Testläufer berichten vom Hamburg-Marathon am 27. 4. 2003

Hamburg-Marathon 2003

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Homepage des Hamburg-Marathon: http://www.marathon-hamburg.de


Bericht von Marco Heinz über den Hamburg-Marathon 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Marco Heinz ][ Brigitta Fader ][Stefan Noak ][Thomas ][


Noch will ich den Marathon nicht an mich heranlassen...

Vielleicht wirst Du sagen, sobald Du die nächst folgenden Zeilen liest, sie täten nichts zur Sache. Schließlich habe ich vor vom Hamburg- Marathon zu erzählen. Ich ³muss„ es sogar tun, dafür bekam ich schließlich den Freistartplatz als Testläufer von running- pur.

Aber es ist nun mal nicht meine Art, ein Ereignis ganz isoliert als das zu betrachten, was geschah in den 2- 6 Stunden, da wir durch die Straßen Hamburgs rannten. Die Anreise als Weg zum Weg gehört für mich untrennbar mit dazu. Also bitte ich Dich, auch wenn Du einer bist, der sich am Liebsten in ³Raumschiff- Enterpreis- Manier„ vom heimischen Sofa an den Start und vom Ziel wieder zurück ³beamen„ wollte, den nächsten Abschnitt nicht zu überspringen. Vielleicht wirst Du mich ja doch verstehen. Aus dem Zugfenster habe ich den Stromberg gesehen, den Kraichgau und die fernen Berge der Pfalz. Der Vater Rhein war mein Wegbegleiter und hat mir einmal mehr seinen romantischten Abschnitt zwischen Mainz und Koblenz gezeigt. Er ist seit langem ein Symbol meiner Wander- und Reiselust. Den Kölner Dom durfte ich für einen Augenblick bewundern, nicht lange bevor der Zug mich mitten durch den Kohlenpott trug. Schließlich sauste die Bahn hinaus in die Weiten Norddeutschlands, die ich vor Jahren als bergliebender Teenager verachten zu müssen glaubte und heute mindestens so sehr liebe wie die Berge.

Als ich in Hamburg war, hatte ich die alte und doch immer neue Erkenntnis aufgefrischt, dass unser Land so vielfältig und schön genug ist, damit kein Auge sich jemals an ihm satt sehen kann, kein körperliches und kein geistiges. Wenn ich aber gut gestimmt bin und Ruhe habe, vermag mein geistiges Auge so viele Teile dieses Landes vor die Träumenden Sinne malen, weil ich es nicht nur gesehen, sondern seine Weiten in den Beinen gespürt habe. Den Weg von meiner Schwäbischen Heimat nach Hamburg durfte ich schon (über viele auf Monate und Jahre verteilten Etappen) zu Fuß oder Fahrrad erwandern und über Hamburg hinaus Wege bis zur dänischen Grenze, über Stuttgart hinaus Wege bis zur Alpensüdseite. Im Westen reichen die Bahnen meiner Wege aus eigener Kraft zur Nordsee, zu Saar und Mosel und zum Genfer See, im Osten nach Usedom, nach Berlin und in die Lausitz. Die Erinnerung daran ist kein heroisches, aber ein gutes, starkes Gefühl, ich ruhe darin. Unterwegssein kann Kunst sein, Wandern, Radeln, Schwimmen und Laufen öauch die Eisenbahn- sind die Farben des Künstlers. Wenn er in Hamburg den Marathon läuft, feiert der Künstler des Unterwegsseins, der sich oft allein durch Wälder und Felder kämpft, seine schönsten Feste. Hamburg, dies wundervolle alte und moderne Tor zur Welt ist die denkbar beste Festkulisse.
Wenn dort an den Straßenrändern die Begeisterung Hundertausender tanzt ö mein Gott, das jetzt zum fünften Mal erleben zu dürfen, ist nichts als eine Gnade. Am Abend vor dem Lauf hatte ich noch ein profanes Problem zu klären. Ich hatte mich noch um kein Zimmer gekümmert, und da mein Zug hinter dem Zeitplan geblieben war, wurde es reichlich spät dafür. Allein zu sein ohne Bleibe am Abend in einer übervollen Stadt (21000 Läufer sollen eine neue Rekordbeteiligung am Hamburgmarathon ergeben) ist ein Schwebezustand, der manchen extrem nervös machen könnte. Der Wandersmann aber hat ihn erlernen müssen, beinahe so, wie man auch die Aspekte eines Berufes zunächst erlernen muss. Hat er diese Lektion aber einmal geschluckt, ruht er auch in diesem Können. An jenem Abend ließ ich mir auch von der modernen Technik helfen. Um 21 Uhr hatte ich im vielleicht kleinsten Kabuff der Innenstadt eingecheckt, hatte meine Startunterlagen und hatte Spaghetti gespachetelt. Zufrieden schlief ich ein. Ich fühlte mich sehr gelassen. Vielleicht wars nicht die Ruhe, in der die Kraft liegt, aber sie konnte die Wurzel sein für einen Tempramentsausbruch beim Marathon am nächsten Tag. Man träumt vor jedem Lauf, es könne ein besonderer werden. Am Morgen des Starts ist die Wahrheit nahe, und jetzt fallen einem tausend Argumente ein, warum es auch mal nix werden könnte. Bei mir sind sie diesmal etwas mehr als die üblichen Ausflüchte und Tiefstapeleien des nervösen Läufers vor dem Rennen. Ende letzten Jahres ging es mir sehr gut und ich ließ mein Training ein wenig schleifen.

