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Bericht von Alois Portz über den Osterfelder
Bergalauf 2003
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][Alois Portz ][Patrick Rumpel][Hans
Hörmann][
Osterfelder Berglauf: Erlebnis pur - nicht nur läuferisch sondern
auch landschaftlich"
Kurzentschlossen habe ich mich 5 Tage vor dem Lauf bei running-pur als
Testläufer für den Osterfelder Berglauf beworben - ohne große
Hoffnung in den Kreis der Testläufer aufgenommen zu werden. Das einzige,
was ein wenig Aussicht versprach, war, daß bis zum 23. Juni per
Internet noch Testläufer gesucht wurden. Naja, auf jedem Fall hatte
ich abends die Meldung im Postfach, daß ich als Testläufer
ausgelost wurden bin. Und zwei Tage drauf kam auch die Mitteilung seitens
des Veranstalters, das er die Testläufer erwartet.
Ohne besondere Vorbereitung - mein Trainingspensum liegt bei ca. 50 km
die Woche - mit Läufen im hügeligen tertiären Hügelland
der Hallertau habe ich mich dann am Sonntag rechtzeitig auf die Fahrt
zur Talstation der Alpspitzbahn in Garmisch gemacht. Ein wolkenloser Himmel
mit strahlendem Sonnenschein ließ einen Berglauf mit grandiosen
Ausblick erwarten. Denn ich wußte aus meiner Teilnahme beim Osterfelder
aus dem letzten Jahr, das mich bei diesem Berglauf neben Strapazen auch
ein herliches Alpen-panorama am der Bergstation der Kreuzeckbahn erwartet.
Und aufgrund der letztjährigen Teilnahme konnte ich bei dem heutigen
Lauf auch etwas mehr das Drumherum beobachten und auf mich wirken lassen.
An der Talstation angekommen erwarteten mich und die anderen Läufer
und Läuferinnen freundliche Helfer. Die Anmeldung als Testläufer
sagte zwar nicht jedem etwas, doch eine kurze Rück-sprache bei dem
verantwortlichen Veranstalter, Herrn Plümpe, genügte und Startnummer
und T-Shirt gingen nebst Sicherheits-nadels - was ja längst nicht
mehr bei jedem Lauf obligatorisch ist - in meine Hände über.
Weiterhin positiv auffallend die ansonsten häufig anzutreffende Hektik
vor dem Lauf bei Läufern und Veranstaltern. Aber das liegt wohl auch
daran, dass sich nur eine überschaubare Anzahl an "erfahrenen"
Läufern eine Laufveranstaltung mit dem Ziel in 2030 m ü.NN aussucht,
wobei nicht die Höhe sondern die zu bewältigenden Höhenmeter,
immerhin ca. 1260 an der Zahl auf eine Streckenlänge von ca. 12,1
km eine erhebliche Hürde darstellen. Die Zeit des Wartens vor dem
Lauf konnte durch das ein oder andere Gespräche mit weiteren Teilnehmern
mühelos überbrückt werden.
Pünktlich ging es um 10:00 Uhr bei sommerlichen Temperaturen an den
Start. Und wie ich im Nachhinein mitbekam konnten einige Läuferinnen
sich bereits ca. eine halbe Stunde früher auf den Weg machen, so
daß später am Ziel die Wartezeit auf die etwas langsameren
verkürzt werden konnte. Aus meiner Sicht eine gute Maßnahme
für die Läufer als auch den Veranstalter. Die ersten beiden
Kilometer werden auf einer Forststraße zurückgelegt und lassen
nicht erahnen, was diesen Berglauf ausmacht. Dann geht es eine erste Serpentinenstrecke
durch den Forst und bei Kilometer 3 wird es das erste Mal happig. Eine
etwa 100 m lange Steigung, geschätzt ca. 30 % auf groben Schotter,
macht das Laufen zur Qual. Einige legen nachvollziehbare Gehpausen ein.
