BERICHT VON Udo Rüther über den Monschau
Marathon 2002
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ Udo Rüther ][ Werner
Pluschke ][ Jörg Segger ][
Hallo liebe Running-Pur Online-Leser,
gerne möchte ich Euch einige Eindrücke von dem Laufevent in
Monschau übermitteln. Dass diese Veranstaltung zum echten Klassiker
in der Region geworden ist, zeigt allein schon die Tatsache, dass das
Teilnehmerlimit in jedem Jahr voll ausgeschöpft wird und Startplätze
kurzfristig kaum noch zu erhalten sind. In diesem Jahr hat man das Startkontingent
wie auch im Vorjahr auf 1600 Teilnehmer beschränkt um die Qualität
der Veranstaltung zu sichern und die Logistik darstellen zu können.
Veränderungen hat es in diesem Jahr hinsichtlich der Sponsoring-Partner
gegeben. Hauptsponsor wurde der "Runners Point" neben dem Energiespender
"Ultra Sport". Mit dem auch auf der Strecke verwendeten Energie-Drink
Ultra-Buffer (alle 7 KM) hat der Veranstalter eine sehr gute Wahl getroffen.
Ob die "Angebote ??" der Firma Runners Point von den Läufern
angenommen wurden, wage ich zu bezweifeln. Angeboten wurden die Artikel
nur am Wettkampftag - wer hat da schon die nötige Zeit und Ruhe?
Eine geringe Auswahl ohne besondere Aktionsartikel und "Schnäppchen"
konnte weitestgehend nicht zu spontanen Käufen animieren. In den
Vorjahren mit den bisherigen Anbietern war die Palette deutlich attraktiver
und nicht nur auf den Wettkampftag beschränkt. Nun aber zu den sportlichen
Vorbereitungen. Kultig ist die ab 16:00 Uhr Samstags beginnende Nudelparty
im Festzelt in Konzen. Superleckere Nudelgerichte mit Salat für 3
Euro haben auf der ganzen Linie überzeugt. Im Vorjahr wurde der Veranstalter
vom Ansturm auf die Kohlehydratspender überwältigt. In diesem
Jahr hat man die Vorräte entsprechend aufgestockt und alle wurden
satt und zufrieden.
Zufriedenstellend waren auch die Wetter- und Temperaturbedingungen am
Wettkampftag. Gestartet wurde morgens um 8:00Uhr bei 10Grad auf dem Dorfplatz
in Konzen. Auf den ersten 4 Kilometern geht´s auf etwas engem Weg
leicht bergab nach Monschau. Spätesten dort ist der Platz auf der
Strecke ausreichend, um in Ruhe das gewünschte Tempo zu laufen. Bis
Kilometer 7 wird entlang der Rur auf flachen Naturwegen gelaufen um sich
auf die knackigen Anstiege ab Kilometer 8 bis Kilometer 20 vorzubereiten.
Spätestens ab Kilometer 12 wechselt der intelligente Durchschnittsmarathoni
mit fliegendem Puls vom Laufen ins gehen über. Dies macht bis Kilometer
13,5 Sinn um am Ende nicht durchgereicht zu werden und dem Mann mit dem
Hammer noch mit breiter Brust entgegen zu treten. Ab Kilometer 14 kann
auf schönen Wald- und Naturwegen wieder locker getrabt werden, um
bei leichtem Nieselregen und 15 Grad locker den schwierigsten Teil der
Strecke hinter sich zu lassen.
Auf der Höhe bei Kilometer 19 versammeln sich etliche Zuschauer,
um die Läufer für den zweiten Teilabschnitt zu motivieren. Leicht
bergab sind die nächsten 5 Kilometer durch wunderschöne Heidelandschaft
prima zu bewältigen. Nach weiteren 2 Kilometern mit leichtem Anstieg
erreicht man den Ort Kalterherberg mit vielen freundlichen Zuschauern.
Sehr angenehm lassen sich die nächsten 6 Kilometer bergab laufen,
bevor den Marathonis ab Kilometer 34 bis 36 noch einmal die letzten Reserven
auf steil ansteigender Strasse abverlangt werden. Nachdem dieser Teil
bewältigt ist, kann man das Monschauer Heckenland mit welligem, aber
nicht zu schwierigem Profil
geniessen und sich bei Kilometer 39 im "Honigzelt" in Mützenich
bei bester Stimmung mit den letzten Energiespendern aus der Region versorgen.
Den Abschluss bildet ein 2 Kilometer Bergablauf, wo die Schwerkraft die
Bemühungen, eine ordentliche Zeit zu erlaufen, angenehm unterstützt.
Die letzte Schwierigkeit besteht in dem etwa 300 Meter langen Anstieg
ab Kilometer 41, der eine Marathoni kurz vor dem Ziel aber nicht mehr
schocken kann. Oben angekommen sieht man schon die Kirche von Konzen und
hört die begeisterten Zuschauer im Zielbereich, die unaufhörlich
anspornen, den Endspurt ins Ziel einzuleiten. Nach 3 Stunden und 45 Minuten
endet der sehr schöne Naturmarathon in Monschau ohne besondere Erschöpfung.