Anfang des Jahres gings mir dann weniger gut. Außgerechnet, als ich wegen eines harmlosen medizinischen Eingriffs eine Woche zum Nichtstun verurteilt war, produzierte mein Magen ziemlichen Heißhunger (wer glaubt, an all dem könne wie meistens eine Frau Schuld sein, ist ein Schelm und kriegt keine Auskunft von mir). Danach war ich ein bißchen zu dick. Leichtes Übergewicht zum ersten Mal im Leben, ich mochte mich nicht sehr dafür.
Zwar hatte ich wieder richtig Lust, an meiner sportlichen Form zu arbeiten, aber der gewohnte Level war weit weg. Zwischen März und April brachte ein wundervolle Urlaubsradtour zwischen Zittau und Bremen mein inneres Gleichgewicht wieder vollends ins Lot und auch mein Körpergewicht ins richtige Maß zurück. Nun hatte ich aber zuvor solche weite, harte Touren stets schon gut vorbereitet angetreten und sie nicht als ³Diäthilfe„ benutzt. Meinem Immunsystem wird das nicht gutgetan haben. Es war reines Glück, dass ich in den drei Wochen, die blieben, meinen Körper bis zum Hamburgmarathon auf Laufen zu programieren, nicht krank wurde. Aber meine Beinmuskulatur machte ungewohnte Probleme, war hart und kam am Anfang des Laufens nicht in die Gänge. Entgegensetzen können würde ich dem allen nur das beste legale Dopingmittel, das es gibt ö gute Hamburger Luft, die der Wind von den Meeren bringt. Es gäbe also viele Gründe, wenns heute gar nicht läuft. Einen Grund aber, nicht richtig zu kämpfen, gibt es nie.

Noch aber möchte ich die glasklare Wahrheit von 42,195 Kilometern nicht an mich heranlassen. Gestalterische Elemente der Reise sind noch wichtig am Morgen, an dem Hamburg beinahe noch schläft. Ich drehe eine ³Extrarunde„ mit der S- Bahn, um den Hafen noch fast als Stillleben zu sehen. Dann sitze ich in den Messehallen, die Leben weil sie wuseln vor aufgeregten Läufern. Im Duft ihres Massageöl sitze ich auf einer Treppe und nehme ein Buch, um noch einmal gedanklich ganz wo anders zu sein. Ich brauche dieses Ritual. Bald aber muss öund darf- ich hinaus in die Läuferherde vor der Startlinie. Es ist die einzige Menschenmenge von solcher Dichte, in der ich niemals um meinen Geldbeutel fürchten würde, hätte ich ihn denn dabei. Sportler sind friedsame Leute. Es tut wohl solch eine Masse Gleichgesinnter zu sehen. Und wenn gleich das übliche Johlen und Tröten, das Jubeln und Klatschen des Publikums einsetzen würde, dann würde ich die ersten Kilometer ein bißchen im Schwebezustand sein. Allerdings ö das große Aber, es muss halt erzählt sein. Hamburg war doch kaum mehr zu sehen, als ich gestern ankam. Solch ein mächtiger Landregen ging aus tiefhängenden Wolken nieder. Nun liebt der Wanderer in mir durchaus auch die Reize regnerischer Tage, und er weiß, dass der Sonnenschein das Besondere bleiben muss. Was aber ist, wenn die Feuchte, einen Großteil der Massen von den Straßenrändern abhalten würde. Mir wärs dann, als sei ein langersehntes Wiedersehen mit einem alten Freund geplatzt. Heute Morgen ist es noch trocken, aber der Himmel ist grau, und ein frischer Wind hatte vorhin die Elbe durchwühlt.

