Testläufer berichten vom 32. Hornisgrinde-Marathon 32. Hornisgrinde-MarathonFür running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier. |
Absperrsysteme 31. 7. 2004 29. August 2004 18. 9. ´04 |
Bericht von Klaus Klein über den 32.
Hornisgrinde-Marathon Ein wunderschöner ErlebnislaufWaldreichste Marathonstrecke Deutschlands, mehr als 100% Wald geht
nicht, so versprach die Ausschreibung. Es wurde nicht zu viel versprochen.
Die Laufstrecke im Nordschwarzwald war attraktiv und führte bis auf
zwei Kilometer Asphalt nur über gelenkschonende Waldwege. Ein echter
Laufgenuss! Im Rahmen der 37. Bühlertaler Volkslauf-Veranstaltung
wurden den Sportlern neben dem klassischen Marathonwettbewerb noch an
weiteren Wettbewerben angeboten: Halbmarathon, 10 km Lauf, Walking 5,2
km, 1000 m Lauf Schüler/innen. Im Ziel angekommen konnte man zwischen einem Finisher T-Shirt und einem Handtuch mit einer Karte der Laufstrecke wählen. Eine originelle Idee wie ich meine. Angesichts meiner unzähligen T-Shirts entschied ich mich für das Handtuch. Im Zielbereich gab es das schon legendäre Kuchenbuffet. Auch an Getränken mangelte es nicht. Leider musste ich mich infolge von nun auftretenden Magenproblemen vom Kuchenbuffet fernhalten. Schade! An dieser Stelle möchte ich den Organisatoren ein dickes Kompliment machen und mich herzlich bedanken. Der Lauf war gewohnt gut organisiert. Wer wollte, konnte am Vorabend in Bühlertal in der Turnhalle der Dr. Josef Schofer-Schule kostenfrei übernachten. Von dort bis zum Start und Ziel am Hundseck sind es nur noch 7 Kilometer. Am Lauftag war alles bestens organisiert. Alles läuft ohne Hektik und Getränke ab. Man merkt, dass hier eine eingespielte Organisation am Werk ist. Auf der Strecke gibt es ausreichend Verpflegungsstellen mit Getränken und Bananen, Keksen und Energieriegeln. Die o.g. Wasserkübel nicht zu vergessen! Sehr motivierend empfand ich die Ausschilderung auf den letzten Kilometern. Zu Beginn sind Kilometer 1 und 2 markiert, danach nur noch 5, 10, 15 usw. Ab KM 33 stehen Markierungen rückwärts zählend: Nur noch 9 KM, nur noch 8 KM .... Das empfand ich als sehr motivierend. Positiv anzumerken ist auch die Höhe des Startgeldes von nur 18 Euro. Einige kleinere Kritikpunkte seien der Vollständigkeit halber erwähnt: Zum einen gibt es in der Ausschreibung auf der Homepage des Bühler TV keine Information zum Abholung der Startunterlagen, weder zu Ort noch zu Zeit. Zum anderen wird keine Teilnehmerliste im Internet eingestellt, ein ansonsten üblicher und nützlicher Service der Veranstalter. Durch diese beiden Kritikpunkte soll aber kein falscher Eindruck entstehen. Der Hornisgrinde-Marathon war eine rundum gelungene Veranstaltung, der Traditionslauf war wie immer eine Teilnahme wert. Wer ein schönes Lauf- und Landschaftserlebnis kombinieren möchte und nicht auf der Jagd nach persönlichen Bestzeiten ist, wird sich im Nordschwarzwald wohlfühlen. Für solche Läufer ist der Lauf genau das Richtige!! Bericht von Klaus-Peter Thierer über
den 32. Hornisgrinde-Marathon GenußlaufenUnd das über die Marathondistanz?! Den Lauf und die Landschaft genießen, statt die persönliche Bestzeit zu jagen. Der Gedanke vom Genußlauf, dem eine Webseite im Internet gewidmet ist, hat mich angesprochen. Für mein Debüt in diesem Metier hatte ich mir den Marathon bei der Hornisgrinde im Nordschwarzwald ausgesucht, der als einer der schönsten in Deutschland gilt.
Dort wo der Buntsandstein des Nordschwarzwalds im Osten endet (Nagoldtal), machte ich mich morgens um sechs auf den Weg zur Schwarzwaldhochstrasse zwischen Freudenstadt und Baden-Baden. An dieser Strasse, die teilweise über 1000m Höhe führt, reihen sich verschiedene Schihänge und -lifte aneinander -. Namen, die mir als Ziele von Schiausfahrten aus der Schulzeit geläufig sind. Einer davon ist das "Hundseck", und dieser Startpunkt für die verschiedenen Strecken bei den Bühlertaler Volksläufen liegt somit hoch über dem Bühler Tal. Über dieses Seitental des Oberrheingrabens reisen vermutlich die meisten Teilnehmer an, denn auf der Straße über Freudenstadt waren außer mir zu dieser frühen Stunde nur Motorradfahrer unterwegs.
