Ein Testläufer berichtet vom Monschau Marathon am 11. 8. 2002

Monschau Marathon 2002

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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BERICHT VON Udo Rüther über den Monschau Marathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Udo Rüther ][ Werner Pluschke ][ Jörg Segger ][


Hallo liebe Running-Pur Online-Leser,
gerne möchte ich Euch einige Eindrücke von dem Laufevent in Monschau übermitteln. Dass diese Veranstaltung zum echten Klassiker in der Region geworden ist, zeigt allein schon die Tatsache, dass das Teilnehmerlimit in jedem Jahr voll ausgeschöpft wird und Startplätze
kurzfristig kaum noch zu erhalten sind. In diesem Jahr hat man das Startkontingent wie auch im Vorjahr auf 1600 Teilnehmer beschränkt um die Qualität der Veranstaltung zu sichern und die Logistik darstellen zu können. Veränderungen hat es in diesem Jahr hinsichtlich der Sponsoring-Partner gegeben. Hauptsponsor wurde der "Runners Point" neben dem Energiespender "Ultra Sport". Mit dem auch auf der Strecke verwendeten Energie-Drink Ultra-Buffer (alle 7 KM) hat der Veranstalter eine sehr gute Wahl getroffen. Ob die "Angebote ??" der Firma Runners Point von den Läufern angenommen wurden, wage ich zu bezweifeln. Angeboten wurden die Artikel nur am Wettkampftag - wer hat da schon die nötige Zeit und Ruhe? Eine geringe Auswahl ohne besondere Aktionsartikel und "Schnäppchen" konnte weitestgehend nicht zu spontanen Käufen animieren. In den Vorjahren mit den bisherigen Anbietern war die Palette deutlich attraktiver und nicht nur auf den Wettkampftag beschränkt. Nun aber zu den sportlichen Vorbereitungen. Kultig ist die ab 16:00 Uhr Samstags beginnende Nudelparty im Festzelt in Konzen. Superleckere Nudelgerichte mit Salat für 3 Euro haben auf der ganzen Linie überzeugt. Im Vorjahr wurde der Veranstalter vom Ansturm auf die Kohlehydratspender überwältigt. In diesem Jahr hat man die Vorräte entsprechend aufgestockt und alle wurden satt und zufrieden.
Zufriedenstellend waren auch die Wetter- und Temperaturbedingungen am Wettkampftag. Gestartet wurde morgens um 8:00Uhr bei 10Grad auf dem Dorfplatz in Konzen. Auf den ersten 4 Kilometern geht´s auf etwas engem Weg leicht bergab nach Monschau. Spätesten dort ist der Platz auf der Strecke ausreichend, um in Ruhe das gewünschte Tempo zu laufen. Bis Kilometer 7 wird entlang der Rur auf flachen Naturwegen gelaufen um sich auf die knackigen Anstiege ab Kilometer 8 bis Kilometer 20 vorzubereiten. Spätestens ab Kilometer 12 wechselt der intelligente Durchschnittsmarathoni mit fliegendem Puls vom Laufen ins gehen über. Dies macht bis Kilometer 13,5 Sinn um am Ende nicht durchgereicht zu werden und dem Mann mit dem Hammer noch mit breiter Brust entgegen zu treten. Ab Kilometer 14 kann auf schönen Wald- und Naturwegen wieder locker getrabt werden, um bei leichtem Nieselregen und 15 Grad locker den schwierigsten Teil der Strecke hinter sich zu lassen.
Auf der Höhe bei Kilometer 19 versammeln sich etliche Zuschauer, um die Läufer für den zweiten Teilabschnitt zu motivieren. Leicht bergab sind die nächsten 5 Kilometer durch wunderschöne Heidelandschaft prima zu bewältigen. Nach weiteren 2 Kilometern mit leichtem Anstieg erreicht man den Ort Kalterherberg mit vielen freundlichen Zuschauern. Sehr angenehm lassen sich die nächsten 6 Kilometer bergab laufen, bevor den Marathonis ab Kilometer 34 bis 36 noch einmal die letzten Reserven auf steil ansteigender Strasse abverlangt werden. Nachdem dieser Teil bewältigt ist, kann man das Monschauer Heckenland mit welligem, aber nicht zu schwierigem Profil
geniessen und sich bei Kilometer 39 im "Honigzelt" in Mützenich bei bester Stimmung mit den letzten Energiespendern aus der Region versorgen. Den Abschluss bildet ein 2 Kilometer Bergablauf, wo die Schwerkraft die Bemühungen, eine ordentliche Zeit zu erlaufen, angenehm unterstützt. Die letzte Schwierigkeit besteht in dem etwa 300 Meter langen Anstieg ab Kilometer 41, der eine Marathoni kurz vor dem Ziel aber nicht mehr schocken kann. Oben angekommen sieht man schon die Kirche von Konzen und hört die begeisterten Zuschauer im Zielbereich, die unaufhörlich anspornen, den Endspurt ins Ziel einzuleiten. Nach 3 Stunden und 45 Minuten endet der sehr schöne Naturmarathon in Monschau ohne besondere Erschöpfung. Anders erging es sicherlich den Top-Läufern, die auf dieser mit 767 Höhenmetern doch recht anspruchsvollen Strecke mit 2:42 Stunden das Ziel erreicht haben. Der Vorjahressieger und Lokalmatador Helmut Peters musste sich in diesem Jahr trotz hervorragender Zeit hinter dem Sieger aus Belgien mit dem 2. Platz zufrieden geben.
Die Versorgung mit Getränken kann als vorbildlich bezeichnet werden.
Ebenso die tolle Organisation der Gesamtveranstaltung und der Einsatz der vielen freiwilligen Helfer, die uns dieses Lauferlebnis erst ermöglicht haben. Ab Sage und Schreibe 13:15 Uhr standen schon die ersten Urkunden der Läufer zur Verfügung , die bis 12Uhr das Ziel erreicht hatten.
Fazit: Diese Veranstaltung gehört in die Jahresplanung eines jeden Läufers, der eine familiäre Atmosphäre bei der Veranstaltung und Natur pur beim Running erleben möchte.
Laufende Grüsse
Udo Rüther


