Testläufer berichten über
den 2. Mittelrhein-Marathon am 18. 06. 2006
|
TOP-Läufe Stuttgarter 16-18. Juni 2006 2. Juli 2006 17. 9. ´06 17. 9. 2006
|
Bericht von Testläufer Sven Löschengruber
über den Mittelrhein-Marathon Große Hitze machte allen zu schaffen.Hitzeschlacht am Mittelrhein - ein Marathon in der Sonne bei 30 Grad
Nachdem ich letzte Woche noch den Brüder-Grimm-Lauf über mehr
als 80 Kilometer auf fünf Etappen verteilt gelaufen bin und obwohl
ich mich bereits an sommerliche Temperaturen gewöhnen konnte, war
mir angesichts der Wettervorhersage für das Marathonwochenende doch
etwas Angst und Bange. Ähnlich muss es auch zahlreichen Premiereläufern
des letzten Jahres gegangen sein, denn die Anmeldezahlen für den
2. Mittelrhein-Marathon hatten sich von knapp 4000 im Jahre 2005 auf unter
2000 Starter reduziert. Viele sind dabei zum Halbmarathon übergelaufen,
ein Trend, der sich bei vielen Rennen mit beiden Streckenlängen beobachten
lässt. Nachdem ich lange Zeit keine Meldebestätigung erhalten
habe, wende ich mich nochmals an den Veranstalter und bekomme zwei Tage
vor dem Start umgehend eine Antwort, mich am Troubledesk zu melden. So
mache ich mich am Samstag auf zur Marathonmesse nach Oberwerth und hole
meine Unterlagen ab. Zunächst sind sie nicht auffindbar, doch kein
Problem, da die freundliche Dame mir einfach eine andere Nummer zuteilt
und meinen Chip registriert. Abgesehen von der etwas Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker und wie erwartet scheint bereits die Sonne. Noch sind es nur 14 C, doch das wird sich im Verlauf des Tages noch ändern. Kurz vor 8 erreiche ich Oberwesel, den Startort für die Marathon. Glücklicherweise hat man den Start auf 8.30 Uhr vorverlegt, denn die Strecke bietet keinerlei Schatten (Sonnenbrandgefahr!). Nach dem obligatorischen Toilettengang, von denen genügend vorhanden sind, schlendere ich zum Start. Zwar hätte ich aufgrund der Startnummer den Anspruch, ganz vorne zu starten, aber ich laufe heute lieber von ganz hinten los, denn bei der Hitze sollte man sich die Kräfte vernünftig einteilen. Nach dem ersten Kilometer der erste kleinere Schock für mich: Die Stoppuhr zeigt 7:35 Minuten. Also so langsam kam ich mir dann doch nicht vor; das geht meinen Mitläufern allerdings nicht besser und so sieht man verwunderte Gesichter allenthalben. So geht das leider die komplette erste Hälfte, auf der ich (angebliche) Kilometer zwischen 2:50 und 9 Minuten laufe. Da ich ja nur heil ankommen will, ist mir das nicht so wichtig, jedoch sollten die Kilometerangaben bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung nochmals kurz vor dem Start überprüft werden, schließlich orientiert man sich doch daran. Vorbildlich ist hingegen die Versorgung auf der Strecke. Alle Stationen werden 100 Meter vorher angekündigt, sind absolut ausreichend lang, sodass es selbst in der Anfangsphase kaum zum Gedrängel kommt. Die Strecke selbst ist mir von zahlreichen Fahrradtouren bereits bekannt, doch auch diesmal ist es etwas Besonderes, an den zahlreichen Burgen des Mittelrheins vorbeizukommen. Von Oberwesel geht es an der Loreley vorbei über St. Goar, Hirzenach und Bad Salzig ohne nennenswerte Steigungen nach Boppard. Dort wird man direkt durch den Ort geleitet und hier finden sich zahlreiche Zuschauer, deren Applaus und Aufmunterungen ich gerne annehme, denn über weite Teile der Strecke ist man mit sich und seinen Mitläufern allein. Kurz vor dem Halbmarathon, den ich nach etwas