Testläufer berichten vom Parderborner Osterlauf 2003 am 19.04.2003

Parderborner Osterlauf 2003

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Testbericht von Lisa Maria Schlipf über den Paderborner Osterlauf 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Lisa Maria Schlipf ][ Dietmar Froeberg-Suberg ][Carsten Spoh ][


Ja, Paderborn gibt an Ostern alles.

Es sind im Angebot:
2x Bambiniläufe für unterschiedlich Altersgruppen
1x 5 km laufen
1x Inlineskaten (10 km)
1x 10 km laufen
1x Halbmarathon + 1x Handbiker

Diese werden alle zeitlich versetzt gestartet. Die Ausschreibung ist übersichtlich, umfassend und vollständig. Die Homepageadresse genial einfach: paderborner-osterlauf.de. Ergebnisse und Fotos gibt es am Abend in der Lokalzeitung Neue Westfälische.
Perfekt ist die zeitliche Platzierung der Veranstaltung, der Ostersamstag. Rechtzeitig vor den fetten Ostertagen kann man sich noch sportlich betätigen damit das schlechte Gewissen an den üppigen Fleischtöpfen nicht zu groß wird. Auswärtige können, wenn sie Lust haben vorher noch einen Stadtbummel machen, denn Paderborn bietet da so einiges, da lohnt sich eine evtl. längere Anreise schon. Die Altstadt ist wunderschön, schade dass wir keine Zeit hatten uns in den Geschäften zu vergnügen, das nächste Mal aber ganz bestimmt. Der Dom ist unübersehbar und wie immer an der höchsten Stelle gebaut, er ist einfach monumental. Wählt man den Weg durch die Flanierzeile in Paderborn zum Start, dann befürchtet man schon schlimmes was das Streckenprofil angeht. Sehr reizvolle Lage, aber ob das auf 21,1 km so gut kommt?
Schade, dass man von der Organisation vor Ort keinerlei Orientierungshilfe zum Ort des Geschehens bekommt. Nur der Hinweis dass der Innere Ring gesperrt ist und ein Umleitungsschild, weisen darauf hin, dass in der Stadt was los sein muss. Nein, auch Plakate zum Paderborner Osterlauf lassen dies wissen. Aber wo geht’s lang? Wo sind sind ob dieser Ausnahmesituation Parkmöglichkeiten? Der Ortsunkundige muss sich da schon selbst helfen. Gott sei dank ist Paderborn recht übersichtlich. Unsere Anfrage nach dem Start in einem Runners Point-Geschäft, einem renommierten Laufladen, der auch noch Sponsor der Veranstaltung ist, war enttäuschend. Der Verkäufer hatte nur eine vage Ahnung davon, dass ein Lauf in Paderborn stattfindet. Er konnte uns nicht weiterhelfen, erbot sich aber uns die Information zu beschaffen. Kunden, die unsere Nachfrage im Vorbeigehen mitgehört hatten, wußten sofort Bescheid und gaben uns die Richtung an.
In die richtige Richtung geleitet war es dann nicht schwer, der Moderator war schon von weitem zu hören. Der Weg dorthin führte uns durch wunderschöne Stadtbereiche und Parks von Paderborn. Angekommen wird man gleich mit der wichtigsten Frage konfrontiert, wo geht’s zur Startnummernausgabe? Es geht im wahrsten Sinne des Wortes drunter und drüber. Am Sportzentrum selbst gibt es diverse Fußgängerunterführungen, die man einfach ausprobieren muss, um herauszufinden, welcher Weg zum Eingang der Sporthalle führt. Zum Start führen reichlich Hinweisschilder, nahezu an jedem Baum ist eines angebracht. Für Halbmarathonis oder alle die etwas später starten, führt der Weg durch heilloses Gewimmel, alles ist auf den Beinen, Läufer, Baminis, Finisher, noch nicht gestartete, Startnummernabholer, nachdemlaufnochnichtgeduschte. Die Impressionen sind verwirrend. Die Startnummernausgabe ist gleich am Eingang der Sporthalle, eigentlich prima, aber es entstehen Staus, die es anderen Menschen schwer macht zur Laufmesse zu kommen. Zudem stehen noch Tische, beladen mit Ausschreibungen im Weg, die hätten doch wirklich Platz in der Messehalle gehabt. Paderborn hat die Veranstaltung im großen Marathonstil angelegt, mit allem dazugehörigen Drumunddran (Chip, Messe, Pastaparty, Medaille, Sofortukunden, T-Shirt für 10€). Für jemand der vor einem Wettkampf noch seine Ruhe haben will ist das nix, hier findet er sie nirgends. Aber es geht trotzdem relativ schnell, der Vorteil der versetzt platzierten Läufe.
