezüglich einer im nächsten Jahr
verbesserten Organisation etwas in Bewegung setzen wird !
Wie ich erfahren habe, wird es eine neue Streckenführung geben, auf
die man gespannt sein darf. Für meinen Teil werde ich diese neue
Strecke mit Interesse, aber auch mit kritischem Blick auf die Organisation
gerne wieder in 2004 für running-pur und seine Leser testen und genießen.
Euer Läufer Frank Wolff (der sonst nicht so bissig ist, wie es hier
vielleicht scheinen mag)
Einen besonderen Gruß möchte ich loswerden an die Start-Nr.
3129 Silke für die nette wenn auch kurze Unterhaltung auf der Strecke
und das Gefühl das Du vermittelt hast, dabeisein ist alles und Zeiten
sind egal, obwohl Du, wie ich weiß mit 4:08 Std. neue persönliche
Bestzeit gelaufen hast. Glückwunsch dazu !
Danke auch an meinen Marathontreff für das schöne anschließende
Treffen mit gemütlichen Beisammensein in der schönen Stadt Dortmund
und an die Redaktion von running-pur.
Bericht von Mangela Bauriedl über
den Karstadt Ruhr Marathon 2003
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Ein lachendes und weinendes Auge...
Am sonntag, den 11.5.2003, fiel der startschuß zum 1. karstadt-ruhrmarathon.
wie bestellt begleitete die läuferInnen ein herrlicher sonnentag.
bei der vergabe der startnummer schien noch alles im regen und chaos unterzugehen.
mir war von der marathonleitung eine startnummer zugewiesen wurden, aber
vorhanden war die startnummer damit nicht. enttäuscht wurde mir eine
neue startnummer zugewiesen, wehmutstropfen auf auffindbaren startnummern
hätte der name des oder der teilnehmerIn gestanden. nun ja, dafür
hielt ich einen riesigen schwaren rucksack mit dezenter karstadtwerbung
in meinen händen und konnte mich zudem noch über den inhalt:
weißen handtuch, duschpflege, bonbons und viel reklame freuen. den
pasta-getränke-gutschein hätte ich gerne in
eßbares umgesetzt, zog dann aber doch wegen des immens starken andrangs
meine pastaparty daheim vor. für die pastamenge, die auf der pastaparty
verteilt wurde, hätte einen auch nicht wirklich für einen lauf
stärkend vorbereiten können.
die anfahrt am sonntag über die B1 von dortmund nach bochum-wattenscheid
verlief bis kurz vor der autobahnabfahrt problemlos und dann drängelte
sich autostoßstange an stoßstange. hätte ich doch einen
promibonus gehabt, dann wäre mir ein überholen auf der rechten
fahrbahn verbotenerweise möglich gewesen. wo nun welcher shuttlebus
abfuhr, blieb mir ein rätsel. massen von läufern marschierten
alle in richtung eines ziels. kurz vor dem betreten der startlinie lief
mir der erste prominente mitläufer über den weg. da ich einer
ersatzstartnummer erhalten hatte, war auf meiner startnummer nicht vermerkt
worden, wo und in welches starterfeld ich mich zu stellen hatte. es war
aber auch völlig egal, denn die unterteilung in die einzelnen startbereiche
war mit winzigen fähnchen nicht wirklich gut erkennbar. von 88 ausgeschriebenen
toiletten konnte, liessen sich gerade einmal 20 finden und die waren dann
auch noch so geschickt aufgestellt, dass sich die
toilttenwartenden in die startbereich aufreihen mußten. somit stand
sich jeder im wege. meinen gepäckrucksack warf ich dann auf einen
lkw, wo ein kleiner zettel befestigt war, auf dem noch kleiner die startnummern
vermerkt waren. da standen wir nun pünktlich im startbereich und
waren gewillt den startinformationen über lautsprecher zu lauschen,
aber ein über uns kreisender hubschrauber machte ein verstehen gänzlich
unmöglich. zu erwähnen sei ferner noch, dass zwischen den läuferInnen
(marathon und halbmarathonläuferIn sollten zudem ja eigentlich in
getrennt von einander stehenden reihen stehen, hatte nicht geklappt) stand
viele begleitpersonen. dann der startschuß und los ging es.
