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Bericht von Bernd Schmelzeisen über
den Gutenberg Marathon Mainz 2003
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][Bernd Schmelzeisen ][Sven
Löschengruber ][Uwe Schmitt ][Gerald
Baudek ][
Knapp 7000 Läufer am Start...
Hallo, mein Name ist Bernd Schmelzeisen und ich starte in der AK M35
für den Lauftreff Ingelheim. Nachdem ich letztes Jahr sehr gute Erfahrungen
mit dem 3. Gutenberg (Halb-)Marathon gemacht hatte, war es für mich
klar, dass ich dieses Jahr am 4. Gutenberg Marathon wieder den Halbmarathon
laufe. Erfreulicherweise hatte ich als Testläufer für running
pur einen Freistart. Die Vorbereitungszeit in diesem Jahr war durch mehrere
Erkältungen etwas verkürzt, insgesamt nur gut 8 Wochen. Trotzdem
fühlte ich mich fit und gut vorbereitet. Am Vortrag, also am Samstag
10.05., holte ich zusammen mit meiner Familie in der Rheingoldhalle in
Mainz die Startunterlagen ab. Es klappte alles zügig und reibungslos,
Kompliment an die Organisation. Am Sonntag begann der Tag schon früh
für mich, 6.00 Uhr aufstehen, um rechtzeitig mit Auto und Stadtbus
in Mainz anzukommen. Die Abgabe der Kleidersäcke war gut organisiert;
ziemlich pünktlich um 9.32 Uhr startete das große Feld der
knapp 7000 Läufer und Läuferinnen. Im Gegensatz zum Vorjahr
kam ich dieses Jahr schnell in meinen Laufrhythmus und war bis km 10 sehr
gut in meiner persönlichen Zeitvorgabe. Natürlich getragen vom
Publikum, das die Straßen der Innenstadt säumte sowie der Unterhaltung
und Moderation entlang der Strecke. Ab km 15 wurde es recht öde -
es ging Richtung Weisenau und dort sind weder die Publikumsmassen noch
eine Moderation des Veranstalters. Diese triste Strecke gilt es "mit
positiven Gedanken" zu überwinden, was den meisten auch gelingt.
Dieses Jahr war neu und positiv hervorzuheben, dass die 2. Runde nicht
mehr nach Weisenau gelaufen wurde, sondern der neue Streckenverlauf ging
über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz Kostheim und Mainz
Kastel (was insb. für die Marathoni interessant ist). Das bedeutet,
dass das öde Stück Richtung Weisenau nicht zweimal gelaufen
werden muss. Wetter und Stimmung waren optimal, wobei mir die Atmosphäre
im Vorjahr mehr Gänsehaut einbrachte. Die Versorgung an den Verpflegungsstellen
war sehr gut. Auf den letzten 3 Kilometern musste ich mich sehr motivieren
und war froh, das Ziel zu erreichen. Jede/r bekam sofort eine Medaille,
die Versorgung mit Getränken am Ziel war mit 2 Helfern und etlichen
ZieleinläufernInnen etwas überfordert. Es waren auch nicht genügend
"Vitaminkuchen" vorhanden - ich habe jedenfalls kein Stück
mehr abbekommen, nur einen Krümel zum probieren.
Alles in allem war ich aber wieder mit der Organisation des Veranstalters
sehr zufrieden, der auch Dank Sonnenscheins einen guten Publikumszuspruch
hatte. Diesen Lauf kann ich allen empfehlen, es ist ein sehr angenehmer
Lauf für "Jedermann". Sicher werde ich am 5. Gutenberg
Marathon im Jahr 2004 wieder dabei sein - denn "Dabei sein"
ist bekanntlich alles.
Sportliche Grüße
Bernd Schmelzeisen
Bericht von Sven Löschengruber über
den Gutenberg Marathon Mainz 2003
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Gute Stimmung bei herrlichem Sonnenschein...
Zunächst möchte ich mich ganz herzlich bei der Redaktion von
"running-pur" bedanken, die mir einen Freistart beim bereits
seit Januar ausgebuchten 4. Gutenberg- Marathon in Mainz ermöglichte.
