Testläufer berichtet vom 1. Montafon-Arlberg Marathon am 09. 08. 2003

Premiere des Montafon-Arlberg Marathon 2003

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

weitere Infos unter: http://www.montafon-arlberg-marathon.com


Bericht von Volker Schmid über den 1. Montafon-Arlberg Marathon 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Volker Schmid ][Anton Lautner ][Martin Zerenner ][Martin Linek ][

Die Organisatoren haben sich große Mühe gegeben und verdienen hierfür ein Lob. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl (am Vortag bestand die Starterliste im Internet aus 121 LäuferInnen) herrschte ständig eine sehr intime Atmosphäre ohne Gedränge oder Hektik. Bei der Startnummern-ausgabe wurde mir sogar freundlicherweise bei der Suche nach einer Unterkunft geholfen. Die Pastaparty war äußerst gemütlich. Es gab eine vegetarische Soße und ausreichend Nachschlag.
Der Lauf startete erst um 9 Uhr, was wider Erwarten nicht zu einem gravierenden Hitzeproblem führte, da zu Beginn viel Schatten und ein paar Wolken für relativ angenehme Temperaturen sorgten. Verpflegungsstände waren in ausreichender Anzahl vorhanden und gut bestückt. Angeboten wurden pures Wasser, köstliches Wasser mit Fruchtgeschmack und ein isotonisches Getränk. Teilweise waren die Getränke sogar gekühlt. Außerdem gab es Bananen und Apfelschnitze. Die Strecke war alle 2 Kilometer mit einer Höhenangabe beschildert, wobei die Tafeln relativ klein und die Angaben nur schlecht zu lesen waren. Außerdem verursachte das im Internet dargestellte Streckenprofil Verwirrung, da die mit 1945 Metern höchste Stelle bereits viel früher als dort abgebildet erreicht war. Ortsunkundige waren zudem nach 33 Kilometern etwas verwirrt, als man offensichtlich bereits den Zielort St. Anton erreicht hatte, aber noch eine im Gegensatz zum bisherigen Streckenverlauf landschaftlich unattraktivere Schleife absolvieren musste.
Der Zieleinlauf selbst ist unspektakulär, obwohl man zunächst durch die Fußgängerzone von St. Anton läuft, bevor im Ski WM-Park die Ziellinie erreicht wird. Im Nenngeld (EUR 35 bzw. 45 bei Nachmeldung) waren ein Funktions-Laufshirt für Finisher und der kostenlose Eintritt in das direkt im Zielbereich liegende Schwimmbad enthalten. Entgegen der im Internet angekündigten Uhrzeit (17 Uhr) wurden die Rücktransporte zum Startort doch bereits ab 15 Uhr stündlich angeboten.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass der Lauf durch die kleine Teilnehmerzahl ein gemütliches Ambiente bietet. Statt Schlangestehen findet man hier eher eine familiäre Stimmung, Chips zur Zeiterfassung sind nicht erforderlich. Allerdings trifft man dafür unterwegs lediglich auf Verpflegungsposten, Streckenbetreuer, vereinzelte Wanderer und sogar äußerst selten auf Mitläufer. Der Begleitung von Teilnehmern ist es praktisch nicht möglich, die LäuferInnen unterwegs anzufeuern. Auch im Zielbereich waren praktisch keine Zuschauer, so dass dort keine motivierende Stimmung vorhanden war. Da die ersten 15 Kilometer auf breiten Forstwegen absolviert werden, sollten die Organisatoren überlegen, ob die Teilnehmerbeschränkung von 300 nicht deutlich erhöht werden kann, was der Veranstaltung sicher mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen würde.

Viele Läufergrüße
Volker Schmid


Bericht von Anton Lautner über den 1. Montafon-Arlberg Marathon 2003
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Bei Hitze von Vorarlberg nach Tirol

Heute berichte ich Euch von der Premiere des Montafon-Arlberg-Marathon. Dies geschieht in der gewohnten Art mit Exkursen in den geschichtlichen und touristischen Bereich.

