Testläufer berichten über
den Oberelbe-Marathon am 30. 04. 2006
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Bericht von Testläufer Roman Sommer
über den Oberelbe-Marathon Geheimtipp von Pirna nach Dresden.Der 9. Oberelbe-Marathon (Halbmarathon) vom sächsischen Pirna nach Dresden mit dem treffenden Beinamen "Landschaftsmarathon" entlang der Elbe zog mich nun zum vierten Mal an den Start. Und immer wieder ist es ein Erlebnis der anderen und besonderen Art. Das "Andere" beginnt bereits beim Start, welcher im Gegensatz
zu den herkömmlichen Marathonveranstatltungen nicht mit dem Zielort
zusammenfällt. Start und Ziel liegen tatsächlich 21,1 km auseinander.
Das heißt, dass die Läufer am Wettkampftag zunächst vom
Zielort Dresden zum Startort ins 21,1 km entfernte Pirna gelangen müssen.
Wer diese Am Start angekommen, kann Frau sich erst einmal an den zahlreichen Toiletten und Mann auf den weiten Wiesen der zuviel zugeführten Flüssigkeit entledigen, damit dies nicht mehr während des Laufes geschehen muss, wo man dann doch wieder ein Minütchen verlieren kann. Dann wird das Gepäck abgegeben, welches vom Veranstalter an den Zielort nach Dresden transportiert wird, während wir laufend auf dem Weg dahin sind. Alles bestens organisiert! Der Start erfolgt regulär 9.30 Uhr gemeinsam mit den Marathonis, die im noch 21,1 km entfernten Königstein im Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz) starten. Alle Läufer fieberten dem Start entgegen und um 9.30 Uhr musste der Start um 10 Minuten verschoben werden, weil die Marathonstrecke sonst während des Laufes von einem Zug passiert worden wäre, was für manch einen Läufer wohl eher ungünstig gewesen wäre. Um 9.38 Uhr meiner Zeit fiel dann endlich der Startschuss und es ging auf die 21,1 km in die zauberhafte Elbmetropole Dresden. Nun beginnt das "Besondere". Nach ca. 500 m erreichen wir den
Elberadweg, der zwar zunächst ein wenig schmal für das Starterfeld
ist, aber schon nach kurzer Zeit zieht sich das Feld auseinander und man
hat einerseits gut Platz anderseits genug Läufer um und vor sich.
Nun kann man sich seinen Rhythmus und einen Laufpartner suchen. Keine
Zuschauer, keine Musik - nur Läufer, Schritte und Natur, die gerade
erwacht und sich im frischesten Grün und blühend präsentiert.
Die Elbe fließt gemächlich an den Läufern vorbei, die
schnellen Läufer laufen an der Elbe vorbei. Bald schon erreichen
wir die Stadtgrenze Dresdens, wo ich mich schon darauf freue, einen Blick
auf das Schloss Pillnitz zu werfen, welches auf der anderen Elbseite liegt.
Hier beginnt das Weltkulturerbe der UNESCO: Vorbei an den prächtigen
Villen wünsche ich mir, hier leben zu können. Aber Schluss mit
Träumereien, die Zeit drängt, schließlich will ich ja
so schnell wie möglich ins Ziel. Plötzlich eröffnen sich
gegenüber den Villen kleine aber feine Weinberge und weitere Traumvillen.