Im Folgenden möchte ich meinen Testbericht niederschreiben: Bereits
am Samstag fuhr ich mit der S- Bahn von Hanau nach Mainz, um die Marathonmesse
zu besuchen sowie meine Startunterlagen im Empfang zu nehmen und an der
Nudelparty teilzunehmen. Vom Bahnhof Mainz- Süd war es nur ein zehnminütiger
Fußmarsch bis zur Rheingoldhalle. Zunächst musste ich mich
beim Trouble- Desk melden, wo man mir ohne größere Wartezeiten
meine Startnummer aushändigte und meinen Championchip registrierte.
Etwas Verwunderung löste bei mir aus, dass trotz des frühzeitig
verkündeten Meldestopps am Samstag noch Nachmeldungen angenommen
wurden. Dabei handelte es sich nicht um Ummeldungen. Von der Möglichkeit
der Ummeldungen für eine sehr günstige Gebühr von 10 Euro
machten zahlreiche Läufer Gebrauch. Hier sollten sich andere Veranstalter
großer Marathonläufe ein Beispiel an den Mainzern nehmen, denn
es ist wirklich bedauerlich, wenn man selbst verhindert ist und andere
Lauffreunde wegen des Erreichens des Teilnehmerlimits nicht teilnehmen
können. Schon allein aus versicherungstechnischen Gründen kann
es weder im Interesse der Läufer noch der Veranstalter liegen , wenn
zahlreiche Marathonis unter falschem Namen laufen. Dies wird durch das
in Mainz mögliche Umschreiben der Startnummer verhindert. Leider
hatte man vergessen, die Gutscheine für die Nudelparty beizulegen
- allerdings war ich mir auch nicht mehr ganz sicher, ob diese nicht kostenpflichtig
war. Also fragte ich an einer anderen Startnummernausgabe nach und ein
sehr freundlicher Helfer händigte mir nicht nur eine, sondern sogar
zwei Wertmarken (eine für meine Begleitung) aus. Die Nudeln mit Tomatensauce
(es gab nur eine Sorte) waren schmackhaft und auch die Portionen eigneten
sich hervorragend zum Auffüllen der Kohlehydratspeicher. Prima ist
auch, dass die Pasta nicht auf Plastiktellern serviert wird, wodurch man
die Plastikgabeln (verständlich, weil es sonst massiven Besteckschwund
gäbe) verschmerzen kann. Anschließend schlenderte ich noch
ein wenig über die recht kleine Marathonmesse und lauschte den anvisierten
Zielen der Top- Favoriten.
Am Sonntag ging es um 6.45 Uhr mit der S- Bahn gen Mainz. Die Wettervorhersage
war für Ausflügler und Zuschauer vielversprechend, für
Marathonläufer eher ein wenig bedrückend. Gut eine Stunde vor
dem Start traf ich in der Halle ein und reihte mich in die Schlangen vor
den Toiletten ein. Nachdem dies erledigt war, stellte sich in meinem Magen
ein Grummeln ein, das nicht Gutes verheißen ließ. Also nochmals
anstellen, denn schließlich wollte ich zumindest die Halbmarathondistanz
bewältigen. Unmittelbar vor dem Start konnte ich mich locker in die
Läuferschar einreihen; im Gegensatz z. B. zu Köln gab es in
diesem Bereich kein Gedränge, alle schienen das Rennen eher relaxt
anzugehen, so dass ein Blockstart auch nicht von Nöten war. Bereits
nach ca. 45 Sekunden hatte ich die Startlinie überquert. Locker ging
ich die ersten Kilometer in einem Schnitt von 5:15 Minuten an. Den ersten
Stimmungshöhepunkt gab es auf dem Gelände der Fa. Schott Glas,
wo dutzende Fans mit Rasseln und anderen Lärminstrumenten alle Läufer
begeistert feierten. Weiter lief der Tross nach Mombach, wo wir mit mehreren
"La ola"- Wellen vorangetrieben wurden. Nach gut 52 Minuten
passierte ich die Kilometermarke 10 und ließ keine Wasserstelle
aus.
Aufgrund der Magenprobleme von vor dem Start traute ich mich jedoch nicht,
etwas Essbares zu mir zu nehmen. Auf dem weiteren Weg zur Altstadt kamen
die Läufer am Eltzer Hof und dem von vielen Zuschauern gesäumten
Mainzer Dom vorbei. Von dort ging es Richtung Weisenau. Die ca. 3 Kilometer
lange Grade wurde nicht von besonders vielen Menschen gesäumt, hatte
aber durch den Wendepunkt den Vorteil, dass ich im Entgegenkommen einige
der schnellsten Männer und die schnellsten Frauen bewundern konnte.
