BERICHT VON GERLINDE REDA über den
Köln-Marathon
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Supergeile Zick ö ein Bericht vom 5. Kölnmarathon
Der 7. Oktober ist angebrochen und damit der große
Tag ö mein erster Marathon. Ein Blick aus dem Fenster beruhigt, kein Regen
und trockene Straßen. Nach einem kurzen Frühstück geht
es per Auto zur Straßenbahnhaltestelle. Unterwegs komme ich an einem
Temperaturmesser vorbei: 16° das könnte schon fast wieder zu
warm werden. In die Straßenbahn steigen immer wieder andere Marathonis
und Zuschauer zu und je näher der Startbereich kommt, umso mehr Skater
sieht man auch (die starten ja schon um 10.00 Uhr). Am Start ist schon
viel los, die Musik tönt aus den Lautsprechern, viel mehr Menschen
als im Vorjahr (bei damaligem strömenden Regen) säumen die Startblöcke
und die Stimmung ist ausgezeichnet. Bei den großen Menschenmassen
trifft man eigentlich nur feste Verabredungen und absolute Zufälle.
Läufer, die sich jahrelang nicht gesehen haben, treffen sich im Startblock
wieder und auch mit wildfremden Menschen tauscht man
sich aus. Eine gewisse Nervosität ist nicht zu übersehen und
wir Erststarter müssen laaaaaaaaaaange nach Startschuss warten, bis
wir endlich auf die Strecke dürfen.
Die ersten Kilometer versucht man, seinen Rhythmus
zu finden. Es ist ein bequemer 7 min/pro km Schnitt. Dafür kann man
schon jede Menge bestaunen. Vor mir sind mehrere Läufer, die auf
ihre strammen Waden gefüllte Biergläser gemalt haben. Ich hätte
ich gern an ihre Waden geheftet ö leider sind die Jungs zu schnell für
mich. Kurz darauf überholt mich ein Mann mit Babyjogger. Er
fährt zwei Kinder, das Ältere schaut sich gelassen ein Bilderbuch
an und das Jüngere hat ein Spielzeug in der Hand. Ich versuche mir,
so viel wie möglich zu merken, aber die Eindrücke überfluten
mich. Überall jubelnde Menschen mit reichlich Krachinstrumenten ausgestattet,
die auch eifrig benutzt werden. Viele Sambabands spielen auf und versuchen
einen zu verleiten, schneller zu werden. Bei Kilometer 10 gibt es für
mich den ersten Schrecken. Am dortigen Zeitmesser ist eine astronomisch
hohe Zahl angegeben, die mit meinen gestoppten Kilometerzeiten nicht übereinstimmt.
Doch dann Erleichterung, es ist die Bruttozeit. Also kein Grund zur Aufregung
und weiter in meinem Zeitplan. Und überall super Zuschauer, man sieht
viele aufmunternde und liebevolle Plakate und auch wenn sie nur bestimmte
LäuferInnen betreffen, es ist toll mit anzusehen und mit was man
alles Krach machen kann: Rasseln, Kastagnetten, Trommeln, Trillerpfeifen.........
Bei km 18 überrascht mich eine Lauffreundin
am Straßenrand, die ich noch im Urlaub auf Mallorca vermutet habe.
Das gibt neue Kraft und Motivation. Bei km 19 steht eine Helga mit Trillerpfeife
und einem Transparent: ³Helga wünscht allen Marathonis viel Glück
und Erfolg. Danke Helga! ö Kurz vor der Hälfte der Strecke
ein Transparent: ³Die Hälfte ist vorbei, der Rest ist Spielerei.
Das möchte ich gerne glauben. Und die vielen Monis, Biggis, Uwes,
Peters, Mamas und Papas usw., die lesen können, sie seien die Größten
und dass irgendjemand stolz auf sie ist. Kleine Kinder möchten abgeklatscht
werden, manchmal laufen sie auch ein Stück mit, tja, auf der Kurzstrecke
sind sie schneller. Selbst in den äußeren Bezirken ist viel
los und es vergeht kaum ein Streckenabschnitt, wo überhaupt kein
Mensch steht.