Auf den ersten Kilometern scheinen meine Befürchtungen ein teilweiße zu Wirklichkeit zu werden. Ich sehe Lücken, wo sie sonst in Fünferreihen standen. Zwar ist viel geboten, mit entusiastischen und tanzenden Passanten, mit Trommeln und Livebands, mit Feuerwehrleuten, die auf dem Dach des Einsatzwagens ein Heidenspektakel veranstalten, aber es ist nicht so viel wie sonst. Nach vier Läufen durch Hamburg bin ich eben extrem verwöhnt. Damals hatten die Menschen hier durch ihre wundervolle akkustische Zuwendung mir stets einen Klos in den Hals und Wasser in die Augen gezaubert. Heute bin ich noch ein bißchen sehr mit mir selbst beschäftigt, was in der frühen Phase des Rennens nicht gut sein kann. Da wird jede Mücke gedanklich zum Elefanten gemacht, sprich: ein kaum merkliches Ziehen in den Waden, als elementares Problem betrachtet, als ob ich nicht wüßte, dass sich das nach ein paar Kilometern legt. Es ist der reflexartige Versuch, eine Ausflucht zu finden, vor dem harten und doch so anziehend schönen Stück Arbeit, das vor einem liegt. Noch empfinde ich mein Tun als Fluch und Segen zugleich, weil ich nicht sicher bin, meiner Aufgabe noch so gewachsen zu sein, wie in den Jahren zuvor. Aber ich kneife nicht. Eigentlich sind meine Beine so locker, wie seit Tagen nicht mehr. Danke mein Doping, sie hat mich wieder vitalisiert die Hamburger Luft, die von den Meeren kommt. Ich beschließe einen ³Test„ zu machen. Die fünf ersten, oft leicht bergab führenden Kilometer, laufe ich in einem für meine Verhältnisse recht kühnem Tempo.

Wenn ich danach schon mein Pulver verschossen haben sollte, kann ich den ³Rest„ des Laufes getrost zum ³Stadtbummel„ umfunktionieren. Um 15 Uhr werde ich schon im Ziel auftauchen. Da schafft der Wanderer doch im Walking Schritt. In Wirklichkeit ist auch das eine Ausrede. Ich mag nicht denken an die noch ferne Phase unausbleiblicher Leiden, die ganz sicher kommt, die so gut schon ich kenne und doch immer wieder neu zu erlernen habe, weil man sie nur in dem Augenblick ganz begreifen kann, in dem sie aktuell ist. Tief innen will ich schon viel . Auch bis Kilometer 10 folge ich in etwa der Vorgabe meines besten Laufes, dem vom April 2001. Da ist der Hafen und da sind sie doch die Menschenmassen. Ihr Bild, wie sie vor den Kränen, den Landungsbrücken und den Rahen des Dreimasters ³Rickmer Rickmers„ uns zujubeln ist eines, das sich einprägt fürs ganze Leben. Vor der Speicherstadt ist es stiller aber jetzt ist alles im Fluß. Der Marathon tut wohl in der Phase um Kilometer 15. Hier zwickt nichts mehr in den Waden. Ich genieße ein wenig das Gefühl ³gelaufen zu werden„. Die Stadt zieht wie in einem Film an mir vorbei, und dies geschieht eigentlich nur, wenn die Form da ist. Ich laufe volle Attacke auf meine Zeit vor zwei Jahren, verlängere meinen mutigen Versuch bis Kilometer 15, vielleicht bis 20, vielleicht bis 25, vielleicht, vielleicht, vielleicht... . Ich will es noch nicht so genau wissen und gebe mich dem Zauber des Augenblicks hin. Aber darf ich das? Wo sind meine Erfahrungen, die mich lehrten, dass eine frühe Euphoriephase durch nichts härter bestraft wird, als durch 42,195 Kilometer Straßenpflaster?

Ach, muss denn alles schon gelernt, gesichert und reglementiert sein in unserem Leben. Es wird schon gehen, irgendwie ist es auch in den schwersten Momenten noch immer gegangen. Wie es heute gehen soll? Ich weiß es nicht und lebe die einzelne Sekunde. Ach diese unvergesslichen, Bilder, wie du aus dem Tunnel am Hauptbahnhof auftauchst direkt in die Sonne und in die brodelnde Menschenmasse hinein, wie die Zuschauer toben vor den Fontänen der Alster und weiter droben, wo im starken Wind den Seglern das Tuch gegen die Masten knattert. In den Vorstädten ist die Baumblüte dieses Frühjahr farbenprächtiger und saftiger noch als sonst. Die Menschen sind gekommen, als sie sahen, dass sich das Wetter besser entwickelt, als es sich gestern noch anließ, sind sie gekommen. Was in diesem Jahr auf der Reeperbahn und in Altona weniger gejubelt wurde, wird in Vororten wie Winterhude nachgefeiert. Hamburg ich bin glücklich wie immer mit dir. Ich schwebe dahin, ganz langsam nur werden die Beine schwer. Am Halbmarathon bin ich immer noch einigermaßen auf der Spur meiner Bestleistung. Nun besagt meine Erfahrung, dass die Schwäche (bei mir betrifft sie immer die Muskulatur, eigentlich nie den ³Motor„) in verschiedener Form kommt. Manchmal kommen die ersten Anzeichen früh, aber sie kommen schleichend und es geht lange noch gut. Manchmal sind die Beine lange so locker, als gäb´s da kein Problem, und dann kommt überfallartig der Schmerz. Heute ziehts mir bei Kilometer 21 schon ein bißchen sehr verdächtig in den Oberschenkeln, aber eigentlich öhätte ich vorher nicht gedacht- laufe ich bis Kilometer 30 sehr sehr gut, mit Einschränkung sogar bis 33. Aber dann erwischt mich der Beinschmerz mit besonders ausgesuchter Gewalt. Ein Marathon läßt dich niemals spielerisch davonkommen.