So mancher Sportler nutzte die Gelegenheit, ihm auf der anderen Straßenseite
begegnende Lauffreunde zu grüßen bzw. anzufeuern. Da sich dieser
Streckenabschnitt allerdings ziemlich in die Länge zieht, war ich
froh, dass er aufgrund der Kursänderung dieses Jahr nur auf der ersten
Schleife zu laufen war. Nach Kilometer 20 bog ich auf die lange Zielgrade
ein und nun musste ich mich entscheiden, ob ich rechts Richtung Ziel abbiegen
oder weiterlaufen wollte. Bei einer Halbmarathonzeit von 1:47:34 entschied
ich mich für das Letztere, schließlich wollte ich ja den neuen
Streckenabschnitt kennen lernen. Mittlerweile hatte die Sonne einiges
an Kraft hinzugewonnen, so dass es auf den schattenlosen Straßen
ziemlich an die Substanz ging. Glücklicherweise hatte einige Privatleute
Gartenduschen aufgestellt und für diese nahm ich ein Abschweifen
von der Ideallinie gern in Kauf. Die zweite Runde führte über
die Theodor- Heuss- Brücke auf die andere Rheinseite nach Kostheim,
was mich auf heimischen hessischen Boden zurückbrachte. Die Neugestaltung
der Strecke wurde allerdings durch eine nicht unerhebliche Steigung erkauft,
die bei mir ziemlich auf die Beine ging. Belohnt wurden die Mühen
durch ein begeisterungsfähiges Publikum in Kostheim und Kastel, welches
auch das breite Mittelfeld lautstark anfeuerte. Zurück auf der Mainzer
Rheinseite verließen mich langsam, aber sicher die Kraftreserven.
Die Hitze, der Mangel an Banane, die ich vorsichtshalber nur sehr sparsam
zu mir genommen hatte, all dies ließ sich nun kaum noch kompensieren.
Von Kilometer 28 an wurde ich immer langsamer, versuchte bei den Stimmungspunkten
nochmals Tempo aufzunehmen, was aber nie von längerer Dauer war,
dazu waren meine Beine einfach zu schwer. Vermutlich war ich für
die Gegebenheiten doch zu zügig angegangen, aber dies ließ
sich nicht mehr ändern. Ab Kilometer 34 war es ein stetiger Wechsel
zwischen Lauf- und Gehabschnitten, wobei die Gehphasen immer länger
und das Joggen kürzer wurden. Aber an ein Aufgeben war (trotz der
nicht gerade motivierenden Tatsache, ständig überholt zu werden)
nicht zu denken. Besonders in Mombach und in der Altstadt gaben mir die
aufmunternden Rufe und der Applaus die Motivation durchzuhalten. Auf den
letzten Kilometern raffte ich mich noch einmal auf, nachdem zwischenzeitlich
sogar die 4- Stunden- Marke außer Reichweite zu geraten schien.
Getragen von den klatschenden Massen auf der verengten Zielgrade erreichte
ich das Ziel in 3 Stunden 54:32 Minuten. Zwar hatte ich meine Bestzeit
aus Köln um einiges verfehlt und auf der zweiten Streckenhälfte
fast 20 Minuten verloren, doch mein vorher gestecktes Ziel, unter 4 Stunden
zu bleiben, hatte ich gepackt. es ist jedes Mal ein tolles Gefühl,
den inneren Schweinehund besiegt und durchgehalten zu haben. Unmittelbar
nach dem Zieleinlauf bekam ich meine Finisher- Medaille und kurz danach
Getränke und Bananen. Sicherlich lässt sich die Verpflegung
im Zielbereich nicht mit der tollen in Köln vergleichen, doch schließlich
bin ich ja nicht zum Schmausen nach Mainz gefahren. Weiterhin ist positiv
anzumerken, dass ich bereits eine halbe Stunde nach dem Zieleinlauf eine
Soforturkunde ausgedruckt bekam.
Alles in allem bleibt festzuhalten, dass der Gutenberg- Marathon, der
übrigens erstmals im Regionalprogramm (SWF Rheinland Pfalz) live
übertragen wurde, stets eine Reise wert ist und sicherlich im nächten
Jahr noch mehr Teilnehmer anziehen wird und diese auch verkraften kann.