Kurz nach der Halbmarathongrenze beginnt meine
dramatische Zeit. Erst sehe ich, wie Feuerwehr und Polizei durch die Läuferstrecke
mit Tatü Tata rasen und hoffe nur, dass sie durch sind, bevor ich
dort ankomme. Ich habe Glück und kann die Stelle ungehindert passieren.
Kurz darauf höre ich einen Krankenwagen mit Blaulicht vorbeizischen
und dann ö völlig unverhofft - rauscht es mir in den Ohren, mir wird
schwarz vor Augen und ich strebe den Straßenrand an, um mich zu
setzen. Sofort sind Helfer um mich herum, setzen mich auf ein Stühlchen,
füttern mich mit Banane, Powergel und Zitronentee. Das darf doch
nicht wahr sein ö kurz nach dem HM-Punkt nippel ich ab. Dabei fühle
ich mich muskulär noch prima, mir tut nichts weh und meine Herzfrequenz
war die ganze Zeit im vorgesehenen Bereich. Während es mir wieder
etwas besser geht, meint ein Helfer zu mir, gleich kommt das Auto und
redet etwas von Startnummer abmachen.
Ich antworte ganz entsetzt: ³Nix Auto ö ich mache
weiter. Da ich mich wieder besser fühle, erhebe ich mich und
setzte den Weg ö zunächst vorsichtig gehend - fort. Während
ich langsam wieder in Tritt komme, sehe ich Udo (bjrt) auf der anderen
Seite bei seinem km 36 laufen. Er sieht auch schon etwas gequält
aus und irgendwie fühle ich mich neu motiviert. Kurz darauf steht
eine Arbeitskollegin am Straßenrand, inzwischen laufe ich wieder
und fühle mich gut. Für den Rest des Marathons bin ich nur am
futtern und trinken. Nehme an jeder Verpflegungsstelle reichlich Bananen
und Getränke zu mir ö auch zwischendurch gibts immer mal wieder
Powergel und Traubenzucker. Natürlich werde ich dadurch langsamer,
aber es geht mir prima. Schon bei km 23/24 bin ich mir sicher, den Wettkampf
beenden zu können. Bei meinem km 29 kommt mir Detlev von www.laufen-in-koeln.de
entgegen und hat ein paar aufmunternde Worte für mich.
Eigenartig dass es so gar nicht stört oder demotiviert, den viel
besseren LäuferInnen zu begegnen, die schon fünf oder mehr Kilometer
weiter sind. Aber inzwischen sehen die auch nicht mehr so frisch aus.
Auch dort gehen sie schon teilweise oder machen Dehnübungen, um die
Muskeln zu lockern und Krämpfen entgegenzuwirken.
Ich kann meinen Lauf nun richtig genießen und versuche, die vielen
Eindrücke aufzunehmen. Wie schon von Anfang an laufen mir Schauer
über den Rücken, wenn ich durch ein Spalier jubelnder Menschen
laufe, und oft kommen mir die Tränen. Doch Emotionen kosten Kraft
und ich vertröste mich auf nach dem Wettkampf. Oft suche ich den
Blickkontakt mit den Zuschauern und es gibt immer wieder Leute, die mir
dann etwas Nettes zurufen oder anfangen zu klatschen. Es so was von toll
und anspornend. Obwohl ich ja zu den fünf-Stunden-LäuferInnen
zähle, sind noch viele am Straßenrand ö auch gibt es immer
noch viele Sambabands die Stimmung machen. Ich bin hin und her gerissen,
ob ich nicht lieber mitfeiern möchte...
