Testläufer berichten vom 11. Hochstift Marathon

11. Hochstift Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Lisa Maria Schlipf über den 11. Hochstift Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
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Der Bürgersteig-Marathon ...

gestern war ich in Fulda beim 11. Hochstift Marathon. Wie ich dazu kam? Durch Zufall, Fulda als Marathonstadt war mir nicht besonders geläufig und schien mir als solche auch gar nicht reizvoll. Da bei meinem Freund und mir die Wahl zwischen Fulda und Münster zu treffen war, entschieden wir uns für Fulda, aus logistischen Gründen – Fulda liegt wesentlich näher bei Frankfurt als Münster und in Münster ist mein Freund schon zweimal Marathon gelaufen.

Die Informationen von running-pur und von Dieter Schäfer – Orgaleiter des Marathons - bekam ich schnell und unkompliziert. Eine nette Mail von Herrn Schäfer, mit einigen sehr interessanten Hintergrunddetails über den Fulda-Marathon ließen mein Interesse an dem Wettkampf und auch an der Stadt größer werden. Die Homepage der Veranstaltung ist gut gemacht und sehr informativ, alles Wissenswerte – außer einer Starterliste – erhält man darüber.

So hieß es am Sonntag morgen um 5:30 Uhr aufstehen, um sich gen Fulda zu begeben – von Frankfurt aus ca. 95 km, locker in 50 min zu schaffen. Die frühe Morgenstunde hatte einen besonderen Reiz, der klare Himmel versprach herrlichstes Sommerwetter. Da Fulda nicht besonders groß ist und der Marathonstart sich am Stadion befindet, ist die Anreise ziemlich einfach. Das dachten sich die Fuldaer auch und verzichteten gänzlich auf zusätzliche Wegweiser. Parkplätze waren genug vorhanden – ist eben bei einem Stadion zu erwarten. Die Anmeldung war ohne weitere Hinweise leicht zu inden, in einem Zelt neben dem Stadion untergebracht. Bei vorhandenem Chip musste dieser zur Anmeldung mitgebracht werden, damit er zum Daten aufnehmen eingelesen werden konnte. Die Abholung der Startunterlagen war easy und unkompliziert; meine Ummeldung von Marathon auf Halbmarathon ebenso. In Fulda kann man nicht so einfach bei Halbmarathon aussteigen, wenn man keine Lust mehr hat die 42 km zu Ende zu laufen .

In Fulda werden Marathon, Halbmarathon und Team-Marathon angeboten. Der Teammarathon umfasst jeweils 10 -15 Läufer, wovon mindestens 10 gemeinsam ins Ziel kommen müssen. Dieser Teammarathon war früher ein Kavalleriehalbmarathon und rekrutierte sich aus Soldaten.

Gestern war wie allgemein bekannt sein dürfte, kein optimales Marathonwetter. Morgens war Fulda zwar noch in eine dicke Nebelwolke getaucht, die sich auch beim Startschuss noch nicht aufgelöst hatte, aber es waren hohe Temperaturen zu erwarten. Der Startschuss fiel pünktlich und das bunt gemischte Läuferheer setzte sich in Bewegung – bunt gemischt deswegen, weil es keine Order für die Läufer gab, sich leistungsmäßig sinnvoll einzuordnen. So gab es natürlich auch Walker, die sich dicht hinter der Startlinie auf den Weg machten – Ärgerlich und uneinsichtig von den Sportlern. Der Weg führte durchs Feld, auf Hauptstraßen entlang, durchs Industriegebiet und durch die kulturelle Meile und Innenstadt von Fulda, es war von allem etwas dabei, sowohl sightseeing-technisch als auchprofil- und belagtechnisch. Teilweise musste strikt auf dem Gehweg gelaufen werden, weil die Straßen nicht gesperrt waren für dieses Ereignis. Der Läufer hat hier das Gefühl eine absolute Nebenrolle zu spielen. Es ging rauf und runter, uns blieb nichts erspart, offenbar wurde jeder Höhenmeter den Fulda bot in die Strecke eingebaut. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Organisatoren nicht wissen, was für einen Marathon sie eigentlich anbieten wollen. Ich durfte nach 21 km mehr oder weniger in die Zielgerade einbiegen und war heilfroh darüber. Entweder war ich schlecht drauf oder das Wetter machte mir zu schaffen, ich habe so richtig darüber geflucht, dass selbst die letzten Kilometer noch bergan führten und so jede erhoffte gute Zeit zunichte machte.

