Testläufer berichten vom Trollinger Marathon Trollinger MarathonFür running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier. |
Absperrsysteme 29. August 2004 18. 9. ´04 |
Bericht von Manfred Bruttel über den
Trollinger Marathon Das Publikum jagt dir Gänsehaut über den Rücken....Die Abholung der Startunterlagen am Samstag verlief unkompliziert und
war sehr gut organisiert, schon am Samstag fand eine große Läufermesse
mit Schnäppchen und sonstigen Infos statt. Rund 1000 Läufer/innen
hatten für den Marathon gemeldet, rund 4500 waren es beim Halbmarathon.
Bereits um 7:30 morgens war auf dem Festgelände ordentlich was los,
vor allem weil die um 10:30 Uhr startenden Halbmarathonläufer aus
der Region wohl in der Mehrzahl erst am Sonntag ihre Startunterlagen abholten. Nach dem Startschuss das übliche Bild: die meisten gehen es viel
zu schnell an und ich lasse mich erst mal gemütlich von vielen Läufern
überholen. Die Strecke führt nach ca. 2km am Neckar entlang
aus Heilbronn hinaus, nach 5km bereits die erste Verpflegungsstation,
wirklich professionell gemacht, die Helfer rufen schon von weitem, wer
welche Getränkesorte anbietet. Die Verpflegungsstationen finden sich
im Verlauf der weiteren Strecke alle 5km, zwischen den Verpflegungsstationen
gibt es alle 2,5km asserstellen, verhungern und verdursten ist also kaum
möglich. In der ersten zu durchlaufenden Ortschaft Flein tobt bereits
der Bär mit Laola-Wellen und Musik, die Strecke führt weiter
in Richtung Talheim, doch vor Talheim bei Kilometer 8 beginnt der erste
knackige Anstieg: 2km mit 3,8% Steigung lassen erkennen, dass doch noch
einiges auf uns zu kommen würde. Danach steil abwärts, vorbei
an der Halbmarathonabzweigung in Richtung Laufen, wo sich die dritte Verpflegungsstation
und ein Publikum finden, welches ebenso gut in New York stehen könnte,
so gut sind sie drauf. Jetzt macht sich so langsam auch die personifizierte
Startnummer positiv bemerkbar (der Vorname jedes Läufers steht roß
auf der Startnummer): persönlich von Wildfremden mit Namen angefeuert
zu werden ist schon ein tolles Gefühl! Leicht wellig führt die
Strecke weiter über Hausen nach Brackenheim bei km25, wo sich die
Bergwertung dieser profilierten Marathonstrecke befindet:
zunächst 1500m mit 1,1% Steigung gefolgt von 500m mit 9% Steigung
hinauf zum Neipperg; die Beine sind schon etwas schwer, doch die vielen
Zuschauer brüllen die Läufer geradezu hoch, Gänsehaut!!
Vom Neipperg führt der Weg weiter leicht wellig bergab, abgewechselt
von kurzen Anstiegen über Nordhausen nach Nordheim bei km35.....hier
sind nochmals 1500m mit 1,9% Steigung zu bewältigen, die mächtig
in die Beine gehen. Fazit: der Trollinger Marathon war eine einzigartige Veranstaltung, das
Publikum jagt dir Gänsehaut über den Rücken, die Strecke
ist landschaftlich ausgesprochen schön und jedem zu empfehlen, der
nicht ständig auf die Verbesserung seiner PB schielt. Mein Dank auch
an das running-pur-Team für die Freistartmöglichkeit, was immer
wieder eine tolle Sache ist. Bericht von Dieter Heiler über den
Trollinger Marathon Eine begeisternde Veranstaltung...Es ist vollbracht, sagt nicht nur mein Nachbar Erwin, wenn sein Haus
nach der Geburtstagsfeier wieder leer ist. Das sagen auch heute die Veranstalter
vom Trollinger-Marathon und nicht zuletzt ich als Marathonläufer
nach diesem Lauffest, bei dem alles gepasst hat. Und wie die Veranstalter
das vollbracht haben! Mit ihrer hervorragenden Organisation bei idealem
Laufwetter haben sie in der von Pleiten gebeutelten Heilbronner Sportregion
den Trolli in neue Rekorde getrieben. 5944 Frauen und Männer waren
