Testläufer berichten über den Alpinmarathon in Oberstaufen am 01. 07. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläufer Bernd Prior über den Alpinmarathon in Oberstaufen

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Bernd Prior ][ ][ Ralf ][ ][ Volker Schmid ][

Ein Erlebnis der besonderen Art.

Ich reiste mit zwei Freunden bereits am Freitag an und wir nutzten die Startunterlagenausgabe am Abend, um am nächsten Morgen an den Start gehen zu können, ohne noch Organisatorisches erledigen zu müssen. Dies stellte sich als eine weise Entscheidung heraus, denn unsere Wirtin sagte uns gleich nach der Ankunft, dass es Frühstück erst ab 7:15 Uhr gebe und das sei schon früher als "normal", nur den Läufern zuliebe und die Anderen wollten auch nicht früher. Zum ersten Mal in meinem Leben nahm ich meine letzte Mahlzeit vor einem Marathon nur eine Stunde vor dem Start zu mir. Glücklicherweise erlitten meine beiden Mitstreiter und ich durch die späte Nahrungsaufnahme keine "Verdauungsnachteile".Wir trafen also eine gute halbe Stunde vor dem Start an der Sportanlage in Kalzhofen ein. Nachdem unsere Taschen in der Umkleide deponiert waren, waren wir startklar. Obwohl ich diesen Lauf als Erlebnislauf genießen wollte, machte sich eine gewisse Nervosität, wie ich sie von Wettkämpfen kenne, in mir breit. Das Treiben und die Atmosphäre im Startbereich zeigten wohl ihre Wirkung.

Pünktlich um 8:30 Uhr ging es dann bei strahlendem Sonnenschein und einer Temperatur von schätzungsweise ca. 21 °C endlich los, nachdem Organisationsleiter Friedhelm Donde den Läufern mit kurzen und knappen Worten ohne große Umschweife noch einen schönen Lauf gewünscht hatte. Nach einer dreiviertel Stadionrunde ging es rauf auf die
Straße in Richtung Oberstaufen. Dort liefen wir durch den Kurpark und trafen kurz darauf auf die ersten Steigungen, die so knackig waren, dass man gehend nicht langsamer war, als im "Trippellauf". Ich entschied mich für das kräftesparende Gehen. Es dauerte nicht lange, schon ging es wieder bergab durch den Wald über Stock und Stein, Wurzeln und Naturtreppen in Richtung Weißach. Die 5 km-Markierung passierte ich nach 28:19 mm:ss, was deutlich oberhalb meiner "normalen" Durchgangszeiten lag. Klar, das Profil zeigte
schon seine Wirkung, aber ich genoss diesen Lauf auch deshalb, weil die Zeit völlig egal war. Es gab keinen Maßstab, an dem ich mich messen (lassen) musste. Vor den Sonnenstrahlen ungeschützt erreichte die Läuferschar, die sich bereits deutlich auseinander gezogen hatte, nach ca. 9 km den Ort Steibis. Dort fiel mir eine Läuferin auf, die hier bereits auf Ihre Gel-Chips zurückgriff, um Energie zu tanken. Die steilen Passagen nahm sie laufenderweise zurück, kam so aber auch nicht wirklich schneller voran als ich.

In Steibis an der Talstation der Imbergbahn fing der Alpin-Lauf dann erst so richtig an. Der Landwirtschaftsweg, in den wir einbogen, war teilweise ausgewaschen und beschwerlich zu laufen. Hin und wieder musste man "Kuhsperren", ähnlich einem Drehkreuz, passieren. Bis zum Imberghaus (KM 12,3) ging es bergauf, von dort aus sorgte aber eine Bergabpassage wieder für etwas Erholung. Der nächste Anstieg ließ aber nicht mehr lange auf sich warten. Es ging teilweise durch den Wald und auch entlang eines Flatterbandes querfeldein über eine Wiese zur Verpflegungsstelle an der Falkenhütte (KM 17,6). Inzwischen schienen die Fliegen auch Gefallen an der Abwechslung zu den Kühen gefunden zu haben. Sie umflogen uns Läufer dass es nur so summte. "Ich komme mir vor wie eine Kuh", sagte der mir voraus laufende Sportler, worauf ich erwiderte: "Du bist aber schneller."

