weitere Infos unter: http://www.rostock-marathon.de/
Bericht von Thomas Schober über die
Premiere des Rostocker Nachtmarathon 2003
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][Thomas Schober ][Martin Linek][
Einsam und alleine auf dem Weg durch die Hansestadt
Es war die Premiere für die 1. Rostocker "Marathon-Nacht",
wenngleich ein Start um 17 Uhr für den Marathon bei ca. 25 Grad wenig
an Nacht denken lässt. Mit einem Kanonenschuss wurden ca. 700 Läufer
auf die Strecke geschickt. Später wurde noch der Halbmarathon, die
Skater und Kurzstrecken gestartet, insgesamt mögen es so ca. 2000
Läufer gewesen sein. Ich habe noch keinen Lauf mit derart extremen
Eindrücken erlebt. Obwohl ich mich bei einer Premiere auf allerlei
Pannen eingestellt hatte, muss man der Organisation höchstes Lob
zollen. Es verlief aus meiner Sicht alles reibungslos,
vielleicht mit Ausnahme der ersten Verpflegungsstelle. Positiv aufgefallen
sind mir auch die zahlreichen freundlichen Helfer und Streckenposten -
waren es mehr als bei anderen Marathons oder einfach mehr präsent?
Gewöhnungsbedürftig waren die Kilometermarkierungen, statt
Schildern waren die Zahlen auf den Weg gesprüht - bis ich das gemerkt
hatte, waren wir bei km 5. Jedenfalls waren alle Voraussetzungen für
einen tollen Marathonabend gegeben, wenn nicht die Strecke selbst gewesen
wäre. Vielleicht waren es meine Erwartungen (und die zahlreicher
anderer Läufer, mit denen ich während
und nach dem Lauf gesprochen habe), die einfach falsch waren, aber unter
diesen Voraussetzungen glaube ich nicht an eine glorreiche Zukunft des
Rostocker Marathons. Mit Ausnahme der Höhepunkte aus meiner Sicht
- das Stück entlang der Warnow mit Blick auf die Altstadt, der Abschnitt
auf dem IGA-Gelände und der noch nicht für den Verkehr freigegebene
Warnow-Tunnel - hatte man den Eindruck, dass man entweder die einsamsten
oder die unattraktivsten Wege der Hansestadt für diesen Lauf ausgewählt
hat. Definitiv war es der Lauf mit dem geringsten Zuschauerinteresse -
mit Ausnahme vom Start-und Zielbereich, der IGA und einem Verpflegungspunkt,
wo es Musik und Zuschauer gab - blieben die Marathonis für sich.
Selbsverständlich hat jeder Marathon ruhigere und auch weniger attraktive
Streckenabschnitte, aber so extrem habe ich es noch nie erlebt. Positiv
war es dann wieder am Ziel. Die Stimmung war gut, die Zeitmessung mit
dem System Sportident verlief problemlos, und nach dem Empfang der Medaille
und eines sehr schönen Finisher-T-Shirts gab es sofort eine Bestätigung
mit Zeit und Platzierung. Mit meiner Zeit von 3:36h war ich in Anbetracht
des Sommerwetters zufrieden.
Insgesamt glaube ich, dass das Organisationsteam etwas Besseres verdient
hat. Woran es liegt, wissen die Damen und Herren sicherlich am besten,
aber ich vermute bürokratische Hindernisse, die eine andere Streckenführung
nicht ermöglicht hat. Nicht zuletzt muss man vielleicht auch die
Rostocker besser einbeziehen, und die Zuschauer an die Strecke mit etwas
Unterhaltung "locken". Aber vermutlich hatte auch der erste
Berlin-Marathon nicht jene attraktive Strecke, die er heute hat, insofern
gibt's ja noch Hoffnung.
Thomas Schober
Bericht von Martin Linek über die
Premiere des Rostocker Nachtmarathon 2003
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][Thomas Schober ][Martin Linek][
Die Strecke war mehr als ein Schönheitsfehler
Es hätte mein erster Stadtlauf werden sollen. Leider war der Streckenverlauf
und die Zuschauerresonanz an der Strecke nicht so, wie ich mir einen Stadtlauf
vorstelle. Im Detail: Nach Anreise am Vortag und Übernachtung im
Hotelschiff Georg Büchner brauchte ich nur aus dem Bett zu fallen
um mir pünktlich ab 10 Uhr die Startunterlagen abzuholen. Die Organisation
war hervorragend, der Veranstalter rechnete mit 1500 TN bei allen Bewerben
und hatte letztendlich 2000. In einem schön bedruckten Kleidersack
befinden sich unter anderem die Gutscheine für die Pastafrühstückparty
und das Bier nach dem Zieleinlauf. Nach der schmackhaften Pasta beschließe
ich, mit den Inlinern zum Baden 15km nach Warnemünde zu fahren. Leichter
Regen kurz vor dem Start senkt die Temperatur vor dem Start um 17 Uhr
auf angenehme 22 Grad, sie soll während des Laufens in den Abend
noch auf 26 Grad steigen. Starschuß durch die Sozialministerin und
ab geht es auf den Rundkurs, der alles was es an Belag gibt zu bieten
hat. Kopfsteinpflaster klein und groß, Betonplatten, Asphalt, Schotter,
Sand, hab ich was vergessen? Schön die in großen orangnen Zahlen
auf den Boden gespritzen Km Angaben. Der erste Verpflegungspunkt, relativ
früh nach 2 km wird überrannt, als ich passierte gabs nichts,
machte auch nichts, im weiteren Verlauf war die Versorgung ordentlich,
was sich bei mir dadurch dokumentiert, dass meine 4 um den Bauch gebundenen
Frubiase Sport plus Drinks unberührt das Ziel erreichten. Lediglich
zwischen km 15 und 20 hätte ich mir eine weitere Verpflegungstelle
gewünscht. Nach wenigen km haben wir alles urbane hinter uns gelassen
und laufen durch Wiesen und Äcker. Es folgt ein angemehmer Teil mit
schönem Panoramablick auf die Stadt an
der Warnow entlang. Highlight der Streckenführung ist der Warnowtunnel,
angenehm kühl, und der Kurzbesuch auf dem IGA-Gelände, lieber
wäre ich dort noch einige Schleifen gelaufen, als durch die nachfolgenden
Plattenschluchen. 1 Stadtteilfest ist der einzige Stimmungsherd an der
Strecke. Rührend ein kleines Mädchen, dass mir und meiner Begleiterin
zuruft: Ihr zwei schafft das schon. Und jedesmal, wenn man denkt, das
wars mit der Platte drehen wir noch eine Runde. Trotzdem entspanntes Laufen
mit einer leichten Brise läßt uns vor Sonnenuntergang im Ziel
einlaufen. Meine nette Begleitung war für mich das beste bei diesem
Lauf. Gleich nach der Zielankunft gibts die Urkunde (neue persönliche
Bestzeit, 10 min schneller als in der Vorwoche in Füssen) eine Medallie
und ein superschönes Finisher t-shirt von reebok. Im Ziel, ganz im
Gegensatz zur Strecke, Partystimmung bis in die Puppen., leider kein Massaggeservice.
Einhellige Meinung der befragten Lauffreunde: Die Strecke war mehr als
ein Schönheitsfehler, wenn das nächstes Jahr nicht anders wird
kommen wir nicht mehr. Und das wäre schade, der Rest war nämlich
klasse.
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