Dann im Ziel wurde man freundlich begrüßt, es gab Melonen und viele Getränke und konnte sich so richtig genüsslich auf dem noch feuchten Stadionrasen auslaufen, ein Genuss für die nackten Füsse. Zur Freude der hitzegeplagten Läufer wurde ein Massageservice angeboten, der reichlich zu tun hatte. Die Siegerehrung wurde schnell in Angriff genommen. Doch für mich war nicht recht einsehbar, warum es nur eine 10er Altersklassenwertung beim Halbmarathon gab. Iimmerhin waren fast 800 Halbmarathonis auf der Strecke, das hätte sich schon gelohnt und den/die eine/n oder andere/n sehr gefreut.

Der Einlauf der Marathonis, ca. 130 an der Zahl, wurde vom Publikum jedesmal mit großem Applaus honoriert, eine wirklich freundliche Geste dieser Menschen.

Fulda vergibt als Finisher-give-away ein Marathon-Bierglas mit frei gewählter Füllung, nett, so wird man immer wieder an dieses Ereignis erinnert.

Insgesamt ist der Hochstift-Marathon eine feine Veranstaltung, die renovierungsbedürftig ist, bsp. bei der Streckenführung – entweder Stadtmarathon oder Landschaftsmarathon, es wäre beides sehr gut möglich. Eine sehr gute touristische Idee ist der Fulda-Stadtführer in dem Startunterlagenkuvert. Da wir die Reise nach Fulda sowieso für einen Stadtrundgang nutzen wollten, kam uns der gerade recht. Zum Beine vertreten besuchten wir anschließend den Dom, den Schlossgarten und die Fussgängerzeile, die an diesem Sonntag mit offenen Geschäften aufwarten konnte. Diese Unternehmungen miteinander zu verbinden ist eine wirklich gute Idee. Und so sind wir schon fast wieder erholt und mit schönen und entspannenden Erlebnissen am Abend nach Hause gefahren.

Es war schön Fulda ein bisschen kennengelernt zu haben, danke schön.

Mit sportlichen Grüßen

Lisa Maria Schlipf
Startnummer 1210


Bericht von Thomas Härtel über den 11. Hochstift Marathon
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1. Runde: Nebel, 2. Runde: Die Einsamkeit des Marathonläufers

Ein Lauf-Vorhaben (von vielen) von mir ist es, an allen hessischen Marathonläufen teilzunehmen. Nach Frankfurt und Arolsen konnte ich nun, dank Running-Pur versuchen ein Häkchen hinter den Fulda-Marathon zu setzen.

Nach einem wunderschönem Samstagabend beim Altstadtfest auf dem Butzbacher Marktplatz mit Super Live-Musik und Sternenhimmel, war die Nacht zum Sonntag relativ kurz.

Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker und riss mich aus dem Schlaf.

Schnell geduscht, Brustwarzen abgeklebt, Laufklamotten an und meine Familie samt Sporttasche ins Auto gepackt.

Auf der A5 ging es dann Richtung Fulda, Bodennebel in den Auensenken und ein Himmel zum sofort loslaufen.

Der Wetterfrosch im Radio spricht von 28 Grad, nach dem gestrigen Tag glaube ich ihm gern. Phil Collins singt „Two Hearts“ und ich wünsche mir für die heutige zweite Hälfte des Marathons auch die zweite Luft.

Nach ca. 1 Stunde Fahrtzeit erreichen wir die Domstadt im Osten Hessens. Da wir zuerst den Marathonpfeilen der Laufstrecke folgen, zeigt uns ein schon anwesender Helfer den richtigen Weg zum Stadion. Hier angekommen finden wir genügend Parkplätze vor. Auch die Infrastruktur der Anmeldung funktioniert reibungslos, nach kurzem suchen eines der Organisations-Chefs, bekomme ich meine Startnummer ausgehändigt.