Als lockeren, langen Lauf hatte ich mir diesen Marathon vorgestellt und das bedeutet bei meinem Tempo eine Endzeit um 5 Stunden. Doch halt: steht nicht überall zu lesen, der lange Lauf soll maximal 35km lang sein und höchstens 3 bis 3,5 Std. dauern? Nun ja - fast überall. Nicht bei Jeff Galloway, der in seinem Buch Marathon zum konstanten Wechseln zwischen Laufen und Gehen rät und dafür in der Marathonvorbereitung den langen Lauf auf 45 bis 48 km steigern läßt. Und auch nicht bei Ultramarathonis, die einen langsam gelaufenen (d.h. 1 bis 1,5 min/km über dem normalen Marathontempo) Marathon als angemessene Trainingseinheit ansehen. Mit Galloways Methode hatte ich im Juni den Bieler 100er bewältigt und nun wollte ich beides verbinden: 10 Minuten Laufen, 2 min Gehen, das 3x macht 36 min und im angepeilten Trainingstempo komm ich damit auf 5 km Distanz. Soweit mein Plan.
Doch sieben Tage vor dem Start hatte mein Immunsystem nach einer harten
Trainingswoche einen Infekt nicht mehr abgewehrt. Mein Verbrauch an Papiertaschentüchern
war am Tag vor dem Start noch reichlich hoch. Also nicht unbedingt die
körperliche Verfassung, mit der man 5 Stunden lang Sport treiben
soll. Was mach ich nun bloß, da Running Pur auf einen Bericht über
meine Erfahrung bei den Bühlertaler Lauftagen wartet? Statt beim
Marathon am Sonntag, könnte ich die Erfahrung bereits am Samstagnachmittag
als Starter über die Halbmarathonstrecke sammeln. Dagegen stand vor
allem, daß ich für diesen Termin einen Start beim Empfinger
Ironmännle (Triathlon-Staffel für Einsteiger) abgesprochen hatte.
Darum modifizierte ich meinen Plan für Sonntag: Schonung des Immunsystems
durch Aussteigen bei km 28 - 30 an der Schwarzenbachtalsperre, dort wo
eine Strasse die Streckenführung auf den Waldwegen kreuzt. Ein Bekannter,
der seinen Schwarzwaldausflug später Wie es mit Plänen so ist - in der Realität läuft es oft anders. Und bei mir lief es vom Start weg richtig gut! Kein Wunder, denn bergab kommt ein Menschmit BMI von 26 immer gut voran. Die Temperatur lag beim Start um 8.15 Uhr in der Berghöhe bei ca. 17 Grad und erst an der Talsperre bei km 25 war ich gegen 11 Uhr der Sonne so richtig ausgesetzt - sonst lag die Strecke meist schattig im Wald. Daß von km 27 an die Strecke wieder aufwärts führte, war mir zwar bekannt, doch jetzt wollte ich ins Ziel kommen und mein Finishershirt abholen! Mit dem mitgeführten Handy wurde die Verabredung umdisponiert, was gar nicht so einfach war, denn ich stellte fest, daß T-Mobile dort oben viele Funkschatten hat.
Von nun an ging es sanft, aber beständig bergauf. Die anderen Läufer und Geher gerieten aus meiner Sicht, denn die Strecke führt der Bergkante entlang und macht darum eine Biegung nach der anderen mit. Ein einsames Training begann somit für mich, doch ein glänzend organisiertes! Wer hat schon an seiner Trainingsstrecke so viele bemannte und unbemannte Wasserstellen, wie sie die erfahrenen Bühlertaler Organisatoren an die Strecke bringen: ab km 33 stand neben jedem km-Schild ein Wasserbottich für Schwämme und Mützen! Die Verpflegungsposten waren oft mitten im Wald, häufig betrieben von einer Familie: dann strecken kleine Jungs und Mädchen mir Becher entgegen mit der Auswahl von Wasser, Iso und Tee. Als Verpflegung gab es Bananenstücke, Zitronenscheiben und Brotstücke - genug auch für die letzten zehn oder zwanzig Teilnehmer, unter denen ich zu finden war.
Ein Genußlauf war es nach km 35 für mich nicht mehr, meine Kondition reichte nicht für die Gesamtdistanz. Ich hätte besser meinen Aussteigerplan befolgt, statt einsam ins Ziel zu marschieren. Dort schließlich angekommen, erblickte ich einen langen Tisch voll Weinflaschen - genug für die Ehrung der drei Besten in allen Alterskategorien, welche eben begann. An den Tischen vor und in dem aufgebauten Festzelt füllten während dessen viele Teilnehmer mit Maultaschen und Kartoffelsalat ihre Kohlehydratvorräte auf. Ich orientierte mich zum Schwarzwaldhaus des Schivereins, welches 300m hangabwärts vom Ziel liegt. Ein großes Gebäude, das im Untergeschoß jedoch nur über einen kleinen Duschraum verfügt; der Umkleideraum davor dient vermutlich im Winter als Schiraum. Daß die Dusche kalt war, läßt sich an einem solch heißen Tag gut verkraften.