über 2 Stunden passiere, muss eine kleine Rampe hochgelaufen werden, die aber zu diesem Zeitpunkt noch alle gut meistern. Ein größeres Hindernis stellen die soeben gestarteten Nordic-Walker und Walker dar, welche die Straße sowie große Teile des Gehweges in voller Breite blockieren und teils Zickzacklaufen erfordern. Deren Startzeit sollte auf jeden Fall deutlich nach vorne gelegt werden (z.B. kurz nach den Halbmarathonläufern), damit sich ihr Teilnehmerfeld bereits entzerrt hat. Nach Boppard kommt der ödeste Teil der Strecke. Bis Spay, wo wieder zahlreiche Anwohner auch mit Gartenschläuchen und Eimern voller Wasser warten, geht es nur in der gleißenden Sonne bei mittlerweile nahezu 30 C, was viele zu den ersten Gehpausen verleitet. Durch die Ortschaften Brey und Rhens (nochmals kleinere Steigung) mit begeisterungsfähigem und klatschfreudigem Publikum am Straßenrand gelingt es mir immer noch, mich joggend fortzubewegen. Noch 8 Kilometer bis zum Ziel; eigentlich müsste der Mann mit dem Hammer schon da sein, aber irgendwie mag er heute glücklicherweise nicht so recht auftauchen. So überhole ich bei nahezu Beibehaltung meines Tempos auf der 2. Hälfte etwa 500 Läufer, was einen zusätzlichen Motivationsschub darstellt. Drei Kilometer vor dem Ziel erreichen wir Koblenz und laufen teils auf gewölbten Straßen, was mich zum Ausweichen auf den Bürgersteig veranlasst. Der letzte Kilometer vergeht wie im Fluge und am Deutschen Eckhaben sich im Schatten viele Angehörige und Einheimische eingefunden um uns ins Ziel zu tragen. Glücklich, aber erschöpft erreiche ich die Ziellinie nach 4 Stunden 3:43 Minuten, womit ich den 549. Platz von 1423 Finishern (nur 2/5 des vergangenen Jahres) belege. Die Medaille finde ich recht ansprechend und das T-Shirt (leider Baumwolle statt Funktionsshirt) gibt es sogar in der passenden Größe. Die Zielverpflegung ist nahezu identisch mit dem, was es auf der Strecke gab. Hier hätte ich mich über Leckereien wie z.B. in Köln gefreut. Schlecht organisiert ist die Ausgabe der Kleiderbeutel. Diese stehen für jeden frei zugänglich außerhalb des Zielbereichs. Man nimmt sie sich selbst, wobei die Nummer bei mir nicht kontrolliert wurde. Dies sollte strenger überwacht und nur gegen Vorlage der Startnummer ausgehändigt werden. Hervorragend ist, dass man kostenlos mit dem Zug von Koblenz nach Oberwesel entweder zum Start gebracht wird bzw. ,noch besser, sein Auto in Oberwesel parken und dann per Zug zurückpendeln kann, was viele Teilnehmer nutzen. Insgesamt finde ich die 2. Auflage des Mittelrhein-Marathons eine gelungene
Veranstaltung bei recht moderaten Startgebühren. Angesichts der Hitze
sind keine Bestzeiten zu erwarten, aber das weiß man ja bereits,
wenn man sich für einen Marathon im Sommer anmeldet. Dafür entschädigt
eine tolle Landschaft, die nette Atmosphäre in den durchlaufenen
Orten und die gute Organisation der Verpflegung auf der Strecke. Die Lehren
vom letzten Jahr wurden gezogen und sicherlich werden die diesmaligen
konstruktiven Kritikpunkte (Kilometerbeschilderung, Start der Walker nach
vorne verlegen, Funktionsshirt statt Baumwolle, Gepäckausgabe) beim
Veranstalter auf offene Sven Löschengruber, Startnummer 16, Lauftreff Bruchköbel Bericht von Testläufer Michael Steiner