Noch mal kurz hintern Busch, dann ab zum Start, ca. 500 Meter vom Stadion entfernt. Der Sprecher erklärte uns Läufer netterweise per Lautsprecher den Weg dorthin. Am Startbanner angekommen, begrüßt uns schon der nächste Verantwortliche und gibt die letzten Informationen. Ein Rundum-Sorglos-Paket also.

Dann Gemeinsam runtergezählt und schon geht’s los auf die Strecke, die Halbmarathonis und Marathonis zusammen um 9:00 Uhr. Eine halbe Stunde später startet der Team-Halbmarathon bei dem eine Gruppe von mindestens 10 Läuferinnen und Läufer in geschlossener Formation das Ziel erreichen müssen, dabei führt der Teamleiter eine Fahne/Wimpel bei sich. Sehr interessante Möglichkeit für Lauftreffs o.ä. gemeinsam laufend die 21,1 KM zu absolvieren. Leider konnte ich diese Läufergruppen nicht auf der Strecke bewundern.

Die Strecke führt sowohl über Feldwege, an den Flußauen der Fulda, durch die Fuldaer Innenstadt, an Gewerbegebieten vorbei und mit einem schönen Stückchen durch einen Wald hindurch. Sehr abwechslungsreich also. Ebenso teilt sich der Marathon heute fast in zwei unterschiedliche Läufe auf. Das Feld war Während den ersten 21 Kilometern durch die „Halben“ gut gefüllt. Der Nebel sorgt für ein angenehmes Lüftchen. Hier und da standen Zuschauer an der Strecke, nicht viele, aber dafür sehr enthusiastisch.

Auf der zweiten Hälfte, und identischen 2. Runde, verschwindet dann der Bodennebel und die Temperatur steigt schnell auf die oben angesprochenen heißen Grad, ebenso verlässt uns zwangsläufig der Großteil der Läufer und verabschiedet sich ins Ziel des Halbmarathons.

Nun wird es schlagartig einsam um mich herum. Während der letzten 21 KM überhole ich nur 5 Läufer und viel mehr bekomme ich auch nicht zu Gesicht. Ebenso fehlen jetzt die Zuschauer. Nichts also für „Wilde Eber“-Liebhaber oder bekennende Hamburgianer. Viele vorher noch an der Strecke stehenden Zuschauer, sind wohl ins Ziel zu Ihren Anverwandten Läuferinnen und Läufern geeilt. An den Verpflegungsständen bekomme ich dadurch aber Einzelapplaus und kann mich reichlich mit Wasser, Iso und Bananen eindecken. Besonders aus den Wassertrögen bediene ich mich ausgiebig und kühle so meinen sich erhitzenden Derz (hessisch für Kopf). Nichtsdestotrotz wird die 2. Hälfte erwartungsgemäß langsamer als die erste. Endlich erreiche ich das Stadion, noch eine Runde auf der Tartanbahn und mit persönlicher Ansage und Applaus der hier auf den Tribünen geballten Zuschauer überquere ich das Ziel in 3:29 und erhalte meine Medaille. Besonders gefiel mir hier die Brass-Band die fetzige Musik spielte.

Mein Fazit: Bei meinem 11. Marathon bei der 11. Auflage des Fuldamarathons erlebe ich ein sehr gut, und liebevoll organisiertes Laufevent, dass besonders auf der langen Strecke mehr Beachtung und Teilnehmer verdient. Die Organisation ist eingespielt, alle Helfer kompetent. Die Verpflegungsstände waren steht’s gut besetzt und befüllt. Die Streckenposten auf Zack, von einer Gruppe Polizisten unterstützt. Die Duschen waren noch halbwegs warm und die Toiletten benutzbar. Eine abwechslungsreiche Strecke mit gar nicht so schlimmen Steigungen. Den Startpreis von 13.- Euro für die erbrachte Leistung finde ich erstaunlich günstig. Also rundum nix zu meckern. Freuen wir uns auf die 12. Auflage 2005.

