Testläufer berichten über den 2. Mittelrhein-Marathon am 18. 06. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläufer Sven Löschengruber über den Mittelrhein-Marathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Sven Löschengruber ][ ][ Michael Steiner ][ ][ Andreas Meffert ][ ][ Sylvia Franzen ][ ][ Elisabeth Waldorf ][ ][ Wolfgang Rehm ][

Große Hitze machte allen zu schaffen.

Hitzeschlacht am Mittelrhein - ein Marathon in der Sonne bei 30 Grad Nachdem ich letzte Woche noch den Brüder-Grimm-Lauf über mehr als 80 Kilometer auf fünf Etappen verteilt gelaufen bin und obwohl ich mich bereits an sommerliche Temperaturen gewöhnen konnte, war mir angesichts der Wettervorhersage für das Marathonwochenende doch etwas Angst und Bange. Ähnlich muss es auch zahlreichen Premiereläufern des letzten Jahres gegangen sein, denn die Anmeldezahlen für den 2. Mittelrhein-Marathon hatten sich von knapp 4000 im Jahre 2005 auf unter 2000 Starter reduziert. Viele sind dabei zum Halbmarathon übergelaufen, ein Trend, der sich bei vielen Rennen mit beiden Streckenlängen beobachten lässt. Nachdem ich lange Zeit keine Meldebestätigung erhalten habe, wende ich mich nochmals an den Veranstalter und bekomme zwei Tage vor dem Start umgehend eine Antwort, mich am Troubledesk zu melden. So mache ich mich am Samstag auf zur Marathonmesse nach Oberwerth und hole meine Unterlagen ab. Zunächst sind sie nicht auffindbar, doch kein Problem, da die freundliche Dame mir einfach eine andere Nummer zuteilt und meinen Chip registriert. Abgesehen von der etwas
längeren Schlange bei den Ummeldungen ist die Startnummernausgabe vorbildlich organisiert, so dass keine Wartezeiten entstehen. Auf der mittelgroßen Marathonmesse ist angesichts des herrlichen Wetters kaum Betrieb und selbst das Gespräch mit Dieter Baumann (Sieger des Halbmarathons) findet wenige Zuschauer. Anschließend hole ich mir eine prima Pellkartoffel mit Zaziki (alternativ: Kräuterquark), was mal eine Abwechslung von den sonst üblichen Nudeln darstellt. Danach mache ich mich wieder die 130 Kilometer zurück nach Hanau.

Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker und wie erwartet scheint bereits die Sonne. Noch sind es nur 14 C, doch das wird sich im Verlauf des Tages noch ändern. Kurz vor 8 erreiche ich Oberwesel, den Startort für die Marathon. Glücklicherweise hat man den Start auf 8.30 Uhr vorverlegt, denn die Strecke bietet keinerlei Schatten (Sonnenbrandgefahr!). Nach dem obligatorischen Toilettengang, von denen genügend vorhanden sind, schlendere ich zum Start. Zwar hätte ich aufgrund der Startnummer den Anspruch, ganz vorne zu starten, aber ich laufe heute lieber von ganz hinten los, denn bei der Hitze sollte man sich die Kräfte vernünftig einteilen. Nach dem ersten Kilometer der erste kleinere Schock für mich: Die Stoppuhr zeigt 7:35 Minuten. Also so langsam kam ich mir dann doch nicht vor; das geht meinen Mitläufern allerdings nicht besser und so sieht man verwunderte Gesichter allenthalben. So geht das leider die komplette erste Hälfte, auf der ich (angebliche) Kilometer zwischen 2:50 und 9 Minuten laufe. Da ich ja nur heil ankommen will, ist mir das nicht so wichtig, jedoch sollten die Kilometerangaben bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung nochmals kurz vor dem Start überprüft werden, schließlich orientiert man sich doch daran. Vorbildlich ist hingegen die Versorgung auf der Strecke. Alle Stationen werden 100 Meter vorher angekündigt, sind absolut ausreichend lang, sodass es selbst in der Anfangsphase kaum zum Gedrängel kommt. Die Strecke selbst ist mir von zahlreichen Fahrradtouren bereits bekannt, doch auch diesmal ist es etwas Besonderes, an den zahlreichen Burgen des Mittelrheins vorbeizukommen. Von Oberwesel geht es an der Loreley vorbei über St. Goar, Hirzenach und Bad Salzig ohne nennenswerte Steigungen nach Boppard. Dort wird man direkt durch den Ort geleitet und hier finden sich zahlreiche Zuschauer, deren Applaus und Aufmunterungen ich gerne annehme, denn über weite Teile der Strecke ist man mit sich und seinen Mitläufern allein. Kurz vor dem Halbmarathon, den ich nach etwas über 2 Stunden passiere, muss eine kleine Rampe hochgelaufen werden, die aber zu diesem Zeitpunkt noch alle gut meistern. Ein größeres Hindernis stellen die soeben gestarteten Nordic-Walker und Walker dar, welche die Straße sowie große Teile des Gehweges in voller Breite blockieren und teils Zickzacklaufen erfordern. Deren Startzeit sollte auf jeden Fall deutlich nach vorne gelegt werden (z.B. kurz nach den Halbmarathonläufern), damit sich ihr Teilnehmerfeld bereits entzerrt hat. Nach Boppard kommt der ödeste Teil der Strecke. Bis Spay, wo wieder zahlreiche Anwohner auch mit Gartenschläuchen und Eimern voller Wasser warten, geht es nur in der gleißenden Sonne bei mittlerweile nahezu 30 C, was viele zu den ersten Gehpausen verleitet. Durch die Ortschaften Brey und Rhens (nochmals kleinere Steigung) mit begeisterungsfähigem und klatschfreudigem Publikum am Straßenrand gelingt es mir immer noch, mich joggend fortzubewegen. Noch 8 Kilometer bis zum Ziel; eigentlich müsste der Mann mit dem Hammer schon da sein, aber irgendwie mag er heute glücklicherweise nicht so recht auftauchen. So überhole ich bei nahezu Beibehaltung meines Tempos auf der 2. Hälfte etwa 500 Läufer, was einen zusätzlichen Motivationsschub darstellt. Drei Kilometer vor dem Ziel erreichen wir Koblenz und laufen teils auf gewölbten Straßen, was mich zum Ausweichen auf den Bürgersteig veranlasst. Der letzte Kilometer vergeht wie im Fluge und am Deutschen Eckhaben sich im Schatten viele Angehörige und Einheimische eingefunden um uns ins Ziel zu tragen. Glücklich, aber erschöpft erreiche ich die Ziellinie nach 4 Stunden 3:43 Minuten, womit ich den 549. Platz von 1423 Finishern (nur 2/5 des vergangenen Jahres) belege. Die Medaille finde ich recht ansprechend und das T-Shirt (leider Baumwolle statt Funktionsshirt) gibt es sogar in der passenden Größe. Die Zielverpflegung ist nahezu identisch mit dem, was es auf der Strecke gab. Hier hätte ich mich über Leckereien wie z.B. in Köln gefreut. Schlecht organisiert ist die Ausgabe der Kleiderbeutel. Diese stehen für jeden frei zugänglich außerhalb des Zielbereichs. Man nimmt sie sich selbst, wobei die Nummer bei mir nicht kontrolliert wurde. Dies sollte strenger überwacht und nur gegen Vorlage der Startnummer ausgehändigt werden. Hervorragend ist, dass man kostenlos mit dem Zug von Koblenz nach Oberwesel entweder zum Start gebracht wird bzw. ,noch besser, sein Auto in Oberwesel parken und dann per Zug zurückpendeln kann, was viele Teilnehmer nutzen.