Diese Steigung hintersich lassen führt der weg wieder ca. 1,5 km
auf der Forst-straße bevor ein neuerlicher Abstecher über Serpentinen-wege
durch den Forst führt. Hier hätte ich mir - ein kleiner Kritik-punkt
meinerseits - die erste Verpflegungsstelle gewünscht, gerade bei
diesem sommerlichen Temperaturen. Und wenn mich nicht alles täuscht
war diese auch im letzten Jahr an dieser Stelle vorhanden. Aber der austrainierte
Flachländer macht sich nicht lange Gedanken sondern läuft weiter
sein Tempo durch den Schatten spendeten Wald. Aus dem Wald austretend
geht es ab km 5,5 schattenlos bis zur Verpflegungsstaion bei ca. km 6,3.
Die willkommene Wasserpause befeuchtet Gaumen, Stirn und Ober-schenkel
und wirkt wohltuend und erfrischend. Es geht weiter über Wanderpfade
durch den Forst bis sich dann bei km 6,8 wieder ein kurzes, knackiges
Steilstück auftut, allerdings mit dem Vorteil, das bei der Hütte
ein Brunnen vorhanden ist, an dem man sich erfrischen kann. Ich hab es
genutzt, von den Läufern vor mir hat jedoch kaum einer Gebrauch gemacht
laut Aussage der beiden Frauen, die hier Rast machten und die Läufer
anfeuerten. Auf einer etwas weniger anspruchsvollen Teilstrecke ging es
dann zur Kreuzeckbahn, Höhenlage 1650 m ü. NN. Das hieß,
jetzt waren die ersten fast 900 Höhenmeter auf 8km Länge geschafft.
Und mit meiner Zeit bis dahin, ca. 56 min konnte ich auch zufrieden sein.
Aber überwältigender als das erste läuferische Teilziel
war die mit erriechen der Kreuzeckstation sich auftuende Aussicht auf
das Zugspitzmassiv, die Alpspitz und das Ziel des Laufes, den Osterfelder
Kopf. Mit der Kreuzeckstation ging es auf einem gut ausgebauten Weg und
von Wanderern und Mountain-Bikern gut frequentierten Weg sogar ein wenig
bergab. Bevor dann ein steter Anstieg zur Hochalm führt lud die zweite
Verpflegungsstation zu einer kurzen Trinkpause ein. Glaubt man hier aber
bereits das schwierigste hinter sich zu haben, so unterliegt man einem
Trug-schluß. Insbesondere der Anblick der Steigung von der Hochalm
Richtung Alpspitz bei der anschließenden Verlosung und Sieger-ehrung
verdeutlicht einem, was er hier geleistet hat. Auf ca. 1 km windet sich
der Weg ohne flaches Zwischenstück von ca. 1700 auf über 1850
m und verlangt wirklich einiges an Willen. Natürlich fehlt dadurch
hier ein wenig der Blick auf die lanschaftliche Schönheit, doch hat
man die Bergwachthütte im Sattelauslüfer der Achenköpfe
erreicht bietet sich dem Läufer nach dem ersten Ausschnaufen Bergwelt
pur. Und eine wunderbare Bergwelt begleitet den Läüfer vom Fuß
der Alpspitz durch das Steinerne Tor dann bis zum Ziel. Die Kraft ist
fast vollständig aus den Beinen verschwunden, doch eine kurze Erhlungspause
genügt um sich unter den Eindrücken der Bergwelt zusagen, dieser
Lauf hier hinauf, der hat sich gelohnt. Meine Zeit aus dem letzten Jahr
konnte ich sogar noch um 90 sekunden auf 1:25:04 verbessern.
Übrigens ist auch im Ziel nichts von Hektik zu spüren. Jeder
schauft erstmal durch, greift zu einer Erfrischung, einer Banane bzw.
einer Körnerstange und stärkt sich. Die Rucksäcke mit den
Kleidern wurden zwischenzeitlich über die Gondel zur Bergstation
gebracht, so daß auch das Umkleiden geregelt ist. Kleiner Wermutstropfen
hier: Nach Aussage eines Läufers wurde Ihm das Geld aus dem Portemonnaie
gestohlen. Das sollte nicht sein, aber ich muß auch sagen, dass
jeder durch entsprechende Maßnahmen etwas vorsorgen kann.
Die Siegerehrung mit Verlosung fand ca. 1,5 Stunden nach Einlauf des letzten
Läufers auf der Hochalm statt. Ein schöner Wanderweg führt
direkt vom Osterfelder Kopf zu der Hochalm hinunter (ca. 300 Höhenmeter).