Wo liegt eigentlich das Montafon? Der Vorarlberger bezeichnet damit den oberen Talabschnitt der Ill von der Quelle in der Nähe der Wiesbadener Hütte in der Silvrettagruppe bis zum Bereich von Bludenz. Der Name Montafon kommt vom rätoromanischen mont =Berg und Tavun = Tobel.

Der Start dieses Laufes ist in Silbertal im gleichnamigen Tal. Das Silbertal reicht von der Landesgrenze zu Tirol bis in den Bereich von Schruns. Durchflossen wird es von der Litz. Der Name des Tales erinnert an die im 14. Jahrhundert ausgebeuteten Silbergruben.

Den Startort erreiche ich über Augsburg, Landsberg, die Autobahn 96 via Lindau und Pfändertunnel (Vignette erforderlich), Feldkirch und Bludenz. Bei der Ausfahrt Montafon nimmt man die B 188 Richtung Partenen bis Schruns. Hier biegt man noch mal links ab und hat noch fünf Kilometer bis Silbertal. Eine Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel (Bahn bis Schruns, von dort Bus) ist ebenfalls eingerichtet.

Die Gemeinde Silbertal liegt auf einer Höhe von 889 Meter und hat etwa 900 Einwohner. Die weitgestreute Bergsiedlung breitet sich vom Bereich der Kirche im Talgrund bis zu den sonnigen Hänge weit hinauf zum Kristberg aus. Sehenswert ist die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus (erbaut 1892) und die Kirche zur hl. Agatha auf dem Kristberg. Diese wurde 1507 errichtet und ist damit die älteste Kirche im Montafon.

Doch jetzt müssen wir mal was über den Lauf sagen, wird ja auch Zeit dafür: Die Startunterlagen werden im Feuerwehrhaus flott ausgegeben. Die Starttüte enthält neben weniger Werbung einen Schwamm, eine Flasche Wasser, einen Gutschein über 10 EURO zum Einkauf von Sportartikeln und natürlich die Startnummer. Joghurt in mehreren Variationen und Bananen können ebenfalls mitgenommen werden. Wir werden gefragt, ob wir den Rücktransport von St. Anton in Anspruch nehmen wollen und werden auch noch flugs fotografiert. Das Bild soll dann auf die Urkunde kommen. Die Startgebühr bei Voranmeldung beträgt 35 EURO, sonst 45 EURO und ist für die gebotene Leistung ganz OK.

Bei der Ausgabe lerne ich noch Martin Linek, der auch als Tester von running-pur ausgewählt wurde, und Jens Griesang kennen. Wir beschliessen, den angebrochenen Abend miteinander zu verbringen. Um 19.30 Uhr gehen wir auf die im Festzelt stattfindende Pastaparty, welche auch im Startgeld includiert ist. Die Nudeln sind reichlich und schmackhaft. Dazu muss ich mir natürlich ein Bierchen genehmigen. Im Anschluss geht das Ganze in eine Beachparty mit größtenteils jugendlichen Besuchern über. Um 22.00 Uhr verlassen wir das Zelt und begeben uns zur Ruhestelle, die wir am angrenzenden Sportheim im Freien verbringen wollen. Lediglich die laute Musik (fast bis 03.00 Uhr) und anschließende Gesänge auf dem Heimweg der Besucher hindert mich am ununterbrochenen Schlafen. Die Sänger werden wohl zum Anfeuern am Start nicht aus den Federn kommen. Irgendwann kommt dann einer gegen 05.00 Uhr und schaltet die Beregnung des Sportplatzes ein.

Nach 07.00 Uhr krabbeln wir aus den Schlafsäcken und machen uns ein Frühstück. Essen wird eher klein geschrieben, aber wir trinken Tee und Saftschorle in großen Mengen, da es während des Laufes gut warm werden wird. Irgendwie bringen wir auch noch die Zeit bis zum Start um 09.00 Uhr rum. Das Gepäck für das Ziel will auch gepackt werden. Ich treffe auch noch meinen Marathonfreund Jürgen Teichert aus Nürnberg.

