Testläufer berichten über den Heilbronner Trollinger Marathon am 21. 05. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläufer Peter Wiedemann über den Trollinger Marathon in Heilbronn

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Peter Wiedemann ][ ][ Weronika Troxler ][ ][ Marco Diehl ][ ][ Jürgen Reinert ][ ][ Mathias Weis ][ ][ Arno Ritter ][

Die Strecke ist zwar schwer, aber sehr schön.

Hallo online-runners,

dieses Mal darf ich für euch als Testläufer von running-pur vom 6. Heilbronner Trollinger-Marathon aus Heilbronn und Umgebung berichten. Vorab möchte ich bereits um Nachsicht bitten, falls dieser Bericht etwas subjektiv gefärbt ausfällt. Der Trollinger-Marathon ist mein "Haus-Marathon", denn ich wohne hier in der Region und der Lauf führt quasi vor meiner Haustüre vorbei. Außerdem war der 1. Trollinger vor sechs Jahren auch mein allererster Marathon und so kann ich ja fast nur positiv berichten. Darum bitte "mea culpa".

Aber der Reihe nach. Nach der Nachricht von running-pur über meine Nominierung als Testläufer kam dann Mitte April eine Mail des Veranstalters mit der Bitte, sich mit dem Anmeldeformular (als PDF-Dokument zum Ausdrucken angehängt) und dem Vermerk: "Freistart, da Testläufer" ganz normal anzumelden. Gesagt, getan und kurz darauf war ich auch schon in der offiziellen Startliste. Rechtzeitig vor dem Lauf kam dann die Meldebestätigung mit einigen weiteren Informationen per Post, so daß ich am Samstagnachmittag meine Startunterlagen am Heilbronner Frankenstadion (gut ausgeschildert und genügend Parkplätze) abholen konnte. Hier gab es neben dem Finisher-Shirt, welches auch als Funktions-Shirt für 12.-EUR Aufpreis zu haben war, und einer gesponserten Trinkflasche für jeden Teilnehmer noch eine Flasche Marathonsonderabfüllung Trolllinger - quasi als Belohnung für hinterher. Noch kurz über die kleine, aber feine Marathonmesse geschlendert und dann ab nach Hause.