Insgesamt finde ich die 2. Auflage des Mittelrhein-Marathons eine gelungene Veranstaltung bei recht moderaten Startgebühren. Angesichts der Hitze sind keine Bestzeiten zu erwarten, aber das weiß man ja bereits, wenn man sich für einen Marathon im Sommer anmeldet. Dafür entschädigt eine tolle Landschaft, die nette Atmosphäre in den durchlaufenen Orten und die gute Organisation der Verpflegung auf der Strecke. Die Lehren vom letzten Jahr wurden gezogen und sicherlich werden die diesmaligen konstruktiven Kritikpunkte (Kilometerbeschilderung, Start der Walker nach vorne verlegen, Funktionsshirt statt Baumwolle, Gepäckausgabe) beim Veranstalter auf offene
Ohren stoßen. Zuletzt möchte ich mich beim Veranstalter und bei "running-pur" für die Möglichkeit des Testens bedanken sowie bei meiner Freundin für die prima Unterstützung am Marathonwochenende.

Sven Löschengruber, Startnummer 16, Lauftreff Bruchköbel


Bericht von Testläufer Michael Steiner über den Mittelrhein-Marathon

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Eine schöne Veranstaltung mit Kinderkrankheiten.

Über 9000 Menschen konnten erleben was es heisst im Hochsommer (Da fällt mir Stevie Wonders :"Hotter than July" ein) sich bis an den Rand des möglichen zu fordern: Sie nahmen in verschiedenen Disziplinen am Mittelrhein Marathon teil.

Der Mittelrhein Marathon gehört noch zu den jüngeren Marathon Veranstaltungen in Deutschland. Er wurde in diesem Jahr zum zweiten Male ausgetragen.Der Start in Oberwesel von ca.2000 Marathonläufern begann um 8:30 Uhr bei idealen äusseren Bedingungen. Doch die Sonne machte schon da früh auf sich aufmerksam. Der Lauf geht an der Loreley vorbei nach St.Goar, wo es klug war schon Wasser zu tanken. Dank der hervorragenden Versorgung bei dieser Veranstaltung gab es im Schnitt alle vier Kilometer eine Getränkestation und mehrere Verpflegungsstationen - hier ein Vorschlag -es gibt mehr im Leben als nur Bananen -vielleicht sogar Äpfel?. Die erste Hälfte nach Boppard lief sich glatt und angenehm, ab km 21 (ich war nach 1:54 Std.da) wurde es dann brutal heiss und wenn es nicht die vielen Bewohner der Anliegerorte gegeben hätte, die mit Schläuchen auf Wunsch für Kühlung sorgten hätte ich schon früher meinen Puls auf unereichten Höhen gehabt. Die zweite Hälfte war meiner Wahrnehmung nach auch etwas Anspruchsvoller - man konnte Höhenunterschiede bemerken , die richtig weh taten. Weh tat leider auch etwas anderes: Die Kilometerangaben waren absolut unzuverlässig und das ist nicht schön,wenn man sich einlaufen will,erst nach der Halbdistanz waren die Angaben in Ordnung. Hier herrscht Verbesserungsbedarf.

Ab Boppard trafen sich dann auch die Teilnehmer der verschiedenen Disziplinen - Walker und Halbmarathonis mit den Marathonis. Die Team- Marathonis waren sowieso immer dabei und huschten leichtfüssig an einem vorbei.

