Testläufer berichten vom Regensburg Marathon am 12. Mai 2002

Regensburg Marathon 2002

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Testberichte vom Regensburg Marathon 2002


BERICHT VON OLIVER SCHÄFER über den Regensburg Marathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Oliver Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael Hagleitner ][ Andreas Schönfeld ][


Hallo running-pur Team,
hier ist mein Testbericht als Testläufer für euch vom Regensburg Marathon. Übrigens nochmal danke für die Möglichkeit durch euch an einer Laufveranstaltung kostenlos teilzunehmen.
Mein Testbericht fällt etwas kritisch aus, da ich vor 2 Wochen den Ingolstädter Halbmarathon gelaufen bin, und dieser stellt für mich momentan als Messlatte das Maximum (Optimum) dar, daß sicher nicht jeder erreichen kann. Nun zum Regensburg Marathon: Zuerst das Positive, die Veranstalter haben sich wirklich Mühe gegeben ein gutes Umfeld für ein Laufspektakel dieser Größenordnung in einer doch nicht ganz so großen Stadt zu schaffen. Es kann nicht nur Marathon gelaufen werden, sondern auch Halbmarathon und sogar ein Speedskating-Halbmarathon startet 15 Minuten vor den Läufern. Es gab Zeitläufer, die man am Start gut fand und die ihrer Laufzeit entsprechende T-Shirts trugen. Wer sich konsequent im ganzen Trubel ranhängt wird wahrscheinlich gut geführt. In allen 3 Disziplinen sind hochkarätige, vor allem auch Deutsche, Spitzenathleten dabei. Man hat dadurch einen besseren Bezug, als zu irgendwelchen Afrikanern (nicht böse gemeint). Die Laufrunde wird beim Marathon 2x und beim Halbmarathon 1x durchlaufen. Dadurch kann man auf einer sehr langen Geraden (5 km einfach) der Srecke mit Wendepunkt auch einen Blick auf die Spitzenläufer werfen, sind Bekannte unterwegs begegnet man sich hier ganz gut. Die Helfer an den Wasserständen etc. geben sich alle Mühe, hier gibt's nichts zu mäkeln. Als Marathoni auf der ersten Runde mit schwächeren Halbmarathonläufern zu laufen ist auch mal ganz interessant (sind mal andere Eindrücke), man geht ja schließlich nicht so schnell an. Die Strecke ist flach und schnell, nur 3 Brücken, eine davon schwingt extrem und das viele Kopfsteinpflaster in der Altstadt bremsen einen. Jetzt zu den Schwächen bzw. was mir nicht so gefallen hat. Durch den Doppelwettbewerb findet man auf der ersten Hälfte nur schwer Laufpartner mit denen man das Abenteuer Marathon gemeinsam bestreiten kann. Nachdem man auf die 2.Runde geht sind plötzlich alle weg, Mitläufer, Zuschauer, Musik und Stimmung - man kommt sich schon ein wenig einsam vor. Nur langsam finden sich wieder Grüppchen zusammen. Regensburg ist nicht so groß, dadurch geht die Strecke auch ins Abseits, wo noch weniger los ist. Wer zu kämpfen hat, wäre lieber drinnen, bei wem es läuft, der kann es auch da schön rollen lassen. Desweiteren sind mir hauptsächlich organisatorische/ informative Schwächen aufgefallen: Aus der Einladung geht nicht hervor, bis wann man am Lauftag Startnummern abholen kann. Das muß man versteckt auf der Internetseite raussuchen. Auf der Homepage ist keine Starterliste, in der man schon vor dem Rennen schmöckern könnte. Der Weg von der Autobahnausfahrt ist nicht ausgeschildert, man hat nur die Wegbeschreibung von der Einladung. Die Startunterlagen holt man ca. 500m abseits von der Marathonmesse und vom Start ab, obwohl dort genug Platz wäre. Wir mußten sogar Leute hinlotsen, das Gebäude ist auch nicht gerade optimal groß und übersichtlich, also warum nicht zur Messe damit. Mit Dixi-WCs ist man auch nicht gerade gesegnet. Im Ziel kriegst du deine Medaille, Marathonis kriegen zusätzlich ein Finisher T-Shirt, sie sagen dir beim Medaille verpassen aber nicht wo und wann. Fertig wie du bist, suchst du auch nicht so lange. Nachher erfuhr ich vom Kollegen im Auto das man zu irgendeinen Stand hätte gehen müssen. Tschüss mein Shirt!! Der Zielbereich ist auch nicht sonderlich schön, keine Parkanlage, sondern eher Parkplatz. Fazit: Lieber entweder einen kleinernen und beschaulicheren Marathon oder einen größeren. Der Regensburg Marathon war eine Reise wert, es war ganz nett, aber eben keine zweite oder dritte ... Reise.
Oliver Schäfer