über den Mittelrhein-Marathon Eine schöne Veranstaltung mit Kinderkrankheiten.Über 9000 Menschen konnten erleben was es heisst im Hochsommer (Da fällt mir Stevie Wonders :"Hotter than July" ein) sich bis an den Rand des möglichen zu fordern: Sie nahmen in verschiedenen Disziplinen am Mittelrhein Marathon teil. Der Mittelrhein Marathon gehört noch zu den jüngeren Marathon Veranstaltungen in Deutschland. Er wurde in diesem Jahr zum zweiten Male ausgetragen.Der Start in Oberwesel von ca.2000 Marathonläufern begann um 8:30 Uhr bei idealen äusseren Bedingungen. Doch die Sonne machte schon da früh auf sich aufmerksam. Der Lauf geht an der Loreley vorbei nach St.Goar, wo es klug war schon Wasser zu tanken. Dank der hervorragenden Versorgung bei dieser Veranstaltung gab es im Schnitt alle vier Kilometer eine Getränkestation und mehrere Verpflegungsstationen - hier ein Vorschlag -es gibt mehr im Leben als nur Bananen -vielleicht sogar Äpfel?. Die erste Hälfte nach Boppard lief sich glatt und angenehm, ab km 21 (ich war nach 1:54 Std.da) wurde es dann brutal heiss und wenn es nicht die vielen Bewohner der Anliegerorte gegeben hätte, die mit Schläuchen auf Wunsch für Kühlung sorgten hätte ich schon früher meinen Puls auf unereichten Höhen gehabt. Die zweite Hälfte war meiner Wahrnehmung nach auch etwas Anspruchsvoller - man konnte Höhenunterschiede bemerken , die richtig weh taten. Weh tat leider auch etwas anderes: Die Kilometerangaben waren absolut unzuverlässig und das ist nicht schön,wenn man sich einlaufen will,erst nach der Halbdistanz waren die Angaben in Ordnung. Hier herrscht Verbesserungsbedarf. Ab Boppard trafen sich dann auch die Teilnehmer der verschiedenen Disziplinen - Walker und Halbmarathonis mit den Marathonis. Die Team- Marathonis waren sowieso immer dabei und huschten leichtfüssig an einem vorbei. Von den wirklich sehenswerten Gemeinden entlang des Rheins sind mir Spay und Rhens als sehenswert im Kopf geblieben und ich sage nicht zuviel wenn ich die Startgemeinde Oberwesel zur schönsten meiner Rheintour erkläre. Für einen kurzen Stopp wird die Zeit von jetzt an immer reichen. Ein wenig unglücklich war der Zieleinlauf, der manchen schon früher stehen lies als geplant denn einige wähnten sich nach dem Überlaufen der roten Matten vor dem Deutschen Eck schon am Ziel (obwohl das Zielschild entfernt worden war ) , das lag aber um die Ecke, sozusagen am deutschen Eck. Wirklich Klasse gemacht war der Zielbereich,besonders zu loben die geduldigen Physiotherapeuten. Besser gefunden hätte ich Duschen in Zielnähe. In Berlin löst man dieses Problem mit "Duschzelten". Zum Schluß möchte ich doch noch 2 Dinge loswerden. Besonders bedanken möchte ich mit bei den Mitarbeitern in der Sporthalle Oberwerth, die lange und geduldig meine Unterlagen gesucht haben - Ihnen eine 1plus!. Kritik ist ja die Aufforderung sich zur Verbesserung: Besonders irritiert bin ich von schwierig strukturierten Internet Seite. Ich wünsche mir als Nutzer eine logischere Führung , diese vermisse ich. Alles in allem ist der Mittelrhein Marathon eine schöne Veranstaltung mit Kinderkrankheiten, die aber zu verschmerzen sind. Ich kam mit 3:56 Std. in das Ziel und war zufrieden. Nächstes Jahr vielleicht wieder... Michael Steiner Pressebericht des Veranstalters Neue Bestzeiten in den Hauptwettbewerben.Der RZ-Mittelrhein-Marathon ist im Ziel. Eine sehr niedrige Ausfallquote,
eine überschaubare Anzahl von Unfällen bei den Skatern und weniger
Einsätze des Deutschen Roten Kreuzes bei den Läufern als bei
der Marathon-Premiere 2005 stimmten die Organisatoren rund um den Vorsitzenden
des ausrichtenden Mittelrhein Marathon e.V., Hans-Dieter Gassen, zufrieden.
