Testläufer berichten vom Gutenberg Mainz Marathon

Gutenberg Mainz Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Jasmin Hamel über den Gutenberg Mainz Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Jasmin Hamel][Claus Tröbliger][Jochen Mühlhausen][

5. Gutenberg Mainz Marathon, mein schönstes Erlebnis!


Für mich war es die erste Teilnahme an dem Mainzer Marathon. Ich habe mich erst sehr spät entschlossen an dem Lauf teilzunehmen, zu meinem Entsetzen war die Anmeldeliste da bereits geschlossen. Mir war nicht bewusst, dass dieser Marathon so begehrt ist. Dann wurde mir gesagt, dass running-pur Testläufer suchte, darauf hin habe ich mich beworben und das Glück gehabt, ausgewählt zu werden.

Am Samstag Mittag habe ich mit einer Laufkameradin in aller Ruhe die Startunterlagen abgeholt. Die Einteilung der Startnummernausgabe war deutlich angeschrieben und es klappte alles reibungslos. Die ausreichenden Helfer waren sehr freundlich und hilfsbereit. Anschließend machten wir noch einen Bummel über die "kleine" Marathonmesse. Wir hatten das Glück, dass zur Mittagszeit der Läuferandrang noch nicht sehr groß war und uns mühelos durch die Angebote wühlen konnten. Immerhin waren dieses Jahr 8.500 Teilnehmer zugelassen!

Das Wetter am Samstag schien allerdings nicht sehr verheißungsvoll. Der Himmel war grau und es regnete. Na ja, die Prognosen der Wetterdienste ließen jedoch für den Sonntag auf besseres Wetter hoffen. Egal, meine Entscheidung stand fest, ich laufe bei jedem Wetter!!

Am Sonntag hieß es dann um 5.30 Uhr Aufstehen, da ich mich bereits um 7.00 Uhr mit "Gleichgesinnten" verabredet hatte, um gemeinsam nach Mainz zu fahren. Mein erster Blick aus dem Fenster war beruhigend, es regnete nicht.

Gegen 7.45 Uhr parkten wir auf dem Parkplatz am Rheinufer, der zu diesem Zeitpunkt noch unbelegt war. Allerdings konnte die Zufahrt nur durch Insider gefunden werden, da keine ordentliche Ausschilderung vorhanden und eine Zufahrtsseite durch Bauzäune gesperrt war. Nichtsdestotrotz hatten wir einen super Parkplatz ergattert. Wir hatten noch genügend Zeit uns ein wenig umzuschauen und vorzubereiten.

So langsam kam der Start näher und ich kämpfte mich zur Startaufstellung durch. Hier hatte ich reichlich Mühe mich bei meiner ausgeschilderten Marathonlaufzeit einzuordnen, da die meisten LäuferInnen recht früh stehen blieben. So musste ich mich auch "falsch" aufstellen.
Als Anregung möchte ich mitgeben, dass man zu der Laufzeiten-Ausschilderung der Marathonis auch die Halbmarathonzeiten anzeigen sollte, da sehr viele TeilnehmerInnen diese Distanz bevorzugen. Dies ist aus einer Statistik der letzten Jahre zu entnehmen. So ist vielleicht ein gerechteres bzw. vernünftigeres Aufstellen im Startbereich möglich. Natürlich muss hier auch an die Vernunft der LäuferInnen appelliert werden!
Trotzdem der Startbereich von 8 m auf 12 m verbreitert wurde, konnte man ein leichtes Stocken nach dem Startschuss nicht verhindern. Was ich jetzt nicht unbedingt als störend empfand, da eine genaue Zeitnahme durch den Champion-Chip erfolgte und die Zeit ab Überlaufen der Matten genommen wurde.