Nach den Einweisungen in die Strecke durch den Veranstalter und den Begrüßungsworten der Schirmherren schiesst Silberbergs Bürgermeister Willi Säly, auf dessen Idee die Laufveranstaltung initiiert wurde, die 170 Marathonis pünktlich auf die Strecke. Zu Beginn ist die Strecke noch asphaltiert und moderat ansteigend. Gleich geht‚s noch an der Freilichtbühne Silbertal vorbei, der Asphalt endet und die Forststrasse ist für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Jetzt werden uns nur noch Wanderer, Biker und Personal an den vielen Hütten anfeuern können.

Nach etwa zwei Kilometern kommt die erste stärkere Rampe. In wenigen Kehren gewinnen wir laufenderweise Höhenmeter. Ausgeschildert ist jeder zweite Kilometer, das ist zwar gerade am Anfang gewöhnungsbedürftig. Aber dafür ist die Höhenangabe wertvoll, da man noch die ausstehende Höhendifferenz zum Kulminationspunkt errechnen (wenn das Gehirn hierfür genug Sauerstoff bekommt und funktioniert) und somit seine Kraft entsprechend einteilen kann. Wir passieren die Hubertuskapelle (1050 m), die Hubertusstube (1104 m) und die Gieslaalpe (1311 m). Leider kommen wir am Fuchsschwanz-Aussichtspunkt nicht vorbei, da soll man einen Wasserfall sehen können. Hier haben wir wieder einen Bereich mit einer stärkeren Steigung. Das lässt aber wieder nach.

Waldstücke mit bewirtschafteten Almflächen wechseln sich immer wieder ab, wobei das Laufen im Schatten noch angenehm ist. Auf die Temperatur wirkt sich die Höhenlage nicht aus. Untere Gaflunalpe (1360 m), Untere Freschalpe (1572 m) und Schwarzer See sind die nächsten Anlaufpunkte. Bei einer Alpe laufen wir an einem Saustall vorbei, wo sich die Ferkel in ihrer Suhle wohl fühlen und schlafen. Lediglich ein Schweinchen blinzelt mich mit einem Auge zu. Die haben es gut. Belebung in die Beschäftigung bringt später ein Hubschrauber, der Filmmaterial für die Landesprogramme aufnimmt. Da wird schon seitens der Marathonis zurückgewunken.

Dann nimmt die Steigung wieder zu. Pfannsee und Obere Freschhütte (1890 m) wird erreicht, wobei nochmals bei der reichlich bestückten Verpflegungsstelle eifrig zugegriffen wird. Es gibt Wasser, mehrere Sorten Schorle und Elektrolyt sowie Bananen. Der Fahrweg, der zunehmend holpriger geworden ist, endet hier und es beginnt ein Bergweg. Zwar nicht mehr lang ansteigend, aber Steine, Wurzeln, Felspassagen, mitunter an der Seite steil abfallend zum Langen See fordern Konzentration und Koordination. Im hügeligen Gelände erreichen wir das Silbertaler Winterjöchle auf 1945 Meter Meereshöhe und damit die Landesgrenze Vorarlberg zu Tirol. Seit geraumer Zeit sehen wir vor uns die zackige Spitze des 3056 Meter hohen Patteriols.

Nach Überschreiten der Landesgrenze laufen wir in das Tal der Rosanna, das Schönverwall genannt. Die Verwallgruppe, die ebenfalls zu den Zentralalpen gehört, ist ein kalkreiches Gebirge und durchzieht sich mit langen, tiefen und schluchtartigen Tälern und Tobeln. Es wird begrenzt im Norden durch das Klostertal und Stanzer Tal, und im Süden vom Paznauntal und Illtal. Die höchste Erhebung ist die Kuchenspitze (3148 m). Aufgrund der langen Wanderwege ist das Verwall ein relativ unberührtes Gebirge.