Am nächsten Morgen machte ich mich dann mit meiner Familie auf den Weg ins rund 15 km entfernte Heilbronn. Heute schien es auch das Wetter ganz gut mit uns zu meinen, nachdem am Vortag ja der Wind noch extrem mit zum Teil orkanartigen Böen geblasen und auch Himmel zeitweise ordentlich seine Schleusen geöffnet hatte. In Mannheim hatte deswegen sogar der MLP-Marathon abgesagt werden müssen. Jedenfalls war der Himmel an diesem Morgen nur recht leicht bedeckt bei ca. 14 bis 15 Grad und auch der Wind hielt sich in Grenzen. Nach der Ankunft in Heilbronn dann noch kurz die letzten Vorbereitungen, etwas warmlaufen und um 09.00 Uhr fiel der Startschuß für ca. 800 bis 900 Marathonis auf der Straße direkt vor dem Frankenstadion. Nach dem Start ging es am alten Neckar entlang zunächst einen guten Kilometer Richtung Stadt bis zur Götzenturmbrücke, dort zweimal rechts und auf der anderen Neckarseite zurück in Richtung des Heilbronner Ortsteils Sontheim. Sontheim wurde durchquert und über die freie Flur ging es durch das Deinenbachtal auf dem Radweg in die Ortschaft Flein, die nach rund 7 km erreicht wurde. Hier herrschte bereits eine Riesenstimmung und ein Klavierspieler gab den Lauftakt vor. War die Strecke bis hierher noch soweit eben gewesen, so begann nach Flein begann dann bei km 9 die erste Prüfung - der Aufstieg zum Haigern, dessen Kuppe bei km 10 erreicht war. Die Anstrengungen des Anstiegs wurden aber durch die schöne Landschaft inmitten der herrlichen Reben gelindert. Auf der anderen Seite ging es in Talheim wieder bergab, dann einige Meter flach, bevor der nächste Anstieg in Talheim auf die Läufer wartete, um sogleich am Ortsausgang in Richtung Lauffen wiederum abzufallen. Bis Lauffen verlief die Strecke dann - bis auf einen kurzen Anstieg - für einen guten km recht eben. In Lauffen ging es wieder abwärts, bis nach km 15 der Neckar überquert wurde. Sowohl in Talheim als auch in Lauffen wurden die Läufer lautstark angefeuert. Nach der Neckarbrücke hatten dann die Steigungen und Gefälle für's erste ein Ende, denn es ging aus Lauffen heraus bis nach Hausen und dort hindurch bis knapp an km 22 immer flach geradeaus. In Hausen herrschte eine tolle Stimmung und die Halbmarathonmarke war geschafft. Die Strecke stieg dann bis Brackenheim über mehr als einen km an, allerdings nicht so stark wie zuvor. Brackenheim wurde durchquert, wo in der Ortsmitte eine gute Stimmung herrschte und am Ortsausgang Richtung Neipperg folgte noch ein Schwenk über das Gelände der Weingärtner Brackenheim mit dem Durchlaufen des Lemberger-Tores. Noch eine kurze Erholungsphase auf ebener Strecke, bevor bei km 27 der letzte harte Anstieg zur Neipperger Höhe kam. Hier mussten im letzten Jahr bei gut über 30 Grad viele Läufer Gehpausen einlegen. Heute aber ging's bei nun 18 bis 19 Grad und bedecktem Himmel, wo sich ab und zu die Sonne durchschob, sowie leichtem Wind. Nach der Höhe hinunter nach Neipperg - tolle Stimmung - und dann durch die Weinberge und am Mönchbergsee vorbei nach Nordhausen - alles schön eben. Ab Nordhausen wurde nach km 33 dann auf der teilweise gesperrten Landstraße weitergelaufen bis nach Nordheim. Dort hatten sich in der Ortsmitte - wie jedes Jahr - wieder unzählige Zuschauer eingefunden und feuerten die Läufer lautstark für die letzten 7 km an. In Nordheim dann noch der letzte, kürzere Anstieg und weiter Richtung Heilbronn zum Ortsteil Klingenberg. Hier ging es nochmal recht ordentlich abwärts, bevor dann im Ort etwa bei km 37,5 die Zusammenführung von Marathon- und Halbmarathonstrecke erfolgte. Die ca. 4.600 Halbmarathonis (laut Voranmeldung) waren um 10.35 Uhr ebenfalls vor dem Frankenstadion gestartet und hatten bis Talheim den gleichen Streckenverlauf mit dem Aufstieg auf den Haigern und dem anschließenden Gefälle. Danach ging es aber für die Läufer rechts weg über das Schozachtal flach nach Horkheim (Ortsteil von Heilbronn) und über den Neckar nach Klingenberg. Ab hier wurden die letzten 4,5 km dann von beiden Teilnehmerfelder gemeinsam zurückgelegt. Hatte man bis dahin quasi die ganze Fahrbahnbreite für sich, so war die Strecke jetzt auf einmal fast übervölkert. Dies war allerdings kein Problem, da die Straße breit genug war. Für mich hatte das Ganze noch einen postiven Nebeneffekt, denn durch die verschiedenen Startzeiten trafen langsamere Halbmarathonis auf schnellere Marathonis, was mich durch das Überholen unzähliger Läufer für die letzten km zusätzlich motivierte. Von Klingenberg ging es dann nach Böckingen und nachdem auch dieser Ortsteil von Heilbronn zwar nicht gänzlich durchquert, aber doch recht gut tangiert worden war über den Neckar zum Zieleinlauf ins Frankenstadion, wo vor und im Stadion Tausende von Zuschauern die Läufer über die Ziellinie trugen.