Endlich über die Startlinie gelaufen, auf meine Uhr gedrückt und los ging es. Die ersten Kilometer habe ich mich in der Menschenmenge mittreiben lassen. Recht früh kam schon der erste Verpflegungsstand (km 2,5), den habe ich erst einmal ausgelassen. Die weiteren Verpflegungsstellen waren sehr gleichmäßig verteilt, haben immer Wasser, Frubiase und Bananen angeboten. Zwar hörte ich Stimmen, den die Frubiase nicht schmeckte - aber man kann es ja nicht allen LäuferInnen recht machen. Ich fand die Versorgung hervorragend.
Begeistert haben mich auch die Zuschauer und die Musikbands. Zum ersten mal standen in Mainz die Namen der LäuferInnen auf den Startnummern, man wurde mit seinem eigenen Namen angefeuert. Das war für mich sehr motivierend. Diese Erneuerung sollte man auf jeden Fall beibehalten!
So langsam musste ich mich entscheiden beim Halbmarathon auszusteigen oder weiterzulaufen. Diese Frage erübrigte sich, da die Atmosphäre so überwältigend war und ich mich noch recht gut fühlte. Also, weiter ging es.
Der kleine Anstieg über die Rheinbrücke meisterte ich mit Bravour. Auch auf der anderen Rheinseite wurden die LäuferInnen von den Zuschauern begeisternd angefeuert. Auf dem Rückweg über die Rheinbrücke konnte man überlegen nach km 28,065 auszusteigen. Der Veranstalter bot zum ersten Mal die Möglichkeit einen 2/3 Marathon zu laufen. Über diese Variante kann man geteilter Meinung sein. Einige machten sich die Möglichkeit zu Nutze und probierten eine längere Strecke als den Halbmarathon aus, anderen reichte die Kraft nicht mehr einen ganzen Marathon zu laufen und stiegen bei dieser Distanz aus.
Ich sagte mir: Jetzt sind es nur noch 14 km bis ins Ziel, die schaffst Du auch noch!

So langsam haben sich die Reihen gelichtet und ein kleinerer Trupp von LäuferInnen gingen auf den Rest der Strecke. Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt blendend und konnte sogar noch etwas an Tempo zu legen. Zwar hatte ich mir sagen lassen, dass die Zuschauer auf der 2. Runde fehlen würden, dem muss ich aber widersprechen. Auch auf der 2. Runden wurden die LäuferInnen lautstark unterstützt.
Unterwegs wurde an einem Verpflegungsstand sogar Coca Cola gereicht, was ich als sehr positiv empfand. Ein paar Kilometer weiter - so bei km 35 - gab es Red Bull, dies soll ja angeblich Flügel verleihen. Ich probierte es und tatsächlich, es gab mir noch einmal Antrieb.
Ein super Gefühl war es in der 2. Runde durch die sogenannte "Reebok-Meile" zu laufen. Eine irre Stimmung und immer wieder wurde man unterwegs mit seinem Namen angefeuert und Mut zugesprochen.
Das Ziel vor Augen, ein Blick auf die Uhr, dem Zielsprecher im Ohr - es war der Wahnsinn -. Ich konnte locker und mit einem strahlenden Lächeln über die Ziellinie laufen. Vor drei Wochen bin ich den Marathon das erstemal unter 4 Std. (3.58 Std.) gelaufen. Aber als ich hier auf die Uhr schaute, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Letztendlich kam eine Zeit von 3.51,29 Std. heraus. Ich konnte meine Freude kaum fassen und nahm stolz meine Medaille entgegen. Ich habe im Traum nicht daran gedacht, solch eine Zeit zu laufen. Auf dem Weg durch den Zielbereich konnte ich ein paar Freudentränen nicht unterdrücken, nahm mir an einer Verpflegungsstelle noch etwas zu trinken mit und trat den Rückweg zum Auto an. Auch im Zielbereich hatten die Organisatoren alles im Griff. Es kam zu keiner Zeit zu Engpässen.

Mein Fazit: Es war eine schöne, gut organisierte Veranstaltung, die man gerne weiterempfiehlt. Ein Dank gilt wie immer den fleißigen ehrenamtlichen Helfern, die so eine Veranstaltung erst ermöglichen. Mainz ihr habt ein tolles Publikum, hier muss man einfach gute Zeiten laufen. Selbst das Wetter hat mitgespielt, es kam kein Tropfen Regen herunter.

Das nächste mal werde ich mich sicherlich rechtzeitig anmelden!!