Wer Glück hat entdeckt die im verborgenen liegenden Toiletten, ausgeschildert sind diese leider nicht. An den offiziellen Toiletten bildeten sich lange, lange Schlangen.
Zum Start des Halbmarathons ist natürlich alles was sich nur irgendwie für den Lauf interessiert in Richtung Start unterwegs, hier ist ein wahres Nadelöhr zu passieren. Es geht nicht vorwärts, der einzige ausgeschilderte Weg ist verstopft. Ich wählte daraufhin kurz entschlossen das „Hintertürchen“, denn sonst wäre ich nicht pünktlich zum Start gekommen.
Das Zuschauerinteresse ist gigantisch, sie drängen sich an der Absprerrung und bejubeln die Kämpfer und feuern an.
Was vorher schlimmes über das Profil befürchten lies, hat sich nicht bewahrheitet, die Strecke ist pottenflach, ca. 15 Höhenmeter ließ mein Höhenmesser verlauten. Gottseidank. Sie führt durch Paderborns Vorstädte, Naherholungsgebiete, durch breite Straßen, so dass die ca. 1700 angekündigten Teilnehmer des Halbmarathons gut Platz haben und es im Startbereich nicht zu zeitlichen Verzögerungen kommt. Die Läufer reihten sich diszipliniert entsprechend ihrer Leistungsklasse in das Startfeld ein.
Der Lauf kam flüssig ins Rennen und das Feld entzerrte sich ruckzuck. Es wurden 3 Runden je 7 km gelaufen. Die gleiche Strecke, die auch schon die Inliner, und die anderen Läufer passieren mussten. So waren jede Menge Kilometerschilder aufgebaut, ein Schilderwirrwar, das den gestreßten Läufer überforderte, man musste schon genau hinsehen, um die für einen selbst relevante km-Anzeige herauszufinden, zudem waren sie mal links und mal rechts aufgebaut. Wer sich über die Kilometerzeiten orientieren wollte hatte Pech, die Km-Angaben stimmten nicht, ein echtes Ärgernis.
Auch in den Vororten fanden sich immer wieder Menschenansammlungen die den Gequälten Mut zusprachen, das nennt man Zuschauerengagement. Die Strecke war zum Schutz der Läufer nicht vollständig abgesperrt, zum Leidwesen von genervten Autofahrern, die wohl doch teilweise ziemlich lange Wartezeiten in Kaufen nehmen mussten, auch war seitens der Läufer in abgelegenen Wohngebieten Vorsicht angeraten, um ein unwillkommenens Zusammentreffen mit Fahrzeugen zu vermeiden.
Das Rundensystem ist schlau, so spart man sich mehrere Verpflegungsstellen. Irgendwie kam es mir vor, als wären die zwei vorhandenen recht dürftig ausgestattet. Es gab erst mal Schwämme, jede Menge, aber wozu bei dem Wetter? Es war bedeckter Himmel und Regen angesagt und kühl außerdem. Also Schwämme und Wannen mit Wasser (bei anderen Veranstaltungen ist die Reihenfolge anders) und dann Wasser und Elektrolyt, in kleinen Plastikbechern (wären hier nicht Pappbecher besser? Zum einen besser zu entsorgen und zum anderen leichter zu händeln für die Läufer) Die Becher waren zu einem Drittel gefüllt, gut gemeint, aber wer was zu trinken braucht, bekommt einfach zu wenig (beim nächsten Mal habe ich mir gleich zwei Becher geschnappt).
Vanman war wie immer gut positioniert, beim 3. Mal passieren, erkannte er mich sogar. Nett wie er immer ist, begrüßte er mich mit Handschlag.