Ich würde mich freuen, in Zukunft bei weiteren Veranstaltungen für
"running-pur" berichten zu können.
Sven Löschengruber, Bruchköbel
Bericht von Uwe Schmitt über den Gutenberg
Marathon Mainz 2003
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Essen auf Porzellan...
Möchte mich zuerst dafür bedanken, dass Ihr mir die Teilnahme
am Gutenberg Marathon ermöglicht habt. Für mich als gebürtigen
Mainzer war es jedenfalls ein tolles Erlebnis. Da ich aus Kelkheim (ca.
30 km von Mainz) kommen, hatte ich keine Probleme mit einem langen Anfahrtsweg.
So konnte ich bereits am Samstag meine Startunterlagen abholen. Hierbei
besonders erwähnenswert der Kleidersack aus Kunstfasern (sehr praktisch).
Ein Highlight am Tag, vorm Start war die Nudelparty. "Angerichtet"
war in der Rheingoldhalle - zubereitet von den Köchen des Hilton
Hotels. Essen war sehr gut. Was man sicherlich auch selten bei solchen
Veranstaltungen antrifft, das Essen gab es auf Porzellangeschirr. Kellner
räumten nach dem Essen die Tisch für die Nächsten wieder
leer.
Aber kommen wir nun zum Sonntag - Start des 4. Gutenberg Marathons.
Gegen 8:OO Uhr bin ich auf der anderen Rheinseite von Mainz (Mainz-Kastel)
angekommen. Da die Innenstadt komplett abgesperrt, und auch die Parkplätze
am Rhein ziemlich begrenzt waren, habe ich mich für einen kurzen
Fußweg über die Rheinbrücke zur Rheingoldhalle entschieden.
Bereits auf dem Weg zur Stadt erinnerte vieles an Rosenmontag im Mai.
Menschenmassen zogen per Fuß über die Brücke Richtung
Mainz, die Rheinbrücke war bereits jetzt komplett gesperrt gewesen.
Im Startbereich herrschte eine Superstimmung. Das Großereignis wurde
vom SWR 3 live im 3 Programm übertragen. Am Himmel kreisten 2 Übertragungshubschrauber
und auch 2 Übertragungsmotorräder waren startklar. Zwei Livebands
sorgten am Start für die nötige Stimmung. Da aber in Mainz anscheinend
immer Fastnacht ist, waren sogar zwei Mainzer "Schwellköpp"
im Startbereich vertreten.
Um 9:20 erfolgte der Start der Handbiker, die eine Halbmarathonstrecke
absolvieren mußten. Endlich war es 9:30 und der Mainzer OB gab den
Startschuß für den 4. Gutberg Marathon. Bei der Strecke handelte
es sich um einen Rundkurs, der zweimal bewältigt werden mußte.
Dabei war die zweite Runde für die Marathonläufer etwas verändert.Die
Strecke führte durch einige Mainzer Vororte und durch die Mainzer
Innen- und Altstadt. In diesem Jahr brachte der Verlauf der Strecke im
zweiten Teil eine Veränderung. Es ging über die Rheinbrücke
ins Nachbarland Hessen. Hier liegen die ehemaligen Vororte von Mainz (Kastel
und Kostheim). Gut 6 km führte die Schleife durch Hessen, danach
ging es über die Rheinbrücke zurück zur Ursprungsroute.
Durch diese Veränderung mußte man sich am Ende nicht nochmal
durch den Mainzer Vorort Weisenau quälen. Die Strecke war ingesamt
flach, allerdings für die Marathonläufer war der Anstieg auf
die Rheinbrücke schon eine Herausforderung.
In Mainz und den Vororten herrschte teilweise richtige Fastnachtsstimmung.
Fastnachtskapellen und Sambagruppen waren auf der ganzen Strecke verteilt
und heißten trotz der gut 22 Grad die Stimmung weiter auf. Ab- und
zu hörte man sogar vereinzelt Helau-Rufe. "Stimmungshochburgen"
waren sicherlich Mainz-Mombach und das Zentrum um den Mainzer Dom. Persönlich
bin ich die erste Runde mit 1:25 eigentlich sehr gut gelaufen. Aber der
Abstecher über die Rheinbrücke hatte seinen Tribut gekostet
und ab KM 30 kam es bei mir zu einem Durchhänger. Zwar hatte ich
mir eine Zielzeit von 3:30 vorgenommen, aber insgeheim auf 3:15 gehofft.