Obwohl ich relativ langsam laufe, überhole
ich immer wieder LäuferInnen. So viel waren es noch nie bei einem
Wettkampf. Ich komme jetzt am Rudolfplatz Richtung Neumarkt an und wieder
gibt es eine Sambaband, Zuschauer, die La Ola machen (die ich auch noch
erwidern kann), Polizisten, die mitklatschen und wenn nicht hin und wieder
meine Ohren zu rauschen begönnen, könnte ich noch etwas zulegen.
Aber ich freue mich trotzdem und am Ziel angekommen, bin ich einfach nur
glücklich. Detlev macht noch ein paar Fotos (war wieder nichts mit
Heulen, wann darf ich denn endlich?); wir unterhalten uns noch ein wenig
und nach Kleiderbeutelabholung und Umziehen kann ich mit Freunden und
Familie feiern.
Mein Fazit: es war eine ³supergeile Zick und mit Sicherheit nicht
mein
letzter Marathon.
Beste Grüße
Gerlinde Reda
BERICHT VON MIRKO DREISER über den
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Hallo Running-pur Team,
erstmal möchte ich mich dafür bedanken das ich für Euch
den Köln-Marathon testen durfte. Vielen Dank !!!
Nun zu dem was ich zu berichten habe. Nach wohl
kleinen Schwierigkeiten bei der Anmeldung habe ich die Meldebestätigung
aber noch rechtzeitig ( 1 Woche ) erhalten. Das Training zu diesem Marathon
lief eigentlich recht gut bin immer zwischen 60-80Km die Woche gelaufen,
wobei mein längster Lauf über 27KM ging. In der Vorbereitung
habe ich neue Bestzeiten über 15Km 1:11; und über 21,1 Km 1:42
gelaufen, also stand einer neuen Bestzeit beim Marathon nichts mehr im
wege.
Am Samstag den 06.10.2001 trat ich die Reise zum Marathon in Köln
an. Nach dem Bezug der Jugendherberge in Köln Deutz, direkt am Start,
haben wir uns auf den Weg zur Messe und der Startunterlagenausgabe gemacht.
( Die JHB in Deutz kann ich nur empfehlen. Eine Nacht mit Frühstück
im Doppelzimmer 46,-DM) Um 14Uhr hatten wir die Messe, die Zentral in
der Stadt auf dem Neumarkt in einem Zelt stattfindet erreicht. Durch den
großen Antrang der vielen Läufer wurde man nur Blockweise in
das Zelt gelassen. Wie auch schon in 99 und 00 war es in dem Zelt unerträglich
heiß, so dass man nicht in Ruhe und mit viel Lust an den mittlerweile
vielen Ständen stöbern. Die Ausgabe der Startunterlagen war
reibungslos. Mein Bruder hatte sich 3 Tage vorher auch noch entschieden
mit zu laufen, obwohl er am 29.09. in Berlin schon Bestzeit 3:08 gelaufen
war. Ein Freund konnte wegen Erkrankung nicht teilnehmen, so dass mein
Bruder diese Start-Nr.: bekam auch das Ummelden war in Köln kein
Problem.
Tequla Lorupe gab uns noch ein Autogramm auf unsere Start-Nr. mit dem
Schriftzug "Good Luck", also beste Voraussetzungen für
den Marathon am morgigen Sonntag. Am Abend fuhren wir mit dem Auto noch
zur Pasta Party. Diese fand in diesem Jahr in der Sporthochschule am Müngersdorfer-Stadion
statt. Die Nudeln haben im gegensatz zu manch anderen Pasta Partys noch
sehr gut geschmeckt und man konnte soviel essen wie man wollte. Also die
Kohlenhydratspeicher waren randvoll. Nur die Entfernung von Stadtmitte(Neumarkt)
und Müngersdorfer-Stadion schreckte bestimmt tausend von dieser Party
ab. (ca. 20 Minuten mit der Bahn) Um 21.00 Uhr war dann Bettruhe angesagt
um am Sonntag topfit ins rennen zu gehen. Um 7.30 Uhr ging der Wecker
und man konnte schon die Musik am Start hören.