Ich muss mich entscheiden: schauen und genießen oder laufen und
kämpfen. Ich entschließe mich für Letzteres und genieße
dennoch! Nach ca. 15 km erblicke ich das erste Wahrzeichen Dresdens: Die
Hängebrücke "Blaues Wunder". Hier werden wir von Zuschauern,
Musik und Verpflegungsstand empfangen. Ich bekomme Gänsehaut und
bin überwältigt. Zum einen vom Panorama. Zur Linken die Elbhänge
mit den schönsten Villen vom "Weißen Hirsch", vor
mir das "Blaue Wunder", anfeuernde Vor mir erhebt sich endlich die bekannte dresdner Kulisse mit Frauenkirche,
Brühlscher Terrasse, Schlosskirche und Semperoper. Ein überwältigender
Blick, der zum Verweilen einlädt. Aber die Zeit drängt! Nur
noch einen Kilometer und das Stadion ist in Sicht. Vorbei am Sächsischen
Landtag und am neuen Kongresszentrum, einmal um die Ecke und da ist das
Stadion. Der Eingang ist gesäumt von jubelnden Menschen. Ich laufe
ins Stadion ein und fühle mich wie bei Olympia. Diese letzten Meter,
eine Runde durch das Im Zielbereich "Stadion" haben die Läufer nun die Möglichkeit, ihren Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung zu bringen und den ersten kleinen Hunger mit Pasta zu stillen, um direkt danach das vom Startort ins Stadion transportierte Gepäck abzuholen und eine Dusche in den sanitären Anlagen des Stadions zu nehmen. Noch ein Wort zur Streckenverpflegung: Dadurch, dass die Halbmarathonis auf der Hälfte der Strecke der Marathonis einsteigen, haben sie den Vorteil der Vollverpflegung. Vom Wasser über Tee bis zum Isogetränk, vom Riegel bis zur Banane - alles da, alle fünf Kilometer. Für diejenigen, die keine Lust verspüren, die Laufstrecken laufend hinter sich zu bringen, steht um 9.15 Uhr der Raddampfer "PD Wehlen" bereit, der dann Flussabwärts schippert und ca. 12.30 Uhr am Terrassenufer in Dresden anlegt. Ich bin immer wieder sehr begeistert vom Oberelbe-Marathon und werde auch in Zukunft stets nach Dresden reisen und dabei sein, soweit es die Zeit erlaubt. Denn wie einleitend gesagt, handelt es sich hier um ein Lauferlebnis der "anderen und besonderen Art". Ein Mix aus ruhigem Naturlauf, eindrücklichem Sehenswürdigkeitenlauf und Sportevent. Weil die Stadt Dresden selbst auch die Möglichkeit bietet, ein absolut schönes Wochenende abseits des Laufes zu verbringen, lohnt es sich einmal mehr, den Weg dahin auf sich zu nehmen. Da nun auch das Zeitmessproblem durch die Einführung der Transponder keines mehr ist und hier sogar eine sehr vorteilhafte und Kosten sparende Lösung gefunden worden ist, bleibt allein die äußerst dürftige Marathonmesse zu bemängeln. Hier wäre es schön, wenn auch diese zu einem kleinen und feinen Erlebnis werden würde. Denn noch ist es ein lediglich kleines Erlebnis mit wenigen Anbietern und wenig Einstimmung auf den nächsten Tag. Das finde ich nach wie vor schade. Ich wünsche mir zwar einerseits, dass der Oberelbemarathon ein Geheimtipp bleibt, andererseits wünsche ich jedem Läufer, diesen Landschaftsmarathon einmal zu erleben und die wunderschönen Eindrücke aufzusaugen. Ich halte sie fest und fahre nun von der Elbe an den Main zurück nach Frankfurt. An die Organisatoren: Danke! Und macht weiter so! Roman Sommer Bericht von Testläufer Bernd Hörger