Von den wirklich sehenswerten Gemeinden entlang des Rheins sind mir Spay und Rhens als sehenswert im Kopf geblieben und ich sage nicht zuviel wenn ich die Startgemeinde Oberwesel zur schönsten meiner Rheintour erkläre. Für einen kurzen Stopp wird die Zeit von jetzt an immer reichen.

Ein wenig unglücklich war der Zieleinlauf, der manchen schon früher stehen lies als geplant denn einige wähnten sich nach dem Überlaufen der roten Matten vor dem Deutschen Eck schon am Ziel (obwohl das Zielschild entfernt worden war ) , das lag aber um die Ecke, sozusagen am deutschen Eck.

Wirklich Klasse gemacht war der Zielbereich,besonders zu loben die geduldigen Physiotherapeuten. Besser gefunden hätte ich Duschen in Zielnähe. In Berlin löst man dieses Problem mit "Duschzelten".

Zum Schluß möchte ich doch noch 2 Dinge loswerden. Besonders bedanken möchte ich mit bei den Mitarbeitern in der Sporthalle Oberwerth, die lange und geduldig meine Unterlagen gesucht haben - Ihnen eine 1plus!. Kritik ist ja die Aufforderung sich zur Verbesserung: Besonders irritiert bin ich von schwierig strukturierten Internet Seite. Ich wünsche mir als Nutzer eine logischere Führung , diese vermisse ich.

Alles in allem ist der Mittelrhein Marathon eine schöne Veranstaltung mit Kinderkrankheiten, die aber zu verschmerzen sind. Ich kam mit 3:56 Std. in das Ziel und war zufrieden. Nächstes Jahr vielleicht wieder...

Michael Steiner


Pressebericht des Veranstalters

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Neue Bestzeiten in den Hauptwettbewerben.

Der RZ-Mittelrhein-Marathon ist im Ziel. Eine sehr niedrige Ausfallquote, eine überschaubare Anzahl von Unfällen bei den Skatern und weniger Einsätze des Deutschen Roten Kreuzes bei den Läufern als bei der Marathon-Premiere 2005 stimmten die Organisatoren rund um den Vorsitzenden des ausrichtenden Mittelrhein Marathon e.V., Hans-Dieter Gassen, zufrieden. Der RZ-Mittelrhein-Marathon festigte sich mit der zweiten Auflage als eine der bedeutenden Großveranstaltungen in der Region des Unesco Welterbes Oberes Mittelrheintal. Zehntausende Zuschauer in den Ortschaften und an den vielen schönen und belebten Punkten entlang der Strecke sowie mehr als 9000 gemeldete Sportler prägten den RZ-Mittelrhein- Marathon als äußerst stimmungsvolles und eindrückliches Event. Neuer Rekord von Uwe Honsdorf trotz hoher Temperaturen
In den Hauptwettbewerben gab es zudem durchweg neue Bestzeiten, gleichwohl die äußeren Bedingungen zwar für die Zuschauer angenehm, für die mehr als 9000
gemeldeten Teilnehmer aber schlicht zu warm waren. Im Marathonlauf der Männer wiederholte der Koblenzer Uwe Honsdorf seinen Vorjahressieg in sehr guten 2:35:00
Stunden. "Ich bin sehr zufrieden", sagte der 43-jährige vom TuS Rot-Weiß Koblenz, der bei geringeren Temperaturen wohl noch ein gutes Stück schneller hätte laufen
können. Doch Honsdorf, der gut zwei Minuten unter seiner Zeit von 2005 blieb, war schon frühzeitig alleine unterwegs, weil die starken Konkurrenten Brahim Chalgoum
(LG Laacher See) und Frederique de Coninck aus Belgien einen schwachen Tag hatten. Genauso konstant wie Honsdorf sein Heimrennen abspulte, gestaltete der
Koblenzer Frederik Lauff seinen Marathon durchs Mittelrheintal. Der Athlet der LG Kreis Ahrweiler lief sein eigenes Rennen und in 2:39:20 noch auf Rang zwei vor dem
Vorjahresdritten Marco Diehl, der im Dress des TSV Friedberg-Fauerbach nach 2:39:59 Stunden im Ziel war.

B ei den Frauen gab es einen Überraschungssieg, vor allem für die Siegerin selbst, denn Eva-Marie Krahn aus Wiehl hatte sich selbst vor dem Start nicht als Favoritin eingeschätzt. "Ich bin ohne Uhr gelaufen und hatte keine sehr großen Ambitionen", erklärte die 39-Jährige, die in 3:17:16 Stunden gewann. Rang zwei belegte Nicole Krämer vom LA TuS Mayen in ebenfalls sehr guten 3:19:28 vor der Lebensgefährtin von Männer-Sieger Uwe Honsdorf, Ulrike Oetz (TuS Rot-Weiß Koblenz). Die Koblenzerin führte das Rennen zwischenzeitlich an, musste sich aber schließlich über viele kleine moralische Hindernisse hinweg bis ins Ziel am stimmungsvoll belebten Deutschen Eck in Koblenz durchquälen - sie benötigte als Dritte 3:25:32. "Ich musste hier einfach laufen, das gehört für mich dazu", nannte Oetz im Ziel auch ihre Heimatverbundenheit als Anreiz für ihren Start beim RZ-Mittelrhein-Marathon.

