Testläufer berichten vom Osterfelder Berglauf 2003, am 29. 6. 2003

Osterfelder Berglauf 2003

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Bericht von Alois Portz über den Osterfelder Bergalauf 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Alois Portz ][Patrick Rumpel][Hans Hörmann][

Osterfelder Berglauf: Erlebnis pur - nicht nur läuferisch sondern auch landschaftlich"

Kurzentschlossen habe ich mich 5 Tage vor dem Lauf bei running-pur als Testläufer für den Osterfelder Berglauf beworben - ohne große Hoffnung in den Kreis der Testläufer aufgenommen zu werden. Das einzige, was ein wenig Aussicht versprach, war, daß bis zum 23. Juni per Internet noch Testläufer gesucht wurden. Naja, auf jedem Fall hatte ich abends die Meldung im Postfach, daß ich als Testläufer ausgelost wurden bin. Und zwei Tage drauf kam auch die Mitteilung seitens des Veranstalters, das er die Testläufer erwartet.
Ohne besondere Vorbereitung - mein Trainingspensum liegt bei ca. 50 km die Woche - mit Läufen im hügeligen tertiären Hügelland der Hallertau habe ich mich dann am Sonntag rechtzeitig auf die Fahrt zur Talstation der Alpspitzbahn in Garmisch gemacht. Ein wolkenloser Himmel mit strahlendem Sonnenschein ließ einen Berglauf mit grandiosen Ausblick erwarten. Denn ich wußte aus meiner Teilnahme beim Osterfelder aus dem letzten Jahr, das mich bei diesem Berglauf neben Strapazen auch ein herliches Alpen-panorama am der Bergstation der Kreuzeckbahn erwartet. Und aufgrund der letztjährigen Teilnahme konnte ich bei dem heutigen Lauf auch etwas mehr das Drumherum beobachten und auf mich wirken lassen.
An der Talstation angekommen erwarteten mich und die anderen Läufer und Läuferinnen freundliche Helfer. Die Anmeldung als Testläufer sagte zwar nicht jedem etwas, doch eine kurze Rück-sprache bei dem verantwortlichen Veranstalter, Herrn Plümpe, genügte und Startnummer und T-Shirt gingen nebst Sicherheits-nadels - was ja längst nicht mehr bei jedem Lauf obligatorisch ist - in meine Hände über. Weiterhin positiv auffallend die ansonsten häufig anzutreffende Hektik vor dem Lauf bei Läufern und Veranstaltern. Aber das liegt wohl auch daran, dass sich nur eine überschaubare Anzahl an "erfahrenen" Läufern eine Laufveranstaltung mit dem Ziel in 2030 m ü.NN aussucht, wobei nicht die Höhe sondern die zu bewältigenden Höhenmeter, immerhin ca. 1260 an der Zahl auf eine Streckenlänge von ca. 12,1 km eine erhebliche Hürde darstellen. Die Zeit des Wartens vor dem Lauf konnte durch das ein oder andere Gespräche mit weiteren Teilnehmern mühelos überbrückt werden.
Pünktlich ging es um 10:00 Uhr bei sommerlichen Temperaturen an den Start. Und wie ich im Nachhinein mitbekam konnten einige Läuferinnen sich bereits ca. eine halbe Stunde früher auf den Weg machen, so daß später am Ziel die Wartezeit auf die etwas langsameren verkürzt werden konnte. Aus meiner Sicht eine gute Maßnahme für die Läufer als auch den Veranstalter. Die ersten beiden Kilometer werden auf einer Forststraße zurückgelegt und lassen nicht erahnen, was diesen Berglauf ausmacht. Dann geht es eine erste Serpentinenstrecke durch den Forst und bei Kilometer 3 wird es das erste Mal happig. Eine etwa 100 m lange Steigung, geschätzt ca. 30 % auf groben Schotter, macht das Laufen zur Qual. Einige legen nachvollziehbare Gehpausen ein. Diese Steigung hintersich lassen führt der weg wieder ca. 1,5 km auf der Forst-straße bevor ein neuerlicher Abstecher über Serpentinen-wege durch den Forst führt. Hier hätte ich mir - ein kleiner Kritik-punkt meinerseits - die erste Verpflegungsstelle gewünscht, gerade bei diesem sommerlichen Temperaturen. Und wenn mich nicht alles täuscht war diese auch im letzten Jahr an dieser Stelle vorhanden. Aber der austrainierte Flachländer macht sich nicht lange Gedanken sondern läuft weiter sein Tempo durch den Schatten spendeten Wald. Aus dem Wald austretend geht es ab km 5,5 schattenlos bis zur Verpflegungsstaion