Der RZ-Mittelrhein-Marathon festigte sich mit der zweiten Auflage als
eine der bedeutenden Großveranstaltungen in der Region des Unesco
Welterbes Oberes Mittelrheintal. Zehntausende Zuschauer in den Ortschaften
und an den vielen schönen und belebten Punkten entlang der Strecke
sowie mehr als 9000 gemeldete Sportler prägten den RZ-Mittelrhein-
Marathon als äußerst stimmungsvolles und eindrückliches
Event. Neuer Rekord von Uwe Honsdorf trotz hoher Temperaturen B ei den Frauen gab es einen Überraschungssieg, vor allem für die Siegerin selbst, denn Eva-Marie Krahn aus Wiehl hatte sich selbst vor dem Start nicht als Favoritin eingeschätzt. "Ich bin ohne Uhr gelaufen und hatte keine sehr großen Ambitionen", erklärte die 39-Jährige, die in 3:17:16 Stunden gewann. Rang zwei belegte Nicole Krämer vom LA TuS Mayen in ebenfalls sehr guten 3:19:28 vor der Lebensgefährtin von Männer-Sieger Uwe Honsdorf, Ulrike Oetz (TuS Rot-Weiß Koblenz). Die Koblenzerin führte das Rennen zwischenzeitlich an, musste sich aber schließlich über viele kleine moralische Hindernisse hinweg bis ins Ziel am stimmungsvoll belebten Deutschen Eck in Koblenz durchquälen - sie benötigte als Dritte 3:25:32. "Ich musste hier einfach laufen, das gehört für mich dazu", nannte Oetz im Ziel auch ihre Heimatverbundenheit als Anreiz für ihren Start beim RZ-Mittelrhein-Marathon. E in besonderes Erlebnis war der Marathon auch für den Lahnsteiner
Inline-Skater Oliver Engel. Bereits 2005 hatte er den großen Skater-Wettbewerb
für sich entschieden, und so sollte es auch bei er zweiten Auflage
sein. Denn Engel gestaltete seinen Sieg 2006 mit Ansage, formierte im
Vorfeld gar ein eigenes Team für dieses Rennen und gestaltete den
Wettbewerb gleich offensiv. Der erste Angriff erfolgte bereits nach fünf
von 42,195 Kilometern, und schon fuhr eine vier Mann starke Gruppe um
Oliver Engel vorneweg. Der Athlet von den Gülser Mosel-Skatern und
dem Experts Race Team gewann schließlich in enorm schnellen 1:06:15
Stunden und rollte genauso wie im Vorjahr gemeinsam mit seinem Teamkollegen
Michael Puderbach über die Ziellinie. Damit wurde die Siegerzeit
des Vorjahres um sechs Minuten verbessert. Nur wenig nach der Spitze der
Männer folgte mit der Gülser Athletin Melanie Becker gleich
die nächste einheimische Akteurin. In 1:09:25 Stunden erreichte Becker
dabei eine fantastische Zeit, welche die Siegerin des Frauenrennens auch
im vordersten Bereich des Gesamteinlaufs etablierte. Dieter Baumann siegt
im Halbmarathon Neben dem stark in der Spitze und stark in der Breite
besetzten Skaterfeld mit mehr als 2000 gemeldeten Teilnehmern überzeugte
am Mittelrhein besonders der Halbmarathonlauf. Der Tübinger Olympiasieger
von 1992, Dieter Baumann, befand sich als publikumsnaher Star inmitten
des Feldes von rund 4000 Sportlern, und selbst wenn Baumann nach dem Ende
seiner aktiven und beispiellosen Karriere nurmehr als Hobbyläufer
firmiert, war er der Protagonist dieses Wettbewerbs. Im selbst erklärten
"Wohlfühltempo" absolvierte der 41-Jährige die Strecke
entlang der Burgen und Schlösser und war begeistert. "Es ist
eine fantastische Strecke, auf der sowohl für Topläufer als
auch für Breitensportler vieles geboten wird", erklärte
der 40-malige Deutsche Meister im Ziel. Wenig erschöpft erreichte
Baumann nach 1:10:37 Stunden das Deutsche Eck, nachdem er dieses Rennen
dominiert hatte. Gemeinsam mit dem jungen Essener Athleten Marc-Andre
Ocklenburg hatte sich der Routinier nach einigen Kilometern von dem Trierer
Dietmar Bier (Post-Sport telekom Gemeinsam über den Kurs
Flash-Interviews Sieger Inline-Skater Marathon (1:06:15 zusammen mit Michael Puderbach)
Oliver Engel, Expert Race Team/Gülser Mosel-Skater Siegerin Inline-Skater Marathon (1:09:25) Melanie Becker, Mülheim-Kärlich,
Gülser Mosel-Skater Sieger Halbmarathon (1:10:37) Dieter Baumann, Tübingen, Olympiasieger