Irgendwann hinter der Falkenhütte kam dann "die Kirsche auf dem Sahnehäubchen": Der "Pfad" über den Hochgrat zur Bergstation der Hochgratbahn. Dort musste man wirklich trittsicher sein. Ich wünschte mir, meine Bergschuhe an zu haben, denn durch den extrem unebenen Untergrund hätte man schnell umknicken und sich Verletzungen zuziehen können. Die Strecke war sehr gut mit dem Flatterband des Sponsors markiert, aber dennoch fragte ich mich an einer Stelle, ob ich noch "richtig" war. Ich stand vor einer Felswand und dachte dass hier jemand die Leiter geklaut hätte, aber unter Einsatz "aller viere" gelang mir der "Aufstieg" und oben ging es dann über den Gratweg weiter. "Hier oben" war es einfach herrlich. Die Aussicht nach rechts mit teils schneebedeckten Bergen und nach links in die weite Ebene mit ihren Wäldern und Feldern, Wiesen und Dörfern waren ein
Augenschmaus. Ich zückte hier oft meine kleine Kamera um diese für mich unbeschreibliche Schönheit der Landschaft und Natur auf Zelluloid zu bannen und um so eine Erinnerung für immer zu haben. Die Wanderer, die unterwegs waren, motivierten uns Läufer und zollten uns große Hochachtung, aber ehrlich gesagt hätte ich auch Verständnis, wenn sie denken würden: "Da kommt wieder einer von den Verrückten". Eigentlich ist dieses Fleckchen Erde viel zu schade dazu, um einfach vorüber zu laufen, ohne zu verweilen und das Auge schweifen zu lassen. Hinzu kommt die Gefährlichkeit der Strecke. Ich selbst rutschte an einer Stelle mit meinen Füssen weg und saß, ehe ich mich versah,
auf dem Hosenboden. So etwas kann auch einmal schnell ins Auge gehen. Hierzu sind die eigens für den Lauf angebrachte Seilsicherung und die Unterstützung durch die Bergwacht durchaus zu loben. Obwohl ich den Grat - soweit möglich - laufend unter die Sohlen nahm, haben mich hier mehr Läufer (und eine Läuferin, die später Gesamtzweite wurde) als sonst wo auf der Strecke überholt. Ich bin halt keine Bergziege, dachte ich, blieb stehen und ließ die Schnelleren an mir vorbei. So schnell über die Wurzeln, Stufen und das Geröll zu laufen, da gehört schon durch Übung erworbene Trittsicherheit dazu. Die Verpflegungsstelle an der Bergstation der Hochgratbahn (KM 21,6) war als "Wendepunkt" angelegt. Gemeinerweise musste man zur Verpflegungsstelle einen ca. 150 m langen steilen Anstieg mit viel Geröll bezwingen, um in den Genuss von Bananen, Melonen, Keksen, Cola, Wasser und Isogetränk zu kommen. Dort oben verweilte ich ein paar Minuten, stärkte mich und "schoss" wieder ein paar Fotos, bevor ich den "Stich" zurück auf den Weg zur Talstation lief.

Was nun kam, war eine Tortour für die Oberschenkel und Kniegelenke. Der mit zermahlenen Steinen der Nagelfluhkette befestigte Fahrweg ging teilweise serpentinenartig aber trotzdem sehr steil bergab. Es einfach "laufen lassen" konnte man hier nicht, dafür war der Untergrund mit seinem Geröll viel zu rutschig. Also musste man das Tempo stark reduzieren, um nicht Gefahr zu laufen, "geschmissen zu werden". Weiter unten war der Weg dann asphaltiert und man hatte Gelegenheit, sich auf diesem Streckenabschnitt zu erholen. An der Talstation (KM 27,7) war der nächste Verpflegungsstand, wo einige Mountainbiker die Leistung von uns Extremsportlern bestaunten. Von hier aus ging es über einen kleinen Fluss in den Wald hinein. Dort herrschte eine angenehme Kühle und der Weg war zunächst recht flach. Ich lief hier mit Brigitte, die im Ziel 3. Frau werden würde, und zwei "jungen Kerlen" zusammen. Gemeinsam ging es über den viel zitierten Tarzansteg und dann, bei km 30, kam wieder ein starker Anstieg, der uns zum Gehen veranlasste. Hier verkrampfte sich plötzlich ein Muskel am rechten Oberschenkel, vorne innen. Ich war erschrocken und hatte sofort Bilder im Kopf, von einigen bereits vergangenen Läufen, bei denen ich auf den letzten Kilometern an sich dehnenden Teilnehmern mit schmerzverzerrtem Gesicht vorbei gelaufen war. Würde ich die Strecke ab hier nur noch gehend zurücklegen? Dafür war es wohl noch ein bisschen früh, bzw. weit. Ich drehte mich um und beugte mich nach vorn über. Brigitte sah mich fragend an uns
sagte: "Tut weh!" und ich brachte ein: "Krampf" hervor. Dann ging ich weiter und auch der linke Oberschenkel fing leicht zu krampfen an. Es wurde etwas flacher und ich fiel wieder in den Trab. Die Verkrampfung löste sich dann glücklicherweise und es ging wieder voran. Auf dem folgenden Teilstück ließ es sich gut laufen, doch die drei Anderen waren bereits in weiter Ferne.