bei ca. km 6,3. Die willkommene Wasserpause befeuchtet Gaumen, Stirn und Ober-schenkel und wirkt wohltuend und erfrischend. Es geht weiter über Wanderpfade durch den Forst bis sich dann bei km 6,8 wieder ein kurzes, knackiges Steilstück auftut, allerdings mit dem Vorteil, das bei der Hütte ein Brunnen vorhanden ist, an dem man sich erfrischen kann. Ich hab es genutzt, von den Läufern vor mir hat jedoch kaum einer Gebrauch gemacht laut Aussage der beiden Frauen, die hier Rast machten und die Läufer anfeuerten. Auf einer etwas weniger anspruchsvollen Teilstrecke ging es dann zur Kreuzeckbahn, Höhenlage 1650 m ü. NN. Das hieß, jetzt waren die ersten fast 900 Höhenmeter auf 8km Länge geschafft. Und mit meiner Zeit bis dahin, ca. 56 min konnte ich auch zufrieden sein. Aber überwältigender als das erste läuferische Teilziel war die mit erriechen der Kreuzeckstation sich auftuende Aussicht auf das Zugspitzmassiv, die Alpspitz und das Ziel des Laufes, den Osterfelder Kopf. Mit der Kreuzeckstation ging es auf einem gut ausgebauten Weg und von Wanderern und Mountain-Bikern gut frequentierten Weg sogar ein wenig bergab. Bevor dann ein steter Anstieg zur Hochalm führt lud die zweite Verpflegungsstation zu einer kurzen Trinkpause ein. Glaubt man hier aber bereits das schwierigste hinter sich zu haben, so unterliegt man einem Trug-schluß. Insbesondere der Anblick der Steigung von der Hochalm Richtung Alpspitz bei der anschließenden Verlosung und Sieger-ehrung verdeutlicht einem, was er hier geleistet hat. Auf ca. 1 km windet sich der Weg ohne flaches Zwischenstück von ca. 1700 auf über 1850 m und verlangt wirklich einiges an Willen. Natürlich fehlt dadurch hier ein wenig der Blick auf die lanschaftliche Schönheit, doch hat man die Bergwachthütte im Sattelauslüfer der Achenköpfe erreicht bietet sich dem Läufer nach dem ersten Ausschnaufen Bergwelt pur. Und eine wunderbare Bergwelt begleitet den Läüfer vom Fuß der Alpspitz durch das Steinerne Tor dann bis zum Ziel. Die Kraft ist fast vollständig aus den Beinen verschwunden, doch eine kurze Erhlungspause genügt um sich unter den Eindrücken der Bergwelt zusagen, dieser Lauf hier hinauf, der hat sich gelohnt. Meine Zeit aus dem letzten Jahr konnte ich sogar noch um 90 sekunden auf 1:25:04 verbessern.
Übrigens ist auch im Ziel nichts von Hektik zu spüren. Jeder schauft erstmal durch, greift zu einer Erfrischung, einer Banane bzw. einer Körnerstange und stärkt sich. Die Rucksäcke mit den Kleidern wurden zwischenzeitlich über die Gondel zur Bergstation gebracht, so daß auch das Umkleiden geregelt ist. Kleiner Wermutstropfen hier: Nach Aussage eines Läufers wurde Ihm das Geld aus dem Portemonnaie gestohlen. Das sollte nicht sein, aber ich muß auch sagen, dass jeder durch entsprechende Maßnahmen etwas vorsorgen kann.
Die Siegerehrung mit Verlosung fand ca. 1,5 Stunden nach Einlauf des letzten Läufers auf der Hochalm statt. Ein schöner Wanderweg führt direkt vom Osterfelder Kopf zu der Hochalm hinunter (ca. 300 Höhenmeter). Alternativ steht eine Gondelbahn bereit. Die Verlosung vor der Siegerehrung dauert aus meiner Sicht etwas lang, was auch die anderen Läufer an meinem Tisch zum Ausdruck brachten. Weniger lang wäre die Zeit wohl für manch einen gewesen, wenn er gewußt hätte, das es ein Mountain-Bike zu gewinnen gibt. Ein für fast alle Läufer sehr positiver Punkt ist, das es die Ergebnislisten direkt im Anschluß an die Siegerehrung gab.
Und zum Schluß ist auch noch einzufügen, das die Talfahrt mit der Gondelbahn als auch ein T-Shirt dem Startgeld von 20,00 Euro gegenüberstehen. Der Läufer erhält nach meinem Dafürhalten einen Gegnwert, der den Lauf gegenüber vielen anderen Lauf-veranstaltungen zusätzlich aufwertet.
Fazit:
Der Osterfelder Berglauf ist aus meiner Perspektive für ambitionierte bzw. zumindest guttrainierte Läufer ein sehr empfehlenswerter Berglauf, an dem ich sicherlich nicht zum letzten Mal teilgenommen habe.