E in besonderes Erlebnis war der Marathon auch für den Lahnsteiner Inline-Skater Oliver Engel. Bereits 2005 hatte er den großen Skater-Wettbewerb für sich entschieden, und so sollte es auch bei er zweiten Auflage sein. Denn Engel gestaltete seinen Sieg 2006 mit Ansage, formierte im Vorfeld gar ein eigenes Team für dieses Rennen und gestaltete den Wettbewerb gleich offensiv. Der erste Angriff erfolgte bereits nach fünf von 42,195 Kilometern, und schon fuhr eine vier Mann starke Gruppe um Oliver Engel vorneweg. Der Athlet von den Gülser Mosel-Skatern und dem Experts Race Team gewann schließlich in enorm schnellen 1:06:15 Stunden und rollte genauso wie im Vorjahr gemeinsam mit seinem Teamkollegen Michael Puderbach über die Ziellinie. Damit wurde die Siegerzeit des Vorjahres um sechs Minuten verbessert. Nur wenig nach der Spitze der Männer folgte mit der Gülser Athletin Melanie Becker gleich die nächste einheimische Akteurin. In 1:09:25 Stunden erreichte Becker dabei eine fantastische Zeit, welche die Siegerin des Frauenrennens auch im vordersten Bereich des Gesamteinlaufs etablierte. Dieter Baumann siegt im Halbmarathon Neben dem stark in der Spitze und stark in der Breite besetzten Skaterfeld mit mehr als 2000 gemeldeten Teilnehmern überzeugte am Mittelrhein besonders der Halbmarathonlauf. Der Tübinger Olympiasieger von 1992, Dieter Baumann, befand sich als publikumsnaher Star inmitten des Feldes von rund 4000 Sportlern, und selbst wenn Baumann nach dem Ende seiner aktiven und beispiellosen Karriere nurmehr als Hobbyläufer firmiert, war er der Protagonist dieses Wettbewerbs. Im selbst erklärten "Wohlfühltempo" absolvierte der 41-Jährige die Strecke entlang der Burgen und Schlösser und war begeistert. "Es ist eine fantastische Strecke, auf der sowohl für Topläufer als auch für Breitensportler vieles geboten wird", erklärte der 40-malige Deutsche Meister im Ziel. Wenig erschöpft erreichte Baumann nach 1:10:37 Stunden das Deutsche Eck, nachdem er dieses Rennen dominiert hatte. Gemeinsam mit dem jungen Essener Athleten Marc-Andre Ocklenburg hatte sich der Routinier nach einigen Kilometern von dem Trierer Dietmar Bier (Post-Sport telekom
Trier) und dem starken Koblenzer Triathleten Jürgen Zäck (SC Poseidon Koblenz) gelöst. Baumann gab im Halbmarathon das Tempo vor, und Ocklenburg musste
irgendwann den kurzen Geschwindigkeitssteigerungen unterwegs Tribut zollen. In sehr guten 1:11:29 Stunden erreichte der 20-Jährige das Ziel. Dietmar Bier belegte in
guten 1:13:31 Rang drei, Jürgen Zäck wurde in 1:14:29 Vierter vor dem starken Andernacher Ingo Neumann (Spvgg Nickenich/1:14:49). Bei den Frauen setzte sich Julia Wydra durch. Die Saarländerin vom TV St. Wendel benötigte für die Strecke sehr gute 1:24:15 Stunden und lag damit äußerst deutlich vor ihrer Konkurrenz. Als Zweite kam Britt Götte von der SSG Königswinter am Deutschen Eck an, nach 1:30:24 Stunden. Ebenfalls gut sechs Minuten hinter der Siegerin Wydra lag die Dritte Nicole Böhm, die in 1:30:45 Stunden nicht nur Werbung für sich selbst betrieb, sondern auch für den Slogan „Fitness für Frauen“, den sie bei der Anmeldung als Vereinsnamen angegeben hatte.

Gemeinsam über den Kurs
G emeinsam fit über die Strecke gingen gut 100 Staffelteams im Team-Marathon. In 2:36:02 Stunden kam die Mannschaft des VfR Simmern dabei dem Marathon- Einzelsieger Uwe Honsdorf ziemlich nahe, wenngleich der Koblenzer Triumphator seinen großen Erfolg statt im Team im Alleingang erreicht hatte. Das schnellste Mixed-Team vom TSV Warzen benötigte für die 42,195 Kilometer zwischen Oberwesel und Koblenz 3:37:41 Stunden und wurde dabei noch von der flottesten Frauen-Mannschaft überholt - hier setzte sich die SG Enkheim durch, die 3:31:30 Stunden benötigte. Bei den mehr als 700 Walkern, die teils mit Nordic Walking- Stöcken unterwegs waren, hinterließ vor allem Michael Münch von LT Mertesdorf einen exzellenten Eindruck. Er absolvierte die 21,0975 Kilometer von Boppard nach Koblenz in 2:17:23 Stunden. Nur wenig später kam die schnellste Walkerin ins Ziel zu Füßen des Denkmals am Deutschen Eck: Nach 2:29:07 Stunden war Inge Brandstetter vom SV Waldesch im Ziel. Wie tausende andere Sportler konnte sie mit ihrem sportlichen Tag beim RZ-Mittelrhein-Marathon vollauf zufrieden sein, auch weil 1500 Helfer an der Strecke sowie in den Start- und im Zielbereich mit enormem Aufwand viele Stunden lang für die Sportler zur Stelle waren. Es lag auch an der guten Betreuung durch die Helfer unterwegs, dass die Einsatzkräfte seitens der Polizei, der Feuerwehren und des Deutschen Roten Kreuzes einen relativ ruhigen Marathontag erlebten. „Wir hatten wesentlich weniger Einsätze als im vergangenen
Jahr“, resümierte stellvertretend der Einsatzleiter des DRK, Peter Klee. Nur wenige ernsthafte Probleme mussten seine Mitarbeiter lösen, weshalb Klee mit dem Verlauf
dieser Großveranstaltung zufrieden war. Darüber hinaus war auch die gut besuchte Marathonmesse in der Sporthalle Oberwerth in Koblenz ein Erfolg, der Umzug der
Messe vom Deutschen Eck in die Großsporthalle aufs Oberwerth machte sich bezahlt. Die Organisatoren und Sportler konnten sich nach dem letzten Zieleinlauf
am Nachmittag am Deutschen Eck in Koblenz sicher sein: Der 2. RZ-Mittelrhein ist gelungen, der 3. RZ-Mittelrhein-Marathon am 17. Juni 2007 kann kommen.