VORBERICHT VON WERNER PLUSCHKE über seinen "aufgeschobenen" Start beim Monschau Marathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Udo Rüther ][ Werner Pluschke ][ Jörg Segger ][


Liebe Redaktion,
als ich mich vor vier Jahren auf eine Trekkingreise vorbereitete, begann ich das Joggen zu intensivieren und an Volksläufen teilzunehmen. Von Anfang war es mir wichtiger, in einer reizvollen Landschaft zu laufen, als auf schnellen Kursen Bestzeiten nachzujagen. Viele Marathonläufe in der Umgebung, allesamt keine schnellen, aber schöne Strecken, sind mir inzwischen bekannt; da liegt es nahe, es einmal woanders zu probieren.
Ich wurde auf den Monschau-Marathon durch eine kleine "Zeitung" aufmerksam, die beim Weinstraßenmarathon im April in Bockenheim auslag. Der Lauf passte gut in meine weiteren Planungen. Ich wollte ihn im Training für einen schnellen Herbstmarathon (3-Länder-Marathon) absolvieren. Nach Monschau sollten noch zweieinhalb Wochen Urlaub mit Bergsteigen, viereinhalb Wochen intensives Training und eine Woche Kräftesammeln folgen.
Die Informationen zur Strecke in der "Zeitung" waren sehr detailliert. Ich glaube, es lohnt sich, die Karte (mit Höhenlinien!) vor dem Start genau zu studieren. Auf Grund des Streckenprofils reifte in mir der Beschluss, langsam zu beginnen, und die zweite Hälfte sollte schneller sein als die erste.
Natürlich machte ich mich über den Internet-Auftritt noch auf die Suche nach weiteren Informationen. Leider sind die Links auf der Homepage nicht unter allen gängigen Browsern (oder liegt es an der Version der Javascripts?) aktiv. Aber das ist inzwischen leider ein weit verbreitetes Problem. Bei http://www.monschau-marathon.de konnte man sich aber noch durch einen Trick weiterhelfen: die URL eines Links wird beim Überstreichen mit der Maus angezeigt; man muss sie dann selbst eintippen.
Wenn man Fragen hat, so wird einem über das Diskussionsforum vom Veranstalter selbst schnell und präzise weitergeholfen. Beispielsweise erfuhr ich so, dass man das ganze Wochenende in Startnähe zelten kann. Auch wenn jetzt eine Verletzung meine diesjährigen Startpläne auf Eis legt, steht für mich fest, dass Monschau nur aufgeschoben ist. Allen Teilnehmern wünsche ich ein schönes Erlebnis.
Viele Grüße,
Werner Pluschke


Laufbericht von Jörg Segger über seinen Start beim Monschau Marathon 2002
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Dieser Marathon startet immer schon um 8:00 Uhr, der Jahreszeit angemessen.