1992 Siegerin Halbmarathon (1:24:15) Julia Wydra, TV St. Wendel Zweiter Mann Marathon (2:39:20) Frederick Lauff, LG Kreis Ahrweiler Bericht von Testläuferin Sylvia Franzen
über den Mittelrhein-Marathon Mittelrheinmarathon - ein heißes Erlebnis!Mittelrheinmarathon - ein heißes Erlebnis! Nachdem ich im letzten Jahr beim ersten Mittelrheinmarathon mein Marathondebüt gab, entschloss ich mich in diesem Jahr auf der Halbmarathonstrecke teilzunehmen. Viele Marathonis des letzten Jahres, die auch so unter der enormen Hitze gelitten haben, taten es mir gleich, so dass die Nachfrage nach Halbmarathon Startplätzen viel größer war als die nach denen des Marathons. Aber der Reihe nach: Überglücklich einen der begehrten Halbmarathonstartplätze bekommen zu haben, fuhr ich auf den Oberwerth zur Marathonmesse in Koblenz. Durch meine Terminplanung war es mir möglich kurz nach Eröffnung der ?Heiligen Hallen? dort zu erscheinen, was sich als sehr positiv erwies, da es dort einen riesigen Ansturm auf die Startnummern gab. Da ich für meinen Verein, die Laufgemeinschaft Laacher See, die Startnummern abholte, war ich sehr zufrieden, dass es recht schnell abgewickelt werden konnte. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit, so ermöglichten sie uns eine gemeinsame Zugfahrt zum Start. Leider wurde nicht extra darauf hingewiesen, dass Läufer mit Leihchip vor Abholung der Startunterlagen diesen zunächst vorher mieten mussten, dadurch mussten sich viele Läufer doppelt anstellen. Bepackt mit den ?Tüten? streifte ich durch die Messehalle. Die Messe war sehr übersichtlich, ich machte einen Fitnesstest am Stand der Barmer Ersatzkasse und schaute mir die Verkaufsstände an. Am Samstag den 17.06.2006 unternahm ich noch einen kleinen Lauf zur Erwärmung der Muskulatur und fühlte mich fit für den am nächsten Tag anstehenden Halbmarathon von Boppard zum Deutschen Eck in Koblenz. Am 18.06.2006 klingelte um 05:00 Uhr mein Wecker. In der Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen aus zwei Gründen; zum einen war ich aufgeregt zum anderen hatte ich eine Magen-Darm-Verstimmung. Nach einem leichten Frühstück, bestehend aus einer Banane, machte ich mich zusammen mit meinem Lebensgefährten, der für den Marathon gemeldet war, auf zum Treffpunkt mit den anderen Vereinskollegen. Wir hatten riesiges Glück und bekamen einen Parkplatz in unmittelbarer Bahnhofnähe in Koblenz. Der Transport mit der Bahn hat prima funktioniert. Wir hatten sehr viel Spaß im Zug, konnten über das Laufen fachsimpeln und nutzten auch die Möglichkeit die Bordtoilette zu benutzen. So kamen wir bei blauem Himmel und Sonnenschein in Boppard an. Durch mein ?kleines Leiden? war ich unmittelbar nach Ankunft gezwungen erneut die sanitären Anlagen zu besuchen, dabei zeigten sich die Gastronomen als sehr freundlich gegenüber den Läufern. Am Startpunkt angelangt gab ich meine Tüte ab und wartete voller Spannung auf den Startschuss. Die Wartezeit wurde verkürzt, da ich einige mir bekannte Läufer traf. Um 9:00 Uhr viel der lang ersehnte Startschuss. Der Lindwurm bestehend aus den Halbmarathonläufern begab sich auf die Strecke. Durch die Massen an Läufern hatte ich zunächst Mühe meinen Platz in dem Gedränge zu finden. Was aber nach anderthalb Kilometern gelang. Und schon befand ich mich an der großen Rheinkurve Richtung Spay. Trotz des vorverlegten Starts war es schon ganz schön warm, kein Windchen blies und vor einem nur die lange Straße. Unterwegs ersehnte ich den ersten Verpflegungspunkt herbei. Im Gegensatz zum letzten Jahr, hat der Veranstalter diesmal für ausreichende Getränke gesorgt. Auch für das andere Bedürfnis waren ausreichend mobile Dixi Einrichtungen vorhanden, die ich noch recht oft nutzen musste. Bis Kilometer acht konnte ich meine Pace halten, danach verließen mich langsam meine Kräfte. Ich zwang mich jedoch weiter zu laufen und versuchte mich durch die Schönheit der Strecken abzulenken. In den Ortschaften wurde man mit Begeisterung angefeuert, was zusätzliche Kraft und