Testläufer berichten vom Hundsrück Marathon n Füssen am 27. 7. 2003

Hundsrück Marathon 2003

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weitere Infos unter: www.Hundsrueck-Marathon.de


Bericht von Uwe Schmitt über den Hundsrück Marathon 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Uwe Schmitt]][Ralf]

Marathon wo einst die Lock dampfte....


zunächst nochmals vielen Dank, dass ich am Hunrück-Marathon teilnehmen konnte. Dies war mein erster Landschaftslauf, bisher hatte ich nur Marathon-erfahrungen in Städten gewonnen. Ich mußte feststellen, dass es schon ein Unterschied ist, ob man in einer Stadt oder auf dem Lande 42 km läuft. Um rechtzeitig zum Starttermin zu kommen, bin ich heute morgen bereits um 4:30 aufgestanden (und das an einem Sonntag). Um 7:00 Uhr bin ich dann in Simmern (aus Richtung FFM) eingetroffen. Nachdem ich meine Startunterlagen abgeholt hatte (was reibungslos verlief), ging es mit einem Pendelbus zum Start (Emmelshausen). persönlich empfand ich die 20 minütige Busfahrt etwas demotivierent, weil man sieht welche Strecke man in den nächsten Stunden vor sich hat. Am Start waren die Temperaturen leider nicht sehr angenehm - einige Grade mehr hätten nicht geschadet. Aber da haben die Veranstalter ja leider keinen Einfluß drauf. Pünktlich um 8:45 erfolgte der Startschuß. Die ersten 4 km gingen durch Emmelshausen, danach ging es die restlichen 38 km auf einem ehemaligen Bahndamm (heute ein Fahrradweg, komplett asphaltiert, 2 m breit) nach Simmern. Sicherlich war die Landschaft sehr reizvoll, aber es fehlte die Abwechslung an der Strecke. Ab und zu standen einige Gruppen an der Wegstrecke und feuerten an - mir persönlich hat jedoch die Motivation gefehlt. Einen Teil der Strecke bin ich teilweise alleine gelaufen, ohne jemanden vor mir zu sehen. Auch dies wirkte für mich eher demotivierent. Nach gut 3:20 bin ich schließlich in Simmern angekommen, mit einer Erfahrung reicher. Landschaftsläufe über so lange Strecken sind für mich persönlich nicht so reizvoll. Trotzdem die Organisation war perfekt, Verpflegungsstände waren ausreichend, auch die Zielankunft war gut organisiert.

Uwe Schmitt


Bericht von Ralf über den Hundsrück Marathon 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Uwe Schmitt]][Ralf]