Liebe Grüße Thomas Härtel


Bericht von Peter Wiedemann über den 11. Hochstift Marathon
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Eine nicht ganz einfache Strecke ...

Ich freue mich sehr, euch vom 11. Hochstift-Marathon Fulda am 05.09.2004 berichten zu dürfen. Nachdem ich von running-pur über meine Teilnahme als Testläufer unterrichtet worden war (Dankeschön nochmals), erhielt ich bereits einen Tag später per E-Mail die Bestätigung des Veranstalters mit einigen Infos. So reiste ich dann rechtzeitig an und konnte meine Startunterlagen am Samstag-Nachmittag abholen. Die Anfahrt war zwar nicht speziell ausgeschildert, aber da alles im und um das Fuldaer Stadio stattfand, trotzdem leicht zu finden. Vor Ort war alles recht klein und familiär, aber trotzdem äußerst nett und ansprechend gehalten. So war, wie sonst bei den meisten Veranstaltungen, weder eine Marathonmesse vorzufinden noch fand eine Pasta-Party oder ähnliches statt, sondern es wurden nur die Startunterlagen ausgegeben. Dafür ist aber auch das Startgeld äußerst günstig: Marathon 13 € / Halbmarathon 10 € / Team-Halbmarathon 60 € ohne Staffelung bis eine Woche vor dem Start.
Bei der Ausgabe wurde ich vom Organisator gleich als Testläufer erkannt und angesprochen. Er freute sich sehr über die zu erwartende Berichterstattung über den Lauf und gab mir noch einige Hintergrundinformationen, unter anderem zur Entstehung. So beruht der Fulda-Marathon auf einer langen Tradition und wurde von dem ehemals in Fulda stationierten amerikanischen "Black-Horse Regiment" jährlich durchgeführt. Neben dem Marathon war es vor allem der Kavallerie-Halbmarathon, der überregional bekannt wurde. Dabei mußten 20 Läufer in geschlossener Zweier-Formation den gesamten Halbmarathon durchlaufen und geschlossen ins Ziel einlaufen. Ein Teamführer trug dabei die Fahne des jeweiligen Regimentes mit. Die Regimenter kamen aus ganz Europa zusammen. Sportlich gesehen, war der Fulda-Marathon eines der Höhepunkte im ganzen Jahr. Nach Abzug der Amerikaner wurde das Event dann von der LG Fulda / Lauftreff mit steigendem Erfolg weitergeführt. Allerdings ist der Marathon selbst nur ein "Anhängsel" der gesamten Veranstaltung, da vor allem der Halbmarathon und der Team-Halbmarathon stark frequentiert sind (Finisher: Marathon 128 / Halbmarathon 785 / Team-Halbmarathon 46 Teams = 460 Läufer). Beim Team-Halbmarathon laufen dabei Teams aus 10 Läufern - in Anlehnung an den vorgenannten Kavallerie-Halbmarathon - die gesamte Strecke gemeinsam mit einem Wimpel, den einer der Läufer aus dem Team trägt. Im Ziel müssen dann alle gemeinsam einlaufen, wobei der Wimpelläufer als letzter der Mannschaft die Ziellinie zu überqueren hat, da erst dort die Zeitnahme erfolgt. Sicherlich eine interessante Veranstaltung und eine gute Idee für Lauftreffs, Firmenmannschaften, Vereine usw.
Vor Ort war dann der Champion-Chip mitzubringen, da dieser für die eigene Zeitnahme bei der Startnummernausgabe eingescannt wurde. In der ausgehändigten Startertüte befanden sich neben der Startnummer und weiteren Infos zum Lauf Broschüren und Werbematerial sowie ein Gutschein für ein Bierglas mit Füllung des Namensgebers, der Hochstift-Brauerei Fulda. Ein Finisher-Shirt konnte für 10 € vorbestellt oder vor Ort erworben werden.
Am nächsten Morgen war dann um 09.00 Uhr der Start für die Einzelläufe und um 09.30 Uhr der Start für den Team-Halbmarathon. Bei meiner Ankunft gegen 08.00 Uhr waren noch ausreichend Parkplätze vorhanden. Die Absperrung vor Ort war in Ordnung. Es gab genügend Umkleideräume, allerdings - wie fast überall - zu wenig Toiletten.