 

Flash-Interviews

Sieger Inline-Skater Marathon (1:06:15 zusammen mit Michael Puderbach) Oliver Engel, Expert Race Team/Gülser Mosel-Skater
"Dieser Sieg ist super. Der Mittelrhein-Marathon ist mit 2300 Startern ziemlich top in Deutschland und ich komme aus Koblenz. Ich bin sozusagen Koblenz. Dass der Start früher war, war schön, weil die Strecke frei war. Aber es waren so früh noch nicht so viele Zuschauer auf der Strecke."
Zum Sieg seiner Vereinskameradin Melanie Becker:
"Das ist echt cool. So was traue ich ihr schon ewig zu. Ich weiß schon die ganze Zeit, dass sie es drauf hat. Das ist der Durchbruch."

Siegerin Inline-Skater Marathon (1:09:25) Melanie Becker, Mülheim-Kärlich, Gülser Mosel-Skater
"Ich hatte gar nicht mit dem ersten Platz gerechnet. Ich hatte auf einen Platz unter den ersten Sechs gehofft. Das ich gewonnen habe, ist überwältigend. Das Heimatrennen ist schon ein Saisonziel. Ich habe die ganze Zeit nach der nächsten Frau geschaut. Fünf Kilometer vor dem Ziel habe ich erst so richtig realisiert, dass ich Erste bin. Da habe ich gedacht: Jetzt musst du beißen. Bei mir ist es meist das Problem an einer Gruppe dran zu bleiben."

Sieger Halbmarathon (1:10:37) Dieter Baumann, Tübingen, Olympiasieger 1992
"Als Favorit habe ich mich nicht gesehen. Ich bin hier gelaufen, um die Landschaft zu genießen und ich habe jeden Schritt. Diese Veranstaltung hätte es schon viel früher
geben müssen. Ich habe noch viele Kontakte nach Koblenz. Als Lothar Hirsch über dem Mittelrhein-Marathon erzählte, habe ich gesagt, da lauf ich mit. Die Strecke hat
Potential." Zum Zweitplatzierten, 20 Jahre jüngeren Marc-André Ocklenburg aus Essen: "Der Junge ist Bestzeit gelaufen. Das war toll. Ein großes Kompliment. Die letzten
drei Kilometer waren relativ flott. Das war gewiss nicht mehr mein Wohlfühltempo." Zu einem möglichen Marathonstart im Mittelrheintal: "Da ein Marathon auch irgendwie im Raum gelaufen wird, könnte man das irgendwann erleben."

Siegerin Halbmarathon (1:24:15) Julia Wydra, TV St. Wendel
"Ich bin aus dem Training heraus gelaufen. Ich habe es mir einfacher vorgestellt. Nicht die Wärme, die Anstiege waren schwierig. Landschaftlich war es aber sehr schön. Ich wollte ursprünglich im Marathon starten, aber mein Vater hat gesagt, ich soll Halbmarathon laufen, weil ich nächste Woche in Pronsfeld über zehn Kilometer antreten will."

Sieger Marathon (2:35:00) Uwe Honsdorf, TuS Rot-Weiß Koblenz
"Voriges Jahr war es härter. Bei Halbmarathon war ich relativ locker. Ich habe nicht angezogen, der Zweite ist einfach abgefallen. Ich habe dieses Jahr elf 30-Kilometer-
Läufe, einen mehr als letztes Jahr, gemacht. In einer Woche hatte ich 203 Kilometer.

Zweiter Mann Marathon (2:39:20) Frederick Lauff, LG Kreis Ahrweiler
"Am Ende wurde es doch hart. Dieses Jahr hatte ich weniger Kilometer trainiert als letztes Jahr. Ich hatte weniger Zeit. Ich habe jeden Sonntag einen langen Lauf gemacht. Das war das, was die Kilometer gebracht hat. Im Durchschnitt waren es in der Woche 110."


Bericht von Testläuferin Sylvia Franzen über den Mittelrhein-Marathon

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Mittelrheinmarathon - ein heißes Erlebnis!

Mittelrheinmarathon - ein heißes Erlebnis!

Nachdem ich im letzten Jahr beim ersten Mittelrheinmarathon mein Marathondebüt gab, entschloss ich mich in diesem Jahr auf der Halbmarathonstrecke teilzunehmen. Viele Marathonis des letzten Jahres, die auch so unter der enormen Hitze gelitten haben, taten es mir gleich, so dass die Nachfrage nach Halbmarathon Startplätzen viel größer war als die nach denen des Marathons.