Die letzten Kilometer eines Citylaufes gehören zu den schlimmsten sportlichen Leidenswegen, die ich kenne. Und ich kenne immerhin die 50 Bergkilometer des Schwäbische Alb Marathons, den Langdistanztriathlon von Roth und die 100 Kilometer von Biel. Wenn einer denkt, ein Marathon müsse ³locker„ sein, für einen der ³mehr„, sprich längeres gewohnt ist, der irrt sich. Solch ein Vergleich hinkt ungefähr so stark wie der Versuch, die Leistungen von Fußballern und Handballern gegeneinander aufzuwiegen. Von der Intensität der Leiden, der Dichte des Schmerzes ist (abgesehen von der Endphase in Biel) nichts mit einem Stadtmarathon zu vergleichen. Das liegt am Asphalt und auch am intensiveren Laufrhythmus. Gerade psychisch leistet ein ³einfacher„ Marathonläufer mehr als er selber vielleicht glaubt. Jetzt es da, das Matyrium, von dem ich so genau wusste und dessen Andenken ich so lange verdrängen wollte. Es ist nackter Augenblick, aus Kilometern werden Weltreisen, Reisen in Welten meiner Psyche. Und da liegt heuer eine Falle für mich. Sollte jetzt vielleicht eine traurige private Geschichte in mir hochkommen, und mir zum körperlichen Weh eine Sinnkrise machen, kann ich viel verlieren. Vollkommen konzentriert muss ich um dieses Ziel kämpfen können. Viele Ziele als Läufer, Wanderer, Triathlet und Schwimmer sollen mich noch erwarten. Ich will mich in ihnen finden, will weiter in ihnen aufgehen. Dieses Ziel in Hamburg ist die Nagelprobe, ob ich im Kopf noch dafür bereit bin.

Machen wir´s kurz, ich werde es schaffen, und zwar gar nicht schlecht. 3. 27.57 wird mein zweitbestes Ergebnis beim fünften Start in Hamburg sein. Ich bin sicher Euch ist jetzt klar, wie froh mich das macht. Es sind die ganz üblichen Stilmittel, mit denen ich dafür kämpfe, da sind die kindlichen Beruhigungsfloskeln: ³Noch neun Kilometern, ach beim nächsten Schild sinds bloß noch acht!„ ³Komm nur noch einmal so weit, wie von Nellingen nach Ruit, ist doch lächerlich.„ ³Ich kann ja gehen, wenn ich jetzt gehen muss, bleibe ich trotzdem unter 4 Stunden.„ Und so weiter und so weiter. Der Ton bedeutender Kämpfe ist in Wahrheit nie heroisch. Die Wirklichkeit liegt immer in deinen Schritten. Du musst sie eben tun, schmerze es, wie es wolle. Es ist so einfach und doch so schwer. Am Ende wirst du unendlich glücklich sein, jeden Schritt getan zu haben. Irgendwann wirst du solche Herausforderung wieder brauchen.

Ein wenig leichter wird mir der Kampf, weil ich mich auskenne und vorher schon die Stimmungshöhepunkte Bild für Bild abrufen kann. Wie an einer Leiter hangle ich mich von Stimmungsnest zu Stimmungsnest. Die Passage der letzten Kilometer gestaltet das Hamburger Publikum bunter, stimmungsvoller noch als zuvor. Leider aber ist das Eingehen darauf, das Mitfeiern nicht mehr so einfach wie drunten am Hafen, wo wir alle noch gut drauf waren. Vom tragenden Gefühl bis zum leisen Gedanken ³wenn ihr selber laufen müsstet„ kommt jetzt alles vor in unseren Köpfen. Die tückische Steigung zum Ziel aber machen sie nochmals zum unvergesslichen Triumphzug. ³Und manche schaffen das auch bei Läufen, wo 20 Kiometer weit keiner steht?„ wundert sich ein Kammerad im Ziel.
Glaubst Du nun aber, ich hätte weil ich so richtig schön fertig war, mich nun auch in mein Wohnzimmer beamen wollen, irrst Du Dich. Auch die Rückfahrt hatte ihren produktiven Sinn. Ihr Ergebnis hast Du nun hoffentlich ganz gelesen.


Bericht von Brigitta Fader über den Hamburg-Marathon 2003
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Hurra ich war dabei...