Nun kam ich nach 3:25 ans Ziel, was aber wg. den Temperaturen auch o.k.
war. Einziger Wermutstropfen bei der Gesamtveranstaltung:. Im Zielbereich
hätte die Verpflegung bedeutend besser sein können. Außer
Wasser, Cola und Bananen hätte es ruhig etwas mehr Auswahl geben
dürfen. Besonders wer nach 4 Stunden ankam hatte das nachsehen. Cola
und Apfelsaft waren leider schon aus. Ansonsten war es wirklich super
organisiert. Sicherlich bin auch nächstes Jahr wieder dabei.
Viele Grüsse
Uwe Schmitt
Bericht von Gerald Baudek über den
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Beide Daumen hoch, Mainz hat einen schönen Lauf zu bieten...
Der erste Marathon, von dem das "ausverkauft" in diesem Jahr
gemeldet wurde war der in Mainz. Viele meiner Bekannten von Passtschon98
waren auf Zack und haben rechtzeitig gemeldet. Mir fiel erst später
auf, daß der Lauf in meine Terminplanung paßt, da gab es nur
noch eine Möglichkeit: Test-Läufer bei "running-pur"
werden, und es hat geklappt, ich konnte beim ersten "Zwei-Länder-Marathon"
(Hessen und Rheinland-Pfalz) in Mainz an den Start gehen.
Meine Meldebestätigung erhielt ich erst in der Woche vor dem Lauf,
und die Startnummer war nicht angegeben, dafür die Bitte, mich am
Trouble-Desk zu melden. Meine Befürchtung, vor dem Marathon noch
einen bürokratischen Hürdenlauf absolvieren zu müssen erwies
sich aber als grundlos. Der Umschlag mit meiner Start-Nummer und ein Leih-Chip
lagen bereit, aber problemlos konnte ich meinen eigenen Chip verwenden.
Der Sonntag begann mit der Parkplatzsuche, wir kamen von der hessischen
Seite. Dort waren keine Parkplätze ausgewiesen, die Theodor-Heuss-Brücke
durfte aber nur von handverlesenen Fahrzeugen passiert werden. Also wurde
fleißig wild geparkt. Die vom Wetterdienst angekündigte Bewölkung
war nicht zu entdecken, und bereits jetzt war abzusehen, daß die
Temperatur wohl deutlich über die 20°C hinaus gehen würden.
Treffpunkt der Passtschoner war der Brunnen am Hilton. Hier herrschte
bereits frohes Treiben, rund 25 Mitglieder unseres Lauftreffs wollten
laufen, bis auf wenige Ausnahmen die volle Strecke. Da der Mainz-Marathon
als flache und schnelle Strecke bekannt ist, hatten sich auch einige die
Verbesserung der persönlichen Bestmarke zum Ziel gesetzt. Da ich
diese Übung bereits in Bonn absolviert habe, und heute eher einen
Genußlauf plante, habe ich mich mit meinen Vereinskollegen Manfred
und Carlos auf eine Zielzeit von 3:30 geeinigt - für die Beiden persönliche
Bestzeit. Die Startaufstellung ist unproblematisch: Schilder bezeichnen
die einzelnen Gruppen nach der Zielzeit, und obwohl sich jeder Läufer
seine Startposition selber wählen darf, wird nicht allzuviel gemogelt.
Das Startgewühl habe ich schon schlimmer erlebt. Unter Ausnutzung
der Seitenstreifen kommen wir recht gut los. Die erste Einschätzung
des Lauftempos fällt allerdings recht schwer, die Kilometerschilder
sind eher klein und hängen auch nur an einer Seite des Laufwegs.
Insgesamt verpasse ich relativ viele Schilder, sehe dafür gelegentlich
Schilder, die sich als Gasschilder herausstellen (Gleiche Farbe, gleiche
Größe). Auch die Tatsache, daß die Zeitnahmematten unterwegs
nicht an Kilometer-Punkten liegen ist für mich etwas gewönungs-bedürftig.