Aber der Reihe nach:

Überglücklich einen der begehrten Halbmarathonstartplätze bekommen zu haben, fuhr ich auf den Oberwerth zur Marathonmesse in Koblenz. Durch meine Terminplanung war es mir möglich kurz nach Eröffnung der ?Heiligen Hallen? dort zu erscheinen, was sich als sehr positiv erwies, da es dort einen riesigen Ansturm auf die Startnummern gab. Da ich für meinen Verein, die Laufgemeinschaft Laacher See, die Startnummern abholte, war ich sehr zufrieden, dass es recht schnell abgewickelt werden konnte. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit, so ermöglichten sie uns eine gemeinsame Zugfahrt zum Start. Leider wurde nicht extra darauf hingewiesen, dass Läufer mit Leihchip vor Abholung der Startunterlagen diesen zunächst vorher mieten mussten, dadurch mussten sich viele Läufer doppelt anstellen. Bepackt mit den ?Tüten? streifte ich durch die Messehalle. Die Messe war sehr übersichtlich, ich machte einen Fitnesstest am Stand der Barmer Ersatzkasse und schaute mir die Verkaufsstände an. Am Samstag den 17.06.2006 unternahm ich noch einen kleinen Lauf zur Erwärmung der Muskulatur und fühlte mich fit für den am nächsten Tag anstehenden Halbmarathon von Boppard zum Deutschen Eck in Koblenz.

Am 18.06.2006 klingelte um 05:00 Uhr mein Wecker. In der Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen aus zwei Gründen; zum einen war ich aufgeregt zum anderen hatte ich eine Magen-Darm-Verstimmung. Nach einem leichten Frühstück, bestehend aus einer Banane, machte ich mich zusammen mit meinem Lebensgefährten, der für den Marathon gemeldet war, auf zum Treffpunkt mit den anderen Vereinskollegen. Wir hatten riesiges Glück und bekamen einen Parkplatz in unmittelbarer Bahnhofnähe in Koblenz.

Der Transport mit der Bahn hat prima funktioniert. Wir hatten sehr viel Spaß im Zug, konnten über das Laufen fachsimpeln und nutzten auch die Möglichkeit die Bordtoilette zu benutzen. So kamen wir bei blauem Himmel und Sonnenschein in Boppard an. Durch mein ?kleines Leiden? war ich unmittelbar nach Ankunft gezwungen erneut die sanitären Anlagen zu besuchen, dabei zeigten sich die Gastronomen als sehr freundlich gegenüber den Läufern.

Am Startpunkt angelangt gab ich meine Tüte ab und wartete voller Spannung auf den Startschuss. Die Wartezeit wurde verkürzt, da ich einige mir bekannte Läufer traf.

Um 9:00 Uhr viel der lang ersehnte Startschuss. Der Lindwurm bestehend aus den Halbmarathonläufern begab sich auf die Strecke. Durch die Massen an Läufern hatte ich zunächst Mühe meinen Platz in dem Gedränge zu finden. Was aber nach anderthalb Kilometern gelang. Und schon befand ich mich an der großen Rheinkurve Richtung Spay. Trotz des vorverlegten Starts war es schon ganz schön warm, kein Windchen blies und vor einem nur die lange Straße. Unterwegs ersehnte ich den ersten Verpflegungspunkt herbei. Im Gegensatz zum letzten Jahr, hat der Veranstalter diesmal für ausreichende Getränke gesorgt. Auch für das andere Bedürfnis waren ausreichend mobile Dixi Einrichtungen vorhanden, die ich noch recht oft nutzen musste.

Bis Kilometer acht konnte ich meine Pace halten, danach verließen mich langsam meine Kräfte. Ich zwang mich jedoch weiter zu laufen und versuchte mich durch die Schönheit der Strecken abzulenken. In den Ortschaften wurde man mit Begeisterung angefeuert, was zusätzliche Kraft und Motivation gab. Mittlerweile wurde es wärmer und wärmer? Die Feuerwehr und Privatleute hatten Wassersprenger und Eimer zum befeuchten der Schwämme aufgestellt. Was von vielen Läufern genutzt wurde. Ich wich den Sprengern aus, da ich befürchtete mir mit nassen Schuhen Blasen zu laufen. Besonders toll fand ich die Bands am Straßenrand. Nachdem die leichte, aber sich lang hinziehende Steigung gemeistert war, wusste ich, dass bald die Königsbacherbrauerei in Sicht war und der Verpflegungspunkt mit Coca Cola und Red Bull sich näherte. Dort konnte ich mich noch mal vor dem Ziel stärken. Zusätzlichen Schub gab mir der Moderator an der Königsbacherbrauerei. Nun ging es, es war schon drückend heiß, endlich in die letzte Etappe. Jetzt hieß es durchhalten für mich, ich sagte mir innerlich immer wieder, du darfst nicht gehen! In dem Maße in dem die Temperatur weiter stieg, schwanden auch langsam meine Kräfte. Und so erwies sich die eigentlich kurze Strecke, scheinbar endlos lang?

Als wir von der B9 runter in die Stadt liefen, lag am Straßenrand ein Läufer der von mehreren Läufern reanimiert wurde. Mir wurde ganz anders als ich das sah! Mir schoss nur noch durch den Kopf hoffentlich hat es Deinen Lebensgefährten nicht getroffen, der hatte sich in der Woche zuvor mit einer schweren Bronchitis rumgequält. So lief ich weiter und erblickte noch weitere Läuferinnen mit Kreislaufproblemen am Straßenrand. Wahrscheinlich hatten sie zu wenig getrunken. Nachdem meine Uhr 2:19:29 Uhr anzeigte überlief ich endlich die Zielmatte am Deutschen Eck angefeuert von Tausenden die sich dort aufhielten und die ankommenden Läufer begrüßten. Hier war eine Riesenstimmung und ich labte mich daran, wie an den vielen verschiedenen Getränken, die angeboten wurden. Jetzt im Ziel konnte man endlich auch die Sonne genießen. Zusammen mit den Vereinskollegen warteten wir auf meinen Freund, der auch seine Zielzeit nicht erreicht hatte. Er berichtete, dass die Kilometermarken, besonderes am Anfang der Marathonstrecke vollkommen verkehrt standen und somit die Pace falsch eingestellt wurde. Bedingt durch einen zu schnellen Start, eigentlich einem typischen Anfängerfehler, fehlten ihm am Ende die Kräfte. Er empfand gerade im zweiten Teilabschnitt die Abstände zwischen den Wasserstellen bei solchen Temperaturen als zu groß. Als wir vollzählig waren, holten wir unsere leider aus Baumwolle hergestellten und somit zum Laufen nicht geeigneten Finishershirts ab und suchten danach unsere ?Tüten?, die mittlerweile auf dem Vorplatz ausgebreitet waren. Die sonst praktizierte Ausgabe vom LkW geht schneller; nicht auszudenken, eine der nicht bewachten Tüten wäre verschwunden gewesen. Auf dem Weg zum Duschen in die Schwimmhalle tauschten wir unsere Erlebnisse aus. Die Duschen waren prima, warmes Wasser in ausreichender Menge. Die Regeneration konnte beginnen? So ließen wir den schönen Tag beim Italiener in der Altstadt von Koblenz ausklingen.