Motivation gab. Mittlerweile wurde es wärmer und wärmer? Die Feuerwehr und Privatleute hatten Wassersprenger und Eimer zum befeuchten der Schwämme aufgestellt. Was von vielen Läufern genutzt wurde. Ich wich den Sprengern aus, da ich befürchtete mir mit nassen Schuhen Blasen zu laufen. Besonders toll fand ich die Bands am Straßenrand. Nachdem die leichte, aber sich lang hinziehende Steigung gemeistert war, wusste ich, dass bald die Königsbacherbrauerei in Sicht war und der Verpflegungspunkt mit Coca Cola und Red Bull sich näherte. Dort konnte ich mich noch mal vor dem Ziel stärken. Zusätzlichen Schub gab mir der Moderator an der Königsbacherbrauerei. Nun ging es, es war schon drückend heiß, endlich in die letzte Etappe. Jetzt hieß es durchhalten für mich, ich sagte mir innerlich immer wieder, du darfst nicht gehen! In dem Maße in dem die Temperatur weiter stieg, schwanden auch langsam meine Kräfte. Und so erwies sich die eigentlich kurze Strecke, scheinbar endlos lang? Als wir von der B9 runter in die Stadt liefen, lag am Straßenrand ein Läufer der von mehreren Läufern reanimiert wurde. Mir wurde ganz anders als ich das sah! Mir schoss nur noch durch den Kopf hoffentlich hat es Deinen Lebensgefährten nicht getroffen, der hatte sich in der Woche zuvor mit einer schweren Bronchitis rumgequält. So lief ich weiter und erblickte noch weitere Läuferinnen mit Kreislaufproblemen am Straßenrand. Wahrscheinlich hatten sie zu wenig getrunken. Nachdem meine Uhr 2:19:29 Uhr anzeigte überlief ich endlich die Zielmatte am Deutschen Eck angefeuert von Tausenden die sich dort aufhielten und die ankommenden Läufer begrüßten. Hier war eine Riesenstimmung und ich labte mich daran, wie an den vielen verschiedenen Getränken, die angeboten wurden. Jetzt im Ziel konnte man endlich auch die Sonne genießen. Zusammen mit den Vereinskollegen warteten wir auf meinen Freund, der auch seine Zielzeit nicht erreicht hatte. Er berichtete, dass die Kilometermarken, besonderes am Anfang der Marathonstrecke vollkommen verkehrt standen und somit die Pace falsch eingestellt wurde. Bedingt durch einen zu schnellen Start, eigentlich einem typischen Anfängerfehler, fehlten ihm am Ende die Kräfte. Er empfand gerade im zweiten Teilabschnitt die Abstände zwischen den Wasserstellen bei solchen Temperaturen als zu groß. Als wir vollzählig waren, holten wir unsere leider aus Baumwolle hergestellten und somit zum Laufen nicht geeigneten Finishershirts ab und suchten danach unsere ?Tüten?, die mittlerweile auf dem Vorplatz ausgebreitet waren. Die sonst praktizierte Ausgabe vom LkW geht schneller; nicht auszudenken, eine der nicht bewachten Tüten wäre verschwunden gewesen. Auf dem Weg zum Duschen in die Schwimmhalle tauschten wir unsere Erlebnisse aus. Die Duschen waren prima, warmes Wasser in ausreichender Menge. Die Regeneration konnte beginnen? So ließen wir den schönen Tag beim Italiener in der Altstadt von Koblenz ausklingen. Als ich in die Online- Ergebnislisten schaute, traf mich der Schlag. Ich fand mich nicht unter meiner abgestoppten Zeit, sondern unter 2:21:20, wobei Brutto- und Nettozeit exakt übereinstimmte. Dies kann nicht sein, da ich mich mit einer Vereinskollegin im Mittelfeld des Startblocks befand und mit Ihr gemeinsam über die Startmatte gelaufen bin. Ich bin zwar nur eine Freizeitsportlerin, aber auch mich ärgert so etwas. Resümierend empfand ich es als eine gelungene Veranstaltung, die aber noch verbesserungswürdig ist. Insbesondere die Auskilometrierung und evtl. auftretende Fehler bei der Zeitmessung sollten analysiert werden. Sylvia Franzen Bericht von Testläuferin Elisabeth Waldorf