über den Oberelbe-Marathon Für jeden Genussläufer nur zu empfehlen.Am Samstag früh machten meine Familie und ich uns auf den Weg von Heidenheim nach Dresden. Nach 250km Regenfahrt begann es nun heftigst zu schneien, und ich dachte schon ans umkehren. Doch der Wetterbericht ließ auf einen einigermaßen trockenen Lauf hoffen.Während der Fahrt meldete sich auch des Fremdenverkehrsamt und gab mir noch einige freie Ferienwohnungen durch. Nach 5 Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel. Da ich mehrmals nach dem Weg zum World Trade Center in Dresden fragen mußte, erkannte ich wie international und touristisch interessant diese Stadt sein muss. Gegen 15 Uhr erreichten wir die Startnummernausgabe und kleine Marathonmesse im World Trade Center. Dort war alles sehr übersichtlich und die Menschen waren überaus hilfsbereit und freundlich. Besonders der Infostand der Verkehrsbetriebe ist hier hervorzuheben. Da es kein Rundkurs, sonderen ein Lauf vom Start in Königstein zum Ziel ins Heinz-Steyer-Stadion nach Dresden war, gab es dort natürlich viele Fragen zu den Verbindungen an die verschiedenen Startorte, welche freundlich und kompetent erklärt wurden.Auch die Fahrkarten konnte man gleich erwerben.Nach der üblichen Runde auf der Messe und dem einsammeln einiger Flyer machten wir uns auf den Weg in unsere Ferienwohnung nach Pirna.Nach längerem überlegen wie wir die Geschichte Logistisch gestalten sollten, machten wir uns am Sonntag früh um 7 mit dem Auto auf den Weg nach Dresden zum Zielort. Von dort war es nur 500 meter Fussmarsch zum S-Bahnhof Dresden Mitte. DIe kurzweilige Zugfahrt dauerte knapp 1 Stunde und ließ erahnen wie schön es beim Lauf an der Elbe werden könnte. Nur ein paar meter neben der Haltestelle war auch schon der Start direkt an der Elbe. Dort standen Umkleidezelte und Lastwagen für den Gepäcktransport bereit. Die 8 Dixi-Klos waren dem Ansturm leider nicht gewachsen. Hier sollte sich der Veranstalter etwas einfallen lassen da die Massen alle Zeitgleich aus den Zügen kommen .Nachdem der Pfarrer eine kurze Andacht hielt und uns den Segen Gottes zusprach und dann auch der Bürgermeister noch einige Worte sprach begann der Lauf ca.9min. später. Das lag daran das auf der Strecke 2 Bahnübergänge überquert werden mussten, und den ambitionierten Läufern wohl freie Bahn gewärt werden sollte. Die Angehörigen konnten den Start von einem Begleittschiff auf der Elbe beiwohnen und Ihre Läufer anfeuern. Ein toller und Familienfreundlicher (kostenflichtiger) Service.Der Start klappte reibungslos. Zwischen km5 und 6 nun tatsächlich der geschlossene Bahnübergang. Einige warteten schon 2-3 minuten bis ich ankomme. Insgesammt hat der härteste Fall wohl ca. 10 min verloren. Der erste Frust hat sich aber mit etwas Galgenhumor gleich wieder gelegt.Der gesammte hinter Teil des Laufes versammelte sich so zum Neustart über 37km. Hier eine Verpflegungsstelle oder einige Dixis hätten die Wartezeit etwas angenehmer und sinnvoller werden lassen.Für mein Vorhaben, die 5 Stundenmarke nicht zu überschreiten und etwas Sightseeing, aber wenig hinderlich. Bei km 18 gab es nun einen kleinen Abstecher in die Altstadt von Pirna.Nach einigen Kurven und Bögen auf Kopfsteinplaster ging es wieder zurück auf den Elbradweg. Die Halbmarathonmarke war geschafft. Meinen persönlichen kleinen Hänger von km 14-18 war vergessen.Nun begann es richtig Spass zu machen.Die Abstände der Verpflegungstellen war mit ca.4km gut gewählt und auch den hinteren Läufern fehlte es an nichts . Die Helfer waren freundlich und immer auf dem Posten. Nun wechselte sich bei einigen schon das Laufen mit dem gehen ab.Bei km 26 fiel mir ein älteres Paar auf wo der Mann seiner sichlich angeschlagenen Frau mehr Vorwürfe machte als Sie aufzumuntern. Auch so etwas gibts tatsächlich. Im Ziel habe ich die beiden nicht gesehen, und ich hoffe das es ohne Anwalt abgeht. Anfangs der 30er km ging ein älterer Läufer