Als ich in die Online- Ergebnislisten schaute, traf mich der Schlag. Ich fand mich nicht unter meiner abgestoppten Zeit, sondern unter 2:21:20, wobei Brutto- und Nettozeit exakt übereinstimmte. Dies kann nicht sein, da ich mich mit einer Vereinskollegin im Mittelfeld des Startblocks befand und mit Ihr gemeinsam über die Startmatte gelaufen bin. Ich bin zwar nur eine Freizeitsportlerin, aber auch mich ärgert so etwas.

Resümierend empfand ich es als eine gelungene Veranstaltung, die aber noch verbesserungswürdig ist. Insbesondere die Auskilometrierung und evtl. auftretende Fehler bei der Zeitmessung sollten analysiert werden.

Sylvia Franzen


Bericht von Testläuferin Elisabeth Waldorf über den Mittelrhein-Marathon

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Die letzten Kilometer sind die Schönsten.

Wir kommen um 06:50 Uhr in Koblenz mit dem PKW an und finden einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Auf dem Bahnhofsgelände trudeln allmählich die Läuferinnen und Läufer ein. Jeder ist gut gelaunt, es herrscht ein Stimmendurcheinander, Tipps werden noch ausgetauscht. Unser Zug fährt fast pünktlich um 07:26 Uhr ab In Boppard wird sich noch mal mit Sonnencreme, Hirschtalgcreme und weiteren guten Sachen versorgt. Prima das die Sonne scheint, bei Regen wäre die Wartezeit von über einer Stunde bis zum Startschuss doch etwas lange geworden. Noch mit der Wasserflasche in der Hand geht es dann allmählich zum Start. Einige?Aufgeregte? platzieren sich direkt an der Startlinie. Ohne es zu wissen blockieren sie später die schnelleren Teilnehmer.

Dann der Countdown und los geht?s. Die ersten 500 Meter sind die aufregendsten. Das Publikum steht am Straßenrand und feuert die LäuferInnen an. Hier fließen schon die die ersten Tränen der Rührung. Dann geht es auf die Strecke entlang des Rheintals. Die Fahrgäste auf den Rheinschiffen winken und jubeln uns zu, das Panorama unvergesslich. Die Sonne scheint sich mit den Sportlern zu freuen, sie strahlt aus Leibeskräften vom Himmel, auch wenn eine leichte Regenbrise angenehmer wäre, Aber nichts desto trotz macht das Laufen Spaß.

An der ersten Getränkestelle warten ausreichend freiwillige HelferInnen auf uns und halten Trinkwasser und Wasser zum Eintauchen der Schwämme bereit. Man wird teils wegen der hohen Temperatur bedauert und aber von viel mehr Zuschauern angefeuert und motiviert weiter zu laufen. Unterwegs lernt man viele nette MitläuferInnen kennen, es wird von Lauferfahrungen gesprochen, Tipps werden ausgetauscht und es wird sogar viel gelacht. Die gute Laune steckt einfach an. Mancher läuft in einer Gruppe, manche laufen lieber alleine. Es laufen Schnelle und Langsame, Junge und "Alte", Dicke und Dünne - auf der Laufstrecke sind alle gleich.

So, der erste Ort ist in Sicht: Spay! Hier stehen wieder unterstützende Zuschauer am Straßenrand. Viele stehen mit Gartenschläuchen da und bieten den LäuferInnen eine leichte Dusche an. Aus einigen Häusern ertönt rhythmische Musik, wir LäuferInnen übernehmen die gute Stimmung und bedanken uns bei den Zuschauern für die tolle Unterstützung. An der Verpflegungsstelle gibt es wieder Wasser, Elektrolytgetränke, sowie Bananen und Energieriegel.

Dann eine lang gezogene Steigung - die Sonne brennt - der "Berg" will nicht enden. Endlich der nächste Ort - Brey! Wieder warten Zuschauer mit Rasseln und anderen Klappergeräten auf die Sportler. Fremde Menschen rufen dir zu "durchhalten - klasse machst du das - ich bin stolz auf dich usw." Das spornt natürlich wieder an und man gibt alles. Schon sind wir in Rhens - nur noch zehn km! Hier im historischen Ortskern fühlt man sich fast wie beim Kölnmarathon ? viele Zuschauer, super Stimmung, ein Ansager der mich mit dem Vornamen über Lautsprecher anspricht und auf die nächsten Kilometer schickt!