Mit sportlichen Grüßen
gez. Alois Portz

 


Bericht von Patrick Rumpel über den Osterfelder Bergalauf 2003
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Ein Berglauf ist immer eine Reise wert, vor allem der Osterfelder Berglauf

Ein Berglauf bei gutem Wetter ist neben den Mühen (die nicht zu vernachlässigen sind) ein tolles Naturerlebnis, das man wirklich genießen sollte. Es hat sich bestätigt, was alle "alten Hasen" mir vorher gesagt hatten: laaaaaangsam anfangen, sonst wird es un-gemütlich. Ich habe es zwar nicht ganz eingehalten, weiß aber wie ich mich das nächste mal verhalten muß. Dieser Berglauf wird sicherlich nicht der Letzte bleiben.
Dies waren die letzten Zeilen meines Testberichtes im vergangenen Jahr. Da ich heute wieder das Vergnügen hatte, den "Osterfelder" unter die Beine zu nehmen hier die Fortsetzung:
Vor genau einem Jahr bin ich bei meinem ersten Berglauf aufgrund zu hohen Anfangs-tempos ziemlich eingegangen. Da ich zwischenzeitlich keinen Berglauf bestritten habe wollte ich heute unbedingt die Fehler des vergangenen Jahres vermeiden. Also war von Beginn an ein sehr gemütliches Tempo angesagt, so dass ich mehrmals das Gefühl hatte, der Letzte zu sein (das war aber eine Täuschung). Die Taktik, die ich mir zurechtgelegt hatte lief darauf hinaus, sehr langsam zu beginnen, an den Steilpassagen bewußt zügig (mit Armunterstützung, beobachtet bei den deutschen Berglaufmeisetrschaften, wo dies sogar der Sieger getan hat) zu gehen und damit möglichst viele "Körner" mit in die zweite Streckenhälfte zu nehmen.
Eisern verfolgte ich diesen Vorsatz und ließ mich nicht durch zahlreiches "Überholtwerden" aus der Ruhe bringen. Ich dachte nur "wir sehen uns wieder" (was sich auch in den meisten Fällen bewahrheitete) und trottete in meinem Tempo weiter. Das Gefühl war toll und ohne Probleme erreichte ich Kilometer 6, der im letzten Jahr bereits der Startpunkt für zahlreiche Geh-Meter war. Gegenüber der letztjährigen Zeit war ich an dieser Stelle diesmal drei (!!!) Minuten langsamer. Aber nur ruhig bleiben dachte ich mir.
Weiterhin ging ich zügig die kurzen Steilstücke und setzte den Lauf dann relativ problemlos im Flacheren wieder fort. Ab km neun werden die Steilpassagen dann länger und unwegsamer (Geröll) und die Gehpassagen wurden etwas länger. Trotzdem war der "Rückfall" in den Laufschritt immer wieder möglich. Die Landschaft wurde kahler und das Ziel kündigte sich langsam an. Für den steilen Serpentinen-Zieleinlauf reichte die Kraft dann leider nicht mehr ganz und ich musste kurz vor dem Ziel noch einige Geh-Meter einstreuen.
Erschöpft aber gut gelaunt erreichte ich das Ziel und hatte ein deutlich besseres Gefühl als im Vorjahr.
Die Zeit: 1:27:38 h und damit nur 12 Sekunden langsamer als im vergangenen Jahr (also konnte ich auf der zweiten Streckenhälfte fast meinen kompletten 3-Minuten-Rückstand wieder aufholen). Die Taktik des langsamen Beginns hatte sich also bewährt und damit haben die bergerfahrenen Läufer natürlich recht behalten.
Rund um den Lauf:
Meine Beschreibung zum Lauf aus dem letzten Jahr könnte ich im Grunde 1:1 hier nochmal wiederholen. Problemlose Anreise, ausreichend Parkplätze, nette Organisatoren und Mitläufer, tolle Organisation, schöne Strecke, gute Verpflegung, tolles Wetter. Was will man mehr. Ein Berglauf ist immer eine Reise wert, vor allem der Osterfelder Berglauf.
Gruß
Patrick Rumpel