Nach dem Durchlaufen des Zieltores noch die Finisher-Medaille und dann erstmal flüssigen und festen Nachschub im Zielverpflegungsbereich. Dieser war, ebenso wie die Verpflegungsstationen alle 5 km an der Strecke, reichlich bestückt mit Wasser, Iso, Bananen usw. Außerdem gab es an der Strecke zwischen den Verpflegungsstationen noch Erfrischungsstationen. Und nicht zu vergesssen: Trollinger im Zehntelesgläsle gab es an einigen Stationen natürlich auch! Nachdem die Energiespeicher wieder einigermaßen gefüllt waren, ging es zum Duschen. Hierzu waren am Stadion Umkleidezelte und Duschcontainer aufgestellt. Normalerweise kein Problem, aber das Wasser war warm, floss dafür aber nur als Rinnsal aus dem Duschkopf, wodurch das Duschen etwas länger dauerte. Und kaum hatte ich mich abgetrocknet, hatte irgendein Verantwortlicher wohl irgendwo am Hahn gedreht, denn plötzlich floß das Wasser reichlich. Nun ja, ich war ja jetzt schon sauber. Bevor ich mich dann gemütlich auf den Heimweg machte, schaute ich mir noch kurz die Siegerehrung an.

Der Trollinger-Marathon hat sich wie jedes Jahr das Prädikat erstklassig verdient (Achtung: subjektiv eingefärbt - siehe oben). Hier stimmen sowohl der Preis als auch die Leistung. Kurze Wege, gute Versorgung, sowohl in der Verpflegung als auch medizinisch, viele freundliche Helfer und nicht zuletzt die zwar schwere, aber schöne Strecke durch eine herrliche Weinlandschaft, die sich mit Stimmungsnestern abwechselt. Und die Liebe steckt hier im Detail, wie zum Beispiel die km-Schilder zeigen, die motivierende Sprüche zieren (so unter anderem Udo Bölts Aufforderung an Jan Ullrich bei der Tour de France: "Quäl Dich, Du S...").

Für mich gilt: Trolli - nächstes Jahr bestimmt wieder.

Mit laufendem Gruß

Peter Wiedemann


Bericht von Testläuferin Weronika Troxler über den Trollinger Marathon in Heilbronn

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Peter Wiedemann ][ ][ Weronika Troxler ][ ][ Marco Diehl ][ ][ Jürgen Reinert ][ ][ Mathias Weis ][ ][ Arno Ritter ][

Kein Schwachpunkt zu erkennen.

Nach 5 Jahren Marathonabstinenz beschloss ich dieses Frühjahr, es wieder einmal über die Volldistanz zu wagen. Mein Mann und ich schauten im Internet, blätterten in Fachmagazinen und suchten einen geeigneten Termin. Die Wahl viel auf den Trollinger-Marathon in Heilbronn. Ich reise nicht gerne allzu weit, ausserdem hatten wir noch unseren Jüngsten, den 11-monatigen Ruben mit im Gepäck. Von Zürich aus waren es 260 Kilometer, wir fanden unser Hotel gut, in Gehdistanz zum Frankenstadion. Sofort nach der Ankunft ist uns der stürmische Wind aufgefallen, es wirbelte alles in der Luft umher, Blütenpollen, Staubpartikel und sonstiges Zeug. Der Weg zur Startnummernausgabe war angereichert mit roten Augen und einem beissenden Husten. So einen Marathon zu laufen, undenkbar. Später setzte kräftiger Regen ein, der neutralisierte den Wind, zum Glück.

Nach dem Besorgen der Unterlagen nahmen wir im Hotelzimmer unser Abendessen ein, richteten die Sachen für das Rennen, lasen noch ein bisschen und dann war schon bald einmal Lichterlöschen. Ich hatte keine gute Nacht, denn Ruben war sich die fremde Umgebung bzw. das Bett nicht gewöhnt und entsprechend unruhig.

Sonntag, 07.00 Uhr war Tagwache, ich nahm ein leichtes Frühstück ein, es folgte noch der Toilettengang und wir machten uns auf Richtung Stadion. Das Wetter war ideal mittlerweile, nur noch leichter Wind und gute Temperaturen. Alles war in unmittelbarer Nähe, klein aber fein, ich fand mich sofort zurecht. Rund 800 Marathonis waren eingeschrieben, später folgten dann gegen 4000 Läufer/innen über die Halbdistanz. Auf Grund der erwarteten Zeit war ich dem ersten Startsektor zugeteilt. Bald schon sollte es losgehen.