langsam setzte sich das feld in bewegung. erst lifen wir bergauf-bergab
in praller sonnen und als es dann in die bochumer innenstadt ging, wurden
wir beschattet. erstes mißmutiges gesicht meinerseits: bei kilometer
7 war der fun-lauf/firmenlauf zuende. die laufbahn verengte sich dermassen,
daß wir läuferInnen teilweise zum stehen/ gehen kamen. die
mitläuferin nena mit der startnummer H99 wurde von mir kurz hinter
mir gesichtet. der weitere verlauf der strecke war super: super publikum,
super stimmung zwischen läuferInnen und publikum, super
getränkeversorgung (auch wenn mir das wasser zu kalt war). es läßt
sich schließlich über jede strecke klagen. aber die strecke
war gut aufgewählt, auch wenn an einer stelle wir läuferInnen
vom
autogegenverkehr überrascht wurden. mit fielen die bergstreckenabschnitte
leicht, da ich für eine bergstrecke trainiert war. eher die außentemperatur
lief den puls höher schlagen. bei
kilometer 21 / halbmarathon war allerdings für mich schluß.
ich hatte das ergebniss als testerin für running-pur starten zu dürfen,
14 tage vor dem marathon-lauf erhalten. da war es mir einfach nicht mehr
möglich gewesen in solch kurzer zeit auf einen marathon zu trainieren.
zwei lange läufen von ca. 28-30 kilometer hatte ich absolviert, aber
für eine marathonstrecke waren diese läufe nicht ausreichend
gewesen. ein halbmarathon ist auch ein schönes ziel, zumal das ziel:
zeche zollern ein absolut schönes gelände hier in dortmund ist.
wehmutstropfen: ich kam zu spät ins ziel, als das ich noch einen
medaille hätte erhalten können. viele andere läuferInnen
ereilte mit mir dieses enttäuschende ergebnis. auch war auf dem zechengelände
viel zu viel chaos, als das man/ frau sich als läuferInnen gut und
regeneriert zurecht hätte finden können. es herrschte das reinste
chaos: wo ist der nächste getränkestand, wo bekomme ich meinen
rucksack wieder (mittlerweile fehlte die lkw nummernbeschriftung völlig),
warum steht mein rucksack auf dem kiesweg, wo kann ich meinen laufchip
wieder abgeben.
mein fazit des laufes: der lauf war schön, das publikum unterstützte
seine läuferInnen super gut, das wetter hätte besser nicht sein
können, der veranstalter hätte vorher manches besser organisieren
und planen müssen. vom veranstalter bin ich wahrlich enttäuscht.
jetzt warte ich auf meine medaille, die mir irgendwann zugeschickt werden
soll. aber wirklich: eine medaille zwei monate später erhalten zu
bekommen, hat nicht mehr den gleichen wert, wie nach vollbrachter leistung.
eure angela
Bericht von Brigitte Möller über
den Karstadt Ruhr Marathon 2003
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Endlich ist es soweit...
Seit Beginn des Jahres wöchentlich 50 - 60 km laufen und im Hinblick
auf das zu erwartende Profil des Marathons entsprechende Bergtraining
war schon eine Plackerei.
Morgens um 05:30 Uhr klingelt der Wecker, aufstehen, nochmaliges Durchchecken
des am Abend vorbereitenden Rucksacks, Trinkflaschen für den Trinkgurt
und ¸-Liter-Flasche auf die Hand mit Spezialmischung Fertigmachen und
anschließendes Frühstück (Tasse Kaffee mit Zwieback, Quark
und Marmelade). Mein Mann Ronald steht natürlich wie immer im Weg
herum, der dann gerade seinen Rucksack durchcheckt, wenn ich das gerade
auch machen will. Um 06:30 Uhr sind wir endlich fertig und fahren mit
dem Wagen zur U-Bahn-Station Do.-Grevel, um von dort zum Hauptbahnhof
nach Dortmund zu kommen. Zum Glück brauchen wir uns nicht um Fahrkarten
bemühen, da in der Anmeldung zum Marathon am Marathontag das Fahren
innerhalb des Regionalbereichs kostenlos war. Die Startnummer gilt als
Identifikation. In der U-Bahn treffen wir Sigrid mit Mann und Hartmut.
