Testberichte vom Regensburg
Marathon 2002
BERICHT VON OLIVER SCHÄFER über
den Regensburg Marathon 2002
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ Oliver
Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael
Hagleitner ][ Andreas Schönfeld ][
Hallo running-pur Team,
hier ist mein Testbericht als Testläufer für euch vom Regensburg
Marathon. Übrigens nochmal danke für die Möglichkeit durch
euch an einer Laufveranstaltung kostenlos teilzunehmen.
Mein Testbericht fällt etwas kritisch aus, da ich vor 2 Wochen den
Ingolstädter Halbmarathon gelaufen bin, und dieser stellt für
mich momentan als Messlatte das Maximum (Optimum) dar, daß sicher
nicht jeder erreichen kann. Nun zum Regensburg Marathon: Zuerst das Positive,
die Veranstalter haben sich wirklich Mühe gegeben ein gutes Umfeld
für ein Laufspektakel dieser Größenordnung in einer doch
nicht ganz so großen Stadt zu schaffen. Es kann nicht nur Marathon
gelaufen werden, sondern auch Halbmarathon und sogar ein Speedskating-Halbmarathon
startet 15 Minuten vor den Läufern. Es gab Zeitläufer, die man
am Start gut fand und die ihrer Laufzeit entsprechende T-Shirts trugen.
Wer sich konsequent im ganzen Trubel ranhängt wird wahrscheinlich
gut geführt. In allen 3 Disziplinen sind hochkarätige, vor allem
auch Deutsche, Spitzenathleten dabei. Man hat dadurch einen besseren Bezug,
als zu irgendwelchen Afrikanern (nicht böse gemeint). Die Laufrunde
wird beim Marathon 2x und beim Halbmarathon 1x durchlaufen. Dadurch kann
man auf einer sehr langen Geraden (5 km einfach) der Srecke mit Wendepunkt
auch einen Blick auf die Spitzenläufer werfen, sind Bekannte unterwegs
begegnet man sich hier ganz gut. Die Helfer an den Wasserständen
etc. geben sich alle Mühe, hier gibt's nichts zu mäkeln. Als
Marathoni auf der ersten Runde mit schwächeren Halbmarathonläufern
zu laufen ist auch mal ganz interessant (sind mal andere Eindrücke),
man geht ja schließlich nicht so schnell an. Die Strecke ist flach
und schnell, nur 3 Brücken, eine davon schwingt extrem und das viele
Kopfsteinpflaster in der Altstadt bremsen einen. Jetzt zu den Schwächen
bzw. was mir nicht so gefallen hat. Durch den Doppelwettbewerb findet
man auf der ersten Hälfte nur schwer Laufpartner mit denen man das
Abenteuer Marathon gemeinsam bestreiten kann. Nachdem man auf die 2.Runde
geht sind plötzlich alle weg, Mitläufer, Zuschauer, Musik und
Stimmung - man kommt sich schon ein wenig einsam vor. Nur langsam finden
sich wieder Grüppchen zusammen. Regensburg ist nicht so groß,
dadurch geht die Strecke auch ins Abseits, wo noch weniger los ist. Wer
zu kämpfen hat, wäre lieber drinnen, bei wem es läuft,
der kann es auch da schön rollen lassen. Desweiteren sind mir hauptsächlich
organisatorische/ informative Schwächen aufgefallen: Aus der Einladung
geht nicht hervor, bis wann man am Lauftag Startnummern abholen kann.
Das muß man versteckt auf der Internetseite raussuchen. Auf der
Homepage ist keine Starterliste, in der man schon vor dem Rennen schmöckern
könnte. Der Weg von der Autobahnausfahrt ist nicht ausgeschildert,
man hat nur die Wegbeschreibung von der Einladung. Die Startunterlagen
holt man ca. 500m abseits von der Marathonmesse und vom Start ab, obwohl
dort genug Platz wäre. Wir mußten sogar Leute hinlotsen, das
Gebäude ist auch nicht gerade optimal groß und übersichtlich,
also warum nicht zur Messe damit. Mit Dixi-WCs ist man auch nicht gerade
gesegnet. Im Ziel kriegst du deine Medaille, Marathonis kriegen zusätzlich
ein Finisher T-Shirt, sie sagen dir beim Medaille verpassen aber nicht
wo und wann. Fertig wie du bist, suchst du auch nicht so lange. Nachher
erfuhr ich vom Kollegen im Auto das man zu irgendeinen Stand hätte
gehen müssen. Tschüss mein Shirt!! Der Zielbereich ist auch
nicht sonderlich schön, keine Parkanlage, sondern eher Parkplatz.