Nach einem guten Frühstück machten
wir uns auf den Weg zum Start wo wir mit dem Rest der Familie verabredet
waren. Das Wetter spielte auch von anfang an mit, so dass es endlich losgehen
konnte. Kleiderbeutelabgabe kein Problem kein gedrängel wie im letzten
Jahr. Um Punkt 11.30 Uhr fiel der Startschuß. Unter dem Applaus
der vielen Läufer und Zuschauer machten sich mehr als 15.000 Läufer
auf den Weg die 42,195KM zu schaffen. Zwei Minuten nach dem Start hatten
wir die Startmatten überschritten und waren voll im rennen. Am Streckenrand
säumten sich tausende von Zuschauern die uns Läufer mit Trommeln,
Pfeifen, Klatschen, Schreien, Spruchbändern anfeuerten. Es war mein
7 Marathon und ich muß sagen es war die beste Stimmung die ich bis
jetzt erlebt habe. Bei KM 22-23, und ab 35KM sah man nur noch Zuschauer.
Am Rudolfplatz hat man nur noch zu dritt nebeneinander platz soviele Zuschauer
waren da man wurde förmlich Richtung Ziel getragen. So was hab ich
bis jetzt nur bei der Tour de Franc im Fernseh gesehen. Ich selber fühlte
mich ab Km 35 kaputt, aber dank der vielen Zuschauer, die Unterstützung
der Familie am Straßenrand und vorallem die einmalige Anfeuerung
meines Bruders erreichten wir die Hohestraße ca. 1,5Km vor dem Ziel.
Durch die Anfeuerung der unzähligen Zuschauer erreiche ich das Ziel
mit Gänsehaut und Tränen in den Augen in einer neuen Bestzeit
von 3:57 das Ziel. Voller Stolz über das geleistet ließ ich
mir die sehr schöne Medallie umhängen. Der Zielbereich mit seinem
reichhaltigen Angebot an Essen und Trinken ist einfach super. Bei der
Kleiderausgabe gab es auch keinerlei Probleme. Zum Duschen ist ein Zelt
unterhalb des Doms aufgebaut, was nicht jedermanns Sache war und ist,
aber das Wasser war schön warm. Nach einer wohlverdienten Apfelschorle
im bekannten Früh machten wir uns auf den weg nach hause.
Der Lauf ist zwar rum und der Alltag ist schon
längst wieder da, aber die Erlebnisse an einem solchen Marathonwochenende
wird man ein Lebenlang nicht mehr vergessen. Man sieht wie sich Menschen
aller Rassen sich weinent vor Freude in den Armen liegen und sich gemeinsam
freuen über das erreichte. Bei welcher Veranstaltung sieht man soviele
frohe und glückliche Menschen? Natürlich sieht man auch leidente
Menschen wo der Körper nicht mehr mitmacht und sie aufgeben müssen,
aber ich glaube jeder der mal einem Marathon gelaufen ist weiß wie
nahe Freud und Leid zusammen liegen. Bei so einer Veranstaltung sieht
man das die Menschen trotz den Ereignissen in den USA zusammenhalten und
sich nicht durch diese Anschläge abhalten lassen diese Veranstaltungen
zu besuchen, denn sonst hätte der Terror auch gewonnen. Es war ein
tolles Wochenende für das ich mich nochmals beim Running-pur Team
bedanke.
Sportliche Grüße
Mirko Dreiser
BERICHT VON OLIVER BREDEL über den
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Tester gesucht Leserbericht: Köln-Marathon
Tester gesucht Leserbericht: Köln-Marathon
Da ich regelmäßig solche Testberichte verschlinge und mich
auch sehr für den Läufer und sein Training dahinter interesiere,
möchte ich meinen Bericht ein wenig gliedern, damit jemand, der sich
nur für den Lauf an sich interessiert, nicht genervt ist.