Für die Handbiker musste lauthals der Weg frei gemacht werden, es war nicht ganz ungefährlich für diese. Der 1. Läufer und die 1. Frau wurden rechtzeitig per Führungsfahrzeug angekündigt, hier angemessen.
Drei Runden lassen sich gut mental aufteilen und das hilft, wenns einem nicht gut geht. Schön auch, dass man immer den Start-/Zielbereich passiert und die entsprechende Aufmunterung erhält, sofern man diese noch mitbekommt. Dumm gelaufen, wenn ein Ordner einen in die falsche Bahn schickt und man so 100 unnötige Meter zuviel läuft, ärgerlich, ärgerlich.
Wolf-Dieter Poschmann ZDF-Sportchef war gestern wohl verhindert, so trat ein mir unbekannter Moderator an seine Stelle, der ambitioniert war, aber Poschi kennt man halt.
Der Zieleinlauf professionell und psychologisch gut gemacht, es geht wie auch in Trier ein wenig bergab. So kann man/frau, wenn man denn noch leichtfüssig ist, leicht einen Zielspurt hinlegen. Im Zieleinlauf wird einem gleich eine schöne, gut ausgestaltete Medaille umgehängt, ungewöhnlich für einen solchen Lauf.
Die Ziel-Verpflegungsstelle ist gut versteckt, es gibt auch nur Wasser, offenbar eine Anordnung des DLV, wie mir ein Helfer auf befragen antwortet. Die Cola die noch auf dem Lkw zu sehen war, gab es nur im VIP Zelt. Unverständlich, gerade wenn es kalt und regnerisch ist, wäre doch ein warmer, gesüsster Tee, oder eben diese Cola Balsam für die wunde Seele und zum stabilisieren eines vielleicht desolaten Kreislaufes bestens geeignet. Und, wofür zahle ich 16€ Startgeld, da wird schon üppig abgesahnt.
Wer seine Sporttasche abgegeben hatte, musste sich wiederum ins Chaos stürzen, die freundlichen und die gottseidank vorhandenen, Helfer waren überfordert.
Wer noch ein weiteres Andenken möchte, kann sich eine Sofort-Urkunde ausdrucken lassen, eine Idee, den großen Marathons entlehnt. Wenns dann noch richtig funktioniert (mit der richtigen Zeitangabe hats wohl gehapert), hat der Läufer auch seinen Spass daran.
Dann noch eine Startnummern-Tombola wo die Glückspilze des Tages ein weiteres Geschenk gewinnen können.
Die Duschen waren offensichtlich warm, auch noch für die spät einlaufenden Halbmarathonis.
Schade, dass das Wetter nicht so schön war, aber dafür können die Paderborner nichts. Der Regen setzte erst gegen Ende der Veranstaltung ein und hielt auch nicht lange an. Wäre so schönes Wetter wie die Tage zuvor gewesen, wäre der ganze Platz eine einzige Partymeile gewesen, die Imbissbuden, waren auch so schon gut besucht. Und es wäre alles noch viel enger geworden.
Der Ausrichterverein SC Grün-Weiss 1920 und die Stadt Paderborn gaben gestern wirklich alles. Man bekommt jedoch den Eindruck, dass das alles des Guten zuviel ist. Manchmal ist weniger mehr. Wenn man das „wussten Sie schon?“ auf der Homepage aufmerksam durchliest, stellt man fest, dass der Teilnehmerzuspruch die letzten Jahre wirklich enorm gewachsen ist. Mitgewachsen scheint aber nicht die Organisation zu sein, die angesichts dieser Massen sich vielleicht mal Gedanken um einen Umzug machen sollte. Die Veranstaltung war im Endeffekt jedoch besser als ich sie hier geschildert habe. Wo viel getan wird, werden viele Fehler gemacht, so ist das halt. Alles in allem hat angesichts der Fülle des Angebots wirklich alles gut geklappt, nur einen positiven Eindruck hat die Osterveranstaltung halt nicht bei mir hinterlassen.
Wer sich gerne mitten ins Leben stürzt und Orientierungskünstler ist, ist bei dieser Veranstaltung richtig, wers gerne ruhig und überschaubar hat, hat hier nichts zu suchen.