Ein Dank geht auch an running-pur, die mir diese Veranstaltung und tolle Erlebnis ermöglicht haben!


Es grüßt ganz herzlich aus Oberursel

Jasmin Hamel


Bericht von Jasmin Hamel über den Gutenberg Mainz Marathon
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Deutschlandpremiere des Zwei-Drittel-Marathons in Mainz

Noch vor einem Jahr saß ich gemütlich auf der Couch und sah mir die Übertragung des 4. Gutenberg Marathons Mainz im Fernsehen an. An diesem Tag beschloss ich im nächsten Jahr auch einmal einen Marathon zu absolvieren. Eigentlich nichts besonderes, so möchte man meinen, nur lief ich zu dieser Zeit noch gar nicht. Schlimmer noch, ich hatte gerade zwei Wochen zuvor das Rauchen aufgegeben.

Um jetzt nicht einen Erlebnisbericht analog des Fernsehprojektes "Von 0 auf 42" abzuliefern möchte ich nur erwähnen, dass ich inzwischen drei Marathons absolviert habe und der vierte in wenigen Tagen ansteht.

Leider lief die Marathonvorbereitung für Mannheim nicht besonders (Erkältung- und Verletzungspausen) so dass in letzter Zeit immer mehr "Genussläufe" angesagt waren. Und genau hier kommt der Gutenberg Marathon ins Spiel.

In Mainz wurde nämlich eine Deutschlandpremiere durchgeführt: der Zwei-Drittel-Marathon (28,1 km). Wem der Halbmarathon nicht reicht und diejenigen die sich noch nicht ganz an die Marathondistanz rantrauen sind mit dieser Zwischendistanz recht gut bedient.

Für die Marathontouristen geradezu ideal: Man kann bei dieser Distanz bei km 22 und km 27 auch über den Rhein (Landesgrenze Rheinland-Pfalz und Hessen) laufen und macht an diesem Tag somit einen "Zwei-Länder-Lauf" mit den dazugehörigen Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden.

Weiterhin spricht für Mainz die Tatsache, dass man während des Laufes entscheiden kann, ob man den Halbmarathon, den neuen 2/3-Marathon oder die klassische Distanz läuft, man muss sich also nicht wie bei vielen Veranstaltungen bei der Meldung auf eine Strecke festlegen.

Da die Marathonveranstaltung bereits im Dezember ausgebucht war (und ich einen letzten "langen Lauf" vor Mannheim machen wollte), musste ich mir eine Startnummer auf dem Sekundärmarkt besorgen, die Ummeldung gegen eine Gebühr von EUR 10,00 verlief problemlos. Einziger Nachteil: Ummeldungen können nur am Vortag vorgenommen werden.

Die Marathonmesse ist relativ klein aber für eine Veranstaltung dieser Größenordnung absolut ausreichend. Zur Pasta-Party (Nudelgericht mit Mineralwasser) kann ich nichts sagen, sie soll aber wie mir Teilnehmer versicherten, in Ordnung gewesen sein.

Bei der Anfahrt am Wettkampftag sollte man beachten, dass einige Parkhäuser im Startbereich gesperrt sind bzw. erst nach der Veranstaltung um 15.00 Uhr wieder verlassen werden können. Mein Auto stellt ich im Parkhaus "Südbahnhof/Cinestar" ab, dessen Entfernung vom Start/Ziel etwa 900 m beträgt; die An- und Abfahrt verlief reibungslos.

Die Kleiderbeutelabgabe erfolgte in der Rathausgarage schnell und absolut professionell.

Die Startblockeinteilung sollte nach angegeben Zielzeiten erfolgen, eine Kontrolle erfolgte aber nicht. Und schon war das Chaos vorprogrammiert. Walker/-innen im Bereich im Startblock "2:30 - 3:00 h" die auf dem ersten km die ganze Breite der Straße einnehmen sind schon eine Unverschämtheit. Ebenso verhält es sich mit Betriebssportgruppen die gemütlich joggend im großen Pulk von ca. 50 Läufern ständig für riesigen Rückstau sorgten. Aber nicht nur diese Personengruppen verhielten sich absolut unsportlich, sehr viele langsame Läufer/innen standen direkt hinter dem Elitefeld. So war es nicht verwunderlich, dass die ersten 3 km so gut wie gar nichts ging und ein flüssiger Laufrhythmus undenkbar war. So katastrophal wie in Mainz habe ich es bisher noch nicht erlebt.