Um an einem der schönsten Städtemarathons in Hamburg teilzunehmen, begann das Abenteuer Marathon mit unserer Anfahrt am Freitag. Leider mussten wir durch die Sperrung
der A 7 durch die Busentführung einen Umweg mit Staus in Kauf nehmen.
Am Samstag stand dann die Abholung meiner Startunterlagen als erstes auf dem Programm.
Ohne lange Wartzeiten bekam ich den Reichbestückten Beutel ausgehändigt. Leider hatte sich hier ein Fehler eingeschlichen. Trotz Anmeldung mit eigenem Chip und Barcode auf dem Anmeldeformular, fehlte diese Angabe. So wurden wir freundlich an den Trouble-Desk verwiesen um dieses ändern zu lassen. Der nette Herr am Schalter sagte, dass sich bei über 23000 Anmeldungen schon mal Fehler einschleichen können. Als ob ich es geahnt hätte, hatte ich meinen eigenen Chip dabei, der dann auch gleich eingelesen wurde. Hier wäre ein Vermerk in der Anmeldebestätigung, seinen eigenen Chip bei der Startunterlagen-Abholung mitzubringen, hilfreich. Ansonsten war die Messe erstklassig organisiert und lässt so manches Herz höher schlagen. Wo sonst hat man so kompetente Beratung alle großen Laufausrüster auf einem Platz. Und die Schnäppchensuche reizt allemal.
Dann die Nacht auf Sonntag. Ein Sturm mit heftigen Böen fegte über Hamburg und machte dem Veranstalter einige Kopfzerbrechen. Aber auch jetzt sorgte eine perfekte Organisation für den reibungslosen Ablauf, dass alle umgeworfen Dixie-WC und Absperrungen rechtzeitig wieder aufgestellt waren. So machten auch wir uns nach dieser doch unruhigen Nacht auf den Weg zu den Messehallen und zum Start. Nachdem wir endlich die U-Bahn verlassen konnten, was wegen des hohen Läuferaufkommens und nur einer Rolltreppe etwas dauerte.
Am Ausgang ging es mir wie vielen·.wo sind nun die Startblöcke? Nirgends war ein Hinweisschild zu sehen·und so fragten wir uns zu meinem Startblock B durch. Hier einige Schilder hätten das aufgeregte Läuferherz sicher beruhigt.. Nach reibungsloser Kleiderabgabe und dem üblichen Schlangestehen vor den Dixie-WC geht‚s Richtung Startblock. Hier ist die Stimmung schon riesengroß .Eine Laolawelle jagt die nächste. Dann endlich der lang ersehnte Startschuss. Dank des tollen Konzeptes wird in 3 Startblöcken mit unterschiedlichen Zeiten gestartet. So kommt unser Block ohne Stau gleich zum flüssigen Laufen und ich konnte meine angestrebte Kilometerzeit einhalten. Alles lief bestens, bis wir bei km 4,5 auf die ersten Walker trafen, Spurenwechsel war angesagt. Einige böse Bemerkungen waren zu hören und die Frage kam auf, warum die Walker nicht nach den Läufern starten. Dann die Elbchaussee und eine Riesenstimmung. Nichts mit norddeutscher Kühle. Viele hatten es sich in den Vorgärten mit Sektfrühstück bequem gemacht und feuerten uns an. Da jetzt sitzen und Sekt schlürfen·.überlege ich mir. Nein, dafür hast du nicht 12 Wochen hart trainiert. Also weiter Richtung Landungsbrücken . Mittlerweile hatten sich an den Straßenrändern Tausende von Zuschauern eingefunden. So direkt an der Elbe blies uns der Wind ins Gesicht. Wie bei dem Brot, welches immer auf die Marmeladenseite fällt, erwischten wir den Wind immer von vorne, was viel Kraft kostete. Nach so einer Windattacke machte sich meine Startnummer F1166 selbständig. So stieg die Angst in mir auf, aus dem Feld genommen zu werden, was sich zum Glück nicht bestätigte. So ließen wir Läufer die Speicherstadt, die Alster ³links„ liegen und liefen Richtung Halbmarathon. Da inzwischen auch die Sonne raus gekommen ist, war trinken wichtiger denn je. Hier ein großes Lob an den Veranstalter. An allen Wasser- und Verpflegungsstellen reibungsloser Ablauf. Voll dabei die kleiner Helfer mit ihren coolen Sprüchen·.Drinks mit 0 Kalorien·.das beste Wasser der Welt, kommt ja auch aus Hamburg. So liefen wir unaufhörlich Richtung Ziel, begleitet von der tollen Stimmung der Zuschauer, vielen Musikeinlagen.., Angebote über selbstgebackenem Kuchen·privaten Getränkeständen·aufgebauten Gartenduschen und vieles mehr. Einfach ein super Publikum das seinesgleichen sucht. Als bei km 36 die Beine langsam schwerer wurden, freute ich mich umso mehr, über einen privaten Cola- Ausschank, der bei uns Läufern heiß begehrt war.
Hier ein offizieller Ausschank würde bestimmt reißenden Absatz finden. So mit Cola aufgefüllt, spürte ich die letzten Kraftreserven aufsteigen, denn der Wind hatte doch viel Kraft gekostet . Die letzte Hürde war durch die Streckenänderung bedingte Steigung, die uns wie der Mount Everest vorkam. Aber mit gegenseitiger Motivation meistern wir auch diese Herausforderung. Dann das Ziel·begeistertes Publikum feuert uns an·die Uhr. .geschafft.
Ein Hochgefühl steigt in mir auf·unter 4 Stunden gelaufen·und das mit fast 44 und 5 Kids·Im Ziel dann der erste Stau bis ich meine Nelke und voller Stolz die Medaille entgegen nehmen konnte. Plötzliche Windböen und ein Platzregen machte uns zu schaffen. Leider gab es im Zielbereich keine schützenden Umhänge für uns Läufer. So, schnell noch was trinken·und wieder Stau und der Regen wurde immer heftiger. So toll die Verpflegungsstände auf der Laufstrecke organisiert waren, im Ziel wäre da Verbesserung angesagt. Nachdem mein Magen auf 42,195 km Bananen und nochmals Bananen gegessen hat, gab es im Ziel leider auch nur wieder Bananen. Apfel, warmer Tee oder Brühe würden hier sicher für Freude sorgen.
So noch schnell den Kleiderbeutel abgeholt, was trotz fehlender Startnummer, mit genauer Beschreibung des Inhaltes reibungslos über die Bühne ging·schnell unter die Duschen. Hier ein großes Lob . Ausreichend Platz und tolle warme Duschen weckten die Lebensgeister wieder. Da ich mit meiner Freundin Corinna am Meeting Point verabredet war, musste ich mich durchfragen. Hier bei den Duschen ein Hinweisschild wäre sehr hilfreich gewesen.
So ging ich durch Halle 10 und stand dann mit vielen anderen Läufern vor verschlossenen Toren. Keiner wusste wo der Ausgang genau lag. Der lag am andern Ende bei Halle 1. Hier wäre ein Ausgang direkt bei Halle 10 für unsere schweren Beine wünschenswert.
Fazit: Hamburg ist immer eine Reise wert. Eine so tolle Organisation mit über 23000 Startern.
Hamburg wir sehen uns! Beim Marathon 2004!
Eure Brigitta Fader