Am nächsten Verpflegungsstand nahm ich wieder Cola, die mir sehr gut tat, und zwei Becher Wasser, um den Flüssigkeitsverlust, der bei ca. 26 °C sicherlich überdurchschnittlich war, auszugleichen. Nun kam ich wieder nach Steibis, von wo aus es über die selbe Strecke bis nach Weißach, wie auch schon beim "Hinweg" ging. Die Passagen, die ich da gegangen war, zwangen mich wieder zu bremsen, so dass ich die Oberschenkel wieder belastete, was jedoch ohne Folgen blieb. Ich näherte mich den voraus Laufenden und es gelang mir, einige Plätze gut zu machen. Hinter Weißach ging es auch wieder einige Streckenabschnitte durch schattigen Wald, aber auch wieder knackige Steigungen hinauf. Ich versuchte, diese nun laufend zu bewältigen und brachte mich auf diese Art erneut weiter nach vorne. Auch an Brigitte lief ich vorbei, versuchte sie zum Mitkommen zu motivieren und sie zu ziehen, aber es schien, als ob bei ihr die Luft nun auch schon ziemlich raus war. Inzwischen war ich bei KM 39 angekommen und es ging wieder durch den
Oberstaufener Kurpark. Hier verstand ich die Instruktionen eines etwas übereifrigen Streckenposten falsch und bog statt hinter dem Bauzaun hinter einem Baum rechts ab. Dies brachte mir eine weitere Crosspassage ein und als ich die notwendige Kurskorrektur vollzogen hatte, war ich hinter einem Teilnehmer, der vorher mein Verfolger war. Bis zum Ziel waren es nun nur noch ca. 2 km und es ging mir richtig gut, obwohl ich nun schon fast viereinhalb Stunden unterwegs war. In Kalzhofen standen ein paar Zuschauer am Einlauftor zur Sportanlage, frenetische Rufe eines begeisterten Publikums blieben jedoch leider aus. Nach einer weiteren dreiviertel Sportplatzrunde erreichte ich mit einer Zeit von 4:35:14 als 53. Einläufer unter der Ansage meines Namens durch den Sprecher das Ziel.

Zur Stärkung und Erfrischung wurden hier Wassermelonen, Orangen, Kiwis, Bananen, Kekse, Wasser, Iso, alkfreies Becks und Rivella angeboten. Damit war das Angebot sehr ansprechend, lediglich etwas Handfestes, wie zum Beispiel Müsliriegel, wäre noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen. Nachdem auch meine beiden Freunde im Ziel angekommen waren, blieben wir noch bis zum Ende der Veranstaltung. Hierzu gehörte neben der obligatorischen Siegerehrung mit Käse und Honig als Preise auch noch eine Verlosung von ansprechenden Preisen wie Rucksäcken, Laufschuhen und einem Wochenende in Oberstaufen für zwei Personen. Auch wenn wir bei der Verlosung und Siegerehrung leer ausgegangen waren, so haben wir uns dennoch über das Erlebte sehr gefreut. Schließlich lösten wir noch den Gutschein für das Oberstaufener Erlebnisbad "Aquaria", den wir drei als "Frühbucher" für den Lauf erhalten hatten, ein und ließen unsere Beine im Wasser baumeln. Fazit: Dieser Lauf ist ein Erlebnis der besonderen Art, auf das man sich keineswegs unvorbereitet einlassen sollte. Die Strecke verlangt nicht nur durch seine Steigungen, sondern insbesondere durch seine heftigen Bergab-Passagen, einiges von den Teilnehmern ab. Dafür wird man aber - bei entsprechendem Wetter - durch das überragend schöne Panorama auf dem Hochgrat entschädigt. Die Organisation ist sehr gut. Verpflegungspunkte sind in ausreichender Zahl vorhanden und nach meinem Geschmack auch gut bestückt. Auch die Helfer waren sehr freundlich und trugen durch aufmunternde Worte zur Motivation bei. Als Verbesserungsvorschlag ist die Beigabe von Schwämmen für die teilweise aufgestellten, mit Wasser gefüllten Wannen zu nennen.