Die Strecke führte am Kurfürstlichen Schloss durch die Mainzer Neustadt nach Mz-Mombach, wo natürlich Fastnachtsstimmung verbreitet wurde. In der Mainzer Altstadt war natürlich die Hölle los. Der Streckenabschnitt nach Mz-Weisenau (Wendepunktstrecke entlang der Bahnlinie) und zurück ist eher geprägt durch Langeweile, bevor es auf dem letzten km wieder deutlich lauter wird. Jetzt gilt es sich zu entscheiden: weiterlaufen oder aufhören. Für die Marathonis geht es jetzt über die Theodor-Heuss-Brücke zum höchsten Punkt des Marathons ins hessische Wiesbaden durch die Ortsteile Mz-Kastel und Mz-Kostheim. Hier steppte ebenfalls der Bär -Volksfeststimmung pur. Absolute spitze! Ingesamt waren laut Presseberichten ca. 80.000 Zuschauer unterwegs - ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.

Der Rückweg über die Brücke wieder ins rheinland-pfälzische Mainz war schon etwas zäh und ich war froh nach der Zwei-Drittel-Distanz keine weiteren 14 km mehr laufen zu müssen. Der Zieleinlauf befand sich zwischen dem Landtag und dem Kurfürstlichen Schloss, erinnerte aber mehr an den Zieleinlauf bei einem kleinen Volkslauf. Es gab drei Tische mit Wasser, Isogetränk und halbe Bananen. Sehr spartanisch das ganze. Viele Teilnehmer einschließlich meiner Person waren über die Deutschlandpremiere was den Zieleinlauf betrifft ziemlich enttäuscht. So machten wir uns nochmals 400 m auf den Weg um echte "Finisherluft" zu schnuppern. Im Zielbereich der (Halb-) Marathonläufer mangelte es natürlich an nichts. Die Kleiderbeutelausgabe erfolgte ebenso rasch wie die -annahme. Alles in allem ein gelungener Citymarathon, der den Vergleich mit dem nahegelegenen Frankfurt nicht zu scheuen braucht.


Bericht von Jochen Mühlhausen über den Gutenberg Mainz Marathon
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Ein Service der "Weltklasse" !