Etwa fünf Kilometer bergwärts berührt der Gebirgsmarathon von Galtür das Tal der Rosanna. Diesen Lauf kann ich empfehlen. Nach meiner Ansicht ist er schwieriger, da er bis in Höhen von gut 2600 Metern führt. Interessierte können sich weitere Infos über http://www.silvretta-ferwall-marsch.at/ holen. Termin ist in Galtür am 31.08.2003 und mehr Läufer verträgt der Kurs auch (bisher gut 120 Finisher).

Doch für uns geht‚s im Schönverwall bergab. Nicht mit der Leistung, aber mit dem Kurs, der jetzt in nordöstliche Richtung zieht. Mäßiges Gefälle und gute Naturstrassen lassen ein hohes Tempo zu. Mitunter passiere ich die Zwei-Kilometer-Abschnitte in rund neun Minuten. Schnell erreiche ich die Fraschhütte (1822 m), Jagdhütte (1667 m) und Salzhütte (1500 m). Mitunter kommen auch Gegenanstiege, wo ich bereits erste Ermüdungserscheinungen bei mir und bei anderen Leidensgenossen feststelle. Der Weg wird wieder asphaltiert. Der Verwall-Stausee wird rechts umlaufen, bevor wir nach etwa zwei, drei Kilometer die sehenswerte Stiegeneckkapelle (1471 m) erreichen. Doch für eine Besichtigung haben wir keine Zeit.

Wir verlassen die Teerstrasse nach rechts, es geht in die Rosannaschlucht. Ein Verbotsschild für Radfahrer lässt schon erahnen, was kommt. Für Martin Linek war das sein persönlicher Ho-Chi-Minh-Pfad. Unebener Untergrund, Steine etc. folgen. Ich spähe mal kurz nach rechts hinab zur Rosanna und schätze, dass es ca. 50 Meter nach unten geht. Drahtseile links und rechts sollen das Ganze sichern. Ich finde es aber nicht übermäßig gefährlich, denn wenn man sich auf den Weg konzentriert, ist das Risiko gering. Wir erreichen nach kurzer Wegstrecke das Mooserkreuz (1430 m).

Seit geraumer Zeit sehen wir St. Anton am Arlberg (1284 m), unser Ziel. St. Anton hat etwa 2500 Einwohner und ist das höchstgelegene Dorf im Stanzer Tal. Durch die Lage und durch die vielen Bergbahnen ist der Ort hervorragend für Hochtouren geeignet. Unser weiterer Weg wird aber schwer, da wir bereits das Ziel vor Augen haben, uns aber immer noch rund acht Kilometer fehlen. Wir bleiben auf der Südseite der Rosanna und passieren den neu erbauten Bahnhof von St. Anton. Kaum mehr Schatten, aber dafür immer wieder kurze giftige Anstiege bei zunehmender Hitze sind Nahrung für den eigenen Schweinehund. Aber Aufgeben gilt nicht.

Den Rosannaweg laufen wir immer weiter bachabwärts Richtung St. Jakob. Wo ist denn die Wende? Irgendwann kommt sie auch und es geht über die Rosanna. Ein Einweiser weist und auf das angekündigte Wendestück. Hoffentlich ist das nicht lang. An der Wende werden wir registriert. Auf meine Frage, ob es was zum Saufen gebe, schüttelt der Aufschreiber den Kopf. Trockene Baustelle. Doch nach der Unterführung der B 316 können wir die Tanks nachfüllen und uns Wasser über den Kopf schütten. Das ist aber notwendig bei annähernd 30 Grad im Schatten. Dafür wird es ein kurzes Stück steil, welches ich nicht mehr belaufen kann. Die letzten zwei, drei Kilometer finden wir unzählige, private Wasserstationen und Dorfbrunnen. Das tut gut.