Die Uebersicht war gewährleistet, ich sah die anderen Frauen und versuchte sie einzuschätzen. Letzte Konzentration und los gings. Ich fand entlang dem Neckar sofort in einer Gruppe Unterschlupf, das Tempo stimmte für mich und eine andere Frau war da auch noch mit dabei. Es sollte jedoch etwas zu hoch für mich sein, der Startkilometer war 3:58 Min. Nach ca. 12 Kilometer bekam ich es zu spüren, die Beine immer schwerer. Ich musste drosseln, die Folge davon war dass die Gruppe mir davonlief. Es ging mir sofort besser, dafür war ich alleine. Nicht tragisch, ich fand für mich den idealen Rhythmus, fühlte mich gut und nahm so auch die diversen Unterhaltungen am Strassenrand besser wahr. Stimmung überall in den Dörfern, Ruhe draussen in den Rebbergen oder im Wald. Immer Abwechslung, es wurde nie eintönig oder gar langweilig.

Die Strecke war hervorragend ausgeschildert und gekennzeichnet. Zusätzliche Motivation war auch der Zusammenschluss mit den Halbmarathonläufern nach ca. km 38. Die höheren Tempi liessen mich es versuchen, da noch einmal mitzugehen, zu beschleunigen gegen das Ende. Der Speaker war schon hörbar aus dem Stadion, noch über die Brücke, mein Mann stand noch dort und feuerte mich an und schon gings durchs Tor auf die Tartanbahn. Ich finishte überglücklich als 3. Frau in 3:10:35 Std. Welch ein Comeback !

Müde zwar und schwere Beine aber total glücklich. Mit der Medaille um den Hals und Bananen und Getränken in den Händen liess ich mich erstmals auf der Wiese nieder. Ich erholte mich schnell, ich fand meinen Mann und Ruben, gab den Chip ab und dann begaben wir uns auf die Haupttribüne.

Wir warteten die Siegerehrung ab und dann war schon wieder an die Rückreise nach Zürich zu denken. Die 42,195 km können so lange sein und doch war der Tag irgendwie schnell vorbei, es war so schön, schade eigentlich. Dem OK des Trollinger-Marathons kann ich nur das allerbeste Zeugnis ausstellen, es ist mir kein Schwachpunkt aufgefallen. Die Strecke ist nicht leicht, aber das hat man ja gewusst, dafür sehr abwechslungsreich. Auch danken möchte ich dem Magazin "Running pur", für das ich als Testerin fungieren durfte.

Mit herzlichen Grüssen aus der Schweiz

Weronika Troxler


Bericht von Testläufer Marco Diehl über den Trollinger Marathon in Heilbronn

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
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Herrliche Landschaft und super Stimmung machen diesen Lauf aus.

Erstmals stieg die Anzahl der Teilnehmer nicht mehr gegenüber dem Vorjahr an - der Marathonboom scheint langsam nachzulassen. Mehr als 80% der rund 5500 Läufer hatten sich für den Halbmarathon entschieden. Die Organisation dieses Events ist vorbildlich, schnelle Startnummernausgabe, kurze Wege, gute Versorgung an der Strecke, gute Versorgung im Zielbereich und ein tolles Publikum an der Strecke. Lediglich der Weg zum Start war lang falls man wie ich in den vorderen Startblock muss - zumindest war ich zum Start aufgewärmt!

Dieses Jahr waren die äußeren Bedingungen sehr viel besser als bei der Hitzeschlacht von 2006. Zwar hat uns teilweise ein ziemlicher Wind entgegengeblasen, aber 15 Grad sind ideal bei bedecktem Himmel. Zum Start waren dann wider Erwartungen noch 3 nachgemeldete Ausländer, zwei Bulgaren die eigentlich am Vorabend in Mannheim starten wollten (dieser Lauf wurde wenige Minuten vor dem Start wegen Unwetterwarnung abgesagt) und ein Kenianer. Diese drei sollten auch die ersten drei Plätze unter sich
ausmachen.

