Testläufer berichten über
den Halbmarathon in Kieselbronn am 10. 06. 2006
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TOP-Läufe 21. 5. 2006 Stuttgarter 16-18. Juni 2006 2. Juli 2006 17. 9. ´06 17. 9. 2006
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Bericht von Testläufer Thomas Sturm über
den Halbmarathon in Kieselbronn Quäl dich du ...."Quäl Dich Du Sau" als ich den Aufschrieb auf dem betonierten, steil ansteigenden Feldweg das erste Mal gelesen hab, war ich auch noch leichtfüssiger drüber hinweggeeilt. Jetzt ? kurz vor Kilometer 20 ? kommt er mir wie der blanke Hohn vor: wem von uns knapp über 200 Läufern, die die Halbmarathon-Strecke des TV Kieselbronn in Angriff genommen haben, kommt bei dem Vergleich mit Jan Ulrich jetzt noch ein Lächeln über die Lippen? Nach den etwa 300 Höhenmetern, die zusätzlich hinter uns liegen verzieht sich das Gesicht eher zu einer schmerzverzerrten Grimasse. Jedoch: man muss (und kann!) ihn lieben lernen, den Kieselbronner Halbmarathon, auch ?Gaiseschenner-Lauf? genannt. Organisiert von einer rührigen und stets zuvorkommenden Helferschar unter der Leitung von Bernd Elfner hat man als Läufer, der bislang eher bei den grösseren Stadtmarathons unterwegs war nie den Eindruck mit seinen Fragen allein zu bleiben. Abholung der Startunterlagen? Bis kurz vor Startschuss! Parkmöglichkeiten? Überall im ganzen Ort (entsprechend ortskundig durch Einweiser zugeteilt)! Und auch eine fachmännische Einführung in die nur auf den ersten Blick undurchsichtige Streckenführung bringt einen direkt in ein Gespräch mit Helfern und Mitläufern. Das zeichnet den Gaisenschenner besonders aus: die familiäre Atmosphäre, an die man gleich sein Herz verlieren kann! Die Streckenführung an sich ist Kleeblatt-artig angelegt: drei grössere Schleifen sind zu durchlaufen (die eingangs erwähnte zweimal!). Man läuft durch Wiesen und Wälder in ein Meer von tausend verschiedenen Grün-Schattierungen und fühlt sich wie auf einer gemütlichen Feierabend-Laufrunde mit guten Freunden. Durchsetzt mit fünf bis sechs Ortsdurchquerungen (je nach Zählart) erhält man auf diesen Teilstücken wieder das notwendige Adrenalin, das einem den Wettkampf-Charakter schnell wieder in Erinnerung ruft ? bei einer Siegerzeit von 1:16 Stunden auf diesem selektiven Parcours durchaus anspruchsvoll. Die Kieselbronner auf der Strecke warten dabei sowohl mit unermüdlichem Beifall und Fussball-Zwischenständen auf als auch mit Wasser in jeglicher Darreichungsform. Einziger Wermutstropfen wenn man sich mit der Realität der durchaus berechtigten Namensgebung (?Gaiseschenner?, frei übersetzt: selbst für Ziegen eine Schinderei) abgefunden hat: nur Wasser und Bananen im Ziel sind ausbaufähig. Wobei das Startgeld von zehn Euro jedoch durch zahlreiche Sachpreise wieder ausgeglichen wird. Und durch das gemütliche Beisammensein nach Zielankunft auf dem Sportgelände bin auch ich noch zu meiner isotonischen Hopfenkaltschale gekommen! Thomas Sturm
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