Wir durchlaufen St. Jakob auf welligem Untergrund, bevor wir nach St. Anton hineinlaufen. Nochmals leicht ansteigend kommen wir an der Pfarrkirche Mariahilf vorbei. Die wurde 1691 als Kirche zum hl. Antonius erbaut. Durch einen verkehrsberuhigten Bereich, wo die angrenzenden Cafes und Restaurants Tische und Stühle auf die Strasse gestellt haben, erhalten wir immer wieder Applaus und Anfeuerung. Das ist gut für den geschundenen Körper und Geist. Dann steht ein Feuerwehrfahrzeug mitten auf der Strasse und wir müssen rechts abbiegen. Da hören wir aber schon den Zielsprecher. Noch eine kurzer Sprint und ich durchlaufe den Zielbogen im Ski WM-Park (1304 m). Das war zum Schluss des Rennens ein harter Brocken.

Am Ziel bekommen wir Wasser, Schorle, Cola, Elektrolyt und Bananen. Ein Bier (am besten alkoholfrei) für mich aus Bayern wär nicht schlecht. Doch das gibt‚s nicht. Dafür erhalten wir ein hochwertiges Funktionsshirt eines namhaften Herstellers. Zum Duschen, Schwimmen und Relaxen ist der Eintritt in das Arlberg-well.com frei. Nach dem Duschen setze ich mich in die Sonne. Der hat das gefreut und mir dafür auf der Murmel einen Sonnenbrand spendiert. Eine Massage für die geschundenen Muskeln ist auch möglich, aber kostenpflichtig (10 Euro).

Die Siegerehrung ist für 18.00 Uhr terminiert. Im Vorfeld habe ich beschlossen, die Ehrung beizuwohnen. Für die fünf schnellsten Sportler sind Geldpreise ausgelobt, die ersten drei jeder Altersklasse erhalten Pokale. Es siegten: Gerd Frick 2.56.59 Std., Albuin Schwarz 3.03.32, Christian Bauer 3.03.50, Jürgen Wieser 3.06.24 und Jean Herpers 3.15.50 bei den Männern und Joanna Gront 3.24.37, Petra Summer 3.37.56, Lara Klaassen 3.49.07, Anni Frotschnig 3.50.31 und Brigitte Stadlwieser 4.00.40 bei den Frauen.

Von meiner Platzierung bin ich überrascht, denn ich werde als Dritter der M40 mit einer Zeit von 4.04.02 Std. aufs Podest gerufen. Nach vierzehn Jahren Lauferei erhalte ich meinen ersten Pokal, und das bei einen internationalen Rennen, wo Akteure aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Moldavien, Liechtenstein und Polen an den Start gegangen sind. Die Ergebnisliste weist 131 Finisher auf. Alle Ergebnisse und auch Wettkampfbilder werden im Internet unter http://www.montafon-arlberg-marathon.com/ veröffentlicht. Jeder Finisher erhält eine schön gestaltete Urkunde mit dem an der Startnummernausgabe gemachten Bild. Ergebnislisten sind auch mitzunehmen.

Bei der Siegerehrung bat der Veranstalter noch um Verbesserungen. Nach meiner Ansicht war die Organisation gelungen, doch es kann noch optimiert werden. Siegerehrung früher machen, damit die Teilnehmer eher abreisen können. Bei Verpflegungsstellen Bananen abschälen und halbieren oder dritteln. Molkereiprodukte besser als Zielverpflegung. Ebenfalls mehr Obst am Ziel (Bananen, Melonen, Orangen, Äpfel, Birnen, etc.). Als Bayer würde ich mir am Ziel einen Schluck Bier wünschen (alkoholfrei), vielleicht findet sich eine Brauerei als Spender. Beim Internetauftritt kann vielleicht ein Guestbook eingestellt werden.

Fazit: Der Montafon-Arlberg-Marathon ist geprägt von einer etwa 18 Kilometer langen Steigung zu Beginn, welche noch belaufen werden kann. Der Übergang ins Schönverwall ist auf einer Länge von zwei bis drei Kilometer hügelig und hat Bergwegcharakter. Es folgt ein langer Abstieg bis Kilometer 34 auf guten Naturstrassen mit wenigen Gegenanstiegen. Der letzte Teil ist hügelig mit wenig Schatten und mental nicht ganz einfach zu bewältigen. Als Erlebnislauf ist das Event aber ausdrücklich zu empfehlen.