Pünktlich um 09.00 Uhr wurden dann Marathon- und Halbmarathonläufer gemeinsam auf den 21,1-km-Rundkurs, der von den Marathonis zweimal zu durchlaufen, geschickt. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt läuferfreundlich mit trockenen 16 bis 17 Grad und stellenweisem Bodennebel, der sich nach und nach auflöste. Der Start selbst fand hinterm Stadion auf einem dort verlaufenden Radweg von ca. 3 bis 4 m Breite statt. Der Startraum war hierbei für die knapp 1000 Läufer doch etwas eng und es dauerte rund 1,5 bis 2 km, bis sich das Feld entzerrte. Zunächst ging es dabei bis ca. km 3 nach Süden durch die Fulda-Auen, bevor ein Schwenk nach Norden Richtung Fulda-Stadt erfolgte. Die Strecke war dabei recht flach bis km 6/7, wo die erste leichtere Steigung folgte. Danach ging es dann durch die Altstadt von Fulda mit beeindruckendem Barockensemble und im Anschluß daran direkt am Schloß, der Orangerie und vor allem am Dom - einem äußerst schönen Bauwerk - vorbei. Allerdings fanden sich auch in der Altstadt zu diesem Zeitpunkt recht wenig Zuschauer ein. Direkt nach der Passage am Dom kam dann eine etwas stärkere Steigung bei km 9/10, die bis km 11 in ein Gefälle überging. Bis km 14 ging es dann rechtsseitig der Fulda wieder vor allem auf Radwegen weiter nach Norden, bevor der Fluß überquert wurde und die jetzt leicht wellige Strecke wieder nach Süden führte. Kurz nach km 18 führte der Streckenverlauf etwa einen km an der Bundesstraße entlang, bis die Strecke dann weiter innerörtlich bis zum Stadion führte. Die Kilometrierung war auf der gesamten Strecke sehr gut und genau. Vor dem Stadion erfolgte die Trennung, und während die Halbmarathonis in das Stadion einliefen, ging es für uns auf die zweite Runde. Waren bei der ersten Schleife noch viele Läufer unterwegs, so lief man jetzt mehr oder weniger alleine vor sich hin, so sich nicht kleinere Grüppchen zusammenfanden. Jedenfalls war diesbezüglich die Diskrepanz zwischen erster und zweiter Runde doch erheblich. Problematisch war dabei auch etwas die Absicherung, da die Strecke nicht gesperrt, sondern nur durch Streckenposten und Polizei abgesichert war. Letztendlich gelang es aber gut, die Laufstrecke auch für die nun nur vereinzelt auftauchenden Läufer freizuhalten. Auch die Zuschauer entlang der Strecke waren jetzt etwas mehr geworden. vor allem in der Altstadt. Zu schaffen machte einem zwischenzeitlich das Wetter, denn die Sonne war herausgekommen und es waren nun schäzungsweise 10 Grad mehr als beim Start. Glücklicherweise gab es mit insgesamt gerechnet 13 Versorungsstationen mit Wasser und Isogetränken sowie Bananen entlang der Strecke genügend zu trinken. Auch das Kopfsteinpflaster der Altstadt ging jetzt bei km 29 doch mehr in die Füße, genauso wie der nochmals zu bewältigende Anstieg nach dem Dom. Insgesamt aber machte die schöne Strecke alles wieder wett. Erst die herrlichen Fulda-Auen, dann die Altstadt mit Dom usw. und im Anschluß wieder hinaus in die Landschaft. Letztendlich hielten dann doch 128 Läufer durch und schafften den Einlauf ins stimmungsvolle Stadion. Im Zieleinlauf gab es dann die Finisher-Medaille und nach dem Ziel ausreichend Getränke und Versorgung.
Nach dem Auslaufen ging es dann zum Duschen, die in genügender Anzahl und auch noch mit warmem Wasser vorhanden waren. Im Anschluß daran ließ ich mir dann mein Marathon-Glas mit Bier füllen und hielt mich noch etwas im Stadion auf, um auch den letzten Läufer mit Applaus zu begrüßen, bevor ich den Heimweg antrat.
Als Fazit ist der Fulda-Marathon aufgrund seines sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und seiner sehr schönen Strecke zu empfehlen, wobei er meines Erachtens mehr ein Landschafts- als ein Stadtmarathon ist. Für Marathoneinsteiger ist die Strecke nicht ganz einfach, aber für Halbmarathonläufer als Einstieg gut geeignet. Sehr interessant ist sicher der Team-Marathon für verschiedenste Gruppierungen, da es sich hier nicht um eine Mannschaftswertung, sondern tatsächlich um einen Mannschaftslauf handelt - eine der wenigen Möglichkeiten, bei der Einzelsportart "Laufen" ein Gruppenerlebnis zu schaffen. Bezüglich des Marathons bleibt hier die Frage offen - die ich auch bei verschiedenen Gesprächen heraushören konnte -, inwiefern die Marathonstrecke überhaupt erhalten bleibt. Schade wäre es auf alle Fälle, wenn es die Königsdistanz in Fulda nicht mehr geben würde.