Fazit: Lieber entweder einen kleinernen und beschaulicheren Marathon oder
einen größeren. Der Regensburg Marathon war eine Reise wert,
es war ganz nett, aber eben keine zweite oder dritte ... Reise.
Oliver Schäfer
BERICHT VON FRANK- ULRICH ETZRODT über
den Regensburg Marathon 2002
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Ein Riesenkompliment an das Regensburger Marathon-Publikum und auch die
Veranstalter. Eigentlich war es ja mein Interesse wieder einmal laufenderweise
eine historische deutsche Altstadt kennenzulernen. Aber die Begeisterung
an der ganzen Strecke und die gute Organisation einschließlich Meldung,
Verpflegung und Auswertung war für mich zumindestens genauso beindruckend
wie das schöne Stadtensemble. Medaille, Finisher-T-Shirt und warme
Duschen im Ziel, wie gesagt: alles war perfekt. Das einzige Problem hatte
ich selber mit zuviel Gewicht für diese Strecke, so daß ich
aber für den GutsMuts-Rennsteiglauf 14 Tage später noch einmal
einen deutlichen "körperlichen" Hinweis bekommen habe,
in dieser Hinsicht abzuspecken. Aber bei einer Halbmarathon-Zeit von 2
Stunden 15 hatte ich so auch noch die Möglichkeit, den deutschen
Sieger bei seinem Zieleinlauf an mir vobeirauschen zu sehen. Auch in der
2. Runde waren die Verpflegungsstände mit Wasser, isotonischem Getränk
und Bananen und anfeuernden und begeisterten weiterhin gut besetzt. Auch
im kommenden Jahr werde ich wieder im schönen Regensburg laufen und
vielleicht gelingt es mir dann sogar, einmal die "Domspatzen"
im Original zu hören. Bei dem schönen Wetter von gestern wäre
dann wirklich alles perfekt.
Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Etze läuft!
BERICHT VON MICHAEL HAGLEITNER über
den Regensburg Marathon 2002
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Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael
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Es ist Sonntag, der 12. Mai 2002. Da ich erst direkt am Marathontag nach
Regensburg gefahren bin, kann ich leider über den 1. Tag des Marathonevents
nichts berichten. Aber wie schon seit mehreren Jahren hat sich das Organisationsteam
in Regensburg bewährt und wieder eine gelungene Veranstaltung auf
die Beine gestellt.
Angefangen von der Marathonmesse mit Festzelt und Nudelparty bis hin zu
den im Ziel angebotenen Massagen war alles bestens organisiert. Das Wetter
war für alle Athleten optimal, es war stark bewölkt aber trocken,
was ja für die Inline-Skater wichtig ist. Es war etwa 15 Grad warm
am Start, gegen Mittag wurde es immer wärmer und es kam am Nachmittag
sogar die Sonne durch und die Temperaturen kletterten über 20 Grad,
aber da waren die meisten Läufer bereits im Ziel.
Pünktlich um 8.45 Uhr wurden die Inliner auf die Halbmarathon-Distanz
geschickt. Kurz nach 9.00 Uhr war der Start aller Marathon- und Halbmarathonläufer.
Mitglieder der Runners-Point-Organisation verteilten noch kurz vor dem
Start Luftballons an die Läufer und lockerten so bei manchen Teilnehmern
die angespannte Stimmung nochmals auf. Die verschiedenen Zugläufer
waren gut zu erkennen mit Ihren Schildern, auf denen die angebotenen Zielzeiten
standen. Außerdem trugen sie gelbe Laufshirts mit den Zielzeiten
auf dem Rücken. Die Läufer wurden nach ihren bisher gelaufenen
Zeiten in die einzelnen Startblöcke A,B oder C aufgeteilt. Zwei bekannte
Sportmoderatoren an den Mikrofonen stellten noch die eine oder andere
Laufpersönlichkeit wie Lothar Leder, Michael Fietz, Sigi Ferstl oder
Katrin Wessel vor und schon gings los. Die vielen Zuschauer am Start feuerten
alle Läufer begeistert an und schnell zog sich das Feld auseinander.