BERICHT VON FRANK- ULRICH ETZRODT über den Regensburg Marathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Oliver Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael Hagleitner ][ Andreas Schönfeld ][


Ein Riesenkompliment an das Regensburger Marathon-Publikum und auch die Veranstalter. Eigentlich war es ja mein Interesse wieder einmal laufenderweise eine historische deutsche Altstadt kennenzulernen. Aber die Begeisterung an der ganzen Strecke und die gute Organisation einschließlich Meldung, Verpflegung und Auswertung war für mich zumindestens genauso beindruckend wie das schöne Stadtensemble. Medaille, Finisher-T-Shirt und warme Duschen im Ziel, wie gesagt: alles war perfekt. Das einzige Problem hatte ich selber mit zuviel Gewicht für diese Strecke, so daß ich aber für den GutsMuts-Rennsteiglauf 14 Tage später noch einmal einen deutlichen "körperlichen" Hinweis bekommen habe, in dieser Hinsicht abzuspecken. Aber bei einer Halbmarathon-Zeit von 2 Stunden 15 hatte ich so auch noch die Möglichkeit, den deutschen Sieger bei seinem Zieleinlauf an mir vobeirauschen zu sehen. Auch in der 2. Runde waren die Verpflegungsstände mit Wasser, isotonischem Getränk und Bananen und anfeuernden und begeisterten weiterhin gut besetzt. Auch im kommenden Jahr werde ich wieder im schönen Regensburg laufen und vielleicht gelingt es mir dann sogar, einmal die "Domspatzen" im Original zu hören. Bei dem schönen Wetter von gestern wäre dann wirklich alles perfekt.
Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Etze läuft!


BERICHT VON MICHAEL HAGLEITNER über den Regensburg Marathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Oliver Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael Hagleitner ][ Andreas Schönfeld ][