Mit sportlichem Gruß und bis zum nächsten Bericht

Peter Wiedemann


Bericht von Stefan Noack über den 11. Hochstift Marathon
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Eine nicht ganz einfache Strecke ...

Hallo running-pur,
vielen Dank für den Start in Fulda. Ich habe lange überlegt, wie mein Urteil zu diesem Marathon ausfällt und habe dann folgende Überlegungen angestellt:
In der allgemeinen Marathon-Euphorie reiht sich Fulda nicht gerade ein. Während eine Marathonpremiere die andere jagt, scheint in Fulda die Luft raus. Nur ca. 130 Marathonis bewältigten die 42,195 km am 05.September, der sich mir als heißer Spätsommertag in den Kopf gebrannt hat. Aber am Wetter liegt es bestimmt nicht, dass Fulda kein Marathonmagnet ist. Nein, die Organisatoren geben sich nur alle erdenkliche Mühe, um den Läufern einen akzeptablen Marathonevent zu bieten. Zwei Strecken werden angeboten, Halbmarathon im Team oder allein (auch Walking) sowie der Marathon. Zwei Runden müssen die Marathonis bewältigen und das ist wirklich nicht schön. In der ersten Runde sind noch Zuschauer, die sich den Lauf ansehen wollen, supporten und anfeuern. Auf der zweiten Runde hat sich das grundsätzlich geändert. Nur noch überraschte Passanten und Touristen, die in der City dem Stadtfest beiwohnen, Radfahrer die verdutzt gucken und den Weg räumen, oder eben auch nicht. Wahrlich nicht sehr motivierend das Ganze. So bleiben nur die fleißigen Helfer an den Getränkestationen, die alle 3 km am Wegesrand ihren Job für uns machen. Danke dafür!

An Verpflegung mangelt es nicht, auch wenn es im Ziel vielleicht knapp wurde. Sogar Kuchen war noch bis nach der Siegerehrung da. Doch die Preise vermiesen mir den Geschmack wie auch auf alles andere, was käuflich angeboten wird. Meineserachtens viel zu teuer. So begnüge ich mich mit dem Freigetränk aus der Gratisbierglas mit Marathonmotiv. Die Idee finde ich gut, den Startpreis für diesen Marathon auf 13 Euro zu halten und für ein überflüssiges T-Shirt zum Preis von 10 Euro extra zu bezahlen. Für besagte 13 Euro gibts außerdem noch eine schmucklose Medaille, eigene Chipzeitmessung sowie freie Massage. Fulda an sich liegt ziemlich verkehrsgünstig. Schnell aus allen Richtungen zu erreichen. Das Stadion findet man schnell auf den Wegweisern und Parkplätze gibt es zu Hauf. Das Orga-Büro hätte unbedingt besser ausgeschildert sein müssen, so liefen ziemlich viele Leute orientierungslos umher. Die Anmeldung fand ich ein wenig chaotisch, insbesondere dass nur eine Person wusste, wo die Startunterlagen der Tester zu finden sind. Die Chipregistrierung ging locker von der Hand; gut das ich meinen Chip schon am Fußgelenk hatte sonst wäre ein Gang zurück zum Auto fällig gewesen. Wichtige Geschäfte erledigt man besser frühzeitig, denn die Ausstattung mit Örtlichkeiten lässt zu wünschen übrig. An der Strecke selbst gibt es auch keine Dixies.