Wir fuhren auf der noch etwas leeren Autobahn und Bundesstraßen nach Konzen. Unterwegs war schon die Anzahl der Fahrzeuge, die offensichtlich auch mit Marathonis beladen nach Konzen wollten, zahlreicher wie im Jahr davor! Das lag, wie sich später herausstellte nicht nur an der schon etwas fortgeschrittenen Uhrzeit.
Es war nebelig und kühl. Die besten Aussichten also, die Zeit von vergangenen Jahr zu unterbieten.
Parkplätze und die engen Straßen standen schon voller Autos. Einige Läufer rieben sich, an ihrem Fahrzeug stehend, mit geheimen Salben ein. Andere liefen aufgeregt hin und her, zogen sich um, oder saßen noch träumend auf den Sitzen. Sie beobachteten die Gegend.
An der Startnummern ausgebe herrschte, wie bei jedem Marathon, reichlich Hektik. Ich hatte rechtzeitig gebucht.
In diesem Jahr wurden Behelfsnummern ausgegeben. Es gab einfach zu viele Teilnehmer.
Wer angereist war und mit laufen wollte, dem wollten die Organisatoren nicht den Weg versperren.
Es gab also, wie jedes Jahr, am Start ein ziemliches Gedränge. Der Startplatz ist ziemlich eng. Aber in Monschau läuft man sicher nicht auf Zeit, sondern wegen der einzigartigen landschaftlich schönen Strecke. Das Publikum an der Strecke tut auch dazu, dass es Spaß macht hier zu laufen. Nur für die Leute, die sich jedes Jahr messbar etwas verbessern möchten, sollten die Veranstalter endlich die Champion – Chip messung einführen. Das käme wohl auch dem Start zu Gute. Keine bräuchte mehr drängeln.
In diesem Jahr gab es, im Gegensatz zum den letzten Jahren, kaum Sportartikelverkaufsstände. Einer der Teilnehmer hatte seine Schuhe vergessen. Er wollte sich welche kaufen und musste mit geborgten „Gurken“ eines Mitläufers, mit dessen „Reserveschuhe“, vorlieb nehmen.
Nach dem Start erreicht man bald die engste Stelle des Laufes. Hier leerten sich, wegen des Staus, gleich viele Läufer im Wald hinter Büschen und Bäumen. Erleichtert ging es dann langsam durch die Engstelle den berg runter und bald über die Straße in Richtung Monchau.
In der wunderschönen Stadt gab es viele klatschende und manchmal auch staunende Zuschauer.
Dann ging es immer der Rur endlang, am Klärwerk vorbei, bald über die Kluckbach Brücke im Wald und bei KM 7 den ersten Anstieg hoch, an der Rodelbahn bei Rohren vorbei.
Immer schön vorsichtig die Kräfte sparen. Das ist beim Monschau Marathon sehr wichtig. Auch wenn man selbst beim langen und sehr steilen Anstieg zum KM 14 hoch meint, man könne am Berg ruhig locker überholen. Immer ruhig bleiben. Die Läufer, die hier überholen sieht man später fast alle wieder.
In diesem Jahr war es wirklich angenehm zu laufen. Ich hatte vorsichtshalber in eine Regenjacke eingesteckt, aber die brauchte ich nicht anzuziehen. Der wenige Regen kühlte liebevoll die erhitzte Muskulatur.
Nachdem wir bei Höfen, bei KM 21, einen Teilweg zurückgelegt hatten, welcher an flachen Wieden vorbei über die B 258 führt, liefen wir bald durch ein schönes Tal in Richtung Kalterherberg.
IN den Orten selbst gab es immer viele Zuschauer, die sich vom Wetter nicht hatten abschrecken lassen. Die Stimmung war, wie jedes, Jahr gut.
Vor dem Wolterkreuz, bei KM 36, hat es noch einmal eine harte und lange Steigung. Die 1,5 Km den Berg auf Asphalt rauf, kann nur der noch laufen, der sich vorher nicht verausgabt hat. Hier kann man einige Plätze gut machen.
Die lange Strecke durch Mützenich geht meistens gut, getragen von dem Beifall der Zuschauer.
Nach der Rochusmühle geht’s es noch einmal richtig bergab und man kann etwas Schwung für den letzten kleinen Anstieg vor dem Ziel holen. Hier überhole ich eine Marathoni, der vergessen hatte seine Brustwarzen abzukleben. Sein sonst weißes Shirt ist um die Brustwarzen herum blutig.
Er schaut mich an, und sagt, als ich auf die blutigen Stellen hinweise; „Ich weis, ich hätte abkleben sollen!“ Und er lächelt dabei.
Vor dem Zieleinlauf stehen schon die Frühankömmlinge und weisen darauf hin, das es nur noch ein paar Meter sind. „Das schaffst du! Halte aus! Gib noch mal Gas!“ Diese und andere Sprüche hört man, durch die endofine Mauer.
Dieses Jahr sind die sonst rührigen Helfer und Organisatoren nicht so richtig klar gekommen!
Die kamen nicht nach die einlaufenden Marathonis zu registrieren. So mancher wusste später weder seine genaue Zeit noch den belegten Platz. Selbst als Freizeitsportler und bei diesem schönen Landschaftslauf möchte man doch dies genau wissen.
Trotzdem, es war wieder schön dabei gewesen zu sein!

Die Einlauftabelle gibt es im Internet.