Recht langsam (3:45min/km) ging es dann um 9:00 in der Spitze los. Bei km 5 bildeten sich zwei Dreiergruppen, ich war in der zweiten Gruppe zusammen mit Sven Lange, dem Lokalmatador und Michael Sommer, der erst vor 3 Wochen dt. Meister über 100km geworden ist. So liefen wir bergauf und bergab durch diese schöne Weingegend. Insgesamt 350 Höhenmeter waren zu bewältigen. Ich profitierte von der super Stimmung die uns überall erwartete, wenn Sven mit mir an einem der zahlreichen Stimmungsnester vorbeikamen. Nach dem Anstieg bei km 10 ging es bergab nach Talheim und weiter ins schöne Städtchen Laufen. Immer noch hatten wir die Spitzengruppe im Blick, etwa 40 Sekunden vor uns. Es war recht interessant anzusehen, wie die beiden Bulgaren mit dem Kenianer "spielten", indem sie systematisch verlangsamten und dann das Tempo wieder mächtig anzogen. Bei km 22 hatten wir beide (Michael hat sich ein paar hundert Meter zurückfallen lassen) auf die Spitzengruppe fast aufgeschlossen. Doch die gaben dann mit 3:15min/km richtig Gas und waren sehr schnell weit weg von uns. Der Anstieg bei km 27 ist die echte Härteprüfung, bei 9% Steigung geht es über 50 Höhenmeter durch Weinberge hinauf. Sehr gute Stimmung hatten wir dann auch wieder in Nordhausen, Nordheim und Klingenberg, wo die Halbmarathonstrecke auf die Marathonstrecke trifft.

Meine Zielzeit im Frankenstadion ist 2:36:00, 3 Sekunden hinter Sven. Dieses bedeutete für uns die Plätze 4 und 5. Die Siegerzeit war 2:31:19 durch den Bulgaren Panovski, er hatte den zwischenzeitlich enteilten Kenianer auf den letzen Kilometern eingeholt.

Fazit: Dieser Marathon führt durch eine herrliche Landschaft mit schönen Weinorten, die Stimmung an der Strecke ist sehr gut, die Organisation ist wirklich gelungen. Der Lauf ist absolut zu empfehlen, wenn auch sicherlich nicht Bestzeit geeignet. Der Veranstalter sollte sich überlegen, die Siegesprämien deutlicher niedriger zu dotieren. Dies würde den Lauf den professionellen Läufern, die mit Ihren Promotern anreisen, unattraktiver machen und wieder den ursprüngliche Charakter eine Lokalevents zurückgeben. Dies gibt den lokalen Freizeit-Läufern die Chance, einen der vorderen Plätze zu belegen. Andere Landschaftsmarathons wie Weiltal, Edersee oder Hunsrück machen es vor.

Vielen Dank an Running-Pur, die mir diesen Lauf ermöglicht haben.

Marco Diehl


Bericht von Testläufer Jürgen Reinert über den Trollinger Marathon in Heilbronn

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Peter Wiedemann ][ ][ Weronika Troxler ][ ][ Marco Diehl ][ ][ Jürgen Reinert ][ ][ Mathias Weis ][ ][ Arno Ritter ][

Die Strecke ist zwar schwer, aber sehr schön.

Aus der geplanten Premiere wurde nichts. Ursprünglich hatte ich vor, samstagabends den Marathon in Mannheim zu laufen und dann am Sonntag den "Trollinger-Marathon" draufzusetzen. Die Wetterverhältnisse in Mannheim bzw. Ludwigshafen (und die prognostizierten Unwetterwarnungen) haben den Veranstalter veranlasst den Marathon kurz nach 19.00 h abzusagen. Zumindest bin ich dann noch auf eigene Faust die erste Hälfte der Marathonstrecke gelaufen, bevor ich mich auf den Weg nach Heilbronn gemacht habe. In der Nacht hat es dort teilweise ziemlich heftig geregnet. Bis zum Morgen hat sich dann aber das Wetter beruhigt und tagsüber ist es trocken geblieben. Klimatisch herrschten ideale Verhältnisse für einen Marathon.