Am Dortmunder Bahnhof hoffen wir unsere restlichen 60 Laufkollegen des
SuS Oberaden zu treffen. Kurz vor der Haltestelle Brügmannplatz hielt
die U-Bahn mit irgendeinem Problem an und stand minutenlang an gleicher
Stelle. Unsere Anschlußbahn von Haltestelle Stadtgarten bis zum
Dortmunder Bahnhof konnten wir schon abschreiben. Als die Bahn endlich
weiterfuhr, stiegen wir an der Haltestelle Reinoldikirche aus, um zu Fuß
bis zum Bahnhof zu kommen. Im Trab liefen wir zum Bahnhof und kamen gerade
noch rechtzeitig an, um in die S1 Richtung Bochum-Höntrop einzusteigen.
Unsere Laufkollegen waren wohl schon in irgendeinem Wagen verschwunden.
Die S1 fuhr anschließend sofort los. Suchen konnten wir unsere Kollegen
auch nicht mehr, da die Wagen total überfüllt waren und wir
dann über andere Läufer und Rücksäcke hätten
klettern müssen. Zum Glück dauerte die Fahrt nur knapp eine
halbe Stunde.
In Höntrop angekommen, reihten wir uns die Menschenmenge ein, die
Richtung Start marschierten. Um die nächste Kurve in den Wattenscheider
Hellweg, schon standen vor uns die ersten LKW zur Aufnahme der Kleiderrucksäcke.
Manfred lief uns über den Weg und schloss sich uns an. Da das Wetter
schon sehr sonnig und warm war, entschlossen wir uns, uns schon startfertig
zu machen und die Kleiderrucksäcke abzugeben. Wir liefen die LKW's
ab, um den LKW zur Aufnahme unserer Rucksäcke zu finden. Sie waren
durchnummeriert, nach kurzer Zeit habe ich meinen' LKW gesichtet. Die
Abgabe der Kleidung ging schnell und ohne Probleme. Wir gingen weiter
Richtung Start. Auf dem Mittelstreifen waren einzeln und in Gruppen Toilettenhäuschen
aufgestellt. Uns fiel auf, dass die Schlange vor den Häuschen in
Querrichtung zur Laufrichtung war, so dass das Vorrücken in die Startposition
doch etwas behindert wurde. Wir gingen weiter so weit wie es ging, auf
der für die Marathonis vorgesehenen rechten Seite Richtung Start.
Eine Gruppierung von Startblöcken fiel uns nicht auf. Kunterbunt
waren alle Startnummerfarben der Läufer gemischt. Im Startbereich
sahen wir plötzlich Hildegard und Michael vom TVG Kaiserau und blieben
bei ihnen stehen, um mit ihnen zusammen auf den Startschuß zu warten.
Der könnte nun bald kommen, da die Sonne doch schon sehr warm schien.
Um 09:35 Uhr standen wir immer noch, da Herbert Grönnemeyer den Start
wohl verschlafen hat. Endlich war er da, nach kurzer Rede, die man aufgrund
des Hubschraubers, der über uns kurvte, nicht verstand, wurde der
Start endlich abgeschossen. Die Menge setzte sich in Bewegung. Als wir
die Startlinie nach kurzer Zeit passierten, war von Herbert nichts zu
sehen. Es war auch egal; wir konzentrierten uns jetzt auf unseren Lauf.
Wir hatten uns vorgenommen, abhängig von Gefälle, Ebenen, bzw.
Steigungen ein Tempo zwischen 6 Min und 6:30 Minuten pro km zu laufen.
Deshalb achtete mein Mann Ronald besonders auf die KM-Marken, damit nicht
schon am Anfang das Tempo aus dem Ruder lief. Schon passiert, der erste
Kilometer bei etwa 05:30 Min/km, der zweite bei 05:45, der dritte endlich
knapp über 6 Min./km.
Aufgrund der langen geraden Strasse (Wattenscheider Hellweg), die wir
liefen, konnte man eindrucksvoll vor und hinter uns die lange Schlange
der Läufer sehen. Ein bisschen eng gings schon zu; spätestens
als wir in den Ring einbogen und dort kein Mittelstreifen mehr war, der
Halbmarathonläufer von Marathonläufern trennte, war ein Überholen
von langsameren Läufern nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
Insbesondere an den Getränkestellen war das Gedränge und Gerempel
nicht unerheblich. Hier hätte ich mir gewünscht, dass an beiden
Seiten der Strasse Getränke gereicht würden. An den Straßenrändern
ein wirklich tolles Publikum, die uns begeistert anfeuerten. Ein schöne
Idee, auf den Startnummer die Vornamen zu drucken, so dass man sehr oft
eine persönlich angefeuert wurde. Die ersten Male drehte ich mich
um, weil ich dachte, irgendein Bekannter hätte mich angefeuert. Die
Steigungen von Bo.-Ehrenfeld bis Altenbochum waren schon recht heftig.