Die Strecke war ein Rundkurs von 21 km Länge beginnend am Westbad
bis zum Osthafen, wo nach etwa 10 km der Wendepunkt war. Fast alle Läufer
hatten hier die Möglichkeit, die Spitzenläufer zu sehen und
auch anzufeuern. Alle Marathonläufer kamen sich hier später
nochmals entgegen, was den Läufern immer sehr gut gefällt. Alle
5 km waren die Verpfegungsstellen, alle bestens vorbereitet und mit vielen
Helfern bestückt. Sehr gut war die Länge der Verpflegungsstellen
gewählt, alles sehr übersichtlich ohne großes Gedränge.
Wasser, Iso-Getränke und ab 21 km noch Bananen, das war nicht gerade
üppig aber es genügte vollkommen.
An der Strecke wie immer sehr viele Zuschauer, diverse Musikgruppen mit
ohrenbetäubender, aber willkommener Musik. Feuerwehr und Rotes Kreuz
sicherten die Strecke in bewährter Form. Tolle Stimmung herrschte
in der Regensburger Altstadt, wo wie immer die meisten Zuschauer die Strecke
säumten und die Läufer anfeuerten. Wer nicht gerne auf Kopfsteinpflaster
läuft, für den ist Regensburg eher ein Nachteil, da die gesamte
Altstadt damit gepflastert ist und für die Läufer eine echte
Herausforderung darstellt. Nennenswerte Steigungen gibts nur im Bereich
der Steinernen Brücke, ansonsten ist die Strecke relativ flach. Im
Zielbereich war wie jedes Jahr eine Menge los, viele Zuschauer und gute
Kommentatoren. Zum ersten Mal bekamen die Marathon-Finisher ein T-Shirt.
Die obligatorische Banane, Cola, Red Bull, Massage und die Finisher-Madaille
wurden jedem Läufer zuteil. Alles war meiner Meinung nach bestens
und in bewährter Form organisiert.
Insgesamt waren etwa 7000 Sportler in Regensburg mit dabei, davon etwa
1300 Marthonis, 2500 Halbmarathon-Läufer kanpp 600 Skater. Der Rest
verteilte sich auf den Fun Run und den Kids Marathon. Nun noch kurz zu
meiner eigenen Leistung: Ich hatte die Startnummer 1233 und war eigentlich
gut vorbereitet. Die Halbmarathondistanz legte ich in etwa 1Std.30 min.
zurück und fühlte mich gut bis Kilometer 30, da zog ich mir
eine Muskelverletzung in der linken Wade zu und mußte somit mehr
schlecht als recht die restlichen 12 km ins Ziel humpeln, gehen bzw. langsam
laufen. Ich kam dann unter riesigem Applaus gehenderweise nach 3.42,28
Std. ins Ziel. Das war für mich eine ganz neue Marathonerfahrung,
damit stimmt die Behauptung, dass jeder Marathon anders ist.
Da ich nun schon das 4. Mal in Regensburg gelaufen bin, weiß ich
wovon ich spreche. Regensburg ist bestimmt jedes Jahr ein Erlebnis. Wer
noch mehr wissen will, hier meine e-Mail-Adresse: Michael.Hagleitner@rb-im-oberland.de
Viele Grüße an das running-pur-Team.
BERICHT VON ANDREAS SCHÖNFELD über
den Regensburg Marathon 2002
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zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
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Schäfer ][ Frank-Ulrich Etzrodt ][ Michael
Hagleitner ][ Andreas Schönfeld ][
Liebe Running-Pur-Redaktion, liebe LeserInnen,
als Marathon-Läufer, der bestrebt ist, möglichst viele interessante
Läufe kennenzulernen und dem sportliche Aspekte ebenso wichtig wie
touristische Aspekte bei der Auswahl von Laufveranstaltungen sind, habe
ich mich sehr darüber gefreut als Testläufer am Regensburg-Marathon
teilnehmen zu dürfen.
Unsere Anreise erfolgte bereits am Freitag, so dass wir noch genügend
Zeit hatten die Stadt mit unseren Fahrrädern zu erkunden und die
Marathonmesse zu besuchen. Wir haben in einem Kettenhotel in Autobahnnähe
am Stadtrand gewohnt. Für Campingfreunde bietet sich der sehr schön
direkt an der Donau im Grünen gelegene Azur-Campingplatz an, der
sich in der Nähe vom Marathonstart befindet, aber auf unsere Nachfrage
hin nur Campinggäste aufnimmt, die mindestens für 4 Nächte
bleiben.