Am Sonntag kurz vor 7.00 h habe ich mir die Startunterlagen geholt (incl. T-Shirt und einer Weinflasche). Es ist schon erstaunlich, was der Veranstalter der Trollinger-Marathons für die moderate Startgebühr alles bietet. Hier sollten sich die Veranstalter von manchen Großmarathons eine Scheibe abschneiden. Das Start-und Zielgelände ist sehr übersichtlich und man findet sich leicht zurecht. Positiv sind außerdem die zahlreichen Parkplätze in unmittelbarer Nähe.

Pünktlich um 9.00 h ging es in einem überschaubaren Teilnehmerfeld auf die Strecke. "Petrus" hatte an diesem Tag seine Hand über diese Veranstaltung und verschonte die Läufer/innen von den bekannten Wetterkapriolen der letzten Tage. Da ich diesen Marathon das erste Mal lief, wusste ich natürlich am Start noch nicht, was mich erwartet. Nachträglich betrachtet war es eine der schönsten Marathonstrecken, die ich je gelaufen bin. Mit einem Stadtmarathon hat diese Veranstaltung nichts zu tun. Es ging abwechslungsreich (leicht ansteigend und abfallend durch die schönsten Ecken rund um Heilbronn; durch malerische Ortschaften vorbei an vielen Zuschauern, die begeistert an der Strecke standen. Die zahlreichen Verpflegungsstellen (woher nimmt der Veranstalter eigentlich die vielen Helfer) ließen keine Durst- oder Hungergefühle aufkommen. Falls die körperliche Kraft sich schon dem Ende neigte, konnte vielleicht durch einen Schluck des edlen "Trollinger", der ebenfalls gereicht wurde, die letzten Kilometer auch noch schaffen. Die Laufstrecke war kurzweilig, weil sich den Augen immer neue Eindrücke boten. So ging es Kilometer um Kilometer Richtung Heilbronn. Ca. 5 km vor dem Ziel kamen die "Halbmarathonis" zu uns. Von dort an wurde es auf der Strecke ziemlich eng, da der Großteil der Teilnehmer die 21 km-Strecke bevorzugten. Nach meinen Informationen waren auf dieser Strecke über 5.000 Personen unterwegs. Getrieben durch diese Menschenmasse waren eigentlich die letzten Kilometer ein "Kinderspiel". Der Einlauf im Frankenstadion belohnte für die Strapazen der letzten Stunden.

Nach dem Zieleinlauf gab es noch eine schöne Medaille und an den zahlreichen Verpflegungsständen konnte der verloren gegangene Energievorrat wieder aufgetankt werden. Die Urkunde gibt es per Post. Für mich steht bereits jetzt fest, dass ich auch im nächsten Jahr wieder an diesem Marathon teilnehmen werde. Evtl. klappt ja 2007 die Kombination mit dem Mannheim-Marathon. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und natürlich auch an den Wettergott. Es ist selten, über eine derart gelungene Veranstaltung zu berichten. Einen Bonus hat die Stadt Heilbronn gegenüber anderer Veranstaltern trotzdem: es gibt selten ein so schönes Umland. Und das wird den Teilnehmern in allen Varianten geboten. Bedanken möchte ich mich bei "running-pur", für die ich als Testläufer an der Veranstaltung teilnehmen durfte.

Jürgen Reinert


Bericht von Testläufer Mathias Weis über den Trollinger Marathon in Heilbronn

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Die volle Distanz hätte mehr Teilnehmer verdient.

Da ich nach meinem lange geplanten Start beim Duisburg Marathon am 30. April 2006 noch ziemlich müde war, wollte ich nicht drei Wochen später meinem Körper einen schweren Landschaftsmarathon zumuten und habe mich deswegen in Heilbronn für die Halbmarathon - Distanz entschieden.Obwohl ich gerne die lange Strecke gelaufen wäre, war es im Nachhinein die richtige Entscheidung.