Dann kommt das Ortsschild Koblenz - Stolzenfels! Die Burg hat man schon von weitem entdeckt. Hurra, wir sind in Koblenz!!!! Die letzte lange, wenn auch nur relativ geringe Steigung vorbei an der Königsbacher Brauerei, hier erwartet uns Red Bull, das macht die Beine wieder flott - nur Flügel wachsen heute nicht. Zusätzlich wird auch kühle Cola angeboten.

Während wir Halbmarthonis uns quälen, läuft ganz locker Uwe Honsdorf, der spätere Sieger des Marathonlaufs, an uns vorbei Richtung Deutsches Eck. Wenn es auch schwer fällt, dies gab noch einmal neue Motivation. Ab der Höhe des Stadions Oberwerth geht es nur noch bergab. Die Straßenränder sind mit Zuschauer gefüllt, Musik ertönt aus den Fenstern, das Herz läuft fast über, nur noch zwei km. Die letzten km sind die Schönsten. Auf der Zielgeraden angekommen, sieht man den Banner "Ziel", aber beim genaueren Hinsehen ist das nicht für die LäuferInnen bestimmt. Das ist erst das Ziel für die Inlinern, die Läufer haben noch 150 Meter zu bewältigen. Aber die gehen wie von selbst, es gab ja Red Bull. Dann hört man das schönste Geräusch: das Piepsen der Zeiterfassungsmatten - das Ziel ist erreicht.

Wir sind Finisher!!!
... und wieder fließen Freudentränen!!!


Elisabeth Waldorf


Bericht von Testläufer Wolfgang Rehm über den Mittelrhein-Marathon

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Herrlich heißer Landschaftsmarathon im schönen Mittelrheintal.

Leider gab es im Vorfeld gab es Probleme mit meiner Startberechtigung. Da mir keine Unterlagen zugeschickt wurden und ich auch nicht in der Starterliste aufgeführt war, konnte erst nach mehrmaligem mailen endlich geklärt werden, dass ich die Startnummer 22 habe und somit gemeldet bin.

Am Freitag Nachmittag in Der Sporthalle in Koblenz angekommen musste ich mich neben ca. 50 anderen Teilnehmern am Trouble-Desk anstellen. Als ich nach über einer Stunde endlich dran war, war dort aber unter der Startnummer 22 nichts zu finden. Freundlicherweise wurde ich aber neu erfasst und mir eine neue Startnummer zugeteilt. Die Schlange am Trouble-Desk aber immer noch nicht kleiner geworden. d.h. viele Läufer hatten Probleme mit ihrer Anmeldung. Hier müsste im Vorfeld im Internet die kpl. Anmeldung mit Chipnummer, Jahrgang usw. veröffentlicht werden, es könnten dann viele Probleme schon im Vorfeld geklärt werden.

Am Sonntag bin im dann mit dem Zug nach Oberwesel bei herrlichem Wetter und auch angenehmen Temperaturen angereist. Wie das so ist, sucht man dann irgendwann mal ein Toilettenhäuschen auf. Die Warteschlangen hier waren auch nicht allzu lang, nur fehlte in mehreren Häuschen das Klopapier. Bis zum Start verlief dann alles ohne große Hektik. Die Startzone in Oberwesel ist ja auch äußerst grosszügig und die meisten Läufer ordneten sich auch entsprechend ihren Zielzeit-Erwartungen richtig ein.

Ich hatte mich kurzfristig zu dem Lauf entschlossen und wollte auch wegen der zu erwarteten hohen Temperaturen mit eine recht langsamen Tempo angehen. Leider hat das nicht geklappt. Da die Strecke fast nur an der Bahnlinie entlang geht wurde die Anzeige auf meiner Pulsuhr gestört, hinzu kam noch, dass einige km-Schilder falsch
aufgestellt waren und man sich auch hier nicht sicher sein konnte wie das wirkliche Tempo war. Also lief ich einfach nach Gefühl. Es machte aber dennoch richtig Spaß im schönen Rheintal zu laufen und die Landschaft zu genießen. Ich denke für einen der hier das Rheintal noch nicht kennt, ist der Erlebnisfaktor noch größer. Auch die dann doch sehr schnell einsetzenden hohen Temperaturen waren wegen der vielen und gut bestückten Versorgungsstationen, zumindest am Anfang sehr gut zu ertragen.

Nur wer Stimmung an der Strecke, wie bei den vielen Städtemarathons, erwartet, ist hier fehl am Platze. Die bleibt auf die paar Ortschaften, die auf der Strecke liegen, beschränkt. Ansonsten ist man dazwischen alleine und kann die Landschaft genießen. Leider wurde es am Sonntag dann doch sehr heiß und die langen Strecken außerhalb der Ortschaften macht mir am Ende doch zu schaffen und die paar Steigungen nach einigen Unterführungen waren wirklich hart. Hier sind viele Läufer nur noch gegangen.
Die letzten paar Kilometer in Koblenz waren dann jedoch wieder sehr viel angenehmer. Es war sehr schattig und die Stimmung und Anfeuerung der Zuschauer wurde auch immer besser, so dass ich am Ende doch noch mal etwas Gas geben konnte.

Die Zielverpflegung, Massage und Dusche waren in Ordnung. Lediglich die Abfahrtstelle für den Bustransfer zum Schwimmbad könnte deutlicher gekennzeichnet werden.
Fazit: Der Mittelrhein-Marathon kann ich trotz der kleinen Problemchen nur zu empfehlen um das schöne Rheintal erleben bzw. kennen zu lernen. Wegen der hohen Temperaturen die meist im Juni herrschen ist die aber keine Marathon bei dem man Bestzeiten laufen kann.

Wolfgang Rehm