Ich war froh, dass anschließend eine längere Strecke bis hinter
Langendreer (ca. 5 km) leichtes Gefälle hatte bzw. eben war.
Im Stadtteil Bo.-Werne ging es wieder ziemlich steil bergan. Die Zuschauer
dort waren dort wirklich super und wir flogen praktisch durch die Anfeuerungsrufe
den Berg hoch. Auch an der Stadtgrenze zu Dortmund ging es nach kurzer
flacherer Strecke wieder steil Richtung Do.-Bövinghausen, als dem
Halbmarathon-Ziel, hoch. Die Zuschauer standen auch hier dicht an dicht.
Spätestens hier waren schon manche Halbmarathonies und auch einige
Marathonies als Geher unterwegs. Kurz vor der Abbiegung zum Halbmarathon-Ziel
sahen wir einige Fans vom SuS Oberaden, die uns erkannten und uns zuriefen
"Weiter so - Ihr schafft es".
Wir ordneten uns auf der linken Seite ein, da wir ja geradeaus Richtung
Marathonziel laufen mussten. Noch fühlte ich mich und mein Mann Ronald
sich noch sehr gut, so dass es uns nicht leid tat, weiterlaufen zu müssen.
Es ging nun Richtung Do.-Westrich und Kirchlinde zu. Wir konnten nun eine
längere Gefällestrecke genießen', was sich auch in schnelleren
km-Zeiten ausdrückte (knapp über 6 Min/km). Es war ein neues
Gefühl, die Anfeuerungen der Zuschauer bewußter wahrnehmen
zu können, da wir uns bergab ja nicht ganz so anstrengen mussten.
Bei km 23 überholte uns plötzlich Brenda. Die musste ja heute
gut drauf sein, da sie uns in einem nicht unerheblichen Tempo überholte.
Bin ja gespannt, ob sie das bis zum Ziel durchhält.
So langsam wurde es auch reichlich warm, so dass ich an den Verpflegungsstellen
nicht nur Wasser trank, sondern möglichst auch meinen Schwamm in
einer der Wannen anfeuchtete und mir ab und zu auch eine handvoll Wasser
durch ins Gesicht schlug. Mir fiel auf, dass kaum einer mehr Rücksicht
darauf nahm, ob aus einer der Wannen die Trinkbecher gefüllt wurden
oder Schwämme eingetaucht wurden - ziemlich unappetitlich fand ich.
An der Verpflegungsstation Wischlinger Weg' war ich wohl ein bisschen
zu lang mit einer der Wannen beschäftigt; mein Mann war mir doch
ein bißchen weit enteilt, so dass ich ihn nicht mehr erreichen konnte.
Der er einen Trinksack bei sich trug, brauchte er sich natürlich
nicht so lange aufhalten. Na ja, ich finde das Ziel wohl auch ohne ihn.
In Huckarde wieder jede Menge Zuschauer, die begeistert jeden Läufer
anfeuerten. Einige Zuschauer hatten Erbarmen und stellten zusätzlich
Eimer mit Wasser an die Strecke, damit sich die Läufer abkühlen
konnten.
Es ging nun scharf nach rechts Richtung Dorstfeld - endlich mal leicht
bergrunter. In Dorstfeld natürlich wieder eine kurze Steigung, gut
das sich bei jetzt km 31 wieder viele Zuschauer meldeten. Nun gings nach
links in die Rheinische Straße Richtung Do.-Stadtmitte. In Verlängerung
der Straße konnte man jetzt schon die Reinoldi-Kirche sehen. Wird
Zeit, dass man langsam in die Nähe des Ziels kommt, die Schritte
werden schon ganz schön mühsam. Es ging nun nach links Richtung
Hafen. Hier war nochmal der Teufel los. Hinter den Eisenbahnbrücken
wurden die Straßen leerer. Von Zuschauern war nicht mehr sehr viel
zu sehen. Auch als ich in Richtung Borsigplatz in die Mallinckrodtstraße
abbog, waren hier sehr wenig Zuschauer. Da bei km 35 die Hitze ganz schön
zu schaffen machte, wäre ein bißchen Stimmung schon sehr hilfreich
gewesen. Verglichen mit Köln letztes Jahr fühlte ich mich trotzdem
noch relativ gut. Die gute Vorbereitung, die durch das Mentorenprogramm
ermöglicht wurde, zahlte sich jetzt wohl aus. Km 37 - ich mußte
wohl kurz vor dem Borsigplatz sein. Man hörte einen Sprecher, Musik
und lautes Schreien, na endlich wieder etwas los. Ich lief in den Kreisel
des Borsigplatzes ein. Eine Samba-Band machte mächtig Stimmung. Eine
Zuschauerin rief mir zu, dass das Ziel nicht mehr weit sei. Na ja, ein
paar km waren's wohl noch.