Punkt 09:00 Uhr erfolgte der Start - Marathonis und Halbmarathonis aus einem Block. Nur die Teamläufer folgten eine halbe Stunde später. Recht flott finde ich Tempo und kann ungehindert laufen, wenn man von den Walkern in den ersten Reihen mal absieht. Zunächst geht es durch die Felder. Der dicke Nebel ist fast weg, nur leichte Schwaden liegen in der inzwischen 16°C warmen/kalten Luft. Pünktlich nach drei Kilometern naht die erste Wasserstelle, dann überqueren wir das Flüsschen und laufen auf ekligem Schotter einen ganzen Kilometer weiter bis wir auf einem Bürgersteig gezwungen werden, der uns an einer vielbefahrenen Straße vor dem Tod rettet.

Mann-o-mann, das habe ich auch noch nicht erlebt. 500 Meter weiter folgt der erste Stich, die Beine werden gefordert. Rechts mach ich nur noch Industrie aus und sage mir, dass die schönen Passagen der Strecke bestimmt noch folgen. Doch es dauert und dauert, ja bis wir durch ein Werksgelände laufen müssen. In Mainz bei Schott stehen zumindest Arbeiter am Wegesrand, aber hier nur tote Hose. Nichts, nur ein weiterer Anstieg folgt. Dann laufen wir Richtung Innenstadt. Ein Einheizer hat ein Mikrofon bekommen und plärrt immer den gleich Spruch hinein. Echt zu
abgewöhnen. Die Leute von Verpflegungsstand teilen hier volle Halbliterflaschen mit Frubiase aus. Ob das eine so gute Idee ist? Auf Kopfsteinpflaster ziehen wir unseren Weg durch die Einkaufstraße und nähern uns Dom und Schloss. Das lohnt sich zumindest. Nach dem Lauf werde ich mir das alles ein wenig genauer ansehen, denn Fulda ist an sich eine sehr
reizvoll Stadt.
Leider sind wir an diesen Sehenswürdigkeiten schnell vorbei. Ab hier gibts für die Beine wieder was zu tun. Es geht um den Kalvarienberg herum und damit auch wieder hoch. Bei km 11 lassen wir die Stadt hinter uns und die Auen liegen vor uns. Die Sonne macht inzwischen mächtig auf sich aufmerksam und beginnt ihren Einfluss auf die Ergebnisse zu nehmen. Wenn man nach links
schaut, erkennt man die schnelleren Läufer, die bereits zwei Kilometer weiter sind. Am nördlichsten Punkt der Strecke wird es schattig und noch mal anstrengend, besonders in der zweiten Schleife bleiben hier jede Menge Körner liegen. Nicht schön ist die Spur ab km 17 an der Bundesstraße entlang. Die Kilometermarkierungen dienen übrigens nur als Anhalt, einige liegen doch arg daneben. Aber darüber muss ich mich nicht ärgern. Zwei Kilometer lauter Verkehr und eine unattraktive Streckengestaltung liegen vor uns. Die schnellsten Teamläufer überholen gerade mit rasender Geschwindigkeit, schon beeindruckend. Zum Ziel liegt noch ein weiterer Anstieg vor den Läufern. Geschickt gemacht, da kann man noch Plätze gegenüber entkräfteten Läufern gutmachen. Ich freue mich, wenn ich zwei Stunden später wieder hier bin und ins Stadion einlaufen kann. Doch darf ich noch weiter sonnen und einsam vor mich hintrotten, denn nur wenige bleiben in meinem Blickfeld. Inzwischen legt die Sonne noch mal auf gut 26°C im Schatten zu. Die Kräfte und die Motivation sinken, doch das Ziel naht. Die Zuschauer im Stadion applaudieren jeden Einzelnen zu, das ist wirklich fair. Tropfchenweise laufen die abgekämpften Marathonis ins Stadion und drehen die letzte Runde.
So überaus begeistert bin ich zunächst nicht von diesem Marathon. Noch einmal werde ich dort nur aus einem Grund laufen: das ist das unschlagbare Preis-/Leistungsangebot. Ja, wenn es diesen Marathon denn auch in 2005 geben wird.