Online anmelden war kein Problem, umgehend wurde mir mein Start bestätigt. Ich konnte erst am Sonntag morgen mit dem Auto aus Walldorf anreisen, aber Parkplatzsuche, die Abholung der Startunterlage und die Abgabe der Sporttasche war alles stressfrei, weil gut organisiert.Dazu gab es bereits eine Flasche des namensgebenden Weines und ein schön designtes T-Shirt.

Dann zum Start. Menschen in schweren, farbenfrohen Kostümen, die ich eher bei einer Fastnacht weiter im Süden erwartet hätte, spielten merkwürdige Musik. Ein Mensch mit seltsamen Ansichten zu Doping-Missbrauch im Sport fiel vom Himmel (Eberhard Gienger am Fallschirm). Aber nur wenige wollten ihn lautstark begrüßen, wie es der Mann am Mikrofon vehement und lautstark einforderte. Gut so.

Pünktlich um 10:35 Uhr dann der Startschuss.Entlang der Halbmarathonstrecke viele Zuschauer und überall eine tolle Stimmung. Ein Highlight, der harte Anstieg zwischen Flein und Talheim auf einen Weinberg. Auch hierher waren reichlich Zuschauer gekommen. Originell: einige saßen erhöht auf Holzbänken auf dem Anhänger eines Treckers. Überall Musik und gute Laune. Es lief gut bei mir - viel besser als nach Duisburg erwartet. So machte ich jetzt weinbergabwärts richtig Tempo - das Gefälle wollte erst gar kein Ende nehmen.

Als es dann vorbei war mit bergab, war ich doch ziemlich durchgeschüttelt und musste um meine Platzierung auf dem letzten flachen Kilometern richtig kämpfen. Zwei Läufer musste ich ziehen lassen, ehe ich wieder meinen Rhythmus fand. Dann tauchte die erste Frau mit ihrem Pacemaker vor mir auf; nervös schaute er sich ständig um. Ich war keine Gefahr. Erst gelang es mir noch an beiden vorbei zu laufen, aber im Schlussspurt hatten sie dann doch beide wieder die Nase vorn - egal, ich war jetzt nur noch begeistert von diesem Zieleinlauf in ein lärmendes Stadion.

Die Zielversorgung war hervorragend; es gab reichlich zu trinken und zu essen. Nach dem Auslaufen dann die einzige Enttäuschung: Kaum warmes Wasser in den Duschen. Später wurde mir erzählt, dass nach mir kommende gar kein Wasser mehr abbekommen haben. Das sollte ja so einer perfekten Veranstaltung nicht passieren.

Dann hingen auch schon die Ergebnisse aus. Jetzt hatte ich doppelt Grund, den schönen Biergarten im Zielbereich anzusteuern; hatte ich doch meine Altersklasse gewonnen. Im Biergarten fand nach dem Auftritt einer Jazzkapelle um 15:30 Uhr die Siegerehrung der Altersklassen statt.

Dank der guten Location verging die Zeit wie im Fluge. Mit einem Pokal und reichlich Trollinger im Gepäck fuhr ich nach Hause.

Ein Lob an die Veranstalter. Schade, dass das Verhältnis Marathon zu Halbmarathon nicht stimmt - es ist eigentlich der "Trollinger Halbmarathon mit Marathon", nur ca. jeder fünfte lief in Heilbronn die lange Strecke. Die hätte aber bestimmt mehr Teilnehmer verdient. Vielleicht fällt den Veranstaltern hierzu ja etwas ein. Mich brauchen sie nicht mehr zu motivieren, nächstes Jahr laufe ich die volle Distanz. Die Gegend ist sehr schön und die Läufer finden unterwegs perfekte Unterstützung.

Matthias Weis


Bericht von Testläufer Arno Ritter über den Trollinger Marathon in Heilbronn

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Ein unvergesslicher Lauf.