Ich hatte unterwegs drei Läufer getroffen, welche die Hornisgrinde für ihre Marathonpremiere ausgewählt hatten. Andererseits heißt es, daß sich viele alte Bekannte Jahr für Jahr an der chwarzwaldhochstraße wieder treffen. Ich selbst kann darüber nichts berichten, denn ich hatte im Zielraum meinen Bekannten getroffen und hielt ich mich dann nicht länger bei der Laufszene auf. Auf der Rückfahrt erlebte ich noch, wie Autoblech die Parkplätze vor den Gasthäusern an der Schwarzwaldhochstrasse beherrscht. Dieser Rummel war ein lebhafter Kontrast zu dem überschaubaren Läuferfeld, das auf wunderschönen, ruhigen Waldpfaden sich einen ganz anderen Eindruck vom Nordschwarzwald erlaufen hatte. Ich empfehle die zweite Variante! Bericht von Christoph Pfrommer über
den 32. Hornisgrinde-Marathon Eine familiäre AtmosphäreDie Organisation: Das Rahmenprogramm: Die Strecke: Die Marathon-Strecke verläuft in einer Höhenlage von 675 bis 890 m durch ausgedehnte Wälder. Start und Ziel ist auf Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße (B500). Dann führt der Lauf durch die einmalig schöne Landschaft des Nordschwarzwalds zwischen Schwarzwaldhochstraße und Murgtal. Man wird den Hornisgrinde-Marathon also am besten als "Natur-Marathon" bezeichnen, denn die Strecke verläuft in der Tat zu praktisch 100% im Wald. Gelaufen wird ganz überwiegend auf breiten Forstwegen, nur 2 km der Strecke sind auf Asphalt zurückzulegen. Übrigens ist die Hornisgride als höchster Berg des nördlichen Schwarzwaldes nur Namensgeberin des Marathon - die Läufer müssen nicht etwa auf den Berg hinauf! Der Lauf: Um 8.15 Uhr ist Start des Marathons. Die Sonne ist zu diesem Zeitpunkt noch etwas hinter den Wolken versteckt, doch ein warmer Sommertag ist schon abzusehen. Nach dem Startschuß laufen die ca. 310 Teilnehmer etwa 200m über den Parkplatz und sortieren sich dann mühelos auf einen gut ausgebauten Forstweg ein. Bei der familiären Größe der Veranstaltung gibt es hier keinerlei Staus. Es geht leicht bergab und nach 1,5 km passieren die Läufer das Kurhaus Sand. Wie auch das ehemalige Knappschaftshaus auf Hundseck ist dieses Kurhaus heute geschlossen und erinnert an vergangene Zeiten, als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Fremdenverkehr im Schwarzwald sich rasant entwickelte. Nach einer kurzen Passage auf der Schwarzwaldhochstraße biegen die Teilnehmer erneut in den Wald. Die Wege sind nun überwiegend gut zu laufende, breite Forstwege. Zwei kürzere Passagen führen über schmalere Wanderwege, und hier muß man sich etwas mehr auf den Untergrund konzentrieren. Etwa alle 5 km ist einer der insgesamt acht Verpflegungsstände mit Wasser, Isogetränk, Tee, Bananenstücken, Zitronenscheiben und Brot eingerichtet. Da das Wetter zunehmend warm wird, trinke ich ausgiebig. Obwohl wir stets im Wald laufen, sind doch auch eine ganze Reihe sonniger Abschnitte zu absolvieren. Auf der ersten Hälfte des Marathons geht es überwiegend leicht bergab, bis bei km 25 der Schwarzenbach-Stausee erreicht ist. Nun geht es für etwa 1 km entlang des Sees auf eine Wendepunkt-Strecke hin und zurück. Das ist für mich eine willkommene Gelegenheit, einige der anderen Teilnehmer zu beobachten. Mancher mag sich schon auf der ersten Hälfte im Tempo etwas übernommen haben, denn nur alle fünf Kilometer war die zurückgelegte Strecke markiert. Doch bei einem Natur-Marathon mit wechselnden Anforderungen von Weg und Höhenprofil wird man sich sowieso kaum nach Kilometerzeiten richten wollen. Bei km 27 verlassen wir den Stausee wieder. Hier sollten die Beine noch einigermaßen locker sein, denn es wird jetzt bis zum Ziel bergauf gehen. Auf den letzten schwierigen Kilometern versorgen uns die Organisatoren dann nochmals allerbestens. Nicht nur sind jetzt alle Kilometertafeln (9,8,7, ...) aufgestellt, die die Entfernung zum Ziel angeben. Auch zieren zahlreiche bunte Plastikwannen mit Wasser den Weg. Wer vielleicht gar einen Schwamm mitgenommen hat, der kann sich hier auf jedem Kilometer nochmals erfrischen. Die sommerliche Hitze bleibt aber hier im Wald insgesamt erträglich. Die letzten tausend Meter geht es schließlich steil bergan auf einer alphaltierten Straße, und das ist damit der anstrengenste aller 42 Kilometer. Das Ambiete: Der Sieger: Der Organisator: Mein Fazit: Besten Dank an running-pur für den Freistart als Testläufer. |
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