Bericht von Stefan Noak über den Hamburg-Marathon 2003
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Die Organisation ist trotz aller Unkenrufe wirklich klasse...

Hallo running-pur!
Mit dem Marathon in Bonn wurde es krankheitshalber ja nichts. Schade. Aber der Marathon in Hamburg war mehr als nur ein Ersatz.

Die Messehallen findet jeder sofort in Hamburg. Auf jedem Wegweiser sind die ausgeschildert. Am Eingang Ost angekommen, schreitet man erstmal über die gut sortierte Marathonmesse, bis man in Halle 9 zur Ausgabe der Startunterlagen kommt. Dort Wartezeit von 0 bis 30 Sekunden. Dann kann man sich noch mit Informationen im Überfluß eindecken. Pastaparty kostet extra und die mache ich lieber im privaten Rahmen und geniesse den Tag in der AOL-Arena. Abends dann heftiger Regenm mit fiesen Böen. Am frühen Morgen sieht alles anders aus. Die Wolken sind zwar immer noch da, aber von Regen keine Spur. So fahre ich dann nach Harburg, um mich mit den kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln zum Start zu fahren zu lassen. Dort angekommen herrscht ein reges Treiben. Die Spitzenläufer werden vom Streckensprecher vorgestellt, ohne daß es zu wahnsinnigen Jubelausbrüchen kommt. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Die Rollis und Skater stehen schon fast in den Startlöchern; für mich ist aber noch reichlich Gelegenheit, die richtige Kleidung zu wählen. Ich vertraue auf Hamburg; traditionell ist am Tag de Marathon gutes Wetter. Ich ziehe selbstverständlich kurz an; allerdings mit Halbarm, das hat sich bisher immer bewährt.

Draußen rennt alles Durcheinander. Skater fahren einen fast über den Haufen, um noch rechtzeitig zum Start zu rollen. Ich gebe meinen Sachen ab und gehe in die Halle 6 hinüber. Hier kann sich jeder genüßlich zurückziehen und/oder sich warmlaufen. Von Hektik ist wenig zu spüren. Der Einlaß in die Startaufstellung ist viel zu eng. Ein Gatterteil weniger und alles würde sich viel schneller entzerren. Und: ärgerlich ist der Aufenthalt von den vielen Nicht-Läufer, die die Startaufstellung bevölkern. Die "Lieben" gehören direkt an die Strecke, nirgend anderswo, merkt es euch. Kurz vor dem Start fliegen wieder die Fetzen, Lumpen, Plastiktüten. Die Temperatur ist recht angenehm, ich schätze so 12°C. Pünktlich geht es dann auch los und zwar zügig vom ersten Schritt an. Nach 108 Sekunden bin ich über die Zeitnahmematte gelaufen und starte meine Uhr. Letztes Jahr mußte ich bei meinem Debüt noch 10 Minuten am Gorch-Fock-Wall auf meinen Start warten. Jetzt bin ich vorne mit dabei. Dieser zeitversetzte Start ist in Hamburg wirklich professionell. Das Feld entzerrt sich, jeder kann nach seinem Leistungsvermögen frei laufen. In Frankfurt hat das zum Beispiel überhaupt nicht geklappt, trotz zweier Startbereiche. Natürlich reihen sich immer wieder Läufer in den falschen Block ein. Ich glaube, daß läßt sich nur mit drastischen Maßnahmen verhindern, die meiner Ansicht nach nicht nötig wären.