Es ist Sonntag, der 12. Mai 2002. Da ich erst direkt am Marathontag nach Regensburg gefahren bin, kann ich leider über den 1. Tag des Marathonevents nichts berichten. Aber wie schon seit mehreren Jahren hat sich das Organisationsteam in Regensburg bewährt und wieder eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt.
Angefangen von der Marathonmesse mit Festzelt und Nudelparty bis hin zu den im Ziel angebotenen Massagen war alles bestens organisiert. Das Wetter war für alle Athleten optimal, es war stark bewölkt aber trocken, was ja für die Inline-Skater wichtig ist. Es war etwa 15 Grad warm am Start, gegen Mittag wurde es immer wärmer und es kam am Nachmittag sogar die Sonne durch und die Temperaturen kletterten über 20 Grad, aber da waren die meisten Läufer bereits im Ziel.
Pünktlich um 8.45 Uhr wurden die Inliner auf die Halbmarathon-Distanz geschickt. Kurz nach 9.00 Uhr war der Start aller Marathon- und Halbmarathonläufer. Mitglieder der Runners-Point-Organisation verteilten noch kurz vor dem Start Luftballons an die Läufer und lockerten so bei manchen Teilnehmern die angespannte Stimmung nochmals auf. Die verschiedenen Zugläufer waren gut zu erkennen mit Ihren Schildern, auf denen die angebotenen Zielzeiten standen. Außerdem trugen sie gelbe Laufshirts mit den Zielzeiten auf dem Rücken. Die Läufer wurden nach ihren bisher gelaufenen Zeiten in die einzelnen Startblöcke A,B oder C aufgeteilt. Zwei bekannte Sportmoderatoren an den Mikrofonen stellten noch die eine oder andere Laufpersönlichkeit wie Lothar Leder, Michael Fietz, Sigi Ferstl oder Katrin Wessel vor und schon gings los. Die vielen Zuschauer am Start feuerten alle Läufer begeistert an und schnell zog sich das Feld auseinander. Die Strecke war ein Rundkurs von 21 km Länge beginnend am Westbad bis zum Osthafen, wo nach etwa 10 km der Wendepunkt war. Fast alle Läufer hatten hier die Möglichkeit, die Spitzenläufer zu sehen und auch anzufeuern. Alle Marathonläufer kamen sich hier später nochmals entgegen, was den Läufern immer sehr gut gefällt. Alle 5 km waren die Verpfegungsstellen, alle bestens vorbereitet und mit vielen Helfern bestückt. Sehr gut war die Länge der Verpflegungsstellen gewählt, alles sehr übersichtlich ohne großes Gedränge. Wasser, Iso-Getränke und ab 21 km noch Bananen, das war nicht gerade üppig aber es genügte vollkommen.
An der Strecke wie immer sehr viele Zuschauer, diverse Musikgruppen mit ohrenbetäubender, aber willkommener Musik. Feuerwehr und Rotes Kreuz sicherten die Strecke in bewährter Form. Tolle Stimmung herrschte in der Regensburger Altstadt, wo wie immer die meisten Zuschauer die Strecke säumten und die Läufer anfeuerten. Wer nicht gerne auf Kopfsteinpflaster läuft, für den ist Regensburg eher ein Nachteil, da die gesamte Altstadt damit gepflastert ist und für die Läufer eine echte Herausforderung darstellt. Nennenswerte Steigungen gibts nur im Bereich der Steinernen Brücke, ansonsten ist die Strecke relativ flach. Im Zielbereich war wie jedes Jahr eine Menge los, viele Zuschauer und gute Kommentatoren. Zum ersten Mal bekamen die Marathon-Finisher ein T-Shirt. Die obligatorische Banane, Cola, Red Bull, Massage und die Finisher-Madaille wurden jedem Läufer zuteil. Alles war meiner Meinung nach bestens und in bewährter Form organisiert.
Insgesamt waren etwa 7000 Sportler in Regensburg mit dabei, davon etwa 1300 Marthonis, 2500 Halbmarathon-Läufer kanpp 600 Skater. Der Rest verteilte sich auf den Fun Run und den Kids Marathon. Nun noch kurz zu meiner eigenen Leistung: Ich hatte die Startnummer 1233 und war eigentlich gut vorbereitet. Die Halbmarathondistanz legte ich in etwa 1Std.30 min. zurück und fühlte mich gut bis Kilometer 30, da zog ich mir eine Muskelverletzung in der linken Wade zu und mußte somit mehr schlecht als recht die restlichen 12 km ins Ziel humpeln, gehen bzw. langsam laufen. Ich kam dann unter riesigem Applaus gehenderweise nach 3.42,28 Std. ins Ziel. Das war für mich eine ganz neue Marathonerfahrung, damit stimmt die Behauptung, dass jeder Marathon anders ist.
Da ich nun schon das 4. Mal in Regensburg gelaufen bin, weiß ich wovon ich spreche. Regensburg ist bestimmt jedes Jahr ein Erlebnis. Wer noch mehr wissen will, hier meine e-Mail-Adresse: Michael.Hagleitner@rb-im-oberland.de
Viele Grüße an das running-pur-Team.


BERICHT VON ANDREAS SCHÖNFELD über den Regensburg Marathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Oliver Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael Hagleitner ][ Andreas Schönfeld ][