1. Der Marathon in Köln
2. Meine Marathon-Biographie und meine Zeit in Köln
3. Mein Training für den Köln-Marathon
1. Der Marathon in Köln
Der Lauf an sich war dank der Kölner Zuschauer ein dermaßen
emotionales und großartiges Erlebnis, dass es mir wirklich schwer
fällt zu kritisieren, deswegen nur ganz kurz, was ein wenig nervte:
Startgeld musste ich natürlich trotzdem zahlen, obwohl ich als Tester
unterwegs war, aber was solls. Startunterlagen habe ich bis heute nicht
zugeschickt bekommen, aber nachdem tagelang niemand telefonisch zu erreichen
war, wurde eine Hotline eingerichtet, die mir dann weiterhelfen konnte.
Das wars schon, was mich gestört hat. Der Lauf ist wirklich sehr
gut organisiert, Start- und Zielbereich sind m.E. ideal geregelt, Verpflegung
und Streckenführung lassen keine Wünsche offen. Toll fände
ich, wenn die Verpflegungsstellen ein paar 100m vorher angekündigt
würden, habe ich mal bei einem Marathon erlebt und fand ich ganz
hilfreich. Man kann sich mental schon mal darauf einstellen und noch schnell
ein Gel schlucken. Aber das ist eine Kleinigkeit. Was diesen Marathon
wirklich heraushebt sind die Zuschauer, die Menge und die Stimmung ist
wirklich schwer zu toppen! Wahnsinn.
2. Meine Marathon-Biographie und meine Zeit in Köln
Köln war mein 4. Marathon. Bisher habe ich folgende bestritten:
10/00 München 4:55 h
02/01 Bad Füssing 4:28 h
06/01 Immenstadt 3:52 h
Nachdem ich im Juni 2001 unter 4 Stunden gelaufen war, wollte ich in Köln
unbedingt eine neue Bestzeit laufen, aber das ist mir leider nicht gelungen.
4:02 und Gehpausen ab km 33 sind schon eine kleine Enttäuschung,
aber ich weiß woran es lag.
3. Mein Training für den Köln-Marathon
Mit dem Laufen ernsthaft begonnen habe ich ca. 03/00, nach einem halben
Jahr bin ich meinen ersten Marathon gelaufen mit entsprechender Zeit (4:55),
danach habe ich mich drei Monate nach der Strategie von Ole Petersen vorbereitet
und wurde belohnt mit (4:28). Damit war ich aber nicht zufrieden und habe
mir meinen ersten Trainingsplan schreiben lassen, von Heiko Klimmer, einem
Ex-Profi. Der Plan kostete für 12 Monate nur 49,- DM und hat mich
unter 4 Stunden gebracht (3:52). Heiko findet ihr übrigens unter
http://members.aol.com/hklimmer/
sehr empfehlenswert!
Nun für Köln habe ich mir gedacht, dass ich inzwischen genug
über Training weiß, dass ich mir selber einen Plan schreiben
kann. Außerdem war ich der Meinung, dass 8 Wochen Training reichen,
da ich im Sommer viel Triathlon trainiert habe. Naja weit gefehlt, obwohl
ich in den 8 Wochen Wochenumfänge bis zu 110 km gelaufen hat es nicht
für eine neue Bestzeit gereicht. Die Umfänge waren wie folgt:
1. km 67
2. km 108
3. km 79
4. km 109
5. km 47 (Attentat in USA)
6. km 110
7. km 48
8. km 11
Naja, war die falsche Strategie. Nächstes Jahr laufe ich in Hamburg
und trainiere wieder nach einem Plan von Heiko und dann 12 Wochen lang.
BERICHT VON Norbert Keck über den
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Liebes Running-Pur Team,
nachdem ich sofort nach dem Marathon zwei Tage auf Geschäftsreise
musste, hier mein etwas verspäteter Bericht.