Zum Schluss möchte ich running-pur für den Freistart danken. Neuer Termin für den Montafon-Arlberg-Marathon ist 08.08.2004. Der Lauf verträgt deutlich mehr Teilnehmer, hierfür müsste aber eine entsprechende Werbung früher einsetzen.

Es grüßt aus St. Anton mit einem österreichischen Habe die Ehre

Anton Lautner (beheimatet in Neuburg/Donau)


Bericht von Martin Zerenner über den 1. Montafon-Arlberg Marathon 2003
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Superschöner Lauf mit geringer Zuschauerresonanz

Berufsbedingt konnte ich erst sehr spät am Freitagabend anreisen. Somit entfiel für mich leider die Pastaparty. Deshalb kann ich erst ab dem Samstagmorgen mitreden.
Von da an gibt es erstmal nur positives zu berichten. Man hatte immer das Gefühl, daß hier echte Profis mit der Organisation betraut waren. Es wurde absolut nichts dem Zufall überlassen. Die Ausgabe der Startnummern verlief reibungslos, freundlich ohne Gedränge und Hektik. Jeder erhielt im Voraus ein Info- und Verpflegungspaket und konnte sich zusätzlich noch reichlich mit Getränken, Joghurt und Bananen versorgen. Um 9.00 Uhr starteten dann letztendlich 165 Läuferinnen und Läufer in das Rennen. Die Strecke war landschaftlich aller erste Sahne. Genau wie die Anforderungen, die an die Teilnehmer gestellt wurden. Wer hier mitläuft muß sich im klaren darüber sein was er eigentlich erreichen will. Wer mal so zum Spaß einen Marathon laufen will oder wer seine Bestzeit verbessern will, der ist hier falsch. Wer aber eine ganz besondere Herausforderung sucht, wer sein Durchhaltevermögen testen will und vielleicht auch mal an seine Grenzen gehen will, der ist hier goldrichtig. Spätestens wenn man sich auf 1945 Höhenmeter bis zum Winterjöchle hochgearbeitet hat merkt man, daß es sich hier nicht mehr um einen normalen Marathon handelt. Im Hochmoor bewegt man sich teilweise nur noch von Stein zu Stein vorwärts weil man dazwischen keinen festen Stand mehr hat. Die Wege sind manchmal nur schmale Klettersteige die eigentlich nur von Bergwanderern benützt werden und gehen im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein. Wer hier schon Konditionsprobleme hat und sich nicht mehr voll auf seinen Weg konzentrieren kann, riskiert hier Verletzungen. Aber auch im diesem Fall wurde von den Organisatoren an alles gedacht. Alle ca. 5 km kam eine Verpflegungsstell an der man ausreichend mit Getränken und Obst versorgt wurde. Dazwischen waren zusätzlich noch unzählige Streckenposten aufgestellt die über Funk immer mitteilten welcher Läufer sich gerade wo befand. So war immer gewährleistet, daß Niemand auf der Strecke, die ohnehin gut ausgeschildert war, verloren gehen konnte. Zudem war auch ein Hubschrauber im Einsatz der die Strecke teilweise abflog. Kompletiert wurde das Sicherheitssystem von der österreichischen Bergwacht die an mehreren Stellen an der Strecke postiert war. Es war schon erstaunlich mit welchem großen Aufwand dieser Lauf organisiert wurde wenn man sich im Vergleich dazu die geringe Starterzahl ansieht. Manchmal hatte man den Eindruch, daß mehr Leute mitliefen, als es Zuschauer an der Strecke waren. Überhaupt war die Zuschauerresonanz der große Schwachpunkt an dieser Veransteltung. Am Start standen ein paar wenige Betreuer und Familienangehörige. Auf der Strecke traf man mal ein paar vereinzelte Mountainbiker oder Wanderer. Lediglich beim letzten Stück, durch die Fußgängerzone von St. Anton, saßen ein paar Leute an der Strecke und feuerten verhalten an. Der Zieleinlauf gestaltete sich ebenso unspektakulär. Ein Sprecher kündigte über Lautsprecher jeden Läufer beim erreichen des Zieles an. Das war es dann aber auch schon. Hervorragend war dann allerdings die Betreuung im Zielbereich selber. Wieder standen ausreichend Getränke zur Verfügung. Jeder Läufer durfte kostenlos das Schwimmbad des Arlberg-well.com benutzen. Hier konnte man sich massieren lassen und hatte gleichzeitig Duschmöglichkeiten. Abgerundet wurde das ganze mit der Siegerehrung um 18.00 Uhr. Nicht nur die Erstplatzierten erhielten hier ihre Preis, sondern alle Teilnehmer bekamen ihre Urkunde und die fertigen Ergebnislisten.