Die Marathonmesse befindet sich nur wenige Fahrradminuten vom Zentrum
entfernt und ist in Großzelten auf dem Infineon-Parkplatz untergebracht.
Obwohl am Samstag vor dem Marathon hier genügend PKW-Parkplätze
vorhanden waren, so bietet es sich doch an, das Fahrrad zu benutzen. In
wunderschöner Umgebung kann man auf einem Radweg entlang der Donau
von der Regensburger Altstadt direkt zum Start- und Zielbereich des Marathons
gelangen. Es ist alles sehr großzügig angelegt und größeres
Gedränge und Geschubse, das man von anderen City-Marathons her gewohnt
ist, kommt auch zu den Stoßzeiten nicht auf. Sehr gut hat uns gefallen,
dass die für TeilnehmerInnen kostenlose Pasta-Party bereits zur Mittagszeit
um 12 Uhr beginnt und man sehr gemütlich an Bierzelt-Garnituren unter
Sonnenschirmen seine Nudeln mit einer hervorragenden vegetarischen Soße
essen kann. Durchaus nachahmenswert erscheint uns zudem, dass das Essen
auf Porzellantellern (gegen Pfand) ausgegeben wird. Das reduziert nicht
nur das Müllaufkommen, sondern trägt auch dazu bei, dass das
Essen einfach besser schmeckt. Die Startnummernausgabe befindet sich nur
wenige Gehminuten entfernt in einer Schule und ist ebenfalls tadellos
organisiert. Zum sonstigen Rahmenprogramm kann ich weiter nichts sagen,
da wir unser Sightseeing in Regensburg so ausgedehnt haben, dass dafür
keine Zeit mehr blieb.
Die Strecke ist vom Profil her sehr flach und schnell und als Rundkurs
zwei Mal zu durchlaufen, also durchaus Bestzeiten tauglich. Der Kurs bezieht
viele Sehenswürdigkeiten Regensburgs mit ein und verläuft natürlich
auch durch die wunderschöne Altstadt. Die Donau wird pro Runde zwei
Mal - über die Eiserne Brücke und die Steinerne Brücke
- überquert. Das sind meiner Meinung nach zugleich die schönsten
Streckenabschnitte. Ähnlich wie bei anderen Stadtmarathons mit 2-Runden-Kursen
(z.B. Mainz oder Posen) werden die Randbezirke auch mit einbezogen. Hier
wird die Straubinger Straße stadtauswärts - vorbei an einem
Industriegebiet, dem West- und Osthafen bis kurz vor ein Klärwerk,
das zum Glück nicht zu riechen war - gelaufen. Das ist ein insgesamt
eher trister Streckenabschnitt, an dem nur wenige Zuschauer stehen, die
aber mit großer Begeisterung anfeuern. Da es sich in diesem Teil
um eine Wendepunktstrecke handelt, ist es sehr interessant als Läufer
auch einmal die Führenden, die kilometerlang auf der anderen Straßenseite
in Gegenrichtung neben dem Feld herlaufen, zu Gesicht zu bekommen. Für
Abwechslung sorgen auf der ganzen Strecke gleichmäßig verteilte
musikalische Live-Darbietungen. Die Musik ist sehr vielfältig (Salsa,
Folk, afrikanisches Trommeln, Hard-Rock, Blasmusik, Jazz usw.), wird professionell
dargeboten und begeistert Zuschauer wie Läufer gleichermaßen
- toll !!! Vor allem auf den letzten Kilometern hat die Musik sehr geholfen
von den müden Muskeln und Gelenken abzulenken.
Ich laufe in Regensburg meinen 16. Marathon und möchte mich dem Zugläufer
für 3:14 h anschließen, um meine relative Bestzeit von 3:17
h in Paris (absolute Bestzeit 3:12 h in Berlin) aus dem Vorjahr zu unterbieten.