Um es vorweg zu nehmen: für mich war der Gutenberg-Marathon am 9.Mai 2004 ein tolles Erlebnis und eine großartige, reibungslose Veranstaltung.
Doch alles was mir aufgefallen ist nun in chronologischer Reihenfolge: am Samstag bin ich mit meinem Laufkameraden Michael (es war dies sein 2. Marathon, für mich war es der 8.) zu unserem Laufabenteuer mit dem Wohnmobil aufgebrochen. Die ganze Woche hatte es geregnet, sodass wir uns keine Sorgen über allzu große Hitze machen mussten, aber doch auf ein trockenes Rennen am Sonntag hofften. Im SWR3 hörten wir von Ben Wettervogel die Prognose für den Sonntag und danach sollte es trocken und kühl bei 12 bis 14 Grad werden. Je näher wir an Mainz kamen, umso dunkler wurde der Himmel und in Mainz regnete es dann auch und der Wind fegte mit starken Böen durch die Stadt. So gegen 16 Uhr parkte ich mein Wohnmobil auf der dem Start gegenüberliegenden Rheinseite in der Nähe des Bahnhofes Mainz-Kastell und wir gingen über die tolle Theodor-Heuss-Brücke zum Start- und Zielbereich. Auf der Brücke zeigte der Wettergott seine volle Kraft und mir war klar, das Wetter kann nur besser werden. Da dies mein 3. Gutenberg-Marathon werden sollte, war ich mit den Räumlichkeiten und der Aufteilung der Rheingoldhalle etwas vertraut. Trotzdem suchten wir zunächst die Startnummernausgabe, weil wir die Tafel am Eingang übersehen hatten und direkt zur Garderobe im Erdgeschoß gingen. Dort gab es aber nur die ersten tausend Startnummern und wir wurden freundlich auf den großen Saal im Obergeschoß verwiesen, wo der Hauptteil der Startnummernausgabe zusammen mit der Pasta-Party stattfand. Zunächst schauten wir uns jedoch auf der Marathonmesse um. Dort war sehr viel los, aber es ging alles sehr ruhig zu und man konnte sich in Ruhe umsehen. Anschließend gingen wir unsere Startunterlagen abholen und freuten uns beide über den tollen Kleiderbeutel, der aus einem festen Stoff hergestellt ist und in einem freundlichen Gelb leuchtet. Das ist doch Klasse und allemal besser als diese einfach Plastiktüten, die dann auch noch zu allem Unglück irgendwann aufreißen. Aus dem Jahre 2000 habe ich vom 1.Gutenberg-Marathon noch diesen Kleidersack und benutze ihn gerne zum Transport meiner Laufsachen. Von Running Pur war ich bereits aufgrund meiner Bewerbung in Mainz angemeldet worden, aber leider hatte ich vergessen damals meinen eigenen Chip mit Nummer anzugeben. Diese habe ich nach Erhalt meiner Anmeldebestätigung per E-Mail als Änderung nachgemeldet. Innerhalb von 3 Tagen hatte ich eine Bestätigung meiner Änderungsmeldung per Mail und nun waren meine Unterlagen in Ordnung; unkompliziert und klasse ausgeführt von der Organisation. Gegen 18.30 Uhr machten wir uns dann an die Pasta ran und nahmen eine große Portion Nudeln. Laufkollegen die noch einen Nachschlag haben wollten wurden freundlich nochmals bedient. Es war jetzt sehr viel los in der Halle, aber es gab genügend Stellen zur Pasta- und Getränkeausgabe und somit keine langen Schlangen zum Anstehen. Auch Sitzplätze fanden wir relativ schnell. Wir nahmen uns viel Zeit und so konnte ich um 19.30 Uhr beobachten, dass immer noch vereinzelte Läufer ihre Startunterlagen abholten und dies auch bei einer reduzierten Helfermannschaft möglich war, obwohl offiziell die Ausgabe um 18 Uhr geschlossen sein sollte. Auch dies ist eine nette Geste des Veranstalters.
Am Sonntag morgen war ich zunächst beim Aufwachen froh, dass kein Wind mehr hörbar war. Als ich rausschaute sah ich auch eine trockene Straße und wusste, dass das Wetter passen würde für einen tollen Lauf. Der Gang zum Start über die Theodor-Heuss-Brücke bestätigte die Wetterbesserung. So gegen 8.30 Uhr war natürlich viel los im Startbereich. Die Handbiker waren bereits vor dem Start und wurde vorgestellt. Wir gingen zur Abgabe der Kleiderbeutel in das Parkhaus am Rathaus, aber darin stauten sich dann doch die vielen Läufer. Hier fehlten leider Hinweise, dass die Startnummern 4000 und höher im hinteren Bereich des Parkhauses zur Abgabe waren und man um die