Liebe Running-Pur-Redaktion, liebe LeserInnen,
als Marathon-Läufer, der bestrebt ist, möglichst viele interessante Läufe kennenzulernen und dem sportliche Aspekte ebenso wichtig wie touristische Aspekte bei der Auswahl von Laufveranstaltungen sind, habe ich mich sehr darüber gefreut als Testläufer am Regensburg-Marathon teilnehmen zu dürfen.
Unsere Anreise erfolgte bereits am Freitag, so dass wir noch genügend Zeit hatten die Stadt mit unseren Fahrrädern zu erkunden und die Marathonmesse zu besuchen. Wir haben in einem Kettenhotel in Autobahnnähe am Stadtrand gewohnt. Für Campingfreunde bietet sich der sehr schön direkt an der Donau im Grünen gelegene Azur-Campingplatz an, der sich in der Nähe vom Marathonstart befindet, aber auf unsere Nachfrage hin nur Campinggäste aufnimmt, die mindestens für 4 Nächte bleiben.
Die Marathonmesse befindet sich nur wenige Fahrradminuten vom Zentrum entfernt und ist in Großzelten auf dem Infineon-Parkplatz untergebracht. Obwohl am Samstag vor dem Marathon hier genügend PKW-Parkplätze vorhanden waren, so bietet es sich doch an, das Fahrrad zu benutzen. In wunderschöner Umgebung kann man auf einem Radweg entlang der Donau von der Regensburger Altstadt direkt zum Start- und Zielbereich des Marathons gelangen. Es ist alles sehr großzügig angelegt und größeres Gedränge und Geschubse, das man von anderen City-Marathons her gewohnt ist, kommt auch zu den Stoßzeiten nicht auf. Sehr gut hat uns gefallen, dass die für TeilnehmerInnen kostenlose Pasta-Party bereits zur Mittagszeit um 12 Uhr beginnt und man sehr gemütlich an Bierzelt-Garnituren unter Sonnenschirmen seine Nudeln mit einer hervorragenden vegetarischen Soße essen kann. Durchaus nachahmenswert erscheint uns zudem, dass das Essen auf Porzellantellern (gegen Pfand) ausgegeben wird. Das reduziert nicht nur das Müllaufkommen, sondern trägt auch dazu bei, dass das Essen einfach besser schmeckt. Die Startnummernausgabe befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt in einer Schule und ist ebenfalls tadellos organisiert. Zum sonstigen Rahmenprogramm kann ich weiter nichts sagen, da wir unser Sightseeing in Regensburg so ausgedehnt haben, dass dafür keine Zeit mehr blieb.
Die Strecke ist vom Profil her sehr flach und schnell und als Rundkurs zwei Mal zu durchlaufen, also durchaus Bestzeiten tauglich. Der Kurs bezieht viele Sehenswürdigkeiten Regensburgs mit ein und verläuft natürlich auch durch die wunderschöne Altstadt. Die Donau wird pro Runde zwei Mal - über die Eiserne Brücke und die Steinerne Brücke - überquert. Das sind meiner Meinung nach zugleich die schönsten Streckenabschnitte. Ähnlich wie bei anderen Stadtmarathons mit 2-Runden-Kursen (z.B. Mainz oder Posen) werden die Randbezirke auch mit einbezogen. Hier wird die Straubinger Straße stadtauswärts - vorbei an einem Industriegebiet, dem West- und Osthafen bis kurz vor ein Klärwerk, das zum Glück nicht zu riechen war - gelaufen. Das ist ein insgesamt eher trister Streckenabschnitt, an dem nur wenige Zuschauer stehen, die aber mit großer Begeisterung anfeuern. Da es sich in diesem Teil um eine Wendepunktstrecke handelt, ist es sehr interessant als Läufer auch einmal die Führenden, die kilometerlang auf der anderen Straßenseite in Gegenrichtung neben dem Feld herlaufen, zu Gesicht zu bekommen. Für Abwechslung sorgen auf der ganzen Strecke gleichmäßig verteilte musikalische Live-Darbietungen. Die Musik ist sehr vielfältig (Salsa, Folk, afrikanisches Trommeln, Hard-Rock, Blasmusik, Jazz usw.), wird professionell dargeboten und begeistert Zuschauer wie Läufer gleichermaßen - toll !!! Vor allem auf den letzten Kilometern hat die Musik sehr geholfen von den müden Muskeln und Gelenken abzulenken.