„Startzeit und Preispolitik überdenken!“


Einer kurzfristigen Eingebung folgend bewarb ich mich erst wenige Tage vor dem Hunsrück-Marathon als Testläufer. Allerdings nur für den HM, denn als Höhepunkte des Laufherbstes hatte ich mir schon längst die Marathons Jungfrau, Berlin und Köln auserkoren.
Rechtzeitig lag die Meldebestätigung, die mit allen wichtigen Informationen versehen war, im Briefkasten. Allerdings fehlte eine Infohotline für die Tage des Laufwochenendes. Mehrere Versuche, am Freitag und Samstag jemand von der Organisation zu erreichen, waren vergeblich.
Nach den Wochen der Hitze stand den Hunsrückhöhen ein kühles Wochenende bevor. Das konnte uns nur recht sein. Doch bis zum Sonntag blieb die Ungewissheit, ob der Regen uns verschonte, was vor allem für die Inlinerwettbewerbe ein doch sehr wichtiger Aspekt ist. Letztlich war Petrus gnädig und so fand ich mich am Sonntagmorgen zeitig in Simmern ein. Die Kreisstadt ist aus allen Richtungen gut zu erreichen. Sogar die Bundesstraße wurde kurz zuvor nach jahrelanger Ausbauphase (4-spurig) eingeweiht. Die Beschilderung zur Hunsrückhalle, wo sich das „Herz“ der Veranstaltung befindet, war sehr gut, so dass man problemlos zu den zahlreichen Parkplätzen finden konnte. In der Halle und den Nebenräumen war die Ausgabe der Startunterlagen untergebracht und in dem Foyer waren sogar 2 Nahrungsmittelergänzungsunternehmen mit ihren Produkten vertreten. Im Untergeschoss gab es Umkleiden und Toiletten in reichlicher Anzahl, so dass hier keine Spur von Gedränge zu finden war, wie dies andernorts schon mal zu Missklängen führt. Die Halle selbst liegt direkt neben demSchwimmbad, das die Teilnehmer nach dem Lauf kostenlos nutzen konnten. Und auch vom Ziel gelangt man nach nur 150m zur Hunsrückhalle. Eine Laufveranstaltung der kurzen Wege könnte man meinen, aber da sind ja noch die Startpunkte. Und die liegen nicht nebenan, sondern sind in knapp 42 km, bzw. 21 km Entfernung. Im Klartext heißt dies – frühe Anreise, denn für den Bustransfer muss man schon noch ein paar Minuten einplanen. So weit ich beobachten konnte, klappte aber auch hier alles vorzüglich. Die Beschilderung zu und an den Bussen war vorbildlich.
Am Startort des Halbmarathon, in Kastellaun, angekommen, sorgte ein Moderator für Informationen über den bevorstehenden Start, den aktuellen Stand beim Marathonlauf und für musikalische Auflockerung. Man kann sogar die vorbeilaufende Marathonspitze beobachten, denn die Startzeiten sind so abgestimmt, dass sich die Felder der unterschiedlichen Disziplinen später auf der Strecke vermischen. Dies führt zu manch netter Begegnung von Lauffreunden auf dem Schinderhannesradweg, der von Emmelshausen (Start Marathon) über Kastellaun nach Simmern führt. Weil hier früher die stillgelegte Bahntrasse entlang führte, hat der Hunsrück auch den Untertitel „Wo einst die Dampflok schnaufte“ erhalten.
Nach dem Startschuss werden zunächst 6 km in Kastellaun zurückgelegt. Der Kurs ist sehr eckig und sehr wellig gewählt, was dazu führt,dass man nur schwer sein Tempo finden kann. Erst als die Strecke nach 6 km auf den Radweg mündet kann man seinen Rhythmus laufen. Hier geht es noch ca. 2 km leicht bergan, bevor man ab dem ehemaligen Bahnhof in Bell „die Sau rauslassen kann“. Ab hier fällt die Strecke nämlich nur noch ab bis nach Simmern. DieVerpflegung auf der Strecke mit Wasser und Iso ist für einen HM ausreichend und dort, wo kleine Dörfer gestreift werden, feuern auch einige Anwohner die Läufer nach besten Kräften an. Die Temperaturen sind sehr läuferfreundlich, nur der böige Gegenwind stört stellenweise. Überwiegend sorgt aber der Heckenbewuchs am Bahndamm dafür, dass etwas Windschutz besteht.
Bei km 20 wird ein Tunnel durchlaufen und dann zweigt die Strecke vom Radweg wieder ab und der letzte km führt die Läufer zum Ortszentrum von Simmern, wo sie begeistert empfangen werden. Im Ziel warten Apfelschorle, Wasser, Iso und Bananen und die wohlverdiente Medaille. Es geht hier alles sehr familiär zu und ein Festzelt mit entsprechender Bewirtung sorgt für das leibliche Wohl der Läufer und ihrer Fans. Alles in allem findet in Simmern eine sehr gelungene Veranstaltung statt, die mit viel Herz und Sachverstand organisiert wird und die deshalb durchaus empfohlen werden kann. Sie ist zwar nicht in die Kategorie „Läuferisches Highlight“ einzuordnen, bietet aber für Liebhaber der Landschaftsläufe einen Einblick in die Natur des Hunsrück und ist trotzdem noch für relativ gute Zeiten geeignet. Vielleicht findet man noch eine Lösung, damit man die ersten km etwas flacher gestalten kann.
Soweit - so gut; bleibt aber am Schluss noch ein Frage offen: Die Temperaturen waren diesmal angenehm. Was aber wäre gewesen, wenn man 40 Grad gehabt hätte, wie 2 Wochen vorher noch zu befürchten war? Die Startzeit des Marathon (08.45 Uhr) ist da für einen Sommermarathon gerade so an der Grenze, aber die Halbmarathonläufer erst um 11.00 Uhr zu starten ist dann doch schon ein Spiel mit der Gesundheit der Teilnehmer. Hat man denn in Simmern immer noch nichts aus den Fehlern der 1. Austragung gelernt. Es sollte doch organisatorisch machbar sein, den Start des HM mindestens eine Stunde vorzuverlegen?
Und auch einen weiteren Punkt sollte das Team von Herrn Berg überdenken. Für eine Halbmarathonachmeldung am Veranstaltungswochenende 26 Euro zu verlangen erscheint mir schon fast als Wucher. Das schreckt mit Sicherheit einige potentielle Interessenten ab.
Mal ehrlich: Ohne den Status des „Testläufers“ (vielen Dank Herr Fuchs) wäre ich nämlich genau aus diesem Grund dem Hunsrück ferngeblieben und hätte den wesentlich preisgünstigeren Halbmarathon in Egelsbach vorgezogen.

RunningRalf 01.09.2003