Auf einmal rief jemand "Hallo Brigitte". Conny' - einer unserer
Lauftreffleiter - stand am Strassenrand und hatte mich wohl erkannt. Ich
winkte nur kurz, schon war ich vorbei. Ich bog nun nach rechts in den
Wall' ein. Ein kurzes Stück ist hier eine Wendestrecke. Auf der
anderen Seite der Straße kamen dadurch Läufer entgegen. Man
schaute natürlich nach drüben, ob bekannte Läufer entgegenkamen.
Meinen Mann hoffte ich evtl. auch zu entdecken - Fehlanzeige. Nach der
Wende endlich die letzte Steigung. Gut das hier jede Menge Zuschauer standen
und Stimmung machten, die teigung wäre für fast unüberwindlich
gewesen. Nun Rechtsschwenk Richtung Hansaplatz. Die letzten 300 - 400
Meter. Ich konnte nun wieder richtig schnell laufen. Die Muskelschmerzen
spürte man plötzlich angesichts der Zuschauerund des nahen Ziels
nicht mehr. Die letzte Biegung nach links, das Ziel war erreicht. Alle
Anspannung fiel ab, jetzt nur noch Erschöpfung. Warum waren hier
jetzt keine Getränke? Mir wurde eine Medaille in die Hand gedrückt.
Plötzlich war Werner da, fiel mir um den Hals und beglückwünschte
mich. Ich ließ mich von der Läufermenge weitertreiben, in der
Hoffnung, endlich zu den Verpflegungsstationen zu kommen. Plötzlich
stand mein Mann vor mir. Er sah gar nicht so gut aus. Ich hoffte, das
ich nicht ähnlich so aussehe. Mein Mann war ca. 2 Minuten vor mir
eingelaufen. Verflixt, ich dachte er hätte einen größeren
Vorsprung. Die 2 Minuten hätte ich auch rausdrücken können.
Naja, vorbei ist vorbei.
Nach ca. 100 m Fußweg hatten wir auch den ersten Getränkestand
erreicht, so dass wir unseren Durst löschen konnten.
Nach ca. 10 Minuten hatten wir uns erholt und versuchten den Ort zu finden,
wo die Finisher-Shirts ausgegeben wurden. In dem Drubbel von Menschen
und hinsichtlich der Unübersichtlichkeit mußten wir erst mehrmals
fragen, bis wir den Bereich gefunden hatten, an dem wir uns wegen der
Shirts anstellen konnten. Mir fiel auf, dass sehr viele Nichtläufer
in diesem angeblich abgesperrten Bereich waren und dadurch die Unübersichtlichkeit
weiter verschärften. Nach Empfang der Shirts suchten wir nun den
Wagen mit unseren Kleiderrucksäcken. Die Situation erschien uns sehr
chaotisch. Die Wagen waren nicht nach Nummern aufgestellt. Als wir unseren
Wagen gefunden hatten, standen alle Rucksäcke vor dem Wagen auf der
Erde. Die Ausgabekräfte waren total überfordert. Jeder musste
sich seinen Sack selber heraussuchen. Die Startnummern auf den Säcken
konnten natürlich, da hier Sack an Sack nebeneinander standen, nicht
erkannt werden. Jeder Sack mußte zur Seite gekippt werden, um dann
festzustellen, dass die Nummer nicht die gesuchte war. So dauerte es,
bis ich endlich im Besitz meines Sackes war. Da die Säcke nicht richtig
eaufsichtigt waren, hätte jeder auch irgendeinen Sack mitnehmen können.