späteren Getränkeausgabe herum recht einfach dahin gelangen könnte. Auch der weitere Wege aus dem Parkhaus waren leider nicht groß genug ausgeschildert und so behinderten sich halt ein- und ausgehende Läufer. Schade, aber das kann man mit größeren Ausschilderungen sicherlich noch etwas besser machen. Die Startblöcke waren nach Endzeiten aufgeteilt in der Hoffnung, dass alle Läufer sich selber einschätzen und einordnen können. Nach dem pünktlichen Start ging es auch reibungslos weg, aber immer wieder kam es zu Staus weil nicht nur sehr langsame Läufer sondern sogar Walker sich sehr weit vorne eingereiht hatten. Die haben die Zeitangaben auf den Startzonen sicherlich als Halbmarathonzeiten verstanden. Hier kann man, so glaube ich, noch so viel aufklären, es gibt immer welche die der Meinung sind, dass sie einen Zeitvorteil haben, wenn sie weit vorne starten. Das waren zunächst die einzigen Störungen beim Start von 8500 Läuferinnen und Läufern, denn die großen und breiten Straßen auf den ersten Kilometern ließen einen zügigen Lauf direkt zu. Auf den ersten Kilometern achte ich sehr genau auf meine Km-Zeiten, um schnell mein richtiges Tempo zu finden. Leider waren in Mainz aber die Schilder in einer Höhe von ca. 160 cm angebracht und beim dichten Starterfeld daher nicht immer am Rand sichtbar. So Verpasste ich leider die Schilder für 2, 3 und 4 km und konnte erst danach mein Anfangstempo überprüfen. Außerdem standen auf der gesamten Laufstrecke die Schilder mal rechts und mal links und wechselten die Hintergrundfarbe zwischen gelb und weiß. Alle Schilder auf gelbem Grund und dann in 2 m Höhe und alles wäre noch etwas besser. Nach ca. 4 km ging es durch das Werksgelände der Fa. Schott und einige Arbeiter in der Zigarettenpause (wie unpassend zum Marathon) feuerten uns, aber vor allem die eigenen laufenden Kollegen, an. Zu diesem Zeitpunkt fielen mir immer wieder hektisch laufende junge Leute auf, die wild die Spur wechselten. Dann verstand ich, dass es sich dabei um die Schülerstaffel handelte, die etwas später gestartet waren, aber nun aufgrund der Schnelligkeit uns Marathonis ein- und überholten. Manche Überholmanöver waren doch sehr waghalsig und störten etwas die im gleichmäßigen Tempo laufenden Marathonläufer. Aber für die Schüler war das sicherlich eine tolle Motivation zu laufen. Später konnte ich dann sehen, dass die Wechselzonen für die Staffeln als Bypass neben der Laufstrecke abgesperrt waren und somit diese Wechsel den Marathonlauf nicht störten. Das war toll organisiert und ich kann den Veranstaltern des Wien-Marathons nur empfehlen sich das mal in Mainz anzuschauen. In Wien gab es solche Zonen für die Staffelwechsel vor zwei Jahren nämlich nicht und so blieb halt plötzlich ein Läufer vor einem stehen und brachte mich aus dem Rhythmus. Bis Mombach war es dann relativ ruhig auf der Strecke und dort begann dann zum ersten Mal der Mainzer Karneval. Hier herrschte eine tolle Stimmung mit Musikkapellen, riesigen Lautsprecherboxen mit fetziger Rockmusik und einem tollen Publikum. Nach zwei Kilometern der Ruhe kam man dann in die Mainzer Innenstadt und ort wurde die Stimmung mit jedem Meter näher an den Dom auch immer besser. Auf der Großen Bleiche war dann der Bär los und das Publikum erzeugte einen ohrenbetäubenden Lärm. Dann ging es durch die schmalen Straßen der Altstadt und raus auf die große Wendeschleife nach Weisenau. Hier kann man zunächst die Schnellen bewundern, die einem entgegen kommen und anschließend selber nach der Wendemarke sehen, wen man schon alles hinter sich gelassen hat. Auf diesem Rückweg nach der Wendemarke wurde dann das Tempo im Feld merklich schneller und mir war klar, dass die Halbmarathonis in den Endspurt gehen. Das hieß also aufpassen auf das Tempo für mich, denn es ging ja noch einen Runde und nicht schon jetzt ins Ziel. Nach dem Durchlaufen des Zieles und somit der ersten Runde geht es über die Rheinbrücke nach Mainz-Kastell und MZ-Kostheim. Das Läuferfeld war jetzt wesentlich kleiner; ich schätze das über die