Wenn Karneval in Köln die 5. Jahreszeit bedeutet, dann muss wohl
der Marathon die 6. sein.
Nachdem ich erst vor ca 41/2 Jahren mit dem Laufsport wegen Übergewicht
nach 7jähriger Sportpause begann, bin ich noch kein alter Hase, was
das Thema Marathon angeht. Damals habe ich aber sehr schnell, nachdem
ich mit eisernem willen in kurzer Zeit 10 kg abgenommen und dann sehr
schnell das Ziel ins Auge gefasst mit 40 den ersten Marathon zu laufen.
Dieses Ziel erfüllte ich dann auch mit dem Start am Baden-Marathon
in Karlsruhe. Für den ersten Marathon konnte ich damals mit 3:26
recht zufrieden sein. Allerdings war ich so fertig, dass ich mir sagte
"NIE WIEDER". Doch mit der richtigen Unterstützung der
Laufverrückten aus meinem Verein LC Waldachtal, war diese voreilige
Aussage schnell vergessen. Es folgten Läufe in Florenz, diese Jahr
im April in Paris und jetzt, das kann ich gleich vorne an stellen die
absolute Krönung in Köln. Obwohl Paris mit 30,000 Läufern
und der Schönheit der Stadt, ein Megaereignis war, das für meine
Belange recht gut organisiert war, kann es Köln, was die Atmosphäre
und das Publikum angeht nicht das Wasser reichen. Was in Köln an
der Strecke von den Zuschauern geboten wurde fand ich persönlich
als super, ja sogar als gigantisch. Vom Start weg liefen wir durch eine
frenetisch anfeuernde Menschenmenge, die nicht enden wollte. Vom Veranstalter
wurde angekündigt, dass die Rahmenveranstaltungen aus Rücksicht
auf New-York, etwas zurückgenommen wurden, wie muss es da erst zugehen,
wenn die richtig Party machen? In der Innenstadt war die Gasse für
die Läufer oft weniger als 2 Meter breit und Zuschauer standen in
mehreren Reihen eng gedrängt und feuerten die Läufer aus vollen
Rohren an. Bei dieser Stimmung lief es mir zeitweiße eiskalt den
Rücken hinunter und man bekam teilweise eine richtige Gänsehaut.
Man wurde buchstäblich ohne Übertreibung von Anfang an Kilometer
weit von Zuschauer zu Zuschauer weitergereicht. Hier kann ich aus voller
Überzeugung zu Anfang meines Berichtes der Stadt Köln und ihren
Bewohnern eine klare 1 + erteilen. Anfangen möchte ich allerdings
beim Samstag mit dem Besuch der Marathonmesse, so wie der Startnummernausgabe.
Für mein Quartier habe ich etwas investiert und ich habe mich für
168,-- DM inkl. guten Frühstück ins Hotel Ibis am Dom einquartiert.
Von dort hatte ich natürlich die allerbeste Lage alles sehr schnell
mit S und U-Bahn zu erreichen. Dank dem Fahrticket, das die Teilnehmer
vom Lauf erhalten haben war dies auch keinerlei Problem. Am Sonntag hatte
ich dann den großen Vorteil, dass mein Hotel nur ca 200 m. vom Ziel
entfernt lag und ich direkt zum Duschen ins Hotel konnte. Zunächst
besuchte ich aber am Samstag die recht gut bestückte Marathonmesse
am Neumarkt, die in Köln in einem Zelt stattfindet. Auf der Messe
wurde ein sehr gutes Angebot an Laufkleidung angeboten, da ich erst am
Samstagabend ab 18.00 Uhr dort war, gab es auch einige super Schnäppchen.
Die Startnummernausgabe ist sehr großzügig und übersichtlich.