 


Bericht von Hans Hörmann über den Osterfelder Bergalauf 2003
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Viel Witz und Charme bei Deutschlands höchstem Berglauf

Zum 23. Mal fand am Sonntag 29.06.2003 der Osterfelder-Berglauf statt. Bei herrlichem Sommerwetter konnte Organisator Wolfgang Plümpe ca. 170 Läufer auf eine Strecke schicken, die über Asphalt, breite Bergstraßen, Wurzelpfade und steile Geröllwege sehr abwechslungreich angelegt ist. Zu überwinden waren auf 12,5 km fast 1300 Höhenmeter. Um das Fazit dieses wirklich besonderen Laufes gleich vorwegzunehmen: Es klappte alles wie am Schnürchen. Ob Ausgabe der Startunterlagen, die Beschilderung und Absperrung der Laufstrecke, wie auch die Siegerehrung, die mit der Ausgabe der Ergebnislisten sehr flott und vor allem mit sehr viel Witz durchgeführt wurde.

Schon als ich 1981 das erste Mal auf den Osterfelder Kopf lief faszinierte mich die überragende Aussicht. Allein deshalb lohnt es sich teilzunehmen. Doch auch die wirklich angagierte Organisation belohnt jeden einzelnen Läufer. Im Startgeld inbegriffen ist ein T-Shirt und auch eine Fahrkarte für die Talfahrt mit der Bergbahn, sowie der Transport des Gepäcks zur Bergstation. Zudem gibt es eine Verlosung von zahlreichen Sachpreisen deren Höhepunkt der Gewinn eines Mountainbikes war. Pokale für die ersten drei jeder Klasse, sowie auch die schon genannte Ergebnisliste.

Dennoch sollten wirklich nur trainierte und bergerfahrene Läufer teilnehmen. Denn die Belastung dieses Laufes entspricht in etwa einem Halbmarathon. Wobei das wirklich Schwierige die ständige Abwechslung von sehr steilen Abschnitten und etwas flacherem Geläuf ausmacht. Und so waren es auch die Spezialisten die das Rennen unter sich ausmachten. Mit dem Sieger Andrew Syme konnte sich der Lokalmatador durchsetzen. Obwohl aus Schottland stammend hat er doch mehr als alle Anderen die Möglichkeit direkt vor Ort zu trainieren. Ist er doch in der örtlichen Gastronomie am Berg beschäftigt. Für mich war der Lauf an manchen Stellen etwas zu steil, so daß ich mich nur gehend fortbewegen konnte. Trotzdem war auch für mich der Lauf ein Erfolg. Konnte ich doch den Angriff meines Alterklassenkontrahenten auf dem letzten Kilometer abwehren und als Sieger der M 45 einlaufen. Zeit 1:13:54, acht Minuten hinter dem Ersten und Platz 9 im Einlauf. Wenn das nicht Grund genug ist zufrieden zu sein.

Hans Hörmann, MRRC München