Anders erging es sicherlich den Top-Läufern, die auf dieser mit 767
Höhenmetern doch recht anspruchsvollen Strecke mit 2:42 Stunden das
Ziel erreicht haben. Der Vorjahressieger und Lokalmatador Helmut Peters
musste sich in diesem Jahr trotz hervorragender Zeit hinter dem Sieger
aus Belgien mit dem 2. Platz zufrieden geben.
Die Versorgung mit Getränken kann als vorbildlich bezeichnet werden.
Ebenso die tolle Organisation der Gesamtveranstaltung und der Einsatz
der vielen freiwilligen Helfer, die uns dieses Lauferlebnis erst ermöglicht
haben. Ab Sage und Schreibe 13:15 Uhr standen schon die ersten Urkunden
der Läufer zur Verfügung , die bis 12Uhr das Ziel erreicht hatten.
Fazit: Diese Veranstaltung gehört in die Jahresplanung eines jeden
Läufers, der eine familiäre Atmosphäre bei der Veranstaltung
und Natur pur beim Running erleben möchte.
Laufende Grüsse
Udo Rüther
VORBERICHT VON WERNER PLUSCHKE über seinen
"aufgeschobenen" Start beim Monschau Marathon 2002
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][ Udo Rüther ][ Werner
Pluschke ][ Jörg Segger ][
Liebe Redaktion,
als ich mich vor vier Jahren auf eine Trekkingreise vorbereitete, begann
ich das Joggen zu intensivieren und an Volksläufen teilzunehmen.
Von Anfang war es mir wichtiger, in einer reizvollen Landschaft zu laufen,
als auf schnellen Kursen Bestzeiten nachzujagen. Viele Marathonläufe
in der Umgebung, allesamt keine schnellen, aber schöne Strecken,
sind mir inzwischen bekannt; da liegt es nahe, es einmal woanders zu probieren.
Ich wurde auf den Monschau-Marathon durch eine kleine "Zeitung"
aufmerksam, die beim Weinstraßenmarathon im April in Bockenheim
auslag. Der Lauf passte gut in meine weiteren Planungen. Ich wollte ihn
im Training für einen schnellen Herbstmarathon (3-Länder-Marathon)
absolvieren. Nach Monschau sollten noch zweieinhalb Wochen Urlaub mit
Bergsteigen, viereinhalb Wochen intensives Training und eine Woche Kräftesammeln
folgen.
Die Informationen zur Strecke in der "Zeitung" waren sehr detailliert.
Ich glaube, es lohnt sich, die Karte (mit Höhenlinien!) vor dem Start
genau zu studieren. Auf Grund des Streckenprofils reifte in mir der Beschluss,
langsam zu beginnen, und die zweite Hälfte sollte schneller sein
als die erste.
Natürlich machte ich mich über den Internet-Auftritt noch auf
die Suche nach weiteren Informationen. Leider sind die Links auf der Homepage
nicht unter allen gängigen Browsern (oder liegt es an der Version
der Javascripts?) aktiv. Aber das ist inzwischen leider ein weit verbreitetes
Problem. Bei http://www.monschau-marathon.de
konnte man sich aber noch durch einen Trick weiterhelfen: die URL eines
Links wird beim Überstreichen mit der Maus angezeigt; man muss sie
dann selbst eintippen.
Wenn man Fragen hat, so wird einem über das Diskussionsforum vom
Veranstalter selbst schnell und präzise weitergeholfen. Beispielsweise
erfuhr ich so, dass man das ganze Wochenende in Startnähe zelten
kann. Auch wenn jetzt eine Verletzung meine diesjährigen Startpläne
auf Eis legt, steht für mich fest, dass Monschau nur aufgeschoben
ist. Allen Teilnehmern wünsche ich ein schönes Erlebnis.
Viele Grüße,
Werner Pluschke
Laufbericht von Jörg Segger über seinen
Start beim Monschau Marathon 2002
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Dieser Marathon startet immer schon um 8:00 Uhr, der Jahreszeit angemessen.
Wir fuhren auf der noch etwas leeren Autobahn und Bundesstraßen
nach Konzen. Unterwegs war schon die Anzahl der Fahrzeuge, die offensichtlich
auch mit Marathonis beladen nach Konzen wollten, zahlreicher wie im Jahr
davor! Das lag, wie sich später herausstellte nicht nur an der schon
etwas fortgeschrittenen Uhrzeit.
Es war nebelig und kühl. Die besten Aussichten also, die Zeit von
vergangenen Jahr zu unterbieten.
Parkplätze und die engen Straßen standen schon voller Autos.