Achja, es sollen insgesamt ca. 6400 Sportler teilgehommen haben.

Gruß Lisa Maria Schlipf


Testbericht von Dietmar Froeberg-Suberg über den Paderborner Osterlauf 2003
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Osterzeit – schöne Zeit, Zeit die Familie zu besuchen und was tut ein westfälischer Schwabe, der nahe Stuttgart lebt und seinen Bruder in Soest besucht zur Erholung vom Familienstress? Er meldet zur Erholung – und weil es in den Wien-Marathon- Vorbereitungsplan passt den Halbmarathon von Paderborn. Welch Zufall, ein Laufbruder hat eine Schwester in Soest und die langjährige Alpha-Laufmaus (nicht zu verwechseln mit der Ehefrau) besucht nebst Gatten in Kassel die Eltern. Und dank guter Kommunikation im Therme LT zu Böblingen und gutem Kenntnisstand der wichtigen Laufpresse springt sogar noch eine kostenlose Teilnahme als Testläufer „heraus“.

So heißt es denn bei herrlichem Wetter auf ins Auto und von Soest gen Paderborn fahren. O Schreck, in Paderborn Stau, doch Dank Mobiltelefon und der Alpha-Laufmaus warten unsere Startnummern bereits griffbereit auf uns. Witzig, der Laufkumpel hat bei der Tombola – zur Nachahmung empfohlen – einen Rucksack gewonnen, die Tochter wird es freuen.

Dank eines ausgeklügeltem Unterführungssystems ist es möglich rechts und links der Laufstrecke sich einmal warmzulaufen bzw. Gepäck ohne lästiges Überqueren der Strasse zum Auto zu transportieren. Die Abholung der Startunterlagen ging laut meinem Laufbruder flott und problemlos vonstatten. Die gleichzeitig stattfindende Laufmesse ist gut sortiert und dank herausfahrbarer Sitzreihen ist die Messehalle gut einsehbar und es findet, wer sich finden will. Sehr geschickt: In der Messehalle und der gegenüberliegenden Halle, wo die Taschenaufbewahrung prompt vorgenommen werden kann, finden sich viele viele Toiletten – welch seltenes Gut und wie positiv.