vom 100 Marathon-Club mit sehr schmerzverzerrten Gesicht und gekrümmten Gang. Als er von einem Freund vom selben Club überholt wurde sagte er nur :"Ich kann nicht mehr Laufen, es ist wieder die Hüfte. Also bis nächsten Sonntag in Hannover." Wenn die Sucht den Körper ignorriert, dachte ich mir. Die letzten km durch die Stadt vergingen wie im Flug und der Zieleinlauf in einem größeren Stadion verleiht mir immer wieder Gänsehaut. Geschafft und deutlich unter 5 Stunden, was will man mehr. Im direkten Zielbereich gab es leider nur Getränke, die Nudeln konnte man sich aber auch noch holen für den Gutschein aus den Startunterlagen. Die Wege im Stadion waren kurz und gut gekennzeichnet. Auch die Siegerehrungen gingen problemlos über die Bühne.Die Duschen waren auch für uns langsameren noch mit warmem Wasser ausgestattet und die Massageabteilung war auch noch anwesend. Leider oder Gott sei Dank wurde ich vom Massagetisch geholt, weil in dem älteren Nebengebäude im oberen Stock ein Feuer ausbrach.Nun trat ich wie immer Glücklich und mit Muskelkater die Heimreise an. Meine persönlichen Eindrücke, die ich vom Oberelbemarathon mit nach Hause nehme sind zu fast 100% positiv.Die weite Anreise hat sich mehr als gelohnt.Zuallererst möchte ich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller hervorheben.Ausser einiger genannter Kleinigkeiten war die Organisation hervorragend und die Landschaft ist absolut umwerfend. Für jeden Genussläufer nur zu Empfehlen, und auch für Zeitenjäger sind die Bedingungen gut. Bernd Hörger Bericht von Testläuferin Juana Schmidt
über den Oberelbe-Marathon Konkurrenz zum Dresden-Marathon?Kurzinfo zum 9. Oberelbe-Marathon 2006 Datum: 30. April 2006 Strecken: Minimarathon und Firmenlauf (je 3,8 km), Walking und Einsteigermarathon (je 10 km), Halbmarathon (21,1 km), Marathon (42,2 km) Veranstalter: Laufsportverein Dresden e.V. (Mitglied der IG German Road Racers) Sieger: Männer: Tomasz Wilczynski (POL) - 2:25:09; Frauen: Ewa Fliegert (POL) - 2:57:09 Informationen zum Lauf Teilnehmer Streckenbeschaffenheit Start Verpflegung Zeitmessung Zeitläufer Zielschluss Anreise, Gepäcktransport, Parkmöglichkeiten und Sanitäranlagen Marathonmesse Wetter Extras Konkurrenz zum Dresden-Marathon? Weitere Informationen
Peng!!! Endlich der Startschuss. Wie eine Horde Windhunde, die lange Zeit keinen Auslauf mehr hatte, setzt sich das Läuferfeld in Bewegung. Endlich, endlich über die Startlinie und noch nicht ganz volle Kraft voraus. Etwa 21,1 km liegen noch vor uns. Der befreiende Knall hat sich verzögert und kam nicht wie geplant um 9.30 Uhr, sondern fast zehn Minuten später. Der Start musste verschoben werden, da die Züge der deutschen Bahn, deren Gleise die Mara-thonis zweimal überqueren müssen, Verspätung haben. Aber die Verzögerung des Rennens schürte noch die freudige Erregung bei allen - wenngleich die zuvor aufgewärmten Muskeln langsam wieder "erkalten". Auch ich, eingemummelt in eine mitgebrachte Folie, bin aufge-regt und gespannt: Nach einjähriger Pause starte ich zum dritten Mal beim nunmehr 9. Ober-elbe-Marathon, der ursprünglich - entsprechend der Strecke - "Königstein-Dresden-Marathon" hieß. Ich hoffe, meine früheren Zeiten verbessern zu können, bin aber skeptisch. Auf den ersten hundert Metern teste ich etwas verunsichert, ob meine Beine drei Wochen, nachdem sie mich 42,2 km beim Zürich-Marathon nicht enttäuscht und gut ins Ziel getragen haben, überhaupt schon wieder einen Wettkampf bestreiten können. Aber ich fühle mich nicht schlecht, wenngleich ich mich aufgrund der kühlen