Ich laufe in Regensburg meinen 16. Marathon und möchte mich dem Zugläufer für 3:14 h anschließen, um meine relative Bestzeit von 3:17 h in Paris (absolute Bestzeit 3:12 h in Berlin) aus dem Vorjahr zu unterbieten. Eine Oberschenkelzerrung, die ich mir bei einem Fußballspiel zuzog, zwang mich allerdings 14 Tage lang vor dem Regensburg-Marathon mit dem Training zu pausieren, so dass ich doch unsicher über mein derzeitiges Leistungsvermögen an den Start gehe. Zugläufer gibt es für die Endzeiten 2:59, 3:14, 3:29, 3:44 und 3:59. Am Start sind sie durch Schilder - die auch in den Anfangsminuten nach dem Start mitgeführt werden - gut sichtbar. Am Sonntag fahren wir mit dem PKW und finden nur etwa 200 m vom Start entfernt einen Parkplatz. Nach einem kurzen Einlaufen und einigen Dehnübungen stelle ich mich zu meinem Zugläufer. Die Startaufstellung erfolgt nach 3 Kategorien (Startnummernaufdruck A, B oder C). Da ich es hasse längere Zeit am Start zu warten - und oft auch: zu frieren - komme ich immer erst kurz vor Beginn des Laufes zum Start. Das ist hier überhaupt keine Schwierigkeit, weil von beiden Rändern her jede Startgruppe leicht zu erreichen ist, obwohl doch inklusive der HalbmarathonläuferInnen, die das Gros ausmachen, einige Tausend LäuferInnen am Start sind. Der Start erfolgt pünktlich und mein Zugläufer läuft routiniert mit Zwischenzeiten, die exakt im Plan liegen, bis zum Halbmarathon. Ich gehe davon aus, dass er dies auch bis zum Zieleinlauf so
durchgehalten hat, doch leider konnte ich das nicht überprüfen, weil sich nach der Hälfte der Distanz mein Oberschenkel so stark schmerzend bemerkbar machte, dass ich mich mit deutlich reduziertem Tempo und einer Endzeit, die deutlich unter meinen Erwartungen (3:27) lag, ins Ziel quälen musste.
Viele LäuferInnen werden bei Marathonveranstaltungen von der Familie, FreundInnen und KollegInnen begleitet, so dass die Zuschauer- bzw. Begleiterfreundlichkeit auch bei der Einschätzung von Läufen berücksichtigt werden sollte. In Regensburg können die LäuferInnen ohne viel Aufwand mehrere Male während des Rennens gesehen werden. Besonders stimmungsvoll ist es in den engen Altstadtgassen. Zum Teil hatte man eine richtige Gänsehaut, beim Durchlaufen der frenetisch anfeuernden Zuschauerspaliere. Selten bin ich so herzlich und aufrichtig bei einem Marathon angefeuert worden wie in Regensburg. Auch wenn die absoluten Zuschauerzahlen sicher nicht mit denen von Köln, Berlin oder Hamburg mithalten können, so muss man doch festhalten, dass die Laufatmosphäre sicher nicht schlechter ist und ebenso unterstützend wirkt. Absolute Spitzenklasse !
Der offizielle Zielschluss war nach 5 Stunden, doch - und das ist typisch für die gesamte Veranstaltung - wurden selbst noch 20 Minuten später LäuferInnen unter lautstarkem Jubel und aufmunternden Worten der beiden hervorragenden Kommentatoren im Zielbereich, mit eingeschalteter Zeinahme begrüßt. Konsequenterweise wurde die Siegerehrung auch erst 6 Stunden nach dem Start durchgeführt, so dass wirklich jeder geduscht zuschauen konnte. Das Duschen war im angrenzenden Westbad, zu dem man als LäuferIn freien Eintritt hatte, möglich. Es war sehr wohltuend und entspannend nach dem Lauf im warmen brusttiefen Wasser zu stehen und sich die verspannten Rückenmuskeln von den Wasserdüsen, die sich an der Beckenwand befanden, durchkneten zu lassen. Anschließend trocknete ich mich ab, hüllte mich ins Handtuch und legte ich mich in den Liegestuhl, wobei ich den Stuhl nach hinten klappte, so dass die Beine hochgelagert waren, und wußte warum ich Marathon laufe ...
Der Regensburg-Marathon ist eine hervorragend organisierte - gleichermaßen läuferfreundliche wie zuschauerfreundliche - breitensportlich orientierte Marathonveranstaltung, die zurecht zu den beliebtesten Marathonläufen in Deutschland gehört. Das ist sicher nicht mein letzter Start in Regensburg gewesen!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schönfeld