am Start, der Streckenrekord wurde eingestellt und nicht zuletzt feierten
60000 Zuschauer im und um das Frankenstadion und an der Laufstrecke. Als
Testläufer von Bericht von Uwe Müller über den
Trollinger Marathon Ein wunderbarer LandschaftslaufTrollinger Marathon 2004 in Heilbronn - ein wunderbarer Landschaftslauf
durch 9 Ortschaften mit einem begeisterten Publikum. Ein herzliches Dankeschön
an Running-Pur, die mir durch den Freistart dieses grandiose Erlebnis
ermöglichten. Bericht von Darius Strenziok über
den Trollinger Marathon Freundlichkeit und Kompetenz der Organisatoren waren nicht zu übersehen....Am 16.05.04 bin ich zum zweiten mal, nach 2001, nach Heilbronn gekommen. Vor drei Jahren lief ich über die Halbmarathondistanz , dieses Jahr sollte es ein richtiger Marathon werden, der sechste in meiner bescheidenen Läuferkarierre. Am Vortag des Marathons fuhr ich nach Heilbronn, um die Startunterlagen in aller Ruhe und ohne Hektik abzuholen. Bei über 5.500 Startern wollte ich auf Nummer sicher gehen und die Gedränge kurz vor dem Rennen am Sonntag bei der Nummernausgabe zu vermeiden. In wenigen Minuten hatte ich meine Nummer und den offiziellen Marathon-T-Shirt abholen können, so, dass es noch die Zeit übrig blieb, um bei der Messe ein wenig zu stöbern. Im Stadion, wo das Zieltor aufgebaut wurde, hat man die letzten Vorbereitungen beobachten können, der Veranstalter wollte wie immer nichts dem Zufall überlassen, es schien eine perfekt organisierte Veranstaltung zu werden. Um 16.00 Uhr ging ich auf den Schiff, der auf dem Neckar stand, um bei der obligatorischen Pasta-Party teilzunehmen. Mit Voranmeldung erwartete einen für drei, sonst für fünf Euro, ein reichhaltiges Büffet, mit verschiedenen Pasta- und Salatvariationen. So kohlenhydratgestärkt kann mir ja morgen nichts passieren! Ich wohne nur dreißig Kilometer von Heilbronn entfernt, so konnte ich schön ausgeschlaffen, gegen 7.30 Uhr am Sonntag, mich ins Auto setzen und zum Start fahren. In Heilbronn angekommen hatte ich, trotz des großen Anlaufs, keine Probleme einen Parkplatz zu finden. Um 8.00 Uhr nahm ich noch bei einer kurzen Andacht in der Nähe des Starts teil, danach ein ausgiebiges warm-up, von dem Veranstalter organisiert, und das nervöse Warten. Vor dem Start kein Chaos wie es oft der Fall ist, die Läufer wurden in Blöcke unterteilt (nach erwarteter Zielzeit), die Ordner hatten jeden nach der Farbe der Startnummer in sein Block gelotst. 9.00 Uhr - endlich - der START! Ich versuche nicht zu schnell anzufangen, ich weiß, das kann sich später rächen. An der Strecke ist die Stimmung riesig - in der Stadt sind wir ständig von Ovationen, Zurufen und Musik begleitet. Es haben sich entlang s.g. Stimmungsneste gebildet, der erste schon nach der ersten Kilometer mit Hip-hop und Discomusic. Nach 5 km kam die Verpflegungsstation Numero uno mit Bananen - und Apfelstücken, Wasser, Iso und Schorle. Alles reichhaltig und ausreichend, kein Läufer wurde übersehen, das Angagemount der Helfer war überwältigend. Solche Stationen waren alle 5 km aufgebaut, so wie die Wasserstellen, so dass man sich alle 2,5 km stärken und versorgen konnte. Wir verlassen Heilbronn Richtung Flein. Hier kommt der erste Berg, 75 Höhenmeter sind zu bewältigen, oben gibt's eine Wasserstelle. Meine Beine spielen locker mit, ich laufe mein Tempo 5:25-5:30 Min/km, will ja unbedingt unter 4 Stunden bleiben. Nach Flein kommt Talheim und Lauffen mit seinen ausgezeichneten Weinen. Die Winzer haben eigene Stationen aufgebaut und bieten den Läufern Wein zu Verkostung an, was dankend mit Humor angenommen wird, ich bleibe aber lieber bei Wasser, man weiß ja nie, wie der Magen bei der