Die Gutscheine der drei umliegenden Bergbahnen und für das Aquaria lassen die Startgebühr für Frühanmelder (bis einen Monat vor dem Lauf) als Dumpingpreis erscheinen. Schade, dass wir nicht alle Coupons mangels Zeit einlösen konnten. Wenn man kann, sollte man eigentlich ein paar Tage länger in Oberstaufen bleiben, um die herrliche Landschaft zu genießen und sich von der Strapaze zu erholen. Die Seilbahnfahrt zum Hochgrat am Tag nach dem Lauf haben wir uns allerdings nicht nehmen lassen. Danke, lieber Veranstalter für dieses einmalige Erlebnis, dass sicherlich nicht einmalig bleiben wird.Ich danke auch der Redaktion von Running-Pur, die mir diesen schönen Lauf auf
Grund meiner Bewerbung als Testläufer ermöglicht hat und meinen Freunden Michael und Bernd mit denen ich gemeinsam ein Super-Wochenende erlebt habe.

Bernd Prior


Bericht von Testläufer Ralf über den Alpinmarathon in Oberstaufen

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Nicht nur die Sonne brannte - auch die Oberschenkel.

Nicht nur die Sonne brannte - auch die Oberschenkel

Nachdem ich den Entschluss gefaßt hatte, wieder einmal in Oberstaufen zu starten, eröffnete mir die Bahn mit ihrem Fahrplan sogar die Möglichkeit morgens anzureisen und am Abend schon wieder zu Hause zu sein.

Also startete ich um 01.30 Uhr in Bingen und war mit Umsteigen in Ulm schon um 07.00 Uhr in Oberstaufen. Vom Bahnhof des beschaulichen Touristenortes zum Startgelände auf dem Sportplatz Kalzhofen sind es gerade mal 10-15 Gehminuten, so dass ich noch genug Zeit hatte, um den läuferischen Bedürfnissen nachzukommen und mir auch von der reichhaltigen Kaffee-und Kuchentheke etwas zu gönnen. Langsam trudelten immer mehr Läufer ein und beim Start um 08.30 Uhr stellten sich einige hundert Marathon- und 2/3-Marathonis an der Startlinie auf.

Es ist alles so familiär, dass an Hektik und die Strapazen des bevorstehenden Laufes gar nicht gedacht wurde. Vor dem Startschuss gab es noch einige Hinweise über Lautsprecher, wie gefährlich der Höhenweg sei und dann ging´s auch schon los. Zunächst eine Runde um den Sportplatz und dann hinein nach Oberstaufen, durch den Kurpark und bei km 2 war schon die erste Steigung mit 150 HM zu bewältigen. Das war zum Warmwerden, denn danach gings erst mal wieder 300 HM hinunter zum tiefsten Punkt der Strecke, nach Weißach. Hier bei km 7 fing der Berglauf dann richtig an. Mit teilweise sehr kernigen und langen Anstiegen führte die Strecke über Steibis hinauf zum Imberghaus. Hier waren dann 1100 HM erreicht. Dann erst mal wieder 100 HM abwärts, um dann von km 15-18 gleich 500 HM hinaufzuführen zum Falken. Hier beginnt der Panoramatrail, der 3 km lang in einem ständigen Auf und Ab über Kletterfelsen und Wurzelweg zur Hochgrat Bergstation führt. Hier war tatsächlich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Vor allem die Gefahr des Abrutschens und Umknickens bestand ständig.

Auf dem Trail war deshalb die tolle Aussicht auch weniger zu geniessen. Dies konnte man dann an der Verpflegungsstelle der Hochgratbergstation, dem höchsten Punkt der Strecke ausgiebig nachholen.

Frisch gestärkt folgte dann der meines Erachtens nach schwerste Teil der Strecke. Der ca. 6 km lange Bergablauf mit teilweise sehr steilen Abschnitten bis hinunter zur Talstation. Da die Muskulatur der Oberschenkel weniger zum Vorwärtslaufen, als zum Bremsen benötigt wurde, war unten angekommen ein Gefühl der schweren Beine unumgänglich. Auch die Umstellung von Bergablaufen auf ebenes Geläuf war nicht einfach.

So sind die restlichen ca. 14 km bis zum Ziel auf dem Sportplatz auch sehr qualvoll für mich gewesen. Hinzu kommt noch, dass auch die Schlusskilometer immer wieder mit Steigungen versehen waren, die teilweise zum Gehen zwangen.

Aber im Ziel folgte dann die Belohnung der Qualen. Ein T-Shirt, Kekse, Melonen, Bananen, Äpfel, Kiwi, Rivella, Wasser, alkoholfreies Bier. Da konnte man sich nicht beschweren. Überhaupt waren die Verpflegungsstellen unterwegs reichhaltig mit allem nötigen, sogar Cola, versehen. Die Helfer waren alle motiviert und gut gelaunt. Dies prägt die Erinnerung an diese Veranstaltung nachhaltig.