Hälfte der Starter dort raus sind und mit einem guten Halbmarathon zufrieden waren. Die Steigung zur Brücke und somit zum höchsten Punkt war lang und kostete ganz schön Kraft. Die hessischen Vorstädte Kastell und Kostheim überraschten mich mit vielen kleinen Partys am Streckenrand und man merkte den Leuten die Freude an, auch vom Marathon besucht zu werden. Zurück über die Brücke gab es dann die Abzweig für die 2-Drittel-Marathon-Läufer. Diese einmalige Streckenlänge ist eine gute Idee und hilft sicherlich dem einen oder anderen auf dem Weg zum Marathon im nächsten Jahr. Es ging nun wieder auf die Schliefe nach Mombach, aber dort waren jetzt wesentlich weniger Leute an der Strecke, weil eben mit den Halbmarathonläufern auch die dazugehörigen Fans nun das Rennen und dessen Besichtigung beendet hatten. Trotzdem war genügend Zuspruch da und nun kam nach meinem Empfinden der aufgedruckte Vorname unter der Startnummer zu Zuge. Immer wieder feuerten mich unbekannte Leute durch Zurufen meines Namens an und das motiviert mich noch zusätzlich. In der Innenstadt war die Stimmung noch gut und beim Anblick des Domes wusste ich, dass nach einer kurzen Schleife die Zielgerade kommt. Auf diesem letzen Abschnitt von ca. 700m war dann wirklich der Teufel los und man wurde ins Ziel getragen. Ich persönlich war natürlich ganz glücklich, denn mit 3:47:47 hatte ich mein Ziel, eine neue persönliche Bestzeit, erreicht. Auch mein Laufkollege Michael kam unter 4 Stunden ins Ziel und das bei seinem erst 2. Marathon. Im Zielbereich war sehr viel Platz und der ganze Bereich war auch gut für die Marathonteilnehmer abgesperrt. Es gab Wasser, isothonische Getränke und Bananen und in der Parkgarage zusätzliche Verpflegungsstände. Man konnte sich in Ruhe erholen und genügend Erfrischungen aufnehmen. Das finde ich ganz toll und sehr wichtig, denn z.B. in Würzburg 2003 gab es im Zielbereich für 4-Stunden-Läufer keine Getränke mehr. Ich holte mir meinen Kleidersack und war natürlich ganz gespannt auf meine offizielle Zeit, die mir per SMS zugesandt werden sollte. Doch es gab keine SMS. Etwas später rief ich dann meinen Frau an, um ihr mitzuteilen wie gut es mir doch geht und hörte, dass sie in großer Sorge war, weil die SMS auch auf ihr Handy nicht gekommen war. Später so gegen 16 Uhr haben wir dann die Ergebnislisten im Zielbereich angeschaut und unsere offiziellen Endzeiten erfahren. Und dann kam doch noch die SMS. Aber das ist viel zu spät und entspricht auch nicht den Zusagen, die die Firmen Mika-Timing und Moritz gemacht haben. Und dafür zahlt man dann noch 49 Cent?!? Nein, das ist keine gute Leistung! In Wien 2002 hatte ich auch eine SMS-Benachrichtigung angemeldet und diese gab es kostenlos und vor allem pünktlich, nämlich ca. 10 Minuten nach dem Zieldurchlauf. Also hier gibt es noch einiges zu verbessern bei der Dienstleistung.
Resümee: bei allen Schilderungen habe ich total vergessen, dass ich unterwegs hervorragend mit Wasser, isothonische Getränken und Bananen versorgt wurde. Jeder Verpflegungsstand war großzügig eingerichtet und wenn man zum Ende des jeweiligen Getränkes lief waren dort Massen an gefüllten Bechern bereit. In der zweiten Runde gab es dann weniger Läufer, aber immer noch die gleiche Anzahl an Helfern an den Verpflegungsstellen und man bekam sein Getränk oder seine Banane persönlich überreicht. Bei diesem Service kann man den Mainzern nur das Prädikat "Weltklasse" erteilen. Im Übrigen, die Bananenabschnitte waren alle geschält, also ohne Schale! Das erwähne ich deshalb, weil z.B. in Wien die Bananen mit Schale serviert werden und die nächsten 500m nach der Verpflegungsstelle eine einzige Rutschbahn sind. Also großes Lob an Mainz. Und nochmals zum Schluss: der Mainz-Marathon ist eine tolle Veranstaltung mit einer schönen Strecke und ich kann jedem Marathoni nur raten hier mindestens einmal an den Start zu gehen und diese perfekte Organisation zu genießen. Ich danke deshalb auf diesem Wege allen Helfern die dies so ermöglicht haben, Euer Jochem Mülhausen.