über den Mittelrhein-Marathon Die letzten Kilometer sind die Schönsten.Wir kommen um 06:50 Uhr in Koblenz mit dem PKW an und finden einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Auf dem Bahnhofsgelände trudeln allmählich die Läuferinnen und Läufer ein. Jeder ist gut gelaunt, es herrscht ein Stimmendurcheinander, Tipps werden noch ausgetauscht. Unser Zug fährt fast pünktlich um 07:26 Uhr ab In Boppard wird sich noch mal mit Sonnencreme, Hirschtalgcreme und weiteren guten Sachen versorgt. Prima das die Sonne scheint, bei Regen wäre die Wartezeit von über einer Stunde bis zum Startschuss doch etwas lange geworden. Noch mit der Wasserflasche in der Hand geht es dann allmählich zum Start. Einige?Aufgeregte? platzieren sich direkt an der Startlinie. Ohne es zu wissen blockieren sie später die schnelleren Teilnehmer. Dann der Countdown und los geht?s. Die ersten 500 Meter sind die aufregendsten. Das Publikum steht am Straßenrand und feuert die LäuferInnen an. Hier fließen schon die die ersten Tränen der Rührung. Dann geht es auf die Strecke entlang des Rheintals. Die Fahrgäste auf den Rheinschiffen winken und jubeln uns zu, das Panorama unvergesslich. Die Sonne scheint sich mit den Sportlern zu freuen, sie strahlt aus Leibeskräften vom Himmel, auch wenn eine leichte Regenbrise angenehmer wäre, Aber nichts desto trotz macht das Laufen Spaß. An der ersten Getränkestelle warten ausreichend freiwillige HelferInnen auf uns und halten Trinkwasser und Wasser zum Eintauchen der Schwämme bereit. Man wird teils wegen der hohen Temperatur bedauert und aber von viel mehr Zuschauern angefeuert und motiviert weiter zu laufen. Unterwegs lernt man viele nette MitläuferInnen kennen, es wird von Lauferfahrungen gesprochen, Tipps werden ausgetauscht und es wird sogar viel gelacht. Die gute Laune steckt einfach an. Mancher läuft in einer Gruppe, manche laufen lieber alleine. Es laufen Schnelle und Langsame, Junge und "Alte", Dicke und Dünne - auf der Laufstrecke sind alle gleich. So, der erste Ort ist in Sicht: Spay! Hier stehen wieder unterstützende Zuschauer am Straßenrand. Viele stehen mit Gartenschläuchen da und bieten den LäuferInnen eine leichte Dusche an. Aus einigen Häusern ertönt rhythmische Musik, wir LäuferInnen übernehmen die gute Stimmung und bedanken uns bei den Zuschauern für die tolle Unterstützung. An der Verpflegungsstelle gibt es wieder Wasser, Elektrolytgetränke, sowie Bananen und Energieriegel. Dann eine lang gezogene Steigung - die Sonne brennt - der "Berg" will nicht enden. Endlich der nächste Ort - Brey! Wieder warten Zuschauer mit Rasseln und anderen Klappergeräten auf die Sportler. Fremde Menschen rufen dir zu "durchhalten - klasse machst du das - ich bin stolz auf dich usw." Das spornt natürlich wieder an und man gibt alles. Schon sind wir in Rhens - nur noch zehn km! Hier im historischen Ortskern fühlt man sich fast wie beim Kölnmarathon ? viele Zuschauer, super Stimmung, ein Ansager der mich mit dem Vornamen über Lautsprecher anspricht und auf die nächsten Kilometer schickt! Dann kommt das Ortsschild Koblenz - Stolzenfels! Die Burg hat man schon von weitem entdeckt. Hurra, wir sind in Koblenz!!!! Die letzte lange, wenn auch nur relativ geringe Steigung vorbei an der Königsbacher Brauerei, hier erwartet uns Red Bull, das macht die Beine wieder flott - nur Flügel wachsen heute nicht. Zusätzlich wird auch kühle Cola angeboten. Während wir Halbmarthonis uns quälen, läuft ganz locker Uwe Honsdorf, der spätere Sieger des Marathonlaufs, an uns vorbei Richtung Deutsches Eck. Wenn es auch schwer fällt, dies gab noch einmal neue Motivation. Ab der Höhe des Stadions Oberwerth geht es nur noch bergab. Die Straßenränder sind mit Zuschauer gefüllt, Musik ertönt aus den Fenstern, das Herz läuft fast über, nur noch zwei km. Die letzten km sind die Schönsten. Auf der Zielgeraden angekommen, sieht man den Banner "Ziel", aber beim genaueren Hinsehen ist das nicht für die LäuferInnen bestimmt. Das ist erst das Ziel für die Inlinern, die Läufer haben noch 150 Meter zu bewältigen. Aber die gehen wie von selbst, es gab ja Red Bull. Dann hört man das schönste Geräusch: das Piepsen der Zeiterfassungsmatten - das Ziel ist erreicht. Wir sind Finisher!!!