Nach einer kühlen Dusche, nicht weil kein warmes Wasser da gewesen wäre, sondern weil der Körper sich nach Erfrischung sehnte, ging es gemächlich wieder zum Bahnhof, wo um 14.30 Uhr der Zug zurück in die Heimat startete. Um 19.00 Uhr war ich zuhause und die Kinder haben sich gefreut, den Papa vor dem Schlafengehen noch zu sehen.
Abschließend betrachtet ein schöner Tag. Die Veranstaltung gefällt mir, wenn ich auch sagen muss, dass ich Läufern mit Knieproblemen wegen der langen, steilen Bergabpassage von einer Teilnahme eher abraten würde.

Kritik an den Veranstaltern gibt es nicht, nur an den Teilnehmern selbst. Die haben nämlich mit ihren Autos den als Strecke vorgesehenen Radweg kurz vor dem Sportplatz zugeparkt, so dass die Läufer auf die Straße ausweichen mußten.

Running-Ralf


Bericht von Testläufer Volker Schmid über den Alpinmarathon in Oberstaufen

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Ein Lauf ohne Hektik und Drängelei.

Die 4. Auflage des ersten Alpin-Marathons Deutschlands fand bei schönstem Sommerwetter statt, wobei ein angenehmer Wind für etwas Kühlung sorgte. Somit musste erfreulicherweise nicht wie im Vorjahr auf die etwas schnellere Schlechtwetterstrecke ohne den Panoramatrail zurückgegriffen werden. Ein erster steiler Anstieg wartet auf jeden Fall bereits nach 2 km beim Verlassen des Kurparks, welcher viele Läufer erstmals zum Gehen zwingt. Die insgesamt 1800 Höhenmeter sind zum großen Teil auf sehr steilen Abschnitten zu bewältigen, was auch für die Bergabstrecken gilt, und den Lauf sehr anstrengend machen. Für die Nicht-Eliteläufer gibt es relativ wenig "laufbare" Abschnitte, wobei sich diese tendenziell eher zum Schluss befinden. Dass ich noch nie so lange für einen Bergmarathon benötigt habe, hängt sicher nicht nur mit meinem Trainingszustand sondern auch mit dieser Schwierigkeit zusammen. Durch das Streckenprofil wird man möglicherweise nicht auf diesen Umstand aufmerksam. Eine Streckenbeschreibung vom "Erbauer" im Internet ist für die mentale Vorbereitung und Einteilung jedoch sehr hilfreich.

Trotz nur ca. 250 Teilnehmern bei einer Beschränkung auf 500 gab es bereits zu Beginn einen Läuferstau an einem steilen Abstieg, wodurch sich aber niemand gestört fühlte. Auf dem alpinen Panoramatrail kann man gar durch Kühe aufgehalten werden, was aber sicherlich den Reiz einer solchen Veranstaltung ausmacht.

Unterwegs wartet zwar keine Gletscherwelt wie in Davos oder beim Jungfrau-Marathon, aber trotzdem eine reizvolle Landschaft mit schönen Aussichten über das Allgäu. Es gibt eher wenig Zuschauer, teilweise ist man sogar einsam auf der Strecke. Dafür sind die Organisatoren, Helfer und Streckenposten gut gelaunt und sorgen für eine ausgezeichnete Stimmung. Vor allem auf dem Panoramatrail trifft man rücksichtsvolle Wanderer. Die Veranstaltung ist perfekt organisiert. Ausreichende Parkmöglichkeiten gibt es direkt am Start-Ziel-Bereich. Weder bei der Startnummernausgabe noch in den Toiletten oder beim Duschen entstehen Wartezeiten. An der Strecke und im Ziel besteht eine gute Verpflegung mit Mineral- sowie Leitungswasser, Isogetränk, Cola, Apfel, Banane, Melone und Keksen. Teilweise wurden auf den alpinen Pfaden sogar "Zwischentränken" mit Wasser eingerichtet.

Die Veranstalter sind offensichtlich sehr stolz auf ihren alpinen Marathon. Aus meiner Sicht zu Recht. Der anspruchsvolle Lauf besticht vor allem durch sein äußerst angenehmes Ambiente ohne Hektik und Drängelei. Für ein eher geringes Startgeld erhält man eine sehr gute Leistung, auch Freikarten für Bergbahnen, Rodelbahn und Erlebnisbad für Frühmelder, ein T-Shirt sowie einen Sack vom Sponsor.

Viele Grüße
Volker Schmid