Bei der Übergabe der Startunterlagen stellte ich fest, dass ich vergessen
hatte das offizielle T-Shirt zu bestellen, leider konnte dieses nicht
nachgekauft werden, was mich etwas geärgert hat. Zusätzlich
wurden dann neben den Anmeldeschaltern Marathonzeitungen ausgelegt, die
aber wie ich von einigen Läufern erfuhr, nicht von jedem mitgenommen
wurde. In dieser Zeitung war aber wichtige Info für den Start, die
Laufstrecke und die Startaufstellung. Solche Infos gehöhren eigentlich
in den Beutel der Startunterlagen. Als kleiner Tip für die Veranstalter
sollte für die Zukunft in solch eine Zeitung auch ein Plan für
Betreuer über Möglichkeiten, mit der U-Bahn evtl. schnell an
mehrere Laufpunkte zu kommen. Weiterhin sollte bei der Übergabe der
Startnummer auch auf die Startblockeinteilung hingewiesen werden. Ich
hatte mich nicht darum gekümmert und habe dann abends im Hotel nachdem
ich alles durchgelesen habe festgestellt, dass meine Startnummer einen
blauen Aufkleber hat, was bedeutet, dass ich im allerletzten Startblock
eingeteilt bin. Und dies, obwohl ich bei der Anmeldung angegeben hatte,
dass ich in Paris 3:05 gelaufen bin. Das war für mich natürlich
ein Schock, da ich ja das Ziel hatte die 3 Std. zu unterschreiten, was
wohl von ganz hinten kaum funktionieren kann. Ich wollte das ganze am
Sonntag noch korrigieren und bin extra früh zur Startnummernausgabe
gegangen. Dort wurde mir aber gesagt, dass dies heute nicht mehr geändert
werden kann, das hätte ich am Samstag sagen sollen. Zum Glück
hatte ich einen schwarzen Filzstift dabei, so dass ich den Punkt auf schwarz
geändert habe und somit wenigstens in den zweiten Block kam. Ich
habe noch einen Versuch gemacht in den ersten roten Block zu kommen, aber
alles schöne Reden hat bei den Ordnern nichts geholfen, was ja zum
anderen auch wieder positiv ist, da sonst ja jeder kommen könnte.
Der Startbereich ist hervorragend gewählt, es ist genügend Platz
vorhanden und durch den direkt daneben liegenden Bahnhof besteht keinerlei
Problem bei der Anreise. Nachdem die Abgrenzungen zwischen den einzelnen
Startblöcken kurz vor dem Start geöffnet wurden, gelang es mir
noch mich bis zur Mitte des roten Blockes vorzudrängen, wo ich dann
auch meinen Vereinskollegen Heinz Hüglin fand, der ebenfalls vorhatte
unter 3 Std. zu laufen. Das Publikum wurde von den hervorragenden Sprechern
super angeheizt und dann wurde endlich zum Startschuss gezählt und
unser Unternehmen 2:59 Std. konnte Starten. Vom Start weg war an der Strecke
eine Bomben Stimmung, das Feld setzte sich langsam in Bewegung und wir
konnten auf den ersten zwei Kilometern noch nicht frei laufen. Bei Kilometer
zwei waren wir schon etwas mehr als 1 Min. hinter unserem Zeitplan. Das
Feld zog sich dann etwas auseinander, da wir doch recht weit vorne waren
und wir gaben etwas Gas, schlängelten uns durch die Läufermasse
und waren dann bei Kilometer 5 exakt im Plan von 21 Min. . Erst nach Km
5 lichtet sich die dichte Zuschauermasse etwas, aber man ist nie allein,
wie bei anderen Marathons, wo man in Außenbezirken auch mal ein
paar Kilometer nahezu keinen Zuschauer hat. Den Sachsenring durchläuft
man 3 x, in diesem Bereich ist einfach die Hölle los. Bei Kilometer
10 erneut Uhrenvergleich mit Heinz, nahezu auf die Sekunde 42 Min. also
alles im grünen Bereich. Bei Kilometer 14 drehe ich mich zu Heinz
um, aber er ist weg. Habe mir etwas Gedanken gemacht, was los ist, musste
mich dann aber wieder auf mich selbst und auf meinen Laufrythmus konzentrieren.