Alternativ steht eine Gondelbahn bereit. Die Verlosung vor der Siegerehrung
dauert aus meiner Sicht etwas lang, was auch die anderen Läufer an
meinem Tisch zum Ausdruck brachten. Weniger lang wäre die Zeit wohl
für manch einen gewesen, wenn er gewußt hätte, das es
ein Mountain-Bike zu gewinnen gibt. Ein für fast alle Läufer
sehr positiver Punkt ist, das es die Ergebnislisten direkt im Anschluß
an die Siegerehrung gab.
Und zum Schluß ist auch noch einzufügen, das die Talfahrt mit
der Gondelbahn als auch ein T-Shirt dem Startgeld von 20,00 Euro gegenüberstehen.
Der Läufer erhält nach meinem Dafürhalten einen Gegnwert,
der den Lauf gegenüber vielen anderen Lauf-veranstaltungen zusätzlich
aufwertet.
Fazit:
Der Osterfelder Berglauf ist aus meiner Perspektive für ambitionierte
bzw. zumindest guttrainierte Läufer ein sehr empfehlenswerter Berglauf,
an dem ich sicherlich nicht zum letzten Mal teilgenommen habe.
Mit sportlichen Grüßen
gez. Alois Portz
Bericht von Patrick Rumpel über den
Osterfelder Bergalauf 2003
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Veranstaltungen ][
][Alois Portz ][Patrick Rumpel][Hans
Hörmann][
Ein Berglauf ist immer eine Reise wert, vor allem der Osterfelder Berglauf
Ein Berglauf bei gutem Wetter ist neben den Mühen (die nicht zu
vernachlässigen sind) ein tolles Naturerlebnis, das man wirklich
genießen sollte. Es hat sich bestätigt, was alle "alten
Hasen" mir vorher gesagt hatten: laaaaaangsam anfangen, sonst wird
es un-gemütlich. Ich habe es zwar nicht ganz eingehalten, weiß
aber wie ich mich das nächste mal verhalten muß. Dieser Berglauf
wird sicherlich nicht der Letzte bleiben.
Dies waren die letzten Zeilen meines Testberichtes im vergangenen Jahr.
Da ich heute wieder das Vergnügen hatte, den "Osterfelder"
unter die Beine zu nehmen hier die Fortsetzung:
Vor genau einem Jahr bin ich bei meinem ersten Berglauf aufgrund zu hohen
Anfangs-tempos ziemlich eingegangen. Da ich zwischenzeitlich keinen Berglauf
bestritten habe wollte ich heute unbedingt die Fehler des vergangenen
Jahres vermeiden. Also war von Beginn an ein sehr gemütliches Tempo
angesagt, so dass ich mehrmals das Gefühl hatte, der Letzte zu sein
(das war aber eine Täuschung). Die Taktik, die ich mir zurechtgelegt
hatte lief darauf hinaus, sehr langsam zu beginnen, an den Steilpassagen
bewußt zügig (mit Armunterstützung, beobachtet bei den
deutschen Berglaufmeisetrschaften, wo dies sogar der Sieger getan hat)
zu gehen und damit möglichst viele "Körner" mit in
die zweite Streckenhälfte zu nehmen.
Eisern verfolgte ich diesen Vorsatz und ließ mich nicht durch zahlreiches
"Überholtwerden" aus der Ruhe bringen. Ich dachte nur "wir
sehen uns wieder" (was sich auch in den meisten Fällen bewahrheitete)
und trottete in meinem Tempo weiter. Das Gefühl war toll und ohne
Probleme erreichte ich Kilometer 6, der im letzten Jahr bereits der Startpunkt
für zahlreiche Geh-Meter war. Gegenüber der letztjährigen
Zeit war ich an dieser Stelle diesmal drei (!!!) Minuten langsamer. Aber
nur ruhig bleiben dachte ich mir.
Weiterhin ging ich zügig die kurzen Steilstücke und setzte den
Lauf dann relativ problemlos im Flacheren wieder fort. Ab km neun werden
die Steilpassagen dann länger und unwegsamer (Geröll) und die
Gehpassagen wurden etwas länger. Trotzdem war der "Rückfall"
in den Laufschritt immer wieder möglich. Die Landschaft wurde kahler
und das Ziel kündigte sich langsam an. Für den steilen Serpentinen-Zieleinlauf
reichte die Kraft dann leider nicht mehr ganz und ich musste kurz vor
dem Ziel noch einige Geh-Meter einstreuen.