Zusammenfassend kann man dem Montafon Arlberg Marathon eine gelungene Premiere bescheinigen und darf darauf hoffen, daß er nächstes Jahr (am 07.08.2004) vor größerem Publikum stattfindet.
Bedanken möchte ich mich bei running-pur, daß ihr mich als Tester ausgewählt habt. Bei meinem Schatz Manuela, die mich bei meinen Läufen bekleidet und unterstützt und bei meinem Kollegen Michael Grötzbach, der mir die Teilnahme ermöglicht hat, indem er kurzfristig eine Nachtschicht für mich übernommen hat. Danke.


Bericht von Martin Linek über den 1. Montafon-Arlberg Marathon 2003
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Der schönste Lauf meiner bisherigen kurzen Laufkarriere. 42,195 km Glücksgefühle pur. Vom Start bis zum Ziel Gänsehaut. So stell ich mir Laufen vor. 1300 Höhenmeter schön gleichmäßig verteilt, lassen mich ohne Gehpause durchlaufen. Kurz nach dem Start habe ich bereits meine optimale Geschwindigkeit gefunden. Schnell die Ohrhörer raus, das Rauschen der Gebirgsbäche ist schöner als das Rauschen von Radio Vorarlberg im Ohr.

Gemächlich steigt der Weg, alle 2 km eine Tafel mit Höhen und Km Angaben, die Spitzenläufer meinten, die Schrift war zu klein. Almbauern die ihr Dach neu eindeckten unterbrachen die Arbeit und applaudierten, die eingeferchten Ferkel blieben von den Läufern weitgehend unbeeindruckt. Natur pur, ntgegenkommende Mountainbiker feuern an, mehr sind nicht da, das Murmeltier pfeift auf der Paßhöhe nach Tirol.

Optimale Getränkevesorgung (kurz vorm Ziel hätts noch mehr sein dürfen, die zusätzlichen privaten Versorger waren noch nicht da als die Spitzenläufer passierten.) Ich hab ein neues Lieblingsgetränk. Nativa, Wasser mit Pfirisch Geschmack und Kalzium. 5 Liter gönne ich meinem Körper auf die 42 km. An den Stationen gebe ich die leeren Flaschen ab und greif mir neue, meine Frubiasedrinks bleiben wieder unberührter Ballast. Auf feste Nahrung verzichte ich diesmal ganz. Traumhaft Bergkulisse, sauerstoffgeschwängerte Luft machen den Lauf zum Hochgenuß. Gerne würde ich mich mit einem Australier, den ich überhole länger unterhalten, er läßt mich ziehen. Nach 34 km sieht man zum ersten Mal das Ziel, bevorzugt hätte ich die fehlende Distanz im Gebirge zurückgelegt. Im Ziel 1h 10 min schneller als beim ersten Alpinmarathon in Oberstaufen.Glücklich, zufrieden und auch ein wenig stolz. Die Krämpfe in der rechten Wade bei den letzten 10km werden sauber wegmassiert, die Düsen im Schwimmbad entspannen zusätzlich.

Eine Bitte an die Veranstalter: Fangt nächstes Jahr eher mit der Werbung an, dann bekommt ihr auch eure 300 Starter und lasst den Lauf schon um 8 Uhr beginnen.

Martin Linek