Den Trollinger-Marathon, er ist das Gegenstück zum Medoc-Marathon in Frankreich, bin ich schon gelaufen, nun lockte mich der Halbmarathon. In vielen Ortschaften wurden parallel zum Lauf Weinfeste abgehalten. Der Württemberger Trollinger Rotwein ist weit bekannt. Die Homepage und die Unterlagen mit dem Lageplan gaben über alles Auskunft, es blieben keine Fragen offen. Durch interessante Meldungen aus der Rubrik “Aktuelles³ konnte richtige Spannung für den Wettkampf aufgebaut werden. Die tolle Stimmung, die einwandfreie Organisation und der professionelle Ablauf sind immer eine Reise wert. Wie vergangenes Jahr benutzte ich die Stadtbahn von Karlsruhe aus und kam bequem nach Heilbronn. Im Frankenstadion am Neckar spielte sich alles ab und Parkplätze gab es da genügend.

Bei optimalem Laufwetter (15°C) erfolgte um 10:35 der Start in Blöcken zum Halbmarathon für 5200 Teilnehmer. Eine große Hitzeschlacht mit über 30°C wie 2005 blieb uns heute erspart. Die Marathonläufer (fast 1000) liefen schon 1 ½ Stunden auf ihrer Strecke. Jetzt konnten wir unter viel Beifall in der Stadt die ersten 5 Kilometer am Neckar herunterspulen.

Das Gelände stieg beim ersten Ort Flein langsam an, doch ein Musikverein brachte uns in Schwung, denn ab Kilometer 8 ging es gewaltig in die Weinberge hinauf. Heute musste niemand wegen der Hitze einen Gehschritt einlegen. Genau am Anstieg regnete es für kurze Zeit. Diese Berieselung war willkommen für unsere erhitzten Häupter. Bei Kilometer 10 war der Berg bezwungen und die anschließende “Abfahrt³ nach Talheim verschaffte den Pulsschlag eine kleine Erholungsphase. Jetzt fanden nicht Wein, sondern Wasser und Iso-Getränke bei uns regen Zuspruch. Versorgungsstationen gab es unterwegs reichlich. Der folgende Weg verlief ziemlich eben über Klingenberg bis Heilbronn. In den Vororten feuerten uns wieder begeisterte Zuschauer an. Ab Kilometer 17 wurde ich mutig und kostete eine kleinen Schluck vom mehrfach angebotenen Trollinger. Ein Trollingerlauf ohne Trollinger ist doch unvollkommen! Auf den letzten Kilometern vermischten wir uns mit den Marathonis, doch die elektronische Zeitmessung sorgte schon für Ordnung. Noch eine halbe Runde im Stadion und ein unvergesslicher Lauf nahm sein Ende. Für den Durst und den Hunger war bestens gesorgt.

Jeder Finisher bekam eine Medaille, ein T-Shirt und eine Flasche Trollinger. Jetzt konnte ich zu Hause meinen Sieg mit einem guten Tropfen feiern ­ jeder Zieleinlauf ist für mich (Jg. 39) ein Sieg. Wenn auch beim Trollinger-Marathon wegen der Berge keine Bestzeiten möglich sind, so bieten doch Heilbronn, die schmucken Weindörfer und die Weinberge eine einmalige abwechselungsreiche Kulisse dazu. An der nahezu perfekten Organisation kann ich nur einen Punkt kritisieren. In den Duschen kam das Wasser nur tropfenweise. Selbst bei mir mit einer geringen Körpergröße von 1,63 m dauerte es eine geraume Zeit, bis der ganze Körper benetzt war.

Alle Ergebnisse und Informationen sind unter www.trollinger-marathon.de <http://www.trollinger-marathon.de/> zu finden.

Marathon Frauen 1.Platz 2:51:29 Miharlora Milen (BUL)

Marathon Männer 1.Platz 2:31:19 Panovski Alecsandar (BUL)

Halbmarathon Frauen 1.Platz 1:19:04 Zipse Manuela TSG Heilbronn

Halbmarathon Männer 1.Platz 1:14:44 Chelimo Daniel (KEN)

Arno Ritter