Erschöpft aber gut gelaunt erreichte ich das Ziel und hatte ein deutlich
besseres Gefühl als im Vorjahr.
Die Zeit: 1:27:38 h und damit nur 12 Sekunden langsamer als im vergangenen
Jahr (also konnte ich auf der zweiten Streckenhälfte fast meinen
kompletten 3-Minuten-Rückstand wieder aufholen). Die Taktik des langsamen
Beginns hatte sich also bewährt und damit haben die bergerfahrenen
Läufer natürlich recht behalten.
Rund um den Lauf:
Meine Beschreibung zum Lauf aus dem letzten Jahr könnte ich im Grunde
1:1 hier nochmal wiederholen. Problemlose Anreise, ausreichend Parkplätze,
nette Organisatoren und Mitläufer, tolle Organisation, schöne
Strecke, gute Verpflegung, tolles Wetter. Was will man mehr. Ein Berglauf
ist immer eine Reise wert, vor allem der Osterfelder Berglauf.
Gruß
Patrick Rumpel
Bericht von Hans Hörmann über
den Osterfelder Bergalauf 2003
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Viel Witz und Charme bei Deutschlands höchstem Berglauf
Zum 23. Mal fand am Sonntag 29.06.2003 der Osterfelder-Berglauf statt.
Bei herrlichem Sommerwetter konnte Organisator Wolfgang Plümpe ca.
170 Läufer auf eine Strecke schicken, die über Asphalt, breite
Bergstraßen, Wurzelpfade und steile Geröllwege sehr abwechslungreich
angelegt ist. Zu überwinden waren auf 12,5 km fast 1300 Höhenmeter.
Um das Fazit dieses wirklich besonderen Laufes gleich vorwegzunehmen:
Es klappte alles wie am Schnürchen. Ob Ausgabe der Startunterlagen,
die Beschilderung und Absperrung der Laufstrecke, wie auch die Siegerehrung,
die mit der Ausgabe der Ergebnislisten sehr flott und vor allem mit sehr
viel Witz durchgeführt wurde.
Schon als ich 1981 das erste Mal auf den Osterfelder Kopf lief faszinierte
mich die überragende Aussicht. Allein deshalb lohnt es sich teilzunehmen.
Doch auch die wirklich angagierte Organisation belohnt jeden einzelnen
Läufer. Im Startgeld inbegriffen ist ein T-Shirt und auch eine Fahrkarte
für die Talfahrt mit der Bergbahn, sowie der Transport des Gepäcks
zur Bergstation. Zudem gibt es eine Verlosung von zahlreichen Sachpreisen
deren Höhepunkt der Gewinn eines Mountainbikes war. Pokale für
die ersten drei jeder Klasse, sowie auch die schon genannte Ergebnisliste.
Dennoch sollten wirklich nur trainierte und bergerfahrene Läufer
teilnehmen. Denn die Belastung dieses Laufes entspricht in etwa einem
Halbmarathon. Wobei das wirklich Schwierige die ständige Abwechslung
von sehr steilen Abschnitten und etwas flacherem Geläuf ausmacht.
Und so waren es auch die Spezialisten die das Rennen unter sich ausmachten.
Mit dem Sieger Andrew Syme konnte sich der Lokalmatador durchsetzen. Obwohl
aus Schottland stammend hat er doch mehr als alle Anderen die Möglichkeit
direkt vor Ort zu trainieren. Ist er doch in der örtlichen Gastronomie
am Berg beschäftigt. Für mich war der Lauf an manchen Stellen
etwas zu steil, so daß ich mich nur gehend fortbewegen konnte. Trotzdem
war auch für mich der Lauf ein Erfolg. Konnte ich doch den Angriff
meines Alterklassenkontrahenten auf dem letzten Kilometer abwehren und
als Sieger der M 45 einlaufen. Zeit 1:13:54, acht Minuten hinter dem Ersten
und Platz 9 im Einlauf. Wenn das nicht Grund genug ist zufrieden zu sein.
Hans Hörmann, MRRC München
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