Da wir beide nun in Besitz unserer Säcke waren, hatten wir das Bestreben
das Gelände zu verlassen und nach Hause zu fahren und dort zu duschen,
da dieses Getümmel nur Nerven kostete. Es wurde auch Zeit, da wir
uns mit unser ruppe in unserer Stammkneipe zu einem abschließenden
Essen treffen wollten. Wir schlüpften durch ein Loch im Absperrgitter
und gingen Richtung U-Bahn-Station.
FAZIT:
- Das Mentorenprogramm, welches die Organisatoren initiierten, ist wohl
z.Zt. beispiellos. Hier ein großes Lob. Man hatte die Möglichkeit,
sich optimal vorzubereiten.
Das Internet-Forum war mangels Beteiligung der Organisatoren sehr spärlich.
Es wurden viele - nicht nur banale Fragen - an die Organisatoren gestellt
und durch diese nicht beantwortet.
- Abholen der Startunterlagen ging am Vortag des Marathons zügig
vonstatten.
- Der Rucksack (super) und die sonstigen Zuwendungen waren ok.
- Toilettenschlangen behinderten das Einschleusen in den Startbereich
- Startblöcke waren nicht gut erkennbar, bzw. es wurde nicht kontrolliert,
dass jeder in seinem Block war.
- Zug - bzw. Bremsläufer habe ich keinen gesehen.
- Stimmung vor dem Start war sehr gut.
- Die Namen auf den Startnummern war eine gute Idee. Ich wurde sehr oft
persönlich angefeuert. Man hat das Gefühl, die Zuschauer und
Läufer gehören zusammen.
- An den steileren und engeren Teilstücken in Bochum ging es z.Teil
sehr eng zu, so dass ein Überholen zur größeren Anstrengung
wurde.
- Stimmungsmäßig hat Bochum eindeutig die Nase vorn, auch in
den Dortmunder Vororten wie Bövinghausen, Kirchlinde, Huckarde, Wischlingen,
Dorstfeld und natürlich am Ziel war die Stimmung sehr gut.
- Die Badewannen für Schwämme und Füllen der Becher sollten
eindeutiger getrennt sein, alles andere ist eine Schweinerei.
Getränke sollten zumindest an den engen Stellen an beiden Seiten
der Strecke gereicht werden
- Der Ausflug in den Dortmunder Norden war eine Fehlplanung, hier war
tote Hose.
- Der Borsigplatz ist zwar geschichtsträchtig, wohl aber nur für
Fußballfans interessant. Zuschauer waren hier weniger als ich erwartet
habe.
- Die Wendeschleife auf dem Wall war soweit ok, da man auch mal die Läufer
vor einem und hinter einem beobachten konnte. Nicht ok war, dass - wie
ich nachträglich erfahren habe, Läufer hier ungestraft abkürzen
konnten.
- Die Stimmung im Zielbereich entschädigte für den Teil der
zuschauerarmen Strecke.
- Im Ziel hätte ich mir sofort Getränke gewünscht. Erst
nach längerer Orientierung fand ich den ersten Stand.
- Viele fremde Leute waren im Zielbereich der Läufer - unmöglich.
- Finisher-Shirt-Stand war aufgrund des Gedränges nicht sofort zu
finden.
- Rucksackausgabe war bescheiden. Die Rucksäcke standen auf der Erde
nebeneinander. Jeder Rucksack mußte gekippt werden, um die Nummer
zu erkennen.
Jeder hätte irgendeinen Rucksack nehmen können, da keine Aufsicht
da war.
- Verpflegung war soweit ok, obwohl in Köln insbesondere im Zielbereich
die Verpflegung weitaus reichhaltiger ist. Ab 30 km sollten die Verpflegungsstände
auch Cola- bzw. Isogetränke anbieten.
Insgesamt war es ein schöner Lauf mit ein paar organisatorischen
Schwächen. Ich denke für den ersten Lauf, den diese Organisatoren
veranstaltet haben, ist es am Ende weitaus besser gelaufen, als ich je
erwartet habe. Da nach Aussage unserer Mentoren eine Nachbesprechung stattfinden
soll, denke ich, dass es im nächsten Jahr bei einer hoffentlich etwas
leichteren Strecke nur besser werden kann.
Wenn alles für mich gut läuft, bin ich dann wieder dabei.
Brigitte Möller
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