Bericht von Testläufer Wolfgang Rehm
über den Mittelrhein-Marathon Herrlich heißer Landschaftsmarathon im schönen Mittelrheintal.Leider gab es im Vorfeld gab es Probleme mit meiner Startberechtigung. Da mir keine Unterlagen zugeschickt wurden und ich auch nicht in der Starterliste aufgeführt war, konnte erst nach mehrmaligem mailen endlich geklärt werden, dass ich die Startnummer 22 habe und somit gemeldet bin. Am Freitag Nachmittag in Der Sporthalle in Koblenz angekommen musste ich mich neben ca. 50 anderen Teilnehmern am Trouble-Desk anstellen. Als ich nach über einer Stunde endlich dran war, war dort aber unter der Startnummer 22 nichts zu finden. Freundlicherweise wurde ich aber neu erfasst und mir eine neue Startnummer zugeteilt. Die Schlange am Trouble-Desk aber immer noch nicht kleiner geworden. d.h. viele Läufer hatten Probleme mit ihrer Anmeldung. Hier müsste im Vorfeld im Internet die kpl. Anmeldung mit Chipnummer, Jahrgang usw. veröffentlicht werden, es könnten dann viele Probleme schon im Vorfeld geklärt werden. Am Sonntag bin im dann mit dem Zug nach Oberwesel bei herrlichem Wetter und auch angenehmen Temperaturen angereist. Wie das so ist, sucht man dann irgendwann mal ein Toilettenhäuschen auf. Die Warteschlangen hier waren auch nicht allzu lang, nur fehlte in mehreren Häuschen das Klopapier. Bis zum Start verlief dann alles ohne große Hektik. Die Startzone in Oberwesel ist ja auch äußerst grosszügig und die meisten Läufer ordneten sich auch entsprechend ihren Zielzeit-Erwartungen richtig ein. Ich hatte mich kurzfristig zu dem Lauf entschlossen und wollte auch wegen
der zu erwarteten hohen Temperaturen mit eine recht langsamen Tempo angehen.
Leider hat das nicht geklappt. Da die Strecke fast nur an der Bahnlinie
entlang geht wurde die Anzeige auf meiner Pulsuhr gestört, hinzu
kam noch, dass einige km-Schilder falsch Nur wer Stimmung an der Strecke, wie bei den vielen Städtemarathons,
erwartet, ist hier fehl am Platze. Die bleibt auf die paar Ortschaften,
die auf der Strecke liegen, beschränkt. Ansonsten ist man dazwischen
alleine und kann die Landschaft genießen. Leider wurde es am Sonntag
dann doch sehr heiß und die langen Strecken außerhalb der
Ortschaften macht mir am Ende doch zu schaffen und die paar Steigungen
nach einigen Unterführungen waren wirklich hart. Hier sind viele
Läufer nur noch gegangen. Die Zielverpflegung, Massage und Dusche waren in Ordnung. Lediglich die
Abfahrtstelle für den Bustransfer zum Schwimmbad könnte deutlicher
gekennzeichnet werden. Wolfgang Rehm |
|