Noch 10 Minuten bis zum Startschuß und wir begeben uns von der Halle in Richtung Startblock. Schock: zurückflutende Kinder vom Laufen und Zuschauer, die in beide Richtungen fluten machen ein Durchkommen ohne Ellenbogeneinsatz fast unmöglich – so ein Mist. Dank meiner 74 kg Kampfgewicht stehen wir 2 Minuten vor dem Startschuß wenn auch relativ weit hinten im Startblock – immer locker bleiben. Sehr relaxte Stimmung im Block, es hat genug Platz und wir wünschen uns gegenseitig viel Spaß. Peng – schon geht es ab. Der erste Kilometer kommt mir wie ein 8-er Schnitt vor. Den 1 Kilometer gedrückt bei 04:30 min. Uups – das ging aber flott. Dicht an dicht standen die Zuschauer rechts und links im Start- und Zielbereich – dolle Stimmung bei herrlich kühlen Temperaturen.
Jetzt geht es eine lange Gerade entlang – Platz ohne Ende und es geht auch gleich in den TDL mit 87 %. Meine Alpha-Laufmaus Steffi läuft wieder wie eine Nähmaschine – das wird was in Wien...
Rechts und links der Strecke stehen gut eingepackte Westfalen und klatschen begeistert Beifall – warm eingepackt und mit einem Herforder Pils in der Hand -auch keine schlechte Idee den HM zu absolvieren.
Sehr witzige Streckenführung mit einigen Haken und schon sind die ersten 7 km absolviert rein in die zweite Runde und rechts und links stehen begeistert applaudierende Zuschauer.
Zweite Pilsrunde bei den Freunden am Strassenrand und ich melde mich zm Mittrinken bei der nächsten Runde an. Nun finden sich Laufgruppen mit dem gleichen oder ähnlichem Tempo und es beginnen die Platzierungskämpfe. Den Rotschopf, den ich schon abgesägt wähnte, habe ich schon wieder an den Hacken und den kleinen Rasta mit dem Zidanetrikot lasse ich nun aber endgültig
15 Meter hinter mir.
Sehr anstrengender Tempodauerlauf und der Wert schwankt zwischen 87 und 89 % - gut, das es so kühl ist. Zwischen km-Stand 18 und 19 Verwirrung. Der eine Kilometer in 4:01 min. und der nächste 4:59 min. - da hat ein Witzbold wohl ein wenig ein km-Schild verschoben. Macht nichts, ab Kilometer 20 Open Run und wir packen so langsam den Hammer aus. Gas geben und wir biegen in die Zielgerade ein – Nachbrenner einschalten und wir laufen an den Händen gefasst durch das Ziel – das war schön. Druck auf die Polar 01:35:51 h – ganz ordentlich für ein 60-er Baujahr mit 74 kg Kampfgewicht.
Eine Medaille gibt es auch – auf den obligatorischen Siegerkuss verzichte ich heute ausnahmsweise – nur Männer sind bei der Medaillenübergabe eingeteilt – schade.
Durchgehen und in Richtung Wassertränke marschieren – der Zielraum ist großzügig ausgelegt – schade, Tee gibt es keinen (mehr?).
Nach der Getränkeaufnahme und den üblichen Fragen „wasbissendugelaufen?“ ab in Richtung Auto. Bei Stillstand kühlt der Körper flott aus und ich gehe in Richtung Auto. Lange Laufhose anziehen und Kittel übergezogen. Für die Lauffreundin die bei 02:15 h erwartet wird den Rucksack gesattelt und im Zielbereich in Lauerstellung gegangen. Bei 02:17 h kommt Birgit ins Ziel. Ich darf Ihr noch einmal die Medaille über die hübschen Schultern legen Und nutze dies natürlich zum Austausch von Zärtlichkeiten aus. Hopp hopp in die Halle und das Kuchenbuffet gestürmt. Super Auswahl zu Superpreisen – schade, auch hier gibt es keinen heißen Tee – aber Immerhin heißes Wasser ist auch o.K.

Ausführlicher Erholungsrundgang über die Messe und Schnäppchenjagd während die Ehemänner der Damen sich nach den Urkunden umtun – mit diesen kommen Sie schneller als erwartet in die Halle. Eine funktionierende EDV ist etwas feines. Die Aussteller bauen ab und auch wir packen unserer Errungenschaften mitsamt den müden Knochen. Am Auto angekommen noch einmal Wasser aufnehmen und mein Bruder schlägt schwungvoll die Heckklappe. Zu – dumm nur, das meine Rübe noch dazwischen ist – Dank meiner Dicken Kappe trifft es keine lebenswichtigen Teile – so ein Halbmarathon kann ganz schön gefährlich sein.

Tschau und ganz sicher bis nächstes Mal – ich sag alles clear und bis 2004.