Schnell geht es Richtung St. Pauli und über die Reeperbahn. Meines Erachtens sind hier weniger Zuschauer als letztes Jahr. Die Live-Übertragung im NDR könnte daran Schuld sein. Viele Zuschauer verfolgen das Rennen zu Hause am Bildschirm. Dafür lassen sich widerum einige leicht bekleidete Damen sehen, zum Fotoshooting, nicht zum Anfeuern. Unser Weg kreuzt die Max-Brauer-Allee und es geht von Altona nach Ottensen. Rechts oben sind die Fenster sperrangelweit geöffnet und wie letztes Jahr tönt ordentlich laute Musik herunter. Ich liebe das. Bruce Springsteen vernehme ich, genau mein Musikgeschmack. Super! Jetzt wird es das erste Mal etwas enger, aber nicht zu eng. Gute Stimmung herrscht auch bei den Feurwehrleuten auf ihren Fahrzeugen. Ich wünsche einen angenehmen Dienst.
Verpflegungsstationen sind alle 5 Kilometer und Wasserstellen ab Kilometer 7,5 auch im 5km Abstand. Das klappt alles wunderbar. Alle Tische sind voll mit Wasserbechern. Bei Kilometer 5 und 25 wird Ultra Buffer angeboten. Die Ausschilderung dieser Stellen ist professionell vorgenommen worden. Absolut vorbildlich. Die Kilometermarkierung sind haargenau dort, wo sie hingehören nämlich an der genau ausgemessenen Stelle. Die Blue Line weist uns den Weg auf der Ideallinie. Abkürzen tut so gut wie keiner. Etwas weiter nach Westen führen uns diesmal die Markierungen, Ergebnis der Streckenänderungen, die notwendig wurden, weil die Straße am amerikanischen Konsulat an der Außenalster aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde (die Aufregung um die zunächst zu lang ausgemessene Strecke habe ich nicht verstanden. Jetzt sind es aber genau 42,195 Kilometer plus 1%, wie vorgeschrieben). Die leidenswerten Leute von Kilometer 7 mußten ihr Schild auch abändern. Ich liebe die Elbchaussee. Immer mal wieder ein Blick hie und dort. Ein-, Zweihundert Meter weiter links schiebt sich parallel die Masse der Marathonis durch die Straßen. Rechts gibt es einen schönen Blick auf den Hafen. Palmaille, die erste Zeitmatte ist passiert. Gleich sind wir am Fischmarkt. Die Zuschauer sind fantastisch. Ein riesen Gejohle, eine Begeisterung, die seinesgleichen sucht. Etwas wellig ist es nun, ein, zwei Meter hoch und runter gehts. An den Landungsbrücken bei Kilometer 12 ist eine Stunde vergangen. Drei Kilometer weiter kommt der Stand von UltraSports und der Tunnel. An der Kunsthalle sehen wir wieder Sonnenlicht.

An der Binnenalster wird es sehr, sehr eng. Die Zuschauer drängen in die Straße hinein. Das Tempo ist dadurch merklich langsamer geworden. Es kommt zu einigen kleinen Remmplern. Einige Kilometermarkierungen bekomme ich nicht mit. Teilweise ist der Belag sehr rutschig, weil noch naß. Für die Skater war das bestimmt nicht einfach. So, jetzt sind wir fast rum, links liegt die Esplanade. Da laufen wir später bei Kilometer 41 lang. Jetzt sind wir aber erst bei Kilometer 17 und schon auf der Kennedybrücke. Weitere Luxushotels liegen am Weg, der uns jetzt erstmal am östlichen Ufer der Außenalster entlang führt. Und prompt kommt die Sonne raus. Kaum zu glauben: Hamburg hat immer schönes Wetter. So könnte es eigentlich bleiben. Doch auch der Wind nimmt spürbar zu. Noch bläst er in den Rücken.