Auch bei Km 15 und 20 war ich immer noch bis auf wenige Sekunden in meiner
geplanten Zielzeit. Beim Halbmarathon stand die Uhr auf 1:28:20 was bedeutet,
dass ich für die zweite Distanz noch knapp 4 Min. Reserve habe. Von
Anfang anhabe ich an jeder Getränkestation alles richtig gemacht
und sehr viel Flüssigkeit aufgenommen. Hier ein großes Lob
an den Veranstalter. Ab Kilometer 6,1 alle ca. 3,5 km eine Getränkestelle
mit bester Versorgung. Absolut Spitze war, dass an einzelnen Stellen auch
Wasserflaschen gereicht wurden, die das Trinken doch wesentlich vereinfachen,
da die Flasche doch noch einige Zeit mitgenommen werden kann und die Wasseraufnahme
gut dosiert erfolgen kann sollte unbedingt von anderen Veranstaltungen
auch aufgenommen werden. Bei Kilometer 25 hatte ich dann eine Minute verloren
und ich merkte so langsam das meine Beine etwas schwerer wurden. Nun fing
die Kopfarbeit an und die Überlegungen, ob ich das wohl schaffe.
Kilometer 30 waren es dann schon 1:30 Min. , blieb mir also für die
restlichen 12 Kilometer nur noch 2 1/2 Min. Reserve. Ich versuchte mein
Tempo noch mal etwas zu verschärfen, bzw. wollte zumindest wieder
auf 4:10 je Kilometer kommen, was auch 2 KM gelang. Bei Kilometer 35 kam
dann aber endgültig der berühmt berüchtigte Mann mit dem
Hammer und es ging nahezu nichts mehr. Ich bekam Magenschmerzen und die
Beine wurden so schwer, dass ich nur noch einen Gedanken hatte, irgendwie
das Ziel zu erreichen. An dieser Stelle war einmal mehr mal das Publikum
der Retter. Die Anfeuerungsrufe waren so enorm, dass an ein aufhören
einfach nicht zu denken war. Die letzten zwei Kilometer quälte ich
mich dann noch mit einem 5 er Schnitt ins Ziel. Traumzeit 2:59 war leider
verpasst, aber meine Freude war trotzdem riesig, hat es mir trotz allem
noch zu einer neuen persönlichen Bestzeit gereicht. Beim Zielraum
kann der Veranstalter dann noch ein letztes mal gelobt werden. Er ist
bestens von nicht berechtigten abgeschirmt und es gibt eine Riesen Auswahl
an Getränke, Obst, Gebäck und der Krönung ein frisch gezapftes
Kölsch, was ich mir dann auch zusammen mit Heinz, der 8 Min. später
das Ziel auch erreichte gegönnt habe. Alles in allem war Köln
eine super Veranstaltung die von meiner Seite nur wenig Anlass zur Kritik
gibt. Die paar von mir genannten Punkte können mit Sicherheit noch
verbessert werden, sind aber bei dem vielen positiven kein Problem. Bestens
geeignet ist Köln für Marathoneinsteiger, die bei solch einem
Publikum mit Sicherheit begeistert sind. Hier kann ich die Kölner
nochmals loben. Ich war nach 6 Std. im Zielraum und die letzten beiden
Läufer erreichten. Auch diese beiden wurden noch zumindest auf den
letzten paar hundert Meter noch von einer jubelnden Menschenmenge gefeiert.
ich kann nur sagen. "Auf Wiedersehen Köln"
Norbert Keck
72221 Haiterbach
LC Waldachtal <www.lcwaldachtal.de>
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