Herzliche Grüße


Dietmar Froeberg-Suberg


Testbericht von Carsten Spohr über den Paderborner Osterlauf 2003
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Mit dem Paderborner Osterlauf war am Karsamstag einer der traditionsreichsten Läufe Deutschlands das Ziel von fünf Läufern aus dem Schwäbischen. Gegenüber der 57. Auflage dieses Laufes in Ostwestfalen steckt der Klassiker unserer Region (Schönbuchlauf) mit seinem diesjährigen 30jährigen Jubiläum glatt noch in den Kinderschuhen. Neben uns entschieden sich weitere 1345 Läufer für die Halbmarathondistanz, die den Abschluß zahlreicher Laufwettbewerbe bildete (5k, 10k, Bambini, 10k Inliner). Für diesen Halbmarathon war ein Stadtrundkurs 3mal zu durchlaufen. Drei Runden mögen auf den ein oder anderen leicht abschreckend wirken, hatten aber am vergangenen Samstag durchaus ihren Reiz: die Strecke wurde dadurch in kleine Häppchen aufgeteilt, die Zuschauer standen wesentlich kompakter, man wußte bereits nach der ersten Runde ganz genau was noch auf einen zukommt und ein Großteil der Läufer hatte beim Überrundungsvorgang der Spitzengruppe die einmalige Chance kurz ein Gefühl für die Geschwindigkeit an der Spitze zu 'erhaschen'. Von einem klassischem Volkslauf kann beim Paderborner Osterlauf nicht mehr so ganz die Rede sein, denn die geographische Nähe nach Detmold ist doch deutlich zu spüren. Sowohl beim 10k als auch beim HM waren Läufer und Läuferinnen aus Kenia mit genialen Zeiten ganz vorne mit dabei. Doch das Streckenprofil versprach auch uns Normalläufern entgegenzukommen. Entgegen den heimischen mehr oder weniger stark kupierten Laufstrecken ist die Strecke in Paderborn topfeben, wenn auch ziemlich kurvenreich. Darüberhinaus spielte bei Temperaturen von 7-9°C auch das Wetter mit. Selbst von Stimmung an der Strecke, insbesondere in den Wohngebieten, die durchlaufen werden, ist zu berichten. Angefangen von zusätzlichen 'privaten' Getränkestellen, über wild zusammengestellte 'Musikgruppen' an der Strecke, bis zu einigen begeisternden Zuschauern an der Strecke, auf die man sich Runde für Runde erneut freute. Allerdings gab's auch zahlreiche Streckenabschnitte, wo die Hände der Zuschauer tief in den Taschen der Übergangsgarderobe versteckt blieben und nur schwerlich zur Unterstützung der Läufer zu bewegen waren. Mit all' diesen, überwiegend guten Voraussetzungen gespickt, gelang uns allen fünf der Lauf zu einer persönlichen Bestzeit.
Neben der sportlichen 'Potenz' dieses Laufes besteht in Richtung der Veranstalter, die doch über eine gehörige Portion Erfahrung verfügen sollten, aber durchaus Anlaß zur Kritik/Verbesserung:
*Warum gibt es für über 1300 HM -Starter nur 2 Schalter zur Startnummernausgabe? - die Schlangen bei 2200 10k-Startern kann ich mir gut vorstellen
*Aufgrund der Vielzahl der Läufe herrscht über lange Zeit im Bereich des Starts/Ziels eine sehr beengte Atmosphäre
*die Beschilderung zur Startnummerausgabe, zur Kleiderabgabe, zum Start gehen in dieser Masse Menschen völlig unter
*Zwar wird bei der Anmeldung eine Bestzeit abgefragt, eine Einteilung in Zeitblöcke beim Start, die absolut sinnvoll wäre, erfolgt aber leider nicht
*absolut indiskutabel ist die Situation, das zum Start drängende Halbmarathonis schier die aus dem Zielbereich gehenden Bambinis 'erdrücken' - ganz ganz unglücklich gelöst
*bei einer Veranstaltung dieser Größe/Klasse/Anspruchs sollten doch bitte die Kilometerangaben stimmen. Definitiv falsch war die Länge der Kilometer 4/5, 11/12 und 18/19 - Tradition hin oder her aber die fixen Markierungen am Boden sollten bei Gelegenheit mal wieder nachgemessen werden - eine Differenz von ca. 100m auf einen Kilometer muß wirklich nicht sein.


Alles in allem aber dennoch eine Veranstaltung die viel Spaß gemacht hat. Mal schauen, ob im kommenden Jahr einige unserer Anregungen auf positive Resonanz gestoßen sind...


Mit sportlichem Gruß
Carsten Spohr