Eine Oberschenkelzerrung, die ich mir bei einem Fußballspiel zuzog,
zwang mich allerdings 14 Tage lang vor dem Regensburg-Marathon mit dem
Training zu pausieren, so dass ich doch unsicher über mein derzeitiges
Leistungsvermögen an den Start gehe. Zugläufer gibt es für
die Endzeiten 2:59, 3:14, 3:29, 3:44 und 3:59. Am Start sind sie durch
Schilder - die auch in den Anfangsminuten nach dem Start mitgeführt
werden - gut sichtbar. Am Sonntag fahren wir mit dem PKW und finden nur
etwa 200 m vom Start entfernt einen Parkplatz. Nach einem kurzen Einlaufen
und einigen Dehnübungen stelle ich mich zu meinem Zugläufer.
Die Startaufstellung erfolgt nach 3 Kategorien (Startnummernaufdruck A,
B oder C). Da ich es hasse längere Zeit am Start zu warten - und
oft auch: zu frieren - komme ich immer erst kurz vor Beginn des Laufes
zum Start. Das ist hier überhaupt keine Schwierigkeit, weil von beiden
Rändern her jede Startgruppe leicht zu erreichen ist, obwohl doch
inklusive der HalbmarathonläuferInnen, die das Gros ausmachen, einige
Tausend LäuferInnen am Start sind. Der Start erfolgt pünktlich
und mein Zugläufer läuft routiniert mit Zwischenzeiten, die
exakt im Plan liegen, bis zum Halbmarathon. Ich gehe davon aus, dass er
dies auch bis zum Zieleinlauf so
durchgehalten hat, doch leider konnte ich das nicht überprüfen,
weil sich nach der Hälfte der Distanz mein Oberschenkel so stark
schmerzend bemerkbar machte, dass ich mich mit deutlich reduziertem Tempo
und einer Endzeit, die deutlich unter meinen Erwartungen (3:27) lag, ins
Ziel quälen musste.
Viele LäuferInnen werden bei Marathonveranstaltungen von der Familie,
FreundInnen und KollegInnen begleitet, so dass die Zuschauer- bzw. Begleiterfreundlichkeit
auch bei der Einschätzung von Läufen berücksichtigt werden
sollte. In Regensburg können die LäuferInnen ohne viel Aufwand
mehrere Male während des Rennens gesehen werden. Besonders stimmungsvoll
ist es in den engen Altstadtgassen. Zum Teil hatte man eine richtige Gänsehaut,
beim Durchlaufen der frenetisch anfeuernden Zuschauerspaliere. Selten
bin ich so herzlich und aufrichtig bei einem Marathon angefeuert worden
wie in Regensburg. Auch wenn die absoluten Zuschauerzahlen sicher nicht
mit denen von Köln, Berlin oder Hamburg mithalten können, so
muss man doch festhalten, dass die Laufatmosphäre sicher nicht schlechter
ist und ebenso unterstützend wirkt. Absolute Spitzenklasse !
Der offizielle Zielschluss war nach 5 Stunden, doch - und das ist typisch
für die gesamte Veranstaltung - wurden selbst noch 20 Minuten später
LäuferInnen unter lautstarkem Jubel und aufmunternden Worten der
beiden hervorragenden Kommentatoren im Zielbereich, mit eingeschalteter
Zeinahme begrüßt. Konsequenterweise wurde die Siegerehrung
auch erst 6 Stunden nach dem Start durchgeführt, so dass wirklich
jeder geduscht zuschauen konnte. Das Duschen war im angrenzenden Westbad,
zu dem man als LäuferIn freien Eintritt hatte, möglich. Es war
sehr wohltuend und entspannend nach dem Lauf im warmen brusttiefen Wasser
zu stehen und sich die verspannten Rückenmuskeln von den Wasserdüsen,
die sich an der Beckenwand befanden, durchkneten zu lassen. Anschließend
trocknete ich mich ab, hüllte mich ins Handtuch und legte ich mich
in den Liegestuhl, wobei ich den Stuhl nach hinten klappte, so dass die
Beine hochgelagert waren, und wußte warum ich Marathon laufe ...
Der Regensburg-Marathon ist eine hervorragend organisierte - gleichermaßen
läuferfreundliche wie zuschauerfreundliche - breitensportlich orientierte
Marathonveranstaltung, die zurecht zu den beliebtesten Marathonläufen
in Deutschland gehört. Das ist sicher nicht mein letzter Start in
Regensburg gewesen!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schönfeld
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