Bis zum nächsten Mal
Stefan Noack,


Bericht von Frank Hegemann über den 11. Hochstift Marathon
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An der Organisation gab es nichts zu meckern, nur schade dass so wenige Läufer den vollen Marathon mitmachten

Ich hatte mich erst zehn Tage vor dem Lauftermin bei Running-pur angemeldet und erhielt leider keine Bestätigung. Trotzdem ließ mich der Veranstalter ganz unbürokratisch kostenlos mitlaufen (Vielen Dank).
Das Stadion war leicht zu finden und um 8.00 Uhr gab es noch reichlich Parkplätze. Die Ausgabe der Startunterlagen war bestens organisiert, auch die Nachmeldung am Tag des Rennens war kein Problem (kostet normalerwiese 3€ extra). Allerdings bildeten sich eine Stunde vor dem Start schon die ersten Schlangen vor den Toiletten (auch bei den Herren). Eine echte Gepäckaufbewahrung mit Schließfächern, oder bewachter Garderobe gab es leider nicht, man konnte seine Tasche offen in den Umkleiden stehen lassen. Das Wetter war morgens neblig und mit ca 16 Grad angenehm kühl, der Nebel löste sich aber schnell auf und mittags wurden an die 30 Grad erreicht. Am Start mischten sich etwa 800 Halbmarathon- , 130 Marathonläufer und 30 Walker. Da der Rad- und Wanderweg, auf dem das erste Stück gelaufen wurde nicht sehr breit war, dauerte es etwa 10 bis 15 Minuten, bis sich das Feld einigermaßen entzerrt hatte. Ich war allerdings recht weit hinten gestartet und mußte auch Walker überholen. Die Strecke führt zunächst etwa 4 km auf Radwegen durch Felder und Wiesen, dann circa 7 km durch die Stadt Fulda. Hier standen in der ersten Runde auch einige Zuschauer, die das Läuferfeld anfeuerten, besonders in der Altstadt war ganz gute Stimmung. Danach ging es wieder 6 km beschaulich durch Feld und Wald. Nun führte die Strecke 2 km an der Bundesstraße entlang, was mir persönlich gar nicht gefallen hat. Noch 2 km durch Wohngebiete, dann war das Stadion erreicht. Hier endete der Halbmarathon. Für die Handvoll Marathonläufer begann die einsame zweite Runde. Außer den Streckenposten gab es kaum mehr Zuschauer, auf weiten Teilen der Strecke waren mehr Spaziergänger und Radfahrer als Marathonläufer unterwegs. Die Temperatur näherte sich unerbittlich der 30 Grad Grenze. Da tat es gut, alle 3 km mit Wasser, Iso und Bananen versorgt zu werden. Beim Zieleinlauf im Stadion wurde jeder Teilnehmer namentlich genannt und mit
Applaus begrüßt, was nach der einsamen zweiten Runde noch einmal richtig gut tat.
Insgesamt war es ein schöner Lauf, zwei drittel Landschaft, ein drittel Stadt fand ich ganz gelungen, bis auf das Stück an der Bundesstraße. Die leichten Steigungen empfand ich nicht als belastend, es ist aber keine Strecke für Bestzeiten.

Mit sportlichen Grüßen
Frank Hegemann