Temperaturen noch ein wenig verkrampft bewege. Nach dem ersten Kilometer so langsam warmgelaufen, möchte ich etwas mehr Gas geben. Das gestaltet sich bis Kilometer 6 recht schwierig. Hinter dem Pacemaker, der auf seinem knallgelben Shirt deutlich die 1:45-Marke trägt, hat sich ein wahrer Pulk angesammelt. Auf dem - in dieser Phase recht engen - Elberadweg gibt es kaum eine Möglichkeit, an der Grup-pe, in der Einzelne hartnäckig ihre Stellung verteidigen, vorbei zu kommen. Bitte, hoffe ich inständig, lasst mich doch vorüberziehen. Ich hoffte, eine schnellere Zielzeit zu erreichen als vom Zugläufer vorgegeben, sehe aber meine Chancen angesichts der vielen "Anhänger" des Pacemakers sinken. Ich verliere wertvolle Sekunden, vielleicht sogar Minuten. Doch nach und nach verlassen den ein oder die andere die Kräfte, es bieten sich Möglichkeiten zu überholen - und ab der Schlaufe durch eine Ortschaft und auch danach wird die Strecke allmählich brei-ter. Nun kann ich endlich das Tempo anziehen und mein Körper findet sein Lauftempo, Glücksgefühle steigen in mir auf. Die Freude am Lauf wird verstärkt durch die wunderschöne Landschaft, die wir während des Wettkampfes erleben dürfen. Die blühenden Elbwiesen machen den restaurierten Villen und den drei Schlössern am gegenüberliegenden Ufer Konkurrenz. Als sogar noch die Sonne hin-ter den Wolken hervorlugt und mentale Stärke bietet, komme ich so richtig auf Betriebstem-peratur. Nun rächt sich, dass ich erstmals für persönliche musikalische Unterhaltung sorgen wollte und einen mp3-Player bei mir führe - und das bei einem so eindrucksvollen Land-schaftsmarathon! Unverzeihlich. Die Strafe folgt auf dem Fuße: Ich verliere das am Hosen-bund befestigte Gerät, ohne es zunächst zu bemerken, da ich mich doch gegen die Berieselung entschieden und die Kopfhörer eingesteckt habe. Ein freundlicher Mitläufer macht mich dar-auf aufmerksam. In einer Schrecksekunde wäge ich kurz ab: Weiterlaufen oder Player retten? Ich entscheide mich für das Gerät und hetze zurück. Dann wieder weiter in die richtige Rich-tung. Nun spüre ich, dass mein linkes Fußgelenk blutet. Der Transponder reibt sich mit jedem Schritt tiefer in die Haut. Egal, das ignoriere ich ebenso wie die Blasen, die ich mir vorweg beim Marathon gelaufen hatte und die nun wieder aufplatzen. Während des Wettkampfes sind all diese Schmerzen und die Mühen der Vorbereitungszeit vergessen. Nur weiter, dranbleiben am Vordermann. Jammern kann ich später. Leider ist mein Kampfgeist nicht so stark wie er-hofft; aber motiviert durch das Zurufen der Zuschauer und das Keuchen des Hintermannes geht es irgendwie vorwärts. Endlich ist das Ziel in Sichtweise. Das mobilisiert die letzten Kräfte. Wie beflügelt laufe ich in die durch Menschen gebildete Gasse, die den Eingang zum Heinz-Steyer-Stadion bildet, wo das Ziel aufgebaut ist. Man fühlt sich wie ein Olympionike, wenn die letzten Meter auf der Tartanbahn erkämpft werden und die Zuschauer am Strecken-rand und den Tribünenplätzen jubeln. Der Stadionsprecher verliest die einzelnen Namen der ankommenden Läufer. Also, ein letztes Mal zusammennehmen! Ich schaffe es, noch an zwei Männern vorbeizuziehen und fliege als dritte Frau in der AK 20-29 über die Ziellinie, wo mich mein Freund erwartet, der zwei Minuten schneller das Ziel erreichte. Glücklich, zufrie-den und angenehm erschöpft, stoßen wir mit Schorle bzw. alkoholfreiem Bier an und sind sicher: Wir sind nächstes Jahr zum 10. Jubiläum des Oberelbe-Marathons wieder dabei! Juana Schmidt
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