Einige Läufer rieben sich, an ihrem Fahrzeug stehend, mit geheimen
Salben ein. Andere liefen aufgeregt hin und her, zogen sich um, oder saßen
noch träumend auf den Sitzen. Sie beobachteten die Gegend.
An der Startnummern ausgebe herrschte, wie bei jedem Marathon, reichlich
Hektik. Ich hatte rechtzeitig gebucht.
In diesem Jahr wurden Behelfsnummern ausgegeben. Es gab einfach zu viele
Teilnehmer.
Wer angereist war und mit laufen wollte, dem wollten die Organisatoren
nicht den Weg versperren.
Es gab also, wie jedes Jahr, am Start ein ziemliches Gedränge. Der
Startplatz ist ziemlich eng. Aber in Monschau läuft man sicher nicht
auf Zeit, sondern wegen der einzigartigen landschaftlich schönen
Strecke. Das Publikum an der Strecke tut auch dazu, dass es Spaß
macht hier zu laufen. Nur für die Leute, die sich jedes Jahr messbar
etwas verbessern möchten, sollten die Veranstalter endlich die Champion
Chip messung einführen. Das käme wohl auch dem Start
zu Gute. Keine bräuchte mehr drängeln.
In diesem Jahr gab es, im Gegensatz zum den letzten Jahren, kaum Sportartikelverkaufsstände.
Einer der Teilnehmer hatte seine Schuhe vergessen. Er wollte sich welche
kaufen und musste mit geborgten Gurken eines Mitläufers,
mit dessen Reserveschuhe, vorlieb nehmen.
Nach dem Start erreicht man bald die engste Stelle des Laufes. Hier leerten
sich, wegen des Staus, gleich viele Läufer im Wald hinter Büschen
und Bäumen. Erleichtert ging es dann langsam durch die Engstelle
den berg runter und bald über die Straße in Richtung Monchau.
In der wunderschönen Stadt gab es viele klatschende und manchmal
auch staunende Zuschauer.
Dann ging es immer der Rur endlang, am Klärwerk vorbei, bald über
die Kluckbach Brücke im Wald und bei KM 7 den ersten Anstieg hoch,
an der Rodelbahn bei Rohren vorbei.
Immer schön vorsichtig die Kräfte sparen. Das ist beim Monschau
Marathon sehr wichtig. Auch wenn man selbst beim langen und sehr steilen
Anstieg zum KM 14 hoch meint, man könne am Berg ruhig locker überholen.
Immer ruhig bleiben. Die Läufer, die hier überholen sieht man
später fast alle wieder.
In diesem Jahr war es wirklich angenehm zu laufen. Ich hatte vorsichtshalber
in eine Regenjacke eingesteckt, aber die brauchte ich nicht anzuziehen.
Der wenige Regen kühlte liebevoll die erhitzte Muskulatur.
Nachdem wir bei Höfen, bei KM 21, einen Teilweg zurückgelegt
hatten, welcher an flachen Wieden vorbei über die B 258 führt,
liefen wir bald durch ein schönes Tal in Richtung Kalterherberg.
IN den Orten selbst gab es immer viele Zuschauer, die sich vom Wetter
nicht hatten abschrecken lassen. Die Stimmung war, wie jedes, Jahr gut.
Vor dem Wolterkreuz, bei KM 36, hat es noch einmal eine harte und lange
Steigung. Die 1,5 Km den Berg auf Asphalt rauf, kann nur der noch laufen,
der sich vorher nicht verausgabt hat. Hier kann man einige Plätze
gut machen.
Die lange Strecke durch Mützenich geht meistens gut, getragen von
dem Beifall der Zuschauer.
Nach der Rochusmühle gehts es noch einmal richtig bergab und
man kann etwas Schwung für den letzten kleinen Anstieg vor dem Ziel
holen. Hier überhole ich eine Marathoni, der vergessen hatte seine
Brustwarzen abzukleben. Sein sonst weißes Shirt ist um die Brustwarzen
herum blutig.
Er schaut mich an, und sagt, als ich auf die blutigen Stellen hinweise;
Ich weis, ich hätte abkleben sollen! Und er lächelt
dabei.
Vor dem Zieleinlauf stehen schon die Frühankömmlinge und weisen
darauf hin, das es nur noch ein paar Meter sind. Das schaffst du!
Halte aus! Gib noch mal Gas! Diese und andere Sprüche hört
man, durch die endofine Mauer.
Dieses Jahr sind die sonst rührigen Helfer und Organisatoren nicht
so richtig klar gekommen!
Die kamen nicht nach die einlaufenden Marathonis zu registrieren. So mancher
wusste später weder seine genaue Zeit noch den belegten Platz. Selbst
als Freizeitsportler und bei diesem schönen Landschaftslauf möchte
man doch dies genau wissen.
Trotzdem, es war wieder schön dabei gewesen zu sein!
Die Einlauftabelle gibt es im Internet.
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