Bei Kilometer drei werden wir aber fündig: 14:50 Minuten, bei angepeilten
5 min/km: nicht schlecht. Ab hier ist genügend Platz, um das eigene
Tempo durchzuziehen. Bei km 5 startet Carlos durch und verabschiedet sich
nach vorne, wir sind nur noch zu zweit. Die Versorgungsstellen beschränken
sich auf Wasser, Iso und (später) Bananen, halten diese aber in großzügigen
Mengen bereit, und ohne Gedrängel kann man sich das Gewünschte
anreichen lassen. Auch viele Privatpersonen oder Gruppen unterstützen
die Läufer mit selbstorganisierten Wasserstellen - Ein Service, den
man den Mainzern bei den steigenden Temperaturen kaum hoch genug anrechnen
kann. Nur ein kleines Manko: Hinter den Verpflegungstellen sind keine
Behälter für die leeren Becher aufgestellt, bereits bei unserem
Durchlauf liegt die Straße voller Müll, wie wird es wohl bei
den Ü4/Ü5-Läufern ausgesehen haben? Nach Kilometer 10 kommt
der erste Durchlauf durch die Mainzer Innenstadt. Hier ist Party-pur angesagt.
Massen von Zuschauern feuern die die Läufer an. Wie alle anderen
Läufer lassen auch wir uns antreiben, mit Kilometerzeiten um 4:45
geht es auf die, bei den Ortskundigen unbeliebte Weisenau-Schleife. Diese
führt ca. 3,5 Kilometer die Straße gerade aus, um einen Wendepunkt,
dann genau die selben 3,5 Kilometer wieder zurück. Ich find es eher
kurzweilig: immer wieder mache ich auf der Gegenseite ein weiß-blaues
Passtschon98 Trikot aus und werfe dem/der Entgegenkommenden ein aufmunterndes
Wort zu. Dann geht es auch schon auf das HM-Ziel zu. Diejenigen, die es
fast geschafft haben, werden noch einmal etwas schneller, wir aber halten
unser Tempo und steuern zum ersten mal die einzige Steigung der Strecke
an: die Theodor-Heuss-Brücke. Mit meiner Rennsteig-Vorbereitung kein
Grund auch nur einen Deut langsamer zu werden. Doch zum ersten mal wird
der Atem meines Begleiters deutlich hörbar. Auf der neu eingebauten
Kostheim-Runde geben sich die Anwohner alle Mühe die Läufer
willkommen zu heißen, ein Straßenzug ist mit bunten Luftballons
geschmückt. Bei der zweiten Kletterpartie über den Rhein bleibe
ich bewußt hinter meinem Begleiter, auf unsere Zielzeit haben wir
noch fast drei Minuten Vorsprung, kein Grund zu falschem Ehrgeiz, vor
allem im Angesicht einiger Läufer, die hier zu Fußgängern
werden. Jetzt gilt es nur noch einmal die südliche Rund zu absolvieren.
Schon in Mombach habe ich beste Laune, ich klatsche Kinderhände ab
und laufe die Welle der Zuschauer mit erhobenen Armen ab. Dabei wurde
es jetzt ernst mit meinem Pace-Maker-Dienst: um die 3 1/2 Stunden zu erreichen,
mussten wir immer noch Kilometerzeiten um 5:10 erreichen, und genau das
tue ich, während Manfred sich festbeißt, um das Tempo zu halten.
Dabei wird es nun richtig warm, die schattige Straßenseite wird
deutlich bevorzugt, wenn es sie gibt. So stürzen wir uns wieder in
die Mainzer Innenstadt, wieder feuern uns die Zuschauer frenetisch an.
Nichts desto trotz werde ich zuletzt immer langsamer um Manfred nicht
zu verlieren und will mich schon mit einem "knapp drüber"
abfinden.,Aber: am letzten Kilometer geht Manfred an mir vorbei und legt
noch einen beachtlichen Schlußspurt auf die Bahn. Die Zielgerade
ist zwar etwas eng, doch gemeinsam gehen wir noch an einem Schwung Läufer
vorbei, die uns zum Teil erst kurz vorher überholt haben. Gemeinsam
über die Ziellinie: 3:29:55, wenn das keine Maß-Arbeit war
!
Der Zielraum bietet erneut gewohnte Kost: Wasser, Iso und Bananen, dazu
noch O-Saft in Trinkpäckchen. Ich denke etwas Festes wäre schön,
werde aber nicht fündig. Insgesamt aber auf jeden Fall: "Beide
Daumen hoch", Mainz hat einen schönen Lauf zu bieten, der auch
eine weitere Anreise lohnt - Mal schaun, was ich im nächsten Mai
vorhabe.
Gerald Baudek
www.gerbau.de <http://www.gerbau.de>
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