Belastung auf Wein reagiert. In Hausen erreichen wir die Hälfte der Strecke - Halbmarathon in 1:55 - ich liege unter meinem Limit, prima! Schluck Wasser, ein Powergel dazu und es kann weiter gehen - jetzt läufts schon nach Hause. In Brackenheim - Kilometer 25 - da lege ich eine kurze Gehpause an, es wird gegessen, ich treffe alte Bekannte aus meiner Stadt, ein wenig gefachsimpelt und gelacht, obwohl wir wissen, was uns erwartet - die berühmt berüchtigte Steigung von Neipperg - "nur" 45 Höhenmeter, aber auf 500 Meter verteilt - 9% steil, bei einem Marathon will es was heißen! Die ersten traben und gehen, es ist wirklich hart. Oben angekommen eine weitere Verpflegungsstation und ein Photopunkt. Langsam schleicht sich die Müdigkeit ein, ich fühle mich nicht mehr frisch, die Beingelenke und Muskeln tun auch schon weh, aber bloß nicht verzagen, weiter geht's, nur noch 12 Kilometer. Kilometer 35 - Nordheim - eine schöne und gepflegte Ortschaft, wieder freundliche , manchmal frenetische Unterstützung der Bewohner. Ich habe es befürchtet, und so ist es auch passiert - jeder kennt ihn, manche haben ihn schon verflucht: "der Mann mit dem Hammer"! Auf einmal geht's bei mir nichts mehr, die Beine sind schwer, die Gelenke schmerzen, ich will einfach nur stehen bleiben, mich auf dem Rasen hinlegen und ausruhen. Ich schimpfe mit mir selber, versuche mich umzustimmen, es geht dann wieder schleppend voran. Die meiste Zeit kann ich nur noch humpelnd gehen, ich habe mir eine schmerzende Blase unter dem linken Fuß eingelaufen - toll, das hätte mir noch gefehlt! Mein Puls sinkt und sinkt, vom Durschnitt 156/Minute auf 125-135, kein Wunder, bei meinem Schnecken- Tempo! Der 40-te Kilometer - als ich die "4" endlich vorne sah spürte ich die Erleichterung - es sind nur noch zwei lächerliche Kilometer, das packst du schon! Ich fange wieder an zu laufen, die Beschwerden registriere ich nicht mehr, überquere die Neckarbrücke, noch sind es vielleicht 800 Meter zu laufen, und dann das Stadion - eine kleine "Ehrenrunde" auf dem Tartanbelag (was für eine Wohltat für die Füße nach 42 km Asphalt!) und - das ZIEL! Gänsehaut-Feeling, wie nach jedem Zieleinlauf, mein Kopf ist lehr. Ich bin total kaputt, aber wie immer nach einem Marathon überglücklich. Es ist zwar nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber egal, ein Marathon hat halt seine eigenen Regeln und Gesetze. Ich kriege eine schöne Medaille um den Hals gehängt, eine Trophäe mehr in meiner Kollektion. Bewege mich langsam zu den Versorgungszelten. Hier kann man sich etwas entspannen, z.B. bei einem Kneipp-Fußbad - es wirkt herrlich erfrischend. Jetzt noch Blutdruckmessung - 120/80 - als ob ich nicht gelaufen wäre. Interessant war auch die Möglichkeit, eine Laktatmessung machen zu dürfen. Mein Ergebnis: 4,3 mmol, gar nicht schlecht, der "Rekordhalter" wurde mit über 20 mmol sofort dem Arzt übergeben. Wichtig nach dem Lauf - das Trinken. Kein Problem bei dem Trollinger-Marathon - es gibt reichlich Apfelsaftschorle, Iso, Mineralwasser, Molke usw. So versorgt kann ich mein persönliches "Waterloo" in der zweiten Rennhälfte analisieren - ich komme zum Schluss, dass mir einfach die langen, langsamen Läufe fehlten - ein Muss in der Marathonvorbereitung! Außerdem lief ich in relativ neuen Schuhen - davon die Blase. Das nächste mal mache ich es besser. Der Trollinger-Marathon von Heilbronn - ein perfekt organisiertes Rennen, die Bemühungen, Freundlichkeit und Kompetenz der Organisatoren waren nicht zu übersehen, für mich eine Musterveranstaltung. Im nächsten Jahr komme ich bestimmt wieder.
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