Kilometer 20: Der VanMan ist zu hören. Unermüdlich zählt der Jochen die Läufer namentlich auf. Nach der Zeitmessung bei Km 20 folgt die Matte an der Halbmarathonmarke. In Barmbek erreichen wir die Saarlandstraße und die dortige U-Bahn-Station. Wieder Menschenmengen ohne Ende, das heißt, auch wieder richtig (friedlichen) Krawall. Wir haben es so gewollt! Wieder ein kleiner Anstieg, Alte Wöhr, S-Bahn-Station, Zuschauermassen, eigentlich eine breite Straße. Die Blue Line ist weg. Die Zuschauer stehen drauf, bilden ein Spalier. Die Kilometermarke sehe ich fünf Meter hinter den Zuschauerreihen.
25 Kilometer und nochmal lockt der Stand mit Ultra Buffer. Nach dem Grün des Stadtparks kommt die Bürostadt am Überseering. Erstaunlicherweise ist es hier nicht totenstill. Im Gegenteil. Hamburg hat ein zu gut ausgebautes ÖNV-Netz. Die Station Alsterdorf beschert uns diesmal, daß wir nicht allein sind. Links sieht man, wo man in zwei Kilometern auch sein könnte. Die Massageliegen bei der 30er Marke sind wie die schon bei Kilometer 20 restlos belegt. Viele straucheln. Der Hammermann läßt grüßen. Friedhof Ohlsdorf liegt gleich rechts. Da laufe ich mal schnell dran vorbei. Für manche lockt der rote Eingang zur U-Bahnstation; mich nicht. Ich brauche noch den Eppendorfer Baum. Immer wieder das absolute Highlight, was den Zuschauerzuspruch und die Begeisterung betrifft. Doch dahin führen lange Geraden: Maienweg, Alsterkrugchaussee, Tarpenbekstraße, wo der "Baumann" letztes Jahr ausgestiegen ist.

Aber dann: Gänsehaut-Feeling pur. Eppendorfer Baum, Klosterstern. Wahnsinn. Das muß man erlebt haben! Irgendwie ist das wie Tour de France in den Alpen. Dafür lohnt sich der Start in Hamburg, zahlt sich das Startgeld aus (nächstes Jahr soll es auf 55 Euro erhöht werden - ach, und wenn schon!!!), die lange Anreise, das Training, die Strapazen.

Neu im Programm ist die Rothenbaumchaussee und der sanfte kleine Anstieg. Mir gefällt dieser Abschnitt mit seinen schönen Häuser und den Blick auf das Tennisstadion. Und plötzlich sind wir schon am Dammtor. Ein Zug fährt ein und macht ein riesiges Gekreische. Trotzdem sind die Zuschauer lauter und peitschen uns vorwärts. Nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel. Jetzt nochmal alles geben. Am Finnland-Haus herum auf die Esplanade, dann auf leicht ansteigend den Gorch-Fock-Wall folgend, um eine, eine zweite und eine dritte Ecke herum und dann endlich habe ich einen freien Blick auf das Ziel. Die dreihundert Meter vergehen wie im Fluge. Müde lasse ich mir meine Medaille am blauen Bande umhängen. Im Ziel ist reichlich Platz, kaum Gedränge. Ich gehe gleich zu den Hallen rüber. Erstmal ein Bier ordern. Schade, daß einem das hier nicht angereicht wird. Hoffentlich stellen die nächstes Jahr einen weiteren Stand hin.

Die Kleiderausgabe funktioniert rucki-zucki. Wenn sich darüber jemand beschwert, könnte ich wild werden. Die vielen freiwilligen Helfer sind richtig motiviert, jederzeit voll bei der Sache. Überall an der Strecke, im Zielbereich, in den Hallen bei der Startnummernausgabe und, und, und hat das super geklappt. Die medizinischen Hilfskräfte mußten aufgrund der Wetterbedingungen nicht so häufig ran. Die Masseure haben jetzt aber Hochkonjunktur. Da gibt es an der Orga nichts, aber auch gar nichts zu bemängeln. Ich bin gerade umgezogen, da beginnt es zu regnen. Ein Schauer kommt runter. Die Vierstundenläufer und alle weiteren auf der Strecke bekommen eine unfreiwillige Dusche verpaßt. Schnell gehts noch mal über die Messe. Dort kann man richtige Schnäppchen machen. Gerade jetzt werden nochmal einige Preise gesenkt. Da greife ich gleich mal zu. In Halle 9 hole ich mir meine Soforturkunde. Alles richtig: Brutto- und Nettozeiten, 10km-Splits, Zeiten für erste und zweite Hälfte. Klasse! Dafür warte ich gerne mal drei Minuten. Wo die Orga noch ganz kräftig üben muß, ist beim Internet-Auftritt. Das ist - gelinde gesagt - eine Katastrohe. Ergebnisse gibt es erst am Montag Nachmittag. Mika-Timing ist eingesprungen und die eigentliche Webseite des Marathons umgeleitet worden. Dabei kann man mit diesem Medium so viel machen. Mal abwarten, was da noch passiert.

Mein Fazit: ich komme gerne nach Hamburg. Die Stadt hat einfach was (und immer wieder ein Heimspiel vom HSV). Die Organisation ist trotz aller Unkenrufe wirklich klasse, auch wenn sie den direkten Dialog zu ihren Kunden, den Läufern zeitweise vermissen läßt. Die Strecke ist flach und schnell, besetzt mit Spitzenläufern und -Zeiten. Eben ein Qualitätsmarathon mit kleinen Macken, die aber so nicht recht ins Gewicht fallen. Nächstes Jahr sollen 23.000 Startkarten vergeben werden und am Anmeldungsmodus soll sich nichts ändern. Vielleicht stirbt die Skate-Konkurrenz. Zu früh im Kalender.
Ergebnisse unter http://hamburg.championchip.de
Bericht: http://www.stoppelhopser.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&si d=192